14.02.1977:
In der GIM erscheint vermutlich Mitte Februar das 'Info zur Berufsverbotearbeit' Nr. 3 (vgl. 24.1.1977, 28.2.1977) mit den Artikeln:
- "Aufruf zur Unterstützung des Russell-Tribunals über politische Unterdrückung in der BRD (Entwurf)";
- "Einladung und Tagesordnung für ein Arbeitstreffen aller gegen die politische Repression in der BRD arbeitenden Gruppen" am 29.1.1977, von dem Initiativausschuß, der sich am 8.1.1977 konstituierte;
- ein Brief der ESG Gießen an den Initiativausschuß vom 25.1.1977;
- "OG Göttingen. Berufsverbotearbeit", wo die GIM in der seit ca. Jahren existierenden, von der DKP hegemonisierten Initiative arbeitet, in der auch Jusos, Judos, GEW-Mitglieder und Unorganisierte sind. Das frühere Komitee aus KBW und KB sei "über seinen eigenen Dunstkreis" nicht hinausgekommen. Ein von der GIM vorgeschlagener Aufbau eines eigenen Komitees, das auch Franz Dick vom KBW verteidigen sollte, wurde vom Sozialistischen Büro abgelehnt, da es sich nicht für KBWler einsetze.;
- ein Bericht aus Tübingen vom 22.1.1977. Dieser "schließt an das Berufsverbotepapier an, das im Oktober an die Leitung geschickt wurde", wo die GIM in der Bürgerinitiative zur Verteidigung der Grundrechte als Beobachter arbeitet, die seit Ende 1974 aktiv ist und bis auf wenige Judos und Unorganisierte aus DKP plus Anhang besteht;
- "Bericht zur Arbeit gegen die Berufsverbote in Aachen" vom 24.9.1976, in dem auf Albert Sparla von der LgdI eingegangen wird, aber auch auf Ulla Schmidt vom KBW, eine laut KBW "erklärte Verfassungsfeindin". Die GIM arbeitet in der von der DKP beeinflussten Initiative gegen die Berufsverbote mit;
- "Stand der Berufsverbotearbeit in W.-Berlin";
- "Kurzbericht der Berufsverbote-Arbeit der OG Freiburg (19.1.77)", wo die GIM seit Okt. 1976 in der BI arbeitet, in der neben der DKP auch vereinzelte Jusos und einige andere mitarbeiten:
- ein Brief der Arbeitsgruppe Frauen des KB / Gruppe Hamburg vom 3.1.1977, "An alle Frauengruppen in der BRD" zum Russell-Tribunal;
- "Hamburger Landeskomitee der Bürgerinitiative 'Weg mit den Berufsverboten'. Plattform für einen gemeinsamen Kampf gegen Berufsverbote";
- "Bericht von der zweiten Sitzung des Initiativkomitees zur Unterstützung eines Russell-Tribunals gegen Repression in der BRD vom 29.1.77 in Hamburg";
- "Protokoll der Berufsverbote-Arbeitstagung am 30.1.77 / Frankfurt" der GIM, mit einem Punkt "Biermann/Mandel" u.a. zur Kasseler Initiative Biermann-Mandel, Berichten aus Berlin, Braunschweig, Freiburg, Göttingen und Hamburg, sowie:"
Düsseldorf: Keine DKP-Kontakte. Kaum BV-Arbeit. Neue Möglichkeiten - in Zusammenarbeit mit Jusos - tun sich ev. auf. …
Bühl: DKP hat ein Komitee - total im Griff. GIM ging früher und vielleicht zu früh raus. Wollen jetzt vielleicht mit SB-naher Gruppe ein neues Komitee aufbauen. Dagegen werden vorsichtige Bedenken geäussert, ob das wirklich letzte Möglichkeit …
Erlangen: Vgl. Bericht. Klassische DKP-Rolle (Einladung ohne Chaoten) wird von SPD'lern kopiert. Spontis, SB und GIM wollen eigenes Komitee machen, aber vorher noch Möglichkeiten bei SPD-Komitee ausloten.
Fulda: bisher keine BV-Arbeit, DKP unfähig obwohl 1 Fälle da. Es gibt jetzt Initiative von GIM und KB (mit Beteiligung SB und Buchladenkollektiv). DKP ist in Zugzwang. Zusammenarbeit möglich.
Saarbrücken: Soeben erster BV-Fall in SB - da DKP'ler Name usw. nicht bekannt. 0815-Erfahrung mit DKP.
Siegen: verknöchertes DKP-Komitee. DKP-Koordinationskomitee aber in Schwulitäten, da Basis anlässlich einer Brückner-Veranstaltung DKP-Linie überstimmte. Im Fall Biermann gab's Diskussionen, wobei zwar scharfe Kontroversen ausgetragen wurden, aber keine Resolution, um nicht zu spalten.
Marburg: (keine Gruppe oder andere GIM-Struktur, Einzelmitglied) berichtet von SB, der dort zunehmend im DKP-Komitee versinkt und sich deren Positionen annähert.
Konstanz: Seit Wintersemester neues DKP-Komitee mit GG-Linie. GIM arbeitet in diesem Komitee. Fall Biermann-Diskusion brachte Pluspunkte.
Tübingen: Vgl. Bericht. Genossen berichtet, dass DKP einen regional verbreiteten Brief an DKP-Strukturen geschickt habe und darin vor GIM gewarnt hätte, die jetzt in DKP-Komitees eintreten würde, um zu spalten. Insbesondere der BV-Fall Klaus Lipps (?) aus Bühl hetze gegen GIM. Eine Bierman-Resolution kam mit DKP-Stimmen durch."
Reutlingen: Seit Sommer GIM in DKP-Initiative drin - keine anderen Bündnispartner. Bei Biermann unsichere Diskussion vgl. damaliger WT-Bericht. Jetzt neuer Fall - Kohler.
…
Kassel: arbeiten im Personenkomitee Arbeitsgemeinschaft verteidigt die demokratischen Rechte, das bis hinein (nach rechts) zu Stadtverordneten reicht. SPD, DKP, SB, wobei SB zunehmend eigenständige Position aufgibt - nach Zwischenpause mit guter Zusammenarbeit mit GIM - und zu DKP driftet. 'Dumme Plattform', faktisch, Berufsverbote nur für die, die sie auch verdienen, bis zu 70-80 Leute in Struktur. Bei Biermann-Diskussion gab's dicke Luft, da DKP rauszugehen drohte, wenn Resolution (Diskussion war von SPD, von oben, angezettelt worden), GIM sprach sich gegen Resolution aus.
KB will jetzt neues Komitee gründen."; sowie
- "Erste Schlussfolgerungen" aus der Arbeitstagung.
Q: GIM: Info zur Berufsverbotearbeit Nr. 3, O. O. o. J. (1977)