ID, Jg. 1, Nr. 5, Frankfurt/M., 29. September 1973
29.09.1973:
Es erscheint die Nr. 5 des "ID - Informations-Dienst zur Verbreitung unterbliebener Nachrichten" in Frankfurt/M. Eingangs heißt es: "Das ist die fünfte (Probe)Nummer. Ab Anfang Oktober erscheint das ID - Bulletin regelmäßig, einmal in der Woche'".
Inhalt:
INLAND
- "Bochum: Nach dem Streik"
- "Dortmund: Forderungen der Belegschaftsversammlung der Hoesch-Hüttenwerke AG"
- "Köln: Der Streikverlauf bei Ford"
- "Berlin: Sonderabteilung in der Justizvollzugsanstalt Berlin, Seidelstrasse"
- "Berlin: Prozess gegen Heinz Jansen"
- "Frankfurt: Prozesstermine"
- "Minden: 500-Mann-Betrieb über Nacht von Banken ausgeräumt"
- "Heidelberg: Fight back-Zeitung der GI's"
- "Stuttgart: Neue Rockshow der Volks-Musik"
- "DOKUMENTATION"
- "Frankfurt: Was hat uns bewogen, ein Haus in der Friesengasse zu besetzen?"
AUSLAND
- "Lüttich: Manifest der europäischen Solidaritätskomitees mit dem Chilenischen Volk"
- "London: Protestaktion gegen Ermordung von 11 schwarzen Arbeitern"
- "New York: Terroranschläge auf Indianer in Wounded Knee"
- "Chile: Klaus Meschkat auf der KZ-Insel Quiriquina
DOKUMENTATION
- "Chile: Das Volk kämpft trotz Nachrichtensperre weiter"
Berichtet wird u. a. über Hoesch und die "Forderungen der Belegschaftsversammlung". Danach soll von der Verhandlungsführung der IG Metall in den Verhandlungen mit den Arbeitgebern "eine Reallohnerhöhung von mindestens 20%" gefordert werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages "darf 9 Monate nicht überschreiten", weiter über den Ford-Streik. Solidarität mit den entlassenen Ford-Arbeitern wird eingefordert. Eine Broschüre mit einer Dokumentation nennt sich: "Der Streikverlauf". Dazu wird ein Schaubild über den Streikzug veröffentlicht. Berichtet wird vom Prozess gegen Heinz Jansen, der am 22.12. verhaftet wurde und fast "3 Jahre in Untersuchungshaft" sitzt. Jansen wird vorgeworfen, "einer kriminellen Vereinigung angehört zu haben". Berichtet wird über den Prozess gegen Astrid Proll und Marianne Herzog. Veröffentlicht wird der "Aufruf des Komitees für Internationalen Arbeitersport (CSIT)". Man will sich "mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass die Sportbewegung der BRD im Geiste des Friedens, der Völkerverständigung handelt, dass sie alle chauvinistischen und nationalistischen Kräfte bekämpft und so den Prinzipien der olympischen Idee de Coubertins gerecht wird". "Fight back" heißt eine neue Zeitung der GI's aus Heidelberg. Berichtet wird weiter über die Hausbesetzung in der Frankfurter Friesengasse. Aus Lüttich wird über ein "Manifest der europäischen Solidaritätskomitees mit dem chilenischen Volk" berichtet. Aufgerufen wird zur "Solidarität mit den kämpfenden Arbeitern Chiles". Berichtet wird noch von Überfällen in New York gegen militante Indianer. Die Bundespolizei habe bei Auseinandersetzungen "2 Mitglieder des AIM (American Indian Movement) erschossen". Klaus Meschkat wurde in Chile verhaftet. Angeblich sei er ein "feindlicher Ausländer". Berichtet wird noch über die "Chile-Nachrichten", die vom Komitee "Solidarität mit Chile" herausgegeben werden. Zudem werden Ausschnitte aus einem Brief vom 25.8.1973 aus "Concepcion" veröffentlicht.
Q: ID, Jg. 1, Nr. 5, Frankfurt/M., 29. September 1973.