Kommunistischer Bund Westdeutschland - Rundbrief des Zentralkomitees, Jg. 1, 27. Sept. 1973

27.09.1973:
Der Ständige Ausschuß (StA) des ZK des KBW richtet einen Rundbrief "An die Ortsgruppen, den befreundeten Organisationen zur Kenntnisnahme" (vgl. 19.9.1973, 8.10.1973), in dem er sich auf sechs Seiten DIN A 4 mit Chile (vgl. 27.9.1973) und Guinea-Bissao (vgl. 24.9.1973, 27.9.1973) befaßt und weiter zunächst zur MTR der IGM ausführt:"
METALLINDUSTRIE - LOHNAUSEINANDERSETZUNGEN - TARIFRUNDE

Manche Ortsgruppen und befreundete Organisationen haben nocheinmal wegen eines Treffens angefragt. Gegenwärtig halten wir ein solches Treffen noch nicht für sinnvoll und die Zeitung und Rundbriefe für ausreichende Instrumente der Vereinheitlichung und Anleitung. Wir haben aber den Plan eines Treffens keineswegs aufgegeben. Informiert uns laufend über alles, was an eurem Ort und in eurem Bezirk in dieser Hinsicht geschieht (VL-Sitzungen, Tarifkommissionssitzungen, aufgestellte Forderungen etc.).

RUNDBRIEFE

Von den Genossen der KG Frankfurt/Offenbach ist die technisch schlechte Herstellungsweise der Rundbriefe kritisiert worden, die es z.B. notwendig macht, das alles, was in die Zellen soll, nochmal abgetippt werden muß. Die Genossen haben zweifellos Recht, nur können wir das vorerst nicht ändern. Bald werden wir aber die Rundbriefe drucken können. Dann können wir selber höhere Auflagen verschicken und die Ortsgruppen können die Rundbriefe auch wesentlich leichter reproduzieren.

ZEITUNG

30 000 Exemplare der zweiten Nummer (KVZ - vgl. 12.9.1973, d.Vf.) sind im wesentlichen verkauft worden. Leider kommen von einigen Gruppen unerwartet Remittenden. Dennoch hoffen wir, daß die 32 000 Exemplare der Nummer 3 voll verkauft werden, wenn die Ortsgruppen ihre bisherigen Anstrengungen fortsetzen und dort, wo dies möglich ist, erhöhen. In der nächsten Ausgabe wird ein Artikel erscheinen, der die Erfahrungen mit den ersten drei Nummern auswertet, sowohl was Inhalt und Form der Zeitung betrifft, als auch was ihren Verkauf betrifft. Was die Korrespondenzen betrifft, so haben manche Ortsgruppen und Zellen die Bedeutung der Korrespondenzen offensichtlich noch nicht begriffen. Ausgesprochen wichtige Ereignisse, wie z.B. die Röpcke-Kündigung bei Klöckner (IGM-Bereich in Bremen, d.Vf.) werden nicht rechtzeitig zu Korrespondenzen verarbeitet und der Redaktion zugesandt. Hier muß unbedingt mehr Initiative entwickelt werden, damit die Zeitung nicht nur über die ganze Bundesrepublik berichtet, sondern AUS der ganzen Bundesrepublik. Nur dann wird sie immer lebendiger werden und eine wirkliche Waffe im Klassenkampf und in den Volkskämpfen. Tut alles um die Zeitung zu verbessern, tut alles um die Zeitung zu verbreiten!

Massenorganisationen - GUV

Zu dieser Problematik werden wir im Verlauf der nächsten vierzehn Tage eine erste Stellungnahme verschicken (vgl. 16.10.1973, d.Vf.) oder evtl. als Artikel veröffentlichen, um die in einzelnen Ortsgruppen begonnene Debatte zu zentralisieren.

RICHTLINIEN FÜR DIE ANHÖRUNG BEI DER AUFNAHME IN DEN ÖFFENTLICHEN DIENST (BV, d.Vf.)

Hierzu werden wir ebenfalls in den nächsten vierzehn Tagen eine Stellungnahme erarbeiten und an die Ortsgruppen geben. Vorläufig sollen sich die betroffenen Genossen daran halten, daß der Staat als Ansteller, genausowenig wie der Kapitalist der geeignete Adressat für politische Bekenntnisse ist. Wenn wir gegenüber den bürgerlichen Machthabern in den Gewerkschaften unsere Mitgliedschaft notfalls verleugnen (UVB, d.Vf.), dann werden wir es erst recht gegenüber den Schergen des bürgerlichen Staats tun. Eine Anfrage zu dieser Angelegenheit hat uns aus der OG Göttingen erreicht.

ERLÄUTERUNGEN ZUM PROGRAMM (Anfrage OG Bremen u.a.)

Vorläufig scheint es uns nicht sinnvoll zusammenfassende Erläuterungen zum Programm zu verfassen. Solche Erläuterungen müssen die Frucht der Arbeit mit dem Programm sein. Was jetzt schon möglich ist und laufend geschehen soll, ist die Beleuchtung einzelner Positionen unseres Programms an Hand von Fragen des alltäglichen Klassenkampfes. Organ für die Veröffentlichung solcher Erläuterungen ist die KVZ. Wichtig ist auch, daß z.B. die Korrespondenten ihre Erfahrungen mit dem Programm in Beziehung bringen und so zur Verankerung des Programms beitragen."
Q: KBW-ZK-StA: Rundbrief, Mannheim 27.9.1973

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