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Rote Fahne, 2. Jg., 24.5.1971, Nr. 10

24.05.1971:
Die Nr. 10/1971 der „Rote Fahne - Zentralorgan der KPD/ML“ erscheint mit dem zentralen Artikel: „Verschärftes Lohndiktat oder Lohnstopp! - Die drohenden Folgen der Währungsspekulation für die Arbeiterklasse.”

Ausgeführt wird u. a.: „Was auf die westdeutschen Arbeiter und alle Werktätigen zukommt, zeichnet sich immer deutlicher ab: Verschärftes Lohndiktat, bis hin zum Lohnstopp … Die Arbeiter sollen stillhalten und auf höhere Löhne verzichten … Zu den Maßnahmen, das verschärfte Lohndiktat gegen die Arbeiterklasse durchzusetzen, gehört Möllers Rücktritt als Finanzminister. Er hat den Weg frei gemacht, Wirtschafts- und Finanzministerium unter Schillers Führung zusammenzulegen. Und Brandt hat erklärt, das das Superministerium eine endgültige Regelung ist … Auch das verschärfte Lohndiktat, auch ein Lohnstopp werden die Arbeitslosigkeit nicht verringern. Dafür nimmt die Macht der Monopolherren zu. Ihre Profite werden durch einen Lohnstopp gesichert. Ihre Verdienste erhöhen sich mit der Freigabe des Wechselkurses beim Kapitalexport, da ausländisches Geld billiger wird. Ihr Einfluss in der EWG vergrößert sich. Die Krise in den anderen europäischen Ländern und in Westdeutschland ist die Grundlage für weitere Expansion und Stärke - während die Arbeiterklasse und alle Werktätigen Opfer bringen müssen. Kampf dem Lohnraub! Kampf dem Lohndiktat! Der Kampf unter diesen Parolen ist der einzige Weg der Arbeiterklasse. Der Kampf ist die einzige Waffe der Arbeiterklasse, um das Komplott der Monopolherren, SPD-Regierung und Gewerkschaftsführung zu zerschlagen.”

Im Artikel: „Das falsche Bild von der gewerkschaftsfeindlichen KPD/ML. Antwort auf die verstärkte Hetze der Gewerkschaftsführer” heißt es: „Die KPD/ML ist keine Ersatzgewerkschaft und will es gar nicht sein. Sie ist eine politische Partei, die die Politik der KPD für unsere Zeit fortführt. Ihr politisches Ziel ist die Errichtung der politischen Herrschaft der Arbeiterklasse und der Aufbau des Sozialismus in Westdeutschland. Dazu muss sie die politischen Gegner der Arbeiterklasse bekämpfen. Der wichtigste Gegner der westdeutschen Arbeiterklasse ist augenblicklich die SPD-Regierung, die am besten die Geschäfte der Monopolherren wie Thyssen, Abs und Flick betreibt, die Bundeswehr zur modernsten Armee Westeuropas aufrüstet und immer schärfer in der beginnenden Krise die Arbeiterklasse angreift. Die Arbeiterklasse benötigt starke Gewerkschaften, um ihre wirtschaftlichen Interessen gegen die Kapitalisten und ihre Regierung zu verteidigen. Wir müssen die Gewerkschaften wieder zu Kampforganisationen der Arbeiterklasse machen. Damit steht die KPD/ML fest in der großen Tradition der KPD …

Die Gewerkschaften können nur zu Kampforganisationen gemacht werden, wenn alle Verräter und Spalter unerbittlich bekämpft werden … Nur eine geeinte Arbeiterklasse mit geschlossenen Gewerkschaften kann die Macht erobern. Das übersehen die Führer der ‘Gruppe Roter Morgen‘, die sich ebenfalls KPD/ML nennt. Sie erklären, dass die Gewerkschaften nicht mehr zu Kampforganisationen der Arbeiter gemacht werden können und dass neue rote Gewerkschaften aufgebaut werden müssen. Dagegen sagen wir, dass die Gewerkschaften die Einheitsfrontorganisation aller Arbeiter sein müssen. Es ist daher falsch, rote Betriebsgruppen aufzubauen und sie als Vorformen neuer Gewerkschaften hinzustellen. Die Eroberung der Gewerkschaften heißt die Eroberung der Millionenmassen der Arbeiter, die nicht durch funkelnagelneue Gewerkschaften erobert werden, sondern durch den unermüdlichen Kampf gegen alle Spalter in den Gewerkschaften selbst. Der Kampf gegen die Gewerkschaftsführer hat aber nur dann eine klare Richtung, wenn er durch eine starke kommunistische Partei geführt wird. Nur eine solche Partei kann die Arbeiterklasse gegen das Zusammenspiel von Monopolherren, SPD-Regierung und Gewerkschaftsführern führen. Nur eine Partei wie die KPD/ML konnte im Bergbau das verräterische Komplott mit der neuen Lohnordnung und dem Lohndiktat rechtzeitig enthüllen. Deswegen greifen uns die Gewerkschaftsführer mit allen verleumderischen Mitteln an, deswegen bereiten sie Ausschlüsse vor. Wir weisen alle diese Angriffe zurück, wir werden unbeirrt unseren Kampf führen, um die Gewerkschaftsorganisationen zu Kampforganisationen zu machen, wir werden weiter den Kampf gegen die Verräter in der Gewerkschaftsführung vorantreiben.”

Weitere Artikel sind:
- Rote Fahne kommentiert: Harte DM, weicher Dollar
- Komplott
- Arbeiterkorrespondenz: - Mein Weg zur KPD/ML
- Chemietarifrunde 71: Chemiekollegen sollen als erste unter verschärftes Lohndiktat
- Erschwerte Aussperrung
- Völkermord in Pakistan
- Nach außen schöne Worte und dahinter Verrat. DGB und DKP am 1. Mai 1971.

In der Rubrik: „Der Kampf in den Betrieben“ wird berichtet aus Hannover von den drei Conti-Betrieben (Vahrenwald, Limmer und Stöcken). Dort hätten die Kollegen den Kampf gegen „die Arbeitssituation“ und sich „verschärfender Arbeitshetze“ aufgenommen. Die Betriebszeitung der KPD/ML, der „Rote-Conti-Arbeiter“ informiere die Kollegen; aus Flensburg von FSG; aus Bochum vom Bochumer Verein. Dort hätten „6. 000 Arbeiter im letzten September kurz vor den Tarifverhandlungen zwei Tage lang gegen bekanntgewordene Rationalisierungspläne“ gestreikt. „Die Walze“, die Betriebszeitung der KPD/ML nimmt dazu Stellung.

Für den Juni wird die Broschüre „Vorwärts im Geiste des 1. Mai. Aus der Arbeit der KPD/ML. Eine Broschüre für die Arbeiter” angekündigt. Dazu heißt es u. a: „In dieser Broschüre will die KPD/ML allen interessierten Arbeitern anhand des 1. Mai 1971 zeigen, unter welchen Losungen und mit welchen Mitteln die KPD/ML den Kampf der Arbeiterklasse gegen die kapitalistische Ausbeuterordnung organisiert. Sie stellt die wichtigsten Auffassungen der KPD/ML zusammenhängend dar und entlarvt damit gleichzeitig die anderen Parteien und Organisationen, die sich kommunistisch nennen, wie z.B. die DKP.”
Q: Rote Fahne, Nr. 10, Bochum, 24.5.1971.

Rote Fahne, 2. Jg., 24.5.1971, Nr. 10, Seite 1

Rote Fahne, 2. Jg., 24.5.1971, Nr. 10, Seite 2

Rote Fahne, 2. Jg., 24.5.1971, Nr. 10, Seite 3

Rote Fahne, 2. Jg., 24.5.1971, Nr. 10, Seite 4

Rote Fahne, 2. Jg., 24.5.1971, Nr. 10, Seite 5

Rote Fahne, 2. Jg., 24.5.1971, Nr. 10, Seite 6

Rote Fahne, 2. Jg., 24.5.1971, Nr. 10, Seite 7

Rote Fahne, 2. Jg., 24.5.1971, Nr. 10, Seite 8


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