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Diese Darstellung beginnt Ende 1971. Die USA waren Anfang des Jahres in Laos eingefallen und unter großen Verlusten aus Laos herausgejagt worden. Nun, ein halbes Jahr später, wird der Bombenkrieg wieder verschärft, insgesamt wurden über Laos von den USA mehr Bomben abgeworfen als im Zweiten Weltkrieg auf Deutschland und Japan zusammen (vgl. 27.12.1971). Aber das vermag den Pathet Lao nicht aufzuhalten (vgl. 1.1.1972, 14.1.1972).
Nachdem die 'Laotisierung' bzw. 'Vietnamisierung' fehlschlug (vgl. 24.2.1972), bedienen sich die USA nun offenbar vor allem der thailändischen Söldner und ihrer dortigen Militärbasen (vgl. 14.2.1973).
Der KK Bremen benennt die wichtigsten Stationen der amerikanischen Niederlage in Indochina (vgl. 31.3.1972), bezieht Laos auch in seine Propaganda zum 1.Mai mit ein (vgl. 3.4.1972), was damit auch für viele spätere KBW-Gruppen gegolten haben dürfte. Von den Erfolgen des Pathet Lao berichtet auch die KPD wiederholt (vgl. Mai 1972, 17.5.1972, 24.5.1972), während die ML in NRW die solidarische Haltung der VR China dokumentieren (vgl. 11.5.1972).
Solidaritätsaktionen speziell für Laos sind eher selten (vgl. 30.10.1972), meist zeigt man sich mit ganz Indochina solidarisch. Während wir vom Waffenstillstand (vgl. 22.3.1973) dank der Regensburger Freunde erfahren, entwickelt die KPD ihre Beziehungen zur Union Laotischer Studenten in Frankreich (vgl. 28.2.1973), die diplomatische Aufgaben wahrzunehmen scheinen.
Aus den Kreisen der KPD werden auch historische Hintergründe der US-Invasion in Laos erhellt (vgl. 12.3.1973, 23.3.1973), Vertreter der laotischen Bewegung sprechen auf dem Meeting der KPD-Freunde (vgl. 24.3.1972).
Die Bombardierungen der USA aber gehen offenbar weiter (vgl. 27.3.1973). Über die angemessenen Formen des Protestes kommt es angesichts der Bonner Rathausbesetzung vom 10. April 1973 offenbar zum Streit zwischen DKP und der KPD, die sich angesichts dessen der Verbindungen u.a. zu den laotischen Genossen rühmt (vgl. 23.4.1973) und diese auch auf Veranstaltungen unter Beweis stellt (vgl. 26.4.1973, 28.4.1973).
Auch die DKP entlarvt die US-Kriegsführung gegen Laos (vgl. 18.5.1973), die KPD weist erneut auf die Verlogenheit der amerikanischen Politik hin (vgl. 14.9.1973), während der KBW den mittlerweile etwas getarnt und mit Hilfe von Thailändern ablaufenden Krieg gegen Laos darstellt (vgl. 13.10.1973).
Nach einer gewissen Pause in dieser Darstellung, die aber keineswegs als Atempause für das weiter unter dem Krieg leidende laotische Volk missverstanden werden sollte (vgl. März 1975), erlangt der Pathet Lao schließlich den Sieg (vgl. 23.8.1975), muss sich nun an den Wiederaufbau des zerstörten Landes machen, wobei ihm die KPD bzw. deren Indochinahilfe finanziell zur Seite stehen (vgl. 29.9.1975, 18.10.1975, 13.3.1976).
Die KPD berichtet wiederholt aus Laos, u.a. von verschiedenen Jahrestagen (vgl. 26.1.1976) und den offenbar freundschaftlichen Beziehungen der laotischen Partei zur albanischen (vgl. 1.11.1976) und chinesischen Partei (vgl. 9.9.1976, 7.10.1976).
Abschließend für diese Darstellung kommt es zum Einmarsch Vietnams in Kambodscha (vgl. 31.12.1977), wobei die KPD den wachsenden sowjetischen Einfluss als Schuldigen und diesen auch in Laos im Ansteigen sieht (vgl. 20.1.1978).
27.12.1971:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg (vgl. 24.1.1972) berichtet u.a. von heute aus Indochina (vgl. 25.12.1971):"
Die US-Regierung hat die Verschärfung des Luftkrieges angeordnet, nachdem in ganz Indochina seit Beginn der Trockenperiode die Befreiungsarmeen den US-Imperialismus und seine Marionettenregime in Südvietnam, Laos und Kambodscha entscheidend zurückgeschlagen haben. Vor allem in Laos kann sich das vom amerikanischen Geheimdienst CIA geführte Sammelsurium an thailändischen und regierungstreuen Truppen nur in und um die Hauptstadt Vientiane herum halten. Vientiane ist von den Truppen der Befreiungsbewegung Pathet Lao seit Anfang des Jahres eingeschlossen (vgl. 1.1.1972,d.Vf.). ...
Dem US-Imperialismus und seinen Marionettenregierungen in Laos, Kambodscha und Südvietnam droht gegenwärtig also die endgültige Niederlage durch die Völker Indochinas."
=Arbeiter-Zeitung Nr.1,Mannheim/Heidelberg Jan. 1972
01.01.1972:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg (vgl. 24.1.1972) berichtet aus Laos:"
Vientiane ist von den Truppen der Befreiungsbewegung Pathet Lao seit Anfang des Jahres eingeschlossen."
=Arbeiter-Zeitung Nr.1,Mannheim/Heidelberg Jan. 1972,S.7
14.01.1972:
Die KPD (vgl. 14.1.1972) berichtet heute:"
VOLKSKRIEG GEGEN DIE STRATEGIE DER VERBRANNTEN ERDE
Die Terrorangriffe der amerikanischen Luftwaffen gegen die Demokratische Republik Vietnam waren erfolglos. Die Luftabwehr der DRV hat neunzehn US-Bomber abgeschossen. In Laos haben die Volksbefreiungsstreitkräfte die Marionettentruppen vollständig von der Ebene der Tonkrüge vertrieben und im Süden des Landes nahezu das gesamte Bolovens-Plateau zurückerobert.
Alle diese Erfolge zeigen, daß die Niederlage des US-Imperialismus unausweichlich ist, daß der Sieg der Völker Indochinas nicht mehr aufzuhalten ist. Weder durch Bombenterror, noch durch den verstärkten Ausbau der Marionettenarmeen in Vietnam, Laos und Kambodscha."
=Rote Fahne Nr.34,Berlin 14.1.1972,S.5
14.02.1972:
Die KPD (vgl. 25.2.1972) berichtet aus Thailand (vgl. 1945, 19.1.1972) u.a. vermutlich spätestens aus dieser Woche:"
DER KAMPF DES THAILÄNDISCHEN VOLKES!
...
In Thailand sind gegenwärtig zehntausende amerikanischer Soldaten stationiert. Davon befindet sich der größte Teil auf den Luftstützpunkten der US-Atombomberflotte, deren wichtigste, Utapao und Udorn, 200 km südöstlich bzw. 500 km nordöstlich von Bangkok gelegen sind. Von diesen Basen werden etwa 80% der Luftangriffe auf Vietnam, Laos und seit kurzem auch auf den Nordosten Thailands geflogen.
Die US-Imperialisten haben ihre thailändischen Marionetten bereits ganz in ihren Aggressionskrieg in Indochina hereingezogen. Während in Südvietnam zeitweilig bis zu 10 000 Mann thailändischer Truppen im Einsatz waren, wurden kürzlich in großen Truppenbewegungen thailändische Söldner nach Laos eingeschleust, um das vom Zusammenbruch bedrohte Souvanna Phouma-Regime zu stützen. Dabei rechneten die US-Imperialisten damit, daß der Einsatz asiatischer Truppen weniger Aufsehen erregen wird als eine erneute offene Aggression mit amerikanischen Bodentruppen."
=Rote Fahne Nr.37,Berlin 25.2.1972,S.4
24.02.1972:
Heute endet der Besuch des US-Präsidenten Nixon in der VR China.
Die KPD (vgl. 10.3.1972) berichtet:"
DER WÜRGER ALS FRIEDENSENGEL: RICHARD NIXON
...
Das Scheitern der Nixon-Doktrin, die auf die einheimische Unterdrückung setzte, wurde mit der katastrophalen Niederlage der südvietnamesischen Söldnertruppen gegen die laotischen Befreiungsstreitkräfte auf der Fernstraße 9 offenbar."
=Rote Fahne Nr.37, 38, 44 und 46,Berlin bzw. Dortmund 25.2.1972, 10.3.1972, 24.5.1972 bzw. 7.6.1972,S.1, S.2, S.1 bzw. S.3
31.03.1972:
Der Kommunistische Bund Bremen (KBB - vgl. 3.4.1972) berichtet:"
SIEG IM VOLKSKRIEG!
Der gemeinsame Kampf des vietnamesischen, kambodschanischen und laotischen Volkes für nationale Unabhängigkeit und Freiheit gegen den US-Imperialismus ist in sein entscheidendes Stadium getreten. Die Offensive, die die Befreiungsstreitkräfte am 31.März eingeleitet haben, läßt keinen Zweifel daran, daß alle Versuche, die Völker Indochinas zu unterjochen, vergeblich waren.
...
200 Milliarden Dollar haben die US-Imperialisten im Vietnamkrieg ausgegeben. Über 500 000 amerikanische GIs haben die unaufhaltsam auf die US-Imperialisten zukommende Niederlage nicht abwenden können. Bombardierungen der Demokratischen Republik Vietnam (DRV,d.Vf.) - ohne Erfolg; Kambodscha-Einmarsch - keine Wende; Laos-Invasion - die südvietnamesischen Marionettentruppen werden davongejagt."
Diesen Text verbreitet auch mit geringen Abänderungen der BKA Freiburg (vgl. 20.4.1972).
=Wahrheit Nr.3,Bremen Apr. 1972,S.1;
Klassenkampf Nr.20,Freiburg 20.4.1972,S.4
03.04.1972:
Der KB Bremen gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.3 seiner 'Wahrheit'(vgl. 1.3.1972, 16.5.1972) heraus.
Enthalten ist auch der Aufruf zum 1.Mai (vgl. 3.4.1972) sowie auf den beiden Mittelseiten ein vermutlich für Wandzeitungen geeignetes Foto-Blatt, auf dem unter der großen Überschrift "Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt euch!" Fotos u.a. mit folgenden Beschreibungen zu finden sind:
- "Die Völker von Laos und Kambodscha haben den bewaffneten Kampf gegen den Überfall des US-Imperialismus auf ihre Länder und gegen die mit den USA paktierenden einheimischen Marionetten aufgenommen.
Kambodscha ist bis auf die größeren Städte befreit, in Laos wurde die Ebene der Tonkrüge von der Volksbefreiungsarmee zurückerobert."
=Wahrheit Nr.3,Bremen Apr. 1972
Mai 1972:
Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtet, nachgedruckt durch die KPD (vgl. 5.7.1972), vermutlich aus dem Mai:"
ES LEBE DAS KAMPFBÜNDNIS DER VÖLKER INDOCHINAS
...
Die Befreiungsbewegungen verfügen jetzt über eine große, zusammenhängende und sichere Basis, die wiederum mit Gebieten verbunden ist, die schon vor längerer Zeit von der Pathet Lao und der FNL befreit worden sind und ihrerseits mit Nordvietnam und mit der VR China in Verbindung stehen.
...
Trotz Dauerbombardements durch die USA-Imperialisten gelang es dem Volk von Laos und seinen Befreiungsstreitkräften, das ganze Land bis auf winzige Gebiete um die Hauptstadt Vientiane zu befreien, die strategisch wichtige Ebene der Tonkrüge besetzt zu halten und ein ausgezeichnetes Luftabwehrsystem für die befreiten Gebiete zu schaffen.
Die bisherigen glänzenden Siege der Völker von Laos und Kambodscha und besonders die großartigen Erfolge des vietnamesischen Volkes bei der Befreiung Südvietnams sind die Antwort der Völker Indochinas auf die Ausweitung und Verschärfung des Krieges durch die USA-Aggressoren und ihre Lakaien."
=Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.4;
Rote Fahne Nr.50,Dortmund 5.7.1972,S.6
Mai 1972:
Die KPD (vgl. 14.6.1972) berichtet vermutlich aus dem Mai:"
AUS DEM JUNI-BULLETIN DER FNL
'DIE UNFÄHIGKEIT DER MARIONETTENARMEE, SICH VON DEN SCHWEREN NIEDERLAGEN ZU ERHOLEN, IST OFFENSICHTLICH.
Schon zu Beginn des Jahres 1972 haben die Saigoner Truppen schwere Verluste erlitten, so z.B. im Nordosten von Kambodscha, in der Hochebene, auf der Straße Nr.9 und in Südlaos. Die amerikanische Strategie der 'Vietnamisierung' des Krieges hat auf militärischem Gebiet eine schwere Niederlage einstecken müssen. ...
Einer der wichtigsten Faktoren ist der Kampfgeist der Soldaten, der so sehr abgefallen ist, daß der Feind sich nicht mehr erholen kann. Dies ist der verzweifeltste Aspekt für die Amerikaner und die Marionetten. Im vergangenen Jahr, auf der Straße Nr.9 und in Südlaos, hatten sich die Saigoner Militärs an die Landekufen der Hubschrauber geklammert, um zu fliehen."
=Rote Fahne Nr.47,Dortmund 14.6.1972,S.6f
11.05.1972:
Laut den ML-Gruppen in NRW, u.a. den ML Dortmund (vgl. Juni 1972), wird heute eine Erklärung der VR China verfaßt, die in der 'Peking Rundschau' (PR) Nr.19 vom **.5.1972 veröffentlicht wird, in der es u.a. heißt:"
Es sind die Vereinigten Staaten, die ihre Luft- und Seestreitkräfte zum Angriff auf die DRV einsetzen, wodurch sie den Krieg auf ganz Vietnam ausweiten. Und es sind wiederum die Vereinigten Staaten, die massive Invasionen in Kambodscha und Laos unternahmen und die Schlachtfelder Indochinas dadurch in ein einziges verwandelten."
=Marxistisch-leninistische Gruppen in NRW:Vietnamkampagne,Dortmund Juni 1972,S.22f
17.05.1972:
Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtet, nachgedruckt durch die KPD (vgl. 5.7.1972), aus Laos (vgl. 24.5.1972):"
Streitkräfte der laotischen Befreiungsarmee haben am 17.Mai die südlaotische Provinzhauptstadt Khnog Sedone befreit, die von etwa 300 Marionettensoldaten besetzt gehalten worden war. Damit ist es den Streitkräften der Befreiungsfront gelungen, einen größeren Ort an der Verbindungsstraße zwischen Vientiane und Saigon einzunehmen."
=Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.5;
Rote Fahne Nr.50,Dortmund 5.7.1972,S.6
24.05.1972:
Die LgdI der KPD (vgl. 19.6.1972) berichtet, nachgedruckt durch die KPD (vgl. 5.7.1972), aus Laos (vgl. 24.5.1972):"
Am 24.Mai wurde der Hauptort der Provinz Phia-Fay 35 km von Pakse befreit. Der Vormarsch der Befreiungsstreitkräfte wurde bis in die unmittelbare Nähe von Pakse fortgesetzt."
=Internationale Solidarität Nr.5,Berlin 1972,S.5;
Rote Fahne Nr.50,Dortmund 5.7.1972,S.6
30.10.1972:
Der KB Bremen führt heute im Konsul Hackfeld Haus eine Laosveranstaltung durch, auf der Dias und Filme gezeigt werden sollten. Die ca. 400 Teilnehmer führen noch eine Demonstration zum US-Konsulat durch (vgl. 27.10.1972, 4.11.1972).
=Wahrheit Nr.9,Bremen Okt. 1972;
Unter dem Roten Banner Nr.3/4,Bremen o.J. (1972)
31.10.1972:
Die KPD gibt die Nr.67 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 25.10.1972, 8.11.1972) heraus und befaßt sich u.a. mit Laos.
=Rote Fahne Nr.67,Dortmund 31.10.1972
21.02.1973:
Die KPD gibt die Nr.8 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 14.2.1973, 28.2.1973) heraus, in der sie u.a. auf Laos eingeht.
=Rote Fahne Nr.8,Dortmund 21.2.1973
22.02.1973:
Das Regensburger Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf (VKfFuB - vgl. 2.3.1973) berichtet:"
Am 22.Februar mußten die US-Imperialisten und die laotische Feudalreaktion auch in LAOS ihre Aggression einstellen. Vorläufig wird eine Koalitionsregierung der Nationalen Befreiungsbewegung PATHET LAO und der Marionettenverwaltung von Vientiane eingerichtet, bis freie Wahlen stattgefunden haben."
=VKfFuB Regensburg:Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf. Mit der Unterzeichnung des ...,Regensburg o.J. (1973),S.1f
28.02.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.9 (vgl. 21.2.1973, 7.3.1973) heraus, in der sie sich u.a. mit Laos und der Union laotischer Studenten in Frankreich befaßt.
=Rote Fahne Nr.9,Dortmund 28.2.1973
12.03.1973:
Die KPD berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
NIXON BAUT EIN NEUES ALIBI
...
Mit dem inszenierten 'Zwischenfall im Golf von Tonking' 1965 (vgl. 2.8.1964,d.Vf.), wo amerikanische Kriegsschiffe nordvietnamesische Küstenwachboote angriffen, die daraufhin das Feuer erwiderten, holte sich Nixons Vorgänger Johnson vom Kongreß den Freibrief für jegliche Angriffshandlung gegen Nordvietnam und begann die Bombardierung. Er behauptete, amerikanische Flottenverbände seien außerhalb des Hoheitsgebietes angegriffen worden. Mit der Lüge von nordvietnamesischen Aktionen marschierten amerikanische Expeditionskorps in Kambodscha und Laos ein und bombardierten befreite Gebiete in beiden Ländern."
=Rote Fahne Nr.12,Dortmund 21.3.1973,S.1
23.03.1973:
Der Vietnamausschuß (VA) Dortmunder Oberschüler des NVK der KPD (vgl. 19.3.1973) lud zu einem Vietnam-Solidaritätsfest um 19 Uhr im Studentenwohnheim Stockumer Straße, Eichlinghofen (Partykeller) ein:"
Programm: 2 Referate
a.) Wie helfen Oberschüler Vietnam,
b.) Die Darstellung des Vietnamkrieges in unseren Schulbüchern.
Versteigerung zugunsten der Vietnamhilfe."
Das zweite Referat lag uns auch als Broschüre vor:"
DIE DARSTELLUNG DES VIETNAMKRIEGES IN DEN SCHULBÜCHERN
Erarbeitet von der KOV-Sympathisantengruppe Dortmund, auf der Grundlage eines Referates des Vietnamausschusses am Max-Planck-Gymnasium Düsseldorf und des Vietnam-Arbeitskreises der SMV am Max-Planck.
...
Unsere Geschichtsbücher verschweigen, daß alle Friedensinitiativen immer von der PRR und der Regierung der DRV ausgingen und es die USA-Aggressoren waren, die jeden vernünftigen Friedensvorschlag mit der Eskalation des Krieges beantworteten: so die ersten Friedensangebote 1964/1965 mit der Bombardierung der DRV, so den Beginn der Pariser Friedensverhandlungen mit dem Einmarsch nach Laos, so den 7-Punkte-Vorschlag mit dem stärksten Bombenterror seit Beginn des Krieges."
=VA Dortmunder Oberschüler:Solidaritätsfest des Vietnamausschusses Dortmunder Oberschüler,Dortmund o.J. (1973);
KOV-Sympathisantengruppe Dortmund:Die Darstellung des Vietnamkrieges in den Schulbüchern,o.O. (Dortmund) o.J. (März 1973)
24.03.1973:
Ca. 2 000 Mitglieder und Sympathisanten von NVK, LgdI und KPD kommen, nach eigenen Angaben, in Frankfurt zu einer BRD-weiten Demonstration um 11 Uhr 30 ab Römerberg zusammen, um ihre "Solidarität mit dem Kampf der indochinesischen Völker" zum Ausdruck zu bringen. Die selbe Teilnehmerzahl verbreitet auch die ebenfalls anwesende KPD/ML-ZK.
Sowohl vom Meeting als auch der Demonstration berichtet die KPD:"
GEMEINSAM WERDEN WIR SIEGEN!
...
AUS DER ANSPRACHE DER LAOTISCHEN GENOSSEN:
...Das Abkommen ist ein denkwürdiger Sieg in dem patriotischen Kampf, den wir seit zwei Jahren gegen den USA-Imperialismus führen, eines schwierigen und opferreichen, eines heroischen Kampfes. Das ist ein Sieg für die Entschlossenheit unserer Kader und Kämpfer, unserer ganzen Bevölkerung.
Das ist schließlich ein Sieg der richtigen Linie des laotischen Volkes für die nationale Rettung.
Dieser Sieg beweist, daß ein kleines Land wie das unsere, wenn es sich nur eng zusammenschließt, wenn es seine unverbrüchliche Entschlossenheit beweist, wenn es einer richtigen politischen Linie folgt und wenn es von den Völkern der Welt unterstützt wird, den amerikanischen Aggressor besiegen kann.
Wenn unsere Volksbefreiungsstreitkräfte einen so großen Sieg errungen haben, so konnte dies nur geschehen dank der kämpferischen Solidarität, der Unterstützung und gegenseitigen Hilfe zwischen den vietnamesischen, den kambodschanischen und laotischen Brudervölkern für die Verteidigung der Unabhängigkeit und der Souveränität jedes unserer Länder.
Diesen Sieg verdanken wir auch der Unterstützung und Hilfe, in erster Linie der moralischen, durch alle Völker der Welt, die für Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt eintreten, einschließlich des amerikanischen Volkes...
Aber unser Kampf ist noch nicht beendet. Was ist in dem einen Monat nach Unterzeichnung der Verträge (vgl. **.2.1973,d.Vf.) geschehen? Keine der wichtigen Bestimmungen des Vertrages sind korrekt angewandt worden. Die provisorische Regierung der nationalen Union ist noch nicht gebildet worden. Schuld daran sind die heimtückischen Manöver der laotischen Reaktionäre, die die Anwendung der Verträge zu sabotieren trachten, dies mit voller Unterstützung seitens der Imperialisten.
Die Amerikaner haben mit B 52 massiv die befreiten Gebiete in Süd-Laos bombardiert. Nur zwei Tage nach Unterzeichnung des Abkommens haben die USA-Imperialisten fieberhaft die Marionettenarmee zu verstärken begonnen. Sie haben die Basen in Thailand und in Laos ausgebaut, die als Sprungbretter für künftige Überfälle dienen.
Dies alles stellt eine permanente Bedrohung unseres Volkes dar. Und eine noch gefährlichere Bedrohung ist die Ankündigung des Präsidenten Nixon, die Bombenangriffe gegen den Ho-Chi-Minh-Pfad wiederaufzunehmen. Der Aggressionskrieg der Amerikaner ist noch nicht beendet. Die USA unterhalten in Kambodscha eine große Zahl 'militärischen Personals', das den kambodschanischen Marionetten wichtige Hilfe, besonders jede Form von Waffen zukommen läßt. Die USA fliegen täglich von ihren Basen in Thailand aus Angriffe gegen die Volksstreitkräfte der Khmer...
- Hoch lebe die Solidarität und Freundschaft der indochinesischen Völker!
- Hoch lebe die Solidarität der Völker der ganzen Welt!
- Gemeinsam werden wir siegen!"
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.6/7,Dortmund Sept. 1973;
Roter Morgen Nr.13,Hamburg 7.4.1973;
Rote Presse Korrespondenz Nr.9/10,Berlin ***1973,S.10;
NVK:Unterstützt die Vietnam-Hilfe - Alles für den Sieg,Bonn o.J. (1973);
VA Dortmunder Oberschüler:Solidaritätsfest des Vietnamausschusses Dortmunder Oberschüler,Dortmund o.J. (1973);
Rote Fahne Nr.12 und 13,Dortmund 21.3.1973 bzw. 28.3.1973,S.1 bzw. S.1 und 6
27.03.1973:
Die KPD berichtet von heute oder morgen:"
NIXON LÄSST WEITER LAOS UND KAMBODSCHA BOMBARDIEREN - UNTERSTÜTZEN WIR MIT ALLER KRAFT DEN NATIONALEN BEFREIUNGSKAMPF DER VÖLKER INDOCHINAS!
GEMEINSAM WERDEN WIR SIEGEN!
... Tausende amerikanischer Soldaten sind weiterhin als 'Zivilberater' tätig. Zur gleichen Zeit bombardieren die Amerikaner befreite Gebiete im Süden von Laos und treten das Laos-Abkommen vom Februar 1973 (vgl. **.2.1973,d.Vf.) mit Füßen".
=Rote Fahne Nr.13,Dortmund 28.3.1973,S.1
23.04.1973:
Die KPD berichtet:"
DKP-REVISIONISTEN ALS FÄLSCHER ENTLARVT!
Am 23. und 24. April unterrichtete ein Genosse der Liga gegen den Imperialismus (LgdI,d.Vf.) und des Nationalen Vietnamkomitees (NVK,d.Vf.) die Delegierten der Provisorischen Revolutionären Regierung Südvietnams (PRR) bei der Pariser Vietnamkonferenz, die Mission der GRUNK (Kambodscha,d.Vf.) und die Union der laotischen Studenten ausführlich über die Aktionen, die das Nationale Vietnamkomitee, LIGA und Partei gegen den Besuch des Faschisten Thieu in der BRD und in Westberlin, besonders aber in Bonn durchgeführt haben."
=Rote Fahne Nr.17,Dortmund 25.4.1973,S.1
26.04.1973:
Die KPD berichtet (vgl. 24.4.1970):"
KÄMPFERISCHE VERSAMMLUNG ZUM 3.JAHRESTAG DER GIPFELKONFERENZ DER VÖLKER INDOCHINAS: BRÜDERLICH VEREINT BIS ZUM ENDGÜLTIGEN SIEG!
...
Nach den Ansprachen der indochinesischen Genossen sangen revolutionäre Kulturgruppen aus Vietnam, Laos und Kambodscha Kampflieder, die die Einheit der indochinesischen Völker und ihre Entschlossenheit dokumentierten, bis zum endgültigen Sieg über den USA-Imperialismus zu kämpfen.
...
Besonders herzliche Gespräche wurden auch mit Madame Phan Thi Minh (von der PRR,d.Vf.) und dem Gen. Saignavong Souvannarath, dem Präsidenten der Union Laotischer Studenten in Frankreich, geführt. Zur Kölner Solidaritätsveranstaltung für den Genossen Ulrich Kranzusch, die am 25.4. stattfand und daher mit dem Jahrestag der Gipfelkonferenz zusammenfiel, hatte Mme Phan Minh eine Grußbotschaft übermittelt. Saignavong hatte seine für den 26.4. vorbereitete Rede den deutschen Freunden und Genossen zugesandt, damit sie bereits am 25.4. in Köln vorgetragen werden konnte.
...
AUS DER RESOLUTION FÜR DEN SIEG DER VÖLKER INDOCHINAS:
...
Für Laos fordern wir die Respektierung aller Punkte des Abkommens von Vientiane, den Abzug der thailändischen Söldner, den Rückzug der Spezialtruppen des CIA."
=Rote Fahne Nr.18,Dortmund 2.5.1973,S.6
28.04.1973:
Die regionale Maiveranstaltung der KPD in Dortmund-Mengede wird, laut KPD, auch von einem Gast aus Laos besucht.
=Rote Fahne Nr.14, 18 und 19,Dortmund 4.4.1973, 2.5.1973 bzw. 9.5.1973,S.2,S.* bzw. S.*
18.05.1973:
Heute beginnt, laut KPD, das Treffen zwischen Breschnew und Brandt, welches bis zum 22.5.1973 (vgl. Nov. 1977) dauern soll.
Die DKP Hochschulgruppen Hamburg berichten:"
Kambodscha und Laos werden von US-Bombern mit einem todbringenden Bombenregen überschüttet, der die Bombardements im Dezember 1972 auf Vietnam übersteigt. Amerikanische Militärberater leiten die Aktionen in Laos und Kambodscha und Thieus Truppen operieren in Kambodscha."
=Kommunist Extra Leonid I. Breshnew bei uns ein gerngesehener Gast,Hamburg o.J. (1973),S.1ff;
Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.25,Berlin 15.5.1973;
Rote Fahne Nr.5,Köln 2.2.1977
14.09.1973:
Vermutlich erscheint zum Ende dieser Woche das Flugblatt der LgdI OG Dortmund der KPD zur Friedenswoche (vgl. 15.9.1973):"
WER DIE KRIEGE ABSCHAFFEN WILL, MUSS DEN IMPERIALISMUS ABSCHAFFEN!
...
Die Verhinderung freier Wahlen in Vietnam und die Bombardierung von Laos und Kambodscha durch die US-Imperialisten - im Widerspruch zum Genfer Indochinaabkommen von 1954 - sind einige Beispiele aus der endlosen Reihe von Vertragsbrüchen."
=LgdI-OG Dortmund:Wer die Kriege abschaffen will, muß den Imperialismus abschaffen,Dortmund o.J. (Sept. 1973)
19.09.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.38 (vgl. 12.9.1973, 26.9.1973) heraus, in der sie sich u.a. mit Laos befaßt.
=Rote Fahne Nr.38,Dortmund 19.9.1973
13.10.1973:
Für den KBW berichtet J.W. vermutlich u.a. über heute:"
AUFRUHR IN THAILAND
DEMONSTRATIONEN FÜR UNABHÄNGIGKEIT
...
Die USA haben Thailand zu ihrer wichtigsten Militärbasis ausgebaut. Von hier aus wurden die Bombenangriffe auf Vietnam, Laos und Kambodscha gestartet. Auf neun Stützpunkten sind 500 Kampfflugzeuge und über 50 000 US-Süldner stationiert. Der amerikanische Geheimdienst CIA hat außerdem eine aus Einheimischen gebildete Spezialtruppe aufgebaut mit einer Stärke von 30 000 Mann. Diese Einheiten werden in Kambodscha und Laos gegen die Volksbefreiungsstreitkräfte eingesetzt."
=Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.10
07.11.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.45 (vgl. 31.10.1973, 14.11.1973) heraus, in der sie sich u.a. mit Laos befaßt.
=Rote Fahne Nr.45,Dortmund 7.11.1973
März 1975:
Die Zelle Westfalenkaserne Ahlen des KJVD der KPD und die Kommunistische Gruppe (KG) Ahlen des KBW geben zu einer vermutlich im Frühjahr 1975 stattfindenden Vereidigung ein Flugblatt heraus:"
ÖFFENTLICHE VEREIDIGUNG IN AHLEN:
MILITARISTEN WOLLEN IHREN VOLKSFEINDLICHEN CHARAKTER VERSCHLEIERN
Kameraden, Kollegen, Mitbürger Ahlens!
Heute, in dieser Stunde werden in verschiedenen Ländern Hunderte von Menschen gemordet. In diesem Augenblick zerfetzen Granaten Kambodschaner, Vietnamesen, Laoten, verwüsten Bomben und Napalm ganze Landstriche in Angola, Guinea-Bissau und Mozambique."
=KJVD-Zelle Westfalenkaserne Ahlen und KG Ahlen:Öffentliche Vereidigung in Ahlen: Militaristen wollen ihren volksfeindlichen Charakter verschleiern,Ahlen o.J.
02.06.1975:
Es erscheint die 'Marxistische Studentenzeitung' (MSZ - 2.5.1975, 5.7.1975) Nr.5 als Hochschulzeitung der Arbeitskonferenz für die BRD und Westberlin. Aus Laos wird berichtet über den CIA der USA.
=Marxistische Studentenzeitung Nr.5,München 2.6.1975
Juli 1975:
In der 'Aktuellen Reihe' des KABD erscheint als Nr. 8 (vgl. Juni 1975) "Vietnam-Laos-Kambodscha. Das Volk hat gesiegt. Niederlage des Imperialismus".
=KABD:Aktuelle Reihe Nr.8,Stuttgart Juli 1975
23.08.1975:
In NRW (vgl. 29.9.1975) berichten Indochinahilfe, KPD, KJVD, KSV, KOV, LgdI und RH e.V.:"
Mit der Befreiung von Laos haben die Völker Indochinas ihr langjähriges Ziel erreicht und den USA-Imperialismus aus ganz Indochina vertrieben. Am 23. August wurde auf einer Kundgebung mit über 100 000 Menschen in der laotischen Hauptstadt Vientiane die alte Verwaltung abgesetzt und durch die revolutionäre Verwaltung des Volkes ersetzt."
=Indochinahilfe, KPD, KJVD, KSV, KOV, LgdI, RH e.V.:Laos ganz befreit - Spendet für den Wiederaufbau,Bochum o.J. (1975),S.1
29.09.1975:
In NRW (vgl. 29.9.1975) geben Indochinahilfe, KPD, KJVD, KSV, KOV, LgdI und RH e.V. vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A4 unter Verantwortung von K. Fritsche, Bochum, Essener Str.23, heraus:"
LAOS GANZ BEFREIT - SPENDET FÜR DEN WIEDERAUFBAU
Mit der Befreiung von Laos haben die Völker Indochinas ihr langjähriges Ziel erreicht und den USA-Imperialismus aus ganz Indochina vertrieben. Am 23. August wurde auf einer Kundgebung mit über 100 000 Menschen in der laotischen Hauptstadt Vientiane die alte Verwaltung abgesetzt und durch die revolutionäre Verwaltung des Volkes ersetzt. Diese Kundgebung war der erfolgreiche Abschluß einer breiten Volksbewegung gegen alle noch im Land befindlichen Lakaien des US-Imperialismus, war der Abschluß des jahrzehntelangen bewaffneten Kampfes der indochinesischen Völker gegen den französischen Imperialismus und den USA-Imperialismus.
Die Erfolge waren nur möglich, weil es der Laotischen Patriotischen Front im Verlauf des revolutionären Kampfes gelungen war, den überwiegenden Teil des laotischen Volkes fest auf der Grundlage des politischen Programms zusammenzuschließen, dessen Forderungen heute erfüllt sind:
- die feudalen Produktionsverhältnisse sind abgeschafft.
- eine Landreform ist durchgeführt, die das Land gerecht unter die armen Bauern verteilte, die Pachtzinsen stark herabsetzte und die Macht der Großgrundbesitzer brach.
- das System der Gruppen der gegenseitigen Hilfe, als erste Stufe der kollektiven Bewirtschaftung, ist überall eingeführt.
Kambodscha, Laos, Vietnam sind befreit - Heute gehen die Völker unter großen Anstrengungen daran, die neue demokratische Gesellschaft aufzubauen. Die INDOCHINAHILFE ruft alle Antiimperialisten in unserem Land dazu auf, den Wiederaufbau in Indochina zu unterstützen, für die Freiheit und Unabhängigkeit der Völker und Staaten Indochinas einzutreten! Denn trotz seiner Niederlagen hat der USA-Imperialismus sein Ziel keineswegs aufgegeben. Er droht offen mit militärischer Intervention in Korea, hat weiterhin Stützpunkte in Thailand und den Philippinen.
'DEN WOLF AM VORDEREINGANG ZURÜCKSCHLAGEN UND VOR DEM TIGER AN DER HINTERTÜR AUF DER HUT SEIN!'
Dies alte chinesische Sprichwort drückt aus, daß nach dem Sieg über den USA-Imperialismus heute die andere imperialistische Supermacht, die Sowjetunion (SU,d.Vf.), verstärkt versucht, selber die Macht in ganz Südostasien zu übernehmen und die Völker Indochinas erneut zu unterjochen:
Während des gesamten Verlaufs der Befreiungskämpfe in Indochina hatten die sowjetischen Sozialimperialisten unter dem Deckmantel der 'brüderlichen Hilfe' zwar Waffen und Geld an die Befreiungsbewegungen geschickt, zur gleichen Zeit sich aber ständig in Indochina eingemischt, um die Befreiungsbewegungen ihre Kontrolle zu bringen:
- sie diffamieren den revolutionären Volkskrieg als 'abenteuerliche Militärdoktrin', um die völlige Befreiung der Völker Indochinas zu verhindern. Dahinter steckte ihr Versuch, bei Aufrechterhaltung des 'Status Quo' leichter an die Schaltstellen der Macht zu kommen.
- Sie hielten bis wenige Tage vor der endgültigen Befreiung Kambodschas (vgl. 17.4.1975,d.Vf.) die diplomatischen Beziehungen zum faschistischen Lon Nol-Regime aufrecht, für die kambodschanische Befreiungsbewegung hatten sie keinen Pfennig zur Unterstützung übrig.
- sie verlangen den Stützpunkt Cam Ranh in Südvietnam als Flottenbasis.
- mit dem System der 'kollektiven Sicherheit in Asien' versuchen sie, die südostasiatischen Staaten enger an sich zu binden.
Aber die Völker und Staaten in Asien haben die Hegemoniebestrebungen der Supermächte durchschaut und schließen sich dagegen immer enger zusammen: In Thailand, Philippinen, Indonesien und Burma kämpfen Volksbefreiungsarmeen für die Unabhängigkeit. Die bürgerliche Regierung der Philippinen fordert neue Verhandlungen über die amerikanischen Luftwaffenstützpunkte und droht, notfalls mit Gewalt, dagegen vorzugehen, wenn von ihrem Boden aus Waffen und Menschen gegen Korea eingesetzt werden sollten. Die thailändische Regierung fordert den Abzug der US-Truppen innerhalb eines halben Jahres. Die Völker wollen, daß Südostasien zu einer friedlichen Zone wird.
In Vietnam, Laos und Kambodscha werden im zähen Kampf gegen die alten Ausbeuter die ungeheuren Kriegsschäden beseitigt, das ganze Volk arbeitet mit revolutionärem Enthusiasmus am Wiederaufbau des Landes, für die Entwicklung einer blühenden Wirtschaft, wird die Volksmacht in allen gebieten gefestigt. Gefestigt mit langjähriger Erfahrung aus zahllosen Kämpfen verteidigen sie konsequent die Unabhängigkeit und Freiheit ihrer Länder.
SPENDEN FÜR DEN KAMPF DER VÖLKER INDOCHINAS!
Die INDOCHINAHILFE steht schon seit Jahren fest an der Seite der Völker Indochinas, unter dem Ziel 'ALLES FÜR DEN SIEG DER VÖLKER INDOCHINAS' wurden hunderttausend Mark an Spendengeldern an die Befreiungsorganisationen gesammelt, Gelder, die von Arbeitern und Werktätigen in der BRD und Westberlin gesammelt wurden, oft Pfennig- und Groschenbeträge, die aber aufgrund der unverbrüchlichen Freundschaft aus der Freude an der indochinesischen Revolution zusammengetragen wurden.
Im Gegensatz zu der sogenannten 'Hilfe' anderer Organisationen, die unter diesem Deckmantel immer nur den Ruf nach 'Moskau' verstehen, die den Vormarsch der Sozialimperialisten in Indochina aktiv unterstützen, ist die Solidarität der Indochinahilfe an keinerlei Bedingungen gebunden. Auch die Bundesregierung, die vor kurzem die Demokratische Republik Vietnam (DRV - vgl. S2.*.1975,d.Vf.) diplomatisch anerkannte, unterstützte jahrelang den Krieg der USA-Imperialisten in Vietnam, zahlte Millionen an
Devisenausgleichszahlungen an die USA, hatte sogar die Frechheit, den Faschisten Thieu in Bonn zu empfangen (vgl. 10.4.1973,d.Vf.) und ihn mit über 50 Mio. DM zu unterstützen. Die Indochinahilfe fordert, daß sofort die zugesagten Gelder an die rechtmäßigen Regierungen der indochinesischen Völker durch die Bundesregierung gezahlt werden und sämtliche indochinesischen Regierungen umgehend diplomatisch anerkannt werden."
Aufgerufen wird zur Laos-Großveranstaltung der Indochinahilfe am 18.10.1975, vermutlich in Köln, sowie zur Solidarität mit den Angeklagten im Kölner Vietnamprozeß (vgl. 4.10.1975, 18.10.1975).
Abschließend heißt es:"
UNABHÄNGIGKEIT UND FREIHEIT IN INDOCHINA VERTEIDIGEN - DEN SUPERMÄCHTEN USA UND SU KEINE CHANCE!
SPENDET FÜR DIE INDOCHINAHILFE!
(Konto: Stadtsparkasse Köln, Nr.10622025, Hansjörg Hilke)"
=Indochinahilfe, KPD, KJVD, KSV, KOV, LgdI, RH e.V.:Laos ganz befreit - Spendet für den Wiederaufbau,Bochum o.J. (1975)
18.10.1975:
In NRW (vgl. 29.9.1975) riefen Indochinahilfe, KPD, KJVD, KSV, KOV, LgdI und RH e.V. für heute zur "Großveranstaltung der Indochinahilfe 30 Jahre Unabhängigkeitserklärung in Laos", die vermutlich in Köln stattfindet, auf.
Ein Platz für einen Abfahrtstermin war auf unserem Flugblatt leer.
=Indochinahilfe, KPD, KJVD, KSV, KOV, LgdI, RH e.V.:Laos ganz befreit - Spendet für den Wiederaufbau,Bochum o.J. (1975),S.2
09.12.1975:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.5 (vgl. 2.12.1975, 16.12.1975) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. die DVR Laos.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.5,Köln 9.12.1975
26.01.1976:
Vermutlich in dieser Woche jährt sich, laut KPD, zum zwanzigsten Male die Gründung der Patriotischen Front von Laos (Pathet Lao).
=Rote Fahne Nr.4,Köln 28.1.1976
10.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.10 (vgl. 3.3.1976, 17.3.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. die Beziehungen zwischen Laos und Israel.
=Rote Fahne Nr.10,Köln 10.3.1976
13.03.1976:
In Berlin beginnt, laut KPD, ein zweitägiges, von der Indochina-Hilfe (ICH) durchgeführtes Laos-Seminar. Es wurde von ca. 70 bzw. 80 Teilnehmern besucht. Anwesend sind auch Mitglieder der Union der laotischen Studenten in Frankreich, denen eine Spende von 20 000 DM übergeben wird.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.10, 12 und 13,Köln 9.3.1976, 23.3.1976 bzw. 30.3.1976;
Rote Fahne Nr.10 und 13,Köln 10.3.1976 bzw. 31.3.1976;
Dem Volke dienen Nr.3,Köln ***1976,S.6
23.03.1976:
Die KPD gibt die Nr.12 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD) (vgl. 16.3.1976, 30.3.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. die Beziehungen zwischen Laos und der VR China.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.12,Köln 23.3.1976
24.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.12 (vgl. 17.3.1976, 31.3.1976) heraus. Berichtet wird u.a. über die Beziehungen zwischen Laos und der VR China.
=Rote Fahne Nr.12,Köln 24.3.1976
11.05.1976:
Die KPD gibt die Nr.19 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD) (vgl. 4.5.1976, 18.5.1976) heraus. Vom 1.Mai wird u.a. berichtet aus Laos.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.19,Köln 11.5.1976
25.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.34 (vgl. 18.8.1976, 1.9.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. Laos.
=Rote Fahne Nr.34,Köln 25.8.1976
09.09.1976:
In China stirbt, laut KPD, um 0 Uhr 10 Mao Tse-tung. Als Beileidsbekundungen kommen Telegramme u.a. aus Laos.
=Rote Fahne Nr.37 und 38,Köln 15.9.1976 bzw. 22.9.1976,S.2ff bzw. S.*;
Rote Fahne Pressedienst Nr.35,Köln 21.9.1976;
KPD-RK NRW:Genosse Mao Tse-tung ist gestorben!,o.O. o.J. (9.9.1976)
07.10.1976:
Hua Guo-feng wird, laut KPD, zum Vorsitzenden des ZK der KP Chinas gewählt. Glückwünsche kommen, laut KPD, u.a. auch aus Laos.
=Rote Fahne Nr.43 und 44,Köln 27.10.1976 bzw. 3.11.1976;
Peking Rundschau Nr.43,Peking 26.10.1976,S.1ff
01.11.1976:
Laut KB beginnt der 7.Parteitag der Partei der Arbeit Albaniens, der bis zum 7.11.1976 dauert. Anwesend sind, laut KPD, Delegationen u.a. der Laotischen Revolutionären Volkspartei.
=Rote Fahne Nr.31 und 45,Köln 4.8.1976 bzw. 10.11.1976;
Arbeiterkampf Nr.95,Hamburg 13.12.1976,S.43
08.12.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.49 (vgl. 1.12.1976, 15.12.1976) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. das einjährige Bestehen der VR Laos.
=Rote Fahne Nr.49,Köln 8.12.1976
31.12.1977:
Die 'Peking Rundschau' (PR - vgl. **.1.1978) sowie die KPD, vermutlich ihre OL Dortmund (vgl. 26.1.1978), berichten:"
ERKLÄRUNG DER VIETNAMESISCHEN REGIERUNG ZUR VIETNAMESISCH-KAMPUCHEANISCHEN GRENZFRAGE
...
Die vietnamesische Botschaft in China gab am 31.Dezember eine Presseerklärung über die Zusammenstöße an der vietnamesisch-kampucheanischen Grenze heraus.
In der Erklärung heißt es, daß die Politik gegenüber Laos und Kampuchea in der Resolution des IV.Parteitages der Kommunistischen Partei Vietnams klar festgelegt worden sei, nämlich: 'Sich um die Aufrechterhaltung und Entwicklung der besonderen Beziehungen zwischen dem vietnamesischen, dem laotischen und dem kampucheanischen Volk bemühen', damit 'die drei Länder, die sich ursprünglich im Kampf um nationale Befreiung gegenseitig unterstützt haben, auch in der Sache des nationalen Aufbaus und der nationalen Verteidigung gegenseitig unterstützt haben, auch in der Sache des nationalen Aufbaus und der nationalen Verteidigung und im Interesse der Unabhängigkeit und des Gedeihens jedes Landes für immer miteinander verbunden bleiben'."
=KPD:Sowjetunion schürt den Konflikt zwischen Kampuchea und Vietnam,o.O. (Dortmund) o.J. (1978),S.2f
20.01.1978:
Die KPD (vgl. 25.1.1978) berichtet u.a. über heute:"
SOWJETUNION SCHÜRT DEN KONFLIKT ZWISCHEN KAMPUCHEA UND VIETNAM
...
Die vietnamesische Seite hat ihre Angebote zu Verhandlungen 'ohne Vorbedingungen', d.h. ohne vorherigen Rückzug der eigenen Truppen auf vietnamesisches Gebiet, immer mit der Erklärung verknüpft, es sei ihre Politik, 'die besonderen Beziehungen zwischen dem vietnamesischen Volk und den Völkern Laos' und Kampucheas aufrecht zu erhalten und zu entwickeln' (Erklärung der Presse- und Informationsabteilung des vietnamesischen Außenministeriums vom 6.Januar 1978, Hsinhua, 10.1.1978). Das sieht im Fall von Laos so aus, daß dort 40 000 vietnamesische Soldaten stationiert sind, die gegen rebellierende Bergstämme kämpfen und bei Projekten zum Aufbau der Infrastruktur, vor allem beim Ausbau der Straßenverbindung zwischen Vietnam und Laos und bei der Anlage eines Flugplatzes in der strategisch bedeutenden 'Ebene der Tonkrüge' eingesetzt sind. Kampuchea lehnt diese Art der 'besonderen Beziehungen' ab und beharrt auf seiner vollständigen Souveränität und Unabhängigkeit. Das vor allem deswegen, weil im Falle von Vietnam und Laos der sowjetische Einfluß in ständigem Wachsen begriffen ist. ...
In Vietnam baut die Sowjetunion 40 schwerindustrielle Komplexe auf, ähnlich, wenn auch in geringerem Ausmaß, ist es in Laos. Tausende sowjetischer Berater halten sich in diesen beiden Ländern auf. Besucher Vietnams und Laos' berichten von der massiven Anwesenheit von Russen und Fachleuten aus den sowjetischen Satellitenstaaten Osteuropas. Die 'kulturelle Infiltration' durch sowjetische Bildungseinrichtungen, Lehrer, Schulen usw. hat ein großes Ausmaß erreicht."
=Rote Fahne Nr.4,Köln 25.1.1978
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