Organisationsinformationsbrief, Jg. 1, Nr. 16, 2. Juli 1973

16.06.1973:
In der GIM beginnt das ZK eine zweitägige Sitzung. Im Protokoll heißt es zu den Stützpunkten und Gruppen u.a."
a) Weingarten / Konstanz
Heinrich gibt Bericht von Besuch mit Winnie in Weingarten. Die Gruppe besteht aus Lehrern und Studenten, die schon seit längerer Zeit zusammen arbeiten und mit Winnie persönlich und politisch in Kontakt stehen. Die Genossen machen einen sehr guten und ernsthaften Eindruck. Darüberhinaus ist in Konstanz ein weiterer Genosse, der früher einmal von der GIM-Gruppe B rekrutiert wurde, dann allerdings während mehreren Auslandsaufenthalten den Kontakt zur Organisation verlor und ihn jetzt auf alle Fälle wieder herstellen will. Sowohl die Weingärtner als auch der Konstanzer Genosse möchten in die GIM aufgenommen werden. Das ZK stimmt einstimmig für die Aufnahme der genossen aus Weingarten und Konstanz als getrennte Stützpunkte, die miteinander zusammenarbeiten.

Darüberhinaus plädiert das ZK an die Genossen des PK und der Region Süd, Wege und Mittel zu finden, um die Genossen enger zu betreuen, da sie ziemlich abgeschnitten von anderen Gruppen sind.

b) Sympathisierende Gruppen in Ochtrup / Münsterland, Osnabrück

Ochtrup: Die mangelnde Kommunikation zwischen dem PB und der BL Ruhr führte zur Nichtrekrutierung der Gruppe (…). Die Gruppe Ochtrup arbeitet bereits seit einiger Zeit wie eine GIM-Ortsgruppe und erfüllt damit einen erheblichen Teil der Mitgliedschaftskriterien. Die BL-Ruhr wird vom ZK beauftragt, die Frage der Aufnahme der Gruppe prioritär zu klären. …

Münsterland: In Münster gibt es einen Sympathisanten, der dort eine Gruppe über einen Sympi-Treff aufbauen will. Die BL-Ruhr soll dies in Zusammenarbeit mit dem PB koordinieren.

Osnabrück: Ehemalige KB-Sympis sind mit W. … in Kontakt getreten und haben dann Korrespondenz mit dem PB aufgenommen. Sie wollen als Kandidaten aufgenommen werden.

Antrag: In der nächsten Zeit soll ein Sympi-Treff aller Genossen im Münsterland und Osnabrück organisiert werden: Einstimmig angenommen.

c) Kiel
…: In Kiel besteht ein Kontakt, der über Manifest (Buchladen in Hamburg, d. Vf.) hergestellt wurde. In Kiel werden regelmäßig was tun und Flugblätter verteilt. Der Genosse aus Kiel ist allerdings noch nicht sehr gefestigt.

d) Kassel
Es besteht ein Kontakt zu einer rumänischen Genossin über Petra. Sie versucht, sie in ihren Arbeitszusammenhang zu integrieren. Eine weitere Integration in die Organisation soll über die Gruppe GÖ erreicht werden.

e) Bruchsal
… Zwei Genossen aus SP/HD arbeiten zusammen mit fünf weiteren Genossen aus einem Bruchsaler Betrieb (Arbeitskreis junger Lehrlinge). Die Arbeit erstreckte sich bisher auf Schulung über Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit. Die Genossen beantragen die Anerkennung als Stützpunkt Bruchsal, sowie politische und finanzielle Unterstützung.
Der Antrag auf Anerkennung als StüPu wird einstimmig angenommen. Der zweite Teil des Antrags wird an das PB überwiesen.

f) Lüneburg
Der Genosse aus LG beantragt Aufnahme als Mitglied in die Organisation. Einstimmig angenommen."

Zum Punkt Kommissionen heißt es u.a."
a) Göttingen
…: Der Zustand der Gruppe war nicht allzu rosig. Sie beantragten die Aufgabe der Arbeit in der Öffentlichkeit.
Nach einer Diskussion mit der PB-Kommission erklärte sich die Gruppe bereit, eine Kampagne systematisch durchzuführen, um daran ihre Arbeitsfähigkeit zu testen und ihre Homogenität herzustellen. Diese Kampagne soll in eine national stattfindende Kampagne eingebettet werden. Dazu wurde eine örtliche Leitung gebildet und die Gruppe strukturiert. Als Kampagne wählten sich die GÖ-Genossen die Teuerungskampagne."

b) Ludwigshafen
…: Eine Diskussion mit den genossen kam wegen eines extremen ingroup-Verhaltens nur schwer zustande. Die Gruppe will in Zukunft im Rahmen der Schülerarbeit in Zusammenarbeit mit den MA-Genossen arbeiten (Rahmenrichtlinien in Rhld-Pfalz).
Im Laufe der gemeinsamen Sitzung der Gruppe mit der PB-Kommission wurde eine gemeinsame Leitung gebildet und wöchentliche Plena installiert. Die finanziellen Rückstände der Gruppe an die Organisation sind mittlerweile ausgeglichen. Im Zuge des Kommissions-Besuchs sind zwei Genossen aus der Gruppe ausgetreten. Das vordinglichste Ziel für die Gruppe ist der Aufbau eines stabilen Kerns von Genossen."

Zu den Irland Teach-ins heißt es, sie seien in Frankfurt von 150, in Dortmund von 100, in Köln von 80, in Aachen von 150 in Alsdorf von 30, in Wolfsburg von 20, in Braunschweig von 60, in Bremen von 50 und in Hamburg von 150 Menschen besucht worden.

Berichtet wird auch von der § 218-Dewmonstration in Bonn am 2.6.1973. Diskutiert werden auch die Kaderschulung, die Teuerungskampagne, die Zeitschrift 'Die Internationale', den Indochina-Kongreß, der von der zweiten Juli-Woche auf den Oktober verschoben wird, den ISP-Verlag und das Aktionsprogramm.

Zum Antimilitarismus heißt es u.a.:"
Die Hamburger Antimilitarismusarbeit wird auf zwei Ebenen betrieben, zum einen innerhalb der Bundeswehr, zum anderen von außen. Für die Arbeit innerhalb der Bundeswehr sind die Arbeitsansätze schwierig, weil es dabei große Differenzen in der Einschätzung des Charakters dieser Arbeit gibt. In HH hätte man jedoch einen gen., der nach Karews Ansicht die bisher wohl beste Arbeit dort leistet (im Vergleich zu früheren Versuchen)."

Berichtet wird von der Kampagne gegen die KPD-Verfolgung, gegen die es in Berlin Widerstand gibt, da die KPD von dortigen Leitungsmitgliedern als konterrevolutionäre, von Spitzeln zersetzte Organisation betrachtet werde.

Zur Demonstration gegen die Verfolgung der KPD in Karlsruhe am 23.6.1973 wird auch berichtet:"
HH: Das national bestimmte Soll wird nicht erreicht werden können, weil die Gruppe mit ihren Aktivitäten nach außen seit dem Frühjahr erst wieder zu kurz in der HHer Linken involviert sei. Es würde aber mehr als ein Bus zusammenkommen.
BS: Wegen hoher Fahrtkosten und schlechter Fahrtmöglichkeiten, nur ein Bus stände zur Verfügung, könnten nur 20-30 Genossen mobilisiert werden. Angesichts der Braunschweiger Lage (Beteiligung im AStA) wird diese Mobilisierung kritisiert und BS aufgefordert, mehr und ernsthafter zu mobilisieren.
WOB: Es werden 10-15 Genossen kommen.
GÖ: Außer der GIM werden sich vielleicht ein bis zwei örtliche Gruppen an der Demo beteiligen. Durch die GIM selbst werden 10 - 20 Genossen mobilisiert werden können.
BO: Es wird ein eigenes Teach-in gemacht. In Do liegt die Initiative allein bei der GIM, selbst die KPD hat hier noch nichts gemacht. Es wird aus DO ein Bus kommen zusammen mit den Münsteraner Sympathisanten. Ochtrup wird mit eigenen Fahrgelegenheiten kommen. Mit Bo/Hagen muß die Lage noch abgeklärt werden.
Köln: Die Mobilisierung hat sehr früh begonnen. Allerdings hat sich die Basis des dort schon seit längerer Zeit gebildeten Komitees wieder verschmälert. Die GIM wird, neben dem dort ansässigen Komitee 'Hände weg von der KPD' die Mobilisierung so ziemlich alleine tragen.
Aachen und D'dorf muß am Abend erfahren werden durch PB-Genossen, die dort hinfahren.
Rhein-Main: Die Mobilisierung sieht relativ gut aus. Das veranschlagte Soll wird sicherlich überschritten werden (zusammen wohl mindestens 100 Beteiligte).
Südwestbereich: Die Zahl von 150 Teilnehmern scheint realistisch zu sein. Bei Heidelberg ist es ungewiß. Aufgrund der Abstimmungserfolge in Instituten und Seminaren der GIM gegenüber der NRF können es 30 aber auch über 100 Beteiligte sein.
Übe den Südbereich liegen keine genaueren Zahlen vor."
Q: GIM: Organisationsinformationsbrief Nr. 16, O. O. 2.7.1973, S. 1ff

02.07.1973:
In der GIM erscheint die Nr. 16 des 'Organisationsinformationsbrief' (OIB - vgl. 16.6.1973, 9.7.1973) mit den Beiträgen:
- "Protokoll der ZK-Sitzung vom 16./17. Juni 1973";
- einem Angebot einer Druckmaschine;
- dem Finanzbericht vom 18.6.1973;
- eine Übersicht über die durch die Gruppen und Stützpunkte gezahlten Beiträge; sowie
- eine Erklärung zur Organisierung der Weltkongress-Diskussion aus Frankfurt vom 2.7.1973.
Q: GIM: Organisationsinformationsbrief Nr. 16, O. O. 2.7.1973

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