11.01.1971:
Vermutlich in dieser Woche erscheint innerhalb der Revolutionär-Kommunistischen Jugend (RKJ) der GIM das auf Mitte Januar datierte 'RKJ-Info' Nr. 9 (vgl. 28.12.1970, 20.1.1971) mit 23 Seiten.
Enthalten sind Gruppenberichte aus Köln (vgl. 18.12.1970), Marl (vgl. Dez. 1970), Düsseldorf (vgl. 21.12.1970), Stuttgart (vgl. Dez. 1970) und Wolfsburg (vgl. Dez. 1970) und Speyer (vgl. 20.12.1970) sowie der Arbeitsgruppe Studenten (vgl. Dez. 1970) und der Arbeitsgruppe 'Dialektik der Interventionssektoren' zur Nationalen Konferenz (NK) der RKJ am 1./2.1.1971 und ein Diskussionspapier der RKJ Speyer zur NK "Die Konzeption der Jugendkaderorganisation und die Aufgabe der Arbeiter- und Betriebsarbeit".
Im "Bericht der Arbeitsgruppe 'Dialektik der Interventionssektoren'" heißt es:"
Differenzierung zwischen Jugendradikalisierung und -mobilisierung:
a) Radikalisiert ist derjenige, der total mit dem bestehenden Gesellschaftssystem gebrochen hat.
b) Radikalisiert ist derjenige, der sich auszeichnet durch erhöhte politische Sensibilität und durch Teilnahme an Aktionen, die eindeutig gegen das bestehende System gerichtet sind.
Gemäß der Definition a) kann man bei dem größeren Teil der Jugend nur von Mobilisierung sprechen.
Da zweifellos in allen Interventionssektoren politische Bewegung stattfindet und diese sich eindeutig beeinflussen können (Beispiel: Studentenbewegung - Arbeiterbewegung, feststellbar an Kampfformen, die im Umweg über die Öffentlichkeit in Deutschland übernommen wurden; siehe: Verkehrsblockade der wild streikenden Arbeiter in Köln und Bochum; Arbeiterbewegung - Studentenbewegung: Abkehr von den marcusianischen Lehren nach den wilden Streiks 1969) ist es daher notwendig für die JKO (Jugendkaderorganisation, d.Vf.) in allen Interventionssektoren politisch zu arbeiten, nicht nur zur Rekrutierung von Kadern, sondern vor allem, um diese Bewegungen maßgeblich zu beeinflussen und wenn möglich zu führen.
Organisatorische Konsequenzen: Nationale Ausarbeitung einer Strategie für alle Interventionssektoren.
Notwendigkeit, daß alle Genossen über die wichtigsten politischen Aufgaben in allen Interventionssektoren Bescheid wissen, über sie bestimmen und die Strategie der RKJ vertreten können. Dies gilt sinngemäß auch für die Gruppen, die nicht in allen Interventionssektoren arbeiten. Ferner ist es wichtig, daß wir in den einzelnen Interventionssektoren über die Arbeit in den anderen berichten; dies gilt augenblicklich besonders für die Vermittlung unserer Arbeiterarbeit im Studentenmilieu. Besonders geeignet zur Behandlung allgemein politischer Themen im Arbeitersektor sind einigermaßen regelmäßig erscheinende Betriebszeitungen, mit ihnen können wir, indem wir zeigen, daß wir etwas zu konkreten Problemen zu sagen haben, das Interesse für unseren politischen Standpunkt wecken.
Weitere Interventionssektoren: Arbeit mit ausländischen Arbeitern. Dies ist unter anderem auch unter dem Aspekt zu betrachten, daß diese in ihre Heimat zurückgekehrt dort weiterarbeiten werden. Somit wäre die Möglichkeit gegeben, echten Internationalismus zu betreiben."
Beigeheftet sind:
- das Flugblatt "Nieder mit der Franco Diktatur - Für den Sieg der spanischen Revolution" zur Demonstration in Mannheim am 15.12.1970; und
- die 'Was tun in der Bundeswehr' aus Mannheim unter dem Titel "An alle Rekruten" (vgl. Dez. 1970).
Q: RKJ-Info Nr. 9, Mannheim Mitte Januar 1971; RKJ: Nieder mit der Franco Diktatur - Für den Sieg der spanischen Revolution, Mannheim o. J. (1970);Was tun in der Bundeswehr An alle Rekruten, Mannheim o. J. (1970)