"SoWi-Info" der Fachschaft Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, auch "Zeitung des Fachschaftsrats für die Studenten der Abteilung VIII" (1971-1984)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 28.11.2018


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Das "SoWi-Info" der Abteilung der Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum erschien mit seiner Null-Nummer vermutlich Anfang Mai 1971 mit der Schlagzeile: "Die Abteilung Sozialwissenschaft hat einen neuen Fachschaftsrat". Die Ausgabe wurde zunächst vom Fachschaftsrat SoWi und der Roten Zelle SoWi des KSB/ML herausgegeben. Neben dem Fachschaftsrat bzw. der Fachschaft SoWi waren die Rote Zelle SoWi des KSB/ML und SAG-Sowi an der Herausgabe der ersten Ausgaben beteiligt.

Später war der KSB/ML am "SoWi-Info" nicht mehr beteiligt und gab als eigenständige Publikation seine Zeitung "Rote Zelle - Zeitung des KSB/ML Bochum" heraus. Auch der MSB-Spartakus war alsbald mit einer eigenen Zeitung vertreten, zunächst der "SoWi-Press", dann der "Spartakus A.M.S-Abteilungsgruppe Sozialwissenschaft". Die SAG gaben (zumindest eine zeitlang) die Zeitung: "Sozialistische Abteilungs-Gruppe Sozialwissenschaft" heraus und die KHI nannte ihre Zeitschrift: "Rote SoWi-Presse - Zeitung der KHI für die Studenten der Abteilung VIII". Unbekannt ist mir zurzeit noch die Abteilungszeitung des KSV.

Der eigentlicher Träger des Infos aus der Anfangszeit war die SAG, die im Info Nr. 9 vom November 1972 in einer Selbsteinschätzung feststellte, dass es ihr zum einen "um die "Abgrenzung von den ML-Gruppen und vom MSB-Spartakus" gehe, zum anderen um ein "Wiederaufgreifen der fortgeschrittensten allgemeinen Tendenzen der Studentenbewegung". Die Überwindung der ML und der Spartakus-Positionen hänge mit ihrer Einschätzung der "Massenlinie" zusammen; denn die ML seine keine "Massenlinie" gewesen, "sondern ein revolutionsromantischer … Haufen". Die SAG wollte sich an der RUB daher als "sozialistische und realistische Alternative der Uni-Politik gegenüber der ML" präsentieren. Als kommende Aufgaben wurden genannt: die "theoretische und strategische Debatte", "organisierte Aktionen … zur Politisierung". Beides solle Einsichten in das "Wesen des Kapitalismus" bringen.

Zunächst beendete an der Abteilung VIII die Wahl eines Fachschaftsrates im Mai 1971 die "perspektivlose Politik des Spartakus", der von den Professoren wegen "kritischer aber konstruktiver Mitarbeit" gelobt wurde. (Info 7/1972)

Die VV hatte Ende April/Anfang Mai "ein Aktionsbündnis aus SHB, Roter Zelle SoWi des KSB/ML und unabhängigen Kandidaten" vorgeschlagen und ein Arbeitspapier vorgelegt. Deren Vertreter seien auch "in den FR gewählt worden". Der Arbeitsplan ging vom Kampf für die "studentische Interessen" und vom "kompromisslosen Kampf gegen die reaktionären Professoren und die von ihnen vertretene bürgerliche Ideologie" aus. (ebd.)

Leider können hier aufgrund der fehlenden Infos nicht alle Ergebnisse der FR- bzw. FSR-Wahlen angegeben werden. Zunächst erreichte die SAG bei den FR-Wahlen vom November 1971 die meisten Sitze und stellte eine Mehrheit im FR-Rat. Laut "Bochumer Studentenzeitung" erreichte "das KSB/ML-Abteilungskollektiv der KPD/ML-ZK sowie die SAG-SoWi die meisten Stimmen. Die SAG-SoWi erhielt 6 Sitze". (BSZ 86/1971)

Bei den Wahlen vom 2. Mai 1972 erreichten erneut die Vertreter der SAG eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen und stellten allein den Fachschaftsrat. Zur anstehenden Wahl im November 1972 wurde laut Info Nr. 9 eine "Einheitsliste" bestehend aus SAG/SHB/SF und KSB/ML gebildet und zur Wahl dieser aufgerufen. Ergebnisse dazu sind mir z. Zt. nicht bekannt. Zu dieser Wahl als auch zur FR-Wahl im November 1973 wurde dazu aufgerufen, dem MSB "keine Stimme" zu geben.

Zu den FR-Wahlen im November 1974 kandidierten die KHI, der KSV und der MSB, die auch die meisten Stimmen erhielten und zumindest bei dieser Wahl die SAG bzw. die spätere "Gruppe SoWi" ablösten, was sich als Stimmungsbild der politischen Situation an der RUB interpretieren läßt. Eine erneute Kandidatur der "Gruppe SoWi" zu den FR-Wahlen vom November 1977 brachte ihr einen Erfolg ein.

Später gab es keine genuine Bezeichnung der Herausgabe des Infos mit "SAG-SoWi" mehr. Stattdessen firmierte nun wahrscheinlich eine "Gruppe SoWi" unter diesem Kürzel, die selbst angab, "gegen Ende 1975" entstanden zu sein. Sie bezeichnete sich als "linksorientierte und unabhängige Studenteninitiative an der Abteilung VIII". Ob sich dahinter noch die SAG als eigenständige Gruppe verbarg, kann ich z. Zt. nicht eruieren. Die "Gruppe SoWi" erreichte bei Wahlen zum Fachschaftsrat im Dezember 1976 eine Mehrheit. Abgeschlagen dagegen waren die KHI und der KSV.

Wichtig erscheint der Hinweis, dass an der RUB nun die "nicht organisierten Linken" auf dem Vormarsch waren. Entsprechend beteiligte sich der FR ab dieser Zeit am Aufbau von Basisgruppen an der RUB und rief 1978 dazu auf, einen "RCDS/SLH-Asta" abzulösen. Ab diesem Zeitpunkt bis zu den uns vorliegenden Infos von 1984 wurden keine zusammenhängenden Ergebnisse zu den FR- bzw. FSR-Wahlen mehr angegeben.

Das Info stellte indes auch stets ein Spiegel der im FR bzw. FSR aktiven Gruppen, die auch ihren Platz im Info behaupteten, dar. So legte etwa die KSV-Fraktion im Dezember 1974 einen Artikel zu Holger Meins vor. Die KHI-Fraktion gab im Mai 1976 den Rechenschaftsbericht des FR Sowi ab. Und im Januar 1977 war abermals der KSV mit einem eigenen Beitrag im Info vertreten. Darüber fanden stets Debatten, vor allem mit dem MSB, der ihnen "linken Opportunismus" (Info, Oktober 1975) vorwarf, statt.

Das "Sowi-Info" hatte eine Zeitlang auch mit Prozessen zu kämpfen. So wurden etwa Prozesse ab dem Juli 1971, dann vor allem im dem Oktober/November 1971 und Mai 1973 bekannt, in denen es etwa um die "Beleidigung von Professoren" und "Verleumdungen" ging. Später kam es noch zu weiteren Prozessen. Nicht selten hatte dabei der von vielen Studenten in Ungnade gefallenen Prof. Papalekas eine unrühmliche Rolle gespielt. So etwa im Falle der Landwehrmann-Berufung: Ihm wurde vorgeworfen, "Handlanger des Kapitals" zu sein. Zudem soll es bei seiner Berufung, an der Prof. Papelekas maßgeblich beteiligt gewesen sein soll, zu "Mauscheleien" gekommen sein, die selbst vom Dekanat unterstützt worden sein sollen (Info 2/1971). Interessant ist dabei, dass selbst der damalige Wissenschaftsminister Johannes Rau sich vor Papalekas stellte.

Agitiert wurde in diesem Zusammenhang auch gegen die "engere Fakultät", die versuchte mit Erklärungen eine "Verbotshetze" anzuheizen. Dazu hieß es im Info: "Genau in diesem Zusammenhang wird das Zusammenschließen der reaktionären Professoren in tendenziell faschistischen Kampfbünden (Bund Freiheit der Wissenschaft an der RUB: Dozentenschaft) erst richtig verständlich". Das Monopolkapital würde sich an der Uni seine "Vollstreckungsorgane" schaffen. Der Uni-Bürokratie wurde der Kampf angesagt. Ein einheitlicher Kampf "aller fortschrittlichen Studenten im Bündnis mit und unter Führung der Arbeiterklasse" sei eine "verdammte Notwendigkeit" (Info Extra, Juli 1971).

Bei den Prozessen gegen einzelne FR-Mitglieder/Redakteure ging es eigentlich stets auch um die Vorwürfe: Besetzung des Dekanats, Beleidigungen, Sachbeschädigungen etc. Im November 1971 konnte das Info allerdings einen Erfolg verbuchen. Eine Klage wurde abgewiesen. In Prozessen zeigten selbst die Gerichte Papalekas und Co. ihre Schranken auf. So wurde ihnen bei Strafandrohung untersagt, weiter zu behaupten, dass sie etwa "Morddrohungen" erhielten. Agitationen gegen Papalekas fanden im Info übrigens noch bis etwa 1977 statt, mitunter unter der Bezeichnung "Kriminalisierungskampagne" mit der versucht werden sollte, den FR und seine Politik zu diskreditieren.

Über einen Polizeieinsatz an der RUB, berichtete das "SoWi-Info" 1/1974. Man wolle "noch einmal die Ereignisse vor und nach dem Polizeieinsatz überdenken". Der Polizeieinsatz fand am 29.11.1973 statt. Es folgte, laut "Dem Volke dienen" Nr. 30/1973, am 30.11. eine Demonstration in der Bochumer Innenstadt mit ca. "4.000 Studenten gegen den Polizeieinsatz" vom Vortag. Der KSV rief zum "aktiven Streik" auf. Ca. 3.000 Studenten sollen im Anschluss an eine VV durch die Bochumer Innenstadt gezogen sein, um gegen die Vorfälle zu demonstrieren (vgl. DVD 30/1973).

Dazu schrieb uns ein Leser: "Der Bereich Statistik und Empirie sollte unter Leitung des neu berufenen Professors Voss ausgeweitet werden. Zudem sollten die bis dahin üblichen Hausarbeiten zur Erlangung der Scheine durch eine (oder 2?) obligatorische Klausuren ersetzt werden. Wir Studenten forderten weiterhin die Hausarbeit, um sich kritisch mit den Inhalten auseinandersetzen zu können, was in einer Klausur nicht möglich ist. Deshalb wurden die Klausuren von Streikposten über einen langen Zeitraum unmöglich gemacht. Um den Widerstand auch mittels Bafög-Streichung zu brechen, ließ Voss (oder ein anderer) ein paar Studenten die Klausur heimlich schreiben. Als das herauskam, sprengten viele Studenten die nächste Dekanatssitzung, setzten die Anwesenden fest und verlangten die Herausgabe der geschriebenen Klausuren. Die Professoren hatten jedoch die Möglichkeit zu telefonieren und der damalige Dekan - es müsste Willms gewesen sein - alarmierte die Polizei. Als die Polizei eintraf, gaben die Studenten die Festgesetzten frei. Dennoch setzte die Polizei massiv Gewalt ein und verletzte zahlreiche Stunden mit dem Gummiknüppel. Spontan zog daraufhin ein sich stetig vergrößernder Demonstrationszug durch den ganzen Campus und die Uni wurde lahmgelegt. Anschließend zogen wir in die Innenstadt von Bochum. Auf dem Husemannplatz fand dann die (bis dahin) größte Studentendemonstration Bochums statt".

War das Info bis etwa Juni 1972 noch ein reines "Informationsmittel", so avancierte es mehr und mehr zum "Agitationsmittel. Das SoWi-Info des FR muss zum Sowi-Info der Studentenschaft werden". Dazu hieß es auch, dass das "Aufzeigen von Agitationsmöglichkeiten in bestimmten Veranstaltungen fester Bestandteil des SoWi-Infos" werden müsse (Info Extra, Juni 1972). Ein Beispiel dafür war das Info vom November 1973, das neben der Agitation gegen den MSB Materialien zum "Entlassungsterror" und zu "politischen Unterdrückung" enthielt, eine "Solidaritätsresolution für Baha Targün", ein Artikel zu Vietnam, aber auch Werbungen etwa für die "Revolutionäre Gewerkschaftsopposition" zum "Metallarbeiterstreik an Rhein und Ruhr" und "Kämpfende Jugend" des KJV der KPD. Im Dezember 1974 war das Info dann ein "Forum der Auseinandersetzung an der Abteilung", das die "verschiedenen Meinungen der Gruppen und Individuen wiedergeben" sollte.

Wie viele Zeitungen an westdeutschen Hochschulen, so rief auch das "SoWi-Info" zum "Kampf gegen das HRG und LHG" auf, für das "politische Mandat der Verfassten Studentenschaft", gegen deren Zerschlagung, gegen die "Verschärfung der Diplomprüfungen" als "vorbereitende Maßnahmen zur Anpassung an das Hochschulrahmengesetz", gegen "Verbotshetze gegen fortschrittliche Organisationen", "Kampf gegen politische Disziplinierung und Berufsverbote", gegen NC und DPO, gegen "Regelstudienzeiten und Zwangsexmatrikulation", "Kampf der bürgerlichen Wissenschaft" (vgl. hierzu: "ASTA-INFO. Informationen des AStA der Universität Münster" (1969 - 1985).

Leider lagen uns nicht alle Ausgaben des Infos vor. Wir bitten um Ergänzungen.

Ein Teil der Originale der hier vorgestellten Dokumente liegen im "Archiv für alternatives Schrifttum (afas)" in Duisburg. Wir danken für die freundliche Unterstützung. Dank gilt auch der "Geschichtswerkstatt Dortmund" (A. Müller).

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Mai 1971:
An der RUB erscheint die Null-Nummer des "SoWi-Info" des Fachschaftsrats SoWi und der Roten Zelle SoWi des KSB/ML mit der Schlagzeile: "Die Abteilung Sozialwissenschaft hat einen neuen Fachschaftsrat".

Danach hat die Abteilung Sozialwissenschaft einen neuen Fachschaftsrat. Kritisiert wird, dass der "alte abgewirtschaftete Spartakus/Juso-Fachschaftsrat " noch nicht einmal dazu in der Lage war, "eine Fachschaftsversammlung einzuberufen". Das war erst auf der ersten Vollversammlung am 29.4.71 möglich. Die VV habe am 6.5. "ein Aktionsbündnis aus SHB, Roter Zelle SoWi des KSB/ML und unabhängigen Kandidaten ein Arbeitspapier vorgelegt und sich zur Wahl gestellt". Die "Kandidaten des Aktionsbündnisses" wurden auch alle in den neuen FR gewählt". Aufgabe des FR soll es sein, die "reaktionäre Front in der Abteilung" zu brechen.

Artikel der Ausgabe sind.
- "Arbeitspapier für die Fachschaftsarbeit der Abt. VIII"
- "Informationen aus der Abteilung"
- "Schulung der Roten Zelle SoWi des KSB/ML"

Das "Arbeitspapier" stellt aus besondere Aufgaben heraus:
"1. Geschlossene Front aller fortschrittlichen Studenten gegen die Berufung Landwehrmanns!
2. Kampagne gegen die bürgerliche Ideologie: Untersuchungsarbeit über die einzelnen Lehrstühle, Wiederaufnahme des Kampfes gegen die reaktionären Professoren (z. B. Boykott der Lehrveranstaltungen)
3. Kampf für die studentischen Interessen, Verhinderung der Verschärfung der Studien- und Prüfungsordnungen und ihren Ausführungsbestimmungen, Durchsetzung der Magisterordnung, Errichtung studentischer Tutorien, Studienberatung".

Berichtet wird u. a. über die Wahlversammlung zum UP am 10.5. Am 12.5. will der FR für die Anfangssemester eine VV durchführen. Zur Schulung der Roten Zelle SoWi des KSB/ML wird eingeladen. U. a. soll geschult werden: Mao: "Gegen die Buchgläubigkeit", Marx: "Das Kommunistische Manifest", Stalin: "Grundlagen des Leninismus".
Quelle: SoWi-Info, Nr. 0, Bochum, Mai 1971.

Mai 1971:
Es erscheint die Nr. 1 des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Wirtschaft und Arbeitgeberverbände in Abteilung VIII".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Die Unternehmer-Filiale"
- "Wie Külp Marx widerlegt"
- "Külp und die christliche Nächstenliebe"
- "Herder-Dornreich und der Pluralismus"

Im gleichen Monat erscheint auch eine Neuauflage der Ausgabe.
Q: SoWi-Info, Nr. 1, Bochum, Mai 1971.

Mai 1971:
Es erscheint die Nr. 2 des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Streng vertraulich - Analyse & Dokumente zum Fall Landwehrmann".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Eine abgemachte Sache"
- "Landwehrmann, der Krisenbändiger"
- "Dokumente"
- "Fachschaftsmitteilung"
- "Schulung der Roten Zelle SoWi des KSB/ML"

In der "Fachschaftsmitteilung" wird darüber berichtet, dass ein Spartakus-Sympathisant aus dem FR zurückgetreten ist.
Q: SoWi-Info, Nr. 2, Bochum, Mai 1971.

Mai 1971:
Laut der "Bochumer Studenten Zeitung" beteiligt sich zur Wahl eines neuen Fachschaftsrates (FSR) Sozialwissenschaften (Sowi) an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) auch eine Rote Zelle SoWi, die in einem Bündnis mit dem KSB/ML der KPD/ML-ZK und dem SHB kandidiert.
Q: Bochumer Studenten Zeitung Nr. 78, Bochum 1971, S. 1.

Juni 1971:
Es erscheint die Nr. 3 des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Wissenschaftsrat in der Uni. Reaktion in Abteilung VIII: Ein kapitaler Bund".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Wissenschaftsrat"
- "Verschärfung der Diplomprüfung"
- "Magisterordnung"
- "Dienstaufsichtsbeschwerde"
- "W. Lipp rehabilitiert sich in Aachen"
- "Die schlichte Welt des Friedrich Landwehrmann"
- "Papalekas' desolater Zustand"
- "Eine Antwort auf Spartakus"

In "Eine Antwort auf Spartakus" wird erklärt, dass dieser versuche, die Fachschaftsarbeit zu diskreditieren. Die Auseinandersetzung sei nichts anderes als eine "Aneinanderreihung von Verleumdungen und diffamierenden Begriffen". Es sei erklärlich, "wenn eine politische Hochschulgruppe, die ideologisch und finanziell abhängig ist von der DKP, ein Ableger der SED und der revisionistisch entarteten KPDSU, sich aggressiver und verleumderischer Methoden bedient, um ihre politischen Gegner anzugreifen". Es sei eine "unverschämte und elitäre Hochnäsigkeit, Studenten, die kurz vor einem möglichen Abschluss stehen, zu verunsichern und in demagogischer Weise gegen den tätigen FR aufzuwiegeln, um Stimmen für sich einzufangen …" Parole dazu: "Gegen die Disziplinierung der Studenten durch Leistungsdruck und Mitbestimmungsbetrug!"
Q: SoWi-Info, Nr. 3, Bochum, Juni 1971.

Juli 1971:
Es erscheint für Juli ein Extra des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Gewaltakte, Psychoterror, Morddrohung. Fachschaftsrat - eine kriminelle Bande?" Das "Info" wird hier zusammen mit dem FR SoWi, dem Abteilungskollektiv SoWi des KSB/ML und der Sozialistischen Abteilungsgruppe SoWi herausgegeben.
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Eskalation"
- "Verbotshetze"
- "Verbotshetze im Wortlaut"
- "Presseerklärung"
- "Resolution"

Einleitend wird in "Eskalation" ein Abriss über die Gründung der Sozialwissenschaftlichen Abteilung gegeben. Fortschrittliche Studenten hätten Gegen "die versammelte Reaktion der Abteilung 8 opponiert. Jetzt würden Professoren mit "beispielloser Kaltblütigkeit versuchen ihre Stellung abzusichern". In 6 Punkten wird chronologisch über die "Eskalation" berichtet. U. a. wird unter Punkt 3, über die "Mauschelei um Papalekas-Epigone Landwerhrmann " berichtet. Dieser bekam eine Berufung "auf den Lehrstuhl für Methodenlehre durch die Fakultät". Dagegen führte der FR die "Landwehr-Kampagne". Der Dekam erklärte am 1.7. dass sich die "engere Fakulktät der Abteilung VIII … durch einzelne Äußerungen gegen Fakultätsmitglieder in dem SoWi-Info, insbesondere Nr. 2 und 3 verunglimpft fühle". Er erwarte eine Stellungnahme bis zum 5.7. Aufgefordert wird der FR dazu, sich von "beleidigenden und verunglimpfenden Äußerungen" zu distanzieren. Ansonsten würden juristische Schritte eingeleitet.

In Punkt 5 habe die "engere Fakultät" eine "Presseerklärung " herausgegeben, worin der FR und die mit ihm agierenden politischen Gruppen und Rote Zelle "aufs Schärfste verleumdet und denunziert werden". "Die Folge der in ihr geäußerten Unterstellungen kann die Ermittlung des Staatsanwaltes wegen Mordversuch (Westf. Rundschau) gegen FR-Mitglieder und eine Razzia der Politischen Polizei (14. Kommissariat) bei politisch arbeitenden Genossen bedeutet". Daher habe der FR ein Anwaltsbüro eingeschaltet und eine "einstweilige Verfügung gegen die Presseerklärung beantragt".

Unter "Verbotshetze" wird versucht, die Erklärung der "engeren Fakultät" politisch einzuordnen. "Genau in diesem Zusammenhang wird das Zusammenschließen der reaktionären Professoren in tendenziell faschistischen Kampfbünden (Bund Freiheit der Wissenschaft an der RUB: Dozentenschaft) erst richtig verständlich". Das Monopolkapital würde sich an der Uni seine "Vollstreckungsorgane" schaffen. Der Uni-Bürokratie wird der Kampf angesagt. Ein einheitlicher Kampf "aller fortschrittlichen Studenten im Bündnis mit und unter Führung der Arbeiterklasse" sei eine "verdammte Notwendigkeit".

Eine "Resolution" des FR-Rates der Abteilung 8 "wurde vom 5. Bochumer Studentenparlament am 8.7.71 angenommen (36 Ja, 1 Nein, 11 Enthaltungten). Darin solidarisiert sich das 5. StuPa "mit den Genossen der SoWi".
Q: SoWi-Info, Extra, Bochum, Juli 1971.

Oktober 1971:
Es erscheint die Nr. 4 des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "SoWi Prozess, 16. November, 10.00 Uhr, Landgericht".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Rechtsanwalt bestätigt: Engere Fakultät darf lügen"
- "Profs betrügen Profs"
- "Dokumente"
- "Der Lehrstuhl für Methodologie-Ein Lehrstück für feine Methoden, 2. Akt"
- "Geht Jaeggi?"

In den "Dokumenten" des Polizeipräsidiums wird das SoWi-Info als Stein des Anstoßes bezeichnet. Es würde in dem nun stattfindenden Prozess um "Beleidigung von Professoren" gehen ("SoWi-Info" Mai und Juni 1971). Prozesstermin: 5.10.1971.
Q: SoWi-Info, Nr. 4, Bochum, Oktober 1971.

16.11.1971:
Nach einem Bericht der "Bochumer Studenten Zeitung" erreichen bei den Fachschaftsratswahlen (FSR) der Abteilung 8 der Ruhr-Universität Bochum (RUB) das KSB/ML-Abteilungskollektiv der KPD/ML-ZK sowie die SAG-SoWi die meisten Stimmen.
Q: Bochumer Studenten Zeitung, Nr. 86, Bochum 1971, S. 4.

Oktober 1971:
Es erscheint die Nr. 5 des "SoWi-Info" mit den Schlagzeilen: "FR-Vollversammlung, Dienstag. 9. 11. HBG 10, 14.00 Uhr", "SoWi-Prozess jetzt 23. November".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Gibt es eine neue Abteilungsstruktur?"
- "Struktur der Abteilungssatzung"
- "Sozialistische Abteilungsgruppe: Das UP, Farce studentischer Interessenvertretung"
- "Gegen blinden Mitbestimmungsglauben. Rau-Beirat bietet keine Perpspektive für studentische Politik!"
- "Ex-Dekan und schwarzer Dekan stellen Strafanzeige gegen FR und Asta"
- "Kassenbericht"
- "Kurz notiert"

Von den "SAG" wird das UP attackiert. "Wie zu erwarten war, steigerte sich die Misere des alten UP unter eifriger Mithilfe von Spartakus, BSU und FHV im 6-Wochen Up zur völligen Parodie studentischer Interessen". Im Artikel: "Ex-Dekan und schwarzer Dekan stellen Strafanzeige gegen FR und Asta", wird erklärt:
"1. Es wird gegen den FR wegen Verstoßes gegen presserechtliche Bestimmungen ermittelt. Das Impresum der SoWi-Infos genügt nicht den presserechtlichen Bestimmungen!
2. Es wurde eine Anzeige wegen Beleidigung gegen Asta und FR gestellt. Gemeint sind bestimmte Begriffe und Karikaturen in BSZ und SoWi-Info".
Parole dazu: "Setzen wir gegen diese Versuche die geschlossene Kampffront aller fortschrittlichen Studenten und Arbeiter!"

In "Kurz notiert" wird u. a. darauf verwiesen, dass "Papalekas, Lipp und Pankoke gegen den FR-SoWi und Asta bzw. BSZ-Redakteure Anzeige wegen Beleidigung" gestellt haben, und: "Der Prozess der Fachschaft SoWi gegen Papalekas, Herder-Dornreich, Willms und Weber-Schäfer ist auf den 23. November verschoben worden".
Q: SoWi-Info, Nr. 5, Bochum, November 1971.

November 1971:
Es erscheint ein Extra des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Teach-In und Vollversammlung, Dienstag, 23.11., HBG 10-14 00 Uhr".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "FR-Wahl"
- "Zur Satzung"
- "Prozess"

Am 11.11. fand die erste Fachschaftsvollversammlung im neuen Semester statt. Bei der Wahl des FR, die "nicht individuell ausgerichtet (war), sondern (sich) auf politische Gruppen bezogen, die sich durch ihre Arbeit in der Abteilung eine politische Basis geschaffen hatten", erreichten SoWi/SAG 6 Sitze im neuen FR. Vorgelegt wird auch eine "Abteilungssatzung", die u. a. die "politische Willensbildung innerhalb der Studentenschaft" betont. Bekannt gegeben wird auch, dass der "Gerichtsprozess gegen vier Professoren der Abteilung für Sozialwissenschaften, Papalekas, Herder-Dornreich, Willms und Weber-Schäfer … am 23. November … im Landgericht stattfindet. Als Ankläger tritt der FR-SoWi auf. Eingereicht wurde eine Verleumdungs- und Widerrufsklage gegen die vier Unterzeichner einer Presseerklärung vom 7.7.71 …" Parolen sind: "Kampf der bürgerlichen Ideologie!", "Kampf der bürgerlichen Ideologie aller Schattierungen!"
Q: SoWi-Info, Extra, Bochum, November 1971.

Januar 1972:
Es erscheint die Nr. 6 des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Lehrbeauftragte, Magisterordnung, Tutorien von der Reaktion boykottiert! Haushalsskandal".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Zum Prozess"
- "Thesen zum marxistischen Wissenschaftsverständnis"
- "Ermittlungsverfahren gegen FR eingestellt"
- "Attila Jozsef"
- "Papalekas schweigt und Rektor versteht kein Deutsch"
- "Haushalt. Kommentar erübrigt sich!"
- "Pressestimmen"
- "Vorbeugehaft"
- "Schelsky: Kzs für die Linken!"
- "Letzte Meldung …"
- "Hofmann unerwünscht?"
- "Hochschulrahmengesetz"

In "Zum Prozess" wird die Frage gestellt: "Lohnt es sich, gegen Angriffe von Reaktionären auf juristischer Ebene vorzugehen?" Und: "In wichtigen Punkten der Klageschrift wird nach dem angebotenen Beweismaterial nun beim Kammergericht weiter ermittelt. Es ist noch nichts entschieden und dass die Professoren in einigen Punkten der Anklageschrift für schuldig befunden werden, ist sehr wahrscheinlich (Information unseres Rechtsanwaltes)".

In " Ermittlungsverfahren gegen FR eingestellt", wird darüber berichtet, dass "das vom Regierungspräsidenten eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen die Mitglieder des alten Frs wegen Verstoßes gegen die Vorschriften des Pressegesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen eingestellt wurde. Es konnte nicht als erwiesen angesehen werden, dass der FR schuldhaft gegen das Pressegesetz verstoßen hat".
Q: SoWi-Info, Nr. 6, Bochum, Januar 1972.

April 1972:
Es erscheint die Nr. 7 des "SoWi-Info" mit den Schlagzeilen: "1 Jahr kämpferisches SoWi-Info" und: "Fachschaftsvollversammlung, Dienstag, 2. Mai 14.00 Uhr" und: "FR-Neuwahl". Herausgegeben wird die Ausgabe vom "Fachschaftsrat Sozialwissenschaft".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Zur Situation an der Abteilung"
- "Minister deckt Papalekas"
- "Zum Prozess"
- "Staatsanwaltschaft wieder aktiv"
- "Dokumente"
- "FR-Neuwahl"
- "Zum Fall Kesting. BSZ meldet: Hetze gegen Prof. Kesting?"
- "Kurz notiert"
- "Papalekas Schriften sind da. Papalekas Schriften im Panzerschrank des Rektors. Grosse verweigert Asta und FR-SoWi kurze Einsichtnahme"

Aufgerufen wird zur Fachschaftsvollversammlung am 2. Mai.
In "Kurz notiert" wird darauf hingewiesen, dass Leo Kofler einen Lehrauftrag bekam. Ein erstes Seminar mit dem Thema: "Theorie des Staates und der Gesellschaft" soll demnächst stattfinden.
Q: SoWi-Info, Nr. 7 (Jubiläumsausgabe), Bochum, April 1972.

02.05.1972:
Laut der Bochumer Studenten Zeitung findet eine Vollversammlung der Abteilung VIII an der Ruhr-Universität-Bochum statt. Dabei erreicht die SAG/SoWi einen "überwältigenden Wahlsieg" und 6 Sitze im Fachschaftsrat.
Q: Bochumer Studenten Zeitung, Nr. 94, Bochum 1972, S. 2

Juni 1972:
Es erscheint die Nr. 8 des "SoWi-Info"
Artikel der Ausgabe sind:
- "Gegen die Reglementierungsversuche von Professoren"
- "Neues aus der Fakultät"
- "Papalekas plant Privatinstitut"
- "Zur Situation der Lehrer. Ausbildung in der Abteilung VIII"
- "Zum Revisionismusbegriff"
- "Politische Unterdrückung . Konkretisierung an zwei Beispielen aus der Abteilung VIII"

Geworben wird für die Bochumer "Politische Buchhandlung". Aufgerufen wird zur Abteilungs-VV am 21.6. Tagesordnungspunkte sollen sein:
"1. Kriminalisierung der Linken
2. Verschärfung der Studienbedingungen
3. SP-Kandidatenvorstellung".
Q: SoWi-Info, Nr. 8, Bochum, Juni 1972.

Juni 1972:
Es erscheint vermutlich im Juni ein "SoWi-Info-Extra" mit der Schlagzeile: "Kampf der Zerschlagung der verfassten Studentenschaft".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Der Kampf der verfassten Studentenschaft in der Abteilung VIII"
- "Funktionsbestimmung der VS"
- "Versuche der Zerschlagung der VS"
- "Konsequenzen"

Zur Abteilung VIII wird resümiert, dass die "Aktivitäten der Studentenschaft politisch bestimmt waren durch den Kampf gegen eine reaktionäre Wissenschaft, die gerne im Dienst der Industrie und des kapitalistischen Staates gestanden hätte. Garant und tatkräftige Vorhut dieser Konzeption waren der Gründungsvater Papalekas und seine Clique. Im Zusammenhang mit der Studentenbewegung radikalisierte sich zunehmend der Kampf der SoWi-Studenten gegen die Errichtung einer wissenschaftlichen Filiale der Ruhrgebietsmonopole in unserer Abteilung".
Q: SoWi-Info, Extra, Bochum, (Juni 1972).

Juni 1972:
Es erscheint für Juni ein weiteres Extra des "SoWi-Info".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Zur neuen Funktion des SoWi-Infos"
- "Zur neuen Fachschaftsarbeit"
- "AG Anfänger und Studienberatung
- "AG Tutorien/Studienreform
- "AG Gremienarbeit"
- "Zur Analyse der Studentenbewegung
- "Ansätze zu einer allgemeinen Mobilisierungsstrategie"
- "Thesen zur Organisation"
- "Zur politischen Ökonomie des Ausbildungssektors"
- "Zur Funktion der Sozialwissenschaft"

In "Zur neuen Funktion des SoWi-Infos" heißt es u. a.: "Bisher war das Info ausschließlich ein Informationsblatt vom Fachschaftsrat für die Studentenschaft. Es wurde über Ereignisse an der Abt. VIII berichtet (z.B. Machenschaften der Reaktion wie Berufungsmauscheleien, Kriminalisierungsversuche usw.). Diese Information ist zwar wichtig, reicht aber in keinem Fall aus, Politisierung und Mobilisierung der Studenten voranzutreiben. Das bisherige SoWi-Info beließ die Studenten vielmehr in einer Konsumentenhaltung. Man wartete auf das vom FR produzierte SoWi-Info, freute sich, wenn es da war, nahm die Neuigkeiten mit Interesse zur Kenntnis. Bei einem solchen Info besteht aber die Gefahr, dass die FR-Mitglieder Artikel schreiben, die dem Informationsbedürfnis eines großen Teils der Studenten aber nicht Rechnung tragen … wir, FR und SAG-SoWi, sind der Ansicht, dass das SoWi­Info außerdem vom reinen Informationsmittel mehr und mehr zum Agitationsmitt 1 werden muss … Information und Agitation aber sollen in immer stärkerem Maße nicht mehr nur vom FR bzw. politischen Gruppen für die Studenten gemacht, sondern von den Studenten selbst geleistet werden. Das SoWl-Info des FR muß zum Sowi-Info der Studentenschaft werden."

Und: "Zur neuen Fachschaftsarbeit" wird ausgeführt: "Am 2.Mai wählte die Studentenschaft der Abt. VIII den neuen Fachschaftsrat. Es kandidierten: Ein Mitglied des KSB/ML, ein Mitglied des SHB/SF, drei Mitglieder des MSB Spartakus und sechs Vertreter der SAG Sowi. Im Wahlergebnis drückte sich das Einverständnis der überwiegenden Mehrheit der Studenten mit der bisherigen Arbeit der SAG Sowi aus. Alle sechs SAG-Genossen wurden in den FR gewählt. Bewusst hatte die SAG SoWi diesmal sechs Kandidaten aufgestellt. Wir waren uns von vorneherein im klaren, dass unsere Vorstellung von Fachschaftsarbeit nur dann zu verwirklichen sein würde, wenn die SAG Sowi den Fachschaftsrat allein stellte … Die Arbeit sollte von einer homogenen, arbeitsfähigen Abteilungsgruppe getragen werden, nicht mehr von den Mitgliedern verschiedener politischer Gruppen, deren Beteiligung am Fachschaftsrat die Durchsetzung unserer Politik und die Verwirklichung unserer neuen Konzeption von Fachschaftsarbeit kaum hätte möglich werden lassen. Durch den Wahlerfolg sind wir nun in der Lage dazu.

Die neue Struktur der Fachschaftarbeit ist durch die Einrichtung von ständigen Arbeitsgruppen zu verschiedenen Projektbereichen gekennzeichnet! Durch die Arbeitsgruppen soll die Möglichkeit zur Mitarbeit von möglichst vielen Studenten an der FR-Politik geschaffen, die Arbeit effektiviert werden. Im Folgenden soll die Funktion und die bisherige Arbeit dieser Gruppen dargestellt werden.

Folgende Gruppen sind zur Zeit im Begriff, die Arbeit aufzunehmen:
- AG Studiengänge und Tutorien
- AG Anfänger- und Studienberatung
- AG Gremienpolitik
- AG Information und Kommunikation …"
Geworben wird für die Politische Buchhandlung, Bochum.
Q: SoWi-Info, Extra, Bochum, Juni 1972.

November 1972:
Es erscheint die Nr. 9 des "SoWi-Info".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Funktion und Selbstkritik der SAG-SoWi und des FR"
- "Plattform für die Neuwahl des FR"
- "Was ist los im Prüfungsamt?"
- "Die Sozialisierung der Schikanen des Herrn Berhard Willms"
- "Unser Statistikprofessor, das unerkannte Wesen"

In "Funktion und Selbstkritik der SAG-SoWi und des FR" wird u. a. erklärt, dass die "SAG von Anfang an positive und negative Züge hatte". Zum einen ging es um die "Abgrenzung von den ML-Gruppen und vom MSB-Spartakus", zum anderen um ein "Wiederaufgreifen der fortgeschrittensten allgemeinen Tendenzen der Studentenbewegung" und um die "Überwindung der ML-und Spartakus-Positionen unter dem Aspekt der sozialistischen Massenlinie". Die ML seine keine "Massenlinie" gewesen, "sondern ein revolutionsromantischer … Haufen", die Spartakisten unterlagen dem Irrglauben der "gefärbten Ostblock-Apologie" und "ihrem dadurch gefärbten Marxismus-Leninismus". "Die SAG präsentierte sich also als sozialistische und realistische Alternative der Uni-Politik gegenüber der ML, die sozialistischen Prinzipien hochstilisierte und verselbständigte und so zu einer realitätsblinden Strategie gelangte und dadurch die sozialistische Qualität verloren hatte-als Verlust der Massenperspektive und durch den Austausch eines politischen Realitätsprinzips gegen einen sektieretischen Pluralismus, der im Regelfall nur Spaltung der ML zuließ, wenn politisch-theoretisch diskutiert werden sollte … Die SAG präsentierte sich also nicht nur als links-pluralistisches Auffangbecken, sondern auch als qualitativ höhere Stufe der sozialistischen Uni-Bewegung … Auf dieser Basis erreichte insbesondere die SAG -SoWi massenhafte Mobilisierung auf der Grundlage spektakulärer Aktionen und einiger gesunder Einschätzungen … Die Politisierung der Studenten der Abteilung VIII bestand hauptsächlich in einer Massensympathie für die SAG-SoWi …"

Die SAG wolle nun "offensive Wege" beschreiten.
"1. Möglichst breit geführte theoretische und strategische Debatten
2. Organisierte Aktionen an Punkten, die zur Politisierung geeignet sind, d. h. an denen Einsicht in das Wesen des Kapitalismus vermittelt und zugleich Kampfformen dagegen eingeübt werden können".

In der "Plattform für die Neuwahl des FR" wird davon ausgegangen, dass man sich demnächst mit folgenden Schwerpunkten beschäftigen will:
- HRG-VS (Hochschulrahmengesetz, Verfasste Studentenschaft)
- Leistungsverschärfung
- Studienberatung
- Tutorien

Zum "SoWi-Info" wird noch erklärt, dass es den "FR als politischen Apparat der fortschrittlichen Organisationen auf Abteilungsebene" ergänzen soll. Es hat die Aufgaben, den "politischen Informationsfluss zu gewährleisten" und es muss der "Artikulation der politischen und materiellen Interessen der Studentenschaft dienen". Der FR selbst "muss die Möglichkeit bieten, als organisatorisches Sprachrohr für politische Aktionen zu dienen und muss darüber hinaus Kampfperspektiven entwickeln". "Als Plattform des ideologischen Kampfes dient es dem Kampf gegen die bürgerliche Wissenschaft und Ideologie in all ihren Schattierungen, das sind materielle Analysen der bürgerlichen Wissenschaft … Jeder am FR beteiligten Gruppe ist ein gleich großer Seitenumfang für ihre eigene Stellungnahme zuzugestehen …" Die "Plattform" selbst ist die "gemeinsame Plattform von SAG, SHB/SF und KSB/ML". Zur Wahl der "Einheitsliste aus SAG, SHB/SF und KSB/ML wird aufgerufen. Zuvor soll am 21.11. eine "Fachschaftsvollversammlung" stattfinden.
Q: SoWi-Info, Nr. 9, Bochum, November 1972.

Januar 1973:
Es erscheint für Januar eine Extra-Ausgabe des "SoWi-Info".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Zum Dezemberstreik"
- "Zur Durchführung dieses Streiks"
- "AG Verwendung der Sozialwissenschaft: Zum Verhältnis von Ausbildung und Berufstätigkeit"
- "AG Berufsschullehrerausbildung (LBS)"
- "AG Politische Unterdrückung"
- "Streikperspektiven""
"Die Lage an der Abteilung … und die Ohnmacht der Studenten"
- "Kämpft"
- "Die Effektivität einer Strategie"
- "Zur Situation im Satzungskonvent und zur Satzungsdiskussion"

Zum Streik schlägt der FR vor, dass der FR "auf der Fachschaftsvollversammlung sein Streikkonzept darlegt und dass die einzelnen Gruppen danach dazu Stellung beziehen können". Und: "der Streikrat wird von der FVV gewählt und ist an das mehrheitlich von der FVV verabschiedete Streikkonzept gebunden". Damit habe er nur "die Funktion einer Exekutive zur Durchführung des Streiks".
Q: SoWi-Info, Extra, Bochum, Januar 1973.

Februar 1973:
Es erscheint die Nr. 11 des "SoWi-Info".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Anriss einer Streiktaktik"
- "Aus den Fehlern des Streiks lernen"
- "Warum kein Uniweiter Streik?"
- "Streikaktionen-Durchführung und Kritik"
- "Lasst uns die Gremien öffentlich machen"
- "Fakultätssitzung oder Schmierentheater?"
- "Wie die Professoren eine Sitzung sprengen"
- "Willms-Ein Reaktionär"
- "Den Professoren geht es doch nur um das Wohlergehen der Studenten"
- "Bericht aus einer ordentlichen versammelten, nicht gesprengten Berufungskommission"
- "Wird Kofler abgeschossen?"
- "Jaeggi prüft weiter!"
- "Kiss dreht durch"
- "MSB-Spartakus: Perspektive der Entrevolutionierung"
-" Marxismus-Technokratie"
- "Die Lieblingswalze des MSB-Mitbestimmung"
- "Rationalisierung: Zum sozialen Druck, Leistungsterror und
Schlechte Arbeitsbedingungen"
- "Statistik"

Aufgerufen wird zur FVV am7.2. und zum SoWi-Prozess. Die Berufungsverhandlung im Presseerklärungsprozess, soll am 12.3.73 in Hamm stattfinden.
Q: SoWi-Info, Nr. 11, Bochum, Februar 1973.

Mai 1973:
Es erscheint die Nr. 12 des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "FR-Neuwahl".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Kritik der Fachschaftsarbeit"
- "Chaos"
- "Theorie ohne Praxis. Zur Kritik des Tutorenprogramms"
- "Bürgerliche Wissenschaft unter sich"
- "Zum Tutorienprogramm"
- "Gleicher Schein für alle?"
- "Zur Berufungskommission H3-Deutsche Innenpolitik und H4-Internationale Politik"
- "Jaeggi-Lehrstuhl"
- "Recht auf freie Prüfungswahl soll eingeschränkt werden!"
- "Neue Kommunistenjagd"
- "Zu den SoWi-Prozessen und Verhalten des Spartakus"
- "Übersicht über die Papalekas-Prozesse, zu denen bereits Anklageschriften zugestellt werden"

Aufgerufen wird zu einer Fachschaftsvollversammlung am 9.5. In "Neue Kommunistenjagd" wird zur Solidarität mit der Linken aufgerufen: "Weg mit den Demonstrations-und Versammlungsverboten!", Kein Verbot der KPD/ML und der KPD sowie allen anderen fortschrittlichen Organisationen!", "Kämpft gegen die politische Unterdrückung!"
Q: SoWi-Info, Nr. 12, Bochum, Mai 1973.

Mai 1973:
Es erscheint ein "SoWi-Info-Extra" (dass versehentlich mit Nr. 10 gekennzeichnet wurde) mit der Schlagzeile: "RF-Mitglieder in Dortmund verhaftet!"
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Gegen den Hochschultag des Rektors-Studentische Strategiediskussion"
- "Keine Illusionen über den fortschrittlichen Satzungsentwurf
der Satzungskommission!"
- "Trotz alledem: Der Kommunismus lässt sich nicht verbieten!"

Berichtet wird über die Breschnew-Demo, bei der auch 2 Mitglieder des FR SoWi verhaftet wurden.
Q: SoWi-Info, Extra, Bochum, Mai 1973.

Mai 1973:
Es erscheint die Nr. 13 des "SoWi-Info". Dazu heißt es: "Durch ein Versehen wurde das letzte SoWi-Info (Extra) als Nr. 10 nummeriert. Diesen Fehler korrigieren wir selbstkritisch und nennen dieses Info richtig: Nr. 13".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Rechenschaftsbericht des neuen FR"
- "SoWi-Prozesse"
- "Der Wohlfahrtsausschuss meldet"
- "Der offene Brief des FR SoWi und seine Folgen"
- "Zur Berufungskommission Deutsche Innenpolitik"
- "Zur Statistik"
- "MSB Spartakus-AG: Studienreform, AG: Materielle Misere"
- "Die Rolle der Intelligenz im Sozialismus"

Aufgerufen wird dazu, zum SoWi-Prozess am 24.5. im Schöffengericht, Bochum zu kommen.
Q: SoWi-Info, Nr. 13, Bochum, o. J. (Mai 1973).

Juni 1973:
Es erscheint die Nr. 14 des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Kampf der reaktionären Berufungspolitik!"
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Zur Lage der Berufungen an der Abteilung"
- "Derzeitige Situation in den Berufungskommissionen"
- "Internationale Politik"
- "Stadt- und Regionalsoziologie"
- "Soziologie II"
- "Zur Fachschaftsarbeit des MSB"
- "Wieso wurden die Kommissionssitzungen gesprengt?"
- "Warum kämpfen wir für fortschrittliche Professoren?"
- "Wie können wir weiter vorgehen?"
- "Forderungen an das Rektorat"
- "Wills Brief"
- "Zur Statistik"
- "Auszug aus dem Gutachten von Prof. Sigrist zu den SoWi-Prozessen"
Q: SoWi-Info, Nr. 14, Bochum, Juni 1973.

Juni 1973:
Es erscheint (vermutlich im Juni) ein "Extra" des "SoWi-Info" (das fälschlicherweise als Nr. 14 bezeichnet wird, aber womöglich die Ausgabe 15 ist). Das "Extra" behandelt die "SoWi-Prozesse".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Rede des Genossen Rolf Taubert vor dem Gericht am 24.5.1973"
- "Zum Prozess vom 1.6."
- "Den Kampf gegen den Faschismus richtig führen"

Berichtet wird vom Prozess gegen Taubert am 24.5.1973 und von einem weiteren Verfahren vom 1.6. Erklärt wird zu den Prozessen: "Egal, wie dieser Prozess jetzt ausgeht (zu wünschen ist natürlich, dass das Urteil zugunsten der Angeklagten, das heißt Freispruch gefällt wird), müssen wir uns die Frage stellen, welche Funktion ein Urteil in diesem Staat hat, das doch im Namen des Volkes gesprochen wird … Doch selbst, wenn das Urteil auf Freispruch hinauslaufen würde, bedeutet das für uns auf keinen Fall, dass wir weniger wachsam gegenüber der Justiz in diesem Staat sein dürfen, dass wir Vertrauen zu dieser Rechtsprechung haben dürfen …"
Q: SoWi-Info, Nr. 14 (Extra), Bochum, Juni 1973.

25.06.1973:
Es erscheint ein "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Kampf der reaktionären Berufungspolitik!" Aufgerufen wird zu einer SoWi-FVV, Dienstag, 26.6.1973. Aufgerufen wird dazu: "Kommt alle zur VV, auf der als Haupttagungsordnungspunkt die Berufungen behandelt werden".
Q: SoWi-Info, (Extrablatt), Bochum, 25. Juni 1973.

Oktober 1973:
Es erscheint im Oktober ein "SoWi-Anfänger-Info".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Wie denn, wo denn, was denn?"
- "Kein Numerus Clausus, aber …"
- "Es führt kein Weg vorbei"
- "Über die Unerlässlichkeit von Theorie"
- "Sonderangebot für politische Anfänger"
- "Kleiner Leitfaden zur Beschaffung von Professoren"
- "Rückblick auf einen gelegentlich heißen Sommer"
Q: SoWi-Anfänger Info, Bochum, Oktober 1973.

November 1973:
Es erscheint die Nr. 16 des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Vollversammlung, 14.11., 14 Uhr".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Für die Fortführung fortschrittlicher Fachschaftsarbeit an der Abteilung VIII"
- "Gegen Entlassungsterror und politische Unterdrückung"
- "Neues aus der Fakultät"
- "Der letzte Stand der Berufungsverfahren"
- "Vietnam: Die Waffen nicht aus den Händen legen!"
- "Für freie, selbstverwaltete Jugendzentren"
- "Für alles Reaktionäre gilt, dass es nicht fällt, wenn man es nicht niederschlägt. Zum Asta"
- "Dem MSB keine Stimme"
- "Fete der Sozialwissenschaftler"

Zu den kommenden Fachschaftswahlen wird dazu aufgerufen, dem MSB "keine Stimme" zu geben. Aufgerufen wird zur Solidarität mit Baha Targün. Dazu wird eine "Solidaritätsresolution für Baha Targün" am 24.10. auf der SoWi-VV verabschiedet. Geworben wird für die RGO 6/7, für das "Protokoll des Kulturkongresses der KPD in Dortmund am 20. Mai 1973: Die Kunst gehört dem Volk!", für die "Kämpfende Jugend" und für die Schrift aus dem Verlag Rote Fahne: "Nationaler Befreiungskrieg in Vietnam".
Q: SoWi-Info Nr. 16, Bochum, November 1973.

15.01.1974:
Es erscheint die Nr. 1/74 des "SoWi-Info" (laufende Nr. 17) mit der Schlagzeile: "Aktionswoche vom 21.1.-25.1.: Kampf der bürgerlichen Wissenschaft". Hier trägt das "Info" den Untertitel: "Zeitung des Fachschaftsrats für die Studenten der Abteilung VIII".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Zur bundesweiten Welle politischer Disziplinierung fortschrittlicher Studenten gesellen sich: Hausverbotsandrohungen gegen SoWi-Studenten"
- "Das Aktionsbündnis für freie politische Betätigung herstellen-Weg mit den Verbotsdrohungen gegen den KSB"
- "Statistik. Für freie Wahl"
- "Wahre Begebenheiten, die sich bei den LBS-SoWis zugetragen haben"
- "NC: Bald auch an der Abteilung Sozialwissenschaften"
- "Berufung in Sozialökonomie"

Erklärt wird unter "Aktionswoche vom 21.1.-25.1.: Kampf der bürgerlichen Wissenschaft", dass auf Initiative des FR und des Studentenrates vom "21.1. bis zum 25. Januar eine Aktionswoche unter den zentralen Parolen: Kampf der bürgerlichen Wissenschaft und Für freie Wahl der Prüfungsbedingungen stattfinden soll. "Diese Fortsetzung unseres Kampfes macht es notwendig, noch einmal die Ereignisse vor und nach dem Polizeieinsatz zu überdenken, um aus Fehlern und Erfolgen zu lernen".

Auf der VV der SoWis wird vor Weihnachten eine Resolution verabschiedet, die den KSV unterstützt. Aufgerufen wird dazu, ein "Aktionsbündnis für freie Politische Betätigung" herzustellen. Forderung dazu: "Weg mit den Verbotsdrohungen gegen den KSV!" In der Aktionswoche soll eine "Podiumsdiskussion zur Statistik und empirische Sozialforschung mit Fachvertretern und Studenten des Statistik-Archivs" am 20.1. stattfinden.

Es sind auch einige neue "Infos" erhältlich, u. a. Franz Dick: "Kritik psychologischer und sozialwissenschaftlicher Meßmethodik" und "Materialien zur Hochschulreform".
Q: SoWi-Info, Nr. 1 (laufende Nr. 17), Bochum, 15. Januar 1974.

Mai 1974:
Es erscheint ein "SoWi-Info-Extra" mit der Schlagzeile: "Zur Einschätzung der Letzten SoWi-FVV".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "VV Beschluss wieder durchgesetzt"
- "Wie soll es nun weitergehen?"
- "Resolution"
- "Für die Besetzung von Sozialpsychologie II mit einem fortschrittlichen Dozenten"
- "Bezahlte Tutorien für die Wissenschaftstheorie! Macht dem Reaktionär Rößler Dampf unterm Arsch!"

Bei den Wahlen zum neuen FR sind vertreten die "Kandidaten des KSV und der KHI". Erklärt wird noch, dass sich der "FR-SoWi ebenso wie KSV, KHI und mindestens 10 weitere Fachschaften an einem Aktionsbündnis zu den Asta-Wahlen beteiligen.
Q: SoWi-Info, Extra, Bochum, o. J. (Mai 1973).

Dezember 1974:
Es erscheint eine Ausgabe des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Einschätzung der SoWi-FVV!"
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Wie ist das Ergebnis einzuschätzen?"
- "Wie war der Verlauf der FVV?"
- "KSV-Fraktion"
- "Editorial-Zur Herausgabe des SoWi-Info"
- "Statistik I: Organisierter Abbruch des Boykotts der mündlichen Prüfung"
- "Erfolg durch einheitliches Vorgehen"
- "Betrifft: Selbstorganisation von SoWi-Diplom Leuten"
- "Wir brauchen einen Raum!"
- "Ein Erfolg im Kampf gegen die Prüfungsbedingungen!"
- "Die GRUNK muss in die UNO!"
- "Unterstützt den Befreiungskampf des Volkes von ZIMBABWE!"
- "Der spannende Krimi: Ein Mann sieht rot: B. Willms"
- "Man muss die versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen bringen, dass man ihnen ihre eigene Melodie vorspielt (Marx)"
- "Der eigentliche Erfinder der Referatenbande (B. Willms)"
- "Scheuch Prozess"
- "KSV: Holger Meins durch Isolationsfolter ermordet"
- "Sektionsrat LBS-Soz.-Päd.: Aufruf zum jugendpolitischen Forum"

Bekannt gegeben wird, dass am 13.11. auf der SoWi-FVV der FSR für das WS 74/75 gewählt wurde. "Insgesamt bewarben sich 10 Kandidaten, die den drei politischen Gruppen KHI, KSV und MSB angehören, sowie ein Unabhängiger …" Von der KHI sind vier Vertreter in den FSR gewählt worden, 2 vom KSV und 3 vom MSB, sowie ein Unabhängiger Kandidat.

Im "Editorial-Zur Herausgabe des SoWi-Info " wird ausgeführt: "Das SoWi-Info soll ein Forum der Auseinanderetzung an der Abteilung sein und die verschiedenen Meinungen der Gruppen und Individuen wiedergeben. In erster Linie wird es Informationen des Fachschaftsrates geben. Die Sowi-Studenten haben die Möglichkeit, die Arbeit des FRs auf dem Hinterwund seiner Wahlprogramme zu überprüfen. Der FR und die Redaktion geben jeder Gruppe und jedes Individuum die Möglichkeit, seine Meinung zu den Fragen der Abteilung und den Kämpfen im Volk zu veröffentlichen …."

Aufgerufen wird zur Veranstaltung mit Prof. Sigrist am 9.11. an der RUB zum Thema: "Wissenschaft im Dienste der Unterdrückung am Beispiel Sonderforschungsbereich und Isolationshaft". Zu einer Veranstaltung der KHI wird zum 29.11. aufgerufen. Es spricht ein Vertreter der ZANU: "Unterstützt den Befreiungskampf des Volkes von ZIMBABWE!" Eine LBS-Sozialpädagogik Vollversammlung am 11.12. Stattfinden. U. a. geht es um eine "Neuwahl des Sektionsrates".
Q: SoWi-Info, Bochum, Dezember 1974.

Januar 1975:
Es erscheint die Nr. 1/75 des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "SoWi FVV, Mittwoch 15.1."
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Hochschulrahmengesetz (HRG)"
- "Zur letzten Willms Vorlesung"
- "Neue Diplomprüfungsordnung"
- "Lehrerausbildung. Was bringt sie den Studenten?"
- "Aus der Fakultät"
Q: SoWi-Info, Nr. 1, Bochum, Januar 1975.

Juni 1975:
Vermutlich im Juni erscheint eine Ausgabe des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Tragt euch ein in die Unterschriftenliste des FSR gegen die neue DPO".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Einschätzung der Methodenveranstaltung"
- "Aus der Prüfungskommission"
- "Ein weiterer Lehrstuhl für Methodenlehre"
- "Bericht aus der Fakultät"
- "Weg mit dem § 218"
- "Berufsfelder für SoWi"
- "Beitrag der KHI: Jede Stimme dem konsequenten Kampf für die Rechte der Studenten und die Unterstützung des Kampfes für die Rechte des Volkes"
- "Wahlveranstaltungder KHI"
- "Ausstellung der VR China"
- "MSB-Spartakus: Sternmarschbewegung geht weiter. Gegen den Sparerlass"
- "Über Scharlatanerie"
- "Kemnade 75-International"

Aufgerufen wird zur SoWi VV am 18.6., zu einer Wahlveranstaltung der KHI am 20.6 und zur "Kemnade 75" vom 27.-29.6.75. Geworben wird für die Ausstellung der VR China in Köln. Einen Beitrag dazu gibt es von der Gesellschaft der Deutsch-Chinesischen Freundschaft.
Q: SoWi-Info, Bochum, Juni 1975.

Oktober 1975:
Vermutlich im Oktober erscheint eine Ausgabe des "SoWi-Info".

Im RB des Fachschaftsrates wird u. a. Kritik am MSB geübt, der im FR nicht dazu bereit war, "FR-Beschlüsse zu befolgen". Der FR unterstütze in der zurückliegenden Tätigkeit "die Arbeit der Komitees gegen den § 218, deren Forderung nach ersatzloser Streichung des § 218 und Volksentscheid … Der FR hat ebenfalls unterstützt die Forderungen der Bürgerinitiative im Bochumer Norden, die sich gegen die Inbetriebnahme einer Industriemüllverbrennungsanlage wehrt. Er hat dazu eine Veranstaltung mit der Bürgerinitiative durchgeführt …" Die Fraktion des MSB Spartakus im FR SoWi "erklärt sich mit dem von den KHI-Vertretern vorgelegten Rechenschaftsbericht (RSB) nicht einverstanden". Zu den Problemen habe die KHI "nichts konstruktives geleistet". "Im Gegenteil: Die KHI hat den von hunderten Studenten aufgenommenen Kampf gegen die materielle und finanzielle Verschlechterung regelrecht sabotiert". Auch bei der "Konfrontation der Studenten mit den Profs", habe die KHI versagt, so auch beim "Sternmarsch der 36.000" machte "die KHI nicht mit". "In den entscheidenden Fragen des SS 75 hat die KHI ihr allgemeinpolitisches Mandat nicht wahrgenommen. Es fehlten klare Aussagen zur Sparpolitik … Es fehlten vor allem die Aussagen darüber, wie die Verbesserungen finanziert werden sollen. Und genau das ist die Gretchenfrage, vor der sich die KHI in ihrem grenzenlosen linken Opportunismus erfolgreich gedrückt hat." Die KHI ruft zur Diskussionsveranstaltung "Zu den Aufgaben des nächsten Semesters" auf, am 3.11.75 im FSR Raum.
Aufgerufen wird auch dazu, die KVZ zu lesen. Die GDCF, OG Bochum gibt ihren Veranstaltungskalender für Dezember bekannt. U. a.: 8.12.. "Die Außenpolitik der VR China" (VHS).

Artikel der Ausgabe sind:
- "Rechenschaftsbericht des Fachschaftsrates
- "Kommentar zum Rechenschaftsbericht"
- "Empirisches Praktikum bleibt Pflicht"
- "Projektstudium"
- "Organisation des Studiums"
- "Neuordnung der Lehramtsstudiengänge"
- "DPO!
- "Stellenstreichungen bei den Sowis"
- "Beitrag der KHI"
- "Beitrag des MSB"
- "Ankündigung der GDCF"
- "Comics"
- "Ankündigung der Erstsemesterveranstaltung"
Q: SoWi-Info, Bochum, o. J. (Oktober1975).

November 1975:
Vermutlich im November erscheint eine Ausgabe des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "Vollversammlung, Mittwoch 13.11., 14.00 Uhr".
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- "Rechenschaftsbericht der KHI-Fraktion im Fachschaftsrat SoWi, SS 74"
- "Beitrag des KSV zum Rechenschaftsbericht der KHI"
- "Finanzen"
- "Berufungen"
- "LBS-Sektionsvollversammlung, Dienstag, 12. November"
- "Willms"
- "Scheuch Prozess. Kämpft gegen die politische Unterdrückung"

Zum möglichen Prozess gegen einen SoWi-Kommilitonen wird zum 22.11. aufgerufen.
Q: SoWi-Info, Bochum, (November 1975).

Mai 1976:
Es erscheint ein "SoWi"-Info.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Rechenschaftsbericht des FR SoWi, vorgelegt von der KHI-Fraktion"
- "Stellungnahme des MSB-Spartakus zum RB von …"
- "Das Neueste von der DPO-Front"
- "Die neue LPO ist da"
- "Probleme mit dem Fachschaftsraum"
- "Tenbruck soll zu Hause bleiben"
- "Tenbrucks Wissenschaftlichkeit am Beispiel seiner Jugendsoziologie"
- "Fachschafts-Rahmenordnung (besonders: Modus der FR-Wahlen"
- "Aktuelles aus der Asta-Druckerei"
- "Über Zimbabwe"
- "Über die VDS-Mitgliederversammlung (31.3-3.4.1976)"
- "Leserbrief einer rollstuhlfahrenden Kommilitonin"
- "Bericht von der Auseinandersetzung um die GMU-Müllverbrennungsanlage in Bochum-Riemke"
- "Leserbrief der Frauengruppe Uni Bochum"
- "Debatte um studentische Politik und linke Bewegung"
- "K.H. Lehnardt antwortet auf Willi Klopottek (KHI)"
- "Leserbrief von Herrn Werner Voß, Statistik Professor"
- "Gruppenbeitrag des MSB-Spartakus"
- "Beitrag der Gruppe SoWi"

Der RB des FR SoWi "ist von der KHI-Fraktion vorgelegt worden, die mit drei Vertretern die Mehrheit im FR bildet. Mit den übrigen FR-Mitgliedern gab es hinsichtlich der Beurteilung unserer Arbeit und hinsichtlich der Augenblicke auf die Zukunft keine Einmütigkeit. Wir haben uns so geeinigt, dass der MSB-Spartakus und … als Unabhängiger im Folgenden ihre Meinung darlegen, die mehr oder weniger von den Vorstellungen der KHI abweichen". Geworben wird für die "Roten Blätter".
Zur Müllverbrennungsanlage in Bochum-Riemke erklärt sich der FR-SoWi in einer Stellungnahme: "An der Universität wird sich der Fachschaftsrat dafür einsetzen, dass der Kampf des Volkes im Bochumer Norden bekannt gemacht und viele Studenten für die aktive Solidarität gewonnen werden." Parolen dazu sind: "Keine Müllverbrennungsanlage im Bochum/Nord!", "Der Stadtrat muss seinen Beschluss für die GMU zurücknehmen!"

Spartakus-SoWi ruft zu einer Demo für Frieden und Abrüstung in Dortmund auf. In der Ausgabe stellt sich auch die "Gruppe SoWi" vor, die "dei Synthese von politischer Arbeit und persönlicher Emanzipation herstellen will". Die Gruppe "SoWi" will eine "Zwischenebene" einschieben, "die einen besseren Kontakt zwischen Basis und Vertretung herstellen wolle". Dazu werden genannt: DPO und LABG "sollen eine größere Autonomie erhalten". So will man auch in jedem Seminar "Sprecher wählen", die auf einer "Sprecherkonferenz Seminarprobleme beraten und Lösungen ausarbeiten". Sie sollen auch "den Kontakt zum FR tragen".
Q: SoWi-Info, Bochum, Mai 1976.

September 1976:
Es erscheint ein "SoWi"-Erstsemester Info 1".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Herzlich willkommen, liebe Erstsemester und Erstsemesterinnen!"
- "Studien-und Prüfungsbedingungen-Nichts ist klar"
- "Diplom, Lehramt, Sekundarstufe II, Gymnasium"
- "Lehramt, Sek. II, berufliche Fachrichtungen"
- "Erziehungswissenschaftliches Studium"
- "Die Fachschaft Lehramt …2"
- "Studienberatung-Studienberatung der Abteilung SoWi"
- "Was könnt (müsst) ihr vor Semesterbeginn tun?"
Q: SoWi-Erstsemester-Info 1, Bochum, September 1976.

Dezember 1976:
Es erscheint eine Extra-Ausgabe des "SoWi-info" mit der Schlagzeile: "Streik unterbrochen. Sammeln! Weiterkämpfen!" Unklar ist, um welchen Streik es sich hier handelt. Die Wahlen zum Fachschaftsrat ergeben, dass der neue Fachschaftsrat sich hauptsächlich aus Gruppe SoWi-Vertretern besteht. Abgeschlagen sind dagegen KHI und KSV. Erklärt wird noch, dass ein Prozess gegen Prof. Sigrist läuft. Sigrist sei in Bochum dafür bekannt geworden, dass "er in Sachen Papalekas klar Stellung bezogen habe".
Q: SoWi-Info, Extra, Bochum, Dezember 1976.

Januar 1977:
Es erscheint ein "SoWi-Info" (2. Ausgabe).
Artikel der Ausgabe sind:
"1. Liebe Kommilitonen und -innen
2. Nachrichten aus der Abt. VIII
3. Die Profs wollen einen neuen Statistik-Konflikt-Sie sollen ihn haben
4. Besetzung Lehrstuhl Soziologie II
a) Prof. Wolfgang Fritz Haug; Ein politischer Fall
b) Der Trick mit dem Gutachten
c) Anamnese zum Fall Haug
d) Berufungen sind eine komplizierte Sache
5. Lehrerstudium-Chaos ohne Ende
6. Studentenschaftsgesetz
7. Wir waren in Düsseldorf …
8. Reihe Portrait der Profs der Abtlg. VIII 1. Papalekas
9. Die Gedanken sind frei … Prof. Sigrist z B darf sie nicht aussprechen
10. Aus aller Welt
11. Bundes-Ausbildungs-Förderungs-Gesetz
12. Bogestra zieht die Preise an. Dumm steht da der kleine Mann. Fahrpreiserhöhungen - Nicht zum 1.Mal im SoWi-Info
13. Beitrag der AG Berufsperspektive für SoWis
14. Beitrag des KSV-Thesen zur Diskussion über die FDGO
15. Beitrag des MSB: 28.1.1972-28.1.1977: 5 Jahre Berufsverbote - 5 Jahre Verfassungsbruch
16. Zur Berufsverbote-Demo am 5.2.1977. Der Fachschaftsrat SoWi und die Berufsverbote
17. Brokdorf geht auch uns an
18. Rudi Dutschke-Tonbandprotokoll
19. Mein schönstes Erlebnis".

Aufgerufen wird zur Uni-VV am 24.1. Berichtet wird über die Düsseldorfer Demo gegen das Studentenschaftsgesetz am 19.1. Aufgerufen wird vom KSV dazu für den "Befreiungskampf in ZIMBABWE" zu spenden und zum 8. Roten RUB-Rummel am 3.2. Am 19.2.77 soll eine Demo in Brokdorf stattfinden. Dazu wird aufgerufen.
Q: SoWi-Info, 2. Ausgabe, Bochum, Januar 1977.

02.05.1977:
Es erscheint ein Extra-Blatt des "SoWi-Info" mit der Schlagzeile: "HRG / LHG & Streik".
Aufgerufen wird dazu, gegen den LHG-Entwurf vom 9.5.-13.5. zu streiken. Aufgerufen wird zur Universitätsvollversammlung am 4.5. Agitiert wird auch gegen die "Regelstudienzeit".
Q: SoWi-Info, Extra-Blatt, Bochum, Mai 1977.

November 1977:
Es erscheint ein "SoWi-Info".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Liebe SoWichte!"
- "Neuer Humbug mit Studentengeldern-Ähnliche Gedanken"
- "Aus dem SP"
- "Rechenschaftsbericht des FSR-Finanzen"
- "Die Diplomprüfungsordnung"
- "Statistik"
- "Frauentutorium"
- "Erstsemestergruppen"
- "Rechenschaftsbericht-Minderheit im FR"
- "Schlau wie nix: Die KHI"
- "Faschismusdiskussion"
- "Wie man mit der rechten Hand gegen Berufsverbote unterschreibt und sie mit der linken Hand ausführt"
- "Walter Boehlich (Konkret): Schleyers Kinder"
- "We Present: Heribert Schatz"
- "Literaturangaben zu H. Schatz"
- "Allein machen sie dich ein … Prüfungsmauscheleien aus der Abteilung VIII"
- "Protokoll der außerordentlichen Fakultätssitzung am 4.9.77"
- "Der heimliche Lehrplan"
- "Linker Professor schwingt Notenknüppel"
- "MSB Spartakus: Am 28. November nationaler Streik"
- "Beitrag der Gruppe SoWi für Erstsemester"

Die KHI ruft zu einer Veranstaltung des KBW zum Befreiungskampf der Völker Afrikas zum 11.11. Aufgerufen wird auch zur "SoWi-Wahl-VV" am 15.11.77.
Q: SoWi-Info, Bochum, November 1977.

Januar 1978:
Es erscheint ein "SoWi-Info".
Artikel der Ausgabe sind:
- "ESG - Bekanntmachung"
- "Ergebnis der Fachschaftsratswahl"
- "SPD. Auszüge aus einem Spiegelgespräch mit Hans-Jochen Vogel
- "Menschenrechte"
- "Telefonüberwachung, Hausdurchsuchung, erkennungsdienstliche Behandlung für jedermann (Frau)"
- "FDP auch nicht viel besser. Maihofers Entwurf eines Bundesmeldegesetzes"
- "Selbstbekenntnis zum Terrorismus?"
- "Für die schreiben wir nicht"
- "Was ist hier eigentlich los?"
- "Frauenseite"
- "Gedankengänge"
- "Kommunikationsgruppe"
- "Seminar(Lyrik)"
- "Leo Kofler-Gegendarstellung"
- "Kommunikationsgruppe"
-" Freispruch im 1. 88a-Prozess
- "Bekenntnis zur FDGO i. S. d. G. G."
- "Es tut sich was in Methoden I"
- "Leserbrief"
- "Kritik zum Bericht zur sozialen Lage der Studierenden an der Ruhr-Universität Bochum"
- "Von Prof. Dr. Voß u. a.."
- "Kurzmeldungen"
- "Beitrag des MSB"
- "Ein Wunsch (Lyrik)-Freiheit"
- "MSB Spartakus: 1968-1978. Einsichten der Studentenbewegung"

Die ESG gibt für Januar/Februar ihre Veranstaltungen bekannt. U. a. 27.1.: Georges Casalis (Paris) spricht über "als Weißer unter Schwarzen". Am 10.2. soll ein Tag der "Internationalen Solidarität" mit verschiedenen Internationalismusgruppen in den Räumen der ESG stattfinden. Schwerpunkt: Südliches Afrika.
Bei den Fachschaftsratwahlen bekam die "Gruppe SoWi" die meisten Stimmen. Der MSB hatte diesmal "keinen einzigen Kandidaten aufgestellt. Somit wurde die KHI eindeutig Träger der roten Laterne". Die beiden Kandidaten bekamen "33, 29 Stimmen".
Q: SoWi-Info, Bochum, Januar 1978.

Mai 1978:
Es erscheint ein "SoWi-Info".
Im RB des Fachschaftsrates wird u. a. erklärt, dass der "politische Zusammenschluss auf Uni-Ebene, die Fachschaftsliste kaputtgegangen sei. Und in der ganzen Amtszeit hat es keinen (neuen) funktionierenden Zusammenschluss von Fachschaftsräten mehr gegeben. Diese Ziellosigkeit im Bereich der Hochschulpolitik an der ganzen Uni hat auch beim FSR SoWi ihren Niederschlag gefunden. Wir haben zwar einige Versuche unternommen, dem entgegenzuarbeiten …, aber die bisherige Perspektivlosigkeit der Unilinken hat einen Erfolg in der Richtung bisher verhindert. Der neue FSR muss in dieser Hinsicht aktiv werden …"

Artikel der Ausgabe sind:
"1.Rechenschaftsbericht des Fachschafsrates
2. Die politische Situation oder: Der deutsche Herbst
3. Der Count-Down hat begonnen!? Zur Regelstudienzeit
4. Das brandneue Studentenschaftsrecht. Was bringt es?
4. Abteilungsneuigkeiten
5. Aus dem Universitätsparlament. Zur Voß-Studie
6. Brief an Prof. Kofler
7. Die AG Lehrerarbeitslosigkeit über Lehrerarbeitslosigkeit
8. Das ideale Seminar
9. Die Statistik AG. Diesmal ausnahmsweise über Statistik
10. Sprachregelung- Ein neues Gedicht von Klaus Dieter
11. Auch ein Thema für uns: Rudolf Bahro
12. Die AG Öffentlichkeitsarbeit ruft zur Mitarbeit auf.
13. Klüwer-Vorlesung und Tutorien
14. Der Bochumer Aktionskreis Afrika (BASA) stellt sich vor
15. Der Marsch der Lemminge: Zur politisch-ökonomischen Funktion der Hochschule
16. Notizen zum Polibula und zum Russel Tribunal
17. Über die Schönheiten der Uni-Politik
18. Leserbrief: Betreff Klaus-Dieters Gedicht über die Seminar-Marxisten
19. Zur Studienordnung für Lehramtsstudenten
20. Die sog. Lehrer-VV und das e Studium
21. Neues von der Berufungsfront
22. Die AG Alternativschule informiert: Schule mal anders
23. Beitrag des MSB Spartakus: Eine neue Qualität
24. Projekt linke Tageszeitung
25. Der Gegendruck stellt sich vor
26. Gerüchte".
Q: SoWi-Info, Bochum, Mai 1978.

Juni 1978:
Es erscheint ein "SoWi-Info".
Eingangs wird darauf verwiesen, dass "das SoWi-Info uns allen gehört. Und soll als Kommunikations- und Diskussionsforum von allen genutzt und nicht nur Erfahrungen und Meinungen von ein paar Leuten widerspiegeln. Vor allem gehen wir davon aus, dass wir nur einen Teil der Abteilungen erfassen und bei weitem keine allumfassende Einschätzung und Theorie haben, die unbedingt richtig und gerecht ist".

Artikel der Ausgabe sind:
- "SoWi-Wahl VV"
- "FSR Sitzungen"
- "Was mich interessieren würde. Eine Publikumsbeschimpfung (berechtigt)"
- "Das allerneuste von der Beratungsfront"
- "Ab hier lest ihr Beiträge von Lesern und Leserinnen"
- "Protest"
- "Schiller ist tot, Goethe ist tot und mir ist auch schon ganz schlecht"
- "Dreiste Dummheit"
- "Verändert der technische Fortschritt das menschliche Sexualverhalten?"
- "Kritische Wahrheitssuche oder doktrinäre Verteidigung der bestehenden Verhältnisse?"
- "Die Projektgruppe Obdachloseninitiative"
- "The last of the Teenages Idols"
- "Schwarzbraun ist die Haselnuss, braun bin auch ich"
- "Berufsverbote"
- "Der Marsch der Lemminge"
- "Zur Sumpfblüte"
- "Auch die 2. Fakultäts-Sitzung gesprengt. Oktroi vom Rektorat"
- "Projekt: Linke Tageszeitung"
- "Legalisiert Mord! Warum soll der Staat den ganzen Spaß alleine haben?"
- "Grohnde Prozesse: Terrorurteile"
- "Fußball Si, Folter No!"
- "Terror-Regime Chile"

Berichtet wird u. a. von der Wahl des neuen FSR auf der VV-Sitzung vom 9. 5. Eine FSR-Sitzung soll am 24.5. stattfinden. Eine weitere am 31.5. Weiter vom Projekt einer linken Tageszeitung: "Die Bochumer Initiativgruppe zum Projekt Neue Linke Tageszeitung hat sich mittlerweile mehr oder weniger fest konstituiert". Die Gruppe sei "offen für alle, die sich aktiv an diesem Projekt engagieren wollen, kann man gar nicht offen genug erwähnen!" Kontakt soll aufgenommen werden "mit anderen Basisgruppen aus dem Ruhrgebiet". So stehe man auch in Kontakt mit der "TZ-Initiative Dortmund, sowie mit Leuten von der Börse in Wuppertal, die dabei sind eine Initiativgruppe ins Leben zu rufen". Eine Aktion soll vom 23.-25.6 stattfinden.
Q: SoWi-Info, Bochum, Juni 1978.

September 1978:
Es erscheint ein "SoWi-Info" für Erstsemester.
Eingangs wird zur RUB ausgeführt: "Im Grunde ist nur eines wichtig, dass wir alle zusammen (und das geht wirklich nur zusammen), in dieser toten Uni mit ihren oft genauso toten Professoren und Vorschriften lebendig bleiben".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Pflichtlektüre-Die Situation der Studenten, Isolation muss nicht sein, Studieneinführungsgruppen, Erstsemestergruppen"
- "Studienumfang"
- "Stars und Sternchen an unserer Abteilung"
- "Statistik"
- "Studentische Vertretungen, speziell SoWi-Fachschaft und ihre Funktionen"
- "Studentenberatungstermine"
- "Stundenplanempfehlung"
- "Berufliche Fachrichtungen, Sozialpädagogik (Sekundarstufe II)"
- "Die politischen Gruppen an unserer Abteilung"
- "Gruppe SoWi"
- "MSB Spartakus"
- "GOFI"
- "KSB"
- "KSV"
Q: SoWi-Info, für Erstsemester,Bochum, September 1978.

06.04.1979:
Es erscheint ein "SoWi-Info (Info LBS & Sek II - Lehramt berufsbildende Schulen, Sekundarstufe II, berufliche Fachrichtung)".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Intention dieser Dokumentation"
- "Ausschreibung"
- "Erklärung der studentischen Vertreter"
- "Tischvorlage: Auswahlkriterien"
- "Walter Gerhardt"
- "Walter Heinz"
- "Jens-Jörg Koch"
- "Raymund Krisam"
- "Klaus Ottomeyer"
- "Erich Witte"
- "Termine und Themen der Gastvorträge"
Q: SoWi-Info, Bochum, 6. April 1979.

Mai 1979:
Es erscheint ein "SoWi-Info" mit Datum Sommer-Semester '79.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Rechenschaftsbericht des Fachschaftsrates"
- "Offener Brief an Treinen, Wills usw.
- "Leben an der Abteilung VIII"
- "Statistik-Ein Erfolg?
- "Betr.: Sozialökonomik"
- "Erstsemesterarbeit im SS 79"
- "Veranstaltungshinweise"
- "Der stumme Zwang der Prüfungsverhältnisse"
- "AG -Initiative Zu den Diplomprüfungen"
- "Wissenschaftskritik"
- "Die Jahre, die ihr kennt"
- "Der diskrete Charme des Seminarmarxismus"
- "Die bürgerliche Lernfabrik"
- "Die Tageszeitung"
- "Der 1. Mai in Gelsenkirchen"
- "Wahnsinn"
- "Frauenfest und Frauenplenum"
- "SoWi-VV"

Berichtet wird über die "MSZ" der MG. Dazu wird ein Artikel aus dem neuen "Kursbuch", "Sekten" veröffentlicht, über die "taz", die am 17.4. erstmals erschien. Berichtet wir noch über eine 1. Mai-Veranstaltung im Gelsenkirchener "Comic", wo es zu einem Polizeieinsatz gekommen sein soll.
Q: SoWi-Info, Bochum, Sommer-Semester '79, Mai 1979.

Juni 1979:
Es erscheint vermutlich um den 15.6. ein "SoWi-Info".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Wir leben heute. Gedanken ums SoWi-Info"
- "Diesmal waren dabei …"
- "Wie kleine Akademiker gemacht werden, oder: ich will nicht werden, wie der Treinen ist"
- "Die Uni-Angst"
- "Identitätsgefährdung"
- "Leistungsangst"
- "Der Ausweg: der Uni-Bluff"
- "Chancengleichheit"
- "Flugblatt-Das geheime Curriculum"
- "Angst, der Bluff, mehr Bluff, Angstsituaiton"
- "Prüfungen: oder was wird hier eigentlich geprüft"
- "Und dies auch noch: Die gesellschaftliche Funktion"
- "Gibt es ein Leben in der Prüfungszeit?"
- "Diplomarbeitserfahrungen"
- "Viel ist von der Wut nicht mehr da …"
- "Wolf Wagner was here …"
- "Wie sich wehren?"
- "Frauenarbeitsgruppe"
- "Tips (technische) für Prüfungen"
- "Erstsemester"
- "Eine Reminizens zum FSR und zur Wahl-VV"
- "Der neue Bundespräsident … für Deutschland"
- "Unseren Wertevorstellungen entspricht eher …"
- "Jedem Land die Chefs, die es verdient!"
Q: SoWi-Info, Bochum, Juni 1979.

November 1979:
Es erscheint ein "SoWi-Info".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Rechenschaftsbericht (bis 17. Mai 1979)"
- "Finanzbericht"
- "Aller Anfang ist schwer und trotzdem: Anti-DstO-AG. Ein Bericht einiger Erstsemester"
- "Body-Check"
- "Alternativprojekt: Leben im Obdach und mögliche Alternativen "
- "Die Bibliothek und das Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung"
- "Zur Situation an der Abteilung"
- "Zwei Erstsemesterbeiträge"
- "Politische Buchhandlung"
- "Gruppe SoWi"
- "Gründe für Aktionen gibts genug"
- "Kritische Gruppe. Einige Überlegungen zur Notwendigkeit eines aktiven Fachschaftsrates"
- "Politik über den Wolken"

Berichtet wird u. a. über die "Entstehung des Instituts zur Geschichte der Arbeiterbewegung", das 1979 gegründet wurde, hervorgegangen aus der "Bibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung". "Grundlage der Bibliotheksammlung ist der Dublettenbestand des Internationalen Instituts für Sozialgeschichte, das bereits seit dem Beginn der 30er Jahre Literatur (und Archivalien) der Arbeiterbewegung sammelt und in der NS-Zeit viele Bibliotheken vor der Vernichtung durch die Nationalsozialisten rettete. Hieraus erklärt sich der einmalige Bestand an älterer Literatur zur deutschen und internationalen Arbeiterbewegung, von dem auch unsere Institutsbibliothek profitieren könnte.

Mittlerweile konnte der Bestand durch Schenkungen-auch von Studenten- und durch eigenen Ankauf wesentlich erweitert werden, so dass die Bibliothek nicht mehr nur ein Ableger des "Internationalen Instituts für Sozialgeschichte ist, sondern bereits Bestände aufweist, die (in) keiner sonstigen Bibliothek nachweisbar sind … Diese Bibliothek ist ein Arbeitsinstrument zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung …"

Zur "Politischen Buchhandlung" wird angemerkt, dass sie "die Einzige in Bochum ist, die nicht gewinnorientiert arbeitet". Sie will u. a. "Kristallisationspunkt für Informationen" sein und "dies auch nicht nur politisch". Zur Linken in Bochum meint man: "Die Linke in Bochum ist zersplittert in einzelne Grüppchen und Initiativen, die miteinander nichts mehr zu tun haben. Ein übergreifende Diskussionszusammenhang fehlt".

Zum "FSR" heißt es: "Der FSR soll unserere Meinung nach Koordinationsstelle für Aktionen an der Abteilung sein, da über ihn alle Informationen laufen". Der Artikel des MSB geht davon aus, dass "die Studienreformierer des Kultusministeriums mit dem entschiedenen Widerstand gegen ihre Pläne zu rechnen haben". Das Studentenschaftsgesetz (SSG) mache deutlich, dass der "studentische Kampf gegen das LHG" mit dem Kampf um das "politischen Mandat der verfassten Studentenschaft" zusammenhängt; denn das SSG würde ihn verbieten. "Die Durchsetzung des SSG droht auch an der Abteilung Sozialwissenschaft".

Im Artikel "Kritische Gruppe. Einige Überlegungen zur Notwendigkeit eines aktiven Fachschaftsrates" wird zur neuen DPO ausgeführt: "Die neue Diplomprüfungsordnung (DPO) und mit ihr die jetzt geltende Studienordnung lassen die Leistungsanforderungen langsam für viele Kommilitonen zu einer Existenzbedrohung werden". Zum LHG: es "bedroht uns mittlerweile durch die Einführung von Regelstudienzeiten und Zwangsexmatrikulation". Die "Gruppe Sowi trete zur nächsten FSR Wahl als "eigenständige Kritische Gruppe" an.
Q: SoWi-Info, Bochum, November 1979.

Januar 1984:
Es erscheint ein "SoWi-Info".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Ein Wort von Rubert"
- "Vom Traum eines Studiums"
- "Pipipause ist, wenn die Leuchtfrau muss"
- "Wahlaufruf gegen die Büttel der Bonner Rechtsregierung. Wählt nicht die Rechtslisten des RCDS, SLH, LS: Wählt ein linkes Studentenparlament!"
- "Wanted. Frust, Einsamkeit, Motivationsmangel. Erstsemesterhilfsgruppe"
- "Kassenbericht der SoWi 1982/83"
- "Die Wende im Bauch. Neuigkeiten zum § 218"
- "Protokoll von der letzten SoWi-VV"

Am 26.1. soll eine "SoWi-VV" stattfinden, zu der eingeladen wird.
Q: SoWi-Info, Bochum, Januar 1984.

Letzte Änderung: 04.11.2019