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Aus dem Raum Nahe-Hunsrück werden hier vorerst keine lokalen Dokumente erschlossen. Separate Darstellungen liegen bisher vor für Michelin Bad Kreuznach.
Überregionale Bedeutung besitzt zunächst die Burg Waldeck für die Folklore- und Chansonsingenden (vgl. Sept. 1964, Sept. 1968, Sept. 1969, 1.4.1974).
In der Region selbst scheint zunächst die DKP aktiv, die in Idar-Oberstein eine ihrer rheinland-pfälzischen Hochburgen hat (vgl. 21.8.1969, 13.11.1969, 20.11.196, 15.1.1970, 29.1.1970), in anderen Orten wie Bad Kreuznach aber erst am Anfang zu stehen scheint (vgl. 14.8.1969, 25.9.1969, 18.12.1969, 4.4.1970).
Anders steht es um die KPD/ML-ZB und deren KJVD, die nach unserer Quellenauswertung als erste linksradikale Formation diesem Raum aktiv werden. Sie sind weniger in Idar-Oberstein verankert (vgl. 26.10.1970), als in Bad Kreuznach, wo damals von ihnen nicht nur die Kurzarbeit bei den Optischen Werken Schneider (vgl. 14.12.1970, Jan. 1971, 4.1.1971, 13.1.1971, 20.1.1971, 22.2.1971) angeprangert, sondern zugleich auch der Streik bei Michelin Bad Kreuznach unterstützt wird.
Weitere Industriezweige wie der Eisenerzbergbau (vgl. Feb. 1971) und die Lederindustrie (vgl. 8.3.1971) tauchen hier derzeit nur am Rande auf.
Während KPD/ML-ZB und KJVD in Bad Kreuznach weiter aktiv bleiben (vgl. 24.5.1971) wurden seitens der Berliner KPD, evtl. vermittels der Region entstammender Anhänger wie dem später als Rechtsopportunisten gebrandmarkten Präsidenten der LgdI, Jochen S., offenbar Kontakte in die Region geknüpft, die anhand der Kampagne zum 1. Mai 1971 auch öffentlich gemacht werden (vgl. 24.4.1971, 27.4.1971). Hieraus erwächst nun die örtliche Vertretung der KPD, sich zunächst dem Kampf gegen das Betriebsverfassungsgesetz widmend (vgl. Aug. 1971, Sept. 1971, 8.10.1971, 12.10.1971, 19.10.1971) und sich wiederholt in die diversen nationalen Kampffronten der KPD und ihres Umfelds einreihend, zunächst bei der Japan-Kampagne (vgl. 18.9.1971, Okt. 1971), aber auch zu Vietnam (vgl. 18.12.1971, Jan. 1972), wobei sich die sowohl unter Lehrlingen als auch Schülern aktive Gruppe als Kommunistische Jugend (KJ) Nahe-Mosel konstituiert (vgl. 18.12.1971), dann auch für die KPD die Vorbereitung des 1. Mai 1972 in Bad Kreuznach tragend (vgl. 13.4.1972, 19.4.1972, 1.5.1972).
Gemäß der damaligen Aufteilung der Jugendorganisationen der KPD in Jugendverband (KJV) und späteren Schülerverband (KOV) erfolgt nun auch hier die separate Gründung der kommunistischen Oberschüler (KO) Nahe-Mosel (vgl. 4.6.1972), wobei diese ebenso wie auch die KJ (vgl. 13.10.1972, 5.11.1972) auch in Idar-Oberstein vertreten sind (vgl. 8.11.1972), wo es offenbar auch seitens der Humanisten eine Geschäftsstelle gibt (vgl. 1.6.1972).
Der KJVD Bad Kreuznach scheint sich nach der Auflösung der KPD/ML-ZB der KPD/ML-ZK anzunähern (vgl. 3.3.1973), sein Einfluss aber bleibt bescheiden (vgl. 27.4.1974), während die KPD nicht nur allgemeine Berichte aus der Region verfaßt (vgl. 19.3.1973, Juli 1973), sondern dort auch ihre bundesweiten Kampagnen weiterhin in Form lokaler bzw. regionaler Aktionen durchführt (vgl. 29.5.1973, 2.6.1973, 20.6.1973, 26.6.1973). Die KJ Nahe-Mosel aber löst sich aufgrund ihrer Kritik an der KPD auf (vgl. 1973), einige ihrer Mitglieder aber scheinen weiterhin der KPD verbunden (vgl. 14.7.1973), so dass die KPD weiterhin aus der Gegend berichtet (vgl. 2.10.1974), auch ihre Kampagne zu den Landtagswahlen 1975 intensiv durchführend (vgl. 13.1.1975, 22.1.1975, 29.1.1975, 26.2.1975, 5.3.1975), dabei Repressionen erleidend (vgl. 27.12.1976).
Ebenfalls in Bad Kreuznach ist offenbar auch der KBW aktiv (vgl. Mai 1974, 8.3.1975, 13.9.1975), evtl. später auch die SAG (vgl. März 1977, 16.3.1977), die KPD dagegen schult sich nicht nur (vgl. Nov. 1976), sondern beteiligt sich auch am Bundestagswahlkampf (vgl. 29.9.1976, 3.11.1976) und organisiert später hier ein Jugendlager (vgl. 23.7.1977, 13.8.1977).
September 1964:
Auf der Burg Waldeck im Hunsrück wird, laut Reinhard Linscheid, vermutlich im September, erstmals das Chanson- und Folklore Festival (vgl. Sept. 1968) durchgeführt:"
Die Initiatoren waren einige nach links abgewanderte Angehörige der aus der Jugendbewegung entstandenen Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck (ABW). Ursprünglich war das Festival geplant als deutsches Gegenstück zu dem amerikanischen Songfestival in Newport."
Quelle: SC-Info Nr.14,Frankfurt 27.9.1969
September 1968:
Auf der Burg Waldeck im Hunsrück wird, laut Reinhard Linscheid, vermutlich im September, auf dem Chanson- und Folklore Festival (vgl. Sept. 1964, Sept. 1969) aufgrund der durch die antiautoritäre Bewegung erfolgten Politisierung erstmals über Sinn und Zweck des Festivals diskutiert.
Q: SC-Info Nr.14,Frankfurt 27.9.1969
15.06.1969:
Bei den vermutlich heute stattfindenden Kommunalwahlen (KW) in Idar-Oberstein erhält die DKP, nach eigenen Angaben, 3,1% der Stimmen.
Q: Unsere Zeit Nr.12,Essen 19.6.1969,S.4
14.08.1969:
Die DKP bringt die Nr.20 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 7.8.1969, 21.8.1969) und berichtet auch von den Salzwerken Bad Kreuznach.
Q: Unsere Zeit Nr.20,Essen 14.8.1969
21.08.1969:
Die DKP bringt die Nr.21 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 14.8.1969, 28.8.1969) und berichtet auch aus Idar Oberstein.
Q: Unsere Zeit Nr.21,Essen 21.8.1969
September 1969:
Auf der Burg Waldeck im Hunsrück wird, laut Reinhard Linscheid, vermutlich im September, das Chanson- und Folklore Festival (vgl. Sept. 1964) dieses Jahr durch eine Projektgruppe von Mitgliedern des RC Mainz und der Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck gänzlich unter das Thema 'Gegenkultur' gestellt.
Q: SC-Info Nr.14,Frankfurt 27.9.1969
25.09.1969:
Die DKP bringt die Nr.26 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 18.9.1969, 2.10.1969)und berichtet auch vom DGB Kreisverband Bad Kreuznach.
Q: Unsere Zeit Nr.26,Essen 25.9.1969
13.11.1969:
Die DKP bringt die Nr.33 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 6.11.1969, 20.11.1969). Aus Rheinland-Pfalz wird berichtet aus Idar-Oberstein.
Q: Unsere Zeit Nr.33,Essen 13.11.1969
20.11.1969:
Die DKP bringt die Nr.34 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 13.11.1969, 27.11.1969). Aus Rheinland-Pfalz wird berichtet aus Idar-Oberstein.
Q: Unsere Zeit Nr.34,Essen 20.11.1969
18.12.1969:
Die DKP bringt die Nr.38 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 11.12.1969, 24.12.1969) und berichtet auch vom DGB Kreisfrauenausschuß Bad Kreuznach.
Q: Unsere Zeit Nr.38,Essen 18.12.1969
15.01.1970:
Die DKP bringt die Nr.3 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 8.1.1970, 22.1.1970) und berichtet auch vom SPD KV Idar-Oberstein.
Q: Unsere Zeit Nr.3,Essen 15.1.1970
29.01.1970:
Die DKP bringt die Nr.5 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 22.1.1970, 5.2.1970), ein Leserbrief kommt aus Idar Oberstein.
Q: Unsere Zeit Nr.5,Essen 29.1.1970
04.04.1970:
Die DKP gibt die Nr.14 ihrer 'Unsere Zeit - Regionalausgabe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland' (UZ) heraus und berichtet auch über die Edelsteinindustrie in Idar-Oberstein, vom Marxistischen Arbeitskreis Kusel-Birkenfeld und über die erste DKP-Veranstaltung in Bad Kreuznach.
Q: Unsere Zeit - Regionalausgabe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland,Essen 4.4.1970
26.10.1970:
Die Nr.45 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 24.10.1970, 31.10.1970) erscheint. In Idar-Oberstein seien rund 200 Arbeiter aus drei Betrieben der Schmuck- und der metallverarbeitenden Industrie in einen einstündigen Warnstreik für die Erhöhung der Löhne von 3,82 DM auf 4,33 DM und darauf noch eine 13-prozentige Lohnerhöhung getreten.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.45,Bochum 26.10.1970
14.12.1970:
Der KJVD Mainz der KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
FEIERSCHICHTEN BEI SCHNEIDER UND CO
Bei der Firma Joseph Schneider und Co, Optische Werke, Bad Kreuznach (optische Linsen für Fotoapparate) muß die gesamte Belegschaft (2 000 Arbeiter) zwischen Weihnachten und Neujahr 4 Tage Urlaub machen. Die Kollegen dürfen wählen zwischen 4 Tage unbezahltem Urlaub und 4 Tage Urlaub vom nächsten Jahr. In der letzten Zeit wurden schon alle Überstunden gestrichen; ausgenommen sind einige Abteilungen, wo ein US-Großauftrag eingegangen ist (Geräte zu Mondlandeunternehmen). Wenn der Auftrag ausläuft, werden die Überstunden auch dort gestrichen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.61/62,Bochum 23.12.1970,S.7
Januar 1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
Bei den Optischen Werken Schneider in Bad Kreuznach gibt es ab Januar Kurzarbeit für Arbeiter und ab Februar für Angestellte, zunächst für 3 Monate."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.2,Bochum 9.1.1971,S.4
04.01.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche (vgl. Jan. 1971, 22.2.1971):"
Bei den Optischen Werken Schneider in Bad Kreuznach werden 120 Arbeiter und Angestellte der Kundendienstabteilung entlassen (das sind 10% der Gesamtbelegschaft). Da der Betriebsrat der Massenentlassung nicht zugestimmt hat, mußte beim Arbeitsamt die Genehmigung beantragt werden. Diese Entlassung ist für Bad Kreuznacher Verhältnisse bereits größer als die Arbeitslosenmeldungen der letzten Krise."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.3,Bochum 13.1.1971,S.3
13.01.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.3 (vgl. 9.1.1971, 16.1.1971) heraus. Berichtet wird auch über die Arbeitslosigkeit (vgl. 7.1.1971) und die Krise, die auch in der Maschinenbau- und Elektroindustrie weiter voranschreite:"
Die kapitalistischen Rationalisierungsmaßnahmen bei Schneider (in Bad Kreuznach,d.Vf.) wie auch bei Bosch und bei anderen Firmen entlarven die Lügen der rechten Sozialdemokraten, die behaupten 'Kurzarbeit verhindert Entlassungen' (so kürzlich noch SPD-Arbeitsminister Hirrlinger)."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.3,Bochum 13.1.1971
20.01.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 13.1.1971, 5.2.1971). Gleich zwei Berichte beschäftigen sich mit Bad Kreuznach, neben dem Streik bei Michelin (vgl. 23.12.1970) findet auch noch die Kurzarbeit bei Schneider-Optik Erwähnung.
Q: Kommentar,Heidelberg 20.1.1971
Februar 1971:
Die IGBE (vgl. 1.4.1971) berichtet aus dem Januar oder Februar von durch Tarifvertrag erzielten Lohnerhöhungen beim Eisenerzbergwerk Dr. Geier in Waldalgesheim. Ebenfalls auf dieses Werk bezieht sich vermutlich eine Meldung über erzielte vermögenswirksame Leistungen im Eisenerz Hessens.
Q: Einheit Nr.7,Bochum 1.4.1971,S.4
22.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche (vgl. 4.1.1971):"
Bei OPTIK-SCHNEIDER in Bad Kreuznach sind weitere Massenentlassungen geplant. Die Genossen des KJVD Bad Kreuznach berichten über Gerüchte, nach denen man auf eine vorläufige (!) Belegschaftsstärke von 800 Mann kommen will. Nach der Entlassung von 120 Arbeitern im Januar (…) beträgt die Belegschaftsstärke zur Zeit 1 180 Arbeiter."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.17,Bochum 3.3.1971,S.6
08.03.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche von der angekündigten Schließung einer Schuhfabrik in Kirn.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.20,Bochum 13.3.1971,S.9
24.04.1971:
In Berlin erscheint frühestens heute die Nr.3 von '1. Mai Kampftag der Arbeiterklasse' durch das Maikomitee, in dem auch die KPD mitarbeitet. Berichtet wird auch vom Maikomitee der DGB Jugend Kreis Kreuznach.
Q: 1. Mai Kampftag der Arbeiterklasse Nr.3,Berlin 1971
27.04.1971:
In Berlin beteiligen sich, laut KPD/AO, mehr als 2 000 Personen an der Großveranstaltung ihres Maikomitees. U.a. nehmen Delegierte des Maikomitees der DGB-Jugend Bad Kreuznach teil.
Q: Rote Fahne Nr.18,Berlin Mai 1971; 1. Mai Kampftag der Arbeiterklasse,Berlin 1971; Rote Presse Korrespondenz Nr.112 und 115,Berlin 23.4.1971 bzw. 1971
24.05.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
BUNDESWEHRWERBEAUSSTELLUNG IN BAD KREUZNACH
Die Herren SPD-Führer unter Schmidt schicken nicht nur über Werbetrommler übers Land, sie holen nicht nur Schüler und Arbeiter zu Besuchen in die Bundeswehr, sie schicken auch ganze Heeresausstellungen in die Städte. So fand Ende Mai in Bad Kreuznach eine Heeresausstellung statt. 'Unser Heer' war das Werbemotto; manche Besucher erinnern sich: 'Seit Adolf (Hitler,d.Vf.) haben wir das hier nicht mehr gehabt.'
Panzer, Panzerspähwagen und Flak wurden zur Schau gestellt und durften von allen besichtigt werden. Vor allem Kinder und Jugendliche waren gern gesehen, sind sie doch die Adressaten, um die es geht.
Als Schüler und Arbeiter das Ausstellungszelt auf der 'Pfingstwiese' betraten und ein Transparent gegen diese Ausstellung entrollen wollten, wurde dies augenblicklich von zwei Feldjägern zerfetzt. Als sie Flugblätter gegen die Ausstellung verteilten, 'in der man die Mordwerkzeuge des NS-Regimes besichtigen kann', wurden sie brutal vom Platz geschleift und mit Faustschlägen bearbeitet. 'Niemand hat das Recht auf diesem Platz zu demonstrieren oder Flugblätter zu verteilen.' war der Kommentar von Oberstleutnant Dr. Böcher."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.47,Bochum 19.6.1971,S.3f; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.7,Bochum Juli 1971
August 1971:
Die KPD (vgl. 22.10.1971) berichtet vermutlich aus dem August vom Komitee 'Kampf dem arbeiterfeindlichen Betriebsverfassungsgesetz' (BVG) der DGB-Jugendgruppen des Kreises Nahe-Hunsrück (vgl. Sept. 1971):"
Die jungen Gewerkschafter aus den Orten Birkenfeld, Idar-Oberstein, Kirn, Sobernheim, Bad Kreuznach, Simmern und Kirchberg hatten ihre Kampagne gegen die Auswirkungen des Betriebsverfassungsgesetzes und für Schutzrechte der Arbeiterklasse unter folgenden Forderungen eingeleitet:
KAMPF DEM ARBEITERFEINDLICHEN BETRIEBSVERFASSUNGSGESETZ!
KAMPF DER FRIEDENS- UND SCHWEIGEPFLICHT!
KEINE EINSCHRÄNKUNG DER GEWERKSCHAFTLICHEN BETÄTIGUNG IM BETRIEB!
VETORECHT DES BETRIEBSRATES BEI ENTLASSUNGEN!
REDE- UND VERSAMMLUNGSFREIHEIT DER ARBEITER UND IHRER ORGANISATIONEN IM BETRIEB!
GEGEN DIE EINSCHRÄNKUNG DER ZAHL DER BELEGSCHAFTSVERSAMMLUNGEN!
KÜNDIGUNGSSCHUTZ FÜR JUGENDVERTRETER!
STREIKRECHT FÜR LEHRLINGE!
Neben der Verteilung einer Flugblattserie zum Betriebsverfassungsgesetz vor allen Betrieben des Kreises und öffentlichen Veranstaltungen in allen Orten, sollte durch die Kampagne für Schutzrechte die betriebliche Verankerung der Gewerkschaftsjugendgruppen entschieden verbessert und die organisierte Zusammenarbeit mit fortschrittlichen erwachsenen Kollegen eingeleitet werden. Die nur geringe betriebliche Verankerung der gewerkschaftlichen Jugendgruppen ist eine entscheidende Schwäche: Ein großer Teil der Gruppen ist erst im Laufe des Jahres entstanden und wurde bisher durch den DGB über die Vergabe bzw. Nichtvergabe von Geldern ausschließlich auf reine Jugendforderungen festgelegt, wie sie der DGB zum 'Jahr des jungen Arbeitnehmers' erhebt, um die jungen Gewerkschafter von den betrieblichen Kämpfen fernzuhalten."
Q: Rote Fahne Nr.28,Berlin 22.10.1971,S.4
September 1971:
Die KPD (vgl. 22.10.1971) berichtet vom Komitee 'Kampf dem arbeiterfeindlichen Betriebsverfassungsgesetz' (BVG) der DGB-Jugendgruppen des Kreises Nahe-Hunsrück (vgl. Aug. 1971, 8.10.1971):"
Die spontane Zustimmung zahlreicher Betriebsräte, Vertrauensleute, Jugendvertreter und erwachsener Kollegen aus den Betrieben im Kreis Nahe-Hunsrück zu den Aktivitäten und insbesondere zu den Forderungen der jungen Gewerkschafter sind einer der Gründe für die plötzliche Hast der DGB-Spitze, die Kampagne zu verbieten. Außerdem hatte die Kreisdelegiertenkonferenz des DGB, Kreis Nahe-Hunsrück im September in Idar-Oberstein eine Resolution zum Betriebsverfassungsgesetz verabschiedet, mit der sich die Delegierten ausdrücklich mit den Forderungen der Jugendgruppen solidarisierten. In dieser Resolution heißt es:
'Das neue Betriebsverfassungsgesetz wird insgesamt noch schlechter als das geltende Gesetz:
- Die Friedenspflicht, die Schweigepflicht und die Einigungsstelle, womit die Betriebsräte, Jugendvertreter und Gewerkschaftsvertreter im Betrieb im Interesse der Unternehmer zum Stillhalten gezwungen werden, sind im Regierungsentwurf übernommen worden. Die Friedenspflicht ist sogar noch verschärft, denn es sollen nun alle 'Betätigungen, einschließlich politischer Betätigungen, durch die der Arbeitsablauf oder der Friede des Betriebs beeinträchtigt (!) wird', verboten sein.
Diese zentralen Vorschriften kennzeichnen bereits das ganze Gesetz als Waffe der Kapitalisten zur Niederhaltung der Arbeiter.
- Die vorgesehenen 'Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte' des Betriebsrates bei der Personalplanung, Berufsausbildung, bei Massenentlassungen usw. dienen ebenfalls nur den Interessen der Unternehmer, denn immer wird der Betriebsrat verpflichtet, auf die 'betrieblichen Notwendigkeiten', d.h. auf den Profit des Unternehmers Rücksicht zu nehmen…'
An einer anderen Stelle der Resolution erklärt die Kreisdelegiertenkonferenz ausdrücklich, daß sie den Eindruck habe, 'daß der Kampf gegen das Betriebsverfassungsgesetz von den Gewerkschaftsvorständen nicht mit der nötigen Entschiedenheit geführt wird.' Diesen Eindruck kann man nach den letzten Vorfällen nur bestätigen."
Über diese Resolution wird auch später noch diskutiert (vgl. 19.10.1971).
Q: Rote Fahne Nr.28,Berlin 22.10.1971,S.4
18.09.1971:
Bonner Konferenz: "Nieder mit dem japanischen Imperialismus". Die Konferenz wird hauptsächlich von der LgdI der KPD getragen und ist der Auftakt zur Aktion "Den antiimperialistischen Kampf auf nationaler Ebene erfolgreich in Angriff nehmen".
Verabschiedet wird die Resolution "AUFRUF DER LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS, GEGEN DEN BESUCH DES KRIEGSVERBRECHERS HIROHITO, MARIONETTE DES JAPANISCHEN IMPERIALISMUS, ZU DEMONSTRIEREN!". Der Text wird unterzeichnet von KSV und LgdI der KPD sowie auch von Oberschülern Birkenfeld.
Die Japan-Kampagne wurde u.a. durchgeführt in Birkenfeld (vgl. Okt. 1971).
Q: Internationale Solidarität Nr.1,Berlin 10.2.1972,S.4; Rote Fahne Nr.27 und 28,Berlin 8.10.1971 bzw. 22.10.1971,S.1 und 6 bzw. S.7; Rote Presse Korrespondenz Nr.138,Berlin **.*.1971,S.14
Oktober 1971:
In Birkenfeld wird, laut LgdI der KPD, vermutlich im Oktober eine Japan-Veranstaltung unter ihrer Anleitung durchgeführt.
Q: Internationale Solidarität Nr.1,Berlin 10.2.1972,S.4
08.10.1971:
Die KPD (vgl. 22.10.1971) berichtet vom Komitee 'Kampf dem arbeiterfeindlichen Betriebsverfassungsgesetz' (BVG) der DGB-Jugendgruppen des Kreises Nahe-Hunsrück (vgl. Sept. 1971, 12.10.1971):"
RHEINLAND-PFALZ: DGB-SPITZE WILL KAMPF GEGEN REAKTIONÄRES BETRIEBS-VERFASSUNGS-GESETZ ABWÜRGEN!
Am Freitag, den 8.Oktober, führte das Komitee Kampf dem arbeiterfeindlichen BVG der Gewerkschaftsjugendgruppen-Jugendgruppen im Kreis Nahe-Hunsrück in Kirn seine wöchentliche Sitzung durch, um die Herausgabe von weiteren Flugblättern zu beschließen. Zu dieser Sitzung erschien überraschenderweise der Landesjugendsekretär des DGB, Greese, aus Mainz. Er teilt den Kollegen mit, daß die von sieben Ortsgruppen der Gewerkschaftsjugend getragene Kampagne nach Meinung des Landesvorsitzenden Lehlbach, Mitglied des SPD-Schatten-Kabinetts für Rheinland-Pfalz, gegen gewerkschaftliche Beschlüsse verstoße und deshalb sofort einzustellen sei. Er klagte, daß die DGB-Landesverbände Berlin, Nordmark und Nordrhein-Westfalen bereits den Antrag auf Einstellung der Arbeit mit Lehrlingszentren gestellt hätten. Würde die Kampagne fortgeführt, so sei wahrscheinlich, daß der schwankende Lehlbach sich dem Antrag anschließen werde. Falls diese Anweisung nicht befolgt würde, so Greese, sei mit der Auflösung der sieben Gruppen zu rechnen. …
Nach dem Prinzip 'mit Zuckerbrot und Peitsche' versuchte Landesjugendsekretär Greese die Vertreter der Jugendgruppen dazu zu gewinnen, ihre Kampagne unter den offiziellen Forderungen der DGB-Spitze fortzusetzen: 'Ich kann Euch ja mal vorlesen, gegen welche Paragraphen des BVG Protest erlaubt ist!' Bereits vorher hatte der DGB-Kreisvorsitzende Nikodemus versucht, die Gruppen zur Einstellung ihrer Flugblattaktionen zu bringen und sie die offizielle DGB-Broschüre zum BVG 'Frischer Wind in die Betriebe' (vgl. S4.**.197*,d.Vf.) verteilen zu lassen. In dieser Broschüre ist der notwendige Kampf gegen die Friedens- und Schweigepflicht mit keinem Wort erwähnt, dafür heißt es auf Seite 2: 'Unsere Demokratie hat sich bewährt, trotz aller Mängel, trotz aller Lücken!'
Dazu erklärten die jungen Gewerkschafter in einer Resolution:
'Der Kampf gegen das Betriebsverfassungsgesetz kann nicht geführt werden, ohne daß die Friedens- und Schweigepflicht bekämpft wird…'.
'Wenn die DGB-Führung ausdrücklich unsere Losung 'Kampf dem arbeiterfeindlichen Betriebsverfassungsgesetz' verbietet, dann handelt man nach dem Motto: 'Was nicht sein kann, das nicht sein darf', weil es einfach nicht wahr sein darf, daß eine SPD-Regierung ein arbeiterfeindliches Gesetz verabschiedet. Deshalb beschränkt die DGB-Führung ihren 'Kampf' gegen das BVG auf einige kosmetische Korrekturen, ohne auf die zentralen Fragen wie Friedens- und Schweigepflicht einzugehen.
Aus diesem Grunde werden wir uns keine BetrVG-Aktionen von oben diktieren lassen, die von vornherein völlig unwirksam sind und nur dazu dienen, den Kollegen vorzumachen, daß etwas getan wird…'
'Die spontane Zustimmung vieler Kollegen, Vertrauensleute, Jugendvertreter und Betriebsräte zu unseren Forderungen, sowie der gute Anklang, den das erste, bereits verteilte Flugblatt in den Betrieben gefunden hat, beweisen, wie sehr sich die Initiatoren des Verbots der BVG-Kampagne von den objektiven Interessen der werktätigen Bevölkerung entfernt haben.'"
Bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 1.11.1971) berichtet die KPD:"
Das Beispiel aus Nahe Hunsrück steht nicht allein: Überall dort, wo der Widerstand gegen den arbeiterfeindlichen Entwurf der SPD-Regierung organisiert wird, versucht sie mit Drohung und Erpressung ihre windelweiche Linie des Verrats durchzusetzen. Wer sich einmal die Mühe macht, die DGB-Broschüre 'Frischer Wind in die Betriebe' (vgl. S4.**.197*,d.Vf.) durchzulesen, wird feststellen, welche muffige Luft einem dort entgegenschlägt: Kein Wort, daß der Kampf gegen Friedens- und Schweigepflicht organisiert werden muß. Dagegen auf S.2: 'Unsere Demokratie hat sich bewährt, trotz aller Mängel, trotz aller Lücken.' Dazu schreiben die schon erwähnten jungen Gewerkschafter völlig richtig:
'Der Kampf gegen das Betriebsverfassungsgesetz kann nicht geführt werden, ohne daß die Friedens- und Schweigepflicht bekämpft wird… Wenn die DGB-Führung ausdrücklich unsere Losung 'Kampf dem arbeiterfeindlichen Betriebsverfassungsgesetz' verbietet, dann handelt sie nach dem Motto: 'Was nicht sein kann, das nicht sein darf', weil es einfach nicht wahr sein darf, daß eine SPD-Regierung ein arbeiterfeindliches Gesetz verabschiedet. Deshalb beschränkt die DGB-Führung ihren 'Kampf' auf einige kosmetische Korrekturen, ohne auf die zentralen Fragen wie Friedens- und Schweigepflicht einzugehen. Aus diesem Grunde werden wir uns keine BetrVG-Aktionen von oben diktieren lassen, die von vornherein völlig unwirksam sind und nur dazu dienen, den Kollegen vorzumachen, daß etwas getan wird.'"
Q: Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Nr.5,Dortmund Nov. 1971,S.4; Rote Fahne Nr.28,Berlin 22.10.1971,S.4
09.10.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.77 (vgl. 6.10.1971, 13.10.1971) heraus und berichtet u.a. von der DGB Jugend Bad Kreuznach.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.77,Bochum 9.10.1971
12.10.1971:
Die KPD (vgl. 22.10.1971) berichtet vom Komitee 'Kampf dem arbeiterfeindlichen Betriebsverfassungsgesetz' (BVG) der DGB-Jugendgruppen des Kreises Nahe-Hunsrück (vgl. 8.10.1971, 19.10.1971):"
Die jungen Gewerkschafter aus Rheinland-Pfalz haben beschlossen, unter dem unmittelbaren erpresserischen Druck der DGB-Spitze die Flugblattverteilung auszusetzen. Da die betriebliche Verankerung der Schutzrechtforderungen sowie der Jugendgruppen selbst noch nicht weit genug fortgeschritten ist, wäre es der DGB-Spitze momentan ein leichtes, die kritischen Kräfte aus der Gewerkschaft heraus zu katapultieren und den künstlichen Gegensatz zwischen 'stürmischer Jugend und erfahrenen DGB-Mitgliedern' herzustellen. Die jungen Gewerkschafter gehen davon aus, daß nur die konsequente Arbeit in den reformistischen Gewerkschaften und die ständige Entlarvung der verräterischen Spitzen die Garantie bietet, daß diejenigen Kollegen, die bisher den Verrat noch nicht erkennen, ebenfalls darauf aufmerksam werden.
Dies ist das Ergebnis der Sitzung des Betriebsverfassungsgesetz-Komitees vom 12.Oktober. Auf dieser Sitzung hatten lediglich drei Vertreter der SDAJ (der DKP,d.Vf.) im Komitee mit den beiden DGB-Vertretern für die faktische Einstellung der Kampagne gestimmt. Diesen opportunistischen Schachzug bezahlten die SDAJ-Vertreter mit ihrer Isolierung im Komitee. Die jungen Gewerkschafter werden in den nächsten Wochen eine umfassende Diskussion über den neuerlichen Verrat der DGB-Spitze einleiten mit dem Ziel, die fortschrittlichen Kollegen aus den Betrieben für den gemeinsamen Kampf gegen die DGB-Spitze zu gewinnen.
Die geplante BVG-Kampagne wird unter dem Schwergewicht 'Kampf für Betriebsräte und Jugendvertretungen' weitergeführt werden. Im Nahe-Hunsrück-Gebiet gibt es diese elementaren Vertretungen der Arbeiterklasse nur in 10% der Betriebe. Neben dem Unternehmerterror gegen fortschrittliche Gewerkschafter liegt das auch an der völligen Passivität der lokalen DGB-Führung, die der Meinung ist, 'die Zeit ist noch nicht reif' (IG-Metall-Bevollmächtigter Vittinghoff), um in diesen Betrieben für Jugendvertretungen und Betriebsräte zu sorgen.
Bei ihrem Kampf für Betriebsräte und Jugendvertretungen werden die jungen Gewerkschafter mit den Kollegen aus den Betrieben selbstverständlich auch die Bedingungen diskutieren, unter denen ein Betriebsrat überhaupt erst die Interessen der Arbeiter vertreten kann. Dazu gehört selbstverständlich der Kampf gegen das arbeiterfeindliche Betriebsverfassungsgesetz, der Kampf gegen die Friedens- und Schweigepflicht, die konsequente Mobilisierung der Belegschaft mit dem Ziel der Unterlaufung des Gesetzes."
Q: Rote Fahne Nr.28,Berlin 22.10.1971,S.4
19.10.1971:
Die KPD (vgl. 5.11.1971) berichtet vom Komitee 'Kampf dem arbeiterfeindlichen Betriebsverfassungsgesetz' (BVG) der DGB-Jugendgruppen des Kreises Nahe-Hunsrück (vgl. 12.10.1971) bzw. dem DGB:"
RHEINLAND-PFALZ: ERPRESSUNG ABGEWEHRT
Betriebsräte und Vertrauensleute stehen mit der Gewerkschaftsjugend weiterhin zum Kampf gegen die Friedens- und Schweigepflicht!
Für den 19.Oktober hatte der Kreisvorsitzende Nikodemus des DGB-Kreises Nahe-Hunsrück die Mitglieder der Kreisdelegiertenkonferenz sowie Betriebsräte, Vertrauensleute und Delegierte der Gewerkschaftsjugendgruppen zu einer Versammlung nach Kirn eingeladen, da die Kreisdelegiertenkonferenz (vgl. Sept. 1971,d.Vf.) eine Resolution zum Betriebsverfassungsgesetz verabschiedet habe, die Beschlüssen des DGB und der Einzelgewerkschaften zuwiderliefe. Hintergrund dieser Einladung war das Verbot der Kampagne der DGB-Jugendgruppen des Kreises durch die rheinland-pfälzische DGB-Spitze (…).
Zu der Versammlung in Kirn waren etwa 60 Kollegen erschienen. Entgegen den Erwartungen der drei Vertreter des DGB-Apparates (Kreisvorsitzender Nikodemus, sein Organisationssekretär und der Landesjugendsekretär Greese) schlossen sich die anwesenden erwachsenen Kollegen der scharfen Kritik der Jugendgruppen an der Abwürgung des Kampfes gegen das arbeiterfeindliche Betriebsverfassungsgesetz weitgehend an.
So erklärte der Betriebsratsvorsitzende eines Idar-Obersteiner Metallbetriebes unter dem Beifall der versammelten Kollegen:
'Mir sind keine Beschlüsse des DGB oder der Einzelgewerkschaften bekannt, nach denen der Kampf gegen die Friedens- und Schweigepflicht verboten sei. Umso merkwürdiger ist das Verhalten der Gewerkschaftsführung gegenüber den DGB-Jugendgruppen. Ich sehe auch nicht ein, warum wir als Mitglieder der Kreisdelegiertenkonferenz plötzlich unsere Resolution zum Betriebsverfassungsgesetz zurücknehmen sollen, obwohl wir uns sehr wohl etwas dabei gedacht haben, als wir sie verabschiedeten.'
Ein Betriebsratsmitglied der Kreuznacher Michelin-Werke (CPK-Bereich,d.Vf.) berichtet aus seinen früheren Erfahrungen als Mitglied der Gewerkschaftsjugend:
'Auch damals, zu den Zeiten des 'heiligen Antikommunismus' wurde kritischen Gruppen Gelder gesperrt und mit dem Rausschmiß gedroht. Ich möchte so etwas nicht wieder erleben und wende mich deshalb gegen diese gegenüber den Jugendgruppen angewandten Methoden. Außerdem sehe ich nicht ein, was an den Forderungen der jungen Kollegen verwerflich sein soll und sehe keinen Grund, inhaltlich von der verabschiedeten Resolution abzurücken.'
Da es offensichtlich war, daß sich die anwesenden fortschrittlichen Kollegen auch unter dem direkten Druck nicht spalten ließen, wollten die Vertreter des DGB-Apparates von ihren kurz zuvor noch ausgesprochenen Drohungen nichts mehr wissen. Landesjugendsekretär Greese bezeichnete sein eigenes Verhalten plötzlich mit 'Panikmache', was ihn einmal mehr als Büttel der DGB-Spitze entlarvte. IGM-Bevollmächtigter Vittinghoff unternahm größte Versuche, den jungen Gewerkschaftern einzureden, daß die Bekanntgabe des Verbotes der Kampagne und der Abdruck der Resolution der Kreisdelegiertenkonferenz zur Informierung der Kollegen in den Betrieben nicht zu empfehlen seien. Diese Bemühungen scheiterten kläglich.
Der Verlauf der Versammlung hat bewiesen, daß dem Verrat und den Erpressungen der arbeiterverräterischen DGB-Führung dann erfolgreich entgegengetreten werden kann, wenn die Einheit der Kollegen entgegen dem Gerede von den 'Generationsunterschieden' hergestellt ist. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die DGB-Spitze gerade angesichts der zunehmenden Stärke der Gewerkschaftsopposition nichts unversucht lassen wird, die fortschrittlichen Kollegen zu isolieren und gegebenenfalls aus der Gewerkschaft herauszukatapultieren. Die jungen Gewerkschafter aus Rheinland-Pfalz sind sich darüber im klaren, daß das einzige Mittel gegen diese Maßnahmen die konsequente betriebliche Verankerung der oppositionellen Forderungen sowie die ständige Entlarvung des Verrats der DGB-Spitze sind, um auf dieser Basis immer mehr Kollegen zusammenzuschließen."
Q: Rote Fahne Nr.29,Berlin 5.11.1971,S.2
18.12.1971:
Es beginnt die zweitägige 'Bonner Konferenz' der LgdI, auf der u.a. ein Text: "Alles für den Sieg des Kämpfenden Vietnam. Gemeinsame Erklärung der Teilnehmer der Konferenz der Liga gegen den Imperialismus" verabschiedet wird.
Die Erklärung wird unterstützt von: Liga gegen den Imperialismus, KSV, Oberschülerkommission des KSV, Arbeitskollektiv Antiimperialismus Lüneburg, Sozialistische Oberschüler Helmstedt und Schöningen, Aktionsgruppe junger Arbeiter und Lehrlinge Helmstedt und Schöningen, Sozialistische Oberschülerorganisation (SSO) Hannover, Zentralrat der Düsseldorfer Oberschüler, Unikollektiv der Roten Zellen an der Uni und PH Bonn, Gruppe Kommunistische Pädagogen Marburg (GKP), Kommunistische Jugend (KJ) Nahe/Mosel, Sozialistische Basisgruppe Schaumburg, Schulkollektiv Markgrafengymnasium Karlsruhe, Rote Zelle Medizin Erlangen, Basisgruppe Psychologie Erlangen, Antiimperialistisches Komitee Erlangen, Zentralverband der Roten Zellen München, Sozialistisches Zentrum Hof.
Dies ist eine Aufzählung aus der 'RPK', auf einem Flugblatt der LgdI unter dem Titel "Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam" fehlen die Helmstedter Aktionsgruppe und die erst dieses Wochenende gegründete KJ Nahe-Mosel. Dafür ist dort aus der Basisgruppe Psychologie Erlangen bereits eine Rote Zelle Psychologie geworden, statt der GKP Marburg gibt es nun eine Kommunistische Hochschulorganisation (KHO) Marburg, angeschlossen haben sich auch die Kommunistische Jugendgruppe St. Georgen, die AG Imperialismus Trier, der Arbeitskreis Imperialismus Dettingen, das Komitee Kampf dem Imperialismus München, die Proletarische Front Hamburg, das Sozialistische Zentrum Attendorn und die Freunde aus dem Nahe/Mosel-Raum sind nicht ganz verschollen, sondern firmieren als Vietnamsolidaritätskomitees Birkenfeld, Zell, Waldböckelheim und Idar-Oberstein.
Die LgdI berichtet selbst:"
DIE LANGANDAUERNDE VIETNAM-AKTIVITÄT, EIN WEITERER HEBEL BEIM NATIONALEN AUFBAU DER LIGA
Unter der Losung 'Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam' leitete die LIGA im Dezember 1971 eine langandauernde Aktivität zur Festigung des Hinterlandes der vietnamesischen Revolution, der Demokratischen Republik Vietnam (DRV,d.Vf.), ein. Auf einer Konferenz in Bonn am 18./19.12.1971, auf der diese Aktivität mit befreundeten Organisationen diskutiert wurde, schlossen sich 18 Organisationen aus allen Gegenden der BRD den Vorschlägen der LIGA für die Unterstützung der vietnamesischen Revolution an."
Durchgeführt wird die Kampagne (vgl. 10.2.1972) u.a. in:
- Baden-Württemberg (vgl. Feb. 1972);
- Bayern in Erlangen (vgl. 17.1.1972), Hof (vgl. Feb. 1972) und München (vgl. Jan. 1972, 10.2.1972);
- Berlin (vgl. 1.1.1972, 19.2.1972) und Hamburg (vgl. Jan. 1972);
- Hessen in Marburg (vgl. Jan. 1972);
- Niedersachsen (vgl. Feb. 1972) u.a. in Helmstedt (vgl. 26.1.1972) und Lüneburg (vgl. 17.1.1972);
- NRW (vgl. 15.1.1972) in Aachen (vgl. 9.2.1972), Bochum (vgl. Jan. 1972), Bonn (vgl. Jan. 1972), Düsseldorf (vgl. Feb. 1972, 19.2.1972) und Köln (vgl. Feb. 1972);
- Rheinland-Pfalz (vgl. Feb. 1972) u.a. in Trier (vgl. Feb. 1972) und im Raum Nahe-Mosel (vgl. Jan. 1972).
Q: Internationale Solidarität Nr.1,Berlin 10.2.1972,S.5; Rote Presse Korrespondenz Nr.148,Berlin 1971; LgdI:Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam,o.O. (Berlin) o.J.
18.12.1971:
An diesem und dem folgenden Tage findet die Gründungsversammlung der Kommunistischen Jugend Nahe/Mosel (u.a. tätig in Birkenfeld und Idar-Oberstein) statt, die laut KPD vollständig deren Linie vertritt und eine eigene Zeitung herausgibt. Bei ihren Mitgliedern handele es sich sowohl um Oberschüler als auch um Werktätige. Sie wurden als BVG-Komitee der DGB Jugend bereits mehrmals in der 'Roten Fahne' der KPD erwähnt (vgl. 22.10.1971, 5.11.1971). Laut der Mehrheit der ehemaligen KJ, die bei dem 1973 vollzogenen Anschluß an die KPD austrat, bestand die KJ aus vier örtlichen Gruppen, eine gemeinsame Leitung wurde aber gewählt nur durch Gruppen aus Bad Kreuznach, Birkenfeld und Idar-Oberstein, die auch eine gemeinsame politische Plattform formulierten und sich als Sympathisanten der KPD verstanden. Sie hatten früher z.T. am 'Roten Rundbrief' mitgearbeitet (vgl. Mai 1970). Über sie wird auch in "Wir war'n die stärkste Parteien" geschrieben.
Q: Rote Fahne Nr.33,Berlin 31.12.1971; Politische Erklärung einer Gruppe von Genossen aus der früheren KJ Nahe/Mosel,o.O. 1973
Januar 1972:
Die LgdI der KPD berichtet vermutlich aus dem Januar:"
Im Rahmen der Vietnam-Aktivität der LIGA wurden mit Unterstützung der Kommunistischen Jugend (KJ,d.Vf.) Nahe-Mosel in 4 Orten von Rheinland-Pfalz Vietnam-Solidaritätskomitees gegründet, die sich anhand der Vietnam-Broschüre der LIGA schulen, Flugblätter schreiben und verteilen, Geldsammlungen vor Berufs- und Oberschulen durchführen.
Q: Internationale Solidarität Nr.1,Berlin 10.2.1972,S.5
13.04.1972:
Innerhalb der LgdI der KPD erscheint der Rundbrief des Zentralvorstandes Nr.9. Die Kommunistische Jugend (KJ) Nahe/Mosel wolle in Kreuznach eine Maidemo machen.
Q: LgdI-ZV:Rundbrief Nr.9,o.O. 13.4.1972
19.04.1972:
Die KPD gibt die Nr.41 der 'Roten Fahne' (RF - vgl. 7.4.1972, 3.5.1972) heraus. Aus Rheinland-Pfalz wird aufgerufen zur Maidemonstration in Bad Kreuznach.
Q: Rote Fahne Nr.41,Dortmund 19.4.1972
01.05.1972:
Die KPD (vgl. 17.5.1972) berichtet aus Bad Kreuznach über die in der 'RF' am 19.4.1972 für 9 Uhr 30 mit unbekanntem Ort angekündigte Maidemonstration bzw. Prügeleien gegen die KPD in Düsseldorf und Karlsruhe:"
Ähnlich in Bad Kreuznach, wo die mit der Partei sympathisierende KOMMUNISTISCHE JUGEND (KJ Nahe-Mosel,d.Vf.) eine 120 Genossen starke Demonstration zum Kundgebungsort führte. Als der von den Genossen eingeladene Redner der Partei konkret und treffend die SPD- und DGB-Politik entlarvte, ließen die örtlichen DGB-Funktionäre, da ihnen verständlicherweise keine Erwiderung einfiel, ihre Blaskapelle Militärmärsche spielen, um den Genossen zu übertönen."
Q: Rote Fahne Nr.41 und 43,Dortmund 19.4.1972 bzw. 17.5.1972,S.1 bzw. S.3
01.06.1972:
Der Förderkreis aktiver Humanismus gibt das folgende einseitige Flugblatt heraus:"
HELFEN SIE DEN HUMANISMUS ZU AKTIVIEREN!
Die Zeit stellt an unsere Bewegung große Anforderungen:
…
- Bau eines Hauses 'Humanitas' für Geschäftsstelle verbunden mit Studentenheim und Veranstaltungssaal sowie mit Räumlichkeiten für die Jugend (wie vorhanden in Hannover, Mainz, Ludwigshafen, Hessen, Darmstadt, Idar-Oberstein usw.)."
Q: Förderkreis aktiver Humanismus:Helfen Sie den Humanismus zu aktivieren,Dortmund 1.6.1972
04.06.1972:
Von den aus der Kommunistischen Jugend Nahe/Mosel stammenden Schulkollektiven Birkenfeld, Idar Oberstein und Traben Trarbach werden heute die Kommunistischen Oberschüler (KO) Nahe/Mosel gegründet, die auf der Linie der KPD bzw. der OSK des KSV arbeiten.
Q: Kommunistische Schülerpresse Nr.5,Berlin Juni 1972
13.10.1972:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt vermutlich Ende dieser Woche die Nr.2 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 28.8.1972, 20.11.1972) heraus. Aus Rheinland-Pfalz berichtet die Kommunistische Jugend (KJ) Nahe-Mosel aus Idar-Oberstein über Conny Ahlers (SPD) und von der DKP.
Q: Kämpfende Jugend Nr.2,Dortmund 1972
18.10.1972:
In der Nr.65 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 11.10.1972, 25.10.1972) gibt die KPD bekannt, daß sie zu den Bundestagswahlen einen Sonderdruck der 'Roten Fahne' mit dem Titel "Nur Volksfeinde stehen zur Wahl - stimmt ungültig!" in einer Auflage von 100 000 Exemplaren verbreitet hat. Neben den Regionen wo die KPD als Partei arbeite, sei dieser Sonderdruck auch verteilt worden u.a. in Idar-Oberstein, Bad Kreuznach und Geisenheim.
Q: Rote Fahne Nr.65,Dortmund 18.10.1972
05.11.1972:
Laut KJV der KPD (vgl. 20.11.1972) führen die Ausschüsse 'Kampf dem BRD-Imperialismus'" und die KJV-Sympathisantengruppen, die es u.a. in Idar-Oberstein gibt, in Dortmund eine zentrale Aktivistenschulung durch.
Q: Kämpfende Jugend Nr.3,Dortmund Nov. 1972,S.2f
08.11.1972:
Die KPD gibt in der Nr.68 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 31.10.1972, 15.11.1972) bekannt, wo, außerhalb der Regionen in denen sie bereits als Partei arbeitet die 'Rote Fahne' verkauft wird. Hierbei handelt es sich u.a. um Fissler Idar-Oberstein, Neues Gymnasium Bad Kreuznach, und Staatliches Gymnasium Göttenbach in Idar-Oberstein.
Q: Rote Fahne Nr.68,Dortmund 8.11.1972
1973:
Nach einem Bericht der Kommunistischen Jugend/Nahe Mosel löst sich die Organisation 1973 im Nahegebiet auf, und gibt diese Auflösung durch eine "Politische Erklärung einer Gruppe von Genossen aus der früheren KJ Nahe/Mosel" bekannt.
Scharfe Kritik wird in dieser Erklärung u.a. an der KPD geübt, "die die KJ immer mehr kaputt mache". Die Gruppe will sich nun gänzlich "aus der tödlichen Umarmung der Gruppe Rote Fahne (KPD) befreien".
Q: Politische Erklärung einer Gruppe von Genossen aus der früheren KJ Nahe/Mosel,o.O. 1973
03.03.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr.8 ihres 'Roten Morgens' (vgl. 24.2.1973, 10.3.1973) heraus. Es erscheint auch ein aus dem 'Kampf der Arbeiterjugend' des KJVD übernommener Artikel von dessen Provisorischer Bundesleitung, der sich mit Bad Kreuznach befaßt.
Q: Roter Morgen Nr.8,Hamburg 3.3.1973
19.03.1973:
Die KPD veröffentlicht die folgende, vermutlich in dieser Woche verfaßte Korrespondenz:"
WIE SICH DER KAPITALISTISCHE STAAT DER BEHINDERTEN ANNIMMT
…
Ich will noch den Unterschied darlegen zwischen der Behandlung, die das 'Sozial'amt gewährt und der Behandlung, die für Privatpatienten mit denselben Leiden erreichbar ist: In Sobernheim/Nahe gibt es eine Spezialklinik, wo es möglich ist, durch Diät, Gymnastik, Atemübung u.ä. entscheidende Verbesserungen des allgemeinen Gesundheitszustandes zu erzielen - bis hin zu Umformierungen der Körperproportionen. Entscheidend ist die Dauer der Behandlung. Wer sechs Monate und länger bleiben kann, hat Aussicht, seine körperliche Erscheinung wesentlich zu verbessern.
Begüterte Patienten, die ein Jahr in der Klinik bleiben konnten, sind begeistert über ihr neues Leben danach. Aber dem 'Normalbürger', dem Kassenpatienten, wird nur eine Kur von vier Wochen zugebilligt, wenn der Amtsarzt es für nötig befindet.
Deutlicher gehts nicht:
Langfristige, gründliche Behandlung mit dem Ziel weitmöglichster Behebung der Krankheitsursache für die Privilegierten - kurzfristige und deshalb in der Wirkung oberflächlich bleibende Kur zur Abwendung akuter leistungsbehindernder Beschwerden für die Masse der Kranken!
Das ist der 'maßvolle Fortschritt', von dem die Vertreter der 'freien Marktwirtschaft' reden!"
Q: Rote Fahne Nr.13,Dortmund 28.3.1973,S.5
29.05.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.22 (vgl. 23.5.1973, 6.6.1973) heraus und kündigt darin für den 2.6. Demonstrationen gegen den portugiesischen Kolonialismus an, die in Berlin, Hamburg, in NRW in Köln, in Bayern in Hof, in Niedersachsen in Helmstedt, in Baden-Württemberg in Karlsruhe, in Rheinland-Pfalz in Idar-Oberstein und in Hessen in Frankfurt stattfinden sollen.
Q: Rote Fahne Nr.22,Dortmund 29.5.1973
02.06.1973:
In zahlreichen Städten der 'BRD' finden zum Abschluß der Afrika Woche (vgl. 22.5.1973) Solidaritätsdemonstrationen statt, die den Befreiungskampf der Völker in Angola, Guinea-Bissau und Mozambique unterstützen sollen, diese fanden zur gleichen Zeit in Hof, Köln, Bonn, Bad Kreuznach, Birkenfeld, Idar Oberstein, Trier und Berlin statt.
Q: Afrika kämpft Nr.7,Berlin 1973,S.2
02.06.1973:
In Idar-Oberstein rief die LgdI der KPD für heute zu einer Demonstration gegen den portugiesischen Kolonialismus in Afrika auf.
Q: Rote Fahne Nr.22,Dortmund 29.5.1973
20.06.1973:
In der Nr.25 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 13.6.1973, 27.6.1973) erscheint ein Aufruf zur Demonstration "Hände weg von der KPD!" am 23.6.1973 in Karlsruhe. Dieser Aufruf wird unterstützt vom nationalen Sekretariat der Komitees Hände weg von der KPD! sowie u.a. durch die Kommunistische Jugend (KJ) Nahe-Mosel.
Q: Rote Fahne Nr.25,Dortmund 20.6.1973
26.06.1973:
Im Rahmen der Indochinasolidaritätswoche (vgl. 17.6.1973) wollen KPD und LgdI eine Veranstaltung in Idar-Oberstein durchführen.
Q: Rote Fahne Nr.25,Dortmund 20.6.1973
Juli 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.7 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 28.5.1973, Sept. 1973) für Juli heraus. Aus Niedersachsen wird berichtet über Nordhorn-Range, wobei auch auf weitere Truppenübungsplätze u.a. in Idar-Oberstein eingegangen wird.
Q: Kämpfende Jugend Nr.7,Dortmund Juli 1973
14.07.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.27 (vgl. 14.7.1973, 28.7.1973) heraus und berichtet u.a. aus Idar-Oberstein über die KPD.
Q: Roter Morgen Nr.27,Dortmund 14.7.1973
01.04.1974:
Im UB Dortmund der Jusos der SPD erscheint vermutlich frühestens in dieser Woche die 'Juso-Information' Nr.3 (vgl. 25.2.1974). Enthalten sind auch von Karl-Heinz Kammertöns die:"
LIEDER GEGEN DEN TRITT 2.Folge
…
Als 1968 die große Kampagne gegen die Notstandsgesetze (NSG - vgl. 30.5.1968,d.Vf.) nicht den erhofften Erfolg brachte, sie zu verhindern, brachen die dort noch vereinten unterschiedlichen Kräfte und zum Teil sogar einzelne Organisationen in sich selbst auseinander. Die Waldeck war tot. Von den mehr oder minder politischen Sängern haben nur ziemlich wenige 'überlebt'. Das ehemalige Studentenkabarett 'Floh de Cologne' ist als Agit-Rock-Gruppe zum Idol einer neuen Bewegung geworden: Der Lehrlingsbewegung. F.J. Degenhardt singt nicht mehr von den 'Schmuddelkindern' sondern von Politik, Süverkrüp, Die Machtwächter, Hüsch, Kittner, Fasia, die Conrads blieben nach wie vor dabei."
Q: SPD-LV NRW-Bezirk Westliches Westfalen-UB Dortmund-Jusos:Juso Information Nr.3,Dortmund 1974,S.7f
27.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.17 (vgl. 20.4.1974, 4.5.1974) heraus. Für den Iraner Sascha Haschemi von der RG München wurden insgesamt 14 262 Unterschriften gesammelt, davon 22 in Bad Kreuznach.
Q: Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974
13.05.1974:
Die Nr.4 der 'KJN' - 'Kommunistische Jugendnachrichten' - Zeitung des Kommunistischen Jugendbundes (KJB des KBW) Dortmund erscheint vermutlich in dieser Woche (vgl. Apr. 1974) datiert auf Mai. Ab Seite 2 erscheint folgender Artikel:"
SCHLUß MIT DEM AUSSCHLUßTERROR
In letzter Zeit nimmt die Zahl der Ausschlüsse fortschrittlicher Kollegen aus der Gewerkschaft zu.
In Bad Kreuznach sollen Jugendliche aus der HBV ausgeschlossen werden, weil sie eine Veranstaltung über China und das Leben in einem sozialistischen Land machten."
Q: Kommunistische Jugendnachrichten Nr.4,Dortmund Mai 1974
02.10.1974:
In der Nr.40 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 25.9.1974, 2.10.1974) berichtet die KPD auch aus Bad Kreuznach über die Polizeihauptzentrale, die politische Polizei und die US Militärpolizei (MP).
Q: Rote Fahne Nr.40,Dortmund 2.10.1974
13.01.1975:
In Idar Oberstein führt die AFA der SPD, laut KPD, Mitte Januar, also vermutlich in dieser Woche eine Veranstaltung durch, auf der auch der Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Idar Oberstein der KPD auftritt.
Q: Rote Fahne Nr.3,Dortmund 22.1.1975
22.01.1975:
In der Nr.3 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 15.1.1975, 29.1.1975) berichtet die KPD u.a. auch von der SPD in Idar Oberstein (vgl. 13.1.1975), aus der IGM Nahe-Hunsrück, über das US-Depot Nahbollenbach (ÖTV-Bereich) und über die LgdI Birkenfeld. Vorgestellt werden die Kandidaten zu den Landtagswahlen (LTW - vgl. 13.1.1975, 24.1.1975), bei denen es sich u.a. um einen Studenten in Birkenfeld und ein IGM-Mitglied in Idar Oberstein handelt.
In Koblenz wolle man in allen vier Wahlkreisen kandidieren.
Q: Rote Fahne Nr.3,Dortmund 22.1.1975
29.01.1975:
In der Nr.4 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 22.1.1975, 5.2.1975) berichtet die KPD u.a. aus Trier, über die Schmuck- und Edelsteinindustrie (IGM-Bereich) in Idar Oberstein, über Arbeitslose in Birkenfeld und Idar Oberstein, die Bundeswehr in Kastellaun, Birkenfeld, und Idar Oberstein, die US-Truppen in Hahn, im Hunsrück und in Baumholder.
Q: Rote Fahne Nr.4,Dortmund 29.1.1975
26.02.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.8 (vgl. 19.2.1975, 5.3.1975) heraus und berichtet u.a. von Fissler und dem IGM-Ortsverein Idar Oberstein.
Q: Rote Fahne Nr.8,Köln 26.2.1975
05.03.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.9 (vgl. 26.2.1975, 12.3.1975) heraus und berichtet auch über Arbeitslose im Hunsrück.
Q: Rote Fahne Nr.9,Köln 5.3.1975
08.03.1975:
Der KBW (vgl. 26.3.1975) berichtet, daß für eine heutige Gründungsversammlung des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) die folgenden, nicht von MSB und SHB der DKP getragenen ASten eingetreten seien, u.a. FHS Kreuznach.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.12,Mannheim 26.3.1975,S.11
13.09.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.37 (vgl. 6.9.1975, 20.9.1975) heraus. U.a. wird auf den KBW eingegangen, wobei auch Vorgänge in Bad Kreuznach Erwähnung finden.
Q: Roter Morgen Nr.37,Dortmund 13.9.1975
29.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.39 (vgl. 20.9.1976, 6.10.1976) heraus. U.a. wird berichtet vom Bundestagswahlkampf. Vorgestellt werden die eigenen KandidatInnen. Michael Theis aus Birkenfeld ist Vorsitzender des Regionalkomitees )RK) Rheinland-Pfalz des KJVD. Er gründete 1971 einen KPD-Freundeskreis, kandidiert 1975 zu den Landtagswahlen (LTW) und baute auch das 1975 gegründete Ortsjugendkomitee (OJK) Birkenfeld des KJVD mit auf.
Q: Rote Fahne Nr.39,Köln 29.9.1976
November 1976:
In Birkenfeld will die KPD in ihrer Marxistischen Arbeiterschulung (MASCH) vermutlich im November mit dem Kurs "Studiert die Werke des Genossen Mao Tse-tung!" beginnen.
Q: Rote Fahne Nr.44,Köln 3.11.1976
03.11.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.44 (vgl. 27.10.1976, 10.11.1976) heraus. Spenden zu den Bundestagwahlen (BTW - vgl. 3.10.1976) gingen auch ein aus Idar Oberstein.
Q: Rote Fahne Nr.44,Köln 3.11.1976
27.12.1976:
Die KPD (vgl. 5.1.1977, 12.1.1977) berichtet vermutlich aus dieser Woche von Fissler Idar-Oberstein über die Verhandlung des 1974 wegen eines Warnstreiks entlassenen KPD-Anhängers Offiarkiewicz, der auch 1975 zu den Landtagswahlen für die KPD kandidierte, vor dem Bundesarbeitsgericht (BAG).
Q: Rote Fahne Nr.1 und 2,Köln 5.1.1977 bzw. 12.1.1977
März 1977:
Vermutlich Anfang März demonstrieren, laut SAG, 300 Einwohner von St. Goar in Mainz für den Erhalt ihres Krankenhauses.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.19,Frankfurt 16.3.1977
16.03.1977:
Die SAG gibt ihre 'Sozialistische Arbeiterzeitung' Nr.19 (vgl. 23.2.1977, 30.3.1977) heraus. Aus Rheinland-Pfalz wird berichtet über den Kampf gegen die Krankenhausschließungen, der u.a. in St. Goar geführt (vgl. März 1977) und durch den DGB KV Bad Ems sowie Bürgerinitiativen in Kirn, Dierdorf und Nassau organisiert wird.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.19,Frankfurt 16.3.1977
23.07.1977:
Der KJVD der KPD will mit einem Pfingstjugendlager in Rhaunen/Hunsrück (vgl. 13.8.1977) beginnen.
Q: KJVD-ZK:Kommt zu den Pfingstjugendlagern des KJVD,Köln o.J. (1977),S.3
August 1977:
In Aachen gibt die Sympathisantengruppe des AB vermutlich im August die Nr.23 ihrer 'Aachener Arbeiterzeitung' (AAZ) (vgl. Juni 1977) heraus.
Eingegangen wird u.a. auf die IGM-Verwaltungsstelle Bad Kreuznach.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.120,München 6.9.1977
13.08.1977:
Der KJVD der KPD will sein Pfingstjugendlager in Rhaunen/Hunsrück (vgl. 23.7.1977) beenden.
Q: KJVD-ZK:Kommt zu den Pfingstjugendlagern des KJVD,Köln o.J. (1977),S.3
Letzte Änderungen: 11.1.2010, 11:23 Uhr
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