Duisburg: Der Tod von Günter Routhier - Daten bis Ende Juni 1975

04.01.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 1 (vgl. 28.12.1974, 11.1.1975) heraus. Aus Aachen wird in "7 572 DM Strafe - weil sie zum Kampf gegen die Ermordung des Genossen Günter aufriefen" berichtet von einem Routhier-Prozeß. Die "Grussadresse des Zentralkomitees der KPD/ML zum 6. Jahrestag der Gründung der Partei" enthält auch Bilder von der Beerdigung Günter Routhiers in Duisburg. In Köln erhielt Roland G. einen Strafbefehl über 1000 DM wegen Teilnahme an der "Demonstration gegen die Ermordung des türkischen Patrioten Danis Neset und des Mitglieds der KPD/ML, Günter Routhier". Berichtet wird: "Kiel: Wegen seiner Teilnahme am Trauerzug zu Ehren des Genossen Günter Routhier erhielt der Kieler Genosse Dirk St. einen Strafbefehl über 400 DM."
Q: Roter Morgen Nr. 1, Dortmund 4.1.1975, S. 5 und 7

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16.01.1975:
Das Stadtteiljugendkomitee Hansa des KJV Münster der KPD rief mit einem Flugblatt "Im Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Kampf der Klassenjustiz! Arbeitereinheit, Volkseinheit für den Sozialismus", in dem Prozesse in Münster angekündigt werden und auf Günter Routhier, Günther Jendrian und Holger Meins eingegangen wird, auf zur Veranstaltung um 19 Uhr in der Gaststätte Kronenburg, Hammerstraße. Reden soll auch der Rechtsanwalt Hugo Brentzel.
Q: KJV Münster-SJK Hansa: Im Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Kampf der Klassenjustiz! Arbeitereinheit, Volkseinheit für den Sozialismus, Münster o. J. (1975)

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18.01.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 3 (vgl. 11.1.1975, 25.1.1975) heraus und berichtet aus Augsburg, München und Selb von je einem Routhier-Prozess. In "Kommunistische Politik verboten" wird berichtet aus Kiel vom Arbeitsgerichtsprozeß zweier Lehrlinge, die auf der Lindenau-Werft entlassen wurden, weil sie auf der Betriebsversammlung "die Wahrheit über den Mord an Genossen Günter Routhier enthüllt" hatten.
Q: Roter Morgen Nr. 3, Dortmund 18.1.1975, S. 3 und 6

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24.01.1975:
Die KPD/ML berichtet aus Duisburg von einem Routhier-Prozeß wegen der Beerdigung.
Q: Roter Morgen Nr. 4, Dortmund 25.1.1975, S. 7

25.01.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 4 (vgl. 18.1.1975, 1.2.1975) heraus. In "D'K'P-Lehrerin treibt Berufsverbot voran" wird berichtet von einem Referendar in Witten, der auch seiner Fachleiterin von der DKP über die Routhier-Kundgebung in Dortmund erzählte, auf der er festgenommen wurde.
Berichtet wird aus Heide und Duisburg von Routhier-Prozessen (vgl. auch 24.1.1975). In "Prozeß gegen Genossen Karl Klingemann: Fahnenstangen als Waffen deklariert" (vgl. 24.1.1975) wird berichtet vom Trauerzug für Günter Routhier in Duisburg. In "Ausbildungsverbot gegen genossen Ulrich: Kollegen beschliessen Protestresolution" wird berichtet aus Dortmund vom Berufsverbot gegen einen Referendar, presserechtlich verantwortlicher der KPD/ML, gegen den 11 Ermittlungsverfahren wegen Betriebszeitungen und Flugblättern u.a. zu Chile und Günter Routhier laufen.
Q: Roter Morgen Nr. 4, Dortmund 25.1.1975, S. 4 und 6f

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31.01.1975:
Die Kommunistische Gruppe Bochum (KGB) berichtet vermutlich aus Bochum von einem Routhierprozess in dem eine Studentin zu 1440 DM verurteilt wird.
Q: Bochumer Arbeiterzeitung Nr.12, Bochum Juni 1975, S.8

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31.01.1975:
Die Ortsleitung Dortmund der KPD gibt vermutlich heute ein Flugblatt heraus:"
MORDANSCHLAG AUF RÜSSELSHEIMER OPEL-ARBEITER UND KOMMUNISTISCHEN BETRIEBSRAT DER VULKAN-WERFT-BREMEN!

Nach Polizeimorden an G. Routhier in Duisburg (vgl. 18.6.1974, d. Vf.), Remizko in Mannheim (vgl. 17.7.1974), an dem Taxifahrer Jendrian in München (vgl. 24.5.1974, d. Vf.), kaufen sich jetzt die Kapitalisten Mörder oder lassen faschistische Banden gegen kämpfende Arbeiter vorgehen."
Q: KPD-OL Dortmund: Mordanschlag auf Rüsselsheimer Opel-Arbeiter und kommunistischen Betriebsrat der Vulkan-Werft-Bremen!, Dortmund o. J. (31.1.1975)

01.02.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 5 (vgl. 25.1.1975, 8.2.1975) heraus. In "Arbeitsgericht Oberhausen: Freie Meinung: für MRW Bosse unzumutbar" wird von Mannesmann Mülheim berichtet über eine politische Entlassung wegen einer Rede zum "Polizeimord" an Günter Routhier auf der Betriebsversammlung. In Prozess gegen Genossen Klingemann vertagt" wird berichtet aus Duisburg (vgl. 24.1.1975) von einem Prozeß wegen der Routhier-Beerdigung.
Q: Roter Morgen Nr. 5, Dortmund 1.2.1975, S. 8

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03.02.1975:
Für den KJV Münster verfasst Bernhard Beste das heutige Flugblatt, in dem von den Mordanschlägen auf Heinz Scholz bei der Vulkan-Werft Bremen und den Kollegen Dreisbach bei Opel Rüsselsheim berichtet wird. Aber auch in Münster "verstärkt sich der Terror:
So wurde anläßlich der Rausschmisse bei Armstrong, bei den Entlassungen bei Frölich & Co und Weros mit allen Tricks gearbeitet:
Bei Armstrong machte man kein Hehl daraus, daß man mit dem MAD zusammenarbeitet und die Kollegen bespitzeln läßt, bei Weros ging die Kapitalisten auch körperlich gegen eine Kollegin vor, die dann auch entlassen wurde, weil sie sich für einen tariflich abgesicherten Lohn einsetzte,
bei Frölich & Co wurden eine ganze Reihe von Kollegen entlassen!

Doch mit den Entlassungen der kommunistischen Kollegen allein ist es nicht getan:
Bei MAN wird ein Lehrling entlassen, weil er sich in der Probezeit beim Feilen den Arm verletzt und krankgeschrieben wird, ein Tankwart-Lehrling wird entlassen, weil er den Kunden kein 'Frohes Weihnachten' gewünscht hat und sich nicht rasiert, viele Jugendliche kriegen überhaupt keine Lehrstelle mehr. Im Gegenteil: Die Arbeitslosigkeit wird von Tag zu Tag größer!"

Beste berichtet auch vom § 90a Prozeß gegen ihn, weil er zu Günter Routhier in Duisburg, Hans Jürgen Remizko in Mannheim und Günther Jendrian in München von Polizeimorden sprach bzw. schrieb und ruft zu den Kommunal- Landtagswahlen (LTW) zur Wahl der KPD, für die auch er kandidiert, auf.
Handschriftlich heißt es, dass eine Einladung zum Karnevalsfest beiliegen solle, die uns nicht vorlag.
Q: KJV Münster: Kolleginnen und Kollegen, Genossen!, Münster 3.2.1975

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05.02.1975:
Die KPD gibt die Nr. 5 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 29.1.1975, 12.2.1975) heraus. In Duisburg wurde eine Teilnehmerin des Trauermarsches für Günter Routhier in Duisburg (vgl. 24.6.1974) zu einer Strafe von 1 440 DM verurteilt.
Q: Rote Fahne Nr. 5, Dortmund 5.2.1975, S. 2

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08.02.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 6 (vgl. 1.2.1975, 15.2.1975) heraus. Berichtet wird von Routhier-Prozessen in Ludwigshafen, Oberhausen und Schweinfurt:"
Weil er angeblich den ROTEN MORGEN Nr. 26 und 27 verbreitet haben soll, erhielt Genosse Jürgen W. einen Strafbefehl über 300,- DM. In der gleichen Sache erhielt Genosse Klaus S. ebenfalls Strafbefehl über 300,- DM."
Q: Roter Morgen Nr. 6, Dortmund 8.2.1975, S. 7

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15.02.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 7 (vgl. 8.2.1975, 22.2.1975) heraus. Aus Duisburg wird berichtet über Günter Routhier in "Duisburger Staatsanwaltschaft verfügt: Kein Prozess gegen Günters Mörder" und in "Prozeß gegen Teilnehmer des Trauerzugs: Freispruch" am 4.2.1975.
Q: Roter Morgen Nr. 7, Dortmund 15.2.1975

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20.02.1975:
In Wunsiedel wird eine jugendliche KPD/ML-Anhängerin in einem Routhier-Prozess zu vier Wochen Dauerarrest verurteilt.
Q: Roter Morgen Nr. 10, Dortmund 8.3.1975, S. 5

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22.02.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 8 (vgl. 15.2.1975, 1.3.1975) heraus. Aus Bochum wird berichtet, dass Siggi M. eine Schadensersatzforderung der Duisburger Polizei über 1 900 DM erhalten habe, weil er bei der Beerdigung Günter Routhiers mehrere Polizisten verletzte. In einem "Interview mit Genossen H. Brenner" berichtet dieser von seinen 9 Strafverfahren, 7 davon zu Routhier.

Berichtet wird auch:"
Darmstadt

Weil er angeblich eine Versammlung der 'Bürgerinitiative für freiheitliche Ordnung' sprengen wollte, erhielt Genosse Karl-Heinz G. einen Strafbefehl über 800 DM. Einen weiteren Strafbefehl über 600 DM erhielt er, weil er den ROTEN MORGEN Nr. 24 und 25, sowie ein Flugblatt zur Ermordung des Genossen Günter verteilt haben soll. Wegen eines Informationsstandes, den die Partei in Darmstadt zum Polizeimord an Genossen Günter aufgebaut hatte, bekam eine andere Genossin einen Strafbefehl über 300 DM."
Q: Roter Morgen Nr. 8, Dortmund 22.2.1975, S. 7

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März 1975:
Die KPD/ML gibt bei Hoechst Frankfurt eine Ausgabe ihrer 'Rot Front!' (vgl. 25.11.1974, Juli 1975) für März heraus mit dem Artikel "Prozess verschoben!" gegen Ilse und Tobias W. wegen dem Kleben von Plakaten zu Günter Routhier.

Beigeheftet ist ein "Offener Brief" von Ilse und Tobias W. aus Hattersheim.
Q: Rot Front!, Frankfurt März 1975, S. 4 und Beilage

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07.03.1975:
Die KPD/ML (vgl. 1.3.1975) kündigte einen Routhier-Prozeß an:
Am 7. März findet in Duisburg ein Prozeß gegen den Genossen Martin T. statt. Genosse Martin ist einer der Genossen, die bei der Arbeitsgerichtsverhandlung von Hanfried Brenner gegen Mannesmann anwesend waren. In dem Prozeß am 7.3. soll er unter anderem wegen der angeblichen Teilnahme an einer Kundgebung der Partei zwei tage vor der Beerdigung des Genossen Günter verurteilt werden und weil er ein örtliches Flugblatt und den Roten Morgen Nr. 30 verteilt haben soll. Am gleichen Tag findet in Duisburg auch ein Prozeß Maicke T., ebenfalls im Zusammenhang mit der Ermordung des Genossen Günter statt."
Q: Roter Morgen Nr. 9, Dortmund 1.3.1975, S. 7

07.03.1975:
In Duisburg gibt das Komitee gegen die Routhierprozesse vermutlich Ende dieser Woche oder Anfang nächster Woche ein Flugblatt "Polizeischläger bleiben ungestraft? Routhier-Prozesse gehen weiter" heraus.
Q: Komitee gegen die Routhierprozesse: Polizeischläger bleiben ungestraft? Routhier-Prozesse gehen weiter Version A, Duisburg o. J. (1975)

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10.03.1975:
Vermutlich spätestens Anfang dieser Woche gibt der KJV der KPD ein Flugblatt heraus, welches vermutlich einen bundesweiten Text enthält, aber nur zu Aktionen in NRW am 14.3.1975 in Köln und Münster aufruft:"
KAMPFWOCHEN GEGEN IMPERIALISTISCHE KRIEGSTREIBEREI UND MILITARISIERUNG

Die Aufrüstung der Polizei mit scharfen Waffen, Polizeikontrollen mit Maschinenpistolen im Anschlag, Einsatz von Spezialterrortruppen fordern beinahe täglich ihre Opfer. Vom Taxifahrer Jendrian (vgl. München - S2.**.197*, d. Vf.), der durch die Tür erschossen wurde, bis zum kommunistischen Arbeiter Routhier (vgl. S2.*.197*, d. Vf.), der in Duisburg von Polizisten erschlagen wurde, zieht sich eine immer breiter werdende Blutspur. Von Kindesbeinen an sollen wir an Militarismus und Terror gewöhnt werden. Mit dem Wehrkunde-Erlaß (WKE, d. Vf.) sollen wir schon in der Schule für den staatlichen Terror begeistert werden!

WIR WERDEN DAGEGEN KÄMPFEN!"
Q: KJV: Kampfwochen gegen imperialistische Kriegstreiberei und Militarisierung, Dortmund o.J. (1975)

11.03.1975:
In Münster findet, laut KPD/ML (vgl. 29.3.1975), ein Prozeß gegen zwei Genossen statt, "die im Sommer letzten Jahres gegen das Auftreten offener Faschisten und gegen die Entlassung einer kommunistischen Krankenschwester und gegen den Mord an dem genossen Günter kämpften." Es kommen rund 80 Freunde und Genossen.
Q: Roter Morgen Nr. 13, Dortmund 29.3.1975, S. 7

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15.03.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 11 (vgl. 8.3.1975, 22.3.1975) heraus und berichtet von Günter Routhier: "Kampf gegen Mord an Gen. Günter geht weiter", aber auch aus München von einem Routhier-Strafbefehl und aus Duisburg von einem Polizeieinsatz gegen den Verkauf der 'Rote Hilfe'-Zeitung, die im Leitartikel auch auf den "Polizeimord" an Günter Routhier eingeht.

In "Kommunistische Lehrer entlassen: Breiter Protest gegen Berufsverbot" wird berichtet über zwei Lehramtsanwärter an den Gesamtschulen Hattersheim und Schwalbach, KPD/ML-Plakate zum "Polizeimord an dem Kommunisten Günter Routhier" geklbet haben sollen. An der GS Hattersheim unterrichtet der LAA in der 10. Realschulklasse. In Schwalbach empörten sich die Schüler. Die eigene Rote Garde (RG) rief mit einem Flugblatt vor beiden GS zu einer Veranstaltung auf, die dann auch von Lehrern von anderen Schulen besucht wurde.
Q: Roter Morgen Nr. 11, Dortmund 15.3.1975, S. 2, 4 und 7

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17.03.1975:
Bei Mannesmann Duisburg-Huckingen gibt die KPD/ML laut einer handschriftlichen Datierung heute ihren 'Röhrenkieker' Nr. 2 (vgl. 14.3.1975, 21.4.1975) heraus mit dem Artikel "Genosse Hanfried Brenner vor Gericht" am 1. und 2.4.1975 wegen 9 Anklagen, u.a. Bezeichnung des Todes von Günter Routhier als 'Mord'. Dazu spricht Brenner am 27.3.1975 auf dem Politischen Stammtisch der KPD/ML.
Q: Röhrenkieker Nr. 2, Duisburg 1975, S. 3f

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17.03.1975:
In Münster endet, laut KPD/ML (vgl. 29.3.1975), ein Prozeß gegen die "kommunistische Krankenschwester Ute" und Sympathisanten der KPD statt, wegen Plakateklebens zu Routhier mit einem Freispruch.
Q: Roter Morgen Nr. 13, Dortmund 29.3.1975, S. 7

19.03.1975:
In Frankfurt besuchen, laut KPD/ML, rund 80 Personen die Veranstaltung von KPD/ML und RHD gegen den morgigen Prozeß wegen Plakateklebens zu Routhier.
Q: Roter Morgen Nr. 13, Dortmund 29.3.1975, S. 2

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22.03.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 12 (vgl. 15.3.1975, 24.3.1975) heraus und berichtet aus Würzburg über zwei Routhier-Strafbefehle wegen eines Berichts der 'Roten Lehrlingsfront'. Aus Bremen wird berichtet über einen Strafbefehl wegen Teilnahme an der Beerdigung Routhiers. Aus Duisburg wird in "Prozeß gegen Genossen Hanfried Brenner: Genosse angeklagt - Günters Mörder geschützt" berichtet von einem Routhier-Prozeß.
Q: Roter Morgen Nr.12, Dortmund 22.3.1975, S. 7

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24.03.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM - vgl. 22.3.1975, 29.3.1975) vermutlich in dieser Woche als Extrablatt "'Innere Sicherheit' zum Schutze des Bürgers? Kampfparole gegen das Volk!" heraus mit einem Bild von der Neset Danis und Günter Routhier-Demonstration am 13.7.1974 in Köln.
Q: Roter Morgen Extrablatt 'Innere Sicherheit' zum Schutze des Bürgers? Kampfparole gegen das Volk!, Dortmund März 1975, S. 2

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28.03.1975:
Laut KPD demonstrieren in Dortmund mit ihr 80 Personen für die im Rombergpark Ermordeten. Die KPD Ortsleitung (OL) Dortmund rief dazu mit einem Flugblatt auf:"
DIE ANTIFASCHISTISCHEN KÄMPFER SIND UNVERGESSEN!

ARBEITER, WERKTÄTIGE, ANTIFASCHISTEN!

Die SPD-Regierung rüstet gegen die Arbeiterklasse, sie baut den Polizei- und Gewaltapparat aus, um die Kämpfe der Volksmassen niederzuschlagen. Streiks wie bei Hella/Lippstadt (IGM-Bereich - vgl. 18.7.1973, d. Vf.) und Ford/Köln (IGM-Bereich - vgl. 30.8.1973, d. Vf.) wurden im Auftrage sozialdemokratischer Polizeipräsidenten mit Knüppelgewalt niedergeschlagen. Von der SPD-Polizei wurden zahlreiche Arbeiter ermordet, wie der 18-jährige Erich Dobhardt in Dortmund (vgl. 21.8.1973, d. Vf.) oder der Arbeiter Günter Routhier in Duisburg (vgl. 18.6.1974, d. Vf.), der bei einem Arbeitsgerichtsprozeß (bei Mannesmann, IGM-Bereich - vgl. 5.6.1974, d. Vf.) zu Tode geprügelt wurde. Die von der SPD-Regierung erlassenen Gesetze und Maßnahmen zur 'Inneren Sicherheit', die angeblich dem 'Schutz des Bürgers' dienen sollen, dienen nur der Vervollkommnung seiner Unterdrückung: Das Versammlungs- und Demonstrationsrecht soll weiter verschärft, die Verteidigerrechte sollen abgebaut werden. Wer die Wahrheit über diese Ausbeutergesellschaft ausspricht, wird nach Paragraph 90a wegen 'Beleidigung der BRD' verfolgt. Der Verkauf unseres Zentralorgans, der ROTEN FAHNE (RF, d. Vf.), wird systematisch unter Strafandrohung gestellt: so drohte die SPD-Stadtverwaltung hier in Dortmund jedem Verkäufer der ROTEN FAHNE an, daß er für jeden Verkauf ein Bußgeld von 100 DM zahlen muß.

Deshalb sagen wir: wer sich für die Sozialdemokratie entscheidet, entscheidet sich, auch wenn er das nicht will, für den Imperialismus."
Q: Rote Fahne Nr.13, Köln 2.4.1975; KPD-OL Dortmund: Die antifaschistischen Kämpfer sind unvergessen!, Dortmund o.J. (März 1975)

31.03.1975:
In Duisburg gibt das Komitee gegen die Routhierprozesse vermutlich Anfang dieser Woche ein Flugblatt "Polizeischläger bleiben ungestraft ? Routhier-Prozesse gehen weiter" heraus.
Q: Komitee gegen die Routhierprozesse: Polizeischläger bleiben ungestraft ? Routhier-Prozesse gehen weiter ? Version B, Duisburg o. J.

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05.04.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 14 (vgl. 29.3.1975, 12.4.1975) heraus. Beigelegt ist das Extrablatt "Erklärung des Zentralkomitees der KPD/ML zum 1. Mai" mit einem Bild von der Neset Danis und Günter Routhier-Demonstration am 13.7.1974 in Köln.
Q: Roter Morgen Extrablatt Erklärung des Zentralkomitees der KPD/ML zum 1. Mai, Dortmund Apr. 1975

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14.04.1975:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr. 15 (vgl. 18.3.1975, 1.5.1975) heraus mit dem Artikel "Unbestrafte Polizeimörder!" zu Günter Routhier aus Duisburg.
Q: Spartacus Nr. 15, Essen 14.4.1975, S. 3

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26.05.1975:
In Hamburg erscheint eine Ausgabe von 'Frischer Wind' -Betriebszeitung der KPD/ML für HDW (vgl. Jan. 1977) für Mai / Juni vermutlich in dieser Woche mit dem Artikel "Vor einem Jahr - Mord an unserem Genossen Günter Routhier" aus dem 'Roten Morgen'.
Q: Frischer Wind - Betriebszeitung der KPD/ML für HDW Aktion 75: Lohnraub - Arbeitshetze - Entlassung, Hamburg Mai / Juni 1975, S. 7

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26.05.1975:
Die KPD, Büro Bielefeld, gibt vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt heraus:"
WEN SCHÜTZT DIE POLIZEI?

Täglich passiert das: harmlose Autofahrer werden in der Dunkelheit von Polizeistreifen angehalten. Ehe sich der Fahrer versieht, blickt er in den Lauf einer Pistole oder einer MP. Muß er seinen Führerschein aus der Tasche holen, richtet der Polizist seine tödliche Waffe sofort auf die Schläfe des Fahrers. Eine unsichere, schnelle Bewegung, und ein weiteres Opfer ist das Ergebnis des Polizeiterrors. So ist es auch schon Dutzende Male passiert: Erich Dobhardt wurde in Dortmund erschossen (vgl. 21.8.1973, d. Vf.), weil er mit einem Kofferradio aus einem Erziehungsheim lief. Günter Routhier wurde von der Polizei geschlagen und erlag später einer Gehirnblutung, weil er in einem Arbeitsgerichtsprozeß der Mannesmannarbeiter in Duisburg (MM, IGM-Bereich - vgl. 5.6.1974, d. Vf.) es wagte, den Mund aufzumachen. Manfred Rohs in Köln (vgl. 16.3.1975, d. Vf.) wurde von der Polizei erschossen, weil er eine Pistolenattrappe in der Hand hielt. Werner Höber aus Bielefeld (vgl. S1.**.197*, d. Vf.) wurde niedergeschossen, weil er in einer Scheune übernachtete und für einen Strafgefangenen gehalten wurde. Die schuldigen Polizisten werden prinzipiell durch die Gerichte gedeckt: 'Es lag ein Fall vermeintlicher Notwehr vor!' Die oft jungen Polizisten werden sogar noch aufgehetzt, verstärkt von ihren Waffen Gebrauch zu machen - dies wird dann 'polizeiliche Eigensicherung' genannt. Und das alles dient also 'dem Schutz und der Sicherheit unserer Bürger', behauptet Polizeipräsident Funk frech.

Der große Buhmann, der diese Maßnahmen rechtfertigen soll, ist die Handvoll Anarchisten der sogenannten Baader-Meinhofgruppe (RAF, d. Vf.). Dann soll doch Herr Polizeipräsident mal erklären, warum von der Polizei in den letzten zwölf Monaten mehr Menschen erschossen worden sind als jemals zuvor von Anarchisten."
Q: KPD-Büro Bielefeld: Wen schützt die Polizei?, Bielefeld o.J. (Mai 1975)

Juni 1975:
Bei Cassella Frankfurt gibt die KPD/ML ihren 'Roten Kessel' (vgl. Mai 1975, 5.6.1975) für Juni heraus mit dem Artikel "Vor einem Jahr - Mord an unserem Genossen Günter Routhier".
Q: Der rote Kessel Arbeitslosigkeit: Grundübel des Kapitalismus, Frankfurt Juni 1975, S. 1

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03.06.1975:
Das Duisburger Komitee gegen die Routhierprozesse richtet einen Brief an "Liebe Kollegen und Freunde!", in dem zur Unterzeichnung einer beiliegenden Erklärung aufgefordert wird.
Q: Komitee gegen die Routhierprozesse: Liebe Kollegen und Freunde!, Duisburg 3.6.1975

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09.06.1975:
Das Duisburger Komitee gegen die Routhier-Prozesse gibt spätestens heute die erste uns vorliegende Version (vgl. 16.6.1975) des folgenden Flugblatts mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von J. Quistorp, Duisburg, Koloniestr.205, der sonst auch für die Ortsleitung (OL) der KPD zeichnet, zum Mord an Günter Routhier (vgl. 18.6.1974) heraus:"
VOR EINEM JAHR WURDE GÜNTER ROUTHIER VON DER POLIZEI ERMORDET!

Duisburg glich einem Heerlager. Überall Polizei, Mannschaftswagen, Wasserwerfer, knüppelnde Polizisten. Polizisten, die auf Trauerkränzen herumtrampeln, Polizisten, die Flugblattverteiler festnehmen, die gegen alles vorgehen, das schwarz trägt. Das war vor einem Jahr, am 24.Juni 1974.

Was war der Grund? Der Grund war, daß die Polizei die Aufgabe hatte, die Verbreitung der Wahrheit zu verhindern, der Wahrheit, daß Günter Routhier von der Polizei ermordet wurde. G. Routhier starb vor einem Jahr, am 18.6.1974 an den Folgen der Verletzungen, die ihm auf dem Arbeitsgericht durch die Polizei zugefügt worden waren.

Allein am 24.6.1974 wurden 185 Personen festgenommen. Und auch in den folgenden Tagen und Wochen versuchte die Polizei mit allen Mitteln zu verhindern, daß die Wahrheit über den Polizeimord und den Polizeiterror verbreitet wurde. Verhaftungen von Flugblattverteilern und Überfälle auf Kundgebungen waren an der Tagesordnung. Über 100 Anzeigen wurden von Jürgensen, dem Polizeipräsidenten von Duisburg, gegen Teilnehmer am Trauermarsch, Verteiler und Unterzeichner von Flugblättern gestellt. Zahlreiche Prozesse sind schon gelaufen und zahlreiche Prozesse stehen noch an. Dagegen wurde das Ermittlungsverfahren gegen die Mörder von Routhier unter vollkommener Verdrehung der Tatsachen eingestellt.

DIE MÖRDER VON ROUTHIER SOLLEN FREI AUSGEHEN, WÄHREND DENJENIGEN, DIE DEN MORD UND DEN POLIZEITERROR ANGEPRANGERT UND DAGEGEN GEKÄMPFT HABEN, DER PROZESS GEMACHT WIRD. In diesen Prozessen geht es nicht um die Wahrheitsfindung, denn sonst würde nicht die Ladung solch wichtiger Zeugen wie Jürgensen als 'unerheblich' abgelehnt. Aufgabe der Justiz ist es, einzelne Arbeiter, Lehrlinge und Studenten einzuschüchtern, sie in ihrer Existenz zu bedrohen, sie zu kriminalisieren.

So wurden bisher unter anderem verurteilt:
- der Lehrling R. Koenning wegen Teilnahme an einer Kundgebung zu 200 DM
- die Studentin B. Hoffmann wegen Verteilen eines Flugblattes zu 1 450 DM
- der Arbeiter G. Wagner wegen eines Flugblattes zu 6 000 DM
- der verantwortliche Redakteur der Roten Fahne (RF der KPD, d. Vf.) Christian Semler zu 2 800 DM.

In all diesen Prozessen wurde der Paragraph 90a herangezogen, der die Beleidigung und Verächtlichmachung der BRD unter Strafe stellt. Nach diesem Paragraphen kann mit Gefängnis bis zu fünf Jahren verurteilt werden, wer die BRD einen 'Ausbeuter- und Unterdrückerstaat' und wer den Polizeiterror 'Polizeiterror' nennt. Denn 'Meinungsfreiheit', das heißt nach den Worten eines Richters: 'Jeder kann seine Meinung sagen, nur kann nicht jede Meinung gesagt werden.' Diese Prozesse sind ein Angriff auf jede revolutionäre Propaganda, hier soll die kommunistische Presse unterdrückt und illegalisiert werden.

Duisburger, viele von euch werden sich noch an die Vorfälle im letzten Jahr erinnern, manche haben sie vielleicht vergessen. Aber über den Mord an Routhier darf kein Gras wachsen, wie es die Polizei und Justiz gern wollen. Darum rufen wir euch auf, die folgende Erklärung einer Reihe von Angeklagten bzw. Verurteilten zu unterstützen.

Sorgt für die Verbreitung dieser Erklärung, spendet und sammelt Geld für die Rechtsanwaltskosten und die Bezahlung der hohen Strafen!

Beteiligt euch an der Kranzniederlegung am 21.6. um 14 Uhr auf dem 'Neuen Friedhof' in Duisburg.

Unterstützt das Komitee gegen die Routhier-Prozesse!"

Auf der Rückseite findet sich die bereits am 3.6.1975 verbreitete Erklärung mit den gleichen UnterzeichnerInnen.

Aufgerufen wird zum Prozeß gegen Marion Sienkiewicz (vgl. 10.6.1975).

Laut KPD Ortsleitung (OL) Duisburg (vgl. 16.2.1976) wird ihr Genosse Johann Quistorp später vermutlich wegen dieses Flugblattes des Komitees angeklagt (vgl. 18.2.1976).
Q: KPD-OL Duisburg: Löwenthal gestört - angeklagt wegen Beschimpfung der Bundesrepublik, Duisburg o. J. (Feb. 1976); Komitee gegen die Routhier-Prozesse: Vor einem Jahr wurde Günter Routhier von der Polizei ermordet!, Duisburg o. J. (Juni 1975)

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10.06.1975:
In Duisburg rief das Komitee gegen die Routhier-Prozesse (vgl. 9.6.1975) zum Besuch des heutigen Prozesses gegen Marion S. um 11 Uhr im Amtsgericht auf (vgl. 24.6.1975).
Q: Komitee gegen die Routhier-Prozesse:Vor einem Jahr wurde Günter Routhier von der Polizei ermordet! Version A, Duisburg o.J. (Juni 1975), S.1

14.06.1975:
Unter dem Titel "Die Rote Garde" erscheint die dritte Nummer der Monatszeitung der Jugendorganisation der KPD/ML (vgl. 17.05.1975, 12.07.1975) als Beilage zum "Roten Morgen" (RM) 24/75 mit dem Artikel "Vor einem Jahr - Mord an unserem Genossen Günter Routhier".
Q: Die Rote Garde Nr. 3, Dortmund Juni 1975, S. 8

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16.06.1975:
Die KPD Ortsleitung Duisburg gibt vermutlich Anfang dieser Woche ein Flugblatt "Vor einem Jahr wurde Günter Routhier von der Polizei ermordet!" heraus.
Q: KPD Duisburg: Vor einem Jahr wurde Günter Routhier von der Polizei ermordet!, Duisburg o. J.

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16.06.1975:
In Duisburg gibt die KPD vermutlich Anfang dieser Woche das folgende Flugblatt oder Kleinplakat mit einer Seite DIN A 4 unter Verantwortung von Th. Luczak vom KPD-RK NRW, Dortmund, Münsterstr.95, heraus, auf dem es neben einem ca. DIN A 5 großen Foto von G. Routhier heißt:"
VOR EINEM JAHR: POLIZEIMORD AN G. ROUTHIER

Mit hunderten von Prozessen, in denen Geldstrafen bis zu mehreren tausend Mark ausgesprochen werden, mit ständig neuen Verhaftungen von Flugblattverteilern versucht die Klassenjustiz vergeblich die Wahrheit zu unterdrücken. Freiheit für alle Angeklagten, Freiheit für die kommunistische Presse!"

Aufgerufen wird zur Veranstaltung der KPD (vgl. 20.6.1975) und zur Kranzniederlegung am Grab Routhiers (vgl. 18.6.1975).
Q: KPD: Vor einem Jahr: Polizeimord an G. Routhier, Duisburg o. J. (Juni 1975)

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16.06.1975:
In Duisburg gibt das Komitee gegen die Routhier-Prozesse vermutlich Anfang dieser Woche erneut ein Flugblatt "Vor einem Jahr wurde Günter Routhier von der Polizei ermordet!" (vgl. 9.6.1975) heraus, das mit dem letzten fast textgleich ist und ebenfalls unter Verantwortung von J. Quistorp erscheint.

Lediglich der Termin der Kranzniederlegung ist verschoben auf den 18.6. und es wird aufgerufen zu Routhier-Prozessen gegen Pit Routhier (vgl. 20.6.1975) und gegen Marion Sienkiewicz (vgl. 24.6.1975).

In einem zusätzlichen Kasten heißt es:"
Das KOMITEE GEGEN DIE ROUTHIER-PROZESSE trifft sich jeden Do. 18 Uhr in der Gaststätte 'Zum guten Tropfen', WO (Wanheimerort, d. Vf.) Fischerstr."
Q: Komitee gegen die Routhier-Prozesse: Vor einem Jahr wurde Günter Routhier von der Polizei ermordet! Version B, Duisburg o. J. (Juni 1975)

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18.06.1975:
In Duisburg rief die KPD (vgl. 16.6.1975) zur Kranzniederlegung am Grab von Günter Routhier um 17 Uhr auf dem Neuen Friedhof in Wanheimerort, Wedauer Weg auf.

Das Komitee gegen die Routhier-Prozesse (vgl. 16.6.1975) gab vage nur den Nachmittag als Termin an.
Q: Komitee gegen die Routhier-Prozesse: Vor einem Jahr wurde Günter Routhier von der Polizei ermordet! Version B, Duisburg o.J. (Juni 1975), S. 1; KPD: Vor einem Jahr: Polizeimord an G. Routhier, Duisburg o. J. (Juni 1975), S. 1

20.06.1975:
In Duisburg rief das Komitee gegen die Routhier-Prozesse (vgl. 16.6.1975) zum Besuch des heutigen Prozesses gegen Pit Routhier im Raum 171 des Amtsgerichtes auf, wobei die Uhrzeit bei unserer Quelle dem Locher zum Opfer fiel.
Q: Komitee gegen die Routhier-Prozesse: Vor einem Jahr wurde Günter Routhier von der Polizei ermordet! Version B, Duisburg o.J. (Juni 1975), S. 1

20.06.1975:
In Duisburg rief die KPD (vgl. 16.6.1975) zum Besuch ihrer Günter Routhier Veranstaltung um 19 Uhr im 'Grunewald-eck' in der Wanheimer-/Grunewaldstr. auf.
Q: KPD: Vor einem Jahr: Polizeimord an G. Routhier, Duisburg o. J. (Juni 1975), S. 1

21.06.1975:
In Duisburg rief das Komitee gegen die Routhier-Prozesse (vgl. 9.6.1975) zur Kranzniederlegung am Grab von Günter Routhier um 14 Uhr auf dem 'Neuen Friedhof' auf.
Q: Komitee gegen die Routhier-Prozesse: Vor einem Jahr wurde Günter Routhier von der Polizei ermordet! Version A, Duisburg o. J. (Juni 1975), S. 1

24.06.1975:
In Duisburg rief das Komitee gegen die Routhier-Prozesse (vgl. 16.6.1975) zum Besuch des heutigen Prozesses gegen Marion Sienkiewicz um 13 Uhr im Amtsgericht auf (vgl. 10.6.1975).
Q: Komitee gegen die Routhier-Prozesse: Vor einem Jahr wurde Günter Routhier von der Polizei ermordet! Version B, Duisburg o.J. (Juni 1975), S. 1

26.06.1975:
In Marburg führen KPD/ML und RHD, nach eigenen Angaben, eine Veranstaltung zum einjährigen Todestag von Günter Routhier durch, die einige Tage vorher in der Lokalzeitung angekündigt worden war. Es wird ein Brief an Rotraut Routhier verfasst und es werden 130 DM gesammelt.
Q: Roter Morgen Nr. 29, Dortmund 19.7.1975, S. 2

28.06.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.26 (vgl. 21.6.1975, 5.7.1975) heraus. Aus Nürnberg wird berichtet von einer Sammlung von 20 DM für die Routhierprozesse durch Sympathisanten und Rotgardisten.
Q: Roter Morgen Nr.26, Dortmund 28.6.1975, S. 2

28.06.1975:
In Hamburg erscheint bei Still Esslingen (SE) vermutlich Ende dieser Woche der 'Rote Stapler' (vgl. März 1974, März 1976) der KPD/ML für Juni / Juli mit dem Artikel "Vor einem Jahr - Mord an unserem Genossen" zu Günter Routhier.
Q: Roter Stapler Streikerfolg in der Berzeliusstr. So ist es richtig!, Hamburg Juni / Juli 1975, S. 5

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