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Dieser Betrieb, erst noch AEG Turbine genannt und später dann zur Kraftwerkunion (KWU) werdend, wobei es noch ein weiteres Werk in Mülheim gibt, ist mit seinen um die zweitausend Beschäftigten nicht sonderlich groß. Für die Westberliner Linke allerdings ist die KWU von gewisser Bedeutung, greift doch die Basisgruppe Moabit hier bereits früh in die Auseinandersetzung um die Verlagerungen ein (vgl. Okt. 1968, Nov. 1968, Dez. 1968, Jan. 1969, 23.1.1969, 24.1.1969, 27.1.1969, 11.2.1969, 13.2.1969, 15.2.1969).
Nachdem die Metalltarifrunde (MTR) 1970 bei der KWU kämpferisch durchgeführt wird (vgl. 30.9.1970, 1.10.1970) gibt dann die KPD/ML-ZB ab dem Februar 1971 ihre 'Rote Turbine' heraus, von der uns einige Ausgaben vorlagen (vgl. 17.2.1971, 10.3.1971, Apr. 1971, Mai 1971, 22.6.1971, 17.7.1971).
Vor der KWU wird damals vermutlich ebenfalls die 'Kommunistische Arbeiterpresse' – AEG Telefunken der KPD verteilt, die auch wiederholt von KWU berichtet (vgl. 29.10.1970, 15.2.1971, 29.3.1971, 18.5.1971), nicht zuletzt über die Auslandsaktivitäten des Konzerns in Azania (vgl. 15.6.1971).
Vermutlich nur kurz wird auch die PL/PI mit einer Zelle bei KWU aktiv (vgl. Apr. 1971, 26.6.1971), gibt dort eine betriebliche Ausgabe ihres 'Klassenkampf' heraus (vgl. 17.7.1971, 23.8.1971) und berichtet wiederholt von KWU (vgl. 5.4.1971, 12.4.1971, 19.4.1971, Sept. 1971).
Während von der PL/PI in dieser, wie immer unvollständigen Darstellung, bald keine weiteren Aktivitäten bei der KWU ausfindig gemacht werden konnten, gibt die KPD nun ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' – KWU heraus, von der uns zahlreiche Ausgaben vorlagen (vgl. Aug. 1971, 8.9.1971, 20.10.1971).
Daneben erscheint die 'Rote Turbine' der KPD/ML-ZB weiter (vgl. 5.8.1971, 19.8.1971, 10.9.1971, 30.9.1971), die Betriebsgruppe bemüht sich mittels eines betrieblichen Kampfprogramms um die Aktionseinheit mit den KWU-Betriebsgruppen der KPD und der PL/PI.
Sowohl KPD (vgl. 28.10.1971, Dez. 1971, 1.12.1971, 20.12.1971) als auch KPD/ML-ZB (vgl. 21.10.1971, Nov. 1971, Dez. 1971, 3.12.1971), vermutlich auch noch die PL/PI (vgl. 22.11.1971), greifen bei KWU in die Metalltarifrunde (MTR) 1971 ein, in der es am Tag der Betriebsversammlung zum Warnstreik kommt (vgl. 15.12.1971).
Sowohl KPD/ML-ZB (vgl. 16.12.1971) als auch KPD (vgl. 7.1.1972) versuchen sich in Arbeiterversammlungen, wobei die KPD Vietnam zum Thema macht, aber dort keinen betrieblichen Vietnamausschuß gründet.
Nun stehen die Fahrpreiserhöhungen an, gegen die es auch bei der KWU Protest gibt, zumindest von der IGM-Jugendgruppe (vgl. 17.1.1972) und der KPD-Zelle (vgl. 21.1.1972), aber auch durch die KPD/ML-ZB (vgl. 24.2.1972), die auch Solidarität mit Vietnam demonstriert (vgl. 7.2.1972).
Die KPD/ML-ZB fühlt sich durch die Teilnahme von Mitgliedern des KWU-Betriebsrats im Fadenkreuz des faschistischen Terrors der Sozialdemokratie (vgl. 20.1.1972), der sich umgehend in politischen Entlassungen niederschlägt (vgl. 24.1.1972, 26.1.1972). Es kommt offenbar zu heftigen Auseinandersetzungen (vgl. 29.1.1972) und weiteren Entlassungen auch in anderen Betrieben (vgl. 4.2.1972, 8.2.1972, 24.2.1972, 7.3.1972).
Die KPD/ML-ZB organisiert nun Versammlungen auf denen Einheitsfrontkomitees (EFK) gegründet werden sollen, was zumindest bei der KWU auch geschieht (vgl. 28.2.1972, 29.2.1972).
Zwar werden die verschiedenen linken Betriebsgruppen bei der KWU zur Mitarbeit aufgefordert, es scheint sich aber zumindest die KPD nicht beteiligt zu haben und wohl auch nicht die SEW. Eventuell machte die PL/PI-Betriebsgruppe, falls diese überhaupt noch aktiv war, mit.
Allgemein bestand die Rolle der EFK, bei denen es sich um eine aus Westberlin kommende Neuerung innerhalb der Betriebspolitik der KPD/ML-ZB handelte, die dann auch z. B. bei Prosper Bottrop übernommen wurde, vor allem darin, einerseits gemeinsam auch mit unorganisierten Beschäftigten betriebliche Kampfprogramme zu erarbeiten, was auch bei KWU geschieht (vgl. März 1972). Nicht ganz im Sinne der Erfinder der EFKs war es vermutlich, daß diese wesentlich als Instrument dafür dienten freundschaftliche Bande auf betrieblicher Ebene zwischen den Anhängern der KPD/ML-ZB und der KPD/ML-ZK zu knüpfen, die dann in Westberlin vermutlich mit den Ausschlag für den späteren Anschluß vieler KPD/ML-ZB Anhänger an die KPD/ML-ZK gaben, was teilweise bereits vor dem Zerfall der KPD/ML-ZB erfolgte.
Zunächst aber gibt sich die KPD/ML-ZB noch rege, vermag mit ihrem Film über das chinesische Kanalsystem Rote Fahne offenbar einiges Interesse in der Szene zu erwecken (vgl. 2.3.1972, 3.3.1972, 7.3.1972).
Während es zu den Vertreterwahlen in der IG Metall wohl wenigstens einen der KPD genehmen Kandidaten gab (vgl. 9.2.1972), stehen nun die Betriebsratswahlen (BRW) an (vgl. 14.3.1972, 7.4.1972) sowie die Vorbereitung des 1.Mai 1972, an der sich einerseits bei der KWU ein der KPD befreundeter Maiausschuß beteiligt (vgl. 25.3.1972, Apr. 1972, 10.4.1972), aber auch das EFK, welches die KPD/ML-ZB nun angesichts weiterer Entlassungen noch um ein stadtweites Komitee gegen die Entlassungen ergänzen möchte (vgl. 11.4.1972), aber auch durch ein Maikomitee KWU (vgl. 13.4.1972), welches aber offenbar schnell lahmgelegt wird (vgl. 28.4.1972), während für die sozialliberale Regierung politisch gestreikt wird (vgl. 26.4.1972).
KPD/ML-ZB und KPD/ML-ZK begehen vermutlich gemeinsam den 1.Mai (vgl. 30.4.1972, 1.5.1972), zum Konflikt kommt es nun offenbar in der IG Metall Jugend (vgl. Mai 1972, 16.5.1972, Juni 1972, 20.6.1972, 2.8.1972), während die KPD auf ihren zentralen Betriebs- und Gewerkschaftstreffen auch KWU-Beschäftigte vermeldet (vgl. 21.5.1972, 1.10.1972), aber auch für antiimperialistische Aktionen bei der KWU mobilisiert (vgl. 26.8.1972).
Die beiden großen KPD/MLs streiten sich noch um die Festlegung des Hauptfeinds (vgl. Juni 1972), ist doch neben der KPD/ML-ZB (vgl. 14.6.1972) nun auch die KPD/ML-ZK bei der KWU organisiert tätig (vgl. 19.6.1972). Die Betriebsratswahlen aber werden offenbar von der SPD dominiert (vgl. 3.7.1972, 18.12.1972).
Die KPD/MLs ZB und ZK haben nun auch eine gemeinsame Gewerkschaftsopposition (vgl. 22.10.1972), die KPD greift die KPD/ML-ZB erneut wegen Betriebsferne an (vgl. 16.11.1972), organisiert selbst bei KWU einen Kampfausschuß zur Metalltarifrunde 1972/73 (vgl. 12.12.1972) sowie die Solidarität mit Vietnam (vgl. Feb. 1973, März 1973, Apr. 1973).
Immer wieder berichten die KPD und die KPD/ML-ZB auch über die bei der KWU beschäftigten Südkoreaner (vgl. 8.9.1971, 10.9.1971, Apr. 1972, 16.11.1972, 14.2.1973).
Die KPD befaßt sich weiterhin, nicht zuletzt wegen der Lehrlingsmetalltarifrunde, mit den Jugendlichen bei der KWU (vgl. März 1973, Apr. 1973, 1.6.1973, 8.6.1973, 21.6.1973, 14.9.1973, Feb. 1974), auch ihr Maikomitee 1973 wird offenbar von KWU-Beschäftigten mitgetragen, was einigen Betriebsräten nicht recht gewesen zu sein scheint (vgl. 2.4.1973, 1.5.1973, 15.5.1973). Vermutlich wurden Ausschlußverfahren angestrebt (vgl. 3.7.1973). Die KPD bleibt aber weiter bei KWU, wo es zum Abteilungsstreik kommt (vgl. 4.7.1973), tätig (vgl. 5.7.1973, 20.7.1973, 21.8.1973, 3.9.1973, 14.11.1973), sieht sich aber bald eventuell auch der Konkurrenz vom KBW ausgesetzt (vgl. 11.7.1973) und weiterhin der von der KPD/ML, d.h. der ehemaligen KPD/ML-ZK, während die KPD/ML-ZB mittlerweile zerfallen ist (vgl. 27.4.1974).
Die Maivorbereitung 1974 erfolgt für die KPD wiederum auch bei der KWU (vgl. 1.4.1974, 8.4.1974, 15.4.1974). In den folgenden Jahren bleibt sie bei der KWU aktiv (vgl. 12.6.1974, 28.5.1975, 3.11.1976), benennt nun auch ihre Betriebszeitung um (vgl. 13.4.1976, 12.1.1977) und enthüllt die internationalen Umtriebe des Konzerns wie in Azania (vgl. 11.11.1975). Was bisher in dieser Darstellung immer so harmlos Kraftwerk hieß, stellt sich nun teilweise als Atomkraftwerk heraus (vgl. Dez. 1976, 7.2.1977, Okt. 1977) bzw. in Berlin als Kraftwerk Oberjägerweg im Spandauer Forst (vgl. 10.12.1976).
Bei den Betriebsratswahlen 1978 ziehen erstmals eine Linke Liste sowie die RGO der KPD/ML in den Betriebsrat ein (vgl. Apr. 1978), bei den folgenden Wahlen scheinen die Linken und die RGO vereint anzutreten und sind erneut erfolgreich (vgl. Apr. 1981).
Oktober 1968:
Die 'Agit 883' berichtet von der AEG Turbine (KWU) Berlin (vgl. Nov. 1968):"
AEG und Siemens beschließen die Verlagerung und vereinbaren die Gründung einer Tochtergesellschaft, der Kraftwerksunion (KWU) für den 1.4.1969. Zweck: die Turbinenproduktionen sollen untereinander geteilt werden. Die Beteiligung an der KWU beträgt jeweils 50%."
=Agit 883 Nr.2,Berlin 20.2.1969,S.4
November 1968:
Die 'Agit 883' berichtet von der AEG Turbine (KWU) Berlin (vgl. Okt. 1968, Dez. 1968):"
Im November wurde bekannt, daß AEG und Siemens eine Kommission gründen wollen, um ihre gemeinsame Marschroute festzulegen: die Profite sollen stimmen. Die Federführung für die Trafo-Produktion hat die AEG, für die Turbinenproduktion Siemens. Die Betriebsleitung von AEG-Turbine erklärt: vor dem 1.4.1969 kann man über das Produktionsprogramm in Berlin nichts sagen. Die Direktoren Henschke und Ludwig werden von der AEG für den Vorstand in der KWU benannt."
=Agit 883 Nr.2,Berlin 20.2.1969,S.4
Dezember 1968:
Die 'Agit 883' berichtet von der AEG Turbine (KWU) Berlin (vgl. Nov. 1968, Jan. 1969):"
Im Dezember gründeten AEG und Siemens Unterkommissionen, um sich über Einzelheiten zu einigen. Bei Siemens in Mülheim (in NRW,d.Vf.) werden schon Büroräume frei gemacht und der Direktor Ludewig von der AEG-Turbine bekennt: das Beste für die Turbine ist eine Verzahnung mit Mülheim."
=Agit 883 Nr.2,Berlin 20.2.1969,S.4
Januar 1969:
Die 'Agit 883' berichtet von der AEG Turbine (KWU) Berlin (vgl. 23.1.1969):"
Im Januar erklärte der Betriebsrat: vom Recht des Betriebsrates auf Mitbestimmung in wirtschaftlichen Fragen kann erst Gebrauch gemacht werden, wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind. Der Senat stimmt zu. In der 'Metallzeitung' schreibt der Regierende Schütz: die geplante Kooperation ist richtig und wirtschaftlich vernünftig. Die Basisgruppe Moabit entwirft mit Turbinekollegen 5 Flugblätter, die im Laufe des Monats vor der Turbine an die
Arbeiter verteilt werden."
=Agit 883 Nr.2,Berlin 20.2.1969,S.4
23.01.1969:
Die 'Agit 883' berichtet von der AEG Turbine (KWU) Berlin (vgl. Jan. 1969, 24.1.1969):"
Direktor Ludewig erklärt auf einer Vertrauensleuteversammlung (VLV,d.Vf.), daß in Berlin nur noch Gas- und Schiffsturbinen gebaut werden. Entwicklung, Konstruktion, Projektierung und Montage soll in Mülheim konzentriert werden."
=Agit 883 Nr.2,Berlin 20.2.1969,S.4
24.01.1969:
Laut 'Bochumer Studenten Zeitung' demonstrieren in Berlin "mehr als tausend Arbeiter des AEG-Turbinenwerkes (KWU,d.Vf.) ... gegen die von der Konzernleitung beschlossene Verlagerung wichtiger Produktionszweige nach Westdeutschland". Von einem Streik dort berichtet auch die Rote Garde (RG) - MLJO Westberlin.
Die 'Agit 883' berichtet (vgl. 24.1.1969, 11.2.1969):"
Außerordentliche Betriebsversammlung (BV,d.Vf.) mit Beteiligung des Regierenden Schütz. Die Arbeiter wurden wieder einigermaßen beruhigt. Basisgruppen verteilten vor anderen Berliner Betrieben Flugblätter - Information mit dem Abschnitt einer Solidaritätserklärung mit den Turbine-Arbeitern. Beim Vertrauensleutekörper (VLK,d.Vf.) gehen mehrere dieser Solidaritätserklärungen ein. Seit neuestem wird auch die Gewerkschaft aktiv. Sie verteilte ein link(isch)es Flugblatt."
=Agit 883 Nr.2,Berlin 20.2.1969,S.4;
Bochumer Studenten Zeitung Nr.39,Bochum 1969,S.2;
Rote Turbine Nr.12,Berlin 30.9.1971;
Rote Garde - Marxistisch-leninistische Jugendorganisation o.Nr.(2), Berlin o.J. (1969)
27.01.1969:
Die 'Agit 883' berichtet von der AEG Turbine (KWU) Berlin (vgl. 24.1.1969, 11.2.1969):"
Außerordentliche Betriebsversammlung (BV,d.Vf.) mit Beteiligung des Regierenden Schütz. Die Arbeiter wurden wieder einigermaßen beruhigt. Basisgruppen verteilten vor anderen Berliner Betrieben Flugblätter - Information mit dem Abschnitt einer Solidaritätserklärung mit den Turbine-Arbeitern. Beim Vertrauensleutekörper (VLK,d.Vf.) gehen mehrere dieser Solidaritätserklärungen ein. Seit neuestem wird auch die Gewerkschaft aktiv. Sie verteilte ein link(isch)es Flugblatt."
=Agit 883 Nr.2,Berlin 20.2.1969,S.4
11.02.1969:
Die 'Agit 883' berichtet von der AEG Turbine (KWU) Berlin (vgl. 27.1.1969, 13.2.1969):"
Schütz an den AEG-Betriebsrat: AEG hat zugesagt, daß die Betriebsratsvorsitzenden bei allen zur Entscheidung anstehenden Fragen GEHÖRT (?) werden."
=Agit 883 Nr.2,Berlin 20.2.1969,S.4
13.02.1969:
Die 'Agit 883' berichtet von der AEG Turbine (KWU) Berlin (vgl. 11.2.1969):"
Basisgruppen Moabit und Wedding ziehen mit ca. 40 Mann, die mit Schaufeln bewaffnet sind, zur Schludergrube der AEG-Turbine um sie wieder auszubuddeln. Dieser symbolische Akt führt zu einer regen Diskussion mit Turbinenarbeitern.
FAZIT:
Auf die Aktion der APO hat die Öffentlichkeit langsam und unbemerkt ebenfalls eine radikale Haltung, wenn auch nur verbal, eingenommen. Das DGB-Vorstandsmitglied Hansen erklärte vor kurzem: die Vergesellschaftung der Produktionsmittel ist die einzige Alternative zur qualifizierten Mitbestimmung. Senator König gibt jetzt unumwunden zu, daß die Berliner Wirtschaftsaussichten der nächsten 20 Jahre alles andere als rosig sind. Das dürfte die Richtigkeit der Richtung der bisherigen Basisgruppenarbeit bestätigen.
'883' wünscht den Turbine-Arbeitern und den Basisgruppen Moabit und Wedding weiterhin Erfolg und gute Zusammenarbeit."
=Agit 883 Nr.2,Berlin 20.2.1969,S.4
13.02.1969:
In Berlin erscheint erstmals die 'Agit 883' (vgl. 20.2.1969). Auf der Titelseite findet sich auch ein Artikel "Wo stehen wir?", in dem ausgeführt wird:"
Seit der Kampagne gegen die NS-Gesetzgebung (Notstandsgesetzgebung,d.Vf.) begriffen die Studenten, daß der Kampf gegen die kapitalistische Gesellschaft nur erfolgreich geführt werden kann, wenn sie die Bastion der Bourgeoisie, die Universität und die bürgerliche Wissenschaft zu überwinden versuchten. Seit dieser Zeit versuchen die Studenten in verschiedenen Fakultäten, Instituten und Abteilungen mit wechselndem Erfolg eine revolutionäre Wissenschaft zu entwickeln und durchzusetzen. Ausgehend von den spezifischen Bereichen der Wissenschaft wurde und wird der Kampf partikular geführt; dort, wo der Kampf sich am erfolgreichsten entwickelte, führte er unweigerlich zum Konflikt mit der herrschenden Wissenschaft und ihren Verwaltern; dort sieht sich die Studentenschaft zuallererst dem gesamten Herrschaftsapparat der Bourgeoisie konfrontiert: die bürgerliche Wissenschaft bringt sich durch ihren Polizeischutz auf den Begriff, der massive Polizeieinsatz der letzten Tage ist deutliches Anzeichen dafür, daß der Revolutionierungsprozeß der Wissenschaft an vielen entscheidenden Stellen gelingt und damit die Funktionstüchtigkeit der Universität im Sinne des Kapitals tendenziell aufhebt. Aber nicht nur den ordnungsgemäßen Betrieb von Forschung und Lehre sieht die Bourgeoisie bedroht: seit den Maiereignissen in Frankreich weiß auch das westdeutsche Kapital, daß ein permanenter sozialer Unruheherd in der Gesellschaft die Gefahr in sich birgt, auf andere krisengefährdete Bereiche der Gesellschaft überzugreifen. Befördert auch die Unruhe an den Universitäten nicht unmittelbar den Klassenkampf der westdeutschen Arbeiter, so stellte die bloße Rebellion gegen das Herrschaftsgetriebe des Kapitalismus der Arbeiterklasse langfristig eine historische Erfahrung zur Verfügung: daß Unterdrückung nicht passiv hingenommen wird! So muß der Regierende Schütz bereits beim Anzeichen geringer Unzufriedenheit zur AEG-Turbine (KWU,d.Vf.) eilen (vgl. 27.1.1969,d.Vf.) und die Berliner antikommunistische Volksgemeinschaft beschwören! Die nationale Konterrevolution macht mobil."
=Agit 883 Nr.1,Berlin o.J. (1969)
15.02.1969:
In Berlin soll, laut 'Agit 883', ein Treffen "Kapital und Betriebsgruppe Moabit (AEG-Turbine)" (KWU,d.Vf.) bei Hess oder Mess in der Bochumer Str.9 stattfinden.
=Agit 883 Nr.1,Berlin o.J. (1969),S.4
30.09.1970:
Zu Metalltarifrundenstreiks kommt es heute, laut KPD/AO und KPD/ML-ZB, in Berlin bei DWM von 1 000 Beschäftigten und bei Borsig eine 3/4 Stunde lang.
U.a. bei DWM in Berlin-Reinickendorf (vgl. 24.9.1970) war, laut PL/PI (vgl. 28.9.1970), ihr Vorschlag für eine Sternfahrt zum Großen Stern am 30.9.1970 unterstützt worden. Ob diese tatsächlich stattfand, erscheint fraglich, zumindest wurde sie als mißlungen eingeschätzt. Berichtet wird später (vgl. 12.10.1970) zumindest nur von Streiks Borsig, Bosch und KWU.
=Klassenkampf Extrablatt Lohnfragen sind Machtfragen und Nr.4,Berlin o.J. (1970) bzw. Okt. 1970;
KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.4,Berlin 1.10.1970;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.38 und 39,Bochum 3.10.1970 bzw. 7.10.1970;
Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken,Berlin 5.10.1970;
Der Schwartzkopff Hammer Nr.2,Berlin Okt. 1970
01.10.1970:
In Berlin kommt es bei KWU nach der Verteilung eines Flugblattes der Vertrauensleute, dessen Forderungen auch durch die KPD/ML-ZB unterstützt werden (ohne daß diese dies als besonders wesentlich herausstellt), zu einem Streik von 2 000 Kollegen für Lohn und Sozialleistungen. Die KPD/AO berichtet zwar vom Streik, aber nicht von der Unterstützung der Forderungen der Vertrauensleute durch die KPD/ML-ZB. Dafür benutzt sie anstatt KWU noch den alten Firmennamen AEG Turbine. Laut KPD/ML-ZB versprach der Vertrauensleutekörper in einer um 10 Uhr von ihm selbst einberufenen Betriebsversammlung Einfluß auf die Verhandlungen zu nehmen und forderte zum Streik auf, was auch durchgeführt wurde. Dafür hätten die Vertrauensleute einen Rüffel von der Gewerkschaft bekommen.
Laut der PL/PI (vgl. 12.10.1970) wird am Tag nach dem Tarifabschluß, was erst morgen wäre, von den IGM-Vertrauensleuten ein Streik von 10 Uhr 30 bis zum Ende der Frühschicht organisiert.
=Klassenkampf - Ausgabe Siemens Nr.4 sowie allgemeine Ausgabe und SEL Nr.19,Berlin Okt. 1970 bzw. Okt. 1971;
Der Schwartzkopff Hammer Nr.2,Berlin Okt. 1970;
Rote Turbine Nr.7,Berlin 22.6.1971;
Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe AEG Telefunken ohne Nr.(10),Berlin 5.10.1970;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.39,Bochum 7.10.1970
29.10.1970:
In Berlin gibt die KPD/AO die Nr.11 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse - Ausgabe AEG-Telefunken' (vgl. 5.10.1970, 16.11.1970) heraus, die sich u.a. mit dem VLK Turbine befaßt.
=Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.11,Berlin 29.10.1970
15.02.1971:
Frühestens heute, aber noch vor dem 27.2.1971, gibt die KPD/AO in Berlin die auf Februar datierte Nr.16 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse - AEG Telefunken' (vgl. 25.1.1971, März 1971) heraus, die sich u.a. mit der AEG Turbine befaßt.
=Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.16,Berlin Feb. 1971
17.02.1971:
In Berlin bringt die KPD/ML-ZB erstmals die 'Rote Turbine' - Zeitung der Betriebsgruppe KWU der KPD/ML (vgl. 10.3.1971) heraus, nachdem zuvor bei KWU schon die 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' genannten Flugblätter dieser Gruppe verteilt worden waren. Deren Nummer 12 (vgl. Feb. 1972) ist beigeheftet. Auf den 12 Seiten DIN A 4 der 'Roten Turbine' unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum wird u.a. berichtet von den Lehrlingen und der Abteilung 560 sowie aus Berlin von AEG Telefunken, DWM, Osram und der SEW Wilmersdorf (vgl. 21.1.1971).
=Rote Turbine Nr.1,Berlin 17.2.1971
März 1971:
Noch im März erscheint in Berlin "1.Mai Kampftag der Arbeiterklasse" als erste Zeitung des gewerkschaftlichen Maikomitees Westberlin 1971 (vgl. Apr. 1971). Berichtet wird u.a. von KWU.
=1.Mai Kampftag der Arbeiterklasse Nr.1,Berlin 1971
10.03.1971:
In Berlin erscheint die Nr.2 der KPD/ML-ZB Betriebszeitung für die Kraftwerksunion (KWU), 'Rote Turbine' (vgl. 17.2.1972, Apr. 1971), mit einem Umfang von 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum. Eingegangen wird u.a. Kandidatur des Betriebsratsvorsitzenden Teske für die SPD in Berlin-Charlottenburg bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus.
Von der KWU wird berichtet über die Abteilung Schaufelbau in Berlin und Mülheim, sowie aus Berlin (über 2 000 Besch.) über die Abteilungen TDK (Konstrukteure und technische Zeichner), 381 (Regelbau) und 100 (Abstecherei) sowie über Versand, Prüffeld, die Schwingungsfritzen in der neuen Halle und die Lehrlinge.
Eingegangen wird auch auf die Vorbereitung des 1.Mai.
=Rote Turbine Nr.2,Berlin 10.3.1971
29.03.1971:
Vermutlich heute oder in dieser Woche gibt die KPD/AO in Berlin die auf März datierte Nr.18 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse - Ausgabe AEG Telefunken' (vgl. März 1971, Apr. 1971) heraus. Von der Berliner AEG kommen Berichte u.a. aus der Huttenstraße (AEG Turbine).
=Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.18,Berlin März 1971
April 1971:
In Berlin bringt die KPD/ML-ZB die Nr.4 ihrer 'Roten Turbine' für die KWU (vgl. 10.3.1971, Mai 1971) mit 10 Seiten DIN A 4 heraus. Eventuell erscheint ebenfalls im April auch noch die Nr.3 und/oder die Nr.5, die uns bisher beide nicht vorlagen.
In der Nr.4 wird berichtet von der KWU über die Großdreher und die Abteilung 270 (Dreherei). Aus Berlin wird berichtet über Kurzarbeit bei AEG Hydra, AEG Sickingenstraße, Bosch, Osram B, Schwartzkopff, Siemens und Siemens-Kabelwerk sowie von Borsig, DWM und Schmalbach.
Für den Tag der Verteilung wird eine Kurzkundgebung vor dem Werk von 14 Uhr 30 bis 15 Uhr 30 angekündigt.
=Rote Turbine Nr.4,Berlin Apr. 1971
April 1971:
.. In Berlin gibt die Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI) ihr Zentralorgan 'PL' Nr.4 (vgl. Apr. 1971, 1.5.1971) heraus.
Berichtet wird, dass man 15 Zellen habe. Erwähnt werden aus dem IGM-Bereich die Betriebe VDK (AEG), Siemens, Osram, AEG, KWU, Loewe, Siemens-Dynamowerk und Siemens-Wernerwerk.
=PL Nr.4,Berlin Apr. 1971
05.04.1971:
In Berlin erscheint vermutlich Anfang dieser Woche die Nr.11 des 'Klassenkampf - Ausgabe SEL' als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 15.3.1971, 12.4.1971). Berichtet wird aus Berlin u.a. von AEG Turbine (KWU).
=Klassenkampf - Ausgabe SEL-Werk Nr.11,Berlin Apr. 1971
12.04.1971:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr.12 des 'Klassenkampf - Ausgabe Borsig' als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 6.4.1971, 26.4.1971). Berichtet wird u.a. dass der 'Klassenkampf' mittlerweile u.a. auch bei KWU, SEL und Siemens erscheine.
=Klassenkampf - Ausgabe Borsig Nr.12,Berlin Apr. 1971
19.04.1971:
In Berlin gibt die PL/PI vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt mit dem Aufruf zu ihrer Arbeiterversammlung am 23.4.1971 und zur Maidemonstration heraus.
Berichtet wird aus dem Berliner IGM-Bereich u.a. von KWU.
=Klassenkampf - Flugblatt zur Arbeiterversammlung am 23.4.,Berlin o.J. (1971)
Mai 1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich im Mai die Nummern 5 und/oder 6 ihrer 'Roten Turbine' (vgl. Apr. 1971, 22.6.1971) heraus, die uns bisher leider nicht vorlagen.
=Rote Turbine Nr.4 und 7,Berlin Apr. 1971 bzw. 22.6.1971
18.05.1971:
In Berlin gibt die KPD/AO bei AEG Telefunken die Nr.20 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP - vgl. Apr. 1971, 15.6.1971) heraus, die auch über die KWU berichtet
=Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.20,Berlin 18.5.1971
15.06.1971:
In Berlin gibt die KPD/AO spätestens heute die auf Juni datierte Nr.21 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse - Ausgabe AEG Telefunken' (vgl. 18.5.1971, 17.7.1971) heraus. U.a. wird auch auf das Engagement der KWU in der Republik Südafrika eingegangen.
=Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.21,Berlin Juni 1971
22.06.1971:
In der Nr.7 ihrer Betriebszeitung für KWU-Berlin 'Rote Turbine' (vgl. Mai 1971, 17.7.1971) berichtet die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe auf den 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum:"
Ein Kollege aus der Abstecherei wurde auf der Stelle entlassen, als die KWU-Bosse vermuteten, daß er in der Betriebsgruppe mitarbeitete."
Man befaßt sich mit den Lehrlingen, den Kranfahrern und Transportarbeitern und einem Streik bei KWU (vgl. 1.10.1970). Eingegangen wird auch auf die IG Chemie (CPK) in Rheinland-Pfalz sowie die Berliner Betriebe AEG Sickingenstraße, Borsig, DWM, Mannesmann Röhrenwerke (MMRW), Osram, Schmalbach, Schwartzkopff (besonders Abteilung Textilmaschinen), Siemens, Thyssen Bandstahl und VDK.
Mit Hilfe der eigenen 'Roten Fahne' wird berichtet von der 15% Forderung der Hoesch Maschinenfabrik Deutschland (MFD) Dortmund für die Metalltarifrunde (MTR).
Weiter wird, noch für den selben Tag, eine Kurzkundgebung vor dem Werk, verbunden mit dem Verkauf der 'Roten Fahne' angekündigt.
Aufgerufen wird zur Veranstaltung der KPD/ML-ZB (vgl. 29.6.1971).
=Rote Turbine Nr.7,Berlin 22.6.1971
23.06.1971:
In der Nr.13 ihres 'Rotlicht' (vgl. 4.6.1971, 16.8.1971) berichtet die Berliner Betriebsgruppe Osram der KPD/ML-ZB u.a. von der KWU (ex AEG Turbine).
=Rotlicht Nr.13,Berlin 23.6.1971
26.06.1971:
Vom Plenum der Berliner Gruppe Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI) zur Bündnis- bzw. Hochschulpolitik (vgl. 12.6.1971) gibt es ein vierseitiges Protokoll auf Brennmatrize.
Da die Zahl der uns bekannt gewordenen betrieblichen Ausgaben des 'Klassenkampfes' von 10 (Siemens - Schaltwerk, DTW, SEL, Spinne, Gillette, Borsig, Osram - Schaltwerk, Osram - B-Werk, Daimler und einer allgemeinen) bei der Nr. 15 im Juni auf 4 (Fritz Werner, Osram S-Werk, KWU, Gillette) im Juli bei der Nr.16 zurückging, vermuten wir einmal, daß sich die PL/PI heute oder auf einem eventuellen anderen Sonderplenum etc. spaltete. Zwar erschienen danach auch wieder 'Klassenkampf' Ausgaben für Borsig und SEL, von den anderen Werken aber sind uns, bisher jedenfalls, keine weiteren betrieblichen Ausgaben bekanntgeworden.
=PL/PI:Plenumsprotokoll vom 26.6.71,Berlin o.J. (1971)
13.07.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe AEG Sickingenstr. die Nr.16 ihres 'Roten Systems' (vgl. 22.6.1971, 19.8.1971) heraus, in der sie u.a. aus Berlin berichtet von KWU.
=Das rote System Nr.16,Berlin 13.7.1971
17.07.1971:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr.16 des 'Klassenkampf - Ausgabe KWU (Turbine)' für Juli als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 21.6.1971, 23.8.1971).
Berichtet wird mit den allgemeinen Artikeln 1, 2, 3 und 4, die auch in der Ausgabe Fritz Werner erscheinen.
Von KWU wird berichtet aus der Halle Berlichingenstr. über die Abteilung 245, aus dem Betriebsteil 2, wo die Autoren offenbar selbst vertreten sind und aus dem Kesselhaus.
=Klassenkampf Ausgabe KWU (Turbine) Nr.16,Berlin Juli 1971
17.07.1971:
In Berlin bringt die Betriebsgruppe KWU der KPD/ML-ZB die Nr.8 ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 22.6.1971, 5.8.1971) mit 10 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus. Von KWU wird berichtet über die Großdreher, die alte Halle und die dortige Galerie sowie aus dem Betriebsteil 6 von der Kesselanlage in der Montagehalle. Aus Berlin wird berichtet vom AEG Telefunken Röhrenwerk, Borsig und DWM. Von der Hoesch MFD Dortmund wird die 15%-Forderung für die Metalltarifrunde (MTR) propagiert. Aus der Chemietarifrunde (CTR) bzw. der IG Chemie (CPK) wird berichtet aus Bezirk und Verwaltungstelle Berlin, von Schering Berlin (vgl. 2.7.1971) sowie aus Hamburg, Hessen, NRW und Schleswig-Holstein und von Bayer Leverkusen.
=Rote Turbine Nr.8,Berlin 17.7.1971
August 1971:
In Berlin gibt die KPD erstmals ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse KWU' (KAP - vgl. 8.9.1971) unter Verantwortung von R. Pfriem, Schillerstr. 35, heraus, nachdem KWU zuvor in der Ausgabe AEG mitbehandelt worden war.
Wohl wichtigstes Dokument in dieser ersten Ausgabe, für die Reinhard Pfriem verantwortlich zeichnet, ist das "Kampfprogramm der KPD für die KWU", welches sich mit dem BVG, dem zwischen 1952 und 1967 nach Mülheim-Saarn verlagerten Generatorenbereich, der alten Halle, der Rohrbiegerei und dem Blechlager Westseite, der Umbenennung der früheren AEG Turbinenfabrik in KWU 1969, sowie mit Ausländern und Jungarbeitern befaßt.
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.1,Berlin Aug. 1971;
Rote Fahne Nr.23,Berlin 13.8.1971,S.5
05.08.1971:
In der Nr.9 ihrer Berliner KWU-Betriebszeitung 'Rote Turbine' (vgl. 17.7.1971, 19.8.1971) veröffentlicht die KPD/ML-ZB auf den 10 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum u.a. einen Leserbrief, in dem es heißt "... bin ich erfreut, daß es wieder eine kommunistische Partei gibt".
Von KWU wird berichtet aus dem Stablager, über die Dreher auf der Galerie in der alten Halle, die Abteilung Rohrschlosserei sowie die Betriebsteile 6 (Montagehalle - ca. 50 Besch.) und 1 (neue Halle).
Aus Berlin wird berichtet von DWM und der IGM Ortsverwaltung.
=Rote Turbine Nr.9,Berlin 5.8.1971
17.08.1971:
Bei der KWU Berlin verkauft die KPD/ML-ZB heute ihre 'Rote Fahne' Nr.13 (vgl. 5.7.1971).
=Rote Turbine Nr.10,Berlin 19.8.1971
19.08.1971:
In der Nr.10 ihrer Betriebszeitung für KWU-Berlin 'Rote Turbine' (vgl. 5.8.1971, 10.9.1971) veröffentlicht die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB auf den 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum ihr Betriebliches Kampfprogramm, das sich u.a. gegen die SPD-Betriebsgruppe richtet. Weiterhin finden sich zwei Offene Briefe. Während sich der erste, wegen ihres Verhaltens bei der Demonstration gegen die 'Aktion Widerstand' am 13.8. an die SEW wendet und deren Politik verurteilt, handelt es sich bei dem zweiten um ein Bündnisangebot an die KWU-Betriebsgruppen der KPD, der PL/PI und der SEW (vgl. 10.9.1971). Angekündigt wird der nochmalige Verkauf der 'Roten Fahne' Nr.13 (vgl. 5.7.1971) am Nachmittag (vgl. 17.8.1971)
=Rote Turbine Nr.10,Berlin 19.8.1971
23.08.1971:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr.17 des 'Klassenkampf - Ausgabe KWU' für August als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - 17.7.1971, Sept. 1971) unter Verantwortung von Wolfgang Lefevre.
Berichtet wird mit den allgemeinen Artikeln 1, 2 und 3 sowie von KWU aus dem Betriebsteil über die Abteilung 370 (Rohrschlosserei) über A-Schweißer und E-Schweißer sowie über den Essenverkaufsraum.
=Klassenkampf - Ausgabe KWU Nr.17,Berlin Aug. 1971
September 1971:
In Berlin erscheint für September die Nr.18 des 'Klassenkampf' (vgl. 23.8.1971, 11.10.1971). Uns lag bisher nur eine Ausgabe vor, die vermutlich nur für einen Betrieb oder Konzern erschien, da eine Rubrik "Aus anderen Betrieben" enthalten ist. In dieser wird u.a. berichtet über KWU-Turbine aus der Abteilung 280 (Schaufelfräserei).
=Klassenkampf Nr.18,Berlin Sept. 1971
03.09.1971:
In Berlin besuchen, nach eigenen Angaben, ca. 40 Personen die Arbeiterrunde der Betriebszelle KWU und des Stadtteilkomitees Moabit der KPD zur Metalltarifrunde (MTR).
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.2,Berlin 8.9.1971
08.09.1971:
In Berlin gibt die KPD die Nr.2 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse Ausgabe KWU' (KAP - vgl. Aug. 1971) heraus, für deren 8 Seiten Maria Bergmann die Verantwortung übernimmt.
Auf der Titelseite heißt es zur MTR:"
11% - Das ist Verrat!
Die KPD fordert:
120 DM mehr für alle!"
Unter einem Bild demonstrierender Arbeiter heißt es weiter:"
Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will!"
Eingegangen wird u.a. auf die KPD/ML-ZB:"
Die KPD/ML hat in der Roten Turbine (bzw. im AEG-Arbeiter) ein 'Bündnisangebot' an die in der KPD und anderen Organisation von der Basisgruppe Spandau bis zur SEW organisierten Kollegen gerichtet." Die KPD allerdings tritt ein für eine Aktionseinheit der Arbeiterklasse, und nicht der Linken, auch die KPD/ML-ZB Losung vom 'Kampf gegen das Lohndiktat der SPD-Regierung' stößt auf Ablehnung.
Weitere Artikel beschäftigen sich mit der Metalltarifrunde (MTR), zu der Arbeiterrunden von den Zellen AEG, DWM, Borsig und Wedding, von der Jugendkommission und von KWU und Moabit (vgl. 3.9.1971) stattfanden, den IGM Jugendgruppen (vgl. 2.9.1971), und den bei KWU seit einigen Wochen beschäftigten 42 Südkoreanern, was man zum Anlaß nimmt deren Heimat unter die Lupe zu nehmen.
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.2,Berlin 8.9.1971
10.09.1971:
In der Nr.11 ihrer Berliner KWU-Betriebszeitung 'Rote Turbine' (vgl. 19.8.1971, 30.9.1971) geht die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe auf den 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum auf den Erfolg ihrer Bemühungen um eine betriebliche Aktionseinheit (vgl. 19.8.1971) ein. So heißt es über die KPD:"
Zu dem vereinbarten Termin erschien leider kein Mitglied der Betriebsgruppe, sondern nur zwei studentische Genossen der KPD(AO)-Leitung."
Diese hätten sich auch überdies noch gegen die KPD/ML-ZB These vom Lohndiktat ausgesprochen. Während die SEW keine Reaktion gezeigt habe, sei die PL/PI-Betriebszelle einverstanden, wolle sich aber nicht einfach an die KPD/ML-ZB anhängen.
Von der KWU wird berichtet über Pförtner, Koreaner (ca. 50), Türken, Italiener, Jugoslawen und Ausländer allgemein sowie den Betriebsteil 6 und die Dreherei im Betriebsteil 1.
Aus Berlin wird berichtet von der KPD/ML-ZB-Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld ('Der rote Gartenfelder'). Angekündigt wird der Verkauf der 'Roten Fahne' Nr.17 (vgl. 30.8.1971) am Nachmittag.
=Rote Turbine Nr.11,Berlin 10.9.1971
23.09.1971:
In Berlin erscheint die Nr.18 von 'Das rote System' - Zeitung der Betriebsgruppe AEG Sickingenstr. der KPD/ML-ZB (vgl. 19.8.1971, 28.9.1971). Berichtet wird u.a. von der KWU Berlin.
=Das rote System Nr.18,Berlin 23.9.1971
30.09.1971:
In Berlin bringt die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe KWU die Nr.12 ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 10.9.1971, Okt. 1971) mit 10 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus. Die Bemühungen um eine betriebliche Aktionseinheit (vgl. 19.8.1971, 10.9.1971) sind scheinbar eingestellt, jedenfalls wird darüber nicht mehr berichtet. Von der KWU wird u.a. berichtet vom einem Streik gegen Verlagerungen im Jahre 1969 (vgl. 24.1.1969)), sowie über Vorarbeiter und Meister und über die Anbinder in der Abteilung 245 des Betriebsteiles 1.
Eingegangen wird auch auf den IG Metall (IGM) Landesverband Berlin. Aufgerufen wird zur Veranstaltung der Betriebsgruppe (vgl. 5.10.1971) zur Metalltarifrunde (MTR).
Für die MTR wird die 15% Forderung der Hoesch MFD in Dortmund in NRW propagiert.
=Rote Turbine Nr.12,Berlin 30.9.1971
Oktober 1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich im Oktober ihre 'Rote Turbine' Nr.13 (vgl. 30.9.1971, 15.10.1971) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
=Rote Turbine Nr.12 und 17,Berlin 30.9.1971 bzw. 24.2.1972
05.10.1971:
Die Berliner Betriebsgruppen KWU und AEG-Sickingenstraße der KPD/ML-ZB rufen für heute zum Besuch einer Informationsveranstaltung anläßlich der Metalltarifrunde (MTR) in der Schultheiß-Gaststätte in der Moabiter Zwinglistraße 7 auf.
=Rote Turbine Nr.12,Berlin 30.9.1971;
Das Rote System Extrablatt,Berlin 28.9.1971
15.10.1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein vierseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. Okt. 1971, Nov. 1971) heraus, das sich u.a. mit der Abteilung 245 und den Angestellten befaßt. Die Verantwortung übernimmt Michael Schulte in Bochum. Für den Nachmittag wird der Verkauf der 'Roten Fahne' Nr.20 (vgl. 11.10.1971) angekündigt.
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 15.10.1971
20.10.1971:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr.4 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' heraus, für deren 8 Seiten Maria Bergmann verantwortlich zeichnet. Außer mit der morgigen Betriebsversammlung, dem IGM Tag, der Mitbestimmung und dem Weihnachtsurlaub beschäftigt man sich auch mit der SEW:
"Seit langer Zeit meldet sich mal wieder die SEW zu Wort: Vor einigen Wochen wurde das 'Turbinen-Echo' verteilt, ein 'Informationsblatt der Betriebsgruppe KWU-Turbinenfabrik der SEW'. Dieses habe sich auf seinen 8 Seiten u.a. mit den Sicherheitsingenieuren und Montageingenieuren in Berlin und Mülheim befaßt. In ihrer eigenen Zeitung geht die KPD noch auf die Streiks bei Opel Bochum (vgl. 6.10.1971), die LgdI (vgl. 15.10.1971) und die Tariferhöhungen (vgl. 21.10.1971, 23.10.1971), gegen die man bei KWU bereits 60 Unterschriften gesammelt habe, ein.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.4,Berlin 20.10.1971
21.10.1971:
Bei KWU Berlin findet heute, laut KPD, eine Betriebsversammlung statt. Die KPD möchte heute bei KWU zum zweiten Male Unterschriften gegen die Tariferhöhungen sammeln, da ihr die bisherigen 60 Unterschriften nicht genügen.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.4,Berlin 20.10.1971
21.10.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.27 (vgl. 23.10.1971) mit einem Umfang von zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus. Es enthält eine 'Erklärung der Landesleitungen der KPD/ML und des KJVD Westberlin' zur Metalltarifrunde (MTR), in der diese das 4,5% Angebot der Metallkapitalisten ablehnen und die Forderung von Kollegen von Schwartzkopff, Osram, Siemens-Gartenfeld und KWU (rein zufällig gibt es in allen diesen Betrieben Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB,d.Vf.) nach einer Mitgliederversammlung (MV) der IG Metall (IGM) unterstützen.
Beigeheftet wurde das Extrablatt bei Osram, unter dem Kopf der eigenen Betriebszeitung erschien es bei NCR.
=KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.27,Berlin 21.10.1971
28.10.1971:
In der Metalltarifrunde (MTR) von Nordbaden-Nordwürttemberg (NB/BW) beginnen, laut RKJ der GIM, die Schlichtungsverhandlungen.
Die KPD (vgl. 5.11.1971) berichtet:"
WEG MIT DER SCHLICHTUNG!
WEG MIT DER 7,5% SCHMIERENKÖMODIE VON STUTTGART!
...
MIT DER PROPAGIERUNG DER EINHEITLICHEN FORDERUNGEN NACH 120 DM FÜR ALLE
10% VORWEGANHEBUNG, MINDESTENS 50 PFENNIG FÜR ALLE LOHNGRUPPEN
1 000 DM MINDESTLOHN
HAT DIE KPD DIE FORDERUNGEN FORTSCHRITTLICHER VERTRAUENSKÖRPER UNTERSTÜTZT. SIE HAT DIESE FORDERUNGEN AUCH NACH DER VERRÄTERISCHEN PROZENT-FORDERUNG DER IG METALL SPITZE PROPAGIERT, WEIL IM KAMPF UM DIESE FORDERUNGEN DIE EINHEIT DER ARBEITERKLASSE HERGESTELLT WERDEN KANN. DIE KPD UNTERSTÜTZT ALLE STREIKS, DIE ZUR STÄRKUNG DIESER GESCHLOSSENEN KAMPFFRONT BEITRAGEN. IM RUHRGEBIET BEI DEN BETRIEBEN THYSSEN, KRUPP, MANNESMANN, HOESCH, KLÖCKNER, JAGENBERG, FELTEN UND GUILLAUME, FORD, OPEL, RHEINSTAHL U.A.; IN WESTBERLIN BEI DEN BETRIEBEN DER AEG UND VON SIEMENS, BEI BORSIG, DWM, KWU U.A.; IM STUTTGARTER RAUM UND IN HAMBURG HAT DIE KPD IN DEN BETRIEBEN UND VOR DEN BETRIEBEN DURCH FLUGBLÄTTER MIT DER ÜBERSCHRIFT 'DEN GESCHLOSSENEN KAMPF AUFNEHMEN' DEN GEMEINSAMEN KAMPF GEGEN DAS UNVERSCHÄMTE ANGEBOT DER KAPITALISTEN UNTERSTÜTZT UND DIE HINHALTETAKTIK DER GEWERKSCHAFTSSPITZE ENTLARVT.
UM DIE VERBREITERUNG DER KAMPFFRONT ZU ERREICHEN, IST ES JETZT NOTWENDIG, IN DEN WARNSTREIKS UND IN GEWERKSCHAFTLICHEN MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN DIE FORDERUNG NACH
SOFORTIGER URABSTIMMUNG!
ZU STELLEN UND DURCHZUSETZEN.
ALLE RÄDER STEHEN STILL, WENN DEIN STARKER ARM ES WILL!"
=Rote Fahne Nr.29,Berlin 5.11.1971,S.3;
Was Tun Nr.10,Mannheim Nov. 1971,S.10
November 1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich im November ihre 'Rote Turbine' Nr.14 (vgl. 15.10.1971, Dez. 1971) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
=Rote Turbine Nr.12 und 17,Berlin 30.9.1971 bzw. 24.2.1972
22.11.1971:
Die Berliner Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 26.11.1971) berichtet spätestens aus dieser Woche, dass bei KWU 100 Unterschriften für eine IGM-Mitgliederversammlung bei KWU zur Metalltarifrunde (MTR) gesammelt worden waren:"
Durch die Konkurrenz der Kaderansätze mit Veröffentlichungen sahen sich die Kollegen mit ihrer Unterschriftensammlung vor die Kampagne einer oder mehrerer kommunistischer Organisationen gestellt." Deshalb sei die Unterschriftensammlung eingestellt worden.
=Klassenkampf Nachrichtendienst Nr.13,Berlin 26.11.1971
Dezember 1971:
In Berlin gibt die KPD einen Sonderdruck ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' heraus, der sich unter dem Titel "Dafür haben wir nicht gestreikt" u.a. mit KWU und den AEG Werken Schwedenstraße und Quickborner Straße befaßt.
=Kommunistische Arbeiterpresse Sonderdruck Dafür haben wir nicht gestreikt, Berlin Dez. 1971
Dezember 1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich im Dezember ihre 'Rote Turbine' Nr.15 (vgl. Nov. 1971, 3.12.1971) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
=Rote Turbine Nr.12 und 17,Berlin 30.9.1971 bzw. 24.2.1972
01.12.1971:
Bei KWU Berlin gibt die KPD die Nr.6 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 20.12.1971) heraus, für deren 6 Seiten Maria Bergmann verantwortlich zeichnet. Berichtet wird über die Aussperrung bei Daimler Berlin und Düsseldorf und die daraufhin in Berlin erfolgten Solidaritätsstreiks bei Hasse und Wrede, Bosch Photokino und Schindler. Außer mit dem Weihnachtsgeld beschäftigt man sich auch noch mit den Arwoheimen, den Tariferhöhungen, dem Eintritt der VR China in die UNO und dem Krieg Indiens gegen Pakistan.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.6,Berlin 1.12.1971
03.12.1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. Dez. 1971, 15.12.1971) unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus. Berichtet wird von der Metalltarifrunde (MTR) aus Berlin von Daimler (vgl. 2.12.1971), aus Baden-Württemberg von Audi Neckarsulm und aus Mannheim (vgl. 23.11.1971), aus Bayern von BMW München, aus Bremen von Klöckner (vgl. Nov. 1971), aus Hessen von Rheinstahl Kassel (vgl. 30.11.1971) und aus NRW von Felten und Guillaume Köln (vgl. 30.11.1971).
Berichtet wird auch von VW, vom Tarifgebiet Nordbaden-Nordwürttemberg, aus Berlin von Philips Marienfelde und AEG Sickingenstraße sowie aus Niedersachsen von Bosch Hildesheim.
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 3.12.1971
15.12.1971:
In Berlin streiken, nach Berichten der KPD/ML-ZB, 10 000 Metaller in 14 oder 15 Betrieben gegen das 7,5 Prozent Ergebnis der Tarifrunde, u.a. bei Borsig, Schwartzkopff, Osram und AEG.
Der gestrige Tarifabschluß war laut KPD/ML-ZB sehr niedrig:"
Darauf entstand unter den Westberliner Metallarbeitern eine große Unruhe. Die Kampfentschlossenheit wuchs ständig und die Gewerkschaftsführer mußten befürchten, die Kontrolle über die Bewegung zu verlieren. Deshalb versuchten sie, sich an die Spitze des Kampfes der Westberliner Metaller zu setzen und organisierten für den 15. in vielen Betrieben Proteststreiks. Trotzdem glitt ihnen die Bewegung immer mehr aus der Hand, wie die spontanen 15% Forderungen zeigten. Die IGM-Führer sahen sich gezwungen, die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den Metallkapitalisten durchzusetzen. Gleichzeitig riefen sie für den 16. um 15. 30 Uhr zu einer Kundgebung auf."
"Die Streiks wurden wahrscheinlich von Vertrauensleuten organisiert. Es ging um folgendes: Die IGM-Verhandlungskommission hatte schon dem Ergebnis von Nordwürttemberg/Nordbaden zugestimmt, hatte diese Zustimmung jedoch einen Tag später wieder zurückgezogen, weil die Unruhe in den Betrieben zu groß war und die IGM-Führer in Westberlin das 7,5% Ergebnis schon zu lauthals abgelehnt hatten, wegen des unterschiedlichen Lohnniveaus zur BRD. Die Streiks sollten deshalb für 7,8% geführt werden."
Laut KPD wird heute und morgen gestreikt bei den AEG Werken Brunnenstraße, Sickingenstraße, Schwedenstraße, Quickbornerstraße, Hydra, bei DWM-Waggon Union, Schwartzkopff, KWU, Bosch Photokino, Bosch Elektronik, Osram Helmholtzstraße, Berliner Kupferraffinerie, Gillette, KHD, Siemens Askania und bei Orenstein und Koppel (O+K).
Die RKJ der GIM berichtet:"
In Berlin legen in verschiedenen Betrieben mehrere Tausend Metallarbeiter für eine Stunde die Arbeit nieder. Die Berliner IG Metall verlangt eine 'Überwindung bestehender tariflicher Abstände zu vergleichbaren Tarifgebieten im Bundesgebiet' (SZ, 17.12.1971). Darüber soll im Januar verhandelt werden."
=Was Tun Nr.1,Mannheim 1972,S.9;
Der Schwartzkopff Hammer Nr.25,Berlin 22.12.1971;
Rote Fahne Nr.33,Berlin 31.12.1971;
Der Rote Gartenfelder Nr.18,Berlin 11.1.1972;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.97,Bochum 18.12.1971,S.14
15.12.1971:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 3.12.1971, Jan. 1972) unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum zur heutigen Betriebsversammlung heraus. Aufgerufen wird zu einer Veranstaltung im Anschluß an die Betriebsversammlung in der Zwingliklause in der Moabiter Zwinglistraße 7.
Von der Metalltarifrunde (MTR) wird berichtet von Voith Heidenheim (vgl. 14.12.1971).
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 15.12.1971
16.12.1971:
Die KPD/ML-ZB führt in Berlin in den Moabiter Stephan-Lichtspielen eine Großveranstaltung u.a. zur Metalltarifrunde (MTR) durch, an der, nach eigenen Angaben, 400 Kollegen u.a. von Siemens, AEG, Schwartzkopff, Osram, NCR, AEG Turbine und Daimler-Benz teilnehmen.
=Rote Fahne Nr.25,Bochum 20.12.1971;
Der Rote Schaltwerker Nr.13,Berlin 4.2.1972
20.12.1971:
Bei KWU Berlin gibt die KPD die Nr.7 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 1.12.1971, 21.1.1972) heraus, die sich auf ihren 6 Seiten mit der Betriebsversammlung, auf der Senator Harry Liehr redete, der Vietnamkampagne der LgdI (vgl. 16.12.1971), der Metalltarifrunde und der Schweißerei von KWU befaßt.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.7,Berlin 20.12.1971
31.12.1971:
Die KPD gibt die Nr.33 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 17.12.1971, 14.1.1972) heraus, in der sie u.a. über die eigene Zelle KWU berichtet.
=Rote Fahne Nr.33,Berlin 31.12.1971
Januar 1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich im Januar ihre 'Rote Turbine' Nr.16 (vgl. 15.12.1971, 26.1..1972) heraus, die uns bisher leider noch nicht vorlag.
=Rote Turbine Nr.12 und 17,Berlin 30.9.1971 bzw. 24.2.1972
07.01.1972:
Die KPD (vgl. 14.1.1972) berichtet:"
ARBEITERRUNDE IN MOABIT
Im westberliner Arbeiterviertel Moabit versammelten sich zu einer Arbeiterrunde über 60 Kollegen und Genossen. Eingeladen hatten das Stadtteilkomitee Moabit und die Betriebszelle der Kraftwerkunion (KWU, IGM-Bereich,d.Vf.) der KPD. Thema der Arbeiterrunde war der sozialistische Aufbau in der Demokratischen Republik Vietnam. da die LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS (LgdI,d.Vf.) in dieser Zeit eine langandauernde Solidaritätskampagne zur Unterstützung des vietnamesischen Volkes begoinnen hat, waren Vertreter des Kampfkomitees Moabit der LIGA zu Gast auf der Arbeiterrunde der KPD. In den kommenden Wochen werden die Betriebszellen der KPD zusammen mit den kampfkomitees der LIGA weitere Arbeiterrunden als Solidaritätsveranstaltungen für das vietnamesische Volk durchführen."
Weitere Arbeiterrunden zu Vietnam in Wedding und Neukölln finden entweder heute oder am 13.1.1972 bzw. 14.1.1972 oder an beiden Tagen statt.
Die KPD (vgl. 28.1.1972) berichtet:"
ARBEITERRUNDEN DER KPD
Am 7. und 14.Januar führte die KPD Arbeiterrunden in den Bezirken Moabit, Wedding und Neukölln durch, deren Ziel es war, Kollegen aus den Großbetrieben und andere Werktätige aus den verschiedenen Stadtteilen an den Kampf gegen den Imperialismus heranzuführen und für die Unterstützungskampagne der Liga gegen den Imperialismus zu gewinnen.
In der Arbeiterrunde im Wedding, an der etwa 60 Kollegen teilnahmen, hielt ein Genosse der KPD eine Referat über die Aufgaben des proletarischen Internationalismus und den Aufbau des Sozialismus in der Demokratischen Republik Vietnam (DRV), das wir nachstehend abdrucken.
Auf allen Arbeiterrunden waren Vertreter der Ende 1971 gegründeten antiimperialistischen Kampfkomitees der Liga zu Gast. Sie berichteten über ihre bisherige Arbeit und beschrieben die geplanten weiteren Schritte, die mit materieller Hilfe für die vietnamesischen Genossen und dem Ausbau der Kampfkomitees der Liga kurz gekennzeichnet sind. Den großen Erfolg dieser Arbeiterrunden sehen wir darin, daß auf jeder dieser Veranstaltungen bis zu 20 Kollegen sich bereit erklärten, in der Kampagne mitzuarbeiten: Sie traten ein in die Kampfkomitees und in der Neuköllner Arbeiterrunde wurden z.B. 156,10 DM gespendet.
Wir werden weiter über die Aktionen der Liga berichten und weisen hier schon darauf hin, daß Filmveranstaltungen in den Stadtteilen und eine zentrale Vietnam-Filmwoche vorbereitet werden.
REFERAT: DER SOZIALISTISCHE AUFBAU DER DRV
Vietnam gehört zu jenen Ländern, die über große natürliche Reichtümer verfügen und deren Bevölkerung eine hochstehende Kultur hervorgebracht hat. Zu jenen Ländern, die vom Imperialismus überfallen, ausgebeutet und niedergehalten wurden.
Die französischen Kolonialisten verbündeten sich mit den einheimischen Großgrundbesitzern, sie zerschlugen das vietnamesische Handwerk, sie saugten das Land durch Monokulturen - wie den ausschließlichen Reisanbau - aus.
Die Pächter und armen Bauern waren daher schon in der Periode der 30iger Jahre die zuverlässigsten Bundesgenossen der Arbeiterklasse und ihrer Vorhut, der kommunistischen Partei Indochinas. Sie kämpften in der nationalen Einheitsfront unter den Losungen 'Nationale Unabhängigkeit' und 'Das Land denen, die es bebauen'. Auch die Kleinproduzenten und Kleinhändler, die durch die Überschwemmung Vietnams mit billigem Schund aus Europa ruiniert wurden, schlossen sich zum Teil der Einehitsfront an.
Nach dem Sieg der Revolution im August 1945 war es die Hauptaufgabe der Regierung der Einheitsfront, die Bodenreform durchzuführen, das ausländische Kapital und seine Handlanger zu vertreiben und einen staatlichen Sektor in der Industrie als Grundlage des Wiederaufbaus der Wirtschaft zu schaffen. Erst nach Durchführung dieser Aufgaben konnte der Aufbau des Sozialismus in Angriff genommen werden.
Das vietnamesische Volk sah sich gezwungen, all diese Maßnahmen durchzuführen, während es gleichzeitig einen Volkskrieg gegen die französischen Kolonialisten und ihre Helfershelfer führte. In den befreiten Gebieten wurde eine Bewegung zur Herabsetzung der Pachtzinsen geführt, die Bauern schlossen sich zu Gemeinschaften gegenseitiger Hilfe zusammen.
Nach dem Sieg über die französischen Kolonialisten wurde im Norden Vietnams durch die Volksmacht die Bodenreform vollendet und der Grundstein zum wirtschaftlichen Wiederaufbau gelegt. Die Partei der Werktätigen (PdW,d.Vf.) gab die Parole aus: den Norden schleunigst zu einem sozialistischen Stützpunkt für die Wiedervereinigung der vom Imperialismus getrennten Landesteile auszubauen. Die armen Bauern schlossen sich zu landwirtschaftlichen Genossenschaften zusammen, die Kleinhandwerker bildeten Kooperativen, die Fabriken der nationalen Bourgeoisie, die für die Unabhängigkeit gekämpft hatte, wurden gegen Entschädigung enteignet.
Dieser Prozeß, der 1960 erfolgreich abgeschlossen wurde, verlief nicht ohne schwere Klassenkämpfe.
Wie jedes arme und rückständige Land, das eine national-demokratische Revolution durchführt, stand auch Nordvietnam vor der Frage, ob es den kapitalitischen oder den sozialistischen Weg einschlagen sollte, ob es beschleunigt den Sozialismus aufbauen und in den Dienst der revolutionären Wiedervereinigung stelln, oder ob es auf der Stelle treten und angesichts des klassenmäßigen Übergewichts der Kleinproduzenten auf den kapitalistischen Weg gedrängt würde. Die revolutionäre Linie siegte. Die Durchführung der dreifachen Revolution wurde beschlossen: die Revolution in den Produktionsverhältnissen, die technische Revolution und die ideologische und Kulturrevolution. Diese drei Revolutionen sind miteinander verbunden, denn der Sozialismus kann nur aufgebaut werden, wenn
1. der Boden, die wesentlichen Industriezweige und der Handel vergesellschaftet sind, wenn
2. auf der Grundlage des Plans eine Produktionsmittelindustrie aufgebaut wird und wenn
3. die Menschen, die den Sozialismus aufbauen, revolutionär gesinnt sind und der eigenen Kraft vertrauen. Für die vietnamesischen Genossen wurde es zum hauptkettenglied, eine Schwerindustrie aufzubauen, die vor allem der Stärkung der Leichtindustrie und der Landwirtschaft diente. Der Schwermaschinenbau und die Baustoffindustrie wurden direkt auf die Mechanisierung der Landwirtschaft bezogen. Diese Linie der industriellen Entwicklung wurde von den chinesischen Genossen mit der Formel: die Landwirtschaft die Grundlage, die Industrie der führende Faktor, umschrieben.
Wie die chinesischen und koreanischen Genossen fordern auch die Vietnamesen eine gleichmäßige Entwicklung von Schwer- und Leichtindustrie, so daß die steigenden Bedürfnisse der werktätigen Massen voll befriedigt werden. Sie entwickeln gleichzeitig die zentrale und regionale Industriestruktur und beziehen planmäßig z.B. Bäuerinnen und alte Menschen in die regionale Leichtindustrie ein. Aufgrund dieser gleichmäßigen Entwicklung wird vor allem das Büdnis zwischen Arbeitern und Bauern gefestigt, die rasch in den Besitz arbeitsersparender Maschinen gesetzt werden, und es vollzieht sich ein planmäßiger und bewußter prozeß der Freisetzung von bäuerlichen Arbeitskräften für die Industrie.
Wie ihr wißt, wurde diese Generallinie des sozialistischen Aufbaus durchgeführt, während der Norden vom USA-Imperialismus überfallen und bis 1968 beständig in barabrischer Weise bombardiert wurde.
Während der ganzen Dauer der Bombenkriege sank die industrielle Produktion kaum ab, entwickelte sich sogar in einigen Teilbereichen.
WAS GAB DEM VIETNAMESISCHEN VOLK IM NORDEN DIE KRAFT, DIE BRÜDER IM SÜDEN ZU UNTERSTÜTZEN, DEN BOMBENANRGIFFEN ZU WIDERSTEHEN UND GLEICHZEITIG DEN SOZIALISMUS WEITER AUFZUBAUEN?
Die Antwort lautet: Weil das vietnamesische Volk sich zum langandauernden Widerstandskrieg zusammengeschlossen hat und im wesentlichen auf die eigene Kraft vertraut. Der Volkskrieg ist die mächtigste Waffe für die weitere Entfaltung der Produktion, für die Steigerung der Produktivkräfte. Die Verlagerung ganzer Industriezweige unter die Erde, das Ausweichen ganzer Industriezweige auf die Dörfer, das ständige Instandhalten, ja die Verbesserung aller Transport- und Kommunikationswege, all das war nur möglich, weil das ganze Volk mit jedem Tag mehr Initiative, Schöpferkraft, Beharrlichkeit und Opfermut bewies.
Wenn die USA-Imperialisten aus Vietnam vertrieben sein werden, und das Land vereinigt sein wird, werden die vietnamesischen Genossen die Früchte ihres langandauernden Widerstandes ernten und wird ganz Vietnam zu einem großen, wahrhaft sozialistischen Land aufgebaut werden, denn das revolutionäre Volk, geschart um die Partei der Werktätigen, wird der ausschlaggebende Faktor sein!"
=Rote Fahne Nr.34 und 35,Berlin 14.1.1972 bzw. 28.1.1972,S.4 bzw. S.7;
Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.32,Berlin Feb. 1972
17.01.1972:
Die KPD (vgl. 25.2.1972) berichtet vermutlich u.a. aus dieser Woche aus Berlin vom gewerkschaftlichen Aktionskreis gegen die Tariferhöhungen bei BVG, BEWAG und GASAG (vgl. 7.1.1972, 10.2.1972) bzw. vom DGB-LBJA:"
GEWERKSCHAFTLICHES AKTIONSKOMITEE AN DER ARBEIT
Der Landesjugendausschuß (LJA) des Westberliner DGB, der in seiner Mehrheit aus Jungsozialisten (Jusos der SPD,d.Vf.) und der SEW Nahestehenden zusammengesetzt ist, hatte im Dezember den Plan gefaßt, ein Aktionskomitee gegen die Fahrpreiserhöhungen ins Leben zu rufen. Als dann das nach einem festgelegten Delegiertenschlüssel zusammengesetzte Komitee mehrheitlich Nulltarif- und 30-Pfennig-Einheitstarifillusionen ablehnte und für die Verhinderung der Fahrpreiserhöhungen, für den entschlossenen Kampf gegen den Westberliner Senat eintrat, wurde es vom LJA kurzerhand zum unverbindlichen 'Arbeitskreis Nahverkehr' erklärt. Wir berichteten darüber in der ROTEN FAHNE Nr.34 (vgl. 14.1.1972,d.Vf.).
Inzwischen war die Liste gewerkschaftlicher Beschlüsse gegen die Fahrpreiserhöhungen weiter angewachsen:
- Vertrauensleute von AEG-Telefunken R 2,
- von Bosch,
- die IGM-Jugendgruppen von AEG,
- Siemens,
- Borsig,
- KWU,
- DeTeWe,
- Bosch,
- SEL,
- und BBC.
- In dem Druckbetrieb Officina (DruPa-Bereich,d.Vf.) unterschrieben der Betriebsrat und fast die gesamte Belegschaft.
- Der Verwaltungsstellenjugendausschuß (VJA) der IG Chemie (CK,d.Vf.) und die
- Jugendvertrauensleute von Schering forderten den LJA des DGB zur Vorbereitung von Kampfmaßnahmen auf.
- Die zentrale Jugendgruppe der Drupa,
- die Jugendgruppe der ÖTV in der BfA,
- die ÖTV-Jugendgruppe der Vermesser sowie die
- Betriebsgruppe der ÖTV im Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK,d.Vf.) fassten Beschlüsse unter der Hauptparole: Verhindert die Fahrpreiserhöhungen bei der BVG!"
=Rote Fahne Nr.37,Berlin 25.2.1972,S.3
20.01.1972:
Laut KPD/ML-ZB empfängt Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) in Bonn 60 Betriebsräte, "mit denen er eineinhalb Stunden eine Unterredung hatte. Bei diesem Gespräch waren auch der alte Arbeiterverräter Arendt und DGB-Oberbonze Vetter anwesend". Themen seien das BVG, die Betriebsratswahlen (BRW) und die Kommunistenverfolgung im Betrieb gewesen. U.a. wird über die Lage im Ruhrkohlebergbau gesprochen. Das Treffen kommt auf Initiative des sog. 'Arbeiternehmerbeirats' beim Parteivorstand der SPD zustande. An dem Treffen nehmen u.a. teil: Karl Heinz Trojahn (Zeche Hugo Gelsenkirchen), H. Preuß (Zeche Schlägel und Eisen Herten), Ferdi Nieswandt (Krupp Bochum), W. Tebbe (Hoesch Phoenix Dortmund) aus NRW sowie aus Berlin Betriebsräte von KWU (3), NCR, Schwartzkopff und AEG Sickingenstraße. In den Berliner Betriebszeitungen der KPD/ML-ZB wird als Thema des Treffens die Bekämpfung der KPD/ML-ZB angegeben, denn nicht nur zufällig seien gerade Betriebsräte der Berliner Betriebe anwesend gewesen, in denen es Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB gäbe. Die Veranstaltung habe unter dem Motto "Die KPD/ML und die Kommunistenbekämpfung" gestanden.
Die KPD (vgl. 10.3.1972) berichtet:"
Im Januar gab Brandt ein Treffen in seinem Bungalow für 60 Betriebsratsvorsitzende, um noch einmal seine 'Verbundenheit' mit der Arbeiterklasse zu demonstrieren, Hauptabsicht war natürlich, alle SPD-Betriebsräte erneut auf die arbeiterfeindliche Politik der Regierung zu verpflichten."
In Baden-Württemberg berichtet der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg nichts über die KPD/ML sondern nur über die Beeinflussung der BRW.
In Berlin berichten von der Tagung die Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB im IGM-Bereich bei KWU (vgl. 26.1.1972, 10.2.1972), NCR (vgl. 3.2.1972) sowie bei Siemens (vgl. 4.2.1972).
In NRW berichten in Dortmund im IGM-Bereich die KPD/ML-ZB Betriebsgruppen Hoesch Westfalenhütte und Phoenix Dortmund (vgl. 9.3.1972, bzw. 13.3.1972 und 10.4.1972) sowie die KPD bei der Hoesch Westfalenhütte (vgl. 8.3.1972).
=Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Westfalenhütte Nr.11,Dortmund 8.3.1972,S.1;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.7,Bochum 26.1.1972;
Rote Fahne Nr.38,Dortmund 10.3.1972,S.6;
Rote Turbine Extrablatt,Berlin 26.1.1972 bzw. 10.2.1972;
Der rote Schaltwerker Extrablatt,Berlin 4.2.1972;
Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin 4.2.1972;
Der NCR Arbeiter Nr.3,Berlin 3.2.1972;
Die Rote Westfalenwalze Demokratische Wahlen? oder Wahlzauber! und Jetzt erst recht,Dortmund o.J. (März 1972) bzw. o.J. (März 1972),S.7 bzw. S.5;
Das Rote Schwungrad Betriebsratswahlen 1972,Dortmund o.J. (Apr. 1972),S.1;
Klassenkampf Extrablatt Rhodia,Freiburg 28.2.1972,S.2;
Klassenkampf,Freiburg 2.3.1972,S.1
21.01.1972:
Bei KWU Berlin gibt die KPD die Nr.8 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 20.12.1971, 9.2.1972) heraus, die einen Umfang von 8 Seiten und Maria Bergmann als Verantwortliche hat. Außer mit einigen Abteilungen von KWU beschäftigt man sich auch mit der Stahltarifrunde, dem AEG Werk Brunnenstraße, der Vietnamsammlung der LgdI, den Fahrpreiserhöhungen, die auf der Titelseite Platz finden, wobei allerdings nur noch von Kampfkomitees in Kreuzberg, Neukölln, Wedding und Moabit die Rede ist (vgl. 23.10.1971), und fordert auf die 'Rote Fahne' zu lesen, die man jeden Dienstag vor dem Werk erhalten könne.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.8,Berlin 21.1.1972
24.01.1972:
Bei KWU Berlin wird das mutmaßliche Mitglied der KPD/ML-ZB Andreas Kuhmichel entlassen. Als Begründung dient ein Aufkleber, den er geklebt haben soll. Kuhmichel war in der Abteilung 201 im Betriebsteil 1 tätig.
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 26.1.1972;
Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin 4.2.1972;
Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.8,Dortmund Okt. 1973
26.01.1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. Jan. 1972, 29.1.1972) unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus, das von der Entlassung von Andreas Kuhmichel (vgl. 24.1.1972) berichtet. Eingegangen wird auch auf das SPD-Betriebsrätetreffen bei Willy Brandt (vgl. 20.1.1972). Von der KWU wird eingegangen auf Bohrer, Borhwerker, Hobler, Großdreher sowie die Anbinder und Kranfahrer und deren Vertrauensmann Horst Pleske.
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 26.1.1972
29.01.1972:
In einem Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 26.1.1972, 8.2.1972) berichtet die Betriebsgruppe KWU-Berlin der KPD/ML-ZB auf den 4 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum von der Entsendung einer Delegation der Betriebsgruppe zu Siegfried Lehmann. Dieser, der der unfreiwillige bzw. leichtsinnige Informant für die Entlassung des Genossen Andreas Kuhmichel (vgl. 24.1.72) gewesen sei, war verprügelt worden, wobei behauptet worden war, daß die KPD/ML-ZB dies eingefädelt habe, die dies allerdings bestreitet und solche Methoden empört ablehnt. Noch am selben Tag soll eine Veranstaltung zum weiteren Vorgehen durchgeführt werden, auf der auch besonders versucht werden soll SEW und KPD einzubeziehen sowie die Kollegen aus dem Betriebsteil 1, zu dem neben den Bohrwerkern (Abteilung 245) auch die Abteilungen 201, 202 und 235 sowie die Abteilung 030 (Kranfahrer und Anbinder) gehören. Durchgeführt werden soll die Veranstaltung in der Wittstocker Klause.
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 29.1.1972
04.02.1972:
In Berlin geht die Betriebsgruppe Siemens-Schaltwerk der KPD/ML-ZB in der Nr.13 ihres 'Roten Schaltwerkers' (vgl. 6.1.1972, 9.2.1972) u.a. auf KWU ein.
=Der rote Schaltwerker Nr.13,Berlin 4.2.1972
04.02.1972:
In einem zweiseitigen Extrablatt ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 3.2.1972, 14.2.1972) informiert die Berliner Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB die Kollegen über die politischen Entlassungen bei den Berliner Metallbetrieben KWU (vgl. 24.1.1972) und Schwartzkopff, die als Folge des Treffens von 60 Betriebsräten mit Willy Brandt am 20.1.1972 begriffen werden. Die Betriebsgruppe veröffentlicht auch ein Solidaritätsschreiben mit dem bei KWU entlassenen Andreas Kuhmichel.
=Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin 4.2.1972
07.02.1972:
Bei KWU Berlin führt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB heute eine Veranstaltung gegen die politischen Entlassungen (vgl. 24.1.1972, 8.2.1972) durch, die, laut der Betriebsgruppe, u.a. auch von zwei Vertretern der KPD und einem Vertreter der SEW besucht wird.
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 10.2.1972
07.02.1972:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB vermutlich in dieser Woche ein zweiseitiges 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' (vgl. **.*.1972, 26.2.1972) mit einem Aufruf zur Vietnamdemonstration (vgl. 12.2.1972) heraus.
Verteilt wird dieses Extrablatt u.a. im IGM-Bereich bei KWU (vgl. 10.2.1972).
=KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML,Berlin o.J. (1972)
08.02.1972:
Bei KWU Berlin wird heute, laut KPD/ML-ZB, Axel Borchert fristlos entlassen nachdem neben Andreas Kuhmichel (vgl. 24.1.1972) ein weiterer Kollege (Moritz) aus der IGM ausgeschlossen und ebenfalls fristlos entlassen worden war. Die Betriebsgruppe KWU der KPD/ML-ZB gibt dazu heute ein vierseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 29.1.1972, 10.2.1972) unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus, in dem u.a. ein Brief von Axel Borchert an alle KWU-Arbeiter, die Vertrauensleute, die Betriebsgruppe KWU der KPD/ML, die Betriebszelle KWU der KPD, die Betriebsgruppen KWU der SEW und SPD enthalten ist.
Die BG KWU der KPD/ML-ZB führt, laut KPD/ML-ZB, "als einzige den konsequenten Kampf gegen die politischen Entlassungen. ... Die KPD/ML setzt den Kampf fort und fordert: Zurücknahme der Entlassungen! Sofortige Wiedereinstellung! Keine weiteren politischen Entlassungen!"
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.14,Bochum 19.2.1972;
Rote Turbine Extrablatt,Berlin 8.2.1972 bzw. 10.2.1972
09.02.1972:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.11 (vgl. 5.2.1972, 12.2.1972) heraus. Aus Berlin wird berichtet über die eigene Betriebsgruppe KWU.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.11,Bochum 9.2.1972
09.02.1972:
In der Nr.27 ihres 'Schwartzkopff Hammer' (vgl. Jan. 1972, 23.2.1972) berichtet die Berliner Betriebsgruppe Schwartzkopff der KPD/ML-ZB u.a. von KWU.
=Der Schwartzkopff Hammer Nr.27,Berlin 9.2.1972
09.02.1972:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr.9 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 21.1.1972, 14.3.1972) in einem Umfang von 8 Seiten heraus. Beschäftigen tut man sich mit dem BVG (vgl. 11.2.1972), der Betriebsratswahl und der Wahl zur Vertreterversammlung der IGM, bei dieser habe es einen fortschrittlichen Kandidaten gegeben. Weitere Themen sind die Miet- und Fahrpreiserhöhungen, die Nordirland-Demonstration (vgl. 1.2.1972) und die kommende Vietnam-Demonstration (vgl. 12.2.1972).
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.9,Berlin 9.2.1972
10.02.1972:
Bei KWU-Berlin bringt die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe ein Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 8.2.1972, 24.2.1972) mit 4 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus. Berichtet wird u.a. über die politische Entlassung von Axel Borchert (vgl. 8.2.1972). In einem Leserbrief von Andreas Kuhmichel anläßlich der politischen Entlassungen, die u.a. ihn selbst trafen (vgl. 24.1.1972), heißt es über die SEW, die doch im Betrieb noch recht stark vertreten sei: "Von ihrer Betriebsgruppe ist allgemein nicht viel zu vernehmen." Die Betriebszelle der KPD habe zu den Entlassungen lediglich ein Flugblatt verteilt und gestern eine Nummer ihrer Betriebszeitung herausgegeben. Weiterhin findet sich ein Aufruf für eine Veranstaltung am selben Tage in der Zwingliklause in der Zwinglistraße Nr.7 und ein Bericht über einen Kollegen (Moritz) aus der Brennerei der nach seinem Ausschluß aus der IG Metall (IGM) fristlos entlassen, mittlerweile aber wieder eingestellt worden sei. Eingegangen wird auch auf die SPD-Betriebsgruppe. Erstmals in den uns vorliegenden Ausgaben wird der KPD/ML-ZB Buchladen, das Arbeiterbuch, in der Charlottenburger Goethestr.70 erwähnt. Beigeheftet ist ein zweiseitiges 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' (vgl. 7.2.1972).
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 10.2.1972;
KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML,Berlin o.J. (1972)
23.02.1972:
In der Nr.28 ihres 'Schwartzkopff Hammer' (vgl. 9.2.1972, 24.2.1972) berichtet die Berliner Betriebsgruppe Schwartzkopff der KPD/ML-ZB u.a. über KWU.
=Der Schwartzkopff Hammer Nr.28 und 29,Berlin 23.2.1972 und 24.2.1972
24.02.1972:
In einer als Extrablatt erscheinenden Nr.29 ihres 'Schwartzkopff Hammer' (vgl. 23.2.1972, 10.3.1972) informiert die Berliner Betriebsgruppe Schwartzkopff der KPD/ML-ZB auf den 2 Seiten DIN A 4 über den Polizeieinsatz gegen ihre Verteiler und 'Rote Fahne'-Verkäufer am Vortag und kündigt sogleich für den Nachmittag einen weiteren 'Rote Fahne'-Verkauf an. Eingegangen wird auf die politischen Entlassungen bei KWU und jetzt auch bei NCR, wo ein Genosse rausflog.
=Der Schwartzkopff Hammer Nr.29,Berlin 24.2.1972
24.02.1972:
In Berlin bringt die Betriebsgruppe KWU der KPD/ML-ZB die Nr.17 ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 10.2.1972, 29.2.1972) mit 10 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus, in der noch einmal auf den Besuch der KWU-Betriebsräte bei Willy Brandt (vgl. 20.1.1972) eingegangen wird, dessen Ergebnisse sich in der Kette politischer Entlassungen zeigten (vgl. 24.1.1972, 8.2.1972), für die u.a. der SPD-Betriebsratsvorsitzende Teske mitverantwortlich gemacht wird. Von der KWU wird berichtet über die Betriebsratswahlen (BRW) und aus der Abstecherei (Abteilung 100). Eingegangen wird auch auf die IGM-Vertreterversammlung.
Aufgerufen wird zur Fahrpreisdemonstration (vgl. 26.2.1972).
=Rote Turbine Nr.17,Berlin 24.2.1972
28.02.1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich in dieser Woche ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 24.2.1972, 29.2.1972) erstmals unter Verantwortung von Horst Kwiatkowski in Berlin heraus. Aufgerufen wird zu den Filmveranstaltungen der KPD/ML-ZB (vgl. 3.3.1972, 7.3.1972).
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin o.J. (1972)
29.02.1972:
In einem sechsseitigen Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 28.2.1972, 2.3.1972) ruft die Berliner KWU-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB für heute zu einer Veranstaltung in der Wittstocker Klause in der Wittstocker Straße Nr.21 in Moabit auf, auf der ein Einheitsfrontkomitee (EFK) gegründet werden soll. Besonders eingeladen werden SEW und KPD.
Über die Kampagne gegen die Fahrpreiserhöhungen heißt es, daß die KPD Stadtteilkomitees aufgebaut habe, während die KPD/ML-ZB diese Kampagne vernachlässigt habe. Dies rechtfertige allerdings nicht die Verhinderung der Rede der KPD/ML-ZB auf der Demonstration am 26.2.1972, was allerdings auf einer Linie mit dem Angriff eines Mitgliedes der Betriebszelle der KPD auf eine Verkäuferin der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB vor KWU liege.
Berichtet wird aus Berlin von NCR Neukölln, aus NRW von Hoesch Dortmund und von der KWU selbst über die Angestellten, die DAG und die technischen Zeichner.
Aufgerufen wird auch zur eigenen China-Filmveranstaltung (vgl. 7.3.1972).
Die Verantwortung übernimmt statt Michael Schulte in Bochum nun Horst Kwiatkowski in Berlin.
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 29.2.1972
März 1972:
Laut KPD/ML-ZB verteilt das Einheitsfrontkomitee (EFK) KWU Berlin (vgl. 29.2.1972) im Betrieb ein Flugblatt, das den Vorschlag für ein betriebliches Kampfprogramm zu den Betriebsrätewahlen enthält. Aufgefordert wird dazu, eine Einheitsfront gegen die Vorposten der SPD-Regierung im Betrieb, Teske, Salchow und Co. zu bilden:"
Alle fortschrittlichen Kollegen, ehrliche Sozialdemokraten, parteilose, organisierte und unorganisierte, müssen sich zu einer solidarischen Kampffront zusammenschließen und den Kampf aufnehmen. Ein wichtiges Mittel in diesem Kampf ist ein Kampfprogramm, das die Tagesforderungen der breiten Mehrheit der Kollegen enthält, hinter das sich die Masse der Kollegen stellen kann. Bei dieser Schmiedung der Einheitsfront um das Kampfprogramm werden sich unsere kampfstärksten und standhaftesten Kollegen hervortun. Diese machen wir zu unseren Arbeitervertretern."
Das Kampfprogramm enthält die Forderungen:
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
- Weg mit dem spalterischen Punktsystem!
- Tarifliche Absicherung der Effektivlöhne!
- Schluß mit den Entlassungen fortschrittlicher Kollegen!
- Schluß mit der Hetze gegen fortschrittliche Kollegen und Kommunisten!
- Schluß mit den staatlichen Preistreibereien!
- Keine weitere Aufrüstung der Polizei!
- Weg mit der freiwillligen Polizeireserve!
Das Kampfprogramm soll auch die "Verbindung wirtschaftlicher und politischer Tageskämpfe aufzeigen. Das Kampfprogramm ist also ein gutes Instrument zur Mobilisierung der Massen und zur Isolierung der bürgerlichen Agenten in der Arbeiterklasse."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.25,Bochum 28.3.1972
02.03.1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 29.2.1972, 29.2.1972) unter Verantwortung von Horst Kwiatkowski in Berlin heraus. Aufgerufen wird zu den China-Filmveranstaltungen der KPD/ML-ZB (vgl. 3.3.1972, 7.3.1972).
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 2.3.1972
03.03.1972:
Für diesen Tag mobilisiert die Berliner KPD/ML-ZB zum Besuch ihrer ersten China-Filmveranstaltung (vgl. 7.3.1972), auf der 'Das Kanalsystem Rote Fahne' in den Stephan-Lichtspielen in der Moabiter Stephanstraße Nr.3 gezeigt wird:"
Vor allen Betrieben wurden dazu Karten verkauft. ... Vor dem Film hielt ein Vertreter der KPD/ML eine Rede über die Politik der VR China, den Aufbau des Sozialismus und die Kulturrevolution."
Die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld, die gerade einen Kantinenboykott durchführte, mobilisiert u.a. mit Hinweisen auf das Kantinenwesen in der VR China.
=Der Rote Blitz Nr.4,Berlin 16.3.1972;
Der Rote Gartenfelder Nr.3,Berlin 1.3.1972;
Rotlicht Nr.35,Berlin 1.3.1972;
Rote Turbine Extrablatt,Berlin 2.3.1972;
Rote Fahne Nr.6,Bochum 20.3.1972,S.6
07.03.1972:
Für diesen Tag mobilisiert die Berliner KPD/ML-ZB zum Besuch ihrer zweiten Filmveranstaltung anläßlich des Besuchs von Nixon in der VR China, auf der 'Das Kanalsystem Rote Fahne' gezeigt werden soll (vgl. 3.3.1972):"
Die zweite Veranstaltung war noch besser besucht als die erste. In dem rund 300 Plätze fassenden Kino mußte eine Reihe von Kollegen und Genossen in den Seitengängen stehen und auf den Zwischenstufen des Filmsaals sitzen."
In einem Bericht über die beiden Veranstaltungen schreibt die KPD/ML-ZB:"
In der Nähe des Kinos waren Streifenwagen aufgefahren und notierten alle Autonummern in der Umgegend". Karten wurden u.a. heute im IGM-Bereich vor dem Tor von KWU verkauft.
=Der Rote Blitz Nr.4,Berlin 16.3.1972;
Rotlicht Nr.35,Berlin 1.3.1972;
Rote Turbine Extrablatt,Berlin 29.2.1972, 2.3.1972 bzw. 7.3.1972
Der Rote Schaltwerker Nr.17,Berlin 6.3.1972;
Rote Fahne Nr.6,Bochum 20.3.1972,S.6
07.03.1972:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe bei KWU ein Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' unter dem Titel "Die Methoden und Ziele der SPD-Betriebsräte bei Entlassungen" heraus, in dem eine weitere politische Entlassung, Walter K. aus Abteilung 596, der verdächtigt wird, Kontakt zur KPD/ML-ZB zu haben, bekanntgemacht wird. Berichtet wird vom Siemens-Schaltwerk Berlin, angekündigt wird der Verkauf der eigenen 'Roten Fahne' (vgl. 9.3.1972).
Außerdem wird zum Besuch der heute stattfindenden China-Filmveranstaltung aufgerufen, zu der vermutlich morgens und nachmittags vor dem Tor Karten verkauft werden sollen.
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 7.3.1972
09.03.1972:
Bei KWU Berlin will die KPD/ML-ZB heute ihre 'Rote Fahne' Nr.5 (vgl. 6.3.1972) verkaufen.
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 7.3.1972
14.03.1972:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr.10 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 9.2.1972, Apr. 1972) mit 6 Seiten Umfang und Maria Bergmann als Verantwortlicher heraus. Eingegangen wird außer auf einige Abteilungen und die Betriebsratswahlen auch auf die Fahrpreiskampagne (vgl. 25.2.1972).
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.10,Berlin 14.3.1972
14.03.1972:
In Berlin erscheint durch die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Osram die Nr.37 des 'Rotlicht'. Berichtet wird u.a. von KWU.
=Rotlicht Nr.37,Berlin 14.3.1972
15.03.1972:
Bei der KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB ein zweiseitiges Extrablatt ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 7.3.1972, 13.4.1972) heraus, welches unter Verantwortung von Horst Kwiatkowski in Berlin u.a. auf die Abteilungen 390 und 551 eingeht.
=Rote Turbine Extrablatt,Berlin 15.3.1972
25.03.1972:
In Berlin findet, laut KPD, die erste Sitzung des von ihr unterstützten Maikomitees (MK - vgl. 6.4.1972) statt, zu dem von AEG Brunnenstraße (IGM-Bereich) zwei Delegierte entsandt werden.
Die KPD (vgl. 7.4.1972) berichtet u.a. von heute:"
WESTBERLIN
DIE VORBEREITUNG DES 1.MAI
...
Bisher haben sich in Westberlin folgende gewerkschaftsoppositionelle Maiausschüsse gegründet:
AEG-Brunnenstraße, KWU, Siemens, Schering, Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK - ÖTV-Bereich,d.Vf.), Branchenausschuß für die Werktätigen am Krankenhaus, Branchenausschuß für den Bereich der IG Druck und Papier (DP,d.Vf.).
FÜR DIE EINHEIT DER INTERNATIONALEN ARBEITERBEWEGUNG IM KAMPF GEGEN KAPITALISMUS UND IMPERIALISMUS!
KAMPF DEM ABBAU DER DEMOKRATISCHEN RECHTE DES VOLKES!
GEGEN MITBESTIMMUNGSILLUSIONEN -
FÜR SCHUTZRECHTE DER ARBEITERKLASSE ALS BASTIONEN IM KLASSENKAMPF!
FÜR DEN AUFBAU EINER REVOLUTIONÄREN GEWERKSCHAFTSOPPOSITION (RGO,d.Vf.)!
GEGEN DIE VERSCHLECHTERUNG DER ARBEITS- UND LEBENSBEDINGUNGEN DER WERKTÄTIGEN MASSEN DURCH MONOPOLKAPITAL UND SPD-REGIERUNG!
FÜR DEN SIEBEN-STUNDEN-TAG BEI VOLLEM LOHNAUSGLEICH!"
=Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.35,Berlin Apr. 1972,S.*;
Rote Fahne Nr.40,Dortmund 7.4.1972,S.3
April 1972:
Die KPD (vgl. 17.5.1972) berichtet vermutlich aus dem April über die Arbeit des Maiausschusses KWU des Maikomitees (MK) oppositioneller Gewerkschafter:"
SOLIDARITÄT MIT DEN KOREANISCHEN ARBEITERN BEI DER KWU
In der KWU, Werk Berlin, werden Gasturbinen bis zu 80 Megawatt und Schiffsturbinen konventioneller Bauart hergestellt. Eine Produktion also, die so leicht nicht ins Ausland verlagert werden kann, um dort aus niedrigeren Löhnen Extraprofite herauszuschlagen.
Bei der Turbinenfertigung werden zum größten Teil Facharbeiter gebraucht. Im Berliner Werk sind zwar im letzten Jahr ziemlich viel neue Maschinen angeschafft worden, die Ausrüstung mit neuer Maschinerie ist hier aber nicht geeignet, in großem Umfang Arbeitskräfte einzusparen, wie die KWU-Kapitalisten das natürlich wollen. Um ihre Profite auch trotz der hohen Ausgaben für die neue Maschinerie zu sichern, greifen die Kapitalisten zu anderen Methoden: waren bislang in der Hauptsache neben den deutschen Arbeitern angelernte türkische und jugoslawische Arbeiter im Berliner Werk eingestellt - insgesmt ca. 250 Mann -, so kommen jetzt in großem Maße südkoreanische Facharbeiter. Nach Verhandlungen mit der faschistischen südkoreanischen Regierung haben Vertreter der Firmenleitung zuerst 50 - im letzten Jahr - und jetzt wieder 40 koreanische Arbeiter angeheuert, die alle ihren Wehrdienst in der faschistischen südkoreanischen Bürgerkriegsarmee hinter sich haben und dementsprechend antikommunistisch beeinflußt sind.
Diese koreanischen Kollegn arbeiten wie die Soldaten; und die Kapitalisten haben ihre Unterkünfteauch gleich wieder zu Kasernen gemacht.
Die Kollegen 'wohnen' in 4-Bett-Zimmern, die 12 qm groß sind. Die Miete beträgt 90 DM im Monat. Diese Kasernenwohnungen und der Umstand, daß die südkoreanischen Kollegen kein Wort Deutsch können, macht sie gefügig, jede geforderte Überstunde auch abzuleisten. So arbeiten sie regelmäßig am Sonnabend und sind auch darüberhinaus bereit, jeden tag 10 Stunden zu arbeiten.
Für die 90 koreanischen Arbeiter gibt es einen Dolmetscher, der von der Regierung gleich mitgeliefert worden ist - welche Aufgabe er hat, kann man sich denken! Er hat erklärt: Urlaub würden die koreanischen Arbeiter dieses Jahr nicht nehmen, sie hätten zuwenig Geld um nach Hause zu fahren und sie wüßten auch nicht, wie sie hier ihren Urlaub verbringen sollten.
Die Koreaner haben Dreijahresverträge bekommen; sie arbeiten hier für ein Vielfaches des Lohnes, den sie im eigenen Land bekommen würden. Ihre Löhne liegen aber um ca. 5 - 10 Prozent unter denen der deutschen Arbeiter. Damit bekommen die koreanischen Arbeitervon den Kapitalisten genau die Rolle vom Lohndrücker zudiktiert.
Denn über die Spaltung durch Lohngruppen hinaus wird in der KWU ein Punktsystem angewandt, nach dem jeder einzelne Arbeiter eingeschätzt wird. Wenn sich deutsche Arbeiter jetzt beschweren, sie bekämen zuwenig Lohn, wird ganz offen auf die Koreaner hingewiesen, die volle 8 Stunden wie besessen durcharbeiten und sich nicht 5 Minuten vor dem Mittagessen die Hände waschen und die das Werkzeug erst nach Schichtende in die Werkzeugausgabe zurückbringen. 'Leistet erst einmal soviel wie die Koreaner!' heißt es dann.
Auch setzt die Firmenleitung die koreanischen Arbeiter genau zwischen die Arbeitsplätze der deutschen Kollegen, um ihnen diese 'Arbeitssoldaten' den ganzen Tag vor Augen zu halten. Darüberhinaus sollen die koreanischen Arbeiter als Streikbrecher einegsetzt werden. Sie stehen unter einem solchen Druck, daß die Kapitalisten annehmen, sie würden nie streiken. Denn wenn sie bei einem Streik mitmachen, müssen sie befürchten, wegen Vertragsverletzung sofort nach Hause geschickt zu werden, die Flugkosten bezahlen zu müssen und überdies ein Strafverfahren ihrer eigenen Regierung zu bekommen. Deshalb rechnet sich die Firmenleitung aus, daß kein Streik durchgeführt werden kann, weil die Koreaner in allen Abteilungen arbeiten und so die Produktion in einem gewissen Maß aufrecht erhalten werden kann.
Es ist klar, daß die deutschen Arbeiter nicht den koreanischen Kollegen die Schuld für die Spaltungsmanöverin die Schuhe schieben dürfen und sie etwa bekämpfen dürfen. Vielmehr muß entgegen allen Schwierigkeiten versucht werden, die koreanischen Arbeiter in den Abwehrkampf gegen die kapitalistischen Angriffe miteinzubeziehen.
Manchmal ist dazu sanfter Druck notwendig, so wenn zehn Kollegen um einen Koreaner herumstehen und auf ihre Uhr schauen, wenn dieser gleich beim Heulen der Sirene schon die Schleifmaschine glaubt laufen lassen zu müssen.
Aber erst der Kampf des koreanischen Volkes selbst gegen seine faschistischen Unterdrücker und um die revolutionäre Wiedervereinigung mit der Volksdemokratischen Republik Nordkorea (KVDR,d.Vf.) schafft die entscheidenden rundlagen, daß diese Kollegen nicht mehr in ständiger Angst um sich und ihre Familien 10 000 Kilometer von ihrer Heimat entfernt als Ausgebeutete und Spalter eingesetzt werden können.
Kämpfen wir gemeinsam gegen die Auswirkungen kapitalistischer Rationalisierung, gegen alle Lohnraubversuche und gegen den Imperialismus in aller Welt!"
=Rote Fahne Nr.43,Dortmund 17.5.1972,S.4
April 1972:
Vermutlich im April gibt die KPD bei KWU Berlin die Nr.11 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 14.3.1972, Mai 1972) heraus, die uns leider bisher nicht vorlag.
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.10,Berlin 14.3.1972
07.04.1972:
Die KPD (vgl. 7.4.1972) berichtet heute von den Betriebsratswahlen (BRW), u.a.:"
2.LISTEN, WAHLBOYKOTT, ENTLARVUNG
DIE TAKTIK DER PARTEI BEI DEN BETRIEBSRATSWAHLEN
...
Das Prinzip der 2.Liste schematisch und ohne jegliche Untersuchungen auf alle Betriebe zu übertragen, unternimmt anschaulich die KPD/ML-Zentralbüro (KPD/ML-ZB,d.Vf.).
- da werden 'Einheitsfrontkomitees' (EFK,d.Vf.) propagiert, hinter denen nichts anderes steckt als die eigene Betriebsgruppe, wie bei KWU in Westberlin (IGM-Bereich,d.Vf.)."
=Rote Fahne Nr.40,Dortmund 7.4.1972,S.5
10.04.1972:
Die KPD (vgl. 19.4.1972) berichtet aus Berlin vermutlich aus dieser Woche von ihrem Maikomitee (MK - vgl. 6.4.1972, 26.4.1972) u.a.:"
Es bestehen jetzt Maiausschüsse in folgenden Betrieben und Branchen:
AEG Brunnenstraße, DeTeWe, DWM, Borsig, KWU (alle IGM-Bereich,d.Vf.), Rudolf-Virchow-Krankenhaus (RVK - ÖTV-Bereich,d.Vf.), Schering (CPK-Bereich,d.Vf.), SEL, Siemens (beide IGM-Bereich,d.Vf.), Branchenmaiausschuß für die Werktätigen am Krankenhaus, Druck und Papier (DruPa-Bereich,d.Vf.), Bau (BSE-Bereich,d.Vf.) und Post (DPG-Bereich,d.Vf.)."
=Rote Fahne Nr.41,Dortmund 19.4.1972,S.3
11.04.1972:
In Berlin informieren die Wernerwerks-Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB und des KJVD mit einem gemeinsamen Extrablatt ihrer Zeitungen 'Roter Blitz' (vgl. 6.4.1972, 24.4.1972) und 'Der Funke' (vgl. 7.3.1972, 21.4.1972) über die politischen Entlassungen vom Vortag. Darüber berichtet man selbst so:"
Die Betriebsgruppen der KPD/ML und des KJVD waren ... mit einem Flugblatt vor dem Tor, in dem die Hintergründe der Entlassungen aufgedeckt werden: Alle diese fristlosen Entlassungen geschahen im vollen Einvernehmen mit dem Betriebsrat." Das Flugblatt ruft u.a. dazu auf, ein Komitee gegen diese Entlassungen zu bilden, was auch geschieht (vgl. 21.4.1972). Die KPD/ML-ZB berichtet über die Gründung und die weitere Arbeit: Das Komitee fordert die "sofortige Wiedereinstellung der entlassenen Kollegen, und erklärt, daß wir uns mit aller Kraft dafür einsetzen werden". Es fordert den Betriebsrat des Siemens-Werner-Werkes dazu auf, sofort zurückzutreten. Eine Solidaritätsresolution des Komitees ist unterzeichnet von:
- Gruppe junger Gewerkschafter Siemens II,
- Gruppe junger Gewerkschafter Kraftwerkunion (KWU),
- Gruppe junger Gewerkschafter Osram,
- Gewerkschaftsjugendgruppe DeTeWe.
"Diese Solidaritätsresolution ist ein großer Erfolg für die Arbeit des KJVD und des Solidaritätskomitees. Sie wird den Kampf gegen die sozialfaschistischen Bonzen auch innerhalb der Gewerkschaft voranbringen, wodurch der Boden für die proletarische Einheitsfront gegen solche Terrormaßnahmen erheblich verbessert wird."
=Der Rote Blitz/Der Funke Extrablatt,Berlin 11.4.1972;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.30,Bochum 22.4.1972
13.04.1972:
In einer Ausgabe ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 15.3.1972, 19.4.1972) gibt die Berliner KWU-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB auf den 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Horst Kwiatkowski den Stand ihrer Bemühungen um eine betriebliche Einheitsfront bekannt. Es sei jetzt mit Hilfe des Einheitsfrontkomitee (EFK) KWU gelungen ein betriebliches Maikomitee zu gründen, welches sich an der Demonstration beteiligen will.
Eingegangen wird auf Kandidaten zu den Betriebsratswahlen (BRW), die Entlassung von Walter Klitschka (vgl. 7.3.1972), die Abteilungen Lagerwesen und Fertigungsrevision (596) sowie auf den Vorsitzenden der SPD-Betriebsgruppe und des IGM-Vertrauensleutekörpers (VLK), Horst Heinrich.
Angekündigt wird der Verkauf der 'Roten Fahne' (vgl. 14.4.1972).
=Rote Turbine,Berlin 13.4.1972
14.04.1972:
Vor KWU Berlin will die KPD/ML-ZB heute ihre 'Rote Fahne'(RF) Nr.7 (vgl 3.4.1972) verkaufen.
=Rote Turbine,Berlin 13.4.1972
26.04.1972:
In Berlin wird heute, laut SAG, bei KWU eine Stunde lang gegen die CDU/CSU-Machtübernahmepläne gestreikt. Die Betriebsgruppe KWU der KPD/ML-ZB berichtet, daß 700 Männer, Frauen, Ausländer und Jungarbeiter ab 9 Uhr 58 eine Stunde lang die Huttenstraße blockieren. Von Streiks in Berlin berichtet die KPD/ML-ZB auch bundesweit.
=Klassenkampf Nr.11/12,Frankfurt Mai/Juni 1972;
Rote Turbine Datum unleserlich,Berlin 2?.4.1972;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.32,Bochum 29.4.1972
28.04.1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich heute eine Ausgabe ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 19.4.1972) heraus, welche die letzte uns derzeit vorliegende ist. Berichtet wird auf den 8 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Horst Kwiatkowski in Berlin u.a. von der Maivorbereitung, "daß das betriebliche Maikomitee Anfang der Woche seine Arbeit praktisch einstellen mußte, weil die Vertreter der KPD/ML (Roter Morgen) (KPD/ML-ZK,d.Vf.) erklärten, daß sie wichtigeres vorhätten." In Berlin sollen 4 Maidemonstrationen stattfinden, wobei KPD/ML-ZB und KPD/ML-ZK gemeinsam ab Brunnenstraße im Wedding demonstrieren wollen.
Eingegangen wird auch auf den Streik gegen das Mißtrauensvotum (vgl. 26.4.1972) wozu auch heute das 'Rote Fahne' Extrablatt (vgl. 26.4.1972) vertrieben werden soll.
Aus Berlin wird berichtet von Siemens Gartenfeld und Schaltwerk sowie von NCR und der IGM Ortsverwaltung. Aus NRW wird berichtet über den 'Roten Rohrzieher' der KPD/ML-ZB bei Mannesmann Düsseldorf, aus Niedersachsen vom 'Roten Conti Arbeiter' in Hannover und mit Hilfe der 'Roten Fahne' aus Baden-Württemberg von der Arbeit von KPD/ML-ZB und KJVD bei Rhodia Freiburg sowie in der IG Chemie (CPK) Verwaltungsstelle.
=Rote Turbine Datum unleserlich,Berlin 2?.4.1972
30.04.1972:
In Berlin findet die Großveranstaltung des zentralen Maikomitees statt, zu dem sich laut KPD/ML-ZK die Einheitsfrontkomitees (EFK - im wesentlichen ein betrieblicher Zusammenschluß der KPD/ML's ZB und ZK,d.Vf.) von AEG, Siemens, NCR, KWU, Gillette und Borsig, die Stadtteilkomitees Wedding, Märkisches Viertel und Spandau, KJVD, KPD/ML-ZB, KPD/ML-ZK, RG, KSB/ML sowie griechische (OGML), türkische (PEF), italienische (PCI/ML) und arabische MLer zusammengeschlossen haben. Die Teilnehmerzahl beträgt, laut KPD/ML-ZB, ca. 900. Gezeigt werden soll der Film "Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse". Veranstaltungsort sind die Spandauer Festsäle in der Schützenstraße 2-4.
=Rote Fahne Nr.10,Bochum 15.5.1972,S.11;
Roter Morgen Nr.11,Hamburg 5.6.1972;
Rotlicht o.Nr.,Berlin o.J. (1972);
Rotlicht/Die Rote Osramjugend Extrablatt,Berlin o.J. (1972);
KPD/ML-ZB-LV Westberlin:Aufurf Heraus zum Roten 1.Mai,Berlin 1972;
Der Rote Blitz,Berlin 24.4.1972
Mai 1972:
Vermutlich im Mai gibt die KPD bei KWU Berlin die Nr. 12 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. April 1972, 14.6.1972) heraus, derer wir bisher leider nicht habhaft werden konnten.
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.10,Berlin 14.3.1972
Mai 1972:
Die KPD (vgl. 7.6.1972) berichtet aus Berlin vermutlich aus dem Mai:
Neue Jugendgruppen, die offensichtlich allzu fortschrittliche Politik machten, wurden von der Ortsverwaltung erst gar nicht anerkannt, so in den Fällen KWU und Siemens (vgl. Mai 1972 bzw. **.**.197*,d.Vf.)."
Berichtet wird auch in:
- Berlin im IGM-Bereich durch die KPD bei Siemens (vgl. 22.5.1972) und durch den 'Klassenkampf' bei SEL (vgl. Aug. 1972).
=Rote Fahne Nr.45 und 46,Dortmund 31.5.1972 bzw. 7.6.1972,S.5 bzw. S.8;
Klassenkampf - Ausgabe SEL Nr.27,Berlin o. J. (1972)
01.05.1972:
Die KPD/ML-ZK beteiligt sich, nach eigenen Angaben, am zentralen Maikomitee, welches von ihr selbst, RG, KSB/ML, KJVD, KPD/ML-ZB, arabischen, griechischen, italienischen, spanischen und türkischen Genossen, den Stadtteilkomitees Wedding, Märkisches Viertel und Spandau sowie den Einheitsfrontkomitees Siemens, NCR, AEG, KWU, Gillette und Borsig gebildet wurde. Dieses Maikomitee organisiert eine Demonstration durch den Wedding ab Brunnenstraße mit 1 000 Teilnehmern.
Der KB Bremen schreibt dazu:"
Die KPD/MLs (Roter Morgen und Rote Fahne) konnten nicht mit der KPD zusammen demonstrieren und mit der SEW wollten sie nicht zusammengehen. So machten sie eine dritte Demonstration mit dem Schwerpunkt gegen 'Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik'. Dieser Demonstration schlossen sich auch die Organisationen der ausländischen Marxisten-Leninisten an. Es nahmen ungefähr 1 000 Menschen teil."
=Wahrheit Nr.4,Bremen 1972,S.5;
Roter Morgen Nr.11,Hamburg 5.6.1972
16.05.1972:
Die KPD (vgl. 7.6.1972) berichtet aus Berlin von der IGM-BJK (vgl. **.**.197*, **.**.197*):"
Westberlin: Die kämpfende Gewerkschaftsjugend war ausgeschlossen!
IGM-JUGENDKONFERENZ
Am 16.Mai fand die 10. Bezirksjugendkonferenz der Westberliner IG Metall statt. Schon im Juni 1971 (vgl. 22.6.1971,d.Vf.) hatten die gewerkschaftlichen Jugendgruppen die Einberufung dieser Konferenz gefordert, um einen neuen Ortsjugendausschuß (OJA) zu wählen. Seitdem hat die Ortsverwaltungsspitze die Konferenz verzögert mit der Befürchtung, durch die geschlossene Front der Jugendgruppen könnte ein fortschrittlicher OJA gewählt werden. Seitdem haben die Gewerkschaftsführer nichts unversucht gelassen, durch Unterstützung der opportunistischen Elemente in den Jugendgruppen diese geschlossene Front zu spalten.
Über den Jugendsekretär Foede wurden vor allem die SEW-Revisionisten und ihre Nachläufer gefördert, die mit sozialistischen Phrasen von sich reden machen, gleichzeitig aber in allen entscheidenden Punkten die Gewerkschaftsführer unterstützten. Die jungen Kollegen aber, die tatsächlich entschieden für die Interessen ihrer Kollegen eintraten, wurden von der Ortsverwaltung verbissen bekämpft. So wurde der Jugendgruppe NCR und später der bei AEG-Telefunken (vgl. **.**.197* bzw. **.**:197*,d.Vf.) die Anerkennung entzogen, weil beide Flugblätter verteilt hatten, in denen sie die reaktionären alten Betriebsträte entlarvten und die Wahl fortschrittlicher Betriebsräte propagierten.
Das jetzige OJA-Mitglied Kördel denunzierte die Mitglieder der IGM-Jugendgruppe AEG, die für dieses Flugblatt stimmten, bei der Ortsverwaltung, mit dem Ergebnis, daß gegen diese junge Kollegen inzwischen Ausschlußverfahren (UVB- vgl. **.**.197*,d.Vf.) eingeleitet wurden.
Neue Jugendgruppen, die offensichtlich allzu fortschrittliche Politik machten, wurden von der Ortsverwaltung erst gar nicht anerkannt, so in den Fällen KWU und Siemens (vgl. Mai 1972 bzw. **.**.197*,d.Vf.). Die Jugendgruppe Siemens hatte erfolgreich für die Einrichtung einer Jugendvertretung (JV,d.Vf.) in ihren Betrieben gekämpft!
Nach solchen Manövern glaubte die Ortsverwaltung, sich eine Bezirksjugendkonferenz leisten zu können. Um ganz sicher zu gehen, schloß sie die jugendlichen Gewerkschafter von der Wahl der Delegierten aus und lud nur die alten Jugendvertreter ein."
=Rote Fahne Nr.45 und 46,Dortmund 31.5.1972 bzw. 7.6.1972,S.5 bzw. S.8
21.05.1972:
An der ersten nationalen Konferenz der der KPD-nahestehenden oppositionellen Gewerkschafter (vgl. 1.10.1972) nehmen, nach eigenen Angaben, über 100 Gewerkschafter aus 9 Gewerkschaften (CPK, IGM, IGBE, DruPa, BSE, ÖTV, DPG, DAG, GEW) und fast 50 Betrieben teil, u.a. aus Berlin von KWU. Die KPD (vgl. 24.5.1972) berichtet u.a.:"
Die Diskussion wurde eröffnet mit Berichten über die Betriebsratswahlen. Besonders herzlich wurden die deutschen und spanischen Kollegen der 'Gruppe oppositionelle Gewerkschafter der IGM bei Opel/Bochum' (GOG,d.Vf.) begrüßt.
Die Kollegen berichteten über Vorbereitung und Verlauf der Betriebsratswahlen (BRW,d.Vf.). Angesichts der neuen Ereignisse verfaßten die anwesenden Gewerkschafter umgehend eine Solidaritätsadresse (vgl. 21.5.1972,d.Vf.), die in scharfer Form die Machenschaften der SPD und DKP-Arbeiterverräter bei Opel verurteilt. Gleichzeitig verpflichteten sich die Gewerkschaftsfunktionäre, so schnell wie möglich in ihren Gremien und Betrieben über ergänzende Solidaritätserklärungen zu beraten und zu beschließen.
Anschließend kamen aus zahlreichen anderen Betrieben anschauliche Berichte, so von Ford Köln, Mannesmann-Lierenfeld, KWU-Westberlin, AEG-Westberlin, Daimler-Benz Stuttgart, Schering Westberlin, Zeche Westerholt-Polsum u.a."
=Rote Fahne Nr.44 und 50,Dortmund Mai 1972 bzw. 5.7.1972,S.1f bzw. S.4;
Revolutionäre Gewerkschafts Opposition Nr.1,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)
Juni 1972:
In der Nr.5 seines 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Mai 1972, Juli 1972) berichtet der KJVD der KPD/ML-ZB u.a. aus Berlin von der IG Metall (IGM) Jugendgruppe KWU.
=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.5,Bochum Juni 1972
Juni 1972:
An einem Freitag, vermutlich im Juni, führt die KPD/ML-ZK eine Veranstaltung zu den Ostverträgen durch, über die es in einem Leserbrief des 'Roten Lautsprechers' (vgl. Juni 1972) von einem Arbeiter von Siemens Gartenfeld heißt:"
Veranstaltung im Schultheiss-Faß:
RAUS AUS SEW UND ZIRKELN!
REIN IN DIE KPD/ML, KOLLEGEN!
Kollegen, am letzten Freitag war ich auf einer Veranstaltung unserer Partei, der KPD/ML. Da waren mehrere Kollegen von uns, von Siemens. Auch aus anderen Betrieben, wie KWU. Morgens vor den Betrieben wurden ja die Flugblätter verteilt. So ungefähr 50 Kolleginnen und Kollegen sind gekommen. Am Anfang hat ein Genosse von der KPD/ML eine Rede gehalten, daß die Partei vor 3 1/2 Jahren von revolutionären Arbeitern in Hamburg gegründet worden ist. Diese Genossen, die haben schon vorher in der alten, 1956 verbotenen KPD gekämpft. Uns allen wurde am Freitag ganz klar, warum die eine neue KP, nämlich die KPD/ML gegründet haben. Der Genosse, der die Rede gehalten hat, sagte uns nochmal ganz deutlich, welchen Weg uns damals die alte KPD und jetzt die D'K'P (DKP,d.Vf.) zeigen wollte. Und hier bei uns die SEW. Die Führer von der SEW, die sagen auch manchmal, sie sind Kommunisten.
Aber haben die uns schon mal gesagt, wie wir zur Revolution kommen können, und wie wir die ganzen Siemens-Bosse und die anderen Kapitalisten zum Teufel jagen können, wie wir selbst die Macht der Arbeiterklasse errichten können? Nee, Kollegen! Da ist nichts drin mit der SEW. Die sagen doch noch, wir sind zu doof, wir Arbeiter würden nicht verstehen was es heißt, die Ausbeuter zum Teufel zu jagen und selbst die Macht in die Hände zu nehmen. Dann quatschen diese Arbeiterverräter auch immer davon, wir sollen die Macht der Monopole 'zurückdrängen'. Und wir sollen diese Bande auch noch wählen, damit sie auch ins Rathaus oder in den Bundestag kommen. Damit sie dort mit den feinen Herren von der SPD oder CDU auf unsere Kosten leben können, noch mehr Gesetze gegen uns machen.
Ihre 'Brüder' von der SED, die zeigen uns doch, wie sie die Kollegen in der DDR unterdrücken, wie unsere Klassenbrüder in der DDR für die faule Honecker-Ulbricht-Bande schindern müssen.
Kollegen, die Lügner von der SEW, die kommen aber immer wieder mit schönen Worten. Die müssen wir ihnen zurück ins Gesicht schleudern, diesen Verrätern und Spaltern.
Es gibt auch immer mehr Kollegen in der SEW, die merken auch was Sache ist. Jetzt am Freitag waren auch vier oder fünf Kollegen da. Einige sagten ganz deutlich, was da los ist in der SEW. Einer, der ist schon über 60 Jahre alt. Der hat mal eine andere Meinung gehabt als so ein SEW-Bonze. Und da hat der Halunke ihm doch frech ins Gesicht gesagt, der Kollege hätte noch nicht genug studiert. Er soll erst noch ein paar Kurse mitmachen. Der Kollege, der sein ganzes Leben für die Arbeiterbewegung gearbeitet hat!
Da waren auch noch einige Kollegen von einer anderen Organisation, der 'Gruppe Rote Fahne Bochum' (KPD/ML-ZB,d.Vf.). Die wollten den Kollegen dort weismachen, die SPD-Bonzen in den Betrieben, die wären schlimmer als die von der SEW oder D'K'P in Westdeutschland. Die Genossen von der KPD/ML haben ihm dann auch erklärt, daß er sich da in die Irre führen läßt. Die haben ihm klar gezeigt, daß die SPD-Betriebsräte offen gemeinsame Sache mit den Kapitalisten machen, wie die Gewerkschaftsbonzen! Aber welcher Kollege läßt sich denn von einem SPD-Bonzen vom Kampf abhalten? Dazu ist ja die SEW da! Das haben wir doch hier in Berlin gesehen am 1.Mai. Wer hat denn da mit Lügen und faulen Parolen 20 000 Kollegen auf die Straße gebracht, die Schütz-Sickert-Bande oder die SEW?
Und da hat die KPD/ML ganz recht, wenn sie sagt, daß die SEW viel gefährlicher in der Arbeiterbewegung ist. Die SPD, die reden doch schon lange nicht mehr von Arbeiterinteressen. Das merken wir doch tagtäglich, daß die das Geschäft der Siemens-Bosse betreiben. Und die Genossen von der KPD/ML haben auch Recht, wenn sie sagen, daß wir allen Kollegen, die den Lügen von der SEW noch glauben, ganz klar sagen, was Sache ist. Denn wir kämpfen gemeinsam gegen die Kapitalistenklasse, da brauchen wir jeden, auch die Kollegen, die heute noch in der SEW sind."
=Roter Lautsprecher Nr.6,Berlin Juni 1972,S.8
14.06.1972:
Bei KWU Berlin gibt die KPD die Nr. 13 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. Mai 1972, 3.7.1972) heraus, die sich auf ihren 6 Seiten u.a. mit den Vertrauensleutewahlen (VLW) befaßt, in die auch die SPD-Betriebsgruppe eingriff. Außer zur RAF und zu Vietnam äußert man sich auch zur KPD/ML-ZB, die sich in der letzten Ausgabe ihrer 'Roten Turbine', die wir leider nicht kennen, zu den Vertrauensleutewahlen in der Abteilung der Betriebssschlosser zu Wort gemeldet habe. Hierzu wird festgestellt, "daß die Betriebsgruppe der KPD/ML bestimmte Ereignisse im Betrieb vom Hörensagen kennt, und, ohne ihre Informationen zu überprüfen, dazu gleich Artikel schreibt."
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.13,Berlin 14.6.1972
19.06.1972:
Der 'Rote Morgen' Nr.12 (vgl. 5.6.1972, 3.7.1972) erscheint. Bei KWU Berlin hat ein Betriebskomitee zum Zellenaufbau die Betriebszeitung 'Roter Kraftstrom' herausgegeben, welche sich u.a. mit den Betriebsgruppen von KPD, KPD/ML-ZB und SPD befaßt.
=Roter Morgen Nr.12,Hamburg 1972
20.06.1972:
In Berlin wird die Arbeiterrunde der Stadtteilleitung Neukölln der KPD zum Thema "Wie arbeiten Kommunisten in den Gewerkschaften?" nach eigenen Angaben von 35 Kollegen aus Neuköllner und Tempelhofer Betrieben besucht. Anhand der Vorgänge um die IGM Jugendgruppen AEG (Ausschluß aus formalen Gründen), Siemens und KWU (Nichtanerkennung) wird die Notwendigkeit der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO) erläutert.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe SEL Nr.2,Berlin Juni 1972
03.07.1972:
Vermutlich heute gibt die KPD bei KWU Berlin die auf Juli datierte Nr.14 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 14.6.1972, 14.8.1972) heraus, für deren 8 Seiten Maria Bergmann die Verantwortung übernimmt. Anläßlich der Betriebsratswahlen (BRW) beschäftigt man sich mit der SPD-Betriebsgruppe, die wieder einmal reichlich Leute durchbringen konnte. Des weiteren geht man auf den Gemeinkostenbereich und die Küche ein, die miserable Arbeitsbedingungen und einen schlechten Service hat, während für die Geschäftsleitung 3 Serviererinnen bereitstehen. Die RAF bekommt die Schuld für die Einführung der Terrorgesetze und die Schaffung des Polizeistaats. Aufgerufen wird zur Vietnamdemonstration am 8.7.1972.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.14,Berlin Juli 1972
02.08.1972:
Die Nr.54 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 26.7.1972, 9.8.1972) erscheint und berichtet auch von den Berliner IGM Jugendgruppen Siemens, AEG, KWU und NCR.
=Rote Fahne Nr.54,Dortmund 2.8.1972
14.08.1972:
Nach dem 13. und noch vor dem 26.8.1972 erscheint bei KWU Berlin die auf August datierte Nr. 15 der 'Kommunistischen Arbeiterpresse' der KPD (vgl. 3.7.1972, 26.9.1972), für deren 8 Seiten wieder einmal Maria Bergmann verantwortlich zeichnet. Berichtet wird aus einigen Abteilungen der KWU, über die Torkontrollen, über Leiharbeiter in Berlin, Vietnam, den 13. August, und die Jugendtarifrunde. Hierzu habe habe der vor einigen Wochen gegründete Kommunistische Jugendverband (KJV) Arbeiterrunden durchgeführt. Für die Demonstration der KPD in München gegen die Olympiade (vgl. 26.8.1972) werden Mitfahrgelegenheiten angeboten.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.15,Berlin Aug. 1972
26.08.1972:
Zur Eröffnung der Olympiade findet in München eine antiimperialistische Demonstration statt. Dazu riefen u.a. die KPD, die LgdI, das Afrika-Komitee, das NVK und auch der KJV der KPD auf einer vermutlich NRW-weiten Veranstaltung in Dortmund (vgl. 19.8.1972) auf.
In der 'RPK' und in 'Afrika kämpft' werden ca. 5 000 Teilnehmer gemeldet. Bei KWU Berlin, wo Mitfahrgelegenheiten angeboten wurden, waren es über 8 000 Demonstranten.
=Rote Fahne Nr.55, 58 und 17,Dortmund 9.8.1972, 30.8.1972 bzw. 25.4.1973,S.*,S.2 bzw. S.3;
Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.15 und 16,Berlin Aug. 1972 bzw. 26.9.1972;
Rote Presse Korrespondenz Nr.182,Berlin ****1972;
Afrika Kämpft Nr.2,Berlin ***1972,S.2
02.09.1972:
Es erscheint die Nr.18 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 21.8.1972, 18.9.1972). Berichtet wird u.a. über die eigene Betriebsgruppe KWU Berlin.
=Rote Fahne Nr.18,Bochum 2.9.1972
26.09.1972:
Bei KWU Berlin gibt die KPD die Nr.16 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 14.8.1972, Okt. 1972) mit 8 Seiten und Maria Bergmann als Verantwortlicher heraus. Eingegangen wird außer auf den eigenen Betrieb auf die Olympiade und die Geiselnahme in München (vgl. 26.8.1972, 5.9.1972), die Metalltarifrunde, Klöckner Georgsmarienhütte, Hagen und Bremen, die MF Buckau-Wolf in Grevenbroich und die Schließungen in der Berliner Druckindustrie (vgl. 1.9.1972).
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.16,Berlin 26.9.1972
30.09.1972:
Bei KWU Berlin sind derzeit, laut KPD, 2 186 Personen beschäftigt (vgl. 31.5.1973).
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.27,Berlin 20.7.1973
Oktober 1972:
Vermutlich im Oktober gibt die KPD bei KWU Berlin die Nr.17 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 26.9.1972, 16.11.1972) heraus, die uns bisher noch nicht zugänglich war. Diese beschäftigt sich u.a. mit der Jugendversammlung.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.18,Berlin 16.11.1972
01.10.1972:
In Dortmund nehmen, nach eigenen Angaben über 100 Personen an einem Treffen oppositioneller, der KPD-nahestehender Metaller teil. Die Teilnehmer kommen u.a. von KWU Berlin.
=Rote Fahne Nr.63,Dortmund 4.10.1972;
Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.1,Dortmund o.J. (1972),S.36
22.10.1972:
Laut KPD/ML-ZB soll in Bochum ein bundesweites Treffen oppositioneller Gewerkschafter stattfinden, zu dem Vertreter kommen wollen auch von KWU (Westberlin).
Die Teilnehmer kommen offensichtlich sowohl von der KPD/ML-ZB als auch von der KPD/ML-ZK. U.a. wird ein Komitee gewählt, das eine weitere Konferenz vorbereitet.
=Rote Fahne Nr.21,Bochum 24.10.1972,S.11;
Rote Westfalenwalze Wir Lehrlinge stellen unsere Lohnforderungen auf!,Dortmund o.J. (Nov. 1972),S.3
16.11.1972:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr.18 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. Okt. 1972, 12.12.1972) heraus, die 6 Seiten und Maria Bergmann als Verantwortliche enthält. Vom eigenen Betrieb kümmert man sich um eine ganze Reihe von Abteilungen und um die Koreaner. Die KPD/ML-ZB habe ein Flugblatt ihrer 'Roten Turbine' zu einem angeblichen Streik der Rohrschlosser verteilt, der allerdings gar nicht stattgefunden habe. Interesse bringt man auch für die Turbinenproduktion bei KWU Mülheim und AEG Kanis Essen, die Jugendmetalltarifrunde (vgl. 20.10.1972, 29.10.1972) und Entlassungen in der Berliner Metall- und Druckindustrie auf. Aufgerufen wird zum Besuch der morgigen Bundestagswahlveranstaltung.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.18,Berlin 16.11.1972
29.11.1972:
In der Nr.71 der 'Roten Fahne' (vgl. 21.11.1972, 6.12.1972) der KPD wird eine Arbeiterkorrespondenz aus der 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP) für KWU Berlin übernommen.
=Rote Fahne Nr.71,Dortmund 29.11.1972
12.12.1972:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr.19 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 16.11.1972, Jan. 1973) heraus, für deren 8 Seiten Maria Bergmann verantwortlich zeichnet. Hauptthema ist die Metalltarifrunde, wozu neben diversen Meldungen aus der 'BRD' und Berlin auch bekanntgegeben wird, daß sich jeden Donnerstag ein Kampfausschuß oppositioneller Gewerkschafter zur Metalltarifrunde KWU treffe. Kampfausschüsse will die KPD auch zu den Mieterhöhungen (vgl. 13.12.1972) gründen, dies soll auf Arbeiterrunden geschehen. Über Informationen verfügt man von der Vertrauensleutesitzung, über diese wurde in den uns vorliegenden Ausgaben, wobei uns 5 von bisher 19 Nummern fehlen, noch nicht berichtet. Auf der Sitzung wurde u.a. auf den Gasturbinenbau in Berlin und Mülheim, den Berliner Dampfturbinenbau und den Reaktorbau bei AEG Kanis Essen eingegangen. Außer mit den Sozialleistungen beschäftigt man sich auch mit den Afrikaveranstaltungen der LgdI, die auch noch zu Blutspenden für Vietnam aufruft. Diese Kampagne solle bis zum 20.12.1972 durchgeführt werden, wobei man sich von Sammelpunkten in Reinickendorf, Wedding, Moabit, Charlottenburg, Kreuzberg, Schöneberg und Neukölln in das Rudolf Virchow Krankenhaus begeben solle. Von der IG Metall wird bekanntgegeben, daß diese 1972 in Berlin 33 Ausschlußverfahren durchgeführt habe (vgl. 18.12.1972).
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.19,Berlin 12.12.1972
18.12.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD erstmals ihre 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' (RGO) (vgl. März 1973) heraus. In der Dokumentation zu den Betriebsratswahlen 1972 befaßt man sich u.a. mit KWU in Berlin.
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.1,Dortmund o.J. (1972)
Januar 1973:
Vermutlich im Januar bringt die KPD bei KWU Berlin die Nr.20 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 12.12.1972, Feb. 1973) heraus, die uns bisher nicht vorlag.
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.19,Berlin 12.12.1972
Februar 1973:
Bei KWU Berlin werden, laut KPD, diesen Monat 140 DM für die Vietnamhilfe gesammelt (vgl. März 1973).
=Rote Fahne Nr.18,Dortmund 2.5.1973,S.5
Februar 1973:
Vermutlich im Februar gibt die KPD die Nr.21 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP) bei KWU (vgl. Jan. 1973, März 1973) heraus, die uns bisher nicht zugänglich war.
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.19,Berlin 12.12.1972
14.02.1973:
Die KPD gibt die Nr.7 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 7.2.1973, 21.2.1973) heraus, in der von den Streiks u.a. bei HuF Velbert (vgl. 13.2.1973) berichtet wird. Die KPD organisierte Solidarität in Essen, Bochum und Solingen sowie in Berlin von der Jugendvertretung KWU und den IGM Jugendgruppen AEG und SEL.
Eingegangen wird anläßlich des Besuchs des südkoreanischen Außenministers in der BRD (in Hamburg, Bonn und Berlin) auf die bei AEG, KWU, Osram und in der Krankenpflege beschäftigten Koreaner.
=Rote Fahne Nr.7,Dortmund 14.2.1973
März 1973:
Vermutlich im März gibt die Gewerkschaftsabteilung beim ZK der KPD die Nr.2 ihrer 'Revolutionären Gewerkschaftsopposition' (RGO – vgl. 18.12.1972, Mai 1973) heraus.
Eine Resolution gegen die Ausschlüsse wurde auch auf dem Koordinationstreffen der Berliner IG Metall Jugendgruppen verabschiedet, wo außer dem OJA auch Kollegen von Osram, AEG Telefunken, NCR, Siemens und KWU anwesend waren.
=Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.2,Dortmund o.J. (1973)
März 1973:
Bei KWU Berlin werden, laut KPD, diesen Monat 140 DM für die Vietnamhilfe gesammelt (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973).
=Rote Fahne Nr.18,Dortmund 2.5.1973,S.5
März 1973:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr.22 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP - vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus, deren 6 Seiten u.a. mit einem Bericht von der Vertrauensleutesitzung am 28.2.1973 gefüllt sind, auf der eine Reihe von Abteilungen und die Gasturbinenproduktion - vermutlich für den Cabora Bassa-Staudammm in Mosambik - in Berlin und Mülheim sowie bei BBC zur Sprache kam.
Ein Artikel zum 1.Mai ist 'Rote Fahne' LeserInnen wohlbekannt, im weiteren geht man außer auf Griechenland noch auf die Abstimmung unter den Angestellten über die Einführung der Gleitzeit ein.
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.22,Berlin März 1973
April 1973:
Die KPD berichtet aus Berlin von der Vietnamhilfe bei der KWU (vgl. März 1973) vermutlich aus dem April:"
KWU-WESTBERLIN, TROTZ KÜNDIGUNGSDROHUNGEN: VIETNAMHILFE GEHT VORAN!
Mehrere Kollegen aus der Kraftwerk-Union in Westberlin haben sich in den letzten Monaten zusammengefunden, um den Kampf des vietnamesischen Volkes zu unterstützen. Die Kollegen hatten in den Monaten Februar und März jeweils 140 DM gesammelt und an die VIETNAM-HILFE ALLES FÜR DEN SIEG überwiesen. Sie wollten jedoch ihre materielle Hilfe für das vietnamesische Volk noch weiter steigern, deshalb wurde ein Aufruf von ihnen verfaßt, ein Jugendvertreter und ein Mitglied des Betriebsrats unterschrieben diesen Aufruf und hängt ihn an den schwarzen Brettern im Betrieb aus:
'Kolleginnen und Kollegen!
Hiermit fordern wir Euch auf, unterstützt mit uns die Vietnamhilfe Alles für den Sieg.
Durch Spenden von Kollegen unseres Betriebes war es uns möglich, für die Monate Februar und März jeweils 140 DM auf das Konto der VIETNAMHILFE zu überweisen. Das ist bereits ein schöner Erfolg, doch es muß noch mehr werden!
Das vietnamesische Volk benötigt dringend unsere Hilfe!
Folgt unserem Beispiel, spendet auch Ihr in jeder Woche einen Stundenlohn! Kollegen von Siemens bauen zur Unterstützung des vietnamesischen Volkes ein Notstromaggregat. Unser nächstes Ziel ist es, die Spendensumme auf monatlich 300 DM zu erhöhen!
Mit dem Geld wird die VIETNAMHILFE eine Reihe von medizinischen Geräten für die befreiten Gebieten kaufen, darunter sind:
- Hirnstrom-Meßgeräte
- Elektrokardiographen (EKG's)
Wenn Ihr spenden oder mehr über die VIETNAMHILFE erfahren wollt, dann wendet Euch bitte an uns.
- Dem faschistischen Thieu-Regime keinen Pfennig!
- Alles für den Sieg des kämpfenden vietnamesischen Volkes!'
Einigen Leuten im Betrieb, vor allem den sozialdemokratischen Betriebsräten, war jedoch diese Aktivität ein Dorn im Auge. Nachdem sie davon erfahren hatten, setzten sie sich schnellstens mit der Geschäftsleitung in Verbindung und benutzten ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kapitalisten dazu, den beiden unterzeichnenden Kollegen eine Ermahnung, wegen politischer Betätigung im Betrieb auszusprechen - im Wiederholungsfalle wurde Kündigung angedroht.
Der Betriebsrat führte anschließend eine Sondersitzung durch, um dieser Ermahnung seine Zustimmung zu geben. Einzelne Betriebsräte, so der besonders reaktionäre Gerhard Döring plädierten sogar auf fristlose Entlassung. Klaus Teske jedoch - gewiefter Vorsitzender, Bezirksverordneter der SPD und im letzten Jahr mit der Willy-Brandt-Medaille für besonders gute Parteiarbeit ausgezeichnet - fürchtete sich zu recht davor, daß eine Entlassung zweier oppositioneller Finktionäre zuviel Staub aufgewirbelt hätte. Nun suchen die SPD-Betriebsräte nach anderen Mitteln, die unbequemen Kollegen loszuwerden, gegenwärtig wird eine erneute Hetzkampagne veranstaltet, den beiden Kollegen der Ausschluß nach dem Unvereinbarkeitsbeschluß (UVB - vgl. 16.4.1973,d.Vf.) des Beirats der IGM angedroht.
Trotz dieser massiven Einschüchterungen geht der Kampf der oppositionellen Kollegen im Betrieb weiter. Mobilisierung der Kollegen, Unterschriftensammlungen, Solidaritätsresolutionen aus anderen Betrieben müssen jetzt das Mittel sein, den Arbeiterfeinden im Betrieb und in den Gewerkschaften einen Strich durch die Rechnung zu machen. Auf der Veranstaltung des Maikomitees oppositoneller Gewerkschafter am vergangenen Freitag (vgl. 27.4.1973,d.Vf.) betonte auch ein Kollege aus der KWU:
'Trotz dieser Einschüchterungsversuche seitens Geschäftsleitung, SPD-Betriebsräten und Gewerkschaftsbonzen geht unser Kampf weiter. Insbesondere werden wir unsere Aktivitäten für die VIETNAM-HILFE weiter verstärken. Nach wie vor gilt unser Aufruf... in den Monaten Februar und März haben wir jeweils 140 DM gesammelt - unser nächstes Ziel ist es diese Summe auf 300 DM monatlich zu erhöhen!'"
=Rote Fahne Nr.18,Dortmund 2.5.1973,S.5
April 1973:
Vermutlich Anfang April oder noch im März bringt die KPD bei KWU Berlin die Nr.23 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP - vgl. März 1973, 27.4.1973) heraus, die mit 10 Seiten außerordentlich dick ist und als Beiheftung auch noch einen zweiseitigen Sonderdruck der 'Kämpfenden Jugend' (KJ) des KJV enthält.
Außer mit einem Aufruf zu den Maiaktionen (vgl. heute, 30.4.1973, 1.5.1973) beschäftigt man sich noch mit der Hetze gegen die KPD wegen der Bonner Rathausbesetzung (vgl. 10.4.1973). In diesem Zusammenhang wird mitgeteilt, daß die 'KAP' von KSV-Anhängern verteilt wird. Berichtet wird von der Vertrauensleutesitzung am 16.4.1973, auf der auch die SPD-Betriebsräte anwesend waren und man sich u.a. mit der Jugendvertretung und dem Berliner Metallbetrieb Krone, wo eine oppositonelle Liste 2 zur Betriebsratswahl antrat, befaßte. Bei der KWU gäbe es rund 20 Lehrlinge, wobei die Hälfte noch im AEG Werk Holländerstraße sei. Seit dem Sommer 1972 gäbe es den fortschrittlichen Jugendvertreter Hetges, der Repressionen durch den SPD-Betriebsrat erleiden müsse. Dagegen hilft natürlich nur die RGO (vgl. 14.4.1973)! In dem Sonderdruck der 'Kämpfenden Jugend' zur Lehrlingsmetalltarifrunde Nr.3 geht der KJV u.a. auf Siemens, SEL und den OJA ein und ruft zur Maidemonstration der KPD auf.
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.24,Berlin 27.4.1973;
Kämpfende Jugend Lehrlingsmetalltarifrunde Nr.3,Dortmund o.J. (1973)
02.04.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt in Berlin das Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter 1973 der KPD seine erste Zeitung '1.Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' (vgl. 17.4.1973) heraus.
Bekanntgegeben wird, daß das Maikomitee von KollegInnen u.a. von KWU gebildet worden sei.
=1.Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.1,Berlin 1973
17.04.1973:
Die Straßenzelle Manteuffelstraße der KPD in Berlin-Kreuzberg bringt erstmals ihre 'Kommunistische Presse' für die Werktätigen des Wohnbereichs heraus.
Von der KPD werden die Betriebszellen AEG, SEL, Borsig, Siemens, KWU, DWM und Bundesdruckerei erwähnt.
=Rote Fahne Nr.17,Dortmund 25.4.1973,S.8;
Kommunistische Presse' für die Werktätigen des Wohnbereichs Manteuffelstraße Nr.1,Berlin 17.4.1973
01.05.1973:
In Berlin rufen die KPD und ihr Maikomitee zur Demonstration um 10 Uhr ab Turmstraße auf. Laut Angaben der KPD wuchs diese Demonstration von 6 000 auf über 8 000 beim Schluß im Wedding an. Die Betriebsräte von KWU und AEG Brunnenstraße sollen die Demonstration gefilmt haben, um den Unvereinbarkeitsbeschluß der IGM besser anwenden zu können.
=Kommunistische Arbeiterpresse KWU Nr.24 und 25,Berlin 27.4.1973 bzw. 15.5.1973;
Rote Fahne Nr.14, 17, 18, 24 und 1,Dortmund 4.4.1973, 25.4.1973, 2.5.1973,13.6.1973 bzw. 3.1.1974,S.2, S.1, S.1 und 8 bzw. S.*,;
1.Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.2,Berlin 1973
15.05.1973:
In Berlin gibt die KPD bei KWU die Nr.25 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 27.4.1973, Juni 1973) heraus, die 10 Seiten umfaßt. Für diese und für den beigehefteten zweiseitigen 'Rote Fahne' Sonderdruck ist Christian Semler in Dortmund verantwortlich.
Zunächst befaßt man sich mit dem 1.Mai, speziell den Filmaktionen des Betriebsrates. An Betrieblichem findet man die Anwesenheitsprämie und die Zustände in Küche und Kantine interessant.
Desweiteren geht man auf das Treffen von Brandt mit Breschnew (vgl. 18.5.1973) und die IGM-Ausschlußverfahren bei Krone und gegen eine Jugendvertreterin bei Siemens ein.
Der 'Rote Fahne' Sonderdruck trägt den Titel "Schluß mit dem Polizeiterror gegen die KPD und Liga gegen den Imperialismus!", was auch den Inhalt kennzeichnet.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.25,Dortmund 15.5.1973;
Rote Fahne Sonderdruck Schluß mit dem Polizeiterror gegen die KPD und Liga gegen den Imperialismus,Dortmund o.J. (1973)
16.05.1973:
Die KPD gibt in der 'Roten Fahne' Nr.20 (vgl. 9.5.1973, 23.5.1973) Spendenergebnisse für die 'Rote Fahne' bekannt. Spenden gingen u.a. ein aus Berlin von der Zelle KWU.
=Rote Fahne Nr.20,Dortmund 16.5.1973
29.05.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.22 (vgl. 23.5.1973, 6.6.1973) heraus. Aus Berlin wird u.a. berichtet von der eigenen Betriebszelle KWU.
=Rote Fahne Nr.22,Dortmund 29.5.1973
31.05.1973:
Bei KWU Berlin arbeiten, laut KPD, noch 1 996 Personen (vgl. 30.9.1972).
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.27,Berlin 20.7.1973
Juni 1973:
Vermutlich im Juni gibt die KPD bei KWU Berlin die Nr.26 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 15.5.1973, 12.6.1973) heraus, die uns bisher nicht vorlag.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.25,Dortmund 15.5.1973
01.06.1973:
In Berlin will heute der Kampfausschuß zur Jugend Metalltarifrunde (JMTR) (vgl. 4.6.1973) eine Veranstaltung bei Max und Moritz durchführen, zu der u.a. durch ein Flugblatt der 'Kämpfenden Jugend' des KJV der KPD mobilisiert wird, welches sich u.a. mit den Betrieben Siemens, SEL, AEG, DTW, KWU und Loewe befaßt.
=Kämpfende Jugend Flugblatt,Berlin o.J. (1973)
08.06.1973:
In Berlin wird, laut KPD, durch ihren KJV der Kampfausschuß zur Jugendmetalltarifrunde (JMTR) durch KollegInnen von AEG, SEL, Siemens, DTW, Osram, Loewe und KWU gegründet. Uns wurden allerdings bereits zuvor Aktivitäten dieser Gruppe bekannt (vgl. 4.6.1973, 21.6.1973). Nötig wurde die Gründung da im IGM OJA, laut KPD, die SEW bzw. FDJW behauptet hätten "Existenzlohn ist ja richtig, aber 40 DM sind realistisch". Dem hätten sich auch die Anhänger des NRF (Initiative kommunistischer Arbeiter für eine Kommunistische Gruppe Westberlin,d.Vf.) angeschlossen.
=Rote Fahne Nr.24,Dortmund 13.6.1973
12.06.1973:
Bei KWU Berlin verteilt die KPD einen vierseitigen Sonderdruck ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. Juni 1973, 20.7.1973) zur heutigen Vertrauensleutesitzung. Unter Verweis auf die Streiks bei Mannesmann, Klöckner und Rheinstahl und in Mannheim bei BBC, John Deere, IHC (eigentlich Heidelberg) und Honeywell (eigentlich in Dörnigheim bei Hanau) wird vorgeschlagen, sich daran ein Vorbild zu nehmen. Außer auf den Weihnachtsurlaub wird auch noch auf die Lehrlings-Metalltarifrunde (LMTR) eingegangen, zu der sich, trotz der Ausschlußverfahren gegen die Siemens-Jugendvertreterin und 3 bei DTW, ein regionaler Kampfausschuß gegründet habe (vgl. 21.6.1973).
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Sonderdruck,Dortmund 12.6.1973
21.06.1973:
Heute will in Berlin der vom KJV unterstützte Kampfausschuß zur Jugendmetalltarifrunde (JMTR) (vgl. 8.6.1973) eine Veranstaltung bei Max und Moritz durchführen.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Sonderdruck,Dortmund 12.6.1973;
Rote Fahne Nr.24,Dortmund 13.6.1973
03.07.1973:
In Berlin findet eine Konferenz oppositioneller Gewerkschafter statt, an der sich, laut KPD, ca. 130 Personen aus 50 Betrieben und den Gewerkschaften IGM, CPK, öTV, DruPa, DPG, HBV, DAG, GEW und FDGB beteiligen. Protestiert wird gegen die Ausschlußverfahren u.a. bei KWU.
=Rote Fahne Nr.28,Dortmund 11.7.1973
04.07.1973:
Bei KWU Berlin findet, laut KPD, ein Streik in der Kleinteiledreherei (Abt. 270) statt, zu dem auch die eigene Betriebszelle ein Flugblatt verteilt.
=Rote Fahne Nr.29,Dortmund 18.7.1973
05.07.1973:
In Berlin-Moabit will die KPD gemeinsam mit LgdI und dem Komitee Hände weg von der KPD eine Veranstaltung durchführen, zur KPD und den jüngsten Streiks. Der Titel lautet: "Einladung der Stadtteilleitung Moabit der KPD und ihrer Zellen", wobei es sich bei letzteren um die Betriebszelle KWU und die Straßenzelle Stephanstraße handelt.
=Einladung der Stadtteilleitung Moabit der KPD und ihrer Zellen,Berlin o.J. (1973)
11.07.1973:
Zu der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 erstellt die Initiative zur Kommunistischen Gruppe Westberlin (IzKG/WB) des KBW eine Ortsbeilage (OBL), in der sie u.a. berichtet von KWU.
=Kommunistische Volkszeitung – Ortsbeilage Westberlin Nr.1,Berlin 1973
20.07.1973:
Bei KWU Berlin gibt die KPD die Nr.27 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 12.6.1973, 21.8.1973) heraus, für die nun Christian Heinrich verantwortlich zeichnet. Der Umfang beträgt nur 4 Seiten, der Inhalt besteht außer der Entlarvung der Polizei als Bürgerkriegsarmee und Berichten von AEG Hannover und Celle, Kun Bau Homberg und Hella Lippstadt nur aus Betrieblichem, u.a. von den Angestellten.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.27,Berlin 20.7.1973
21.08.1973:
Bei KWU Berlin gibt die KPD die Nr.28 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 20.7.1973, 3.9.1973) heraus, die auf ihren 8 Seiten u.a. für eine selbständige Streikführung eintritt. Berichte zu diesem Thema kommen von Pierburg Neuß, Dorn Schrauben Herne, Küppersbusch Gelsenkirchen und vom Polizeieinsatz bei Hella Lippstadt. Außer auf den Betriebsrat geht man auch auf die Solidaritätswoche vom 12.-19.8.1973 unter der Parole "Freiheit für Ulli Kranzusch und alle politischen Gefangenen" ein.
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Nr.28,Berlin 21.8.1973
03.09.1973:
Bei KWU Berlin gibt die KPD einen vierseitigen Sonderdruck ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 21.8.1973) zum Polizeiterror gegen die Streiks der letzten Zeit heraus, wobei man Bezug nimmt auf Opel, Ford, Philips, Lippstadt und sich im weiteren mit dem eigenen Betrieb und der Berliner Waggonunion befaßt. Hingewiesen wird auch auf die Existenz des Rote Hilfe Komitees (RHK).
=Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe KWU Sonderdruck,Berlin 3.9.1973;
Rote Fahne Nr.36,Dortmund 5.9.1973
14.09.1973:
Auf Initiative des Düsseldorfer Initiativausschusses "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" (vgl. Sept. 1973) treffen sich, nach eigenen Angaben, über 60 Arbeiterjugendliche, u.a. aus Berlin von KWU. An der morgen beginnenden zweitägigen Gründungskonferenz des Nationalen Komitees "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüße" (NKAJgpEuGa - vgl. 17.9.1973) in Düsseldorf beteiligen sich, laut KPD, über 60 Personen. Das Komitee gibt vermutlich noch diesen Monat eine Broschüre unter dem eigenen Namen als Titel heraus. Darin wird berichtet von Jugendvertreterentlassungen bzw. Nichtübernahmen, Einziehungen zur Bundeswehr und Ausschlüssen bzw. Auflösung von Gewerkschaftsgremien u.a. aus Berlin von KWU.
=NKAJgpEuGa:Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse,Remscheid 1973;
Rote Fahne Nr.38,Dortmund 19.9.1973;
Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.8,Dortmund Okt. 1973
14.11.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.46 (vgl. 7.11.1973, 20.11.1973) heraus.
Mit Werksärzten befaßt sich die Zelle Medizin des KSV ebenso wie die Berliner Zellen KWU, SEL und Siemens.
=Rote Fahne Nr.46,Dortmund 14.11.1973
27.11.1973:
In Berlin führt die KPD vermutlich in dieser Woche eine Konferenz oppositioneller Metaller Berlins mit 50 Teilnehmern aus 16 Betrieben, u.a. KWU, durch.
=Rote Fahne Nr.49,Dortmund 5.12.1973
Februar 1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt sein 'Agitationsheft' Nr.3 (vgl. Okt. 1973, März 1974) heraus, welches unter dem Titel "Junge Gewerkschafter gegen Bosse und Bonzen" von den Jugendgruppen (JG) der IG Metall (IGM) in Berlin bzw. deren Auflösung berichtet. Erwähnt wird hierbei u.a. die nie anerkannte JG KWU.
=KJV:Agitationsheft Nr.3,Dortmund Feb. 1974
01.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD (vgl. 25.3.1974) erstmals seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' (vgl. 8.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien KollegInnen u.a. von KWU.
=1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.1,Berlin 1974
08.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' Nr.2 (vgl. 1.4.1974, 15.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien KollegInnen u.a. von KWU.
=1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.2,Berlin 1974
15.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' Nr.3 (vgl. 8.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien KollegInnen u.a. von KWU.
=1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.3,Berlin 1974
27.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.17 (vgl. 20.4.1974, 4.5.1974) heraus. Nachgedruckt werden die Titelköpfe einer Reihe von Zeitungen der KPD/ML und ihrer Roten Garde, u.a. die 'Rote Turbine' bei KWU Berlin.
=Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974
12.06.1974:
In der Nr.24 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 5.6.1974, 15.5.1974) berichtet die KPD u.a. über Spenden für den Parteitag (vgl. 26.6.1974). Diese gingen u.a. ein aus Berlin von KWU.
=Rote Fahne Nr.24,Dortmund 12.6.1974
28.05.1975:
In der Nr.21 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 21.5.1975, 4.6.1975) berichtet die KPD u.a. über KWU Berlin.
=Rote Fahne Nr.21,Köln 28.5.1975
11.11.1975:
Die KPD gibt erstmals ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD - vgl. 18.11.1975) als Nachfolgeorgan der 'Roten Pressekorrespondenz' (RPK) im Verlag Rote Fahne heraus. Berichtet wird u.a. von der Republik Südafrika (RSA bzw. Azania), wo u.a. die KWU tätig ist.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.1,Köln 11.11.1975
13.04.1976:
In Berlin gibt die Zelle KWU der KPD eine Ausgabe von 'Das Kraftwerk' (vgl. **.*.197*, **.*.197*) heraus.
=Rote Fahne Nr.17,Köln 28.4.1976
03.11.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.44 (vgl. 27.10.1976, 10.11.1976) heraus. Spenden zu den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 3.10.1976) gingen u.a. ein aus Berlin von der Zelle KWU.
=Rote Fahne Nr.44,Köln 3.11.1976
Dezember 1976:
Der DKP Bezirksvorstand Schleswig-Holstein gibt Ausgabe des 'DKP Report' - Zeitung der DKP Schleswig-Holstein - zum Anti-AKW-Kampf heraus, in der es u.a. heißt:"
Wir haben von 1973 bis 1976 bei Natururan eine Preissteigerung auf das Siebenfache. Alle Uranförderungsgesellschaften haben sich zu einem Kartell zusammengeschlossen, so daß weitere Preissteigerungen jederzeit möglich sind, weil dieses Kartell Preise diktieren kann. Und es gibt bereits das Beispiel des Konzerns Westinghouse. Dieser Konzern ist viel größer als die KWU. Aber er mußte jetzt die Waffen strecken und konnte seine Lieferbedingungen nicht einhalten. Er hatte seinen Kunden versprochen, das Pfund Natururan zu 6 Dollar zu liefern, aber heute muß er bereits für 40 Dollar einkaufen."
=DKP-Report,Kiel Dez. 1976
10.12.1976:
Bei KWU Berlin gibt die KPD-Betriebszelle die Nr.52 von 'Das Kraftwerk' (vgl. **.**.1976, **.**.197*) heraus, die sich u.a. mit der MTR und dem Kraftwerk Spandau (Oberjägerweg) befaßt.
=Rote Fahne Nr.51/52,Köln 22.12.1976
12.01.1977:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.2 (vgl. 5.1.1977, 19.1.1977) heraus, in der u.a. berichtet wird von KWU Berlin, wo die KPD 'Das Kraftwerk' herausgibt.
=Rote Fahne Nr.48,Köln 1.12.1976
07.02.1977:
Die KPD (vgl. 16.2.1977) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Dortmund von einer Podiumsdiskussion über AKWs in der Uni, an der neben Jens Scheer auch ein Vertreter der BI Hamm sowie Vertreter der KWU und des Instituts für Reaktorsicherheit teilnehmen. Außerhalb des Podiums war neben dem MSB Spartakus der DKP auch Marianne Brentzel vom KPD-RK NRW anwesend.
=Rote Fahne Nr.7,Köln 16.2.1977
Oktober 1977:
Das KPD-RK NRW gibt vermutlich im Oktober ein Flugblatt heraus:"
KAMPF DEN REAKTIONÄREN SPALTUNGSVERSUCHEN DER IGBE-FÜHRUNG!
...
Nach ihren eigenen Angaben hat die RAG in den letzten Jahren trotz wachsendem Rückgang der Kohleförderung steigende Profite gemacht. Sie hat begonnen, selbst in den Sektor der Atomenergieproduktion einzusteigen. Z.B. ist sie beteiligt an der Conti-Gasgesellschaft, besitzt mehrheitlich (66%) die STEAG und ist verflochten mit VEBA, RWE und KWU, alles Unternehmen, die AKWs bauen oder Kernbrennstoff herstellen.
...
Die Unruhe unter den Kollegen um ihre Arbeitsplätze ist nicht künstlich erzeugt; sie ist wirklich da und zwar weil nicht die Kommunisten, sondern weil der Monopolkapitalismus chaotisch und anarchisch ist.
Die Krise im Kohlebergbau ist Ausdruck der anarchischen und chaotischen Energiepolitik im Monopolkapitalismus, wo es um die Profite der Monopole, der RAG, der Thyssen, der Hoesch, der VEW, KWU usw. geht und nicht um die Bedürfnisse der Arbeiterklasse und die Bedürfnisse unseres Landes.
Die Formel: Sicherheit durch Kohle und KERNENERGIE, die von der IGBE als Allheilmittel gegen die Krise im Bergbau verkündet wird, entlarvt sich als HEILMITTEL für die RAG. Die Kumpel fliegen auf die Straße, sollen aber trotzdem mithelfen, das Atomenergiezentrum in den Rieselfeldern mitdurchzusetzen gegen den Widerstand der AKW-Gegner.
KÄMPFT GEMEINSAM MIT DEN AKW-GEGNERN GEGEN DAS ATOMPROGRAMM!
BOYKOTTIERT DIE VON DEN VERTRETERN DER IGBE UND DER RAG- UND VEW-KAPITALISTEN GEPLANTEN DEMONSTRATIONEN 'PRO ENERGIE'!"
=KPD-RK NRW:Kampf den reaktionären Spaltungsversuchen der IGBE-Führung!,Dortmund o.J. (1977)
09.03.1978:
In Berlin findet, nach eigenen Angaben, eine Veranstaltung der RGO zu den Betriebsratswahlen (BRW) statt:"
Fortschrittliche und revolutionäre Betriebsräte und Betriebsratskandidaten von AEG-Telefunken, Daimler-Benz, Kabelwerke Rheinshagen, Krankenhaus Neukölln, KWU. Schering und Siemens-Gartenfeld berichteten ihre Erfahrungen vom Kampf bei den Betriebsrats- bzw. Personalwahlen".
=RGO-Nachrichten Nr.1,Essen Apr. 1978,S.13
April 1978:
Die erste Nummer der 'RGO-Nachrichten' der RGO der KPD/ML (vgl. Mai 1978) erscheint. Berichtet wird, daß es zu den Betriebsratswahlen (BRW) oppositionelle Listen gibt u.a. bei KWU Berlin (Frischer Wind).
=RGO:Nachrichten Nr.1,Essen Apr. 1978
April 1978:
Bei KWU Berlin gründet sich, nach eigenen Angaben, eine Betriebsgruppe (BG) der RGO.
=RGO:Nachrichten Nr.2,Essen Mai 1978,S.15
April 1978:
Bei den Betriebsratswahlen (BRW) bei KWU Berlin erhält die RGO, laut KB, einen Sitz, die Linke Liste gar 5 Sitze. Laut RGO erhält die Liste Frischer Wind 10% (187 Stimmen) und einen Sitz.
=RGO:Nachrichten Nr.2,Essen Mai 1978,S.12f;
Arbeiterkampf Nr.127 und 130,Hamburg 17.4.1978 bzw. 29.5.1978,S.28 bzw. S.17
April 1981:
Laut RGO der KPD werden bei den Betriebsratswahlen (BRW) bei KWU Berlin, vermutlich im April, 20,3% der Stimmen für die Liste Linker Gewerkschafter, deren Führer der RGO-Betriebsrat Uwe Jessen war, abgegeben.
Laut KB erhält die Liste mit 20,3% zwei Sitze.
=RGO:Nachrichten Nr.5,Kassel Mai 1981,S.*;
Arbeiterkampf Nr.199 und 204,Hamburg 13.4.1981 bzw. 22.6.1981,S.18 bzw. 19
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