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Hattingen

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 13.3.2008

Auch wenn dieser Beitrag Hattingen heißt, so geht es doch fast ausschließlich nur um die Henrichshütte, die zunächst zu Rheinstahl, später zu Thyssen gehört. In dieser unvollständigen Darstellung werden betriebliche Materialien von der Henrichshütte allein von der DKP ausgewertet. Diese ist noch vor ihrer Gründung in Gestalt der ADF bzw. der darin wirkenden Kader der illegalen KPD in Hattingen präsent (vgl. 7.12.1968), berichtet auch sogleich nach ihrer offiziellen Gründung (vgl. 10.4.1969, 8.5.1969, 3.7.1969).

Daneben bemüht sich offenbar der SDS Bochum um Einfluss bei der Henrichshütte Hattingen (vgl. Mai 1968, Juni 1969), wo aber nur die DKP nun betriebsspezifisch publiziert (vgl. Juni 1969, 24.7.1969, Feb. 1970), während der SDS Bochum bzw. das Komitee Sozialistischer Arbeiter und Studenten Flugblätter (vgl. 30.10.1969) bzw. die 'Bochumer Arbeiterzeitung' verteilt (vgl. Nov. 1969).

Die DKP ist vermutlich mit der VVN Hattingen befreundet (vgl. 5.2.1970), berichtet aber auch über die Aktionsgruppe 432, bei der es sich um eine Gruppe handeln könnte, die Kontakt zum SDS Bochum hielt (vgl. Feb. 1970). Vermutlich war Hattingen für die DKP eine ihrer Hochburgen, wie aus dem Kommunalwahlergebnis erhellt (vgl. 15.3.1970).

Die DKP berichtet vom Streik beim Gummiwerk Bredenscheid (vgl. 16.7.1970), organisiert auch von Hattingen aus das Gedenken in Stukenbrock (vgl. 22.8.1970), in ihrem Parteivorstand sitzt auch ein Hattinger Betriebsrat (vgl. 18.10.1970), während Hattinger Bürger offenbar auch bei Opel Bochum beschäftigt sind (vgl. 23.11.1970). Neben der DKP, die weiter ihre Betriebszeitung für die Henrichshütte herausgibt (vgl. Feb. 1971, Nov. 1971, Dez. 1972) berichtet auch die KPD/ML-ZB an und an aus Hattingen, vom Streik bei Schmidt (vgl. 26.11.1970), von den Fahrpreiserhöhungen (vgl. 8.2.1971), die auch in Heidelberg beachtet werden (vgl. 15.4.1971) und auch über die dort offenbar ansässigen Rechtsextremisten (vgl. 16.2.1971), die mittels der DSA über enge Kontakte zur terroristischen Szene verfügen scheinen.

Die DKP berichtet vom Streik aufgrund des Misstrauensvotums (vgl. 1.5.1972) und bleibt vor Ort aktiv (vgl. 30.8.1972), zumindest an der Henrichshütte (vgl. Nov. 1972, Feb. 1974, Aug. 1974). Von den nächsten Fahrpreiserhöhungen wird aus Dortmund berichtet (vgl. Jan. 1973), während die IGBE vom Zechensterben auf einer der wohl kleinsten bundesdeutschen Zechen kündet (vgl. März 1973) und sich Hattinger Jugendliche am Dortmunder Jugendzentrumskampf zu beteiligen scheinen (vgl. 17.11.1973).

Die KPD/ML scheint über Anhänger in Hattingen zu verfügen (vgl. 12.1.1974), aber nicht nur sie (vgl. 20.4.1974), sondern auch die KPD (vgl. 10.4.1974, 28.8.1974, 16.10.1974) berichten wiederholt von der Henrichshütte, wo die KPD auch Flugblätter verteilt (vgl. 21.10.1974), während der KBW am Ort eventuell Freunde unter den Zivildienstleistenden besaß (vgl. 4.9.1974). Die KPD scheint auch in den kommenden Jahren bei der Henrichshütte tätig geblieben zu sein (vgl. 8.1.1975, 17.11.1975, 25.8.1976, 8.12.1976), wobei später dann vermutlich auch der Arbeiterbund dort agitierte (vgl. 7.12.1976), vor allem unter den Jugendlichen (vgl. 12.12.1976, 9.1.1977).

Die Präsenz der RGO in Hattingen in Form einer Betriebsgruppe auf der Henrichshütte ist nicht nur dem konkurrierenden KABD bekannt (vgl. 31.1.1979), sondern drückt sich auch in einigen Meldungen (vgl. 23.6.1979) und hier erschlossenen Flugblättern aus (vgl. 22.8.1979, 28.8.1979) bevor zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung der Stahlstandort Hattingen offenbar bedroht ist (vgl. 20.1.1988).


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Mai 1968:
Während der Aktionen gegen die Notstandsgesetze bildet sich, laut MLPD (2) in Bochum ab Mai das Komitee Sozialistischer Arbeiter und Studenten. Die Gruppe konzentriert sich in der Folge auf die Betriebe im IGM-Bereich, Krupp Bochumer Verein, Opel Bochum und Henrichshütte Hattingen. Die stärkste Gruppe (Bochumer Verein) nennt sich Betriebsgruppe 1 (B1). Sie gibt die 'Bochumer Arbeiter Zeitung' heraus.
=MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.125

07.12.1968:
Das Innenministerium NRW berichtet von der Aktion Demokratischer Fortschritt (ADF - vgl. 2.11.1968, 1.1.1969):"
In Nordrhein-Westfalen bestehen, soweit bisher bekannt wurde, örtliche Gruppen des Aktions- und Wahlbündnisses an 44 Orten, und zwar in ... Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis Nord)".
=Innenministerium NRW:Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1969,Düsseldorf 1969,S.11ff

10.04.1969:
Die DKP gibt die Nr.2 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 3.4.1969, 17.4.1969). Berichtet wird u.a. über die DKP Hattingen.
=Unsere Zeit NRW Nr.2,Essen 10.4.1969

08.05.1969:
Die DKP gibt die Nr.6 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 1.5.1969, 15.5.1969). Berichtet wird u.a. aus dem IGM Bezirk Hagen u.a. aus Hattingen.
=Unsere Zeit NRW Nr.6,Essen 8.5.1969

Juni 1969:
Laut der 'Bochumer Studenten Zeitung' bildet sich an der Ruhr-Universität Bochum ca. im Juni 1969 eine Betriebsprojektgruppe I (B1), die ständige Treffen veranstaltet und, laut MLPD (2), versucht mit der DKP Bezirksleitung Ruhr-Westfalen zusammenzuarbeiten, was u.a. Konzernanalysen und Konzernberatungen umfassen solle.

Laut MLPD (2) soll das Bochumer Komitee Sozialistischer Arbeiter und Studenten folgende Betriebsgruppen im IGM-Bereich haben: Bochumer Verein (Krupp Bochum); Opel Bochum und Henrichshütte Hattingen. Die personell stärkste Gruppe arbeitet am Bochumer Verein und wird selbst als Betriebsgruppe 1 (B1) bezeichnet. Noch im Juni zerfallen die Betriebsgruppen Opel und Henrichshütte, die Gruppe Bochumer Verein (B1) aber bleibt bestehen.
=Revolutionärer Weg Nr.1,Solingen 1971,S.8;
Bochumer Studenten Zeitung Nr.45,Bochum 1969,S.1;
MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.128 und 130


Juni 1969:
Auf der Henrichshütte in Hattingen gibt die DKP erstmals ihren 'Metall Report' (vgl. Feb. 1970) heraus.
=Metall Report Nr.1,Hattingen Juni 1969

03.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.14 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 26.6.1969, 10.7.1969). Berichtet wird u.a. aus Hattingen.
=Unsere Zeit NRW Nr.14,Essen 3.7.1969

24.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.17 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 17.7.1969, 31.7.1969). Berichtet wird u.a. über den eigenen 'Metall-Report' für die Henrichshütte Hattingen.
=Unsere Zeit NRW Nr.17,Essen 24.7.1969

16.10.1969:
Die DKP gibt die Nr.29 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 9.10.1969, 23.10.1969). Berichtet wird u.a. über die Henrichshütte Hattingen.
=Unsere Zeit NRW Nr.29,Essen 16.10.1969

30.10.1969:
Vom Komitee Sozialistischer Arbeiter und Studenten - Bochum (offensichtlich die Bochumer Betriebsgruppe - B1) wird vor Betrieben im Raume Bochum, wahrscheinlich im IGM-Bereich Krupp Bochumer Verein (BV), Henrichshütte Hattingen und Opel Bochum das Flugblatt "Statt Mitbestimmung - Kampf um Arbeiterkontrolle der Produktion" verteilt.
=Komitee Sozialistischer Arbeiter und Studenten:Statt Mitbestimmung - Kampf um Arbeiterkontrolle der Produktion,Bochum 30.10.1969

November 1969:
Die Nr.2/3 der 'Bochumer Arbeiterzeitung' (BAZ) erscheint als Doppelnummer für November/Dezember (vgl. Okt. 1969). Sie wird herausgegeben vom Komitee Sozialistischer Arbeiter und Studenten. Inhalt ist u.a:
- Konzertierte Aktion: was die SPD-Regierung kann und was sie nicht kann,
- Durch Stillegung stimmt die Kasse wieder,
- Wie Schiller die Preise stoppt,
- Erfolge der Metaller in Italien,
- Nach dem Stillegungsbeschluß bei der FKH (Friedrich Krupp Hüttenwerke AG,d.Vf.): was können wir aus der Niederlage lernen?
- Preiswelle: Trotz Lohnerhöhung 500 Millionen für die Unternehmer,
- Welche Interessen vertritt Bild?
- Was bringt die Aufwertung den Arbeitern?
- Streik bei Rheinstahl,
- Zur Vietnam-Demonstration am 20. Dezember 1969.
Wahrscheinlich wird die BAZ im IGM-Bereich vor den Betrieben Krupp Bochumer Verein (BV), Opel Bochum und Henrichshütte Hattingen verteilt. Verantwortlich ist Norbert Oßwald, Bochum.
Zur Vietnam-Demonstration am 20.12. in Bochum wird u.a. ausgeführt:"
Am 20. Dezember veranstalten die sozialistischen Arbeiter, Lehrlinge, Schüler und Studenten eine zentrale Demonstration gegen den barbarischen Krieg des US-Imperialismus in Vietnam ... Auf der Demonstration am 20. Dezember werden die sozialistischen Arbeiter, Lehrlinge, Schüler und Studenten ihre Solidarität mit dem Kampf des vietnamesischen Volkes gegen den US-Imperialismus und ihre Solidarität mit dem Protest des amerikanischen Volkes gegen die kapitalistische Rüstungswirtschaft zeigen.
=Bochumer Arbeiterzeitung Nr.2/3,Bochum Nov./Dez. 1969

Februar 1970:
Auf der Henrichshütte in Hattingen gibt die DKP vermutlich im Februar ihren 'Metall Report' (vgl. Juni 1969, Dez. 1970) u.a. zu den Kommunalwahlen (KW) (vgl. 15.3.1970) heraus. Eingegangen wird auch auf die Aktionsgruppe 432, die sich gegen den Vietnamkrieg wendet.
=Metall Report,Hattingen o.J. (1970)

05.02.1970:
Die DKP gibt die Nr.6 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 29.1.1970, 12.2.1970). Berichtet wird u.a. über die Kreisgruppe der VVN in Hattingen.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.6,Essen 5.2.1970

12.02.1970:
Die DKP gibt die Nr.7 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 5.2.1970, 19.2.1970). Veröffentlicht wird die Reserveliste zu den Landtagswahlen (LTW - vgl. 14.6.1970). Diese KandidatInnen kommen u.a. aus Hattingen.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.7,Essen 12.2.1970

05.03.1970:
Die DKP gibt die Nr.10 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 26.2.1970, 12.3.1970). Eingegangen wird auch auf die Henrichshütte Hattingen.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.10,Essen 5.3.1970

15.03.1970:
In NRW finden Kommunalneugliederungswahlen (KW) statt, an denen sich die NPD nicht beteiligt. Das Innenministerium NRW berichtet weiter:"
Um sich ganz auf die Landtagswahl zu konzentrieren, hat die DKP darauf verzichtet, an den am 15.3.1970 in den Neugliederungsgebieten stattfindenden Kommunalwahlen teilzunehmen. Lediglich in den kreisangehörigen Städten Hattingen und Gevelsberg (Ennepe-Ruhr-Kreis) tritt sie mit eigenen Kandidaten auf."
=Innenministerium NRW:Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1970,Düsseldorf 1970,S.5 und 10

15.03.1970:
Heute finden die Kommunalwahlen (KW) in Hattingen statt, bei denen die DKP, nach eigenen Angaben, 3,9% der Stimmen erringt, gegenüber 1,07% beim letzten Mal, wobei allerdings in der alten Stadt und in Welper durchschnittlich 7%, bei der Henrichshütte 5 - 8% erreicht wurden.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.13,Düsseldorf 26.3.1970;
Metall Report,Hattingen o.J. (1970)


19.03.1970:
Die DKP gibt die Nr.12 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 12.3.1970, 26.3.1970). Angekündigt wird eine Vietnamsolidaritätswoche (vgl. 16.3.1970). Deren Schwerpunkte sollen u.a. liegen in Hattingen.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.12,Essen 19.3.1970

16.07.1970:
Die DKP berichtet aus Hattingen:"
Streik in dem Gummiwerk Bredenscheid. Forderung: 45 Pfennig pro Stunde."
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.31,Essen 1.8.1970,S.15

22.08.1970:
Die DKP gibt die Nr.34 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ - vgl. 15.8.1970, 29.8.1970) heraus. Angekündigt werden Busabfahrten zur Antifakundgebung in Stukenbrock am 5.9.1970 in Bochum, Dortmund, Hattingen, Oberhausen, Wattenscheid und Werne.
=Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.34,Essen 22.8.1970

18.10.1970:
Auf der 7. Tagung des Parteivorstandes der DKP (vgl. 17.10.1970) wird von 34 PV-Mitgliedern und zugleich Betriebsräten bzw. Gewerkschaftsfunktionären ein "Wort an unsere sozialdemokratischen Kollegen" verfaßt. Unterzeichnet ist der Text u.a. von Hans Möller (Betriebsrat) aus Hattingen.
=Werft-Echo,Hamburg Okt. 1970;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.46,Bochum 31.10.1970,S.5ff;
Der Hammer Tödliche Bilanz,Bochum o.J. (1970),S.3;
Hasper Gold Stellungnahme der DKP zur Lohnbewegung der Metaller,Hagen o.J. (1970),S.6;
Lüfter Brief an den Minister,Dortmund o.J.,S.4;
DKP Stadtteilgruppe Scharnhorst:Kommunisten stellen sich zur Diskussion,Dortmund o.J. (1970)


23.11.1970:
Bei Opel Bochum gibt die KPD/ML-ZK vermutlich heute eine Sondernummer ihrer 'Zündkerze' (vgl. 9.11.1970, 27.11.1970) zu den Schlägereien bei der Verteilung der Nr.5 und den gleichzeitigen Anfeindungen in der Presse wegen der Benutzung der Druckerei des Studentenwerkes Bochum für die 'Zündkerze' heraus (vgl. 9.11.1970). Zu einem Leserbrief im Spiegel Nr.** (vgl. **.**.1970), in dem es heißt:"
In meiner Arbeitsstelle Opel Bochum, Werk I, sind heute im Werkzeugbau (zirka 350 bis 400 Beschäftigte) 122 Gewerkschaftsmitglieder aus der IG Metall ausgetreten. Der nächste Streik in der BRD findet nämlich voraussichtlich im Jahre 2 000 statt. Hattingen (Nordrh.-Westfalen) Walter Gross", wird formuliert:"
Die Reaktion der Kollegen in D3 (Abteilung von Meister Kocher) beleuchtet sehr gut die Klemme, in der die IGM-Bonzen sich zur Zeit befinden.

Die Kollegen, die die Liste unterschrieben haben in D3 zum Gewerkschaftsaustritt, fordern wir von der 'Zündkerze' auf, sich an uns zu wenden. Unsere Reihen können noch gefüllt werden!"
=Zündkerze Sdr.Nr. Schläger vom Dienst,Bochum o.J. (23.11.1970)

26.11.1970:
In Hammerthal bei Hattingen streiken, laut KPD/ML-ZB, 100 Arbeiter bei Maschinenbau Schmidt für die Zahlung von Weihnachtsgeld, welches dieses Jahr 140 Beschäftigten verweigert werden solle:"
Kapitalist Schmidt hatte die Unverschämtheit zu erklären: 'Die Belegschaft braucht ja nur ein paar Überstunden zu machen, dann ist das Weihnachtsgeld doch wieder raus!'
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.55,Bochum 2.12.1970,S.5

Dezember 1970:
Auf der Henrichshütte in Hattingen gibt die DKP ihren 'Metall Report' (vgl. Feb. 1970, Nov. 1971) heraus.
=Metall Report,Hattingen Dez. 1970

08.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet u.a. vermutlich aus dieser Woche:"
NAHVERKEHRSBETRIEBE ERHÖHEN PREISE
...
Die Bogestra (Bochum, Wanne-Eickel, Gelsenkirchen, Herne, Witten, Hattingen) will die normale Fahrkarte um 14%, die Studentenwochenkarte bis 43% verteuern."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.13,Bochum 17.2.1971,S.7f

16.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich von heute:"
'LINKSNATIONALER' BLOCK GEBILDET

Mit der Verschärfung der Widersprüche im kapitalistischen System der BRD nimmt die faschistische Gefahr zu. In Hattingen (Ruhr) (in NRW,d.Vf.) hat sich jetzt ein 'links-nationaler Block' unter der Führung der Blauen Adler Jugend (BAJ) gebildet (Meldung der Westfälischen Rundschau (WR,d.Vf.) vom 17.2.).

Über die BAJ, die Jugendorganisation der UAP (Unabhängige Arbeiterpartei) hatten wir bereits ... berichtet (vgl. 9.12.1970,d.Vf.):

Die UAP wurde 1962 in Essen von Anhängern von Otto und Gregor Strasser gegründet (also den National'sozialisten' der NSDAP). Die Zeitung der UAP, die 'Reichs-Arbeiterzeitung', mit Jugendteil 'barricade' nennt sich 'SOZIALISTISCH-NATIONAL'. Die UAP bezeichnet sich selbst als 'einzige Arbeiterpartei Deutschlands'.

Mit scheinsozialistischen Phrasen versuchen sie Teile der Arbeiterklasse und vor allem der Arbeiterjugend für sich zu gewinnen. So heißt es in einem Wahlaufruf der UAP:
'Ja wir sind bisher um den Ertrag unserer Arbeit betrogen worden. Er ist uns geraubt worden von den ca. 16 000 Millionären, die bei der Währungsreform nur das 'Kopfgeld' besaßen, wie wir alle. Darum schafft mit uns 'deutschen Sozialisten' die mobile Gesellschaft der Zukunft. Solidarisiert euch mit der einzigen Arbeiter-Partei in Deutschland.'

Die Ziele der UAP sind offen faschistisch: 'Unter Ablehnung des Klassenkampfgedankens' treten sie für einen 'antionalen deutschen Sozialismus' ein, als dritten Weg zwischen Kapitalismus und Marxismus/Kommunismus.

Unter der Führung dieser Faschisten hat sich jetzt in Hattingen ein 'linksnationaler Block' gebildet. Ihm gehören die 'radikalsten' Gruppen der neuen faschistischen Sammelbewegung an.
In einer Resolution wurde die Bildung einer 'gemeinsamen Projektgruppe, die mit allen demokratischen Mitteln versuchen wird, die Ratifizierung der Verträge von Warschau und Moskau (mit Polen bzw. der SU,d.Vf.) zu verhindern' (bekanntgegeben,d.Vf.).
Diese Resolution haben unterzeichnet:
Blaue-Adler Jugend, Unabhängige Arbeiter-Partei, Unabhängiger Deutscher Hochschulbund, Aktion Junger Deutscher, Deutsche Arbeiterjugend, Aktion Demokratischer Gewerkschafter, Deutsch-Soziale Aktion (DSA,d.Vf.), Bund Freier Gewerkschafter, Nationale Arbeiterjugend, Redaktion Barricade, Redaktion Widerstand, Redaktion Reichs-Arbeiterzeitung, Sozialistischer Arbeiterbund, Dr. Schwartländer (früher NPD-Landesvorsitzender, Gründer der Deutsch-Sozialen Aktion) und Uwe Klaas. Also auch die bewaffneten Terrorgruppen der Deutsch-Sozialen Aktion (...) gehören zu der neuen Sammelbewegung.

Die Schwartländer-Anhänger wurden auf der Projektgruppensitzung in Hattingen von Bundeswehr-Unteroffizier Wiehagen aus Dülmen (in NRW,d.Vf.) vertreten (Wiehagen war übrigens Anführer bei dem Terroranschlag auf die Westfälische Rundschau (WR in Dortmund in NRW - vgl. 10.2.1971,d.Vf.) ...).

Hier zeigt sich, wie eng die NPD auch mit diesen terroristischen und 'linksnationalen' Gruppen verbunden ist:
Wiehagen wird ab 1.4. als vierter hauptamtlicher Redakteur der 'MUT'-Redaktion arbeiten.
MUT wird von der NPD gefördert und unterstützt vor allem die Aktion Widerstand (AW,d.Vf.) (von der sich die BAJ in ihren Organen distanziert). Die Funktion von Wiehagen als MUT-Redakteur ist auch ein deutlicher Beweis dafür, daß die NPD die offenen Terroristen in ihren Reihen unterstützt, auch wenn sie - wie nach der 'Entdeckung' der Faschistengruppe in NRW letzte Woche (vgl. 14.2.1971,d.Vf.) - Einzelne dieser Gruppen ausschließt."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.15,Bochum 24.2.1971,S.5f

15.04.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 5.2.1971, 30.4.1971). Enthalten ist der Artikel "Die Bevölkerung wehrt sich: Aktion Roter Punkt". Dieser kommt zu dem Schluß, daß seit Wochen Fahrpreiskämpfe geführt werden u.a. in Hattingen.
=Kommentar,Heidelberg 15.4.1971

28.05.1971:
In Berlin erscheint vermutlich Ende dieser Woche die Nr.14 des 'Klassenkampf - Ausgabe Borsig' für Mai als Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 26.4.1971, 21.6.1971) ohne Nummerierung. Von Borsig wird u.a. berichtet vom Streik in der Hammerschmiede vor einem Monat (vgl. 29.4.1971) gegen deren Stillegung bzw. Verlagerung zu einer Babcock-Tochter in Hattingen.
=Klassenkampf - Borsig,o. Nr.,Berlin Mai 1971

16.09.1971:
In Heidelberg gibt die KG (NRF) einen vierseitigen 'Kommentar' (vgl. 22.7.1971, 27.10.1971) heraus. Eingegangen wird auch auf verschiedene Anträge zum IG Metall Tag (vgl. 27.9.1971) u.a. aus der Verwaltungsstelle Hattingen.
=Kommentar,Heidelberg 16.9.1971

November 1971:
Auf der Henrichshütte in Hattingen gibt die DKP ihren 'Metall Report' (vgl. Dez. 1970, Feb. 1972) heraus.
=Metall Report,Hattingen Nov. 1971

Februar 1972:
Auf der Henrichshütte in Hattingen gibt die DKP ihren 'Metall Report' (vgl. Nov. 1971, Nov. 1972) heraus.
=Metall Report,Hattingen Feb. 1972

01.05.1972:
Von der heutigen Maiveranstaltung der DKP in der Essener Grugahalle lag uns die Kopie von einem Rede-Typoskript vor, in dem es u.a. heißt:"
Genossinnen und Genossen!
Liebe Kollegen und Freunde!
...
Wann hat sich das in den vergangenen Jahren schon einmal ereignet: daß nicht nur am 1.Mai, sondern in den Tagen vor diesem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse Zehntausende in unserem Lande politische Warnstreiks in Betrieben und Schulen, Demonstrationen und Kundgebungen durchführten?

Worum ging es?

Die CDU/CSU wollte durch ein konstruktives Mißtrauensvotum die Bundesregierung Brandt-Scheel noch vor der Etatdebatte stürzen und damit in Wirklichkeit die Verträge zwischen der Bundesrepublik, der Sowjet-Union und der Volksrepublik Polen zu Fall bringen. Man kann es auch anders sagen: die Rechtskräfte versuchten unter Führung von Strauß und Barzel, mit einem Putsch der Millionäre, durch den Aufkauf korrupter Abgeordneter, mit staatsstreichähnlichen Methoden die Regierung zu stürzen, die Macht an sich zu reißen und unser Land auf den Weg des Kalten Krieges zurückzuzerren.

Daß Strauß und Barzel damit nicht durchkamen, das ist in erster Linie den Krupp-Hüttenarbeitern in Essen, Rheinhausen (heute Duisburg,d.Vf.) und Bochum zu verdanken, den Mannesmann-Arbeitern in Duisburg, Mülheim und Oberhausen, den Rheinstahlarbeitern in Gelsenkirchen und Hattingen und nicht zuletzt den Stahlkochern des Hoeschkonzerns (alle IGM-Bereich,d.Vf.) in Dortmund, die mit Warnstreiks und Demonstrationen gegen die Absicht protestierten, die Regierung zu stürzen und die Verträge zu blockieren."
=N.N. (DKP Essen):Genossinnen und Genossen! Liebe Kollegen und Freunde!,o.O. (Essen) o.J. (1.5.1972)

30.08.1972:
In Hattingen soll, auf Vorschlag des DKP-Bezirksvorstandes Ruhr-Westfalen (vgl. 15.6.1972), eine Wahlkreiskonferenz der DKP zur Aufstellung der Kandidatenliste für die Bundestagswahl (BTW - vgl. 19.11.1972) stattfinden.
=DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen:Liebe Genossinnen und Genossen,Essen 15.6.1972,S.2

November 1972:
Auf der Henrichshütte in Hattingen gibt die DKP ihren 'Metall Report' (vgl. Feb. 1972, Feb. 1974) heraus.
=Metall Report,Hattingen Nov. 1972

Januar 1973:
Die Marxisten-Leninisten (ML) Dortmund (vgl. 17.1.1973) berichten vermutlich aus dem Januar mit Hilfe eines im Faksimile abgedruckten Leserbriefes an eine Dortmunder Tageszeitung:"
PREISTREIBEREI DER STADTWERKE!
...
Der obige Leserbrief an eine Dortmunder Tageszeitung ist nur eine von vielen spontanen Äußerungen zur Gas- und Wasserpreiserhöhung. ... Dabei ist Dortmund kein Einzelfall. In Bochum und Gelsenkirchen, Wattenscheid, Witten, Herne, Wanne-Eickel und Hattingen sollen die Straßenbahntarife nach 1970 wiedermal erhöht werden, und zwar von 14 - 60%! Je höher die Steigerung, umso ärmer ist die soziale Schicht, die sie trifft: 33% für Wochenkarten, die praktisch nur von Werktätigen für den Arbeitsweg benutzt werden, 60% für Studentenkarten! - Die horrenden Erhöhungen bei Post und Bahn haben wir bereits hinter uns. Vergleicht man diese Entwicklung mit den durchschnittlichen Lohnerhöhungen von NOMINELL 8,5%, dann kann man für dieses Jahr eine reelle Verschlechterung der Lebensbedingungen der arbeitenden Klasse erwarten. Hier wird 1973 ein wichtiger Kampfschauplatz liegen."
=Die Rote Front Nr.2,Dortmund Jan. 1973,S.2

März 1973:
Die IGBE (vgl. 1.4.1973) berichtet vermutlich aus dem März über 17 verlorene Arbeitsplätze in Hattingen:"
Die Kleinzeche Glückstern wurde beim Bundesbeauftragten für den Steinkohlenbergbau und die Steinkohlengebiete zur Stillegung angemeldet. Auf Drängen der IG Bergbau und Energie stellte die Geschäftsführung einen Antrag auf die Gewährung von Stillegungsprämien an die Aktionsgemeinschaft Deutsche Steinkohlenreviere. Die von der IGBE in die Hand genommene Aktion verlief erfolgreich. Die Kleinzeche Glückstern erhält Stillegungsprämie. Davon fließen den ehemaligen Arbeitnehmern über den betrieblichen Sozialplan 30 120 DM zu. Die geringste Abfindungssumme beträgt 578 DM, die höchste 3 928 DM. Der von der Stillegung betroffene Martin Riemenabauer sagte zu diesem durchschlagenden Erfolg: 'Das ist eine Bombensache. Hätten wir die IG Bergbau und Energie nicht gehabt, hätte es um uns Bergleute finster ausgesehen. Wer denkt schon an die Beschäftigten einer Kleinzeche?'"
=Einheit Nr.7,Bochum 1.4.1973,S.4

03.03.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr.8 ihres 'Roten Morgens' (vgl. 24.2.1973, 10.3.1973) heraus, die u.a. von den Auswirkungen der Fusion von Thyssen und Rheinstahl bei u.a. Rheinstahl Hattingen berichtet.
=Roter Morgen Nr.8,Hamburg 3.3.1973

17.11.1973:
In Dortmund findet, laut und mit KJV der KPD, eine Demonstration des Aktionskreises für ein freies Jugendzentrum (AKJZ), der die Besetzungen der letzten Wochen (vgl. 12.11.1973) organisierte, trotz Verbot statt. Es beteiligen sich auch Jugendzentrumsinitiativen aus Kamen, Velbert, Bielefeld, Wuppertal, Herne und Gelsenkirchen.

Laut 'WAZ' demonstrieren trotz Verbot ca. 250 Menschen in Dortmund für ein 'freies Jugendzentrum':"
Mit einer neuen - dem Gedränge in der von Kauflustigen überfüllten City angepaßten Taktik - ging die Polizei diesmal vor. Etwa ein Fünftel der Beamten hatte sich in ziviler Tarnkleidung unter die Demonstrantengruppen gemischt, deren harter Kern kaum die Zahl 250 überschritt. Brennpunkt waren neben dem unteren Westenhellweg und der Brückstraße, der Alte Markt, und die Freitreppe vor dem Hauptbahnhof. Auf Grund von Beobachtungen der Zivilbeamten wurden jeweils besonders aktive Demonstranten in blitzschnellem Zugriff 'herausgepickt'. Auf diese Weise nahm die Polizei insgesamt 25 Akteure zur Feststellung der Personalien vorläufig fest ... Zur Unterstützung des 'Freien Jugendzentrums' waren auch Gruppen aus Wuppertal und Hattingen nach Dortmund gekommen. Um eine erneute Hausbesetzung am Borsigplatz zu verhindern, hatte die Polizei acht leerstehende Häuser in diesem Bereich mit einem starken Aufgebot abgesichert".
=WAZ-Lokalteil Dortmund,Esse* 19.11.1973;
ZDL beim Diakonischen Werk Dortmund:Dokumentation - Ein Denkmal jugendfeindlicher Politik,Dortmund o.J.,S.5;
Ruhrnachrichten-Lokalteil Dortmund,Dortmun* 19.11.1973;
Schulkampf Nr.11 und 12,Dortmund Nov. 1973 bzw. Dez. 1973,S.5 bzw. S.4;
Rote Fahne Nr.47,Dortmund 20.11.1973;
Rote Presse Korrespondenz Nr.37,Berlin ****1973,S.3ff;
AKJZ:Der Kampf um das Erich-Dobhardt-Haus geht weiter,Dortmund o.J. (13.11.1973);
Kommunistische Arbeiterpresse Westfalenhütte,Dortmund 30.11.1973,S.5;
Roter Morgen Nr.47,Dortmund 1.12.1973,S.8;
DOS Nr.24,Dortmund 22.11.1973,S.17


12.01.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.2 (vgl. 5.1.1974, 19.1.1974) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' gingen u.a. ein aus Hattingen.
=Roter Morgen Nr.2,Dortmund 12.1.1974

Februar 1974:
Auf der Henrichshütte in Hattingen gibt die DKP ihren 'Metall Report' (vgl. Nov. 1972, Aug. 1974) heraus.
=Metall Report,Hattingen Feb. 1974

10.04.1974:
In der Nr.15 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 3.4.1974, 17.4.1974) berichtet die KPD u.a. aus Hattingen von der Rheinstahltochter Henrichshütte, u.a. über die Angestellten und die Schweißbetriebe.
=Rote Fahne Nr.15,Dortmund 10.4.1974

20.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.16 (vgl. 13.4.1974, 22.4.1974) heraus und berichtet u.a. aus Hattingen über die Henrichshütte, u.a. über ausländische Beschäftigte.
=Roter Morgen Nr.16,Dortmund 20.4.1974

August 1974:
Auf der Henrichshütte in Hattingen gibt die DKP ihren 'Metall Report' (vgl. Feb. 1974) heraus.
=Metall Report,Hattingen Aug. 1974

28.08.1974:
In der Nr.35 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 21.8.1974, 4.9.1974) berichtet die KPD u.a. von der Heinrichshütte Hattingen über die Stahltarifrunde (STR).
=Rote Fahne Nr.35,Dortmund 28.8.1974

04.09.1974:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.18 (vgl. 21.8.1974, 18.9.1974) heraus. Eingegangen wird auch auf die Zivildienstleistenden (ZDL) im evangelischen Pflege- und Altenheim Hattingen.
=Kommunistische Volkszeitung Nr.18,Mannheim 4.9.1974

16.10.1974:
In der Nr.42 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 9.10.1974, 23.10.1974) berichtet die KPD u.a. aus Hattingen von der Henrichshütte (IGM-Bereich) aus der Bearbeitungswerkstatt 1.
=Rote Fahne Nr.42,Dortmund 16.10.1974

21.10.1974:
In Hattingen gibt das Regionalkomitee (RK) der KPD, vermutlich in dieser Woche, ein Flugblatt zur Stahltarifrunde (STR), vermutlich für die Henrichshütte heraus.
=Rote Fahne Nr.44,Dortmund 30.10.1974

08.01.1975:
In der Nr.1 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 18.12.1974, 15.1.1975) berichtet die KPD von der Henrichshütte Hattingen, u.a. über die Bearbeitungswerkstätten I und II, das Walzwerk, das SM- und das Elektrostahlwerk, den Maschinenbetrieb und die Lehrlinge.
=Rote Fahne Nr.1,Dortmund 8.1.1975

17.11.1975:
Das Regionalkomitee Rhein/Ruhr bzw. NRW der KPD gibt, nach eigenen Angaben, ein Flugblatt zur Stahltarifrunde (STR) heraus, in dem u.a. auf die Henrichshütte Hattingen eingegangen wird.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.2,Köln 18.11.1975

25.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.34 (vgl. 18.8.1976, 1.9.1976) heraus. Von der Stahltarifrunde (STR der IGM) wird u.a. berichtet von der Henrichshütte Hattingen.
=Rote Fahne Nr.34,Köln 25.8.1976

07.12.1976:
Auf der Henrichshütte in Hattingen streiken, laut AB, 3 000 eine Stunde lang.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.102,München 12.12.1976

08.12.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.49 (vgl. 1.12.1976, 15.12.1976) heraus. Von der Stahltarifrunde (STR der IGM) wird u.a. berichtet von der Henrichshütte Hattingen.
=Rote Fahne Nr.49,Köln 8.12.1976

12.12.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' (KAZ) Nr.102 (vgl. 28.11.1976, 9.1.1977) heraus. Die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet u.a. über die Jugendvertretung (JV) bei der Henrichshütte Hattingen.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.102,München 12.12.1976

09.01.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.103 (vgl. 12.12.1976, 23.1.1977) heraus. Die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet u.a. über die Henrichshütte Hattingen.
=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.103,München 9.1.1977

31.01.1979:
Vom Betriebs- und Gewerkschaftsverantwortlichen der Zentralen Leitung (ZL) des KABD wird der "Auswertungsbericht der Stahltarifrunde 1978/79" vorgelegt. Es wird u.a. erklärt, es "seien RGO Kollegen bei der Henrichshütte-Hattingen ... tätig."
=KABD-ZL-Betriebs-und Gewerkschaftsverantwortlicher:Auswertungsbericht der Stahltarifrunde 78/79,o.O.,S.27ff

23.06.1979:
Nach eigenen Angaben der RGO der KPD/ML beginnt in Bochum eine zweitägige Konferenz der RGO für den Bereich Eisen und Stahl.

Anwesend sind u.a. Mitglieder der RGO-Betriebsgruppe von Thyssen-Henrichshütte Hattingen.
=RGO-Nachrichten Nr.7,Vellmar Juli 1979,S.2;
RGO-Vorstand:Rundschreiben,**** Juni 1979,S.1


22.08.1979:
Es erscheint ein gemeinsames Flugblatt der RGO-Betriebsgruppen der KPD/ML von Klöckner Bremen, Krupp Bochum, Hoesch Dortmund, Thyssen (ATH) Duisburg, Kupferhütte Duisburg, Mannesmann (MM) Duisburg, Mannesmann-Kammerich Bielefeld, Böhler Düsseldorf, Salzgitter Peine, Thyssen-Henschel Kassel, Henrichshütte Hattingen und Stahlwerke Südwestfalen (SSW) Hagen.
Das Flugblatt spricht sich gegen eine geplante Stillegung des Mannesmann- Werkes in Bielefeld aus. Danach stehen die Kollegen für die Erhaltung ihrer Arbeitsplätze im Streik.
Das Flugblatt fordert zu einer "breiten Solidarität für die Bielefelder Kollegen" auf:"
Helft ihnen alle zu siegen! Fordern wir von der IGM-Führung die sofortige und bedingungslose Unterstützung des Streiks. Schlagen wir gemeinsam die Stillegungspläne der Mannesmann-Kapitalisten zurück."
=RGO-BGs Klöckner Bremen, Krupp Bochum u.a.:Flugbatt,Dortmund 22.8.1979

28.08.1979:
Vermutlich in dieser Woche erscheint ein weiteres gemeinsames Flugblatt (vgl. 22.8.1979) der RGO-Betriebsgruppen der KPD/ML von Klöckner Bremen, Krupp Bochum, Hoesch Dortmund, Thyssen (ATH) Duisburg, Kupferhütte Duisburg, Mannesmann (MM) Duisburg, Mannesmann-Kammerich Bielefeld, Böhler Düsseldorf, Peine und Salzgitter Peine, Thyssen-Henschel Kassel und Henrichshütte Hattingen unter dem Titel "IGM-Ortsverwaltung zerschlägt Streik" bei Mannesmann Kammerich Bielefeld. Danach "betätigte sich die Ortsverwaltung der IG Metall unter Führung des IGM-Ortsbevollmächtigten und Bundestagsabgeordneten, Kurt Vogelsang" als Streikbrecher, nachdem ein "6-Punkte-Katalog als entscheidenden Punkt die Aufforderung an die Kollegen enthielt, wieder an die Arbeit zu gehen. Was er nicht enthielt, waren Garantien für die Forderungen der Kollegen. Was er nicht enthielt, war die Forderung: Keine Repressalien gegen die Streikenden nach Abbruch des Streiks!" Während der Streikaktionen wird auch das Betriebsratsmitglied Norbert W. entlassen, da er "als einziger Betriebsrat fest zu den Streikenden gestanden (hat) und ihre Forderungen aktiv unterstützte".
=RGO-BGs Klöckner Bremen, Krupp Bochum u.a.:IGM-Ortsverwaltung zerschlägt Streik,Dortmund o.J. (1979)

20.01.1988:
Bei Hoesch Dortmund gibt die Betriebszelle der VSP ihre Betriebzeitung 'Die Rote' (ehemals 'Stählerne Faust' - vgl. 19.3.1987) heraus:"
HEUTE WARNSTREIK!

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Vier Verhandlungsrunden ohne irgendein Ergebnis! Die Stahlbosse haben auf stur geschaltet, denn dies ist keine normale Tarifrunde (STR,d.Vf.). Seit über einem Jahr hatten wir Aktion auf Aktion gegen die unglaubliche Arbeitsplatzvernichtung in der Branche. Ganze Standorte wie Hattingen, Oberhausen und Maxhütte (in Bayern,d.Vf.) kämpfen um das Überleben."
=Die Rote,Dortmund 20.1.1988

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