Heidelberg: 'Kommentar'

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

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Die hier leider bisher nur bruchstückhaft (wir bitten um Ergänzungen) dokumentierte Serie des 'Kommentar' setzt als branchenübergreifende örtliche Ausgabe den überörtlichen 'Kommentar zu den Tarifverhandlungen' zur Metalltarifrunde (MTR) 1970 der IG Metall ab. Eine weitere örtliche Ausgabe erschien in Mannheim.

Während der Metalltarifrunde (MTR) 1971 werden die beiden lokalen Ausgaben wieder zu einem überörtlichen 'Kommentar' zusammengelegt, ergänzt wird diese allgemeine Ausgabe zunächst um Extras für einzelne Betriebe und Branchen, später erschienen dann auch Ausgaben für einzelne Betriebe sowie überörtlich für die Druckindustrie und die Metallindustrie.

Herausgeber ist ab dem 8. Juni 1971 nicht mehr der Allgemeine Studentenausschuß (AStA) der Universität bzw. der Arbeitkreis Wirtschaftspolitik, sondern die Kommunistische Gruppe (Neues Rotes Forum), einer der Vorläufer des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW).

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

27.11.1970:
In Heidelberg erscheint erstmals ein 'Kommentar' (vgl. 2.12.1970), der die Reihe der 'Kommentare zu den Tarifverhandlungen' (vgl. 6.11.1970) fortführt. Als Herausgeber treten wie bisher das Politische Referat des AStA der Uni und der Arbeitskreis Wirtschaftspolitik auf. Berichtet wird auf den 2 Seiten von der Schießerei in Ramstein, wegen der jetzt Mitglieder der Black Panther Party (BPP) im US-Gefängnis Zweibrücken sitzen. Über US-Imperialismus und Vietnam kommt man auch auf Guinea-Bissau zu sprechen, wozu morgen eine Demonstration sein soll.
Quellen: Kommentar Die bürgerliche Presse…, Heidelberg 27.11.1970

02.12.1970:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 27.11.1970, 11.12.1970) durch das Politische Referat des AStA der Uni und der Arbeitskreis Wirtschaftspolitik unter der Schlagzeile "Korruption und Rechtsextremismus", der sich u.a. mit Franz-Josef Strauß (FJS) befasst.

Der Artikel "Kurzarbeit u. Zwangsurlaub" berichtet u.a. von AEG Berlin, Celle und Hannover und Bosch-Blaupunkt Hildesheim, aber auch:"
Die Arbeiter der Wotan-Werke in Düsseldorf haben sich gegen diese Methoden der Lohndrückerei erfolgreich zur Wehr gesetzt. Ihnen sollte je nachdem wie viele tage sie dieses Jahr krank gewesen waren das Weihnachtsgeld gekürzt werden. Die Arbeiter streikten und erzwangen die Rücknahme der Kürzung."

Zur Metalltarifrunde (MTR) erscheint der Artikel "Zum Tarifabschluss".
Q: Kommentar Korruption und Rechtsextremismus, Heidelberg 2.12.1970

11.12.1970:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 2.12.1970, 13.1.1971), für den jetzt nur noch der Arbeitskreis Wirtschaftspolitik bzw. M. Friedrich zuständig ist, unter der Schlagzeile "Protestdemonstration gegen die Verbrechen des spanischen Faschismus". Aufgerufen wird auf den 2 Seiten zur morgigen Spanien-Demonstration.
Q: Kommentar Protestdemonstration gegen die Verbrechen des spanischen Faschismus, Heidelberg 11.12.1970

13.01.1971:
In Heidelberg erscheint vermutlich heute ein 4-seitiger 'Kommentar' (vgl. 11.12.1970, 20.1.1971) unter der Schlagzeile "Die Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes" zum BVG. Weiter beschäftigt man sich mit dem Tarifabschluß im Öffentlichen Dienst (ÖDTR) und den Streiks der Eisenbahner in den USA und dem Streik in Großbritannien.
Q: Kommentar Die Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes, Heidelberg o. J. (1971)

20.01.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 13.1.1971, 5.2.1971), "Zu den polnischen Ereignissen im Dezember 1970". Gleich zwei Berichte beschäftigen sich mit Bad Kreuznach, neben dem Streik bei Michelin (vgl. 23.12.1970) findet auch noch die Kurzarbeit bei Schneider-Optik Erwähnung. In "Neue Unterstützung faschistischer Regimes durch die SPD-FDP-Regierung" wird auf den Bau von 4 U-Booten für Griechenland bei HDW Kiel eingegangen. Weiter wird auf den 6 Seiten auch noch von Dual Deutschland berichtet (vgl. 4.1.1971).
Q: Kommentar Zu den polnischen Ereignissen im Dezember 1970, Heidelberg 20.1.1971

05.02.1971:
In Heidelberg erscheint ein sechsseitiger 'Kommentar' (vgl. 20.1.1971, 12.2.1971), der sich im Leitartikel "Die Wirtschaftspolitik der SPD - Instrument der Lohndrückerei" u.a. mit dem Streik des Bodenpersonals der Deutschen Lufthansa (DLH) befaßt, die Artikel "Glück in 'Bild'" und "Steuerhinterziehung - Beschiß auf Kosten der Lohnabhängigen" enthält und sich in "Menschenleben für den Profit" mit 5 Arbeitstoden im Januar in Heidelberg und dem Streik bei VW Emden in den Hallen 4 und 10 gegen einen tödlichen Arbeitsunfall befaßt.
Q: Kommentar Die Wirtschaftspolitik der SPD - Instrument der Lohndrückerei, Heidelberg 5.2.1971

12.02.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 5.2.1971, 26.2.1971) unter der Schlagzeile "Demonstration gegen die Verschärfung des Indochinakriegs durch die USA". Aufgerufen wird auf den 2 Seiten zur Vietnam-Demonstration am Nachmittag.
Q: Kommentar Demonstration gegen die Verschärfung des Indochinakriegs durch die USA, Heidelberg 12.2.1971

26.02.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 12.2.1971, 25.3.1971) unter der Schlagzeile "Ein typischer Fall. Der Tarifabschluss der IG Druck und Papier" zur Drucktarifrunde (DTR), wobei berichtet wird von der Jahreshauptversammlung des DruPa OV Speyer und eingeladen zu der des DruPa OV Heidelberg am 27.2.1971.

Weitere Artikel sind:
- "Massenentlassungen in der Schuhindustrie" bei der Salamander-Tochter Ada Ada in Frankfurt, Hatzenbühl und Worms sowie bei Salamander Speyer;
- "Von einer Agentur des Grosskapitals zur anderen" zum Bevollmächtigten der IG Metall Heidelberg, Alfred Fischer, der von der CDU zur SPD übertrat;
- "Volkspräsidentenschau" zum Besuch von Gustav Heinemann auf der Molkenkur am 16.2.1971; sowie
- "Streikbewegung in Europa", von der berichtet wird aus Großbritannien, Finnland, Italien und Frankreich.
Q: Kommentar Ein typischer Fall. Der Tarifabschluss der IG Druck und Papier, Heidelberg 26.2.1971

25.03.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 26.2.1971, 15.4.1971) mit dem Leitartikel "Klassenkampf von oben. Zur Debatte um das neue Betriebsverfassungsgesetz" zum BVG.

Weitere Artikel sind:
- "Eine Fahrpreis-Erhöhung droht" zur HSB;
- "'Urabstimmung vor jedem Tarifabschluss'. Die Jahreshauptversammlung der IG Druck" OV Heidelberg am 27.2.1971 zur Drucktarifrunde (DTR);
- "'Verdienen kommt von dienen'. Der Unterricht an der Gewerbeschule 2 findet wieder 'gesetzlich nicht statt' - der Streik ist beendet" zum Streik der dortigen Hilfsarbeiterklasse; sowie
- "Die Lage der Bauern in der BRD".
Q: Kommentar Klassenkampf von oben. Zur Debatte um das neue Betriebsverfassungsgesetz, Heidelberg 25.3.1971

15.04.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 25.3.1971, 28.4.1971), der bei Caro-Druck gedruckt ist mit dem Leitartikel "Lohnabbau in der Krise".

Weitere Artikel sind:
- "Brandt und der DGB";
- "Der Fall Zundel und die Wieblinger", der sich mit einer Müllverbrennungsanlage beschäftigt; und
- "Die Bevölkerung wehrt sich: Aktion Roter Punkt" der zu dem Schluß kommt, daß seit Wochen Fahrpreiskämpfe geführt werden in Dortmund (vgl. 31.3.1971), Bochum, Hagen, Gelsenkirchen, Witten, Düsseldorf, Wattenscheid, Hattingen, Wanne-Eickel, dem Kreis Moers, in Herne, Recklinghausen, Aachen, Münster, Osnabrück, Wuppertal, Siegen, Gummersbach, Offenbach, Mannheim, Baden-Baden und Ludwigsburg.

Allein in Dortmund habe es 400 Festnahmen gegeben, im gesamten Ruhrgebiet weit über 1 000. An den Dortmunder Demonstrationen hätten sich ständig 7 000 beteiligt und die 500 Vertrauensleute der Hoesch Westfalenhütte hätten einmütig ihre Solidarität erklärt.
Q: Kommentar Lohnabbau in der Krise, Heidelberg 15.4.1971

28.04.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 15.4.1971, 29.4.1971) unter der Schlagzeile "1. Mai - Kampftag der Arbeiterklasse. Kein Grund fürs feiern".
Q: Kommentar 1. Mai - Kampftag der Arbeiterklasse. Kein Grund fürs feiern, Heidelberg 28.4.1971

29.04.1971:
In Heidelberg erscheint vermutlich heute ein zweiseitiger 'Kommentar' (vgl. 28.4.1971, 30.4.1971), der unter der Schlagzeile "1. Mai Kampftag der Arbeiterklasse. Mitbestimmung - Der Mensch im Mittelpunkt?" zur morgigen Maiveranstaltung der Gruppe Neues Rotes Forum (GNRF) in der Heidelberger Neuen Uni aufruft, und sich noch mit dem Ruhrbergbau und der Stahlindustrie befaßt.
Q: Kommentar 1.Mai Kampftag der Arbeiterklasse. Mitbestimmung - Der Mensch im Mittelpunkt?, Heidelberg o.J. (29.4.1971)

30.04.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 29.4.1971, 13.5.1971) unter der Schlagzeile "Für die Einheit der Arbeiterklasse - gegen die Spalter im DGB-Apparat". Aufgerufen wird zur Demonstration der ausländischen Kollegen vom DGB-Haus zur Stadthalle und zur Maiveranstaltung der Gruppe Neues Rotes Forum (GNRF) in der Heidelberger Neuen Uni.
Q: Kommentar Für die Einheit der Arbeiterklasse - gegen die Spalter im DGB-Apparat, Heidelberg 30.4.1971

13.05.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 30.4.1971, 27.5.1971) mit dem Leitartikel "Gegen die Knebelungsversuche von Zundel und der SPD - gewerkschaftliche Solidarität" zur 1. Mai-Demonstration.

Weitere Artikel sind:
- "Teroson-Kollegen gegen Lohndrückerei" bzw. die Streichung des Maigeldes;
- "Antwort an die IG Druck!", die sich in ihrem Mitteilungsblatt 'Kontakt' gegen den 'Kommentar' wandte;
- "Währungskrise und Löhne"; sowie
- "Teurer und schlechter…" zu den Fahrpreiserhöhungen und Fahrplanverdünnungen der HSB.
Q: Kommentar Gegen die Knebelungsversuche von Zundel und der SPD - gewerkschaftliche Solidarität, Heidelberg 13.5.1971

27.05.1971:
In Heidelberg erscheint ein sechsseitiger 'Kommentar' (vgl. 13.5.1971, 8.6.1971) mit dem Leitartikel "Krisenpolitik" zur Währungskrise und dem Artikel "Tarifauseinandersetzungen in der Chemie" zur Chemietarifrunde (CTR), wobei u.a. von Streiks bei Rhodia Freiburg, Merck Darmstadt, Hoechst, Du Pont und Caltex Raunheim (vgl. 24.4.1971) berichtet wird, sowie von BASF Ludwigshafen.

Der Artikel "Lineare Lohnerhöhung!" beschäftigt sich mit der Berliner IG Chemie. Der Artikel "Internationale Solidarität - oder bleibt es bei der Verteidigung des Funktionärs?" geht auf einen in Spanien verhafteten IGM-Funktionär ein, aus Frankreich wird berichtet über den "Streik bei Renault". Der Artikel "Mitbestimmung - Zum Wohl der Unternehmer" berichtet von der BASF Ludwigshafen. In "Sicherheitsinteressen" wird bekanntgegeben, daß in den Karlsruher Wohnheimen der Beschäftigten der US-Army eine Person, später wird der Name Hasso Brune genannt, seit Jahren regelmäßig die 'Kommentare' verteilt. Dieser sei jetzt Betriebsvorsitzender und entlassen worden, woran die ÖTV nicht unschuldig sei (vgl. 22.7.1971).
In "Komitee gegen die Fahrpreiserhöhungen gegründet" wird berichtet vom 18.5.1971:
"Auf Initiative unserer Gruppe, die die Kommentare herausgibt, trafen sich … Vertreter verschiedener Organisationen."
Mittlerweile seien über 10 demokratische und sozialistische Organisationen im Aktionskomitee gegen die Fahrpreiserhöhungen vertreten und rufen zur Demonstration am 12.6.1971 auf.
Q: Kommentar Krisenpolitik, Heidelberg 27.5.1971

08.06.1971:
In Heidelberg erscheint, erstmals herausgegeben von der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg, ein 'Kommentar' (vgl. 27.5.1971, 11.6.1971) mit dem Leitartikel "Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen der HSB", der zum 12.6.1971 aufruft.

Weitere Artikel sind:
- "DGB-Satzungskongress", der am 14. und 15.5.1971 stattfand;
- "Davison kommt" zum Besuch des US-Generals;
- "Miserable Zustände in den Kliniken" zur neuen Klinikordnung in Baden-Württemberg; sowie
- "Kommunistische Gruppe (Neues rotes Forum) Heidelberg", in dem sich die Gruppe vorstellt sowie die Zwecke und Ziele des 'Kommentar' benennt.

Beigelegt ist ein Flugblatt "Militärherrschaft in der Türkei" auf Deutsch und Türkisch, das von der KG (NRF) sowie Demokratischen Türkischen Arbeiter und Studenten unterzeichnet ist.
Q: Kommentar Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen der HSB, Heidelberg 8.6.1971; KG (NRF), Demokratische Türkische Arbeiter und Studenten: Militärherrschaft in der Türkei, O. O. (Heidelberg) o. J. (1971)

11.06.1971:
In Heidelberg erscheint ein zweiseitiger 'Kommentar' (vgl. 8.6.1971, 23.6.1971) mit dem Leitartikel "Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen". Aufgerufen wird zur morgigen Fahrpreisdemonstration. In einer dreitägigen Sammlung habe man schon über 17 000 Unterschriften, davon 2 000 direkt in den Betrieben sammeln können.

In "Kurzarbeit bei Stotz" beschäftig man sich auch mit den BBC-Werken in Mannheim, Nürnberg und dem Landkreis Heidelberg (mittlerweile Rhein-Neckar-Kreis).
Q: Kommentar Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen, Heidelberg 11.6.1971

23.06.1971:
In Heidelberg gibt die KG (NRF) einen 'Kommentar' (vgl. 11.6.1971, 1.7.1971) heraus mit dem Leitartikel "Lohnkampf der Chemiearbeiter" zur Chemietarifrunde (CTR).

Weitere Artikel sind:
- "Bei Teroson: Verschärfte Ausbeutung";
- "Frankfurt: Streik der städtischen Arbeiter und Angestellten";
- "Schiebung in der Bundesliga" zum Fußball;
- "'Menschliches Versagen'" zum Bahnunglück in Radevormwald;
- "Baufirma M. Zimmermann schob ausländischen Arbeiter ab", wobei es sich um einen erkrankten Portugiesen handelte;
- "Werkschutz - Privatpolizei der Kapitalisten";
- "IG-Metall Vertrauensleute stellen Tarifforderungen auf!" zur Metalltarifrunde (MTR) bzw. zur Hoesch MFD Dortmund (vgl. 27.5.1971);
- "Widerstand gegen Teilnahme an der 'Konzertierten Aktion' wächst in den Gewerkschaften";
- "Breiter Widerstand gegen die Fahrpreiserhöhungen" der HSB, zur Demonstration vom 12.6.1971; sowie
- "DGB und HSB" zur DGB-Funktionärskonferenz des DGB Heidelberg vom 14.6.1971.
Q: Kommentar Lohnkampf der Chemiearbeiter, Heidelberg 23.6.1971

01.07.1971:
In Heidelberg ruft die KG (NRF) mit einem zweiseitigen Sonder-'Kommentar' (vgl. 23.6.1971, 8.7.1971) zur Demonstration am 3.7.1971 "Zur Ankunft des Kriegsverbrechers Davison in Heidelberg" auf. Davison habe sich besonders in Vietnam als Oberbefehlshaber der US-Truppen im Raum Saigon hervorgetan.
Q: Kommentar Zur Ankunft des Kriegsverbrechers Davison in Heidelberg, Heidelberg 1.7.1971

08.07.1971:
Die KG (NRF) Heidelberg gibt einen sechsseitigen 'Kommentar' (vgl. 1.7.1971, 22.7.1971) heraus, der im Leitartikel "6, 9% mehr Lohn in der Chemie" auf die Chemietarifrunde (CTR) eingeht, sich in "Schwerer Betriebsunfall in Mannheim" mit dem Verein deutscher Ölfabriken befaßt, von der Davisondemonstration berichtet (vgl. 3.7.1971), die Artikel "Die Metallindustriellen bereiten die Tarifauseinandersetzung sorgfältig vor" und "Frauen im DGB" enthält und auch in "'Hearing' zu den HSB-Maßnahmen" von den Fahrpreiserhöhungen und den Scheinaktivitäten des DGB dagegen berichtet (vgl. 15.7.1971). Vorbildlich sei da die IG Metall Karlsruhe, die im Aktionskomitee Aktion Roter Punkt Karlsruhe mitarbeite. Der Kontakt zur 'Kommentar'-Redaktion ist über eine Heidelberger Telefonnummer jeweils Dienstags und Donnerstags möglich.
Q: Kommentar 6, 9% mehr Lohn in der Chemie, Heidelberg 8.7.1971

22.07.1971:
In Heidelberg trägt der heutige 'Kommentar' (vgl. 8.7.1971, 27.8.1971) der KG (NRF) Heidelberg versehentlich den Kopf des 'Kommentar' der KG (NRF) Mannheim, wofür man sich aber auf einem beigehefteten Zettel entschuldigt. Mit der Chemiebranche beschäftigen sich der Leitartikel "Arbeitsplätze bei Febolit gefährdet" und der Artikel "Chemietarifabschluß ist Lohnstop" zur Chemietarifrunde (CTR), in dem u.a. über einen mehrtägigen Streik bei der Veba Chemie Gelsenkirchen berichtet wird.

Der Artikel "Kampf den Fahrpreiserhöhungen bei der HSB" berichtet vom 14.7.1971, "Bauerndemonstration in Heidelberg" vom 9.7.1971.

In "IG Metall bekämpft die Kritik an ihrer Lohnleitlinienpolitik" geht's um die Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB), aber auch um den DruPa Landesbezirk Bayern. In "Kapitalisten blasen zur 'angreifenden Verteidigung der unternehmerischen Wirtschaft'" wird u.a. auf Bosch Stuttgart eingegangen.

Zu einer "Gegendarstellung zu dem Artikel 'Sicherheitsinteresse' im Kommentar v. 27.5.71" des ÖTV-Bezirksvorstandes Baden-Württemberg bezüglich der Entlassung des Betriebsratsvorsitzenden bei der US Army in Karlsruhe erscheint auch ein Beitrag von Hasso Brune unter dem Titel "Der betroffene Kollege hat uns zur Gegendarstellung der ÖTV folgende Stellungnahme geschickt."

In "Der Höhepunkt Zundelscher Müllpolitik" geht es wieder einmal um die Müllverbrennungsanlage in Heidelberg-Wieblingen.
Q: Kommentar Arbeitsplätze bei Febolit gefährdet, Heidelberg 22.7.1971

27.08.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 22.7.1971, 16.9.1971) mit dem Leitartikel "Kundgebung und Demonstration gegen Fahrpreiserhöhung und Fahrplanverdünnung" der zur Demonstration am 1.9.1971 aufruft. Beigelegt sind zwei Rote Punkte.

Weitere Artikel sind:
- "Die Krise der US-Währung";
- "Der Lohnkampf der Metaller hat begonnen" zur metalltarifrunde (MTR);
- "Antrag der IG Druck und Papier Speyer. Ein Beispiel konsequenter Interessenvertretung der Kollegen" zum Antrag des OV Speyer an den DruPa-Gewerkschaftstag auf Austritt aus der Konzertierten Aktion;
- "Wie sich die Febolit-Bosse gesundstoßen wollen"; sowie
- "Der Staat verbessert seinen Unterdrückungsapparat".
Q: Kommentar Kundgebung und Demonstration gegen Fahrpreiserhöhung und Fahrplanverdünnung, Heidelberg 27.8.1971

16.09.1971:
In Heidelberg gibt die KG (NRF) einen vierseitigen 'Kommentar' (vgl. 27.8.1971, 30.9.1971) mit der Schlagzeile "11 % sind das Mindeste" zur metalltarifrunde (MTR) heraus. Eingegangen wird auch auf verschiedene Anträge zum IG Metall Tag (vgl. 27.9.1971) aus den Verwaltungsstellen Tuttlingen, Essen, Düsseldorf, Detmold, Münster, Hattingen und Duisburg. In diesem Zusammenhang kommt man auch auf den DruPa Ortsverein München zu sprechen.
In "Kurzarbeit und Entlassungen" geht's um die Heidelberger Metallbetriebe Stotz-Kontakt, Teldix und Schmitthelm.

In "Roter Punkt 71" wird berichtet, daß 28 000 Unterschriften gegen die Fahrpreiserhöhung gesammelt wurden und ca. 3 000 demonstrierten (vgl. 12.6.1971), man aber im Gegensatz zu 1969 eine Niederlage erlitten habe. Damals sei der DGB kräftig aufgetreten, dieses Jahr habe er sich eher lau verhalten. Die DKP organisierte, nach späteren Berichten der KG (NRF), gemeinsam mit der KG (NRF) Mitfahrgelegenheiten.

In "Faschist von Thadden in Heidelberg" wird dessen Unbeliebtheit am Ort betont (vgl. 17.9.1971).
Q: Kommentar 11 % sind das Mindeste, Heidelberg 16.9.1971; Arbeiter-Zeitung Nr. 2, Mannheim/Heidelberg Feb. 1973

30.09.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 16.9.1971, 7.10.1971) mit dem Leitartikel "Zum IGM-Gewerkschaftstag: Die Kapitalisten rüsten zum Angriff - Brandt versucht, Gewerkschafter zu täuschen" zum IGM-Tag (vgl. 27.9.1971).

Weitere Artikel sind:
- "Antifaschistische Einheit verhindert Thadden-Rede. Die NPD kam im Heidelberger Kommunalwahlkampf vorläufig nicht zum Zug" zum 18.9.1971;
- "Polizeiaktion gegen Limburger DGB-Büro"; sowie
- "Steuerreform: Ein erneuter Angriff auf Lohn und Gehalt".
Q: Kommentar Zum IGM-Gewerkschaftstag: Die Kapitalisten rüsten zum Angriff - Brandt versucht, Gewerkschafter zu täuschen, Heidelberg 30.9.1971

07.10.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 30.9.1971, 13.10.1971) mit dem Leitartikel "Zum IGM-Gewerkschaftstag: SPD-Politik setzt sich durch: Sozialpartnerschaft verhindert klassenbewusste Gewerkschaftspolitik" zum IGM-Tag (vgl. 27.9.1971).

Weitere Artikel sind:
- "Nullangebot - Streikprovokation" zur Metalltarifrunde (MTR);
- "Zwei gute Freunde" zu Zundel und Davison;
- "Reaktion der Kapitalisten auf die verstärkte Kampfbereitschaft der Metaller"; sowie
- "Müllwerk in Wieblingen".
Q: Kommentar Zum IGM-Gewerkschaftstag: SPD-Politik setzt sich durch: Sozialpartnerschaft verhindert klassenbewusste Gewerkschaftspolitik, Heidelberg 7.10.1971

13.10.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 7.10.1971, 20.10.1971) unter der Schlagzeile "Zum Lohnkampf der Metaller: Kapitalisten bereiten Grossangriff vor" zur Metalltarifrunde (MTR).

Zur NPD erscheint ein Bericht "Zur Thadden-Veranstaltung in Kirchheim".
Q: Kommentar Zum Lohnkampf der Metaller: Kapitalisten bereiten Grossangriff vor, Heidelberg 13.10.1971

20.10.1971:
In Heidelberg erscheint vermutlich heute ein 'Kommentar' (vgl. 13.10.1971, 27.10.1971) mit dem Leitartikel "4,5 % - Ein politischer Angriff auf die Arbeiterklasse und die Gewerkschaften" zur Metalltarifrunde (MTR).

Weitere Artikel sind:
- "'Haut den Bossen auf die Flossen…'" zu Klöckner Hagen-Haspe und den SSW Hagen-Eckesey (vgl. 4.10.1971);
- "Persien - Ein Wunderland für Kapitalisten";
- "Abteilungsstreiks bei Opel Bochum" am 6., 7. und 8.10.1971;
- "Unternehmer im Klassenkampf" zur Metalltarifrunde (MTR); sowie
- "Kurzarbeit und Entlassungen - Mittel zur Sicherung der Kapitalistenprofite".

Beigelegt ist die "Erklärung der Kommunistischen Gruppe (NRF) Heidelberg zu den Kommunalwahlen", die auch von der KG (NRF) Mannheim stammt, aber jeweils einen örtlichen Schlußteil enthält.
Q: Kommentar 4,5 % - Ein politischer Angriff auf die Arbeiterklasse und die Gewerkschaften, Heidelberg o. J. (1971)

27.10.1971:
In Heidelberg gibt die KG (NRF) einen zweiseitigen 'Kommentar' (vgl. 20.10.1971, 3.11.1971) mit der Schlagzeile "Die einheitliche Kampffront der Metaller aufbauen!" heraus. Darin wird u.a. von Streiks in der vergangenen Woche bei Vulkan Bremen und in 4 Hamburger Betrieben berichtet. Ein weiterer Artikel "Betriebsversammlung bei Eltro" widmet sich der Heidelberger AEG-Tochter.
Q: Kommentar Die einheitliche Kampffront der Metaller aufbauen!, Heidelberg 27.10.1971

03.11.1971:
In Heidelberg gibt die KG (NRF) einen zweiseitigen 'Kommentar' (vgl. 27.10.1971, 15.12.1971) mit der Schlagzeile "Streik oder Schlichtung?" heraus, der auf die Erfahrungen der letzten Chemietarifrunde (CTR) hinweist, von einigen Streiks in Baden-Württemberg berichtet (vgl. 28.10.1971, 29.10.1971) und zur Türkeikampagne mobilisiert (vgl. 5.11.1971, 6.11.1971).
Q: Kommentar Streik oder Schlichtung?, Heidelberg 3.11.1971

15.12.1971:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg bringt, laut BKA Freiburg, nach Abschluß der Metalltarifrunde (MTR), aber vermutlich noch in dieser Woche einen 'Kommentar' (vgl. 3.11.1971, 27.4.1972) heraus, in dem sie u.a. von der DKP berichtet:"
DAS VERHALTEN DER DKP IM STREIK

ZWEIERLEI EINHEIT: UNSERE DIFFERENZEN ZUR DKP

Immer wenn im Verlauf des Streiks Kritik an der Gewerkschaftsführung aufkam, reagierte die DKP genau wie die IGM-Hauptamtlichen. Sie faselte etwas von Spaltung der Streikbewegung und stellet sich schützend vor die IGM-Politik. Auch die KOMMENTARe bekamen öfters von DKP-Mitgliedern und in DKP-Flugblättern den Spaltungsvorwurf zu hören.

Für die DKP ist Einheit der gewerkschaftlichen Streikfront gleich Einheit der Gewerkschafter mit der IGM-Führung. Wir meinen aber: Wenn die IGM-Führung den Kampfwillen untergräbt, wenn die IGM-Führung die Forderungen der Gewerkschafter in den Wind schlägt, dann kann die Einheit der Kampffront nur durch die Kritik der Politik der IGM-Führung hergestellt werden. Eine Einheit ohne gemeinsame Kampfziele ist unmöglich. Sie schadet gerade der Kampfkraft der Metaller: Die IGM-Führung hatte aber in diesem Streik von vornherein ein anderes Ziel als die streikenden Metaller. Die streikenden Metaller wollten eine reale Lohnerhöhung gegen die Kapitalisten durchsetzen; die IGM-Führung wollte die SPD-Lohnleitlinien gegenüber den Arbeitern durchsetzen.

DKP: SPD-HEMD NÄHER ALS HAUT DER METALLER

Das weiß natürlich auch die DKP. Schließlich waren die einzelnen Schritte zum jetzigen miserablen Lohnleitlinienabschluß nicht zu verkennen: Die Annahme des Veit-Spruches, der 7, 9%-Vorschlag auf 12 Monate, die Annahme des Wannagat-Spruches, das waren die Stationen des zielstrebigen Rückzugs auf die arbeiterfeindlichen SPD-Lohnleitlinien. Die DKP tat einfach so, als sähe sie nicht, worauf die IGM-Führung hinauswollte. Selbst als die große Tarifkommission schon auf die 7, 9% auf 12 Monate heruntergekommen war und die sieben Monate vom Tisch gewischt waren, fragte die DKP lediglich: 'Warum also ging die große Tarifkommission von der ursprünglichen Forderung ab?' Eine Antwort gab sie nicht. Obwohl die Antwort auf der Hand liegt: Den IGM-Führern und den Mitgliedern der Tarifkommission ist das SPD-Hemd näher als die die Haut der Metaller.

Warum hält die DKP bewußt mit der Wahrheit hinterm Berg? Warum trägt die DKP durch ihre Unterstützung der IGM-Führung bewußt zur Niederlage der Metaller bei? Warum hat sie kritiklos die großen Sprüche von Bleicher und Steinkühler immer wiederholt und den Kollegen Sand in die Augen gestreut?

Auch der DKP ist die SPD/FDP-Regierung wichtiger als die gegenwärtigen Kämpfe der Arbeiterklasse. Ihr liegt mehr an der Unterschrift der Regierung unter die Ostverträge als an einer konsequenten Klassenpolitik. So ist es kein Wunder, wenn die DKP sich in den innergewerkschaftlichen Auseinandersetzungen zum Büttel der SPD-Politik gegen eine konsequente Arbeiterpolitik machen läßt. Die DKP hat den Metallern die ganze Zeit vorgeschwindelt, die IGM-Führung hätte die Interessen der Metaller im Auge. Jetzt wo der ganze Schwindel aufgeflogen ist, wird sie ein paar Worte des Bedauerns äußern und die Arbeiter auf das nächste Mal vertrösten. Das war die Politik der DKP schon im Chemiekampf.

DKP IST KEINE KOMMUNISTISCHE PARTEI

Die DKP ist keine kommunistische Partei, auch wenn sie sich so nennt. Wo haben jemals Kommunisten über den 'MachtMISSBRAUCH' des Kapitals gejammert, wie es die DKP ständig tut? Kommunisten wissen, daß das Kapital IMMER alle Macht einsetzt, um die Arbeiterklasse maximal niederzuhalten und auszubeuten. Kommunisten sagen das auch offen und schüren keine Illusionen über die 'Mitbestimmung', die diesen "Machtmißbrauch' einschränken könne. Kommunisten sagen offen, daß nicht der 'Mißbrauch' der Macht des Kapitals verhindert, sondern daß die Macht des Kapitals zerschlagen werden muß, und daß das nur geht, wenn die Arbeiterklasse den kapitalistischen Staatsapparat zerschlägt und die Kapitalistenklasse beseitigt.

Wie können also Kommunisten Illusionen schüren über die Politik der SPD und die klassenversöhnlerische Politik der Gewerkschaftsführung? Diese Illusionen aber schürt die DKP, ja sie geht so weit, den Kampf gegen diese Illusionen als 'Spalterpolitik' zu verfolgen. Eine geschlossene Klassenfront gegen das Kapital kann aber nicht auf Illusionen aufgebaut werden. Deshalb sagen wir ganz offen: Der konsequente Kampf gegen das Kapital und der konsequente Kampf innerhalb der Gewerkschaften bedingen sich gegenseitig. Das eine ist ohne das andere nicht möglich."
Q: Klassenkampf Nr. 16, Freiburg 21.12.1971, Beilage, S. 1

27.04.1972:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg gibt einen 'Kommentar' (vgl. 28.4.1972) mit dem Titel "Schieberei um die Macht in Bonn" heraus, der u.a. von den gestrigen Streiks in Mannheim berichtet und bekanntgibt, daß heute und morgen bereits die Maiausgabe der 'Arbeiter-Zeitung' verkauft wird.
Q: Kommentar Schieberei um die Macht in Bonn, Heidelberg/Mannheim 27.4.1972

28.04.1972:
Die KG (NRF) gibt für Mannheim/Heidelberg einen 'Kommentar' (vgl. 27.4.1972, 31.5.1972) heraus, in dem zur Maidemonstration in Mannheim und den heutigen Maiveranstaltungen der KG (NRF) aufgerufen wird.
Q: Kommentar, Heidelberg/Mannheim 28.4.1972

Mai 1972:
In Heidelberg erscheint vermutlich Anfang Mai das 'Neue Rote Forum' (NRF) Nr. 2 (vgl. Feb. 1972, Aug. 1972) mit dem Artikel "Ostverträge und BRD-Imperialismus" wozu auch der am 26.4.1972 verteilte 'Kommentar' dokumentiert wird.
Q: Neues Rotes Forum Nr. 2, Heidelberg Mai 1972, S. 24f

Heidelberg_Neues_Rotes_Forum_1972_02_024

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Letzte Änderungen: 12.1.2015

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