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06.06.1969:
Ein „Sonderdruck“ „RPK“ erscheint mit dem Datum 6.6., der den gleichen Text wie die reguläre Ausgabe Nr. 16 enthält: „DDR liefert burmesische Studenten aus. Die revisionistische Praxis der Friedlichen Koexistenz.“
Neben dem Artikel „Zur Hochschulstrategie“ heißt es zum „Kostenlosen Sonderdruck der Roten Presse Korrespondenz“: „Was nun die DDR betrifft, so weist ihr die geographische Lage sowie der besonders gefährliche Charakter des westdeutschen Kapitalismus die vordringliche Aufgabe zu, die friedliche Koexistenz an der europäischen Demarkationslinie, die zugleich die Demarkationslinie zwischen dem imperialistischen und dem sozialistischen Lager ist, allererst zu erzwingen. Angesichts der globalen Verschiebung der direkten Auseinandersetzungen des internationalen Klassenkampfes zum einen in die Länder der Dritten Welt und zum anderen in die Metropolen, ist eine europäische Sicherheitspolitik, zu der die Anerkennung der gegenwärtigen europäischen Grenzen und die Anerkennung der DDR als unantastbarer Staat gehören, nur dann Element einer revolutionären Anwendung des Prinzips der friedlichen Koexistenz, wenn sie die europäische Sicherheit nicht auf Kosten der Befreiungskämpfe der Dritten Welt und der Klassenkämpfe der Metropolen betreibt.
Es ist, wir denken auch in Bonn, kein Geheimnis, dass der diplomatischen Anerkennung der DDR durch Kambodscha, den Irak und den Sudan in allernächster Zeit weitere Staaten der Dritten Welt folgen werden. Unter ihnen mit größter Wahrscheinlichkeit auch Burma, Wir erachten - wie die DDR - diese Anerkennungen als wichtige Elemente zur Erzwingung des Prinzips der friedlichen Koexistenz in Europa. Aber wie der Fall der Auslieferung der neun burmesischen Genossen zeigt, hat die DDR in ihrer europäischen Sicherheitspolitik die friedliche Koexistenz revisionistisch und nicht revolutionär verfolgt, Sie hat es für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen zu Burma und für di e diplomatische Anerkennung der DDR durch Burma auf sich genommen, nicht allein das konterrevolutionäre Regime Ne Wins irgendwie und allgemein zu unterstützen, sondern direkt zu unterstützen in dessen Unterdrückungspolitik gegen die revolutionären Kräfte Burmas. Nicht ein theoretischer Dogmenstreit, sondern die in der Auslieferung der burmesischen Studenten zutage tretende Praxis der direkten Behinderung der Revolution in der Dritten Welt, veranlasst uns, den Boden der verschwommenen Revisionismuskritik zu verlassen und den Kampf gegen eine Anwendung des Prinzips der friedlichen Koexistenz aufzunehmen, die dem internationalen Klassenkampf in den Arm fällt.“
Q: Rote Presse-Korrespondenz (Sonderdruck), Nr. 16, (West-)Berlin, 6.6.1969.
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