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Rote Fahne, 2. Jg., 11.10.1971, Nr. 20

11.10.1971:
Die Nr. 20/1971 der „Rote Fahne - Zentralorgan der KPD/ML“ erscheint mit dem zentralen Artikel: „Gewerkschaftstag: IGM-Führer auf dem Weg zur Staatsgewerkschaft. IGM-Führer stimmen für Schillers Konzertierte Aktion.”

Ausgeführt wird u. a.: „Auf dem Gewerkschaftstag der IG Metall wurde klar, dass die Führer der IGM die wichtigsten Stützen der Großmachtpolitik der SPD-Regierung sind und bereit sind, ihren Beitrag zu dieser Politik zu leisten. So riefen sie nach einer Demokratisierung aller gesellschaftlichen Bereiche, um im gleichen Atemzug ein Verbot der marxistisch-leninistischen Organisationen zu verlangen. So riefen sie nach ‘permanenten Reformen‘, zeigten gleichzeitig aber Verständnis dafür, dass diese Reformen nur dazu dienen, die Polizei, den Bundesgrenzschutz und die Armee zur besseren Unterdrückung der Arbeiterklasse zu ‘reformieren‘. Der ganze Gewerkschaftstag diente der Ausrichtung der IGM-Funktionäre auf die Unterstützung der arbeiterfeindlichen Politik der SPD-Regierung. Die IGM-Führer zeigten sich in den wichtigsten Fragen nicht nur als wertvolle Handlanger der SPD-Regierung, sondern auch als Vorreiter der imperialistischen und reaktionären Pläne der westdeutschen Großkapitalisten.

Schiller hatte in einer Grußadresse an die IGM-Führer aufgefordert ‘solidarisch mit der SPD-Regierung zusammenzuarbeiten‘, um die gegenwärtige Krise des kapitalistischen Währungssystems dazu auszunutzen, die westdeutschen Imperialisten zur führenden Macht auf diesem Gebiet zu machen. Brenner übertraf die Wünsche Schillers und betonte, dass die IGM die wirtschaftliche und politische Einigung Europas wolle … In Wahrheit ist die Beherrschung der EWG und des aggressiven NATO-Bündnisses nicht die Grundlage für den Frieden in der Welt, sondern die Grundlage für den Krieg gegen die DDR. Dass die IGM-Führer diese Tatsache kennen, zeigt sich an der bedingungslosen Unterstützung der ‘Neuen Ostpolitik‘. Auf dem 10. Gewerkschaftstag der IGM verkündete Brenner nicht nur, dass Berlin schon immer zu Westdeutschland gehört habe, sondern forderte auch, die DDR in den Herrschaftsbereich des westdeutschen Imperialismus einzuverleiben … Brenner begnügte sich auf dem Gewerkschaftstag nicht damit, diese Kriegspläne der SPD-Regierung zu verteidigen. Er stimmte auch den Drohungen zu, die der zweite Vorsitzende der IGM, Loderer, gegen die DDR aussprach: ‘Wir fordern die DDR auf, sich nicht zum internationalen Störenfried der allseitig gewünschten Entspannung zu entwickeln.’ Das heißt doch nichts anderes, als der DDR zu drohen, falls sie nicht freiwillig ihre Rechte aufgibt, wie es in Berlin geschehen ist, militärischen Druck auszuüben …

Von besonderer Wichtigkeit ist aber, dass die IGM-Führer sich zum Vorkämpfer der reaktionären Entwicklung im Inneren Westdeutschlands dadurch gemacht haben, dass sie die Verfolgung und Unterdrückung der kommunistischen Bewegung fordern … In der Entschließung 14 des IGM-Vorstandes werden das Verbot und die polizeiliche Verfolgung der Kommunisten gefordert … Die Arbeiterklasse muss das erkennen und den Kampf gegen den Imperialismus aufnehmen. Sie muss die sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer und vor allem die SPD-Führer beiseite schieben, um für eine bessere Zukunft, ohne Ausbeutung, Krieg und Unterdrückung, zu kämpfen.”

Weitere Artikel sind:
- Metalltarifrunde 71: Kampfbereit
- Der eigentliche Zweck des ‘verkürzten Wehrdienstes‘: Kriegsminister Schmidt treibt die Militarisierung der Jugend voran
- IGM-Gewerkschaftstag: KPD/ML soll verboten werden,
- Westberlin Abkommen: Einverleibung in Westdeutschland - Ausverkauf der DDR
- Klöckner-Stahlwerker streiken gegen Krisenangriffe
- IGBE-Gewerkschaftstag: Verbunden mit der SPD-Regierung
- Hände weg von China: Wilde Gerüchte über die Lage in der VR China
- Kampf des iranischen Volkes für demokratische Rechte. Die 2 500-Jahr-Feier kann den Terror nicht verbergen
- SU-Führer wollen die VR China einkreisen
- Max-Reimann stärkt die DKP.

In der Rubrik: „Der Kampf in den Betrieben“ wird berichtet von den Stahlwerken Röchling - Burbach (Saarland), aus Bochum von Krupp, aus Dortmund von Hoesch, aus Hagen von Eckesey, aus Osnabrück von der Georgsmarienhütte, aus Hagen von der Hasper-Hütte.

Aus Bochum wird u. a. über die Presseerklärung von Jusos, Judos und SDAJ gegen ein Verbot der KPD/ML-ZB vom 26.9.71 berichtet.

Anzeigen werden in der Ausgabe geschaltet für den „Bolschewik 8“, für den „Kampf der Arbeiterjugend“ des KJVD, für den „Parteiarbeiter - Funktionärsorgan der KPD/ML“. Beim NAV sind bisher die ersten 6 Bände der Stalin-Gesamtausgabe (geplant sind 13 Bände) erschienen.
Q: Rote Fahne, Nr. 20, Bochum, 11.10.1971.

Rote Fahne, 2. Jg., 11.10.1971, Nr. 20, Seite 1

Rote Fahne, 2. Jg., 11.10.1971, Nr. 20, Seite 2

Rote Fahne, 2. Jg., 11.10.1971, Nr. 20, Seite 3

Rote Fahne, 2. Jg., 11.10.1971, Nr. 20, Seite 4

Rote Fahne, 2. Jg., 11.10.1971, Nr. 20, Seite 5

Rote Fahne, 2. Jg., 11.10.1971, Nr. 20, Seite 6

Rote Fahne, 2. Jg., 11.10.1971, Nr. 20, Seite 7

Rote Fahne, 2. Jg., 11.10.1971, Nr. 20, Seite 8


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