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Rote Fahne, 2. Jg., 12.4.1971, Nr. 7

08.04.1971:
Laut KPD/ML-ZB beginnt an diesem Tag die Redaktion des „Rote Fahne”-Extrablattes zum 1. Mai, das vermutlich Mitte April erscheint und in der 3. und 4. April-Woche zur Verteilung gebracht werden soll.
Q: Der Parteiarbeiter, Nr. 4, Bochum, April 1971.

12.04.1971:
Die Nr. 7/1971 der „Rote Fahne - Zentralorgan der KPD/ML“ erscheint mit dem zentralen Artikel: „Ruhrkohle - AG der große Betrug an den Kumpels”.

Ausgeführt wird u. a.: „Die Halden im Bergbau wachsen wieder an. Die Herren der Ruhrkohle - AG (RAG) gehen verstärkt daran ‘Bummelanten’ umzusetzen und zu entlassen. Vor einigen Wochen forderte Thyssen-Chef Sohl eine Lohnpause von den Bergarbeitern und die Stilllegung von sechs weiteren Zechen. Am 1. April stellte sich Kühns Wirtschaftsminister von NRW, Riemer (FDP, d. Verf. ), hinter ihn: Er verlangte, dass das ‘Anpassungsprogramm‘, also die Stilllegungspläne für weitere Zechen, die der Kohlebeauftragte von Schiller ausgearbeitet hat, aber noch geheim hält, nicht erst Ende des Jahres vorgelegt und durchgeführt werden, sondern dass sie schon im Sommer auf den Tisch kommen. Wie 1966/67 sollen die Kumpel die Folgen der Kohlenkrise ausbaden. Gegenüber 1966/67 erreichte die Kohlenkrise ihren damaligen Höhepunkt. Hatten die Zechenherren bisher behauptet, durch Zusammenlegung von Zechen zu einer Großzeche und damit Umlegung von Kumpeln würden Stilllegungen verhindert, so wurden 66/67 zunehmend auch Großzechen wie Graf Bismarck in Gelsenkirchen und Constantin in Bochum dichtgemacht … Es wird höchste Zeit für eine ‘neue’ Politik: Die Bergarbeiter weiten ihre Kämpfe gegen die kapitalistische Rationalisierung aus… In dieser Situation des Klassenkampfes als die Arbeiterklasse in ihrer Erbitterung über das kapitalistische System nicht mehr nur die Zechenherren, sondern auch den Kampf gegen die kapitalistische Staatsmacht und die Parteien das Kapitals aufnahm, musste die Kapitalistenklasse verstärkt auf die sozialdemokratischen Führer zurückgreifen …

Die Zechenbosse sind bereit zur Einheitsgesellschaft, um die Kumpel politisch zu beruhigen und um ihre Energieversorgung noch kostengünstiger zu sichern … Schiller veranlasst die Kapitalisten zu einem Trick, mit dem sie sich die Zustimmung der IGBE-Führer erkaufen: Die Zechenherren bieten den Führern der IGBE ‘paritätische Mitbestimmung auf allen Ebenen‘ an … Heute bricht das ganze Lügengebilde das die sozialdemokratischen Parteiführer um die goldene Zukunft des Bergbaus und des Bergmanns gesponnen haben, immer deutlicher zusammen … Wie eng die Interessen der Gewerkschaftsführer schon mit denen der Zechenherren im Kampf gegen die Bergarbeiter verwachsen sind, zeigte sich auch 1970 bei den Tarifverhandlungen: Am 9. Mai 1970, kurz vor der Urabstimmung über Streik, tagte in Klausur der Kohleverband Ruhr. Einziger Gast: Adolf Schmidt von der IGBE. Und einen Tag später stand das Ergebnis von 7,5 Prozent. Deshalb: Gegen das Komplott von Zechenherren, SPD-Regierung und IGBE-Bonzen - Die geschlossene Kampffront der Ruhrkumpel! Gegen Zechensterben und Arbeitshetze - Die Solidarität der Ruhrkumpel.”

Weitere Artikel sind:
- Steuererhöhungen: Brandt fordert Opfer
- Der große Sohn der deutschen Arbeiterklasse. Zum 85. Geburtstag von Ernst Thälmanns
- Gegen die Verrätereien der SPD-Regierung. Vorbereitung auf den a. Mai 1971
- Chemie Tarifrunde: Schritt für Schritt zum Lohndiktat
- 100 Jahre Pariser Kommune - Die erste Arbeitermacht
- Kampf für Streikfreiheit - Solidarität mit den englischen Arbeitern.

Im Artikel: „Aktion ‘Roter Punkt‘ im Ruhrgebiet: Angst vor der Arbeiterklasse” wird ausgeführt: „Der Kampf gegen die Straßenbahntariferhöhungen dauert an. Fünf Wochen lang blockierten Studenten, Schüler und Lehrlinge den Straßenbahnverkehr. In Dortmund gingen sogar Hoesch-Arbeiter und Kumpel von der Zeche Stein (Minister Stein) zweimal auf die Straße, um gegen den Lohnraub durch die Preistreiberei der SPD-Stadtregierung zu protestieren. Auch in den anderen Städten des Reviers nimmt die Sympathie der Kollegen für die Demonstrationen zu.”

Im Artikel: „Gegen die Verrätereien der SPD-Regierung. Vorbereitung auf den 1. Mai 1971” heißt es: „Die KPD/ML bereitet sich umfassend auf den 1. Mai als Kampftag der Arbeiterklasse vor … Deshalb hat die KPD/ML ein politisches Programm entwickelt, von dem die ROTE FAHNE in dieser Nummer die wichtigsten Punkte vorlegt … Kampf dem Lohndiktat! Kampf dem Lohnraub! Gegen die Verrätereien der SPD-Regierung die geschlossen Front der Arbeiterklasse! Solidarität mit den kämpfenden englischen Arbeitern! Für den vollständigen Sieg der indochinesischen Völker! Vollständiger Abzug der US-Truppen aus Indochina! Hände weg von China! Für einen Arbeiter- und Bauernstaat! Stärkt die KPD/ML! Organisiert euch in den Betriebsgruppen der KPD/ML!”

In der Rubrik: „Der Kampf in den Betrieben“ wird berichtet aus Bremen von der Flensburger Schiffbau Gesellschaft (FSG), wo vor „kurzem 18 Kollegen entlassen“ worden seien. „Der Rote Werftarbeiter“, Zeitung der Betriebsgruppe der KPD/ML für die AG Weser in Bremen schreibt zu Unfällen auf der Werft: „Wir arbeiten, um zu leben - Nicht zum sterben!“; aus Frankfurt/M. von Hoechst. Dort sei gegen die verschärfte Arbeitshetze gestreikt worden; aus Mainz. Dort seien in der Hohlglasindustrie spalterische Forderungen aufgestellt worden. „Der Rote - Glas Arbeiter“, die Betriebszeitung der KPD/ML für die Glasfabrik Schott (Jenaer Glas) habe in einem Extrablatt zur Tarifrunde Stellung genommen.
Q: Rote Fahne, Nr. 7, Bochum, 12.4.1971.

Rote Fahne, 2. Jg., 12.4.1971, Nr. 7, Seite 1

Rote Fahne, 2. Jg., 12.4.1971, Nr. 7, Seite 2

Rote Fahne, 2. Jg., 12.4.1971, Nr. 7, Seite 3

Rote Fahne, 2. Jg., 12.4.1971, Nr. 7, Seite 4

Rote Fahne, 2. Jg., 12.4.1971, Nr. 7, Seite 5

Rote Fahne, 2. Jg., 12.4.1971, Nr. 7, Seite 6

Rote Fahne, 2. Jg., 12.4.1971, Nr. 7, Seite 7

Rote Fahne, 2. Jg., 12.4.1971, Nr. 7, Seite 8


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