30.04.1968:
Ende April erscheint die Doppelnummer 57/58 der Zeitschrift: "Außerparlamentarische Opposition. Informationen für Demokratie und Abrüstung". Einleitend wird erklärt, dass seit "10 Jahren der Protest der außerparlamentarischen Opposition, der Gewerkschaften, Professoren, Kirchenvertreter und Studenten die Annahme von Notstandsgesetzen verhindert" habe. Jetzt würde Gefahr drohen; denn "die Regierung der Großen Koalition will die Notstandsgesetze noch im Frühsommer im Bundestag durchdrücken". "Gegen den massiven Versuch, bis Juni dieses Jahres die Notstandsgesetze durchzupeitschen, kann nur noch massiver Druck wirksam werden." Aufgerufen wird von der Kampagne zum "Sternmarsch auf Bonn" am 11. Mai 1968. Wichtige Parole: "Treibt Bonn den Notstand aus!"
Artikel der Ausgabe sind:
- "Establishment und Opposition", über einen Beitrag von Gerd Hirschauer
- "Martin Luther King und Rudi Dutschke", über einen Beitrag von Heinz Kloppenburg
- "Ostermärsche 68 - Alternative zur Bonner Politik", über den Mordanschlag auf Dutschke, Erklärung der Kampagne zum Attentat auf Dutschke, Aufforderungen an den DGB, Telegramm an Willy Brandt
- "Bonn und die modifizierte NATO-Strategie", über einen Beitrag von Hanns-Jochen Hauß
- "Gefahr im Verzug", über eine Rede von Werner Hofmann (Direktor des Soziologischen Instituts der Uni Marburg) auf der Abschlusskundgebung der Kampagne in Frankfurt/M. (15.4.68)
- "Notstandsgesetze", über "Notstandsartikel", "Notstand 68", "Argumentation der Regierung - Täuschungsmanöver"
- "Bei uns droht nur der Staatsstreich", über einen Beitrag von Gösta von Uexküll
- "Bonn und die Vorbehaltsrechte der Alliierten", über einen "Offenen Brief" von Helmut Ridder an die "Mitglieder des Rechtsausschusses und des Innenausschusses des Deutschen Bundestages"
- "Otto Brenner am 16. November 1967 beim 2. Notstandshearing", über die Entwürfe der Bundesregierung zur Notstandsgesetzgebung
- "Süß und ehrenvoll …", über einen Beitrag von ernst Kempen
- "Notstandspapier der oppositionellen SPD-Abgeordneten- Ausreichender Schutz der Grundrechte?", über einen Beitrag von Inge Hornischer
- "Appell an die Delegierten des SPD-Parteitages", über einen Beitrag des "Kuratoriums Notstand der Demokratie"
- "Beschluss des Verbandes Deutscher Studentenschaften", über den VDS zur 2. Lesung der Notstandsgesetze
- "erweiterter Katastrophenschutz und Selbstschutz aus kritischer Sicht", über einen Beitrag von Karsten Kullmann
- "Neue Notstandsvorlage enttäuscht alle Hoffnungen", über einen Beitrag von Jürgen Seifert
- "Autoritäre Vollmacht für die herrschende Schicht", über einen Beitrag von Arno Klönne"
- "Offener Brief", über einen Brief an den Vorsitzenden des DGB L. Rosenberg und die Vorsitzenden der 16 Einzelgewerkschaften (unterschrieben u. a. von Wolfgang Abendroth und Werner Hofmann)
- "Ostermärsche 68 - Sternmarsch auf Bonn, 11.5.68 gegen Notstandsgesetze", über den Aufruf der Kampagne von Klaus Vack
Aufgerufen wird zum Sternmarsch auf Bonn am 11.5. 68. Unterzeichner des Aufrufs sind u. a. W. Abendroth, H. Ridder, W. Hofmann, H. Düker.
Q: Kampagne für Demokratie und Abrüstung (Hrsg.): Außerparlamentarische Opposition. Informationen für Demokratie und Abrüstung, Jg. 6, Nr. 57/58, Offenbach, Ende April 1968.