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18.04.1969:
Die Nr. 9/1969 der „RPK“ erscheint. Inhalt der Ausgabe ist:
- Maikampagne
- Zur Hochschulstrategie
- Zum Klarsfeld-Prozess
- Bericht aus Trento.
Im Artikel „Maikampagne“ wird auf den Brief vom 17.4.1969 eingegangen, der der SEW überreicht worden war. Dazu heißt es: „In dem Gespräch vertraten die Genossen der SEW die Grundlinie, dass das politisch Gemeinsame dem politische Trennenden übergeordnet werden müsse. Die SEW stelle sich eine breite Einheitsfront bis zu den Vertreter der linken Bourgeoisie vor. Dieses Vorgehen schließe die Veröffentlichung ‚antisowjetischer‘ in Plakaten und Sprechchören aus. Symbol des gemeinsamen Kampfes sollten die roten Fahnen sein.
Die SEW wird besonders in den Fragen:
- Der Bestimmung der Etappen der Revolutionierung des Klassenbewusstseins
- Der Mitbestimmung- und Mitbestimmungsforderungen
- Der Theorie und Praxis des europäischen Klassenkampfes
- Ihrer Haltung zur Gewerkschaftsbürokratie
- Von nichtssagenden Solidaritätserklärungen
- Der bürgerlichen Rechtsordnung und der Haltung zum Staatsapparat
- Der Intervention der CSSR kritisiert.
Dagegen gehalten wird die „Arbeiterkontrolle“, die „notwendige Kampfmaßnahmen zur Zerschlagung des bürgerlichen Staatsapparats entwickeln“.
Der „Brief an die SEW” ist von Tilman Fichter, Hans Jürgen Grune, Jürgen Horlemann, Dietrich Kreidt, Peter Neitzke, Bernd Rabehl, Christian Semler und Dieter Sturm unterzeichnet.
Im Artikel zur „Hochschulstrategie“ wird der Senat in „seiner Universitätspolitik“ kritisiert. Dazu werden 3 Punkte genannt:
- er muss die „von den Universitäten ausgehende Unruhe ausschalten“
- im Interesse der „Disziplinierung der Volksmassen … seine seit Ostern 1968 schwer angeschlagene Autorität wieder herstellen, um sich als die Ordnungspartei präsentieren können“. Die SPD in Berlin „als Agent der Kapitalisteninteressen“ muss „in der Modernisierung und Rationalisierung der Universitäten eine Avantgarderolle übernehmen“.
Für das neue Semester müsse die Parole: „Bereitet im Studium revolutionäre Berufspraxis vor“ und „Erlernt Euren beruf im Klassenkampf“ konkretisiert werden.
Auf eine „möglichen Schließung der Universität“, die in Gerüchten verbreitet werde, müsse man sich vorbereiten. „Die ad-hoc Gruppen müssen zum frühestmöglichen Zeitpunkt konzise Programme entwerfen, die durchgeführt werden können, auch dann, wenn uns der Campus und die Räume der FU nicht zur Verfügung stehen. Wir werden uns die Räume, die wir brauchen, in Berlins Schulen und Universitäten nehmen.“
Q: Rote Presse-Korrespondenz, Nr. 9, (West-)Berlin, 18.4.1969.
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