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Aus dem Landkreis Neunkirchen lag uns kein lokales Material vor. Wichtigstes Thema dieser wie immer unvollständigen Darstellung, die den örtlichen Bergbau ausspart, da dieser im landesweiten Beitrag zum Saarbergbau mit abgehandelt wird, sind die Eisenwerke Neunkirchen, bei denen es offenbar schon vor den Septemberstreiks 1969, wiederholt zu Kampfmaßnahmen kam (vgl. Dez. 1968, Aug. 1969) und deren Belegschaft sich auch an den Septemberstreiks 1969 beteiligt (vgl. Sept. 1969, 3.9.1969, 4.9.1969, 5.9.1969, 6.9.1969, 8.9.1969), wobei die Agitation der DKP (vgl. 2.9.1969) eventuell nicht ganz unmaßgeblich war, wie bereits damals gemutmaßt wurde (vgl. 10.9.1969).
Vom wilden Streik bei den Eisenwerken Neunkirchen wird bundesweit berichtet (vgl. 11.9.1969, 12.9.1969, 18.9.1969). Die DKP befasst sich auch in den folgenden Monaten immer wieder mit dem Betrieb (vgl. 9.10.1969, 18.12.1969, 15.1.1970, 19.3.1970). Anlässlich der Wahlen wird die DKP auch in verschiedenen kleineren orten tätig (vgl. 4.4.1970, 10.4.1970, 11.4.1970), bald aber dreht sich die Berichterstattung aus dem Kreis Neunkirchen wieder um die IG Metall (vgl. 18.4.1970) bzw. die Eisenwerke Neunkirchen (vgl. 22.4.1970).
Schon bei den Septemberstreiks 1969 waren ja linksradikale Elemente erwähnt worden. Diese kommentieren nicht nur in Gestalt der KPD/AO vom fernen Berlin aus (vgl. Okt. 1970) bzw. aus Freiburg (vgl. 6.11.1970) oder München (vgl. Nov. 1970), sondern agitieren auch vor Ort in Gestalt des KAB/ML (vgl. 3.10.1970), während von der drohenden Krise, die sich an der damals extrem hoch erscheinenden Arbeitslosenzahl von bis zu 1,2% sowie der Kurzarbeit festmachen ließ, die KPD/ML-ZB berichtet (vgl. Nov. 1970, 30.11.1970, 14.12.1970).
Neben DKP und KAB/ML ist bei den Eisenwerken Neunkirchen damals eventuell ab und an auch die Rote Fahne Organisation vor den Toren vertreten gewesen, war diese doch regional, wie in St. Ingbert recht rührig (vgl. 12.11.1970, Feb. 1972). Die IG Metall Neunkirchen gibt sich offenbar regierungskritisch (vgl. 1.4.1971).
Der KAB/ML und seine RJ/ML Neunkirchen, die eine Jungarbeiter- und Lehrlingszeitung herausgibt (vgl. Dez.1971), berichten nun von ihren verschiedenen Aktionen (vgl. Okt. 1971, 14.10.1971) bzw. auch vom Streik bei Menesa (vgl. 4.11.1971), wobei die Spartacusgruppe Merzig die damalige zahlenmäßige Stärke des KAB/ML Neunkirchen kundtut (vgl. 10.3.1972), zu dessen örtlichen Freunden auch die MLSG Neunkirchen zählt (vgl. Apr. 1972). Deutlich wird die Mobilisierungsfähigkeit der Gruppe auch während der Vietnamkampagne (vgl. 1.7.1972).
Die RJ/ML ist damals offenbar eher bei anderen Betrieben (vgl. Okt. 1972) als bei den Eisenwerken aktiv, deren Direktion es mit der CDU hält (vgl. Nov. 1972) und die von Entlassungen bedroht sind (vgl. 1.3.1973), wogegen gestreikt wird (vgl. 30.4.1973). Der aus dem KAB/ML hervorgegangene KABD führt in Neunkirchen eine eigene Maidemonstration durch, was eher eine Seltenheit darstellt (vgl. 1.5.1973), während von den Repressionen gegen Jugendvertreter hier allein die Freunde der KPD berichten (vgl. 14.9.1973).
Hatten sich die Eisenwerke Neunkirchen schon 1969 an der großen wilden Streikwelle beteiligt, und zwar sehr früh, so schließen sie sich nun, wenn auch arg spät, ebenfalls der wilden Streikwelle von 1973 an (vgl. 9.10.1973, 10.10.1973, 11.10.1973, 12.10.1973), ist damit eventuell auch für die Belegschaft von Röchling Völklingen mit Anstoß zum Streik (vgl. 12.10.1973). Die IGBE sieht offenbar die DKP als Drahtzieher der Aktionen an (vgl. 23.10.1973).
Nachdem sich 1975 die veränderte wirtschaftliche Lage offenbar auch im Kreis Neunkirchen in Gestalt von Jugendarbeitslosigkeit niederschlägt (vgl. Feb. 1975), droht bei den Eisenwerken Neunkirchen die Rationalisierung (vgl. 15.12.1975).
Der KABD, dessen örtliche Vertretung verlustig gegangen war, wie im Beitrag zu Völklingen genauer dargestellt wird, agitiert nun wieder bei den Eisenwerken Neunkirchen (vgl. Juli 1976), von denen damals auch die KPD immer wieder berichtet (vgl. 9.12.1975, 8.9.1976, 29.9.1976, 6.10.1976, 9.2.1977), während der Protest gegen die Entlassungen hier auch von trotzkistischer Seite geschildert wird (vgl. März 1977, 1.3.1977, 6.3.1977) bzw. vermutlich bei einer zweiten Entlassungsrunde auch von der DKP (vgl. Okt. 1977, Feb. 1978).
Der KABD hat sich in Neunkirchen offenbar reorganisiert (vgl. 1.5.1978, 27.7.1978), wobei die proletarische Denkweise im Saarland scheinbar allein dank der Initiative der Kommunistischen Studentengruppe (KSG) durchgesetzt werden konnte (vgl. Aug. 1978).
Wenig später aber, während die RGO noch vom Streikbruch bei den Eisenwerken Neunkirchen berichtet (vgl. 18.6.1979), zählt der frischgebackene KABD Neunkirchen bereits zu den Kritikern der Zentralen Kontrollkommission (ZKK – vgl. 17.4.1979), trifft sich dann mit anderen Ehemaligen (vgl. 20.9.1980) und wird zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung auch vom KB in einer Zusammenfassung der letzten KABD-Austritte erwähnt (vgl. 22.3.1982), wobei die angegebene zehnjährige Mitgliedschaft sich ja wesentlich nur auf Ludwigsburg und Ulm beziehen kann.
Dezember 1968:
Bei den Neunkirchener Eisenwerken in Neunkirchen wird, laut IMSF, auf einen Aufruf der IGM hin, außerhalb des Werkes für die volle Auszahlung des Weihnachtsgeldes demonstriert, nachdem es, gegenüber 1965, um 30% gekürzt worden war. Die Arbeiter aber setzen sich nicht durch.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969
August 1969:
Vermutlich im August kommt es, laut IMSF, in Neunkirchen bei den Eisenwerken zu einer Aktion von 200 Kranfahrern, die ihnen eine Lohnerhöhung von 20 bis 30 Pf. einträgt.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969
September 1969:
Bei den Septemberstreiks streiken, laut IMSF, insgesamt mindestens 140 000 Kollegen in 69 Betrieben, wodurch 532 308 Arbeitstage ausgefallen sind. Laut KAB/ML kommt es zu spontanen Streiks von 100 000 Beschäftigten der Stahlindustrie und des Bergbaus. Bei den Neunkirchener Eisenwerken streiken und demonstrieren 4 000.
=Rebell Nr.14,Mannheim Okt. 1969;
IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969
02.09.1969:
In Neunkirchen erscheint, laut IMSF, erstmals die DKP-Betriebszeitung für die Eisenwerke Neunkirchen, 'Der Abstich' (vgl. 5.9.1969), deren Leitartikel den Titel "Stundenlöhne hinken 70 Pfennig hinterher." trägt. Verantwortlich zeichnet Walter Knetsch in Wiebelskirchen. Berichtet wird u.a. von der Protestversammlung der Kranfahrer (vgl. Aug. 1969), die als beispielhaft angesehen wird.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969
03.09.1969:
In Neunkirchen beginnt es, laut IMSF, im lohnmäßig benachteiligten Walzwerk Süd der Eisenwerke Neunkirchen zu gären. Die Walzwerker fordern 50 Pf. mehr Lohn, sammeln dafür Unterschriften und schicken Delegierte zu Betriebsrat und Geschäftsleitung (vgl. 4.9.1969).
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969
04.09.1969:
In Neunkirchen beginnt heute, laut IMSF, ein fünftägiger Streik von ca. 6 000 Beschäftigten der Neunkircher Eisenwerke AG (vgl. 3.9.1969, 5.9.1969).
Die Angestellten nehmen nicht teil, wurden aber auch nicht ausdrücklich aufgefordert. Die Leitung liegt in den Händen von aktiven Gewerkschaftern und Vertrauensleuten.
Die Walzwerker streiken ab 11 Uhr, demonstrieren vor der Verwaltung für 50 Pf. Lohnerhöhung und finden dabei nach und nach Solidarität in den anderen Abteilungen, so daß abends das ganze Werk streikt.
In der heute erscheinenden DKP-Betriebszeitung 'Der Abstich' wird eine Lohnerhöhung von 35 Pf. gefordert.
In der Nacht werden im Verwaltungsgebäude Diskussionen zwischen den Kollegen und Vertretern der Direktion geführt.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969
05.09.1969:
In Neunkirchen demonstrieren, laut IMSF, 1 000 Streikende der Neunkircher Eisenwerke (vgl. 4.9.1969, 6.9.1969) durch die Stadt, wobei eine Rote Fahne vorangetragen wird. Anschließend wird auch durch das Werk demonstriert. Um 4 Uhr 35 gibt die Betriebsgruppe der DKP eine Sonderinformation ihres 'Abstichs' (vgl. 2.9.1969, 6.9.1969) heraus, die von der Weigerung des Vorstand zu zahlen berichtet und für die Forderung nach 50 Pf. für das gesamte Werk eintritt. Der Betriebsrat faßt den einstimmigen Beschluß die Verhandlungen abzubrechen, bis ein richtiges Angebot vorliegt und nicht nur 10 bis 20 Pfennig. Diese Haltung führt zur Einschaltung der IGM Bezirksleitung Frankfurt, deren Gesandter Hans Pleitgen sich u.a. mit Ausschlußdrohungen beschäftigt. Der Ortsbevollmächtigte der IGM, Rudi Tschirner, erkennt aber die Richtigkeit der Forderungen der Streikenden an. Der DGB Landesbezirksvorsitzende Leo Moser erklärt, daß die Tarifpartner mit dem Streik nichts zu tun hätten.
Die abstrakt linken Forderungen studentischer Kreise hätten keine Resonanz gefunden, da sie an den tatsächlichen Kräfteverhältnissen vorbeizielten.
Die Studentenschaft der Universität des Saarlandes gibt heute ein Flugblatt "Liebe Kollegen und Genossen!" heraus, in dem u.a. auf die Meinungsverschiedenheiten zwischen Studenten und Arbeitern eingegangen wird. Man selbst sei nicht gegen Gewerkschaften an sich, diese müßten aber durch Selbstorganisation der Werktätigen entstehen und von deren Willen beherrscht sein, was derzeit nicht der Fall sei. "Daß wir die gleichen Gegner und daher die gleichen Interessen haben, zeigt sich unter anderem an den Beschränkungen der Zulassung zum Studium wie daran, daß trotz Hochkonjunktur und wachsender Profitrate Euere Lohnforderungen nicht erfüllt werden sollen. Hier wie dort ist das Profitinteresse der Kapitalisten das Hauptmotiv. Denn diese können in ihren Betrieben und in der Gesellschaft nur solche Leute gebrauchen, die sich ihren egoistischen Interessen vollkommen unterordnen. Daher darf eine Lohnerhöhung nicht Euer einziges Ziele sein! Euer Ziel muß die Kontrolle der betriebe durch die Arbeiter sein, ähnlich der Mitgestaltung des Universitätsbetriebs durch die Studenten."
Als die Direktion, laut IMSF, behauptet, beim Hochofen bestünde Explosionsgefahr, wird die Abteilung besetzt, die Hochöfen leergefahren und die Mischer gefüllt, die nun zum Druckmittel der Streikenden werden.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969
06.09.1969:
Der SC Frankfurt gibt vermutlich heute sein 'Info' Nr.11 (vgl. 9.8.1969, 13.9.1969) heraus. Von r.b. (Rudolph Bauer) erscheint "Nicht wählen - Streiken wie die Hoesch-Arbeiter: Hoesch-Arbeiter kommen weiter", beginnend mit einem Zitat aus einem Frankfurter SDS-Flugblatt zum Protest gegen die NPD am 4.9.1969, von dem auch im Artikel berichtet wird. Weiter heißt es:"
Die 24 000 Arbeiter des Dortmunder Hoesch-Konzerns - und inzwischen weitere Tausende von westdeutschen Arbeitern: bei den Rheinstahl-Hüttenwerken in Duisburg-Meiderich, bei der Neunkirchener Eisenwerke AG im Saarland – haben begriffen, was sie weiterbringt. Nicht das Bonner Wahl-Roulette am 28. September, das Glücksspiel mit den SPD-und ADF-Nieten. Nicht das 'Vertrauen' auf die DGB-Funktionäre, die gerne mitbestimmen möchten über die Köpfe der Arbeiter. Sondern der 'wilde' Streik, der klassenbewußte Kampf der Arbeiter für ihre Klasseninteressen, gegen die Profitinteressen der Konzerne und ihrer sozialbürokratischen Handlanger in Partei-Wahlvereinen und Gewerkschafts-Apparaten."
=SC-Info Nr.11,Frankfurt o.J. (1969)
06.09.1969:
Vermutlich heute erscheint im Saarland, laut IMSF, ein Extrablatt der 'UZ' der DKP mit der Schlagzeile "Neunkirchener Metaller kämpfen um einen höheren Stundenlohn", welches vom Streik am 4. und 5.9.1969 berichtet.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969
08.09.1969:
In Neunkirchen endet heute in der Frühschicht, laut IMSF, der fünftägige Streik von ca. 6 000 Beschäftigten der Neunkirchener Eisenwerke AG. Für die saarländische Stahlindustrie wird ein Vorgriff auf künftige Tarifergebnisse vereinbart (vgl. 17.9.1969), dessen Höhe von 30 Pf. durch ein übertarifliche Zulage von 20 Pf. ergänzt wird (vgl. 19.9.1969).
Die DKP veröffentlicht eine Sonderinformation ihres 'Abstichs' (vgl. 6.9.1969) mit der Schlagzeile "Der Lohnkampf war erfolgreich!", in der auch darauf eingegangen wird, daß einige der Streikenden ihren Gegner in der Gewerkschaft bzw. dem Betriebsrat gesehen hätten. Bei aller Kritik aber dürfe man nie die Fronten verwechseln. Morgens um 6 Uhr wird die Arbeit wieder aufgenommen.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969
10.09.1969:
Die 'Neunkircher Zeitung' veröffentlicht heute, laut IMSF, einen Artikel über die Septemberstreiks mit der Schlagzeile "Dahinter die DKP", in dem die DKP als Drahtzieher der Streiks bezeichnet wird.
=IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969
11.09.1969:
Die DKP bringt die Nr.24 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.9.1969, 18.9.1969). Im Leitartikel heißt es:"
STREIKFUNKE SPRINGT ÜBER
DIE ANTWORT AUF DIE PROFITEXPLOSION
Der Funke des siegreichen Streiks der über 20 000 Stahlwerker der Dortmunder Hoesch-Hütten sprang über.
Die Belegschaft der Rheinstahl-Gießerei in Duisburg-Meiderich trat ebenso in den Ausstand wie die Arbeiter der Produktionsbetriebe bei Mannesmann in Duisburg-Huckingen. Die Brocken warf man bei der Friedrich-Wilhelms-Hütte in Mülheim (Ruhr) wie bei den Schalker Eisenwerken in Gelsenkirchen hin. In der Stahlmühle Bochumer Verein (Krupp,d.Vf.) trat sogar der Werkschutz in einen befristeten Warnstreik. Bei den Eisenwerken in Neunkirchen/Saar legte die gesamte Belegschaft die Arbeit nieder."
=Unsere Zeit Nr.24,Essen 11.9.1969
11.09.1969:
In München verteilen die ABG der APO München Nord, Ost, Süd, West und Neuhausen, nach eigenen Angaben, heute und morgen vor 19 Betrieben folgendes Flugblatt Nr.5 (vgl. 2.9.1969, 17.9.1969):"
Dienstag voriger Woche: Hoesch-Westfalenhütte in Dortmund - Mittwoch: Hoesch-Werke Union und Phoenix - Donnerstag: Rheinstahl-Hüttenwerke in Mülheim und Mannesmann (MM in Duisburg,d.Vf.) in Huckingen - Freitag: Klöckner in Bremen und Osnabrück, Eisenwerke Neunkirchen im Saarland, Saarwerke AG (?,d.Vf.*), Maschinenfabrik Geislingen in Baden-Württemberg - Samstag: Gelsenkirchen und Röchling (in Völklingen,d.Vf.) - Montag: Krupp in Essen, AEG in Mülheim, Edelstahlwerke in Witten, im gesamten saarländischen Bergbau, Maxhütte in Sulzbach in Bayern - Dienstag: Maxhütte in Haidhof, Klöckner in Düsseldorf, Thyssenwerke in Düsseldorf und Hamm, Howaldt-Werft in Kiel ...
DER STREIK ROLLT"
=AB:10 Jahre Antwort auf die Frage 'Was Tun?'.10 Jahre Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD,München 1980,S.22f;
Agitation Nr.2,München o.J. (1969),S.22 bzw. o. Numerierung
12.09.1969:
In der 'RPK' Nr.30 (vgl. 5.9.1969, 17.9.1969) erscheint der Artikel "Streik in Westdeutschland". U.a. heißt es:"
Die Gewerkschaftsbürokratie hat an den Streiks keinen Anteil. Die Kompromißvorschläge, die die Betriebsräte ausgehandelt haben, sind von den Arbeitern abgelehnt worden (Hoesch, Eisenwerke Neunkirchen).
...
Zweifelsohne hat die DKP die Streiks mitgetragen, gleichwohl ist es falsch, ihre Kader und Organisation zu überschätzen. Einmal ist die Aktionsbereitschaft der Arbeiter hoch, zum anderen dauern die Streiks meist nicht sehr lange. Dort, wo die Auseinandersetzungen härtere Formen annahmen, spielte die DKP eine untergeordnete Rolle, wie in Bremen, Neunkirchen und Duisburg. Von einer Vermittlung zwischen Streikbereitschaft der Arbeiter und revolutionären Kadern kann also hier keine Rede sein."
=Rote Pressekorrespondenz Nr.30,Berlin 12.9.1969
18.09.1969:
Die DKP bringt die Nr.25 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 11.9.1969, 25.9.1969). Eingegangen wird auch auf die Eisenwerke Neunkirchen ebendort (7 000 Besch.).
=Unsere Zeit Nr.25,Essen 18.9.1969
09.10.1969:
Die DKP bringt die Nr.28 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 2.10.1969, 16.10.1969). Aus dem Saarland wird berichtet aus Neunkirchen.
=Unsere Zeit Nr.28,Essen 9.10.1969
18.12.1969:
Die DKP bringt die Nr.38 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 11.12.1969, 24.12.1969). Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von den Eisenwerken Neunkirchen.
=Unsere Zeit Nr.38,Essen 18.12.1969
15.01.1970:
Die DKP bringt die Nr.3 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 8.1.1970, 22.1.1970). Aus dem Saarland wird berichtet über den DGB LBJA sowie dessen Eingreifen bei den Eisenwerken Neunkirchen (EW - IGM-Bereich) und über die dortige Jugendvertretung (JV).
=Unsere Zeit Nr.3,Essen 15.1.1970
19.03.1970:
Die DKP bringt die Nr.12 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 12.3.1970, 26.3.1970). In einem Leserbrief aus Neunkirchen wird vom DKP KV Ottweiler berichtet, daß dieser bei einem 'UZ'-Sonderverkauf vor den Eisenwerken Neunkirchen 202 'UZ' verkaufen konnte.
=Unsere Zeit Nr.12,Essen 19.3.1970
04.04.1970:
In Wiesbach will die DKP eine öffentliche Versammlung um 19 Uhr im Lokal Steiner durchführen.
=Unsere Zeit - Regionalausgabe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland,Essen 4.4.1970,S.17
10.04.1970:
In Stennweiler will die DKP eine öffentliche Versammlung um 20 Uhr im Lokal Hörcher durchführen.
=Unsere Zeit - Regionalausgabe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland,Essen 4.4.1970,S.17
11.04.1970:
In Neunkirchen will die DKP um 16 Uhr im Haus Schloßpark einen Frauennachmittag durchführen.
=Unsere Zeit - Regionalausgabe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland,Essen 4.4.1970,S.17
11.04.1970:
In Hüttigweiler will die DKP eine öffentliche Versammlung um 20 Uhr im Lokal Kuhn durchführen.
=Unsere Zeit - Regionalausgabe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland,Essen 4.4.1970,S.17
11.04.1970:
Die DKP bringt die Nr.15 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.4.1970, 18.4.1970). Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von der eigenen Ortsgruppe Wiebelskirchen.
=Unsere Zeit Nr.15,Essen 11.4.1970
18.04.1970:
Die DKP bringt die Nr.16 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 11.4.1970, 25.4.1970). Aus dem Saarland wird berichtet von der IGM Neunkirchen (7 000 Mitgl., zum Bezirk Frankfurt gehörig).
=Unsere Zeit Nr.16,Essen 18.4.1970
22.04.1970:
Bei John Deere Zweibrücken streiken und demonstrieren, laut BPG Bonn, Ende April über 1 000 Kollegen für eine Lohnerhöhung um 5%, was eine Angleichung an das Mannheimer Werk bedeuten würde. Laut Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland geht es um 4,8%. Solidarität sei u.a. bei den Eisenwerken (EW) Neunkirchen, Bosch Homburg und Dingler Zweibrücken gezeigt worden, wo der Lohn von jeweils zwei Überstunden auf das Streikkonto gezahlt worden sei.
=Arbeitermacht Nr.2,Bonn o.J. (1970);
Marburger Betriebsbote Nr.1,Marburg 30.6.1970;
Rote Fahne - Hadir o.Nr.(1),St. Ingbert o.J. (1970);
Rote Fahne - Röchling Nr.3,Völklingen 4.5.1970
Oktober 1970:
In der Nr.10 der 'Roten Fahne' (vgl. 15.9.1970, Nov. 1970) gibt die KPD/AO ihre Vorstellungen über die Metalltarifrunde (MTR) bekannt:"
TARIFRUNDE: DIE EINHEITLICHE KAMPFFRONT DER METALLARBEITER WIEDER STÄRKEN!
...
Während Brenner und Konsorten, die durch Aufsichtsrats-Bezüge Summen verdienen, von denen jeder Arbeiter nur träumen kann, in der Konzertierten Aktion am letzten Freitag gemeinsam mit den Kapitalisten Wirtschaftsprognosen für das nächste Jahr erarbeiten, tut sich der Unmut gerade der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter gegen die verräterischen Spitzen immer stärker kund.
UND MIT DEM UNMUT WÄCHST DIE EINSICHT, DASS DIE LAGE DER ARBEITER NICHT DURCH VERHANDLUNGEN AM GRÜNEN TISCH, SONDERN DURCH OFFENEN KLASSENKAMPF ENTSCHIEDEN WIRD
WIE DIE VERTRAUENSLEUTE DES WALZWERKS SÜD DER NEUNKIRCHENER EISENWERKE ERKANNT HABEN: 'LOHNFRAGEN SIND MACHTFRAGEN!'"
=Rote Fahne Nr.10,Berlin Okt. 1970
03.10.1970:
Im Saarland verteilt der KAB/ML, nach eigenen Angaben, Flugblätter u.a. bei den Neunkirchener Eisenwerken in Neunkirchen.
=Rote Fahne Nr.4,Tübingen Okt. 1970
November 1970:
Die Münchner Arbeiterbasisgruppen (ABG) geben auf November datiert ein Extrablatt ihrer 'Kommunistischen Arbeiterzeitung' (vgl. Okt. 1970, Dez. 1970) heraus und berichten u.a. aus dem Thomasstahlwerk in Neunkirchen.
=Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.5 und Extrablatt,München Nov. 1970
November 1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dem November:"
DIE KRISE IM SAARLAND
Die Krise beginnt sich in den wirtschaftlich schwächsten Gebieten der BRD besonders stark auszubreiten. Das zeigen z.B. die Arbeitslosenzahlen im Saarland: Insgesamt stieg die Arbeitslosenquote auf 1%, in manchen Kreisen wie z.B. in Neunkirchen sogar bis 1,2%. Gleichzeitig ging die Zahl der offenen Stellen um 1 100 auf 5 765 zurück."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.61/62,Bochum 23.12.1970,S.7
06.11.1970:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt ein zweiseitiges Extrablatt seines 'Klassenkampfes' (vgl. Nov. 1970, 3.12.1970) mit der Schlagzeile "Tarifabschluß verrät Forderungen der Arbeiterklasse" zur Metallrunde (MTR) heraus, in dem der BKA u.a. von den Eisenwerken Neunkirchen berichtet.
=Klassenkampf Extrablatt,Freiburg 6.11.1970
12.11.1970:
Bei Hadir - Arbed St. Ingbert gibt die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistische Betriebsgruppe (SBG) der Hadir die Nr.4 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 2.11.1970, 15.12.1970) heraus. Eingegangen wird u.a. auch auf die Neunkirchener Eisenwerke.
=Rote Fahne - Hadir Nr.4,St. Ingbert 12.11.1970
30.11.1970:
Von heute an werden im Walzwerk Süd der Neunkirchener Eisenwerks AG in Neunkirchen, laut KPD/ML-ZB, 270 Arbeiter kurzarbeiten. Die wöchentliche Arbeitszeit wird um 8 Stunden auf 32 Stunden verringert.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.55,Bochum 2.12.1970,S.4
14.12.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Die saarländischen Kapitalisten müssen inzwischen die Krise offen zugeben. So sagten z.B. der Vorstandsvorsitzende des Neunkirchener Eisenwerkes, Schluppkotten, und der Sprecher der Geschäftsführung der Röchlingschen Eisenwerks GmbH, daß sich die Stahlkonjunktur 'im Augenblick nicht beurteilen läßt'. Wie sich diese 'Beurteilung' für die Arbeiter auswirkt, wissen die Herren aber ganz genau: Sowohl bei den Neunkircher Eisenwerken als auch bei Röchling wurde für einen Teil der Arbeiter Kurzarbeit eingeführt" (vgl. 7.12.1970).
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.61/62,Bochum 23.12.1970,S.7
01.04.1971:
Es erscheint der 'Marburger Betriebsbote' (MBB) Nr.6 (vgl. 18.3.1971, 15.4.1971). Berichtet wird u.a. über die Ablehnung des neuen Betriebsverfassungsgesetzes durch die IGM Vertreterversammlung Neunkirchen (7 500 Mitglieder in 80 Betrieben).
=Marburger Betriebsbote Nr.6,Marburg 1.4.1971
Oktober 1971:
Die Nr.36 des 'Rebell' (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971) der RJ/ML des KAB/ML berichtet u.a. über die Ortsgruppe Neunkirchen, die ein Flugblatt gegen die Fahrpreiserhöhungen verteilt habe.
=Rebell Nr.36,Tübingen Okt. 1971
Oktober 1971:
Die Nr.10 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Sept. 1971, Nov. 1971) berichtet u.a. ausführlich über die Metalltarifrunde (MTR) der IGM. Filmveranstaltungen dazu habe man u.a. durchgeführt in Neunkirchen.
=Rote Fahne Nr.10,Tübingen Okt. 1971
14.10.1971:
Die RJ/ML des KAB/ML Neunkirchen führt, nach eigenen Angaben, eine Protestveranstaltung gegen das BVG durch.
=Rebell Nr.37,Tübingen Nov. 1971
Dezember 1971:
Die RJ/ML Neunkirchen gibt erstmals ihre Jungarbeiter- und Lehrlingszeitung 'Der rote Hammer' heraus, in der sie sich u.a. mit der Metalltarifrunde (MTR) befasst.
=Der rote Hammer Nr.1,Neunkrichen Dez. 1971
04.11.1971:
In Neunkirchen streiken, laut KAB/ML, 700 Arbeiter bei Menesa. Man selbst habe zusammen mit der RJ/ML ein Flugblatt verteilt. Von einem Streik bei Menesa berichtet auch die RFO Saarland, 600 hätten sich damit gegen die schleppenden Tarifverhandlungen in Schüren gewandt.
=Rote Fahne Nr.12,Tübingen Dez. 1971;
Rote Fahne - Röchling o.Nr. (16),Völklingen 11.11.1971;
Rote Fahne - Hadir Nr.16,St. Ingbert o.J. (1971)
Februar 1972:
Bei Hadir - Arbed St. Ingbert gibt die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland bzw. die Sozialistische Betriebsgruppe (SBG) der Hadir vermutlich 1972 die Nr. 2 ihrer 'Roten Fahne' heraus, die u.a. berichtet von den Eisenwerken Neunkirchen.
=Rote Fahne - Arbed Nr.2,St.Ingbert o.J. (1972)
10.03.1972:
Die Spartacusgruppe Merzig gibt der ZL der KJO Spartacus einen Überblick über die linke Szene im Saarland, in dem es u.a. heißt, der KAB/ML habe in Neunkirchen 20 Leute und noch einen schwachen Ausläufer zur Uni Saarbrücken.
=Spartacusgruppe Merzig:An ZL der KJO Spartacus,Britten 10.3.1972
April 1972:
Die Marxistisch-leninistische Schülergruppe (MLSG) Neunkirchen des KAB/ML gibt vermutlich im April die Nr. 1/1972 ihrer 'Was tun?' zur Aktionseinheit gegen Verschlechterungen in der Oberstufenreform heraus.
=Was tun? Nr.1,Neunkirchen 1972
01.07.1972:
In Saarbrücken beteiligen sich, laut RJ/ML, über 1500 Personen an einer Indochinademonstration, zu der KAB/ML, RJ/ML, MLSG, KSG/ML, Gewerkschaftsgruppen, DKP, Jusos, und konfessionelle Jugendverbände aufriefen.
Zur Vorbereitung habe die Agitpropgruppe des KAB/ML 3 Veranstaltungen in Lebach (70 Besucher), Wiebelskirchen (50) und Saarbrücken (170) durchgeführt.
=Rebell Nr.8,Tübingen Aug. 1972;
Rote Fahne Nr.7,Tübingen Juli 1972
14.08.1972:
Die SBG Regensburg gibt frühestens in dieser Woche die Nr.23 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 5.7.1972, 25.9.1972) heraus, die über eine Reihe von Streiks u.a. für Teuerungszulagen enthält. Diese wurden u.a. bei dem Eisenwerk Neunkirchen angedroht.
=Arbeitersache Nr.23,Regensburg Aug. 1972
Oktober 1972:
Die Nr.10 des 'Rebell' der RJ/ML des KABD (vgl. Sept. 1972, Nov. 1972) berichtet u.a. von den Lehrlingen der Hamba in Neunkirchen, wo die RJ/ML eine Jungarbeiter- und Lehrlingszeitung 'Der rote Hammer' herausgebe.
=Rebell Nr.10,Tübingen Okt. 1972
November 1972:
Im 'Managermagazin' (MM) Nr.11 erscheint, laut DKP bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich in NRW - vgl. 14.11.1972) folgender Artikel:"
CDU-WIRTSCHAFTSRAT
WAHLKAMPF DER GEHEIM-RÄTE
Diskret, aber wirksam unterstützt der CDU-Wirtschaftsrat die Opposition. mm veröffentlicht erstmals Auszüge aus der vertraulichen Mitglieder-Liste.
...
EINGESCHRIEBENE MITGLIEDER
...
Dr. Kurt Schluppkotten, Generaldirektor a.D. der Neunkircher Eisenwerke AG"
=Heisse Eisen Schmiergelder der Unternehmer an CDU/CSU,Dortmund Nov. 1972, S.2, 5 und 6
01.03.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen ihre 'Rote Fahne' Nr.3 (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus, in der u.a. von den 3 000 drohenden Entlassungen bei den Eisenwerken Neunkirchen in Neunkirchen durch Schließung von Kokerei, Konverter und Hochöfen berichtet wird.
=Rote Fahne - Röchling o.Nr.(3),Völklingen 1.3.1973
30.04.1973:
Im Eisenwerk Neunkirchen findet, laut RJ/ML des KABD und der RFO Saarland, ein Streik statt.
=Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1973;
Rote Fahne - Röchling,Völklingen 30.9.1974
Mai 1973:
Der KABD gibt seine 'Rote Fahne' (RF –vgl.Apr.1973, 1.5.1973) Nr.5 heraus. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von den Folienwerken Saar in Neunkirchen-Wellesweiler sowie vom 1.Mai in Neunkirchen.
=Rote Fahne Nr.5,Tübingen Mai 1973
01.05.1973:
In Neunkirchen macht der DGB, laut RJ/ML, eine Saalveranstaltung. Die Demonstration des KABD sei von 200 besucht worden. Der KABD selbst macht allerdings 250 Demonstranten aus.
=Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1973;
Rote Fahne Nr.5,Tübingen Mai 1973
14.09.1973:
Auf Initiative des Düsseldorfer Initiativausschusses "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" treffen sich, nach eigenen Angaben, über 60 Arbeiterjugendliche. An der morgen beginnenden zweitägigen Gründungskonferenz des Nationalen Komitees "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüße" (NKAJgpEuGa - vgl. 17.9.1973) in Düsseldorf beteiligen sich, laut KPD, über 60 Personen. Das Komitee gibt vermutlich noch diesen Monat eine Broschüre unter dem eigenen Namen als Titel heraus. Darin wird berichtet von Jugendvertreterentlassungen bzw. Nichtübernahmen (1) u.a. vom Neunkirchener Eisenwerk.
=NKAJgpEuGa:Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse,Remscheid 1973;
Rote Fahne Nr.38,Dortmund 19.9.1973
09.10.1973:
Im Neunkirchener Eisenwerk findet, laut KABD, ein zweistündiger Streik im Thomasstahlwerk statt (vgl. 10.10.1973).
Um den Streik weiß auch die SAG.
Laut RFO Saarland wird im Stahlwerk drei Stunden lang für 50 Pfg., eine monatliche Teuerungszulage (TZL) von 70 DM für Okt. bis Dez. und volles Fahrgeld gestreikt. Es wird eine Frist von 18 Stunden zur Erfüllung der Forderungen gestellt, danach solle ein Vollstreik stattfinden.
=Klassenkampf Nr.29,Frankfurt Nov. 1973;
Rote Fahne Nr.11,Tübingen Nov. 1973;
Rote Fahne - Röchling,Völklingen 13.10.1973;
Wir wollen alles Nr.9,Gaiganz Okt. 1973
10.10.1973:
Bei den Eisenwerken (EW) Neunkirchen beginnt, laut RFO Saarland, die Nachtschicht erneut den Streik (vgl. 9.10.1973, 11.10.1973), da die Forderung abgelehnt wurde.
=Rote Fahne - Röchling,Völklingen 13.10.1973;
Wir wollen alles Nr.9,Gaiganz Okt. 1973
11.10.1973:
In Neunkirchen streikt, laut KABD, die gesamte Belegschaft (7 000) der Eisenwerke (vgl. 10.10.1973, 12.10.1973).
Laut RFO Saarland streiken Teile der Frühschicht und dann die gesamte Mittagsschicht, nur die Angestellten streiken nicht.
=Rote Fahne Nr.11,Tübingen Nov. 1973;
Rote Fahne - Röchling,Völklingen 13.10.1973;
Wir wollen alles Nr.9,Gaiganz Okt. 1973
12.10.1973:
In Neunkirchen endet, laut KABD, der Streik bei den Eisenwerken (vgl. 11.10.1973). Laut RFO Saarland wird nämlich um 17 Uhr die geforderte Teuerungszulage (TZL) gewährt. Über die Lage in Neunkirchen berichtet die RFO, die dort zumindest bis zum Herbst nicht arbeitete, daß der KABD dort seine 'Rote Fahne' verkaufe und man selbst mit Studenten arbeite.
=Rote Fahne Nr.11,Tübingen Nov. 1973;
Wir wollen alles Nr.9,Gaiganz Okt. 1973
12.10.1973:
Bei Röchling Völklingen tritt die Frühschicht, laut RFO Saarland, im Hammerwerk, dem Nauweiler Gewann und der Edelstahlbearbeitungswerkstatt (EBW) von 10 Uhr 15 bis 10 Uhr 30 in den Streik (vgl. 13.10.1973) für die selben Forderungen nach Teuerungszulage (TZL) wie bei den Eisenwerken Neunkirchen in Neunkirchen (vgl. 9.10.1973). In den Betrieben 48 und 515 wird eine halbe Stunde lang gestreikt. Bei Röchling Saarbrücken-Burbach streiken 300. Um 12 Uhr wird die TZL von 210 DM gewährt.
=Roter Hoesch Arbeiter Nr.4,Dortmund 17.10.1973,S.4;
Rote Fahne - Röchling,Völklingen 13.10.1973 bzw. 18.10.1973;
Wir wollen alles Nr.9,Gaiganz Okt. 1973
23.10.1973:
Im Saarbergbau dehnt sich, laut KABD, der Streik von der Grube Reden zur Grube Luisenthal aus (vgl. 22.10.1973, 24.10.1973). Die IGBE (vgl. 15.11.1973) berichtet von der DKP im Saarbergbau (vgl. 26.10.1973):"
DEN BOSSEN JETZT DIE ZÄHNE ZEIGEN
...
Der DKP-Kreisvorstand Ottweiler (Saar), der erst kürzlich auch den Stahlarbeiterstreik (IGM-Bereich,d.Vf.) in Neunkirchen fürsorglich begleitet und von daher schon Wilde-Streik-Mentalität hatte, empfahl den Kumpels von Reden schon am Dienstag (23.10.):
'Die Herren der Großindustrie verstehen nur die Sprache der Aktion. Auch den SBW-Bossen muß man jetzt die Zähne zeigen.'"
=Einheit Nr.22,Bochum 15.11.1973,S.8;
Rote Fahne Nr.11,Tübingen Nov. 1973
26.10.1973:
Die Rote Fahne Organisation (RFO) Saarland gibt bei Röchling Völklingen eine 'Rote Fahne' (vgl. 25.10.1973, Feb. 1974) heraus, in der u.a. vom Eisenwerk Neunkirchen in Neunkirchen berichtet wird.
=Rote Fahne - Röchling,Völklingen Okt. 1973 (26.10.1973)
Februar 1975:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr.44 (vgl. Jan. 1975, März 1975) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet von der Jugendarbeitslosigkeit u.a. in Neunkirchen.
=Klassenkampf Nr.44,Frankfurt Feb. 1975
30.07.1975:
In der Nr.30 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 23.7.1975, 6.8.1975) berichtet die KPD u.a. über die Eisenwerke Neunkirchen.
=Rote Fahne Nr.30,Köln 30.7.1975
09.12.1975:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.5 (vgl. 2.12.1975, 16.12.1975) heraus. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von der Stahltarifrunde (STR) u.a. aus Neunkirchen.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.5,Köln 9.12.1975
15.12.1975:
Im Saarland wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche bekannt, daß die Flüssigphase von Röchling Völklingen (21 600 Besch.), der Dillinger Hütte (6 000 Besch.) und den Eisenwerken Neunkirchen (9 000 Besch.) zusammengelegt werden soll.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.7/8,Köln 23.12.1975
Juli 1976:
In Neunkirchen gibt der KABD, nach eigenen Angaben, sein erstes Flugblatt seit der Spaltung für die Eisenwerke heraus. Dieses trägt den Titel 'Der Hüttenmann' - Betriebszeitung für die Belegschaft der Neunkirchener Eisenwerke und ist eigentlich die erste Nummer einer neuen Betriebszeitung.
=Lernen und kämpfen Nr.8,o.O. Aug. 1976
08.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.36 (vgl. 1.9.1976, 15.9.1976) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet von den Septemberstreiks 1969 u.a. bei den Eisenwerken (EW) Neunkirchen.
=Rote Fahne Nr.36,Köln 8.9.1976
29.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.39 (vgl. 20.9.1976, 6.10.1976) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet aus der Stahlindustrie (IGM-Bereich) u.a. über die Eisenwerke Neunkirchen.
=Rote Fahne Nr.39,Köln 29.9.1976
06.10.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.40 (vgl. 29.9.1976, 13.10.1976) heraus. Aus dem Saarland wird berichtet von der Stahltarifrunde (STR der IGM) u.a. bei den Eisenwerken Neunkirchen.
=Rote Fahne Nr.40,Köln 6.10.1976
09.02.1977:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.6 (vgl. 2.2.1977, 16.2.1977) heraus. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet aus dem IGM-Bereich von den Eisenwerken Neunkirchen (über 8 000 Besch.).
=Rote Fahne Nr.6,Köln 9.2.1977
März 1977:
Die Nr.20 der trotzkistischen 'Voran' (vgl. Feb. 1977, Juli 1977) erscheint für März und April. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von den Eisenwerken Neunkirchen.
=Voran Nr.20,Remscheid März 1977
01.03.1977:
In Neunkirchen besuchen, laut SAG, 1 000 eine Kundgebung der IGM gegen 960 Entlassungen. In der Gegend liege die Arbeitslosigkeit bereits bei 10%.
=Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.19,Frankfurt 16.3.1977
06.03.1977:
Zu heute verfaßt die KPD den folgenden Artikel:"
6.MÄRZ: KAMPFTAG GEGEN DIE ARBEITSLOSIGKEIT!
...
die angekündigten Massenentlassungen von 900 Arbeitern der Neunkircher Eisenwerke (IGM-Bereich - vgl. S2.**.197*,d.Vf.) im Saarland etc. stellen die dort Beschäftigten vor große existientielle Probleme und zeigen mit aller Deutlichkeit die ganze Widersinnigkeit der kapitalistischen Produktionsweise. Einer Produktionsweise, die auf die 'Investitionslust' einer Handvoll Ausbeuter baut, von deren Gedeih und Verderb Millionen Arbeiter abhängig sind."
=KPD-RK NRW:Kampftag gegen Arbeitslosigkeit,Dortmund o.J. (1977),S.2f
06.09.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.120 (vgl. 23.8.1977, 18.9.1977) heraus. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von den Eisenwerken Neunkirchen.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.120,München 6.9.1977
Oktober 1977:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.38 (vgl. 13.7.1977, Nov. 1977) heraus. Berichtet wird u.a. über die Eisenwerke Neunkirchen.
=Spartacus Nr.38,Berlin Okt. 1977
Oktober 1977:
Der DKP Kreisvorstand Dortmund gibt vermutlich im Oktober eine Broschüre heraus:"
HOESCH - NICHT NUR EIN NAME FÜR STAHL
HOESCH-ANALYSE
von Arbeitern, Angestellten und Wissenschaftlern
...
Über die Reduzierung der Belegschaften durch 'natürlichen Abgang' hinaus sind einige Konzerne dazu übergegangen, zusätzliche Massenentlassungen durchzusetzen.
- In Völklingen wollen die Bosse der Stahlwerke Röchling-Burbach ca. 2 000 Stahlwerker entlassen.
- zuvor hatten bereits die Neunkirchner Eisenwerke die Entlassung von ca. 900 Stahlarbeitern angekündigt."
=DKP-KV Dortmund:Hoesch - Nicht nur ein Name für Stahl,Dortmund o.J. (1977)
Februar 1978:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.41/42 (vgl. Nov. 1977, März 1978) heraus. Aus dem Saarland wird u.a. berichtet von den Eisenwerken Neunkirchen.
=Spartacus Nr.41/42,Frankfurt Feb. 1978
Februar 1978:
In Neunkirchen demonstrieren, laut Spartacusbund (SpB), vermutlich im Februar 7 000 gegen Entlassungen bei den Eisenwerken Neunkirchen.
=Spartacus Nr.43,Frankfurt März 1978
01.05.1978:
1. Mai in Neunkirchen. Laut KB beteiligen sich an der regionalen Mai-Demonstration des DGB ca. 5 000 Personen:"
KBW und KPD beteiligten sich an der Demonstration mit jeweils 10 - 15 Leuten, der KABD führte eine langweilige Veranstaltung mit 80 Personen durch."
Nach internen Angaben des KABD besuchen 90 Personen seine Veranstaltung, von Langeweile ist keine Rede.
=Lernen und kämpfen Nr.8,o.O. Aug. 1978;
Arbeiterkampf Nr.129,Hamburg 16.5.1978,S.14
27.07.1978:
In Neunkirchen nimmt der KABD, nach eigenen internen Angaben, einen Kandidaten als Mitglied auf und kann dadurch den bisherigen Stützpunkt in eine Ortsgruppe (Mindestmitgliederzahl 3) umwandeln.
Bei der Besprechung dieses Vorgangs äußert man sich mit Genugtuung, denn:"
Die Liquidatoren hatten 1976 den KABD im Saarland vollständig und den RJVD bis auf einen Genossen zerschlagen."
=Lernen und kämpfen Nr.9,o.O. Sept. 1978
August 1978:
Im KABD erscheint die Nr.8 von 'Lernen und kämpfen' (LUK) (vgl. Juli 1978, Sept. 1978). U.a. wird über den Wiederaufbau der durch die Abspaltung des KAB Saar verlorenen OG Neunkirchen berichtet.
Diese gebe am Neunkirchener Eisenwerk den 'Hüttenmann' heraus. Am 1.Mai habe sie 90 Personen auf ihrer Veranstaltung gehabt, dies zeige an, daß der Wiederaufbau geglückt sei. Während an anderen Orten die Sache glimpflicher ablief, heißt es über die 'Neunkirchener Liquidatoren':"
Bei uns gelang es ihnen jedoch den KABD vollständig und den RJVD bis auf einen Genossen in ihre Hand zu bekommen." Aber: "Die Saarbrücker KSG trotzte fast geschlossen dem Liquidatorentum".
Der eine RJVDler sei in den KABD eingetreten, dafür sei ein weiterer Genosse Mitglied des RJVD geworden und nach dem 1.Mai 1977 sei noch ein Genosse in's Saarland umgezogen:"
Mit guter Unterstützung von KSG-Trupps aus Baden-Württemberg traten wir breiter an die Arbeiterklasse heran". Im Sommer 1977 habe man dann einen 'Rote Fahne' Leserkreis gegründet, aus dem mittlerweile zwei Kandidaten rekrutiert werden konnten, dadurch werde man bald eine neue OG bilden können.
Der bisherige Stützpunkt arbeite u.a. unter Arbeitslosen, beim Eisenwerk, in 2 Gruben und mit Homburger Jugendlichen.
=Lernen und kämpfen Nr.8,o.O. Aug. 1978
17.04.1979:
Im KABD erscheint die 'Mitteilung' der ZKK Nr.14 (vgl. 6.4.1979, 1.6.1979). Danach kritisieren eine Reihe von Einheiten des KABD und des RJVD die bisherige Form des Kampfes von ZL und ZKK "gegen das Liquidatorentum". Kritisiert wird hauptsächlich: die Rolle der ZL bei der Entwicklung in Bayern wurde sehr oberflächlich dargestellt (KABD Neunkirchen im Saarland).
=KABD-ZKK:Mitteilung Nr.14,o.O. 17.4.1979
18.06.1979:
In einer Information der RGO-Betriebsgruppen der KPD/ML von Hoesch Dortmund, Thyssen (ATH) Duisburg, Mannesmann (MM) Duisburg und der Kupferhütte Duisburg heißt es u.a.:"
GEGEN PREISTREIBEREI DER UNTERNEHMER
INFLATIONSAUSGLEICH DURCHSETZEN!
...
Tatsächliche Streikbrucharbeiten, die während des Streiks von den Huckinger Kollegen angeprangert wurden, hat der Vorstand damals nicht unterbunden und kritisiert sie auch heute nicht (z.B. 42-Stundenwoche bei Krupp Bochum, Streikbrucharbeiten in Salzgitter und Neunkirchen)."
=RGO-BGs Hoesch Dortmund, ATH Duisburg, MM Duisburg, Kupferhütte Duisburg: Information,Dortmund 18.6.1979
20.09.1980:
Es beginnt das zweitägige 5. Treffen (3. Konferenz) Ehemaliger des KABD in Erlangen. Teilnehmer kommen u.a. aus Neunkirchen.
=Beiträge zur Diskussion Nr.1,o.O. Feb. 1981,S.20ff;
Kampf Kritik Umgestaltung Nr.2,Ulm 13.10.1980,S.22ff
22.03.1982:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' Nr.219 heraus. Im Artikel:"
Zur Politik des KABD: Die Parteigründung droht." heißt es zu innerorganisatorischen Problemen des KABD u.a.:"
- Im Frühjahr 1980 verloren KABD Ulm, Ludwigsburg und Neunkirchen den allergrößten Teil ihrer Kader. Die z.T. 10-jährigen Mitglieder hatten u.a. die Betriebsborniertheit des KABD angegriffen, hatten ihre Kritik aber in der Organisation nicht offen äußern können, die Ober-Kontrolletis von der ZKK waren schnell zu Stelle."
=Arbeiterkampf Nr.219,Hamburg 22.3.1982
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