Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO
15.03.1971:
Die Nr. 5/1971 der „Rote Fahne - Zentralorgan der KPD/ML“ erscheint mit dem zentralen Artikel: „Kampf dem Lohndiktat der SPD-Regierung! Chemie-Tarifrunde 71: Streiks sollen zerschlagen werden“.
Ausgeführt wird u. a: „Die SPD-Regierung greift im Krisenjahr 1971 immer heftiger die Lage der Arbeiterklasse an. Für die Tarifrunden hat Schiller das Lohndiktat von 7% aufgestellt. Jetzt ist er sogar dazu übergegangen, den Kampf der Arbeiterklasse direkt zu unterbinden. Rechtzeitig vor der im März beginnenden Chemie-Tarifrunde hat das Bundeskartellamt alle Maßnahmen der Chemiekapitalisten gebilligt, Streiks gegen das Lohndiktat zerschlagen zu können. Direkt weisungsberechtigter Minister des Bundeskartellamtes ist niemand anders als Lohndiktator Schiller … Gegen diese Machenschaften von SPD-Regierung, Gewerkschaftsführung und Kapitalistenklasse, gegen die Zerschlagung von Streiks hilft nur eins: Die geschlossene Front der Arbeiterklasse! der solidarische Kampf aller Chemiekollegen! Unsere Forderungen: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Garantierter Mindestlohn von 6 DM! 7-Stundentag bei vollem Lohnausgleich! Schluss mit der Schlichtung und den Spitzengesprächen! Weg mit der Lohnraubsteuer! Schluss mit der Aufrüstungspolitik der SPD-Regierung! Keine Steuererhöhungen!”
Gleichzeitig wird zum Streik zur Durchsetzung der Forderungen in der anstehenden Chemie-Tarifrunde aufgerufen: „Gegen die Machenschaften von SPD- Regierung, Gewerkschaftsführung und Kapitalistenklasse, gegen die Zerschlagung von Streiks hilft nur eins: Die geschlossene Front der Arbeiterklasse! Der solidarische Kampf aller Chemiekollegen!”
Forderungen des Zentralbüros sind:
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
- Garantierter Mindestlohn 6 DM
- 7 Stundentag bei vollem Lohnausgleich
- Schluss mit der Schlichtung und den Spitzengesprächen
- Weg mit der Lohnraubsteuer
- Schluss mit der Aufrüstungspolitik der SPD-Regierung
- Keine Steuererhöhungen.
Weitere Artikel sind:
- Schlag gegen die Einheit der Arbeiterklasse. Fall Vogel - SPD-Spitze bekräftigt Antikommunistenbeschluss
- Westberlin: Kampf um den 1. Mai. Gewerkschaftsführer wollen keine offene Kundgebung
- Aus der Arbeit der KPD/ML: MAN-Betriebsgruppe Gustavsburg
- Der Mord an Kirow
- Chemie Tarifrunde 71: Kampf dem Lohndiktat der SPD-Regierung
- Hessen/Rheinland Pfalz: Verrat für Ministerposten
- Arbeiterjugend: Gegen die Altersstaffelung
- Serie: Lügen und Tatsachen über Stalin (2): Der Mord an Kirow
- Chinas sozialistische Friedenspolitik. Beispiel: Grenzkonflikt 1962/63 mit Indien. Lügen eines DKP-Vertreters
In der Rubrik: „Der Kampf in den Betrieben“ wird berichtet aus Regensburg von Siemens, „wo bis April 800 Arbeiter entlassen werden sollen“, bei AEG „250“, in Braunschweig bei Zeiss Ikon würden „300 Entlassungen“ anstehen; in Stuttgart bei Zeiss-Ikon sind „100 Kollegen entlassen worden“; in Duisburg bei der Kupferhütte sollen „keine Lehrlinge mehr ausgebildet werden. Und in (West-)Berlin bei NCR müssen die „Lehrlinge serienweise Produktionsteile herstellen“.
Berichtet wird auch von den Lehrlingen bei Messerschmidt-Boelkow-Blohm in Augsburg berichtet. Dort müssen sie „Auswärtsfertigung” produzieren. In Duisburg-Huckingen bei Mannesmann ist das Mittagessen für Lehrlinge „bis auf 50 Pfennig gestrichen“ worden. In (West-)Berlin wendet sich der „NCR-Arbeiter“ der KPD/ML gegen eine „SPD-Wahlbroschüre“.
Zum 1. Mai in (West-)Berlin wird noch davon berichtet, dass sich anlässlich des bevorstehenden 1. Mai in Berlin ein Maikomitee gebildet habe, „dass eine offene Kundgebung zum 1. Mai vorbereitet”. Zu dem Komitee sollen gehören:
- die IGM-Vertrauensleute des Fachbereichs R2 von AEG Telefunken,
- die CPK - Jugendvertrauensleute der Schering AG und der Spinnstoffabrik Zehlendorf AG
- die IGM JG von DeTeWe
- die Fachgruppe der Angestellten in Architektur- und Ingenieurbüros der IG BSE
- die GEW-Studentengruppe an der Pädagogischen Hochschule (PH),
- die Jugendgruppe der IG Druck
- der Verwaltungsstellenjugendausschuss der IG Chemie
- die ÖTV-Jugendopposition.
Die KPD/ML-ZB unterstützt dieses Komitee und ruft dazu auf, sich an einer offenen 1. Mai-Demonstration zu beteiligen.
Q: Rote Fahne, Nr. 5, Bochum, 15.3.1971.
[ Zum Seitenanfang ] [ vorige RF ] [ nächste RF ] [ Übersicht ] [ MAO-Hauptseite ]