Duisburg: Der Tod von Günter Routhier - Daten bis Ende Dez. 1975
Juli 1975:
Im Hamburger Hafen gibt die KPD/ML ihren 'Roten Handhaken' Nr. 4 (vgl. 28.4.1975, Aug. 1975) heraus mit dem Artikel "Vor einem Jahr - Mord an unserem Genossen Günter Routhier".
Q: Der rote Handhaken Nr. 4, Hamburg Juli 1975, S. 12
Juli 1975:
In Hamburg gibt die KPD/ML ihre Zeitung für Seeleute, 'Der Seemann' (vgl. Apr. 1976) heraus mit dem Artikel "Vor einem Jahr - Mord an unserem Genossen Günter Routhier".
Q: Der Seemann Flottenmanöver der Sozialimperialisten - Kampf der wachsenden Kriegsgefahr durch die Supermächte!, Hamburg Juli 1975, S. 9
28.07.1975:
In Duisburg wird, laut KPD, das Büro der KPD/ML von der Polizei nach Günter Routhier Flugblättern durchsucht (vgl. 29.7.1975).
Q: Rote Fahne Nr. 31, Köln 6.8.1975, S. 2
29.07.1975:
In Duisburg wird, laut KPD, heute auch ihr Büro von der Polizei nach Günter Routhier Flugblättern durchsucht (vgl. 28.7.1975).
Q: Rote Fahne Nr. 31, Köln 6.8.1975, S. 2
01.08.1975:
Die KPD/ML kündigte zu einem Routhier-Prozess an:"
In München wird am 1.8. um 13 Uhr vor dem Amtsgericht in der Pacellistraße ein Prozeß gegen die Genossen Remidius G. und Manfred R. stattfinden, weil sie angeblich den ROTEN MORGEN Nr. 26 verkauft haben sollen. Die Anklage lautet auf §90a (Verächtlichmachung der Bundesrepublik Deutschland)."
Q: Roter Morgen Nr.30, Dortmund 26.7.1975, S. 7
04.08.1975:
Die KPD/ML kündigte zu einem Routhier-Prozess an:"
Am 4.8. um 8.30 Uhr wird im Amtsgericht Würzburg, Zimmer 135 ein Prozeß gegen die Genossen Gerd S. und Eberhard P. stattfinden. In diesem Prozeß geht es ebenfalls um die Ermordung des Genossen Günter. Die Anklage lautet auf §90a."
Q: Roter Morgen Nr.30, Dortmund 26.7.1975, S. 7
23.08.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 34 (vgl. 16.8.1975, 30.8.1975) heraus. Aus Würzburg wird berichtet:"
Weil in der Zeitung 'Die Rote Lehrlingsfront' der Mord an Genossen Günter Routhier angeprangert wurde, verurteilte ein Würzburger Gericht den presserechtlich Verantwortlichen dieser Nummer und einen Genossen, der sie angeblich verteilt haben soll, zu je 900 DM Geldstrafe. Außerdem wurde die Beschlagnahmung der eingezogenen Exemplare der Lehrlingszeitung angeordnet. Zum Prozeß waren 50 Zuschauer gekommen. Die Partei hat vor und nach dem Prozeß ein Flugblatt verteilt."
Q: Roter Morgen Nr.34, Dortmund 23.8.1975, S. 8
25.08.1975:
Die KPD und der KSV geben vermutlich Anfang dieser Woche ein Flugblatt zum Routhier-Prozess gegen Professor Schneider in Duisburg heraus.
Q: KPD, KSV: Freispruch für Professor Schneider im Routhier-Prozess!, Dortmund o. J.
08.09.1975:
Die KPD Ortsleitung Duisburg gibt vermutlich Anfang dieser Woche ein Flugblatt "Schluß mit den Routhier-Prozessen!" heraus.
Q: KPD OL Duisburg: Schluß mit den Routhier-Prozessen!, Duisburg o. J.
09.09.1975:
Die KPD Ortsleitung Duisburg gibt ein Flugblatt "Freiheit für die kommunistische Presse!" heraus.
Q: KPD OL Duisburg: Freiheit für die kommunistische Presse!, Duisburg 9.9.1975
10.09.1975:
In Kempten endet ein Günter Routhier-Prozess gegen die KPD/ML-Betriebszeitung 'Der Bohrer' von Rott mit Freispruch. Die LgdI der KPD zeigt sich solidarisch.
Q: Roter Morgen Nr. 39, Dortmund 27.9.1975, S. 8
19.09.1975:
In Duisburg soll heute der erste Prozeßtag im Günter Routhier-Prozeß gegen Hanfred Brenner von der KPD/ML stattfinden (vgl. 27.10.1975).
Laut Ortsleitung (OL) Duisburg der KPD (vgl. 16.2.1976) wird in diesem Prozeß zu 12 000 DM Geldstrafe und wegen mehrerer Zwischenfälle zu 3 000 DM Ordnungsstrafe verurteilt.
Q: KPD-OL Duisburg: Löwenthal gestört - angeklagt wegen Beschimpfung der Bundesrepublik, Duisburg o.J. (Feb. 1976), S.2; KPD-OL Duisburg, KSV: Freispruch für Prof. H. Domdey!, Duisburg o. J. (Okt. 1975), S. 1
20.09.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 38 (vgl. 13.9.1975, 27.9.1975) heraus mit dem Artikel "Pit Routhier zu 7 Mon. Gefängnis verurteilt: Den Vater ermordet, den Sohn sperren sie ein". Von der Klassenjustiz betroffen seien Professoren und Studenten (u.a. von der KPD) aus Frankfurt wegen Günter Routhier.
Q: Roter Morgen Nr. 38, Dortmund 20.9.1975, S. 1 und 7f
27.09.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 39 (vgl. 20.9.1975, 4.10.1975) heraus. Eingegangen wird auch auf die Günter Routhier Prozesse in Duisburg, u.a. gegen Prof. Schneider aus Frankfurt.
Q: Roter Morgen Nr. 39, Dortmund 27.9.1975, S. 8
24.10.1975:
Die Ortsleitung (OL) Duisburg der KPD und ihr KSV geben vermutlich Ende dieser Woche das folgende Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Th. Luczak, Dortmund, Münsterstr.85 (!) mit einem Aufruf zum Prozeßtermin gegen Horst Domdey (vgl. 29.10.1975) und der eigenen Veranstaltung dazu am selben Tage bzw. zum Prozeß gegen Hanfried Brenner (vgl. 28.10.1975) heraus:"
FREISPRUCH FÜR PROF. H. DOMDEY!
KEIN BERUFSVERBOT (BV, d. Vf.)!
WEG MIT DEN ROUTHIER-PROZESSEN!
WIEDER ein ROUTHIER-PROZESS?! Reißt denn die Prozeßwelle nicht ab? - NEIN! Noch immer werden Menschen vor die Schranken der Klassenjustiz gezerrt, die den Polizeimord an Günter Routhier als das bezeichnen, was er ist und bleibt: MORD!
Daß der Tod des kommunistischen Arbeiters G. Routhier am 18.6.1974, eine Woche nachdem der Genosse in einem Prozeß gegen einen Arbeitskollegen (bei Mannesmann (MM) im IGM-Bereich - vgl. 5.6.1974, d. Vf.) brutal zusammengeschlagen worden war, keine Verkettung unglücklicher Zufälle war, sondern ein direktes Ergebnis dieses geplanten Polizeiüberfalls, - das ist heute nicht nur in Duisburg, sondern weit darüber hinaus vielen Menschen bekannt; daran konnte der 'Mantel des Schweigens', den Duisburgs Polizeipräsident über diesen Fall breiten wollte, nichts ändern, auch nicht der faktische Ausnahmezustand und die Massenverhaftungen auf der Beerdigung (vgl. 24.6.1974, d. Vf.) des Genossen Routhier oder die Beschlagnahmung von ganzen Ausgaben der ROTEN FAHNE (RF, d. Vf.) und anderer revolutionärer Zeitungen und Flugblätter und die Strafverfahren gegen die presserechtlich Verantwortlichen und die Verteiler und Verkäufer.
Seit Jahrzehnten hat es hier in Duisburg keine derartige Prozeßwelle mehr gegeben: in Hunderten von Strafverfahren hat die Klassenjustiz schon über 100 000 DM an Strafbefehlen ausgesprochen. Exemplarisch wendet sie den 'Staatsschutz'paragraphen 90a an, der jeden revolutionären Angriff auf die kapitalistische Gesellschaftsordnung der BRD als 'Verunglimpfung der Bundesrepublik Deutschland' unter Strafe stellt.
Diese Manöver haben nur noch mehr Menschen klargemacht, daß diese Justiz und Polizei nichts anderes sind als Werkzeuge der Kapitalistenklasse, die mit allen Mitteln ihre Macht gegen die wachsende Arbeiterbewegung, vor allem gegen die Kommunisten, verteidigt.
Seit mehreren Wochen läuft der Prozeß gegen den KPD/ML-Genossen Hanfried Brenner (vgl. 19.9.1975, d. Vf.), in dessen Arbeitsgerichtsprozeß G. Routhier brutal zusammengeschlagen wurde. Am Montag und Dienstag soll sein Urteil gefällt werden: Mit den 'Zeugen'aussagen der Polizeischläger will man ihm eine Gefängnisstrafe zurechtzimmern.
GEHT ZUR URTEILSVERKÜNDUNG AM DIENSTAG, DEN 28.10., 14 UHR ins Landgericht Duisburg. TRAGT EUREN PROTEST IN DEN GERICHTSSAAL!
NIEDER MIT DER BÜRGERLICHEN KLASSENJUSTIZ - DIE POLIZEISCHLÄGER UND IHRE HINTERMÄNNER AUF DIE ANKLAGEBANK!!!
FREIHEIT FÜR DIE REVOLUTIONÄRE PRESSE!!
FÜR UNEINGESCHRÄNKTES DEMONSTRATIONSRECHT!
Horst DOMDEY, Professor für Germanistik in Westberlin (an der FUB, d. Vf.), ist einer derjenigen, die es nicht zuließen, daß die Polizei ihre Verantwortung für den Mord an dem Genossen Routhier vertuschen konnte - er setzte sich mit einer öffentlichen Erklärung für die Aufklärung des Falles ein und für die Bestrafung der Schuldigen. Daraufhin wurde er in erster Instanz zu 3 000 DM Strafe verurteilt, unter anderem weil er die BRD 'verunglimpft' habe (Paragraph 90a) und die 'Polizei beleidigt' habe, weil er das Vorgehen der Polizei als Mord bezeichnete und die Kapitalistenherrschaft in der BRD klar als Ursache für die zunehmende Brutalisierung des Staatsapparates benannte hatte.
Am MITTWOCH findet die Berufungsverhandlung gegen ihn statt - unter den gleichen Anschuldigungen - aber die Bedingungen, seinen Freispruch zu erkämpfen, sind besser geworden: Denn der 'Mantel des Schweigens' um den 'Fall Routhier' wird immer löchriger; die Zahl der Menschen, die die wahre Rolle von Polizei und Justiz und des ganzen kapitalistischen Staatsapparates erkennen, wächst. Sie kämpfen auf der Straße und im Gerichtssaal:
FÜR DEN FREISPRUCH VON PROF. DOMDEY!
SCHLUSS MIT ALLEN ROUTHIER-PROZESSEN!
Die Bourgeoisie verschärft heute ihren reaktionären Kurs gegenüber den Volksmassen, weil sie sich in einer tiefen Krise befindet. Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit steigen an, die Gewerkschaftsführer verkünden Lohnraubforderungen und die Schmidt/Genscher-Regierung (SPD/FDP, d. Vf.) bläst mit ihrem 'Sparprogramm' zum offenen Raubzug gegen die werktätige Bevölkerung. Angesichts dieser Tatsachen werden die 'linken' Aushängeschilder der SPD (Jusos…) immer kleinlauter; und die Sprüche der DKP und des MSB über die angeblich so sonnigen Verhältnisse in der Sowjetunion (SU, d. Vf.) und der DDR werden immer unglaubwürdiger. Denn auch der russische Sozialimperialismus und die von ihm abhängigen Staaten stecken in einer tiefen Krise, aus der die neuen Kreml-Zaren durch verstärkte Expansion nach außen herauszukommen versuchen. Die Sowjetunion ist von einem ehemals sozialistischen Land zu einer sozialimperialistischen Supermacht geworden. Sie versucht ihrem Gegenspieler, dem USA-Imperialismus, seine Einflußgebiete abzujagen und wird früher oder später auch zum Mittel des Krieges greifen.
Das ist die Lage, in der immer mehr Arbeiter und Werktätige einen Ausweg aus diesem System suchen; und allein die Kommunisten sind in der Lage, ihnen diesen Ausweg zu weisen: im KAMPF GEGEN AUSBEUTUNG, UNTERDRÜCKUNG, KRISE UND IMPERIALISTISCHEN KRIEG, im KAMPF GEGEN DIE BEIDEN SUPERMÄCHTE - FÜR EIN UNABHÄNGIGES, VEREINTES UND SOZIALISTISCHES DEUTSCHLAND!!!
Das weiß die Bourgeoisie, und deshalb richtet sie ihre Angriffe heute besonders auf die Kommunisten und alle fortschrittlichen Menschen, die sich nicht davon abschrecken lassen, die Kommunisten zu unterstützen.
Aber die Arbeiterklasse braucht die Kommunisten als entschiedenste Kämpfer für ihre Sache, sie braucht auch Wissenschaftler wie Professor Domdey, der seine Wissenschaft und sein ganzes Wirken in den Dienst des Volkes gestellt hat. Diese Erkenntnis greift immer breiter um sich - ebenso wächst die Solidaritätsfront mit H. Domdey!
Professor H. Domdey ist der Bourgeoisie schon lange ein Dorn im Auge. Seit den Tagen der Studentenbewegung setzt er sich für eine fortschrittliche Wissenschaft ein. Er hat den Weg an die Seite der Arbeiterklasse gefunden und setzt sich auch in seinen Lehrveranstaltungen dafür ein (z.B. durch Beschäftigung mit fortschrittlicher und revolutionärer Literatur), daß auch seine Studenten ihren Klassenauftrag zurückweisen, sich weigern, als Lehrer und Wissenschaftler im Dienste der Bourgeoisie zu wirken, sich in den Dienst des Volkes stellen und sich in den Kampf für den Sozialismus einreihen. Schon einmal wollte der westberliner SPD-Senat ihn deshalb entlassen, ein anderes Mal sollte ihm das Recht entzogen werden, Studenten zu prüfen. Doch der Kampf der fortschrittlichen Studenten konnte diese Angriffe zurückweisen. Heute ist Professor Domdey wieder vom Berufsverbot bedroht: wenn er im Routhier-Prozeß rechtskräftig verurteilt wird kann er sofort und ohne Anhörung aus dem Dienst entlassen werden, wie das Prof. Schneider aus Frankfurt (vgl. S2.**.197*, d. Vf.) bereits widerfahren ist. Deshalb fordern wir gerade heute, wo die SPD/FDP-Regierung dabei ist, neue Richtlinien für die Säuberung des öffentlichen Dienstes (ÖD, d. Vf.) von 'Radikalen' und 'Verfassungsfeinden' zu erarbeiten:
PROFESSOR DOMDEY MUSS HOCHSCHULLEHRER BLEIBEN!!
WEG MIT DEN BERUFSVERBOTEN GEGEN DEMOKRATEN UND KOMMUNISTEN!!"
Q: KPD-OL Duisburg, KSV: Freispruch für Prof. H. Domdey!, Duisburg o. J. (Okt. 1975)
27.10.1975:
In Berlin erscheint spätestens Anfang dieser Woche die Broschüre "Wir bleiben dabei und wir bleiben drin! Broschüre der Wahlaufrufunterzeichner für die KPD. Kampf dem Berufsverbot" mit dem Text "Professor Horst Domdey: Meine Vorermittlungsakte und der Routhier-Prozeß" mit den Abschnitten:
- "Meine Vorermittlungsakte";
- "Der Fall Routhier: die Vorgeschichte";
- "Der Polizeieinsatz";
- "Der Sohn berichtet";
- "Die Festnahme Routhiers: ein Willkürakt";
- "Die Verbreitung der Wahrheit über die Todesursache soll verhindert werden";
- - "Erster Versuch: Obduktion ohne Zeugen, nur der Staat ist präsent";
- - "Zweiter Versuch: Ein Obduktionsbericht ohne Krankengeschichte";
- - "Dritter, massiver Versuch: Versammlungsverbot, Demonstrationsverbot, Flugblattverbot. Die Aufhebung des Rechts auf freie Meinungsäußerung";
- ein Artikel aus der 'Roten Fahne' zum Polizeiüberfall auf den Trauerzug am 24.6.1974;
- "Die inkriminierte Presseerklärung";
- "Das Maulkorbgesetz: Paragraph 90a"; und
- "Günter Routhiers Tod war Polizeimord".
Q: Bauer, Gerhard u.a.: Wir bleiben dabei und wir bleiben drin! Broschüre der Wahlaufrufunterzeichner für die KPD. Kampf dem Berufsverbot, Berlin o. J. (1975), S. 17ff
27.10.1975:
In Duisburg soll ein weiterer Prozeßtag im Günter Routhier-Prozeß gegen Hanfred Brenner von der KPD/ML stattfinden (vgl. 19.9.1975, 28.10.1975).
Q: KPD-OL Duisburg, KSV: Freispruch für Prof. H. Domdey!, Duisburg o. J. (Okt. 1975), S. 1
28.10.1975:
In Duisburg soll um 14 Uhr im Landgericht das Urteil im Günter Routhier-Prozeß gegen Hanfred Brenner von der KPD/ML (vgl. 27.10.1975) verkündet werden.
Zur Solidarität riefen die Ortsleitung (OL) Duisburg der KPD und ihr KSV (vgl. 24.10.1975) auf.
Q: KPD-OL Duisburg, KSV: Freispruch für Prof. H. Domdey!, Duisburg o. J. (Okt. 1975), S. 1
29.10.1975:
In Duisburg soll die Berufungsverhandlung im Günter Routhier-Prozeß gegen Horst Domdey, Professor an der FUB Berlin, um 12 Uhr vor dem Amtsgericht stattfinden. Die KPD/ML (vgl. 8.11.1975) berichtet, daß die KPD gegenüber dem Gericht, vor Karstadt eine Kundgebung mit 150 bis 200 Leuten durchgeführt habe, die von der Polizei überfallen wurde.
Zur Solidarität riefen die Ortsleitung (OL) Duisburg der KPD und ihr KSV (vgl. 24.10.1975) auf.
Q: KPD-OL Duisburg, KSV: Freispruch für Prof. H. Domdey!, Duisburg o. J. (Okt. 1975), S. 2; Roter Morgen Nr. 45, Dortmund 8.11.1975, S. 7
29.10.1975:
In Duisburg riefen die Ortsleitung (OL) Duisburg der KPD und ihr KSV (vgl. 24.10.1975) zur Solidaritätsveranstaltung gegen den Günter Routhier-Prozeß gegen Horst Domdey (vgl. 29.10.1975) um 19 Uhr in der Gaststätte Akropolis am Dellplatz auf.
Q: KPD-OL Duisburg, KSV: Freispruch für Prof. H. Domdey!, Duisburg o. J. (Okt. 1975), S. 2
November 1975:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr. 22 (vgl. Okt. 1975, Dez. 1975) heraus mit dem Artikel "Schluss mit den Routhier-Prozessen!".
Q: Spartacus Nr. 22, Essen Nov. 1975, S. 7
November 1975:
Vermutlich im November gibt die Ortsgruppe Duisburg der Roten Hilfe Deutschlands (RHD) eine Broschüre "Nieder mit dem Terror von Polizei & Justiz. Dokumentation zu den 'Routhier-Prozessen'" heraus. Enthalten sind die Abschnitte:
- "Einleitung";
- "Rotraud Routhier: Alle sollen die Wahrheit erfahren" mit den Unterabschnitten
- "Über den Mord an Günter Routhier",
- "Über den Terror, mit dem der Mord vertuscht werden sollte", und
- "Stellungnahme von Frau Routhier zu den Lügen der Presse";
- "Justizterror in Duisburg" mit den Unterabschnitten
- "Verbreiten der Wahrheit = Volksverhetzung",
- "Meinungsfreiheit = ein Stück Papier",
- "Unterdrücken der Wahrheit = geltendes Recht",
- "Beispiele für hunderte von Strafbefehlen", in dem Strafbefehle gegen Karin Wagner, Dortmund, und zwei Duisburger dokumentiert werden und ein Zuschauer vom Prozeß gegen Hanfried Brenner berichtet, dass das Vorgehen der Polizei beim Arbeitsgerichtsprozess in Zusammenhang mit der Maidemonstration der KPD/ML 1974 in Duisburg gebracht worden sei,
- "Rechte des Angeklagten = ein Hohn",
- "Beweise = Lügen gekaufter Zeugen",
- "'Recht'sprechung = Freispruch für Morde der Polizei",
- "Hanfried Brenner: Nicht Angeklagter, sondern Ankläger",
- "12.000 DM Geldstrafe. Interview mit Hanfried Brenner", und
- "Der Mann, der es bedauert. Kurzgeschichte von A. Gabor";
- "Kampf der Faschisierung" mit den Unterabschnitten
- "Der Mord an Günter - kein Einzelfall", wobei berichtet wird aus Duisburg von Theo Duifhuis (vgl. 4.7.1972),
- "Neuer Mordanschlag der Polizei", wobei berichtet wird aus Bochum von Gerhard Send (vgl. 16.9.1975), und
- "Nieder mit der Faschisierung" aus der 'Rote Hilfe' Zeitung Nr. 2 (vgl. Apr. 1975), wobei aus Dortmund vom Freispruch des "Mörder von Erich Dobhardt" berichtet wird (vgl. 20.3.1975);
- "Aus dem Kampf der Roten Hilfe Deutschlands" mit den Unterabschnitten
- - "Aus dem Kampf der Ortsgruppe Duisburg", wobei einige Flugblätter teilweise abgebildet werden, und
- - "Aus dem Programm der Roten Hilfe Deutschlands";
- "Justiz im Sozialismus" mit dem Unterabschnitt "Albanien: Justiz im Dienste des Volkes".
Q: RHD-OG Duisburg: Nieder mit dem Terror von Polizei & Justiz. Dokumentation zu den 'Routhier-Prozessen', Duisburg o. J. (1975)
08.11.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 45 (vgl. 1.11.1975, 15.11.1975) heraus mit dem Artikel "Im Prozeß gegen Hanfried Brenner: Staatsanwalt fordert ein Jahr Gefängnis" zum Routhier-Prozeß in Duisburg. Aus Duisburg wird auch berichtet vom Routhier-Prozeß gegen Horst Domdey (vgl. 29.10.1975). Berichtet wird auch aus Augsburg von der KPD:"
Weil sie ein Flugblatt gegen die Polizeimorde an Günter Routhier, Hans-Jürgen Remizko, Erich Dobhardt und Günter Jendrian verteilt haben sollen, sind jetzt H. Knoblich und Rechtsanwalt Gildemeier (beide Kandidaten der GRF bei den Landtagswahlen) von einem Schöffengericht zu 800 bzw. 1 000 DM Geldstrafe verurteilt worden. Der Staatsanwalt hatte 3 000 bzw. 10 000 DM gefordert."
Q: Roter Morgen Nr. 45, Dortmund 8.11.1975, S. 1 und 7