"Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen"

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen

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Inhalt

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Vorbemerkung

Der "Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen" erschien zuerst im Dezember 1977 mit der Zielsetzung, gegen "Verschleierungs- und Unterdrückungstendenzen" anzukämpfen und "Missstände zu ändern", "Informationen zu sammeln und zu veröffentlichen" (Nr. 1/1977). Laut der März-Ausgabe 1978 war die Zeitung als "Initiativenzeitung" geplant, ein von "Initiativen getragenes Blatt". Für die Zukunft war der "Emscherbote" als "Zeitung mit (vielen) freien Mitarbeitern" angedacht (Nr. 4/1978).

Der Herausgeberkreis setzte sich aus verschiedenen Initiativen zusammen, die an der Zeitung mitarbeiteten: "BI gegen Atomkraftwerke, Freundschaftsgesellschaft des Deutschen und Spanischen Volkes, Vereinigte Kriegsdienstgegner, Jugendclub Katernberg, Theater Lokomotive Emschertalbahn, Jugendzentrum Komic e. V." (ebd.).

War in der frühen Phase das Agitationsfeld noch sehr allgemein gehalten, so änderte sich mit der Nr. 1/1980 deutlich der Stellenwert der Zeitung. Zur Neuherausgabe hieß es: "Nach zwei Jahren düsterer Friedhofsruhe geht wieder ein frischer Wind durch die Gelsenkirchener Presselandschaft. Die vorliegende Ausgabe des Emscherboten ist verständlicherweise nur ein Anfang … Wir - das sind zur Zeit ca. zehn Leute aus verschiedenen Bereichen, die sich's zum Ziel gesetzt haben, den Emscherboten zu neuem Leben zu erwecken. Diese erste Nummer ist ohne Grundsatzdiskussion über Redaktionsstatuten usw. entstanden. Einig waren wir uns darin, dass es auch und gerade in Gelsenkirchen notwendig ist, eine konkrete Gegenöffentlichkeit zu schaffen und dem Öffentlichkeitsmonopol von WAZ & Co den Kampf anzusagen … Wir wollen vor allem die Nachrichten, Informationen und Meinungen veröffentlichen, die in der bürgerlichen Presse gewöhnlich verfälscht. werden" (Nr. 1/1980).

Der bürgerlichen Medienlandschaft in Gelsenkirchen den Kampf anzusagen, das wurde sozusagen zum politischen Programm der Zeitung, wobei im Laufe der Zeit die Kritik am "Öffentlichkeitsmonopol von WAZ & Co." nicht durchgehalten werden konnte. Deutlich kommt das in einer Stellungnahme eines Redaktionsmitgliedes bzw. Insiders aus dem Januar 1982 zum Ausdruck: "Wer braucht den Emscherboten? In der Redaktion ist dies ziemlich unklar. Ich meine, dass der EB für die Mehrheit der Redaktion nicht mehr als ein privates Hobby ist, eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Alternativlinge und Linksdenker. Gemacht und gekauft aus Verpflichtung, hohler Solidarität und Selbstzweck. Das ist kein Konzept. Einige wollen über den gesamten Widerstand in Gelsenkirchen berichten, andere den Arbeiter, den Bürger, den Normalen erreichen. Der Emscherbote soll kein Blatt der Szene sein, obwohl es in dieser großen kaputten linkspolitischen Szene für ihn genug Arbeit gäbe. Auf allen Wellen mit reiten, ob Kultur, BI-Berichte, Reportagen etc. und was herauskommt, ist ein schlechtes (auch schlecht zusammengezimmertes), langweiliges Zufallsblatt. Bisher ist über lahme Unterhaltung hinaus nicht viel gekommen … Fast 20 Leute in der Redaktion heben sich gegenseitig auf und schaffen es nicht, die Zeitung zu einem politischen Faktor zu machen … Der Hobby- und Freizeitjournalismus der EB-Redaktion hat seine Grenzen erreicht und ist am Ende." Plädiert wird für die "sofortige Einstellung des EB bis ein Konzept da ist, das nachweisen kann, dass man in GE eine Stadtzeitung braucht" (Nr. 14/1982).

Da wurde die Konzeptionslosigkeit der Zeitung bereits deutlich kritisiert. Die Redaktion erklärte kurze Zeit später dazu: "Nun, wir haben keines. Das Konzept kann m. E. nur Ausdruck inhaltlicher Übereinstimmungen und Auseinandersetzungen sein." (Nr. 18/1982)

Eigentlich hatte der "Emscherbote" seine Programmatik, mit der er angetreten war, da bereits deutlich aufgegeben. Die Kritik an "WAZ & Co." dürfte somit nur ein Zwischenstadium gewesen sein, das der schubartigen Umwandlung zu neuen und neueren Bewegungen in Gelsenkirchen wich. Nun galt: "Wir müssen und werden uns engagierter mit der GE-Szene auseinandersetzen …" (ebd.)

Unklar war indes, wie das von statten gehen sollte. Im Oktober 1983 stellte die Redaktion fest: "… sind wir allerdings eher der Meinung, dass uns solche Auseinandersetzungen gerade öffentlich fehlen! Viel zu häufig werden gerade wichtige politische Positionen nur privat und damit auch oft unüberprüfbar, gerüchteweise ausgetauscht. Aus diesem Grunde sollten wir als Stadtzeitung auch solche Diskussionen aufgreifen, auch wenn ihnen oft der Ruf anhaftet, die eine oder andere Gruppierung zu diskreditieren …" (Nr. 32/1983).

Dass von Kritikern, in Leserbriefen und Kommentaren bemängelt wurde, dass der "Emscherbote", trotz oder gerade wegen dieses Eingeständnisses, von der "WAZ" bereits links überholt werde, nagte nicht nur an der Stimmung, sondern auch an einer gewissen Vereinnahmung der Zeitung von außen: "Die Stimmung ist eh schon fast auf dem Nullpunkt. In der nächsten Zeit stehen bei uns wohl einige Auseinandersetzungen an, denen wir alle am liebsten aus dem Wege gehen würden … Da reden wir immer daher, was wir so alles machen müssen … und faktisch kommt oft nichts dabei heraus …. Ist der EB wirklich nicht nötig für Gelsenkirchen …? Wir glauben es fast! Diese entsetzliche Sprachlosigkeit der Käufer/innen ist schwerlich anders zu interpretieren, ganz zu schweigen von den Gelsenkirchener Initiativen. Offensichtlich können wir euch wirklich alles vorsetzen …" (Nr. 28/1983).

Im November 1983, kurz vor der Einstellung der Zeitung, waren die Widersprüche dann ganz offensichtlich: "Viele haben im Laufe der Zeit beim Emscherboten mitgearbeitet und anschließend entnervt das Handtuch geworfen. Übrig geblieben sind nur die Erinnerungen, die ihr im Impressum findet. Daneben macht sich in der letzten Zeit eine neue Strömung bemerkbar: Initiativen nutzen den Emscherboten verstärkt zur Selbstdarstellung …" (Nr. 33/1983).

Ob die Zeitung somit ideologisch okkupiert wurde, kann nicht gesagt werden. Offenbar gab es aber eine "unsichtbare Hand", die mehr oder weniger von "links" gegen die Verluderung mit stiller Maulwurfsarbeit ankämpfte. Trotzdem schien der Wille ungebrochen zu sein: "Irgendwie weitermachen", meinte die Redaktion in der Ausgabe vom Februar 1984 und machte in Zweckoptimismus. Doch da schien das Pulver schon endgültig verschossen zu sein.

In der letzten Ausgabe vom März 1984 wurde jeglicher Perspektive abgeschworen: "… haben wir uns entschlossen, vorerst nicht weiterzumachen. Dass dieser EB überhaupt noch erschienen ist, kann einzig und allein auf unser Pflichtgefühl gegenüber der Institution 'Stadtzeitung für Gelsenkirchen' zurückgeführt werden. Spaß macht es uns nicht mehr. Wir brauchen in nächster Zeit eine Atempause, um uns darüber klar zu werden, ob wir den EMSCHERBOTEN überhaupt weitermachen wollen und können, und wenn ja, wie er in Zukunft aussehen soll. Mit dem, was wir uns Monat für Monat mit viel Zeit- und Arbeitsaufwand abringen, sind wir nicht mehr zufrieden: das Ergebnis ist die Mühe schlicht und ergreifend nicht wert. Die Gründe für diese traurige Tatsache sind natürlich unsere allseits bekannten Schwierigkeiten: zu wenig Mitarbeiter, eine äußerst desolate Finanzsituation, Rückläufe Verkaufszahlen und unsere eigene Konzeptlosigkeit. Solange wir uns nicht darüber im Klaren sind, was wir mit der Zeitung erreichen wollen und wie wir das auf eine uns zufriedenstellende Art und Weise vermitteln können, hat es keinen Zweck mehr, den Emscherboten krampfhaft am Leben zu halten. Wir werden in den nächsten Wochen überlegen und diskutieren, ob und wie es weitergehen soll. Mal sehen, was dabei herauskommt." (Nr. 37/1984)

Weltanschaulich betrachtet, wollte der "Emscherbote" eine linke Stadtzeitung für Gelsenkirchen sein. Dem entsprach auch, mehr oder weniger, das veränderte Stadtwappen im Kopf der Zeitung, das den Löwen mit einer erhobenen Faust zeigt, der die Kirche verdrängt. Die Zeitung orientierte sich an alternativen Zeitungsprojekten aus der antiautoritären Bewegung, wovon es genügend Beispiele gibt. War die Zeitung in ihrer Anfangsphase durchaus noch als "Gegen-WAZ" mit kultureller Themenvielfalt konzipiert, so änderte sich das Bild schlagartig zu Beginn der 1980er Jahre mit dem Aufkommen der Grün-Alternativen, der Anti-AKW-Bewegung, der Sponti- und Hausbesetzerszene sowie verschiedener Bürgerinitiativen. Sie veränderten zunehmend das Bild der Stadtzeitung. Das eigene Korrespondentennetz, das man gedachte aufzubauen, konnte nie aufrecht erhalten werden, was die Redaktion stets beklagte. Faktisch wurden dem "Emscherboten" die politischen Themen durch die Bewegungen aufgedrängt, ohne dass man sich großartig dagegen erwehren konnte.

Das Projekt hatte seit der ersten Ausgabe mit einem klammen Finanzhaushalt zu kämpfen. Dieser wurde als Hauptgrund für die Einstellung der Zeitung angegeben, was dazu führte, "dass der Emscherbote für 1 1/2 Jahre sein Erscheinen einstellen musste" (Nr. 29/1983). Er wurde zunächst für 1,- DM verkauft, ab der Nummer 19 (Juli/August 1982) für 1,50 DM.

Zur Erhöhung des Verkaufspreises führte die Redaktion aus: "Es erübrigt sich wohl, die ständig wiederkehrende Argumentation für die Preiserhöhung einer Zeitung aufzufrischen. Alles ist allen längst bekannt. Uns beim Emscherboten plagt darüber hinaus ein dickes Manko, das wir seit Bestehen der Zeitung mit uns rumschleppen. Von jeder Ausgabe häufen sich Restbestände, weil trotz aller Absprachen wir den Verkauf nicht zufriedenstellend organisiert kriegen. Wir sind zu wenige, die zu viel machen müssen. So schleppen wir neben den Stapeln alter Emscherboten auch ca. 1.500,- DM Schulden mit uns rum. Der Drucker steigt uns so langsam auf 's Dach, und es klappt auch nicht so mit den Anzeigen, die allein den Ausgleich schaffen könnten … Langsam ist auch unsere Kraft erschöpft. Uns fehlt es an Ideen, wir unsere Zeitung mehr unter Leute bringen können, so dass sie sich selber trägt. Momentan scheint uns die einzigste Lösung darin zu liegen, den EB teurer zu machen, natürlich nicht ohne Gegenleistung. Wir wollen die Seitenzahl konstant auf 28 Seiten erhöhen und den Preis auf 1,50 DM raufsetzen. Das heißt z. B. auch, dass die Abos teurer werden …" (Nr. 20/1982).

Ob es aber tatsächlich das Finanzloch war, das dazu führte, dass die Zeitung im März 1984 eingestellt wurde, muss offenbleiben. Offenbar ist aber der Hinweis aus der Nummer 20 symptomatisch für das Projekt insgesamt. Eigentlich klagte die Redaktion in regelmäßigen Abständen über mangelnden Einsatz von Redaktionsmitgliedern, Kräfteverschleiß, fehlende Initiativen, Ideen usw. Womöglich war das dann auch der Hauptgrund für die Aufgabe der Zeitung.

Der "Emscherbote" war im Zwischenformat zwischen DIN A3 und DIN A4 gedruckt. Die Ausgaben ab 1980 hatten zuerst 16 bis 24 Seiten, die späteren Ausgaben hatten in der Regel 28, ab und zu sogar 32 Seiten. Die Auflage betrug zwischen 1.000 und 1.500 Exemplaren. Zwar wurde angemerkt, dass man sich mit einem 4-Spalten-Offsetdruck arrangieren wolle, doch dieser kam nur in den seltensten Fällen zum Einsatz. Mit der Ausgabe 2/1977 konstituierte sich erstmals ein "Redaktionskollektiv", das bis zur letzten Ausgabe im März 1984 mit wechselnden Redakteuren und öffentlichen Redaktionssitzungen die Geschicke der Zeitung zu leiten versuchte.

Die Zeitung verstand sich als "autonome Stadtzeitung", die "nicht als Linienblatt die politische Propaganda für eine bestimmte politische Organisation oder Partei übernehmen" sollte, "sondern offen sein muss für Kontroversen, Widersprüche, Debatten, offen vor allem auch für die, die nicht den Rathausparteien angehören … Der Emscherbote soll nicht nur das Informationsblatt der linken Scene werden, sondern all die ansprechen, die sich in den etablierten Zeitungen nicht wiederfinden …" (Nr. 1/1980).

Trotz dieses Hinweises, sich keiner bestimmten Partei verpflichtet zu fühlen und für sie Propaganda zu machen, dürfte die Zeitung, etwa ab 1982, mehr oder weniger deutliche Züge in Richtung Grün-Alternativ getragen haben, was möglicherweise auch mit der Verquickung von Redaktionsmitgliedern und politischer Parteinahme zu tun hatte.

Wir danken Heinz Niski (Gelsenkirchen) für die freundliche Unterstützung bei der Beschaffung der Zeitung.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Dezember 1977:
In Gelsenkirchen erscheint die Nummer 1 der Zeitung „Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen" mit der Schlagzeile. "Krankenhausskandal!". Im Beitrag „Etwas in eigener Sache“ führen die Verfasser aus: „Diese Zeitung soll eine Möglichkeit sein … Verschleierungs- und Unterdrückungstendenzen entgegenzuwirken (u. a. Missstände zu ändern, d. Verf.). Uns ist jedoch klar, dass wir alleine zu schwach sind, alle wichtigen Informationen zu sammeln und zu veröffentlichen … Wir brauchen Leute, die mitarbeiten, die zu unseren Sitzungen kommen, mitdiskutieren und die Zeitung mit gestalten, durch Artikel, Fotos … Wir, das sind in diesem Falle: BI gegen Atomkraftwerke, Freundschaftsgesellschaft des Deutschen und Spanischen Volkes, Vereinigte Kriegsdienstgegner, Jugendclub Katernberg, Theater Lokomotive Emschertalbahn, Jugendzentrum Komic e. V. und weitere Mitarbeiter … Die erste Ausgabe wurde durch Spenden finanziert. Die nächsten Nummern können nur durch den Verkauf dieser Zeitung und durch NICHT-Komerzielle Anzeigen finanziert werden."

Als Herausgeber der Zeitung werden genannt: „BI gegen Atomkraftwerke, Freundschaftsgesellschaft des Deutschen und Spanischen Volkes, Vereinigte Kriegsdienstgegner, Jugendclub Katernberg, Theater Lokomotive Emschertalbahn, Jugendzentrum KOMIC e. V. und weitere Mitarbeiter.“ Die Redaktionssitzungen finden im KOMIC statt. Post sei zu richten an: „Jugendzentrum KOMIC e.V.“ in Gelsenkirchen.

Artikel der Ausgabe sind:
- "Krankenhausskandal. Kranke liegen auf dem Flur. Prozess gegen Dr. G."
- "Etwas in eigener Sache"
- "Polizeiterror - Nein Danke. Vorgehen der Polizei bei der Demonstration in Kalkar"
- "Gesetzesänderung 77. Weniger Arbeitslose - Mehr Sozialhilfeempfänger"
- "Geschichten vom Arbeitsamt"
- "Alle Jahre wieder"
- "Putzfrauen: Nach Streik: Helga J. gekündigt"
- "Heute Arbeitslos - Morgen Obdachlos"
- "Komic über Komic"
- "Rührt Euch. Kasernen für Kriegsdienstverweigerer"
- "Demokratie in Spanien"
- "Ihre Kultur - und Unsere"

Wichtige Themen sind u. a: Krankenhausskandal, Putzfrauenstreik, Komic und Kriegsdienstverweigerer. Im Krankenhausprozess wird Wolfgang G. wegen "Verunglimpfung der BRD" zu einer Geldstrafe verurteilt. Helga Janzik, eine der Frauen des Putzfrauenstreiks beim Schalker Verein, wurde jetzt gekündigt. Die Gelsenkirchener Frauengruppe veranstaltet am 10.12. ein Fest. Die Frauen kommen aus verschiedenen Lebenssituationen. "In den Selbsterfahrungsgruppen sprechen wir über Erfahrungen und Probleme am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Beziehung zum Mann. Außerdem untersuchen wir das Verhalten von uns Frauen untereinander; denn wir werden nicht nur oft von den Männern benachteiligt, wir Frauen unterdrücken uns auch gegenseitig." Die FGDSV OG Gelsenkirchen fordert zusammen mit der FRAP und der PCE/ML dazu auf, für die "Föderative Volksrepublik in Spanien" zu spenden. Am 3.12. Findet im Komic ein Hearing: "5 Jahre freie Jugendarbeit in Selbstverwaltung" statt. Am 9.12. die Jahreshauptversammlung. Auf der Tagesordnung steht der RB. Reklame gemacht wird für den "Express. Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit."

Verantwortlich für die Ausgabe ist Thomas Grewe. Die Auflage ist mit 1.000 angegeben.
Quelle: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 1, Gelsenkirchen, Dezember 1977.

Januar 1978:
Die Nr. 2/1978 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit den Schlagzeilen: "Stadtbahnbau in Schalke garantiert ein 'böses Erwachen'".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Stadtbahnbau in Schalke"
- "Kurzarbeit und Entlassungen - Druckmittel in der Metall-Tarifrunde"
- "Obdachlosigkeit"
- "IGB: Lohnerhöhung selbst gemacht"
- "ÖTV"
- "DRUPA"
- "Sich wehren bringt Segen"
- "Leserbriefe"
- "Das UN-Sozialwerk St. Georg"
- "Die Luft ist raus. Über die Schwierigkeiten einer Bürgerinitiative"
- "Grohnde-Prozesse"
- "Eine perfekte Inszenierung. Pro-AKW-Demo im Dortmunder Westfalenstadion"
- "SPD-Rente: Ade"
- "Im Namen des Volkes"
- "Freispruch für Thomas K."
- "Russell Tribunal"
- "Elwis - Ein unbürgerliches Leben - Oder: Die Romantisierung des Elends"
- "DFG-VK: Wieder Gewissensprüfung für alle Kriegsdienstverweigerer"
- "Neues und Bekanntes aus dem KOMIC"
- "Es tut sich was: Wohngemeinschaften"
- "Kultur: Weltpremiere"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: Kurzarbeit und Entlassungen, Stadtbahnbau, BI gegen AKWs, St. Georg, Komic.

Laut der Ausgabe gibt es in Gelsenkirchen folgende Initiativen:
- Mantelfabrik
- Frauengruppe Buer
- Amnesty International
- Deutsch-Spanische Freundschaftsgesellschaft
- Flöz Dickebank
- KOMIC - Selbstverwaltetes Jugendzentrum
- Bürgerinitiative gegen Atomkraftwerke
- Jugendclub Katernbergerstraße
- Frauengruppe Gelsenkirchen
- Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner
- Lokomotive Emschertalbahn (Theatergruppe)
- Pappschachtelinitiativ.

Mit dieser Ausgabe gibt es bereits ein "Redaktionskollektiv". Reklame gemacht wird für die "Politische Buchhandlung" in Bochum. Verantwortlich für diese Ausgabe ist Thomas Grewe.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 2, Gelsenkirchen, Januar 1978.

Februar 1978:
Die Nr. 3/1978 der Zeitung "Emscherbote" erscheint (auf der Titelseite fälschlicherweise als Nr. 2 ausgewiesen) mit der Schlagzeile: "Bürgerinteressen werden abgeholzt".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Beschwerde gegen St. Georg. Hier ist die Hölle …"
- "Stadt hat Dreck am Stecken"
- "Bürger der Robert-Koch Straße bringen Gesetzesverstöße ans Licht"
- "Wohnraumvernichtung"
- "Leserbrief"
- "Grohnde-Prozess. Gegen einzelne wird prozessiert. Vor Gericht stehen alle"
- "Kundgebung am 4.3."
- "Rosige Zeiten durch Umschulung"
- "Jugendarbeit in der Katernbergerstraße"
- "Koop-Schule. Was ist das?"
- "Leserbrief"
- "Antwort der Redaktion: Übergewicht ist eine Basiskrankheit"
- "Stadtbahnbau in der Grenzstraße. Dreck weg"
- "Faschisten raus"
- "Komik -Hearing"
- "Erst Wahl, dann Versammlung"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: Stadtprobleme, Grohnde, Jugendarbeit, Koop-Schule, Stadtbahnbau. Am 4.1. trafen sich die Putzfrauen vom Schalker Verein zu "ihrer 3. Versammlung nach dem Streik". Besprochen werden soll die BR-Wahl am 5.1. Die Wahl war bereits für den 3./4.1. vorgezogen worden, "für die Frauen völlig überraschend". In Gelsenkirchen erscheint die Nr. 4 der "Alternativen Jugendzeitung".

Reklame gemacht wird für den Trikont-Verlag. Verantwortlich für diese Ausgabe ist Thomas Grewe.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 3, Gelsenkirchen, Februar 1978.

März 1978:
Die Nr. 4 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Haverkamp: Zechenhäuser werden verkauft: Bewohner müssen raus".

In "In eigener Sache" heißt es: "Er sollte eine Initiativenzeitung sein, der Emscherbote, aber es hat nicht geklappt! Schade, es wäre das zweite, außer dem Kölner, von Initiativen getragene Blatt gewesen. Jetzt wird der Emscherbote eine Zeitung mit (vielen) freien Mitarbeitern!!?

Initiativenzeitung, das sollte sein: alle (oder fast alle) in GE wirkende Initiativen arbeiten gemeinsam an einer Stadtzeitung für GE. Arbeiten bedeutet in diesem Zusammenhang konkret: recherchieren, Artikel schreiben und tippen, entsprechende Bilder fotographieren oder suchen, layouten, verkaufen, werben. Leider beteiligen sich nur wenige der angesprochenen Gruppen, und die ganze Maloche bleibt an einer Handvoll Leute hängen bis es denen endlich zuviel war.

Auf einer Vollversammlung der Initiativen, am 13.2.78, auf der die weitere Mitarbeit an der Zeitung diskutiert werden sollte, erschienen aber wieder nur die bekannten Gesichter.

Man reflektierte die bisherige Arbeit und suchte nach Möglichkeiten, die künftigen Ausgaben besser und effektiver zu gestalten.

Weil sowieso kaum Initiativenredakteure vorhanden sind, werden die wenigen übriggebliebenen auch abgeschafft und machen als freie Mitarbeiter weiter. Sie sind damit gleichberechtigt mit allen mehr oder weniger regelmäßig erscheinenden Gästen der Redaktionssitzungen. Die Redaktion besteht nun aus den Leuten, die Donnerstags zur Redaktionssitzung antreten und/oder sich am Lay-out beteiligen. Als Konzept ist diese Regelung natürlich sehr locker und das Erscheinen der Zeitung gefährdet; wenn keine Leute kommen, kommt auch die neue Ausgabe nicht. Andererseits, wenn viele mitmachen (und möglichst regelmäßig), kann man alle anfallenden Aufgaben besser aufteilen und besser arbeiten.

Wenn wir genügend Leute beisammen haben, können wir auch eine arbeitsfähige Redaktion organisieren und eine Zeitung mit besseren Inhalten machen. Mehr Leute wissen mehr, und mehr Leute haben mehr Ideen! Und die brauchen wir!!!"

Inhalt der Ausgabe ist:
- "Bauverein Falkenjugend. Jugendinteressen gegen 'sozialistische' Vetternwirtschaft"
- "Jugendliche Arbeitslose helfen sich selbst"
- "AB-Maßnahmen mit Jugendlichen"
- "Zoff in der Katernberger Straße"
- "Zur Diskussion: Was tun, gegen Arbeitslosigkeit & Krise?"
- "Obdachlosensiedlungen. Bewohner lehnen Mieterhöhung ab"
- "Stadtwald: Erholungspark vom Absterben bedroht"
- "Fernsehempfang: Amateurfunker stören"
- "Meinungsfreiheit a la WDR"
- "Wat is ambach bei den Frauen?"
- "8. März: Internationaler Frauentag"
- "Grohnde-Prozesse: Der Rechtsstaat marschiert"
- "Neue Arbeitsgruppe im Frauenladen"
- " Penner, Stadtstreicher, Lumpenproletarier"
- "Theaterkritik"
- "Kontakte, Treffs, Termine"

Im Artikel zum "Bauverein Falkenjugend" wird u. a. gegen die SPD-Clique in Gelsenkirchen zu Felde gezogen und deren Praktiken auf dem Gebiet der Kommunal- und Jugendpolitik als "skandalös" bezeichnet. Die "Frauengruppe GE" hat eine neue AG initiiert, um sich mit ihrem "Selbstverständnis" auseinanderzusetzen. Dazu ist eine "Selbstuntersuchungsgruppe" geplant.

Reklame gemacht wird für die Zeitschrift "links."
Quelle: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 4, Gelsenkirchen, März 1978.

Mai 1978:
Die Nr. 5 der Zeitung "Emscherbote" erscheint für April/Mai 1978 mit der Schlagzeile: "Sozialtherapie im Knast? Rehabilitierung am Beispiel Munckelstraße".

Inhalt der Ausgabe ist:
"Die 'sozialistischen' Vettern schlagen zurück"
- "St. Georg schluckt Arbeitersiedlung"
- "Komic"
- "1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse"
- "Zur Diskussion: 35-Stunden-Woche"
- "Kündigungsschutz, nimms leicht"
- "Kommentar zur Auflösung der Fachgruppe Sozialarbeit"
- "Wohnen, Mieten, Verkehr"
- "Geplantes Pressefest in der Pappschachtel: wir dürfen da nicht rein"
- "Ein Fall für Herrn Kindermann?"
- "… zur Situation des Komic's"
- "Zum Penner-Artikel in der letzten Nummer"
- "Wer ist die HIE?"
- "Für das Recht auf politische Verteidigung"
- "Gesinnungsschnüffelei in der Gesamtschule"
- "Gedächtnisprotokoll"
- "Die Anti-Terror-Gesetze und ihre Folgen"
- "Kleinanzeigen, Musik, Kontakte, Treffs, Termine"

Im Artikel "Die 'sozialistischen Vettern' schlagen zurück" wird darauf verwiesen, dass dem presserechtlich Verantwortlichen des "Emscherboten" jetzt eine "einstweilige Verfügung … des Landgerichts Essen" auf den Tisch flatterte, in der ihm verboten wird "wahrheitswidrige Behauptungen öffentlich zu verbreiten". Streitwert: "30.000 DM" der möglichen Ordnungsstrafe.

Im "Komic" fand am 7. April eine Mitgliederversammlung statt, auf der ein neuer Vorstand konstituiert wurde. Einem geplanten Fest des "Emscherboten" in der "Pappschachtel" wurde eine Absage vom Jugendamt erteilt.

Reklame gemacht wird für das Buch von Frank Wolff/Eberhard Windaus: "Studentenbewegung 1967-69" und den Schallplattenladen "Plop".
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 5, Gelsenkirchen, April/Mai 1978.

Oktober 1980:
In Gelsenkirchen erscheint die Nr. 1/1980 der Zeitung "Emscherbote. Stadtzeitung für Gelsenkirchen".

Nach einer zweijährigen Durststrecke stellt die Redaktion fest: "Nach zwei Jahren düsterer Friedhofsruhe geht wieder ein frischer Wind durch die Gelsenkirchener Presselandschaft. Die vorliegende Ausgabe des Emscherboten ist verständlicherweise nur ein Anfang …

Wir - das sind zur Zeit ca. zehn Leute aus verschiedenen Bereichen, die sich's zum Ziel gesetzt haben, den Emscherboten zu neuem Leben zu erwecken. Diese erste Nummer ist ohne Grundsatzdiskussion über Redaktionsstatuten usw. entstanden. Einig waren wir uns darin, dass es auch und gerade in Gelsenkirchen notwendig ist, eine konkrete Gegenöffentlichkeit zu schaffen und dem Öffentlichkeitsmonopol von WAZ & Co den Kampf anzusagen … Wir wollen vor allem die Nachrichten, Informationen und Meinungen veröffentlichen, die in der bürgerlichen Presse gewöhnlich verfälscht. werden.

Unsere autonome Stadtzeitung soll nicht als Linienblatt die politische Propaganda für eine bestimmte politische Organisation oder Partei übernehmen, sondern offen sein für Kontroversen, Widersprüche, Debatten offen vor allem auch für die, die nicht den Rathausparteien angehören. Der Emscherbote soll nicht nur das Informationsblatt der linken Scene werden, sondern all die ansprechen, die sich in den etablierten Zeitungen nicht wiederfinden …"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Hurra - wir sind wieder da!!!"
- "Fortschritt, Fortschritt, ja, hurra. Die Sanierungspläne der Stadt und was wir dagegen haben"
- "Lotterie 80. Zum 5. Oktober einer grünen Initiative. Zwei Stellungnahmen und Rentner Paul sein Senf"
- "Wohnungssuche in Gelsenkirchen. Die Besetzung des Marientors"
- "Kino in Gelsenkirchen. Ein Interview mit Robert Schumacher, dem Leiter des Kommunalen Kinos"
- "Fußgängerzone Arminstraße. Autobahnbau"
- "Selbsthilfe Netzwerk"
- "Infos und Tipps"
- "Buchbesprechung: Die Nacht der Maschinen"
- "Brecht statt Strauß. Der Kandidat kommt nach Buer"
-"Veranstaltungskalender. Kleinanzeigen"

Wichtige Themen sind u. a. "Lotterie 80" zu den "Grünen" und "Selbsthilfe Netzwerk". In "Selbsthilfe Netzwerk" wird u. a. erklärt, dass die "Initiative mit dem Sparkeiler" jetzt auch im Ruhrgebiet "Fuß gefasst" hat. "Für den Westen und den Osten des Ruhrgebiets gibt es jeweils ein eigenständiges Netzwerk.
Worum gehts eigentlich?
Seit 2 Jahren gibt es in Berlin den Verein Netzwerk e.V. der sich zur Aufgabe gestellt hat, alternative und politische Projekte zu fördern, und dies einerseits mit Geld, andererseits mit praktischer Unterstützung. Als Vorbild diente das englische CLAP- System, einer Art Steuer von funktionierenden Gruppen bezahlt, um Gruppen im Aufbau zu helfen, die Startschwierigkeiten zu überwinden. In Berlin wurde der Verein so aufgezogen, dass der Hauptteil der Geldmittel, die durch die monatlichen Beitragszahlungen eingingen als Darlehen oder sogar als Zuschüsse an Projekte vergeben wird, die einen begründeten Antrag an das Netzwerk ,stellen. Vielfach ist es ja gerade so, dass aus verschiedensten Gründen (Kurzlebigkeit, mangelnde Verbindlichkeit, nicht genügend Sicherheiten) Projekte aus der Alternativbewegung keine Möglichkeit haben, an Bankkredite zu kommen. Hier kann dann die Hilfe des Netzwerkes einsetzen. Ein eigenständiges Organ des Vereins, der Beirat, prüft die eingegangenen Anträge auf Förderung und empfiehlt dem Vorstand die Förderung …"

Reklame wird gemacht für den "Informationsdienst (ID)", für "die Tageszeitung" und für den "Politischen Buchladen Trotz alledem" in der Grillostraße. Die Auflage der Ausgabe beträgt 1.000 Exemplare. Herausgeber der Zeitung ist ein Redaktionskollektiv. Verantwortliche im Sinne des Pressegesetzes ist: Susanne Fuchs, die Kontaktadresse ist: "Buchladen. Trotz alledem". Offene Redaktionssitzungen sind jeweils Mittwoch im Buchladen. Die Zeitung kostet im Abo jährlich 18,- DM.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 1, Gelsenkirchen, Oktober 1980.

November 1980:
Die Nr. 2/1980 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit den Schlagzeilen: "Gegen Zwangsmodernisierung in der Zoo-Siedlung, "Alte Post muss Kulturzentrum" werden.

Im Editorial wird in Sachen Stadtplanung darauf verwiesen, dass sich hier "ein Trend fortsetzt", der "für Gelsenkirchen typisch ist": "Vernichtung alter, gesunder Bausubstanzen und Ersetzung durch gesichtslose Betonmonster". Genannt werden: Hauptpost, Hauptbahnhof, Bahnhofsvorplatz. Dazu stellt die AG "Menschlichere Stadt" die Forderungen: "Verkleinerung des geplanten Einkaufszentrums, Erhaltung der Hauptpost und Nutzung als Kommunikations- und Kulturzentrum, Erhaltung der Bahnhofsfassade."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Jetzt das Kulturzentrum 'Alte Post' planen und fordern"
- "Paul sein Sempf"
- "Bürgerinitiative Zoo-Siedlung"
- "Wohnen darf keine Ware sein"
- "P. P. Zahl - Interview"
- "Ärger um Frauenkalender"
- "Russell - Tribunal zur Situation der Indianer"
- "Stromteilzahlungsboykott"
- "Fleisch - nein Danke"
- "Eine politische Biographie"
- "Theater in GE"
- "Arbeitslose + Nebenverdienst"
- "Verbrauchertipps"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: "Bürgerinitiative Zoo-Siedlung", "Russell-Tribunal zur Situation der Indianer" und "Stromteilzahlungsboykott".Die "Bürgerinitiative Zoo-Siedlung" (50 Mieter) stellt in einer "Presseerklärung" vom 16.10.1980 fest, dass im Innenministerium "ein Gespräch über die Zoosiedlung" abgelehnt worden sei. Dennoch fand ein Gespräch mit den wesentlichen Ergebnissen: "Keine Bereitschaft, uns mit einer Abordnung an dem Gespräch zwischen Stadt und Land teilnehmen zu lassen … Das Gespräch unsere Befürchtungen: Stadt und Land will uns offensichtlich hinhalten. Sie gehen dabei soweit, uns mit Unwahrheiten abspeisen zu wollen."

Der Artikel zum "Russell-Tribunal" (24.-30. November 1980) geht auf die "Rechte der Indianer aus Nord-, Mittel- und Südamerika" ein und beschäftigt sich weiter mit den Zielen des Tribunals: "Solidarität und Unterstützung im Kampf gegen Kolonisierung, Ausbeutung und Ausrottung … gegen Vorurteile anzukämpfen durch sachliche Information, Aufmerksam zugleich für andere Minderheiten zu erreichen, die sich in vergleichbaren Situationen befinden."

Die Gelsenkirchener "Bürgerinitiative gegen Atomkraftwerke", erklärt u. a.: "Mit dem STROBO greifen wir zum ersten Mal, mit unserem Widerstand, auch die Industrie an, und nicht nur den Staat." Der "STROBO" würde so funktionieren: "1. Einzugsermächtigung kündigen. 2. Ans RWE/Stadtwerke eine Boykotterklärung schicken. 3. Von da an jede Stromrechnung nur noch zu 90% bezahlen. Die restlichen 10% auf unser Sperrkonto überweisen."

Reklame wird für den Verlag "Wagenbach" und für den Buchladen "Trotz alledem" in Gelsenkirchen gemacht. Verantwortliche im Sinne des Pressegesetzes ist für diese Ausgabe: Thomas Hester.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 2, Gelsenkirchen, November 1980.

Dezember 1980:
Die Nr. 3/1980 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit den Schlagzeilen: "Jugendarbeitslosigkeit / Gelsenkirchener Amateurtheater / Arbeitersiedlungen".

In "In eigener Sache" stellt die Redaktion fest, dass die "Zeitung von ca. 7-8 Leuten gemacht wird. Das ist zu wenig, wenn wir unseren Anspruch einlösen wollen, eine 'Stadtzeitung' zu sein, die dann auch noch alle 4 Wochen rauskommen soll". Es würde nicht reichen, "nur Flugblätter udgl. abzudrucken. Wir müssen selbst recherchieren". Beklagt werden fehlende Ideen und eine Mitarbeit an der Zeitung. Aufgerufen wird zur Mitarbeit, also "Artikel schreiben, Fotos machen, mitdiskutieren, den Emscherboten dann auch verkaufen". Zudem sei die finanzielle Seite wichtig: "Um finanziell weiterzukommen, brauchen wir Abonnenten …"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Fernsehpreis mit Mitbestimmung"
- "Adolf Grimme"
- "G.A.T.: Gelsenkirchener Amateurtheater"
- "Beratungsstellen machen dicht. Sparmaßnahmen - Arbeitslose Jugendliche ohne Hilfe"
- "Neuste Meldung zum Russell-Tribunal"
- "Mieterinitiative Auguststraße"
- "Lehrstück in Sachen Demokratie"
- "Komic und Zürich: Das Gleiche Prinzip. Unterschiedliche Probleme. Zur Perspektive eines Jugendzentrums in Selbstverwaltung"
- "Kommunale 'Selbst'-Verwaltung"
- "Selbstdarstellung: Buchladen Trotz alledem"
- "Wir müssen leider draußen bleiben"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "Neues zum STROBO". Bericht vom Dortmunder Strobo-Prozess"
- "Buchbesprechung"
- "Arbeitsgemeinschaft der Arbeitersiedlungen"
- "Green Peace"
- "Bauer Maas"
- "Gegenlicht"
- "Denk ja nicht du bist selbst Schuld"
- "Bundestag gleich Selbstbedienungsladen"
- "Kleinanzeigen"
- "Veranstaltungen"
- "Aktuell: Bürgerversammlung zur Alten Post".

Wichtige Themen sind u. a. die Artikel zur Selbstverwaltung. Zum "Komic", das seit Anfang der 1970er Jahre besteht, wird erklärt, dass "die Nutzung des KOMIC nicht nachgelassen hat". Es habe sich jedoch "ein ziemlicher Wechsel in der Besucherstruktur stattgefunden". Der Buchladen "Trotz alledem" erklärt u. a., dass er immer noch "eine politische Linie" entwickeln würde und den "Emscherboten als Mittel zur öffentlichen Diskussion benutzen" möchte. Die "Mieterinitiative Auguststraße" veranstaltete am 10.11. eine Podiumsdiskussion und erklärt: "Wir haben erreicht, dass die Auguststraße stehen bleibt …"

Eine Anzeige wird für die "MEG - Marx-Engels Bildungsgesellschaft" in der Bulmker Straße geschaltet. Die MEG bietet "2x jährlich Kurse zum wissenschaftlichen Sozialismus" an. Themen sind u. a.: Geschichte, Philosophie, politische Ökonomie. Reklame wird gemacht für den Buchladen "Trotz alledem". Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes ist für diese Ausgabe: Susanne Fuchs.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 3, Gelsenkirchen, Dezember 1980.

Februar 1981:
Die Nr. 4/1981 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit den Schlagzeilen: "Atomkraft? Nein Danke / Strobo-Prozess in Gelsenkirchen".

Einleitend heißt es im Editorial: "Warum erscheint der EB Nr. 4 erst jetzt? Wir, die Redaktion, sind so ziemlich am Ende, Mittlerweile auf 6 Leute zusammengeschrumpft, haben wir es einfach nicht geschafft, die Zeitung pünktlich herauszubringen. Das liegt zum einen daran, dass wir es rein zeitlich nicht mehr schaffen(schreiben, recherchieren, diskutieren, fotografieren, Ideen haben, tippen, layout machen, ausliefern, verkaufen+ dabei auch noch Spaß haben), zum anderen hat sich aber auch bei uns der berüchtigte Frust breitgemacht. Einige Leute kommen kaum noch oder gar nicht zur Redaktionssitzung, die Stimmung wird immer mieser. Wir haben so gut wie nie vorliegende Artikel inhaltlich diskutiert. Bis jetzt haben wir so gut wie keine Reaktion auf die ersten Nummern erfahren. Dementsprechend ist auch der Inhalt der Zeitung. Auf der letzten Redaktionssitzung blieb uns nichts anderes übrig, als nüchtern festzustellen, dass kaum ein Mensch den EB vermissen würde. Wir sind aber immer noch der Meinung, dass eine Stadtzeitung auch und gerade in GE wichtig ist." Man sei aber entschlossen, "weiter zu machen". Die Leser werden aufgefordert, mitzuarbeiten.

Artikel der Ausgabe sind:
- "Strobo-Prozess in GE"
- "Gelsenkirchener Initiativen-Treffen"
- "Der Kahlschlag oder die Sorgen der Bürger sind unbegründet"
- "Erler Polizeiterror"
- "Diphtherie in Hassel"
- "Einladung zum Hausbesetzerprozess"
- "Selbstdarstellung AKL in Gelsenkirchen. Aktionskreis Leben - Gewerkschafter gegen Atom, für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingen"
- "Leserbriefe"
- "Pressekonzentration: WAZ schließt Lokalredaktion"
- "Schande: Günter Wallraff singt mit Schmuddelbarden und Politpunkern"
- "Theatergruppe Kratzbürste"
- "Waffen für El Salvador"
- "Solidarität mit den Demokraten in der Türkei"
- "Russell-Tribunal"
- "Pink Floyd - Die Creme langt zu"
- "WDR -Programmstrukturreform"
- "Fahrpreise: 12% mehr".

Wichtige Themen sind u. a. der "Strobo-Prozess in GE" und die "Selbstdarstellung AKL in Gelsenkirchen. Aktionskreis Leben - Gewerkschafter gegen Atom, für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingen". Berichtet wird, dass gegen die Lucas-Gemeinde in Gelsenkirchen-Buer am 30.12.80 eine "Klage beim Amtsgericht eingereicht" worden sei. Ein Beschluss zum Strobo-Boykott sei vom "gesamten Presbyterium gefasst worden". Ein Treffen der Strobo-Gegner findet im Gemeindehaus jeweils donnerstags statt. Vom "Aktionskreis Leben" wird berichtet, dass er sich gebildet habe, "um gemeinsam mit den zahlreichen Atomkraftgegnern bei uns und in aller Welt gegen das Risiko der Atomwirtschaft anzutreten". Er würde sich "als innergewerkschaftliches Forum der Meinungsbildung" verstehen und kämpfe "um eine Revision der Beschlüsse des DGB und der meisten Einzelgewerkschaften zur Atomfrage". Der AK trifft sich jeweils donnerstags in der "Pappschachtel".

Berichtet wird auch vom "Gelsenkirchener Initiativentreffen". Am 12.1.1981 haben sich folgende Initiativen getroffen:
- Flöz Dickebank
- Auguststraße
- Zoosiedlung
- Waschkaue Wilhelmstraße
- Arbeitsgruppe Menschlichere Stadt
- Strobo-Gruppe
- Anti-AKW Gruppe
- Emscherbote
- Arbeitsgruppe der Arbeitersiedlungsinitiativen
- Solidaritätskomitee
- Selbsthilfe gegen Unterdrückung
- Mieterinitiative Rotthausen
- Ruhr-Volksblatt
- Bürgerinitiative Valentinstraße.

Beschlossen wird, "uns in regelmäßigen Abständen zu treffen, um mehr als bisher den Austausch über die Arbeit in den einzelnen Initiativen zu gewährleisten und uns darüber hinaus auch stärker gegenseitig zu unterstützen". Nächstes Treffen: 26.1.1981.

Die "Wohnraum-Rettungs-Initiative" aus Münster lädt zu einem "Hausbesetzerkongress" für Ende Februar ein. Ein erstes Vorbereitungstreffen soll am 31.1.1981 in Münster stattfinden. Themen sind u. a.:
- "Autonome Jugendzentren"
- "Frauen im Häuserkampf"
- "Selbstverwaltete Häuser"
- "Städteplanung und Stadtentwicklung"
- "Strategie und Widerstandsformen der Hausbesetzer".

Die "El-Salvador-Initiative" ruft zu Spenden für die FMLN in El Salvador auf. Dazu soll am 30.1. im Gemeindehaus eine Veranstaltung stattfinden.

Reklame wird gemacht für das Buch von Fokking/Hauf/Montel: "Denk ja nicht, Du bist selber Schuld", erschienen im Verlag Klaus Farn & Hans-Jürgen. Verantwortlich für diese Ausgabe ist Cornelia Klutzny-Knapp.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 4, Gelsenkirchen, Februar 1981.

März 1981:
Die Nr. 5/1981 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Kein Abriss in der Auguststraße". Schwerpunkte der Ausgaben sind der Mietkampf in der Auguststraße, Schwule und Lokomotive Emschertalbahn. Als Beilage liegt dem "Emscherboten" die Nr. 1. Der "Postille. Postzeitung der Arbeitsgruppe 'Menschlichere Stadt'" bei.

Artikel der Ausgabe sind:
- "Stadt Gelsenkirchen, Amtsblatt"
- "Großer Wettbewerb des Emscherboten: Wer denkt sich die originellsten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen aus?"
- "Mieterinitiative Auguststraße"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "Ein Gefühl oder: Die Aggression eines emanzipierten Schwulen, als er die Füße auf Gelsenkirchener Boden setzte"
- "Kündigt den Nachrüstungsbeschluss"
- "Schmuse Geschichte"
- "Lokomotive Emschertalbahn"
- "Infos"
- "Strobo"
- "El Salvador Initiative in GE"
- "Aktionskreis Leben"
- Tipps für Verbraucher"
- "Jägermeister beißt den Kleister"
- "Kleinanzeigen"
- "Termine"
- "Film".

Die "Mieterinitiative Auguststraße" wendet sich weiter gegen die "Privatisierung" ihrer "Arbeitersiedlung" und gegen die Firma Bauer: "Ist die Modernisierung für ihn rentabel, verkauft er vorerst nicht. Ist die Modernisierung (z. B. nach Mieterwünschen) nicht profitträchtig, wird die Privatisierung erwogen." Zwischenzeitlich wurde gegen die Sprecherin der Initiative eine "Klage und einstweilige Verfügung" eingereicht. Ihr zufolge darf sie nicht mehr behaupten, dass "der Antragsteller … in seiner Eigenschaf als Ratsmitglied zu seiner persönlichen Bereicherung Weihnachtspräsente … in Empfang genommen und für sich verwendet habe". Ein erster Prozesstermin soll am 6.3.1981 stattfinden.

Von der Redaktion des "Emscherboten" wird die "Lokomotive Emschertalbahn" interviewt. In dem Artikel über Schwule geht es ein Outing und um "Schluss mit dem Versteckspiel". Der "Arbeitskreis der BI-Zoo-Siedlung" unterstützt in einer "Presseerklärung" vom 29.1.1981 die Mieter in der Auguststraße. Die "Anti-AKW-Bürgerinitiative" ruft zu einer "qualitativ anderen Öffentlichkeitsarbeit" auf, "als wir sie über Informations- und Verkaufsstände, Flugblätter etc. erreichen können". Eine Strobo-Veranstaltung soll am 19.2.1981 stattfinden.

Die "El-Salvador-Initiative" in Gelsenkirchen gibt bekannt, dass sie bereits seit November 1980 existiert. Am 30.1. fand eine Veranstaltung mit ca. 220 Besuchern statt. Ziele der Gruppe sind:
"1. Die Unterstützung der FDR/FMLN, in der sich das Volk El Salvadors zusammengeschlossen hat
2. Die Unterstützung von Medico International
3. Die Unterstützung eines Flüchtlingsprojektes der Evangelischen Studentengemeinde
4. Die finanzielle Unterstützung der katholischen Kirche in El Salvador …
5. Die Öffentlichkeit der Bundesrepublik Deutschland über die Zustände in El Salvador zu informieren."

Der "Aktionskreis Leben" lädt für den 12.3.1981 zu ihrer nächsten Sitzung ein. Am 7.3. soll zum "Internationalen Frauentag" in der Pappschachtel eine Veranstaltung stattfinden."

Reklame wird gemacht für den "Rotbuch-Verlag" und den Buchladen "Trotz alledem". Verantwortlich für diese Ausgabe ist Thomas Grewe.

Als Anhang oder Beilage des EB erscheint die vierseitige Nr. 1 der "Postille - Postzeitung der Arbeitsgruppe 'Menschlichere Stadt'". Die Gruppe hat sich, nach eigenen Angaben, Anfang September 1980 mit dem Ziel, "etwas gegen unmenschliche und undemokratische Auswüchse der Stadtplanung zu unternehmen", konstituiert. Mit der "Postille" wendet sie sich gegen "Stadtsanierung" und "Zerstörung", "die alte Post muss stehenbleiben". Die Gruppe ruft zu einer ersten Bürgerversammlung am 18.3. auf. Themen sollen sein: "Nutzungskonzepte für die alte Post", "Alternativvorschlag zur Bebauung des Bahnhofvorplatzes".
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 5, Gelsenkirchen, März 1981.

April 1981:
Die Nr. 6/1981 der Zeitung "Emscherbote" erscheint. Wichtige Themen sind u. a.: Amateurtheater, Brokdorf und Internationaler Frauentag.

Artikel der Ausgabe sind:
- "Amateurtheatertreffen in Gelsenkirchen"
- "Kulturausstellung von Gelsenkirchener Künstlern, oder: wohl dem, der sich eine Jury leisten kann"
- "Wichtig! 1. Mai. DGB Kundgebung"
- "Neues aus der Auguststraße"
- "Frauenwohnung in GE"
- "Anschaulich beweisen?"
- "Eine wichtige Sache. Jugendpresse in Gelsenkirchen"
- "Kabanett -Kabarett"
- "Geschichte der Arbeitersiedlungen in Gelsenkirchen"
- "Filme gegen den atomaren Wahnsinn"
- "Brokdorf- Nachlese"
- "Chronik des Kampfes gegen das AKW Brokdorf"
- "Leserbrief zu Brokdorf"
- "8. März - Internationaler Frauentag"
- "Der Appell von Krefeld. Keine Atomraketen in Europa"
- "Eine gelungene Posse. Sozialdemokratische Vorbilder heute: Hans Gertzen, 60 Jahre und kein bisschen heiser"
"Veranstaltungen".

In der Auguststraße wird am 23.2. wohl das erste Haus besetzt. Die Anti-AKW Gruppe in Gelsenkirchen berichtet über Brokdorf und über die Brokdorf-Demo am 28.2. In einer "Chronik des Kampfes gegen das AKW Brokdorf" sind einige Ereignisse vom 8.11.1973 bis 28.2.1981 noch einmal aufgeführt.

Verantwortlich für die Ausgabe ist Karin Clermont.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 6, Gelsenkirchen, April 1981.

Mai 1981:
Die Nr. 7/1981 der Zeitung "Emscherbote" mit der Schlagzeile "Original und Fälschung" erscheint. Wichtige Themen sind u. a. die "Atompolitik", der "Strobo-Prozess" und die "Arbeitslosenkassen".

Einleitend erklärt die Redaktion, dass die SPD-Fraktion in Gelsenkirchen Stimmung machen lässt. "Bevorzugtes Ziel dieser aus dem Hintergrund gesteuerten Kampagne ist die Mieterinitiative Auguststraße." Der "Emscherbote" fordert "Aufschluss über die rechtliche und politische Situation". Die "Hintergründe der Kampagne" müssten aufgehellt werden

Artikel der Ausgabe sind:
- "Strobo-Prozess verloren - gewonnen"
- "Pappschachtel. Talk-Show"
- "Neue Serie: Arbeiterkämpfe in Gelsenkirchen!"
- "SPD-Hetze"
- "Das Millionending, oder wie Arbeitslosenkassen geplündert werden"
- "Rotkäppchen auf Juristendeutsch"
- "Geschichte der Arbeitersiedlungen"
- "Atompolitik in der BRD"
- "Eigenlob stinkt"
- " Rentner Paul sein Sempf"
- "Kaffeeboykott"
- "Verbrauchertipps"
- "Christiane F.: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"
- "Neues aus der Rechtssprechung"
- "Dokumentation einer Totalverweigerung"
- "Handwerkskollektiv in Wuppertal sucht noch Leute"
- "Leserbrief der Grünen"
- " Veranstaltungen"
- "Buchempfehlung"

Zum "Strobo-Prozess" wird am 30. März "der erste Prozess verhandelt". Primär geht es um die "Lucas-Gemeinde", "die sich ca. seit einem halben Jahr am Stromteilzahlungsboykott beteiligt". "Die Stadtwerke wollen 1. Von der Lucasgemeinde das einbehaltene Stromgeld … zurückhaben. 2. Ihnen für immer verbieten lassen, Strobo zu machen … Der Richter hat der Lucasgemeinde nicht, wie die Stadtwerke es forderten, die Teilnahme am Strobo für immer verboten, er tat genau das Gegenteil. Er hat der Lucasgemeinde ein Recht auf Stromteilzahlungsboykott zugesprochen … Im Juristendeutsch heißt das, die Lucasgemeinde hat ein Recht auf Vertragsangleichung …"

Reklame wird gemacht für den Buchladen "Trotz alledem", für die Dokumentation von Norbert Heitkamp: "Trotz alledem. Dokumentation einer Totalverweigerung (Zivildienstverweigerung)", Heft 22/23 (März 1981). Verantwortlich für die Ausgabe ist Karin Clermont.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 7, Gelsenkirchen, Mai 1981.

Juni 1981:
Die Nr. 8/1981 der Zeitung "Emscherbote" mit der Schlagzeile "Gegen den Krieg" erscheint. Wichtige Themen sind u. a.: 1. Mai, Atompolitik, Arbeiterkämpfe in Gelsenkirchen.

Artikel der Ausgabe sind:
- "In eigener Sache"
- "Leserbriefe"
- "Brot und Spiele. Arbeiterkultur a la SPD"
- "Arbeiterkämpfe in Gelsenkirchen. Heute: 1918-1920"
- "Ihr sollt euch doch vertragen - oder: Wer ist hier der Arbeit(weg)nehmer?"
- "Initiativentreffen"
- "1. Mai - Bericht des Aktionskreis Leben"
- "Pressemitteilung der Deutschen Jungdemokraten, Kreisverband Gelsenkirchen"
- "Wehrt Euch gegen die atomare Bedrohung"
- "Atompolitik in der BRD. Teil 2: Von 1957-1963"
- "Frauen verweigern den Kriegsdienst"
- "Wir sind immer noch links. Interview mit L. Rüdel"
- "Psychosoziale Beratungsarbeit. Irren ist menschlich"
- "Schwarzfahrerversicherung"
- "Veranstaltungen"

Die Frauen vom "Kreisverband der Grünen in Gelsenkirchen" solidarisieren sich in einer "Presseerklärung" mit den "Frauen für den Frieden aus der evangelischen Lucas-Gemeinde in Hassel".

Vermutlich Ende Mai oder Anfang Juni fand in der Gelsenkirchener "Pappschachtel" ein "Initiativtreffen" des "Aktionskomitees gegen die Rechtsentwicklung" statt. An dem Treffen nahmen teil:
- Die Grünen
- Demokratische Fraueninitiative
- DKP
- VVN
- Türkischer Arbeiterverein
- Bezirksschülervertretung
- Schwulengruppe
- SDAJ
- Junge Pioniere
- Komic
- Motorradclub Kuhle Wampe
- Jungdemokraten
- AG Menschliche Stadt
- Amnesty International
- El-Salvador Komitee
- Aktionskomitee gegen Berufsverbote.

Ziel des Treffens war: "Informationsaustausch über die Aktivitäten der einzelnen Initiativen."

Reklame wird gemacht für den Buchladen "Trotz alledem". Verantwortlich für diese Ausgabe ist Thomas Grewe.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 8, Gelsenkirchen, Juni 1981.

August 1981:
Die Nr. 9/1981 der Zeitung "Emscherbote" erscheint für Juli/August. In "In eigener Sache" erklärt die Redaktion u. a.: "Die Fortsetzung zur Geschichte der Arbeiterbewegung kommt jetzt noch nicht … Im Sommer wird diese Serie nun komplett zu Ende geschrieben und dann in Fortsetzung aufgeteilt und ab September/Oktober wieder im EB gebracht … Die Grünen haben uns drei Presseerklärungen reingereicht, eine ist abgedruckt, die zu Thyssen wird für die Septembernummer gebraucht, die dritte zum Thema Mechtenberg geht mit der Bitte an die Leute zurück, daraus einen richtigen, guten Artikel zu machen."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Gangstermethoden in St. Georg"
- "Der Dialog findet nicht statt"
- "Verschönert das Stadtbild"
- "Serie: Arbeiterkämpfe in Gelsenkirchen"
- "Ich war schon immer revolutionär eingestellt"
- "Berufsförderungswerk Graf Bismarck in Erle: Umschulung als Ausweg aus der Arbeitslosigkeit"
- "Einstweilige Verfügung gegen 2 Mitglieder der Anti-AKW-Gruppe"
- "Zensur"
- "Thyssen macht Schalker Verein dicht"
- "Zur Knechtschaft nicht geeignet"
- "Solidaritätsfest Auguststraße"
- "Seniorentreff im Heini-Wettig-Haus"
- "Neues aus der Auguststraße"
- "Atompolitik in der BRD. Teil 3: Von 1963-1980"
- "Psychosoziale Beratungsarbeit"
- "Politische Entlassungen an der Kinderklinik Westerholt"
- "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Neuer Prozess gegen die Heinze-Frauen"
- "Notausgang: Rockstar"
- "Initiativen in Gelsenkirchen"
- "Impressionen aus dem Ausschuss, oder: Nicht alles ist Gold, was glänzt"
- "Leerstehende Häuser in Gelsenkirchen. Wie lange noch?
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: Anti-AKW, Elba, Heinze, Auguststraße, Atompolitik, Kinderklinik Westerholt. "Einstweilige Verfügungen" wurden gegen "zwei Mitglieder der Anti-AKW-Gruppe" erlassen. Sie hätten zu unterlassen, "wörtlich oder sinngemäß zu behaupten und oder zu verbreiten, der Antragsteller hätte behauptet, die Stadt Gelsenkirchen habe der Anti-AKW-Gruppe Ersatzräume zur Vorführung der Filme 'Das Kriegsspiel, 'Plutonium, Strahlende Zukunft' zur Verfügung gestellt … Gegenüber der Anti-AKW-Gruppe die Befürchtung geäußert hätte, dass der Eindruck entstehen könne, dass das Kommunale Kino zur Plattform der politischen Ziele der Anti-AKW Gruppe gemacht werden könne, seien eine unverschämte Lüge, um sich aus der Affäre zu ziehen."

Die Räumung des Hauses Auguststraße 5, die für den 22.6. geplant war, sei abgeblasen, "vorerst keine Räumung". Die Städtische Kinderklinik in Westerholt "hat drei Assistenzärzten zum Ablauf ihrer Probezeit gekündigt". Der "Arbeitskreis Gesundheitswesen" in der ÖTV fordert "die Wiedereinstellung der betroffenen Ärzte" sowie "das Recht auf freie gewerkschaftliche Betätigung". Der "Heinze Prozess" geht nach dem Gang vor das Arbeitsgericht in Hamm (19.9.1979) in die nächste Runde. Nun soll in Kassel weiterverhandelt werden.

Verantwortlich für diese Ausgabe ist Thomas Grewe.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 9, Gelsenkirchen, Juli/August 1981.

September 1981:
Die Nr. 10/1981 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Heinze Frauen vor dem Bundesarbeitsgericht".

In "Zum Geleit" heißt es u. a.: "Was diesmal fehlt, sind die Fortsetzungen der beiden Serien 'Ruhrkampf' und 'Arbeitersiedlungen in GE'. Ab Oktober geht's aber mit Sicherheit weiter … Diskussionen ausgelöst hat der Artikel über den illegalen Radiosender. Inhaltlich können wir den Artikel nur begrüßen und stehen insofern dahinter … Wir wollen jedenfalls nicht zu einem Blättchen für die Scene verkommen … Wir meinen, dass die Formen des Widerstands vielfältig sind und auch sein sollten …"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Mütter, Väter, Töchter, Söhne - kämpfen für die gleichen Löhne"
- "Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit"
- "EM Pressefest"
- "Gleich und doch nicht gleich, oder?"
- "Räumt St. Georg - Keine (fast, halb, ganz) besetzten Häuser!"
- "Aktionismus und Perspektive. Gespräch mit den Hausbesetzern"
- "Gedanken eines Alt-Komic-Ers beim Betreten des Autonomen Kulturhauses"
- "Rundfunk - Staatsfunk"
- "Mein schönes Portugal. J. Alfonso tritt in der BRD auf"
- "Stadtspiel 1981 oder: Friede, Freue, Eierkuchen"
- "Zürich -April bis Juni 1981. Aus der Sicht des Zaungasts"
- "Alltag in Guatemala"
- "Spendenaufruf"
- "Pazifismus auf der Anklagebank: Totalverweigerung. Der konsequente Weg zum Frieden"
- "Atompolitik in der BRD"
- "Kämpft mit gegen die Kriegsgefahr. Demo am 12.9.1981
- "Buchbesprechung"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a: Heinze-Frauen, Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Atompolitik, Hausbesetzung, Komic und Rundfunk. Die "Heinze Frauen" stehen vor ihrem "letzten Prozess vor dem Bundesarbeitsgericht". Dazu findet am 6.9. eine "Solidaritätskundgebung und Demonstration" statt, wozu der "Emscherbote" aufruft. In einem Gespräch des "Emscherboten" mit Hausbesetzern wird die geringe Solidarität der Linken in Gelsenkirchen beklagt. In den "Gedanken eines 'Alt-Komic-Ers" wird auf das "Solidaritätskonzert für Komic mit der holländischen Gruppe Kraan" zurückgeblickt, zu dem "1.000 Besucher" kamen. Der Beirat der "Pappschachtel" hat die Beratung über den Antrag auf "Nutzung des Veranstaltungsraumes" für ein "EB-Pressefest" auf ihre Septembersitzung verschoben. Die "Gesundheitsgruppe Bochum - Ausländerreferat Uni-Bochum" und "GUAS" rufen zu Spenden "zur Unterstützung der vielen verwundeten Kinder im Libanon" auf. Für Gelsenkirchen ist am 12.9.1981 eine Demonstration gegen die "Kriegsgefahr" geplant. U. a. mit folgenden Parolen: "Keine Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in der BRD", "Austritt der BRD aus der NATO", "Keine Waffenexporte der BRD". Ein Vorbereitungstreffen soll am 3.9. und am 8.9. stattfinden.

Verantwortlich für diese Ausgabe ist Thomas Grewe.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 10, Gelsenkirchen, September 1981.

Oktober 1981:
Die Nr. 11/1981 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit Schlagzeilen zu St. Georg. In "In eigener Sache" heißt es zu den Linken: "Die Linken wollen sich dem schlechten Ruf entziehen, von einem Termin zum anderen zu hetzen!"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "Anti-AKW-BI zur Friedensdemo am 10.10."
- "Alternativer Aufruf zur Demonstration in Bonn am 10.10. gegen den Nachrüstungsbeschluss"
- "Aufruf"
- "Rückblick auf die Friedensdemo am 12.9."
- "Wer hätte das gedacht?"
- "Interview mit den Hausbesetzern. 2. Teil"
- "St. Georg News. Henne Geier, Schlemmer Meya"
- "Aufruf zum Ausbruch aus dem Irrenhaus"
- "Initiativen in Gelsenkirchen"
- "Veranstaltungen"
- "Schöner Wohnen. Abber Fix"
- "Kleinanzeigen"

Wichtige Themen sind u. a.: Anti-AKW, Nato-Doppelbeschluss, Hausbesetzer, St. Georg, wo u. a. gegen "Oberstadtdirektor Meya" geschossen wird. Die Gruppe "Frauen für den Frieden" sucht noch Interessentinnen. Ziele der Gruppe: "Wir wollen etwas gegen den Rüstungswahnsinn tun. Wir wollen uns über den gesamten Bereich Aufrüstung, Nachrüstung, Neutronenbombe etc. informieren und, gemeinsam mit anderen in der Friedensbewegung aktiven Gruppen, an Aktionen gegen die Kriegsgefahr teilnehmen." Die "Antifa-Gruppe Dortmund" ruft zur Verhinderung des NPD-Parteitages am 24. und 25. Oktober auf.

Reklame wird gemacht für den Buchladen "Trotz alledem". Verantwortlich für diese Ausgabe ist Werner Montel.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 11, Gelsenkirchen, Oktober 1981.

November 1981:
Die Nr. 12/1981 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit den Schlagzeilen: "El Salvador: 15.000 Tote 1980/81. Ein Volk kämpft um seine Freiheit - Ein Konzern um seinen Profit!"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Wo ein Wille ist, ist auch ein Leserbrief"
- "Leserbriefe
- "Strobo"
- "Heinrich Meya - Skandal und kein Ende?"
- "Kinderhaus in Not"
- "Gelsenkirchener Beitrag zum Jahr der Behinderten"
- "St. Georg News: Im Kittchen sind noch Plätze frei …"
- "Fiktives Interview mit Kabanett"
- "300.000 in Bonn …"
- "Gedanken eines Friedenshetzers"
- "Bomben überm Land"
- "Dreck, Spaß, Farbe und Perspektiven. Die Rheinelbestraße lebt"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "Komic Prozess"
- "Ich bin der Müsli-Mann"
- "Brokdorf: Die Polizei schlägt zu. Angeklagt bis Du!"
- "Für den Ernstfall vorsorgen"
- "Aller Anfang sind wir"
- "Schwarzes Brett - Freizeit"

Wichtige Themen sind u. a.: El Salvador, Strobo, Skandal um Meya, der Müsli-Mann, Brokdorf, Friedensbewegung in Bonn. Zum Strobo gibt es den Hinweis, dass sich bisher "ca. 40 Gelsenkirchener Haushalte am Stromzahlungsboykott in Gelsenkirchen" beteiligen". Strobo trifft sich am 28.11. im DGB-Haus. Zur Demo am 10.10. in Bonn kamen "mehr als 300.000 Menschen". "Eines war allen gemeinsam, der Wille nach Frieden und Abrüstung. Kritik wird an der "Aktion Sühnezeichen" geübt, die sich gegen einen Redebeitrag von Tony Sedat (ANC) aussprach. Vermutlich wird im August ein Haus in der Rheinelbestraße besetzt. Dazu gibt es ein Statement von Hausbesetzern. Zu einem neuen Bio-Laden gibt es ein Interview mit dem Ladenbesitzer.

Reklame wird gemacht für den Laden "Biokraft". Verantwortlich für diese Ausgabe ist Karin Clermont.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 12, Gelsenkirchen, November 1981.

Dezember 1981:
Die Nr. 13/1981 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Emscherbote - Pressefest am 19.12. In GE-Buer in der Pappschachtel". In "In eigener Sache" wird erklärt, dass ein Kiosk-Besitzer den "Emscherboten" nicht mehr verkauft. Bestandteil des EB ist die Nr. 2 der "Postille - Postzeitung der Arbeitsgruppe Menschlichere Stadt" (siehe S. 9-12).

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbrief zum Volkstrauertag"
- "Schöner Wohnen -Abber Fix"
- "Neues aus der Auguststraße"
- "Strobo Prozess"
- "Der nächste Skandal"
- "Ich bin der Müsli-Mann"
- "Kotaktanzeigen: Keine Lust auf den Zufall zu warten"
- "Frauen proben den Frieden"
- "Ausländer raus?"
- "Anzeigen"

Wichtige Themen sind u. a.: Wohnen, Wohnungsprobleme, Häuserkampf, Auguststraße und Naturkost (Bio). Das Pressefest des "Emscherboten" findet statt am 19.12. in der "Pappschachtel". Mieter der Auguststraße haben einen Film unter dem Titel "Recht auf die Auguststraße" gedreht, der am 8.11. in Recklinghausen aufgeführt wurde. Bekannt gegeben wird, dass sich Ende Oktober in Gelsenkirchen ein "Friedensforum" gegründet hat, das sich u. a. mit der "Geschichte der westdeutschen Friedensbewegung nach 1945" beschäftigen will.

Bestandteil dieser Nummer des EB ist die "Postille - Postzeitung der Arbeitsgruppe Menschlichere Stadt" (siehe S. 9-12). Aufmacher ist der Artikel: "Die Entscheidung fällt bald!". Die Verfasser beschäftigen sich mit dem geplanten Umbau der Post in Gelsenkirchen, an deren Stelle ein "neuer Verwaltungsbau" entstehen solle. Überdies werden als Alternative "Nutzungsmöglichkeiten im Erdgeschoss" ins Spiel gebracht. Ein weiterer Artikel ist: "Nächster Skandal", der sich mit dem möglichen "Abriss der Bauten im alten Bahnhofsviertel" beschäftigt.

Verantwortlich für diese Ausgabe des EB zeichnet Karin Clermont.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 13, Gelsenkirchen, Dezember 1981.

Januar 1982:
Die Nr. 14/1982 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Gelsenkirchener Filzläuse 1981".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Neues aus der SPD"
- "Es muss was passieren"
- "Emscherbote"
- "Leserbrief: Umweltschutzpapier"
- "Warnung: Die Sparschweine sind unterwegs"
- "Leserbriefe zum Artikel: Mann bleibt Mann"
- "Die Filzlaus: Oder es ist was faul in dieser Stadt"
- "GE-Filz"
- "Hausbesetzung in Polsum"
- "Rausreißmodernisierung"
- "Neues Jahr - Neue Prozesse. Meya stellt Strafanzeige gegen Selbsthilfe"
- "Nun sage noch einer, man hätte nichts ahnen können"
- "Alltag in der Klapsmühle"
- "Gegen den Abriss der Blendläden"
- "Bericht von der 'Regionalkonferenz' am 21.12.1981"
- "Atomare Bedrohung"
- "Solidarität mit den Brokdorf-Angeklagten"
- "Leider keine Satire"
- "Besetzt den Bauplatz"
- "El Salvador-Frieden schaffen ohne Waffen"
- "Über den freudigen Untertang der Zivilisation"
- "Buchbesprechung"
- "Verschiedenes"
- "Schwul, na und?"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a: SPD, Prozesse, Brokdorf, El Salvador. Im Artikel zum "Emscherboten" heißt es zur Zeitung: "Wer braucht den Emscherboten? In der Redaktion ist dies ziemlich unklar. Ich meine, dass der EB für die Mehrheit der Redaktion nicht mehr als ein privates Hobby ist, eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Alternativlinge und Linksdenker. Gemacht und gekauft aus Verpflichtung, hohler Solidarität und Selbstzweck. Das ist kein Konzept. Einige wollen über den gesamten Widerstand in Gelsenkirchen berichten, andere den Arbeiter, den Bürge, den Normalen erreichen. Der Emscherbote soll kein Blatt der Szene sein, obwohl es in dieser großen kaputten linkspolitischen Szene für ihn genug Arbeit gäbe. Auf allen Wellen mit reiten, ob Kultur, BI-Berichte, Reportagen etc. und was herauskommt, ist ein schlechtes (auch schlecht zusammengezimmertes), langweiliges Zufallsblatt.. Bisher ist über lahme Unterhaltung hinaus nicht viel gekommen … Fast 20 Leute in der Redaktion heben sich gegenseitig auf und schaffen es nicht, die Zeitung zu einem politischen Faktor zu machen … Der Hobby- und Freizeitjournalismus der EB-Redaktion hat seine Grenzen erreicht und ist am Ende." Plädiert wird für die "sofortige Einstellung des EB bis ein Konzept da ist, das nachweisen kann, dass man in GE eine Stadtzeitung braucht."

Bekannt gegeben wird, dass "seit dem 11. Dezember 1981 das Haus Polsumer Straße 115 besetzt ist". Heinrich Meya hat gegen 2 Mitglieder der Selbsthilfe Strafanzeige gestellt, da sie behauptet hätten, dass er "mit seinem Eintritt in den Verein 'Sozialwerk St. Georg e. V.' Skandale verdecken wollte". Berichtet wird weiter von der "Regionalkonferenz am 21.12.1981, auf der sich Friedensinitiativen getroffen haben. Schwerpunkte waren: "Wie reagieren wir auf zunehmende Repression gegen Vertreter der Friedensbewegung? Friedenscamp oder Ostermarsch?" Zu einer Veranstaltung zu Nicaragua wird zum 30.1.1982 aufgerufen.

Reklame wird gemacht für die "Rolf Dennemann. Lokalität Kenkenberg" und den Buchladen "Trotz alledem". Verantwortlich für diese Ausgabe ist Karin Clermont.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 14, Gelsenkirchen, Januar 1982.

März 1982:
Die Nr. 15/1982 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit den Schlagzeilen: "Räumung und Abriss der Auguststraße", "Frauenselbstjustiz", "Vor Ort: Bürgerdialog - eine Farce".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "800 DM Geldstrafe für Trotz alledem"
- "Auguststraße. Das war's"
- "Alle reden von Wohnungsnot. Wir schaffen sie"
- "Arbeitsgemeinschaft der Arbeitersiedlungsinitiativen im Ruhrgebiet"
- "Seit sieben Jahren in einem Boot"
- "Ückendorf: Ein Stadtteil mit Zukunft"
- "Die Scham ist vorbei. Weg mit dem Märchenprinzen"
- "Neue Prozesse"
- "Dialog mit dem Bürger- Eine Farce"
- "Renter Paul sein Sempf"
- "Kleinanzeigen"
- "Programmkalender"

Wichtige Themen sind u. a. Räumung und Abriss der Auguststraße, Bürgerdialog. Ein Mitglied des Buchladens "Trotz alledem" wurde vom AG Gelsenkirchen zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je 20 DM wegen "Anstiftung zum Betrug bzw. öffentlicher Aufforderung zu Straftaten … verurteilt". Zum 4.2.1982 kommt das endgültige Aus für die Auguststraße. Zu einer Großveranstaltung zum 16.1.1982 ruft die "Arbeitsgemeinschaft der Arbeitersiedlungsinitiativen im Ruhrgebiet" auf. Zur AG gehören u. a.: Flöz Dickebank, Zoo-Sielung und Auguststraße (GE), Rheinpreußen (Duisburg), Eisenheim (Oberhausen), Meerbeck (Moers), Kolonie Holstein und Tremonia (Dortmund).

Verantwortlich für diese Ausgabe ist Karin Clermont.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 15, Gelsenkirchen, März 1982.

April 1982:
Die Nr. 16/1982 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Vorsicht Planer!" In "In eigener Sache" heißt es u. a.: "Ihr tut uns einen großen Gefallen, wenn ihr uns anstelle seitenlanger Pressemitteilungen gleich einen fertigen Artikel in 8-cm Spalten liefert. Das erspart uns eine Menge Arbeit, die wir bei der momentanen personellen Ausdünnung unter größten Schwierigkeiten leisten können."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Stellungnahme der Bochumer Frauengruppe zur Frauenselbstjustiz im letzten EB"
- "Ohne Moos nix los"
- "Vorsicht. Die Planer"
- "Hassel, Erle, Resse"
- "Im Namen des Volkes"
- "Vergesset nicht, ihn im Knast zu besuchen"
- "Achtung 1. Mai. Wieder am 1. Mai"
- "Ostermarsch Ruhr 82"
- "Klaus Alarm"
- "Leben aber wo und wie?"
- "Wer richtet die Richter?"
- "Stadtguerilla?"
- "Schwarze Scheiben für den Widerstand"
- "Wichtig"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: Die Planer, Ostermarsch, Leben. Aufgerufen wird zur 1. Mai-Demonstration und für den 3.4.1982 zum Ostermarsch.

Reklame wird gemacht für das Buch der "Revier Redaktion: "Brennpunkt. Stahlkrise", für die "Heinrich Heine Buchhandlung" in Essen, für den Buchladen "Trotz alledem", der nun in der Weberstraße ansässig ist, für das Buch von Jürgen Lodemann: "Der Solljunge oder Ich unter den Anderen". Verantwortlich für diese Ausgabe ist Hartmut Gerling.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 16, Gelsenkirchen, April 1982.

Mai 1982:
Die Nr. 17/1982 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Ronald Reagan in: Ein Mann geht über Leichen." In "In eigener Sache" erklärt die Redaktion, dass sie "ab sofort feste Bürozeiten" habe. "Der Emscherbote plant für den 19.3.1982 eine Diskussion über Sinn und Zweck, Form und Inhalt der Zeitung … Eingeladen sind alle Gelsenkirchener Initiativen, alle Leser und sonstige Interessenten."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "Initiative Soziale Sicherheit"
- "Leipziger Allerlei"
- "Initiative Soziale Sicherheit"
- "Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung"
- "11. Mai 1982"
- "Normalerweise bist Du frei"
- "6 Monate Friedensforum Gelsenkirchen"
- "Nato, Bullen, Atommist, Startbahn, Faltenärsche, Reagan, Breschnew, Schmidt usw."
- "Damit der Verein wieder auf Trab kommt. Trabrennbahn: Heuern und Feuern wie vor 100 Jahren"
- "Der Trabrennverein Gelsenkirchen e. V."
- "Eure Fabriken, Halunken! Parteien und Gewerkschaften kennen wir"
- "Kurzinfos"
- "Leben, aber wo und wie?"
- "Klau-Alarm"
- "Wer gegen wen?"
- "Music"
- "Demokratische Sozialisten"
- "Die Grünen: Fest"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: Soziale Sicherheit, Stadtverwaltung, Trabrennbahn. Das "Friedensforum" in Gelsenkirchen besteht nun seit 6 Monaten. Eine Veranstaltung für den 27.4.ist geplant. Eine nächste am 13. Mai. "Der Beirat des Kommunikationszentrums" will ein "Bürgerinitiativtreffen" veranstalten. Aufgerufen wird dazu zum 19. Juni. Gegründet haben sich am 22.4.1982 die "Demokratischen Sozialisten". Nächstes Treffen 6.5.1982. Themen: "Gewerkschaftsfrage, Eigentumsfrage, Parlamentarismus, Organisationsfrage". Die Grünen planen für den 8.5. ein "Friedensfest" in der "Pappschachtel".

Verantwortlich für diese Ausgabe ist Hartmut Gerling.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 17, Gelsenkirchen, Mai 1982.

Juni 1982:
Vermutlich erscheint im Juni die Nr. 18 des "Emscherboten". (Allerdings ohne Angabe der Nummer. Fortlaufend geht es dann weiter mit der Ausgabe 19. Es gibt auch keine Erwähnung, ob es sich hierbei um eine "Sondernummer" oder "Sonderausgabe" handelt.) Die Ausgabe erscheint mit der Schlagzeile: "Alles im Arsch. Die Pappschachtel ist abgebrannt."

In der Vorbemerkung heißt es u. a.: "Wir haben gerufen … einige sind gekommen! Wir wollen jetzt nicht darüber spekulieren, woran das nun liegt, wichtiger scheint uns, kurz die Diskussion wiederzugeben. Alles in Allem sind fruchtbare und gute Vorschläge gemacht worden … Ein Hauptkritikpunkt, dem wir uns auch größtenteils anschließen, formulierte … ganz treffend, nämlich, dass wir bei einigen inhaltlichen Diskussionen (z. B. St. Georg) von der bürgerlichen Presse - sprich WAZ etc. - links überholt werden. Also: Wir müssen und werden uns engagierter mit der GE-Szene auseinandersetzen. Weiterhin haben wir geredet über mangelnde Konturen und Strukturen, Rubriken und Schwerpunkte der Zeitung … Schwerpunkte, wie z.B. die Recherchen zur Sanierungspolitik in GE … wurden gelobt … Bei der Frage nach unserem Konzept musste ich leider gehen… Nun, wir haben keines. Das Konzept kann m. E. nur Ausdruck inhaltlicher Übereinstimmungen und Auseinandersetzungen sein. Doch soweit sind wir noch lange nicht …"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Bochumer Frauen wetzen die Doppelaxt. Mit Hinrichtungen darf gerechnet werden. Leichen pflastern ihren Weg?"
- "EB-Werbeaktion. 2 Runde"
- "Der Untergang einer Arbeitersiedlung"
- "Initiative soziale Sicherheit"
- "Pappe verbrennt. Pappschachtel lebt weiter"
- "Die alte Post bleibt stehen. Schön wär's"
- "Gelsenkirchen bietet mehr als schöne Sprüche …"
- "Zwei Radler übers Radeln"
- "Strobo-Prozess in Gelsenkirchen"
- "Neues aus dem K-14"
- "Brokdorf Prozesse"
- "Das Gesundheitswesen probt den Verteidigungsfall"
- "Die Grünen. Schwerter zu Pflugscharen"
- "Gipfeltanz. 5.-12.6 Bonn"
- "Zu schützendes Kulturgut im Kriegsfall"
- "Kongress"
- "Kulturelles"
- "Termine"

Wichtige Themen sind u. a.: Arbeitersiedlung, Pappschachtel, Gesundheitswesen, Frauen, die Grünen. Zur "Pappschachtel" wird angemerkt: "In der Nacht vom 18. auf den 19.5. brannte das städtische Kommunikationszentrum 'Pappschachtel' völlig aus. Es besteht Verdacht auf Brandstiftung …" Die "Grünen" erklären, dass "das vorrangige Ziel der bundesdeutschen Friedensbewegung die Verhinderung der NATO-Nachrüstung" ist. Parolen für den NATO-Gipfel in Bonn sind u. a.: "Keine Nato-Nach-Rüstung", "Für sofortige Abrüstung in Ost und West, "Für eine ABC-Waffenfreie Zone in ganz Europa". Zum "Gipfeltanz" in Bonn wird zum 5.-12.6 eingeladen. Der Kongress: "Die Stadt, ein bedrohter Lebensraum" findet vom 18.-20.6. 1982 statt. "Der Kongress soll die Möglichkeit geben, sich in verschiedenen Arbeitskreisen zu den Themen Sanierung, Stadtplanung, Bürgerbeteiligung, Genossenschaftsbau, Mietermodernisierung und Energiesparen im Wohnbereich auszutauschen und Möglichkeiten der überregionalen Zusammenarbeit von Stadtteilinitiativen zu diskutieren." Veranstalter sind: BBU und Arbeitsgemeinschaft sozialpolitischer Arbeitskreis.
Zum "Friedensfest" der Grünen sollen sich am 8.5. gut "200 Leute" zusammengefunden haben.

Verantwortlich für die Ausgabe ist Peter Tertocha.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, ohne Nummer und Datum (Nr. 18, Gelsenkirchen, Juni 1982).

August 1982:
Die Nr. 19/1982 der Zeitung "Emscherbote" erscheint für Juli/August als "Super-Sonder-Sommer-Doppelnummer" mit 32 Seiten.

Artikel der Ausgabe sind:
- "Bonn, 10.6."
- "Atomwaffenfreie Zone Gelsenkirchen"
- "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der fortschrittlichste Feigling im SPD-Gewand?"
- "Katastrophenschutz: Oder wir proben den Ernstfall"
- "Trabrennbahn. Zwei Feuer unterm Arsch"
- "Gelsentrab sorgt für ausgelastetes Arbeitsgericht"
- "Küppersbusch. Stadt Gelsenkirchen Dauerverlierer im Arbeitsplatzpoker"
- "Knäste"
- "Gartenkneipen in GE"
- "Interview mit dem Pappschachtelbrandstifter"
- "Und was gibt's sonst noch in GE?
- "… Den Atomkrieg in Europa wieder gewinnbar machen
- "Dann gibt's nur eins: Sagt nein!"
- "Totalverweigerung. Z. B. Thomas Hansen"
- "500.000 Kriegsdienstverweigerer in den USA"
- "Arbeiter Subversion"
- "Kurzinformation"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: Atompolitik und atomwaffenfreie Zone, Gipfeltreffen in Bonn, Arbeitsplatzvernichtung. Das "Friedensforum Gelsenkirchen" lädt zu dem nächsten Treffen am 8.7.1982 ein, mit einem Vortrag und Film zum 10.6. in Bonn. Der "Bund Umwelt und Naturschutz NRW e. V." und der "Arbeitskreis Umwelt Baumberge e. V." laden zu "Baumberger Sonnentage" vom 3.-5.9. ein. U. a. soll debattiert werden über die Nutzung der Sonnenenergie, Windkraft, Energie aus Kohle, Gesunde Ernährung" etc.

Verantwortlich für diese Ausgabe ist U. Klein.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 19, Gelsenkirchen, Juli/August 1982.

September 1982:
Die Nr. 20/1982 der Zeitung "Emscherbote" erscheint. Bekannt gegeben wird, dass die Zeitung nun für 1,50,- DM verkauft wird. Dazu bemerkt die Redaktion: "Es erübrigt sich wohl, die ständig wiederkehrende Argumentation für die Preiserhöhung einer Zeitung aufzufrischen. Alles ist allen längst bekannt. Uns beim Emscherboten plagt darüber hinaus ein dickes Manko, das wir seit Bestehen der Zeitung mit uns rumschleppen. Von jeder Ausgabe häufen sich Restbestände, weil trotz aller Absprachen wir den Verkauf nicht zufriedenstellend organisiert kriegen. Wir sind zu wenige, die zu viel machen müssen. So schleppen wir neben den Stapeln alter Emscherboten auch ca. 1.500,-- DM Schulden mit uns rum. Der Drucker steigt uns so langsam auf 's Dach, und es klappt auch nicht so mit den Anzeigen, die allein den Ausgleich schaffen könnten … Langsam ist auch unsere Kraft erschöpft Uns fehlen an Ideen, wir unsere Zeitung mehr unter Leute bringen können, so dass sie sich selber trägt. Momentan scheint uns die einzigste Lösung darin zu liegen, den ER teurer zu machen natürlich nicht ohne Gegenleistung. Wir wollen die Seitenzahl konstant auf 28 Seiten erhöhen und den Preis auf 1,50 DM raufsetzen. Das heißt z.B. auch, dass die Abos teurer werden, versteht sich ja eigentlich von selbst, ne! So, dann wollen wir mal sehen, dass sich unser Finanzloch schließt. Helft mit."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "4 Wochen Ferien. Dann platzt die Bombe"
- "SOS für Küppersbusch"
- "Ein Briefwechsel oder: Rätselhafter Bazillus im Rat der Stadt"
- "Studentin sucht Ferienjob"
- "Trabrennbahn: Es brodelt weiter"
- "Im Tiefkühlfach des Kühlschranks. Wie kommt das BKA ins Tiefkühlfach?"
- "WAZ wir unseren Lesern nicht zumuten"
- "Pappschachtel. Welcher Standort macht das Rennen?"
- "Initiative soziale Sicherheit"
- "Demoaufruf"
- "Antikriegstag 1982 in Gelsenkirchen"
- "Friedensseminar geplant"
- "Früher war ich im Puff als Weib"
- "Cinema Movie. Vom Pornokino zum Programmkino"
- "Verschiedenes"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: Küppersbusch, Trabrennbahn, Pappschachtel, Friedensseminare und Antikriegstag. Am 16.9. findet erstmals, von der "Initiative soziale Sicherheit" in Gelsenkirchen organisiert, ein Treffen statt. Das Treffen diente zur Vorbereitung einer Demonstration am 23.10. Ein nächstes Treffen ist für den 8.9. geplant. Ein erster Demoaufruf lautet: "Gemeinsam gegen Sozialabbau, Arbeitsplatzvernichtung und Ausländerfeindlichkeit". Gefordert wird u. a.: "35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich", "Sofortige Umsetzung des DGB-Beschäftigungsprogramms", "Gegen Ausländerfeindlichkeit für soziale und politische Gleichberechtigung!"

Zum 11. September 1982 soll in Gelsenkirchen eine Antikriegstagsdemo stattfinden. U. a. wird vom "Friedensplenum Gelsenkirchen" dazu aufgerufen. Am 31.8. ist ein "Friedensseminar" geplant, an dem "alle örtlichen Initiativen, Gruppen und Organisationen, die in der Friedensbewegung arbeiten, zusammengeschlossen sind".

Verantwortlich für diese Ausgabe ist Susanne Flesch.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 20, Gelsenkirchen, September 1982.

Oktober 1982:
Die Nr. 21/1982 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile "Kultur für alle?".

Artikel der Ausgabe sind:
- "2 Jahre Emscherbote - (k)ein Grund zum Feiern?"
- "Kultur für alle - Draußen vor der Tür"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "Pappschachtelersatz kommt zur Brinkgartenstraße"
- "Neues von der Knibbelfront"
- "Friedensplenum Quo Vadis?"
- "WAZ wir unseren Lesern nicht zumuten"
- "Kleinschrott"
- "Initiative soziale Sicherheit"
- "Es begann schon vor dem Ostermarsch"
- "Tanu auf dem Vulkan"
- "Dies und das"
- "CS: Der gleiche Effekt wie scharfe Muni"
- "Verschiedenes"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: Kultur, Soziale Sicherheit, Gorleben, Friedensbewegung. Das "Friedensforum Gelsenkirchen" lädt zum nächsten Treffen am 7.10. ein. Der Organisationsausschuss "Initiative soziale Sicherheit" hat die für den 23.10. angesetzte Demonstration abgesagt. Man will sich dem DGB am gleichen Tag in Bochum anschließen. Am 8. Oktober soll der Bottroper Stadtwald Vöingolz besetzt werden. In der Hagener Innenstadt soll am 16.10. gegen die Bundeswehr demonstriert werden. Eine bundesweite AKW-Konferenz soll vom 5. bis 7.11. stattfinden. Die "Initiative gegen Wohnraumnot und Stadtzerstörung, Essen" plant für den 9.10. ein Fest zur "Rückeroberung der Stadt".

Reklame gemacht wird für den Buchladen "Trotz alledem", für Jörg Jonas/Helmut Ortner: "Klauen. Texte zum alltäglichen Diebstahl!", Hans-Georg Behr: "Von Hanf ist die Rede". Verantwortlich für die Ausgabe ist Susanne Osthues.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 21, Gelsenkirchen, Oktober 1982.

November 1982:
Die Nr. 22/1982 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Gründung einer GAL in GE. Neue Männer braucht das Land". In "In eigener Sache" wird erneut "unsere Finanzkrise" beklagt, die "verständlicherweise noch andauert".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "Perspektiven der Linken - GAL-AL Debatte"
- "Interview: Aber gekämpft haben wir immer als Betroffene …"
- "Die Grünen"
- "GAL-Diskussion in GE"
- "Menschenunwürdige Zustände in der Katernberger Straße"
- "Neues von der GEMI"
- "Perspektiven der Friedensbewegung"
- "WAZ wir unseren Lesern nicht zumuten"
- "Kulturelles"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: Perspektiven der Linken, GAL, die Grünen, Friedensbewegung. Öffentliche GAL-Diskussionen findet statt am 7.10. und 18.11.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 22, Gelsenkirchen, November 1982.

Dezember 1982:
Die Nr. 23/1982 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit einer Schlagzeile zur Wohnungsvermietung.

Im Vorwort heißt es: "Der EMSCHERBOTE werkelt nicht ganz im luftleeren Raum, sondern fühlt sich natürlich anderen Alternativzeitungen verbunden (worunter nach unserem Verständnis allerdings solche kleinkapitalistischen Hochglanzblätter wie Fuckloch und Marabo nicht zu zählen sind). Aus diesem Grund war ich als unser Verbandsmensch Anfang Oktober in Freiburg auf dem ersten bundesweiten Stadtzeitungstreffen seit drei Jahren. Ein interessanter Erfahrungsaustausch mit großen und kleinen Alternativzeitungen, die meist weiter sind als wir. Es gab Hinweise auf Hilfen bei Recherche, Anzeigenbeschaffung und Justizaktionen. Tendenzen wurden sichtbar: Professionalisierung durch bezahlte Stellen und Satzgeräte, Streben nach bundesweiten Anzeigen, aktuelle Repressionen der Justiz. Für mich als jemand, der sich in der bundesweiten Szene auskennt, war das interessant, für mich als EMSCHERBOTEN waren das aber meist drei Nummern zu hoch. Wir haben andere Probleme als Zeitungen in den Unistädten, die ein ganz anderes Publikum voraussetzen können und aufgrund ihrer Auflagenzahl an Professionalisierung denken können. Für uns war die Frage der Zusammenarbeit in der Region wichtig. So konnten wir ein nordrhein-westfälisches Stadtzeitungstreffen Anfang November unter den in Freiburg anwesenden Zeitungen aus Bottrop, Essen und Wuppertal vorstrukturieren. Das Wuppertaler Stadtzeitungstreffen, das von unserem 'Verband demokratischer Zeitungen und Zeitschriften in NRW' veranstaltet wurde, brachte dann auch etwas konkretere Ergebnisse: regional interessante Artikel werden noch als Manuskripte ausgetauscht, persönliche Kontakte sollen ausgebaut werden, die nächsten Stadtzeitungstreffen sollen als Arbeitsseminare schwerpunktmäßig zu den Themen 'Recherche' und 'Layout' laufen."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Kanzler"
- "Leserbriefe"
- "Türken, sie machen Krach und pinkeln auf die Straße"
- "Ohne Chancen in Deutschland"
- "Für ein Radwegnetz in der Innenstadt"
- "Neues unabhängiges Kulturzentrum in Buer"
- "Ein Gespräch"
- "Hans-Sachs-Haus"
- "GAL"
- "Schweigen ist Gold"
- VKR und GE"
- "Volkstrauertag in Buer - NAZIS raus"
- "Hallo Ü-Wagen im Kinderhaus Bulmke"
- "Ein kurzes Gastspiel"
- "WAZ wir unseren Lesern nicht zumuten …"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "1 Jahr wegen Ungehorsams"
- "Veweigert die Kriegsbeteiligung. Widersetzt Euch der Zivildienstüberwachung"
- "And tue beat goss on"
- "Termine"

Wichtige Themen sind u. a.: Mieten, Radwege, Kulturzentrum, GAL. Am 12.11.1982 gründete sich in Buer de "Förderverein Unabhängiges Zentrum Buer" mit dem Ziel, die "Gründung eines autonomen Kulturzentrums" voranzutreiben. Ziel des Zentrums soll es sein: "Unterbringung und Zusammenführung der ehemaligen 'Pappschachtel'-Benutzergruppen, Ermöglichung eines Informationsaustausches und der Zusammenarbeit der Gruppen. Entstehung von neuen Arbeitsgruppen fördern, Alternativen zum bestehenden Kulturbetrie bieten." Der Verein trifft sich jeweils jeden 2. und 4. Dienstag im Monat. In Buer findet zum Volkstrauertag eine Kundgebung gegen die "Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit" (HIAG), "eine Nachfolgeorganisation der Waffen-SS" statt, zu der sich ca. 200 Antifaschisten zusammenfinden. Der "Ü-Wagen" mir Carmen Thomas gastierte am 4.11. im GE-Kinderhaus. Der Kriegsverweigerer Thomas H. aus Gelsenkirchen wird am 23.2. "des Ungehorsams für schuldig befunden und … zu 10 Monaten Haft verurteilt".

Reklame gemacht wird für den Buchladen "Trotz alledem". Verantwortlich für die Ausgabe ist Karin Clermont.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 23, Gelsenkirchen, Dezember 1982.

Januar 1983:
Die Nr. 24/1983 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Vorsicht, sie machen rücksichtslos von ihrem Geld und ihrer Macht Gebrauch!"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Spekulanten-Mafia jetzt auch in GE?"
- "Raffinierter als Andere. Elendskonzern St. Georg"
- "Schließt St. Georg"
- "Ja, wo kaufen sie denn"
- "GAL-AL Debatte"
- "Alternativen in der GE-Kultur"
- "Sparmaßnahmen 83"
- "Müllverbrennungsanlage. Ökonomie vor Ökologie"
- "Das Neusser Modell: Rohstoffe aus Müll"
- "Vereinige Arbeiterliste (VL) - oder: wie sektiere ich weiter!"
- "Die Demokratie im Rat ist schon lange tot"
- "Bundestag fahndet nach dem Jugendprotest"
- "Und noch 'n Kraftwerk"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "Einzelheiten"
- "WAZ wir unseren Lesern nicht zumuten"
- "Professionelle Amateure"
- "Francois Villon. Das Testament"
- "Kulturelles"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: St. Georg, Ge-Kultur, GAL, AL und Müllverbrennung, AKW. Am 9.12.1982 traf sich GAL im AGJP-Büro. "Ergebnis der Diskussion war, endlich mit einigen Arbeitsgruppen zu Potte zu kommen." Es gehe darum, sich "kommunalpolitisch sachkundig zu machen". Dafür sei die Gruppe "Kommunaler Haushalt" konstituiert worden. Um über die Alternativen in der GE-Kultur zu beraten, traf sich am 19.12. eine "Arbeitsgruppe Kommunale Kulturpolitik" um Alternativen zu beraten. Am 10.12 trafen sich "Kollegen und Kolleginnen aus KPD, MLPD, KBW, alter Gewerkschaftsbewegung und aus freischaffenden Politkünstlerverbänden … um sich mit Vehemenz gegen den Bonner Rechtsruck zu stemmen." Dazu soll die Gründung der "Vereinigten Arbeiterliste" beitragen, die am späten Abend gegründet wurde. Forderung: "35-Studen-Woche".

Reklame wird gemacht für die "Lokalität Kenkenberg". Verantwortlich für die Ausgabe ist Thomas Hester.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 24, Gelsenkirchen, Januar 1983.

Februar 1983:
Die Nr. 25/1983 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Bis dass die Abgase uns scheiden!" Im "Vorwort" stellt die Redaktion fest: "Und allen Unkenrufen zum Trotz können wir sagen, dass wir ganz zufrieden mit uns geworden sind so im Laufe der Zeit. Unsere personelle Durststrecke scheint auch überwunden (siehe Impressum). Möglicherweise liegt das auch daran, dass wir so langsam - ohne zu übertreiben - zum Inventar der GE-Scene gehören …" Auch die finanzielle Situation hätte sich verbessert. Das Layout soll sich in der nächsten Zeit verbessern, also hin zum Blocksatz, der sich ab der Ausgabe 26 in gewisser Weise auch niederschlägt.

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "Bürgerinitiative contra VEBA - Kein Kraftwerk in Hessler"
- "Kommentar"
- "Kein Moos mehr - Aber Aktien kaufen"
- "Schöne neue Stadt"
- "Prozess Rheinelbestraße"
- "Verdammt lang her"
- "Elendskonzern St. Georg. Jede Orgie hat mal ein Ende"
- "Was wollen eigentlich die Grünen"
- "Demokratische Sozialisten"
- "Hat die GAL 'ne Chance?"
- "Möglichkeiten und Grenzen alternativer Haushaltspolitik"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "Hausdurchsuchung"
- "Von und trotz alledem"
- "GE im Faschismus"
- "Hochverratspolitik E. Eck"
- "Verfassungsschmutz"
- "Szene M"
- "Ist die Luft raus"
- "Grüne Raupe"
- "Totalverweigerung"
- "WAZ für unseren Lesern nicht zumuten"
- "Kriegsvorbereitung in GE"
- "Sommeraktion Engstingen 1982"
- "Blockade - Autonome und Friedensbewegung"
- "Programmkalender"

Wichtige Themen sind u. a.: BI ("Kein Kraftwerk in Hessler"), Grüne, GAL, Autonome, Friedensbewegung. Die BI "Kein Kraftwerk in Hessler" wendet sich gegen den Bau eines "neuen Kohlekraftwerk zwischen Grothusstraße und Essener Stadtgrenze in Hessler". Am 12.1.1983 kommt es zu einem Prozess gegen Besetzer des "ehemaligen Straßenverkehrsamtes in der Rheinelbestraße". Berichtet wird weiter über die "Szene M. - Gefangenenzeitung von Schloss Munkel" und über die Wahltour der Grünen. Die Anti-AKW-Gruppe meint: "Die Militarisierung des öffentlichen Lebens findet nicht nur in Bonn, Brüssel oder Washington statt. Rüstung, Aufrüstung und Kriegsvorbereitungen verändern soziale und kommunale Infrastrukturen, auch die einer Stadt wie GE." Kommende Erkenntnisse dazu, sollen im "EB" veröffentlicht werden. Am 12.12. 1982 fanden zum Jahrestag des NATO-Doppelbeschlusses "Aktionsformen auf zentraler und dezentraler Ebene" statt. Man trifft sich in der Ebertstraße. Dort sollen die Aufgaben festgelegt werden: "Planung von direkten Aktionen für Gelsenkirchen und/oder die Region. Kontakt und Austausch mit der Region, Vorbereitung von Aktionen …"

Reklame gemacht wird für den Buchladen "Trotz alledem". Verantwortlich für die Ausgabe ist Jürgen Bischoff.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 25, Gelsenkirchen, Februar 1983.

März 1983:
Die Nr. 26/1983 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Atomwaffen im Ruhrgebiet: Blockade!"

Artikel der Ausgabe sind:
-"Kuhlmann verteilt Maulkörbe"
- "Wir haben nichts zu verlieren außer unserer Angst"
- "Karneval, nein Danke - Eine endgültige Absage"
- "Zivi-Power"
- "Zivilstreik auch in GE"
- "Gelsenkirchen 1933-45"
- "Wenn Schweigen zu Wolken werden, beginnt Kunst"
- "Immer am Ball"
- "Gedichte zur Wahl"
- "Anti-AKW Gruppen zu den Grünen"
- "Politiker fragen. Bürger antworten nicht"
- "Alle Staatsgewalt geht auf das Volk los"
- "Ruhrgebiet: Krise als Konzept"
- "Nur wer sich bewegt, spürt seine Fesseln"
- "Bei Panik wird eliminiert"
- "Einzelheiten"
- "WAZ wir unseren Lesern nicht zumuten"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: Atomwaffen im Ruhrgebiet, Ostermarsch 1983, Zivildienst, Anti-AKW und Grüne, Krise im Ruhrgebiet. Zum Ostermarsch 1983 treffen sich verschiedene Initiativen zu einem "Regionaltreffen", in Gelsenkirchen am 25.2.1983, in Recklinghausen am 26.2. und 8.3. Am 17.2. Treffen sich Zivildienstleistenden, "um über die Einrichtung einer Selbstorganisation der Zivildienstleistenden … in Gelsenkirchen zu reden". Ein Streik der Zivildienstleistenden findet am 27.1.1983 in Gelsenkirchen statt. Die Grünen veranstalten zum Abschluss des Bundestagswahlkampfes in GE eine Veranstaltung mit den "Conditors", "Herne 3" und "Wehrmut".

Verantwortlich für die Ausgabe ist Thomas Jost.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 26, Gelsenkirchen, März 1983.

April 1983:
Die Nr. 27/1983 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Volkszählung - Volksaushorchung. 27.4.83. Der gläserne Mensch …"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "Volkszählung - Volkszähmung"
- "Zivi-Power"
- "Die Grünen sind drin - Die Rechten sind dran"
- "Es wurde gewählt"
- "Original und Fälschung"
- "Stadtverplanung aktuell. Schaffe, schaffe, Unsinn baue …"
- "Umweltbericht 82. Nichts Halbes und nichts Ganzes"
- "Frauen Demo in GE"
- "Nazis raus"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "Einzelheiten"
- "Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn"
- "Endlich: 1. Gelsenkirchener Alternativwoche"
- "Ruhrgebiet: Krise als Konzept"
- "Großrazzia beim Atom Express"
- "Nur wer sich bewegt, spürt seine Fesseln"
- "Veranstaltungskalender"

Wichtige Themen sind u. a.: Volkszählung, Grüne, Stadtverplanung, Umweltschutz, Frauenpower, Krise im Ruhrgebiet. In Gelsenkirchen fordern "Initiativen gegen die Volkszählung" zum Vollboykott" gegen die Volkszählung auf. Ludger Vollmer zieht über die NRW-Landesliste der Grünen in die "Bürogemeinschaft der Grünen im Bundestag" ein. Eine Frauendemo in Gelsenkirchen zum "Internationalen Frauentag" soll am 6.3. stattfinden. Forderungen sind u. a.: "Keine Frau zur Bundeswehr - Arbeitsplätze müssen her", "Gelsenkirchener Frauenpower gegen die Sozialabbauer." Zur "1. Gelsenkirchener Alternativwoche" finden Veranstaltungen vom 11.4.- 16.4. statt.

Verantwortlich für die Ausgabe ist: Thomas Jost.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 27, Gelsenkirchen, April 1983.

Mai 1983:
Die Nr. 28/1983 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Gelsenkirchen - Radfahren verboten!"

Eingangs stellt die Redaktion fest: "Die Stimmung ist eh schon fast auf dem Nullpunkt. In der nächsten Zeit stehen bei uns wohl einige Auseinandersetzungen an, denen wir alle am liebsten aus dem Wege gehen würden … Da reden wir immer daher, was wir so alles machen müssen … und faktisch kommt oft nichts dabei heraus. Ein anderes Beispiel ist die fehlende Resonanz der Leserschaft. Ist der EB wirklich nicht nötig für Gelsenkirchen …? Wir glauben es fast! Diese entsetzliche Sprachlosigkeit der Käufer/innen ist schwerlich anders zu interpretieren, ganz zu schweigen von den Gelsenkirchener Initiativen Offensichtlich können wir euch wirklich alles vorsetzen, denn eure unverbindliche Kenkenberg-oder-sonstwo-Kritik behält auf Dauer diesen unverbindlichen Charakter …"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Volkszählung"
- "Ostermarsch 83"
- "Radfahren in Gelsenkirchen. Wenn Planer träumen"
- "Blockade im Jammertal und die Folgen"
- "Aktion gegen Krieg in Gelsenkirchen"
- "Perspektiven der 'Aktion gegen den Krieg"
- "Kein bisschen Frieden"
- "ZIVI-Power in Gelsenkirchen und europaweit"
- "Staatlich verordnete Ausländerfeindlichkeit und ihre Folgen"
- "Volkszählung"
- "Datenverarbeitung"
- "Verkabelung"
- "WAZ wir unseren Lesern nicht zumuten"
- "Am Anfang war das Chaos"
- "Einzelheiten"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "Theater"
- "Freiheit ist eine Pflicht"
- "Veranstaltungskalender"

Wichtige Themen sind u. a.: Radfahren in Gelsenkirchen, Ostermarsch, Aktion gegen den Krieg, Zivis, Volkszählung. Am Ostermarsch 1983 beteiligten sich "3.000 Gelsenkirchener", die sich unter dem Minimalkonsens "Keine neuen Atomraketen in unserem Land" zusammenfanden. Die Gelsenkirchener "Aktion gegen den Krieg" plant für 17.-19. Juni ein Zeltlager, "von dem aus an unterschiedlichen Orten unterschiedliche Aktionen durchgeführt werden sollen". Am 19. April führte sie eine Aktion vor dem Maritim durch, um sich mit Transparenten Armee-Vertretern entgegenzustellen.

Die SO-Gruppe der Zivis in Gelsenkirchen beabsichtigt am 15. Mai eine Veranstaltung "zum europaweitern KDV/ZD Aktionstag durchzuführen". Die "Arbeitskreise gegen den gläsernen Menschen" nannten sich in "Initiative gegen den gläsernen Menschen" um. Weitere Kreise sind: "AK Wesen der EDV", "Datenerfassung und Faschismus/Militarismus", "Meldegesetz und Personalausweis", "Personalinformationssystem", "Computer im Sozialsystem", "Möglichkeiten der Datenerfassung/Verkabelung/technologische Entwicklung".

Reklame gemacht wird für den "Naturkostladen Biokraft" und den Buchladen "Trotz alledem". Verantwortlich für die Ausgabe ist: Karin Clermont.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 28, Gelsenkirchen, Mai 1983.

Juni 1983:
Die Nr. 29/1983 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Ne Tasse Tee auf 'm Törminell. Vom Umgang mit Computern."

In "In eigener Sache" führt die Redaktion aus: "Einige werden sicher schon davon gehört haben: Montag (16. Mai 83) fand beim Amtsgericht Gelsenkirchen die erste Runde im Prozess gegen Hartmut Gerling statt. Zur Erinnerung: Hartmut war im Mai 1982 presserechtlich Verantwortlicher für den Emscherboten und somit für den in der damaligen Nummer erschienenen Artikel 'KLAUALARM'. Dieser Artikel nun sollte uns zum Verhängnis werden. Der dagegen vorgebrachte Strafbestand: 'Aufforderung zum Diebstahl'. Sehr kurzfristig haben wir von Hartmut, der sich mittlerweile nicht mehr in Gelsenkirchen aufhält, von dem Prozess erfahren. Sein Versuch, den Prozess zu verschieben, ist danebengegangen. Da der Angeklagte nicht erschienen war, musste die Verhandlung abgebrochen werden bzw. konnte nicht eröffnet werden. Hartmuts schriftlich vorgebrachte Gründe (andere wichtige Termine etc.) reichten dem Gericht offenbar nicht aus, um den Prozesstermin zu verlegen. Der Richter hat nun zunächst eine kommissarische Vernehmung angeordnet, d.h. Hartmut wird von einem Richter an seinem jetzigen Wohnort vernommen, Hartmut seinerseits hat gegen den Direktor des Amtsgericht Dienstaufsichtsbeschwerde erhoben, da seinem Antrag auf Terminverschiebung nicht entsprochen wurde … Und wo wir schon mal bei Prozessen sind, wollen wir doch auch noch mal an eine alte, unangenehme Geschichte erinnern. Ähnlich wie Hartmut war Thomas Grewe vor einigen Jahren als presserechtlicher Verantwortlicher der Hauptakteur gegen den Falken Bauverein. Die ganze Sache lief allerdings sehr unglücklich aus. Der Prozess kostete einige Tausend Märker und führte dazu, dass der EMSCHERBOTE vorübergehend für 1 1/2 Jahre sein Erscheinen einstellen musste."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Endstation St. Georg"
- "Jetzt reicht's -GAL"
- "Kulturfreie Zone in Gelsenkirchen"
- "Müllkraftwerk Carnap "
- "Knete, Zaster und Moneten"
- "Aktion gegen den Krieg im nördlichen Ruhrgebiet"
- "Da hilft nur noch beten"
- "Wir warten nicht auf bessere Zeiten"
- "Ne Tasse Tee im Törminell"
- "Das plötzliche Erwachen des Herrn X."
- "George Bush. Der Schlächter von Texas"
- "Europaweiter Aktionstag der Zivildienstleistenden und Kriegsdienstverweigerer"
- "Kulturelles, Kulturelles"
- "Es geht auch anders. Eine Ausstellung über Energie-Alternativen"
- "Veranstaltungen"

Wichtige Themen sind u. a.: GAL, Kulturfreie Zone in Gelsenkirchen, Müllkraftwerk, Aktionen der Zivis und Kriegsdienstverweigerer, Datenvernetzung. Die GAL zieht in den Gelsenkirchener Stadtrat ein. Ein Treffen findet statt am 14. Juni. Auf der Tagesordnung stehen: "Darstellung von Ergebnissen der Initiativen bzw. Arbeitsgruppen der GAL. Perspektiven einer zukünftigen GAL. Öffentlichkeitsarbeit und Aktionen." Das Camp der "Aktion gegen den Krieg" wird vom 17.-19. Juni in Haltern stattfinden. Themen sollen sein: "Friedensbewegung und Anti-AKW-Bewegung, Gewaltlosigkeit vs. Gewalt, der Warschauer Pakt und die dortige Friedensbewegung, Munitionstransporte, ziviler Ungehorsam, wie weiter im und nach dem Herbst." Ein weiteres Vorbereitungstreffen soll stattfinden am 2.6. Ein Frauenfriedenscamp soll vom 15.7.-15.8. im Hunsrück stattfinden, "weil vieles darauf hindeutet, dass zumindest ein Teil der Cruise Missiles dort stationiert wird". Die "Initiative Soziale Sicherheit" plant zusammen Arbeitslosenkomitees und Selbsthilfegruppen vom 30. Mai - 4. Juni eine "Aktionswoche gegen die Arbeitslosigkeit".

Verantwortlich für die Ausgabe ist Thomas Grewe.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 29, Gelsenkirchen, Juni 1983.

August 1983:
Die Nr. 30/1983 der Zeitung "Emscherbote" erscheint für Juli/August mit der Schlagzeile: "Gewaltfrei gegen Rüstungswahnsinn." Die Redaktion meint, dass der Aufruf, den "Emscherboten" zu unterstützen, offenbar nicht auf Gegenliebe stößt. Nur 20,- DM (bei "2.000 DM Schulden") seien eingegangen.

Artikel der Ausgabe sind:
- "Droht eine neue Auguststraße? Stadt haut Mieter übers Ohr"
- "Kraftwerksgruppe der Grünen. Nicht schwafeln, sondern entschwefeln"
- "Endstation Sehnsucht. Psychiatrie in GE und anderswo"
- "GAL: Drei Schritte zurück. Es geht voran"
- "Kurzmeldungen aus GE"
- "EL Salvador Komitee"
- "Und es tut sich doch was. Initiativen in GE"
- "Frisch, fromm, fröhlich und frei (Bier)"
- "Wir werden sie stoppen. Munitionstransporte durch die BRD"
- "Bush in Bottrop"
- "Grüne Fraktion in Bewegung"
- "Netzwerk im Pott. Bilanz nach 3 Jahren"
- "Es geht voran. Der neue Personalausweis"
- "Blockade im Jammertal. 200 Selbstanzeigen"
- "Was sollen wir für den Papierkorb arbeiten?"
- "Termine"

Wichtige Themen sind u. a.: Kraftwerke, El Salvador, Munitionstransporte, Grüne Fraktion, Netzwerke. Die "Kraftwerksgruppe der Grünen" protestierte am 30. Mai mit Transparenten ("Saurer Regen/Waldsterben - Nicht schwafeln, sondern entschwefeln") gegen den "Tag der Umwelt" der Stadt Gelsenkirchen. Die "Aktion gegen den Krieg" nahm an der Blockade gegen einen Atomraketen-Standort im "Jammertal" (Datteln) teil. Die GE-Truppe trifft sich jeden Freitag im AGJP-Büro.

Verantwortlich für die Ausgabe ist Peter Tertocha.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 30, Gelsenkirchen, Juli/August 1983.

September 1983:
Die Nr. 31/1983 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Das Aus? Freibad Grimberg".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "Versuch einer Entgegnung"
- "Bahnstrasse: Noch keine Entscheidung gefallen"
- "Rettet Grimberg"
- "Consol - Ein Drittel muss gehen"
- "Wahlkampfsplitter"
- "Internationaler Beitrag gegen Ausländerfeindlichkeit"
- "Ein Plakat ist eine Fläche, die ins Auge springt"
- "Nachrichten aus Gelsenkirchen"
- "Aussen Grün- Innen Braun"
- "Netzwerk Ruhrpott-Ost"
- "Kein Bericht aus Bonn"
- "Zur Friedensbewegung in Großbritannien. Ein Interview mit Erich Fried"
- "Texte von Erich Fried"
- "Gelsenkirchen ist eine Elefantenstadt. Exklusivinterview mit Riese"
- "Einzelheiten"
- "Friedensbewegung in der DDR"
- "Vom Nachttisch geräumt"
- "Termine"

Wichtige Themen sind u. a.: Freibad Grimberg, Consol, Netzwerk und Friedensbewegung. Die Falken und die Zeitschrift "Revier" laden zum "1. Vorbereitungstreffen für die 'Alternative Ruhrkonferenz' … am Freitag, 16. September ein". Das Treffen dient zum Abstecken der Themen für die Konferenz, die für Februar/März 1984 vorgesehen ist. Diskutiert werden soll über betriebliche und gewerkschaftliche Fragen, soziale Bewegungen, Selbsthilfeprojekte und Bürgerinitiativen. Die Nicaragua-Solidarität ruft zu einer Demonstration in Duisburg am 24.9. auf.

Verantwortlich für die Ausgabe ist Thomas Grewe.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 31, Gelsenkirchen, September 1983.

Oktober 1983:
Die Nr. 32/1983 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Blockiert das Verteidigungsministerium am 21.10 in Bonn".

In "In einiger Sache" führt die Redaktion aus: "Auch in dieser Ausgabe gibt 's wieder Auseinandersetzungen zum Thema GRÜNE und GAL. Auch wenn einige Leute der Ansicht sind, dass die Betroffenen ihre unterschiedlichen Positionen am Biertisch austragen sollten, sind wir allerdings eher der Meinung, dass uns solche Auseinandersetzungen gerade öffentlich fehlen! Viel zu häufig werden gerade wichtige politische Positionen nur privat und damit auch oft unüberprüfbar, gerüchteweise ausgetauscht. Aus diesem Grunde sollten wir als Stadtzeitung auch solche Diskussionen aufgreifen, auch wenn ihnen oft der Ruf anhaftet, die eine oder andere Gruppierung zu diskreditieren. Unser Problem kann es nicht sein, dass die Diskussion unter 'wahlpolitischem Aspekt' vielleicht eher taktisch unklug ist. Dem Vorwurf, die Artikel seien zu wenig verständlich, kann man zwar an die Autoren weitergeben, doch sollte unser schlechtes EB-Niveau die Leser wirklich so eingeschränkt haben, dass Artikel, die evtl. erst beim 2. Lesen nachvollziehbar sind, sofort weggelegt werden, dann haben wir vom EB in den letzten 3 Jahren ja wohl eher Scheiße gebaut."

Artikel der Ausgabe sind:
- "EB Pressefest in der Waschkaue"
- "Operation GAL-lenstein und Grüner Star"
- "Am 24.9. Fahrraddemo"
- "Bahnstraße Zoff um Sinti"
- "Trau keiner Woche über 35"
- "Atomkraftwerke. Die Stiefkinder der Friedensbewegung"
- "Aktion gegen Krieg nördliches Ruhrgebiet"
- "Aktionsplan 'Heisser Herbst' in Gelsenkirchen"
- "Die 'Nachrüstung' und die atomare Strategie der USA"
- "Bericht aus Bonn: Ein grüner Alternativvorschlag"
- "Aufruf"
- "Otto Schily in Herne"
- "Zur derzeitigen Situation Nicaraguas"
- "Kaffee und Kuchen"
- "GE-Spektakel"
- "Nachrichten aus Gelsenkirchen"
- "Beton-Kultur in Bonn"
- "Der tägliche Heimatfilm"
- "Termine"
- "Kulturelles"

Wichtige Themen sind u. a.: GAL und Grüne, Sinti, AKW, Nachrüstung, Nicaragua. Am 5. November soll das "EB"-Pressefest stattfinden, am 24.9. eine Fahrraddemo in Gelsenkirchen. Die "Aktion gegen den Krieg" will sich am 24./25.9. treffen um sich auf einen "heißen Herbst" vorzubereiten. Weitere Aktionen sind geplant für den 15.10. Bei der zentralen Auftaktveranstaltung wollen verschiedene Friedensinitiativen in den einzelnen Stadtteilen demonstrieren.
16.10.: Tag der Kirche.
17.10.: Widerstandstag der Frauen mit einem Spektakel auf der Bahnhofstraße
18.10.: Tag der internationalen Solidarität mit "El Salvador Komitee", "Europäische Friedensbewegung und Befreiungsbewegungen der Dritten Welt"
19.10.: Tag der Betriebe mit Falken, MLPD, DKP
20.10.: Widerstandstag der Schulen, Hochschulen, Volkshochschulen
21.10.: Demo in Bonn
22.10.: Blockade in Bonn

Das "El Salvador Komitee" berichtet über die derzeitige Lage in Nicaragua.

Reklame gemacht wird für den Buchladen "Trotz alledem". Verantwortlich für die Ausgabe ist: Susanne Fuchs.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 32, Gelsenkirchen, Oktober 1983.

November 1983:
Die Nr. 33/1983 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Angst essen Seele auf".

In "In eigener Sache" führt die Redaktion aus: "Viele haben im Laufe der Zeit beim Emscherboten mitgearbeitet und anschließend entnervt das Handtuch geworfen. Übrig geblieben sind nur die Erinnerungen, die ihr im Impressum findet. Daneben macht sich in der letzten Zeit eine neue Strömung bemerkbar: Initiativen nutzen den Emscherboten verstärkt zur Selbstdarstellung. Einzelpersonen schreiben Artikel oder gar ständige Rubriken … es geht also aufwärts."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "3 Jahre EB. Sind wir noch zu retten?"
- "Gespräche mit EB-Lesern"
- "Angst essen Seele auf"
- "Bahnstraße. Nur Atempause oder schon gewonnen?"
- "Presseschau"
- "Der Kandidat. Dr. Linde: Alle für ihn"
- "Lärmschutz oder Denkmalschutz"
- "… Von Kultur, Stellvertreterpolitik und den Grünen …"
- "Kurzmeldungen aus GE"
- "Bericht aus Bonn. Die Umtriebe eines Nachrückers"
- "McDonalds großes Gewinnspiel. Tüftel den Big Mäc"
- "Chile. Perspektiven einer Diktatur"
- "Initiative gegen Neonazismus"
- "… Diese Widersprüche sind ziemlich hart"
- "Termine"

Wichtige Themen sind u. a.: Türken, Bahnstraße, Lärm- und Denkmalschutz, Chile. "Die Selbstorganisation der Zivildienstleistenden" in Gelsenkirchen stellt bei Bedarf "Beratungstätigkeiten für Kriegsdienstverweigerer und Zivildienstleistende" in Aussicht. Das "El Salvador Komitee" berichtet über Chile, und die "Initiative gegen Neonazismus und Ausländerfeindlichkeit" versteht sich als "Teil der Friedensbewegung". Aufgerufen wird u. a. zur "Schließung des Büros der 'Grauen Wölfe" in Horst. Die Seiten 11 und 12 sowie 21 und 22 fehlen.

Verantwortlich für die Ausgabe ist Susanne Fuchs.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 33, Gelsenkirchen, November 1983.

Dezember 1983:
Die Nr. 34/1983 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Frohe Weihnachten".

In "In eigener Sache" wird ausgeführt: "Also irgendwie ist heute hier der Wurm drin. Keiner hat Lust die zweite Seite fertigzumachen. Jeder fragt jeden, ob er nicht mal eben 'in eigener Sache' schreiben kann - aber kein Schwein hat Lust. Jeder guckt ganz schnell in 'ne andere Richtung - also irgendwie ist die Luft raus. Obwohl es ja viel zu schreiben gab. Über das Fest z .B. darüber, dass der Erlös dem Thomas für die alten Prozesskosten zugute gekommen ist, darüber, dass Fortschrott umsonst ganz gespielt hat - ach, überhaupt hab ich jetzt gar keine Lust, das alles zu schreiben. Der Einzige der sich aufgerafft hat, war leider etwas blau - deshalb konnte man den Erguss auch vergessen. Und irgendwie reicht ' s jetzt auch. Jedenfalls ist der freie Platz im EB jetzt ausgefüllt."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "Die Raketen sind da. Wie geht's weiter?"
- "Happy X-Mas"
- "Antrag abgelehnt"
- "Grüne: Spaltung"
- "GAL- Diskussion"
- "Sag mir was Du schmierst - und ich sag Dir was Du zahlst, oder: Über den Unterschied zwischen Türken und Nazis"
- "Neue Deibeleien. Stadtplanung aktuell"
- "Wir wollen die Spielverderber sein. Interview mit Wehrmut"
- "Thalia macht zu"
- "Kabanett kommt"
- "Kleinanzeigen"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "Kurzmeldungen aus GE"
- "Vorwärts, wir marschieren zurück"
- "Ludger Volmers Bericht aus Bonn"
- "Hintergründe der US-Intervention in Grenada"
- "Kurzmeldungen"
- "Bankenboykott"
- "Termine"

Wichtige Themen sind u. a.: Raketenstationierung, Grüne, GAL, Banken, Antifaschismus und antifaschistische Aktionen. Das Gelsenkirchener "Friedensforum" lädt für den 10.12. zu einer "Generaldebatte" zur Stationierung amerikanischer Raketen ein. Eingeladen sind alle "friedenspolitisch tätigen Gruppen". Am 14.11.1983 fand in Gelsenkirchen die Abschlusskundgebung der Gelsenkirchener Friedensdemo statt. Die GAL lädt zu einer Diskussionsveranstaltung für den 13.12. ein. Das "Kabanett" plant für den 9.12. einen Auftritt im DGB-Haus. Am 13.11. fand "auf dem Hauptfriedhof die alljährliche Trauerfeier anlässlich des Volkstrauertages" statt. Es trafen Antifaschisten auf Nazis. Es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen ihnen. Später werden Antifaschisten auf der Kennedybrücke von Nazis überfallen.

Verantwortlich für die Ausgabe ist Susanne Fuchs.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 34, Gelsenkirchen, Dezember 1983.

Januar 1984:
Die Nr. 35/1984 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Geldautomat. Der 'kleine Bruder' bei der Stadtsparkasse".

In "In eigener Sache" wird ausgeführt: "Er kommt, aber er kommt! So unpünktlich wie noch nie erscheint dieser Emscherbote erst in der zweiten Januarhälfte. Besser als nix haben wir uns gedacht, denn die auf ein Minimum von vier Redakteuren zusammengeschrumpfte Redaktion … bastelte tagelang am Layout, zuzüglich der immer noch fälligen Tipparbeiten und der privaten Verpflichtungen … Wir hatten uns zunächst überlegt, den neuen EB erst zum 15. Januar herauszubringen und dann erst wieder zum 1. März den nächsten, weil die viele Arbeit von der kleinen Rumpfredaktion kaum zu bewältigen schien. Aber schließlich überwog das Argument, dass dieser Bruch im Erscheinungsrhythmus den Lesern nicht angekündigt wurde … Und damit kommen wir auf ein Anliegen zu sprechen, dass wir diesmal mit einer Sonderaktion forcieren wollen: der Emscherbote kann Abonnenten immer noch gut gebrauchen … das musste einmal gesagt werden ein wenig aus unseren chronischen Finanzproblemen heraus."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "Neofaschismus … der Schoß ist fruchtbar noch …"
- "Offener Brief"
- "1984: Schnöde neue Welt. Geldautomaten: es bedient sie der kleine Bruder"
- "Privatisierung: Alles verscherbeln"
- "Wohnungspolitik. Im Ruhrgebiet tickt eine Zeitbombe"
- "Mitten ins Herz"
- "Wir bau'n uns 'nen Bebauungsplan"
- "Menzel und der Nutella-Skandal"
- "Dauerblockade Mutlangen. Wenig - Aber viel"
- "WAZ wir unseren Lesern nicht zumuten"
- "Chile. Perspektiven einer Diktatur"
- "Trotz & Träume"
- "Kulturelles, Kulturelles"
- "Termine"

Wichtige Themen sind u. a.: Neofaschismus, Bankautomaten, Wohnungspolitik, Mutlangen und Chile. Das "El Salvador Komitee" bringt den 2. Teil zu "Chile. Perspektiven einer Diktatur" heraus. Am 4.12. fand in Gelsenkirchen eine Podiumsdiskussion zum Thema: "Neonazismus in Gelsenkirchen" statt.

Verantwortlich für die Ausgabe ist Jürgen Bischoff.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 35, Gelsenkirchen, Januar 1984.

Februar 1984:
Die Nr. 36/1984 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "1981-1984. Was wurde aus der Auguststraße?"

In "In eigener Sache" heißt es: "Auch dieser EMSCHERBOTE kommt zu spät. Dennoch wollen wir versuchen, auf Dauer wieder pünktlicher zu erscheinen. Vielen Unkenrufen zum Trotz werden wir irgendwie weiter machen - auch wenn wir personell schrumpfen. Vielleicht kommt ja gar ein arbeitsfähiges Team dabei heraus … Darüber hinaus erleben auch wir bei uns nur den Trend der Zeit: Zurück in die Privatheit! Andere allerdings kommen auch bereits wieder zurück … 'Fluktuation' nennt man das. Und für die, die nur das Impressum und nicht die Artikel lesen: Einige von uns waren damals sehr eingebunden in die Vorgänge um die Auguststraße und geraten heute noch ins Schwärmen und kriegen feuchte Augen, wenn sie an die alten Zeiten denken. Aus diesem Grunde starten wir aus der Reihe 'Das moderne Antiquariat' zum 21.2. (vor drei Jahren wurde an diesem Tag die Auguststraße besetzt) ein Fest. Hier wollen wir den bisher noch kaum bekannten Räumungs-Film zeigen …"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Leserbriefe"
- "Bombenstimmung beim VRR"
- "Auguststraße. 3 Jahre danach"
- "Pers(ilschein)onalausweis: Maschinen frei zum Großwaschtag am 1. April"
- "Was ist am neuen Personalausweis gefährlich?"
- "Giroblau"
- "Sevesogift in Gelsenkirchen"
- "Des König's neue Bar"
- "Arbeitsbrigaden"
- "Literaturzeitung"
- "Kleinanzeigen"
- "Sessions"
- "Bericht aus Bonn. Offener Brief an Gerd Bastian"
- "Die Grünen. Grüner Sexismus"
- "10 Jahre Jazz & Art Galerie"
- "Musik"
- "Film"
- "Termine"

Wichtige Themen sind u. a.: Auguststraße, Sevesogift, Grüne, Jazz & Art Galerie. Für den 21.2.1984 ist die Vorführung des Films: "Recht auf die Auguststraße" geplant. Die neu gegründete Gruppe "Gelsenkirchener Autoren e. V." plant, sich mit ihrer Literaturzeitung "Caput" vorzustellen. Das "El Salvador Komitee" will am 17.2. den Film: "El Salvador - Der Weg zur Freiheit" zeigen. Die BI "Frieden, Demokratie, Umweltschutz" lädt zu einer Informationsveranstaltung für den 3.2 ein. Ab dem 17.2. Soll ein "Internationales Folkfestival" stattfinden.

Reklame wird gemacht für den Buchladen "Trotz alledem" und für die Gaststätte Nettebeck. Die Seiten 11-18 fehlen oder die Ausgabe ist falsch nummeriert. Verantwortlich für die Ausgabe ist Susanne Fuchs.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 36, Gelsenkirchen, Februar 1984.

März 1984:
Die letzte Ausgabe, Nr. 37/1984, der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "'Rückkehrhilfe': Integrationspolitik auf dem Abstellgleis".

In "In eigener Sache" heißt es: "Entgegen der Ankündigung im letzten EB (in dieser Rubrik): 'Vielen Unkenrufen zum Trotz werden wir irgendwie weitermachen …' haben wir uns entschlossen, vorerst nicht weiterzumachen. Dass dieser EB überhaupt noch erschienen ist, kann einzig und allein auf unser Pflichtgefühl gegenüber der Institution 'Stadtzeitung für Gelsenkirchen' zurückgeführt werden. Spaß macht es uns nicht mehr. Wir brauchen in nächster Zeit eine Atempause, um uns darüber klar zu werden, ob wir den EMSCHERBOTEN überhaupt weitermachen wollen und können, und wenn ja, wie er in Zukunft aussehen soll - Mit dem, was wir uns Monat für Monat mit viel Zeit- und Arbeitsaufwand abringen, sind wir nicht mehr zufrieden: das Ergebnis ist die Mühe schlicht und ergreifend nicht wert. Die Gründe für diese traurige Tatsache sind natürlich unsere allseits bekannten Schwierigkeiten zu wenig Mitarbeiter, eine äußerst desolate Finanzsituation, rückläufige Verkaufszahlen und unsere eigene Konzeptlosigkeit. Solange wir uns nicht darüber im Klaren sind, was wir mit der Zeitung erreichen wollen und wie wir das auf eine uns zufriedenstellende Art und Weise vermitteln können, hat es keinen Zweck mehr, den Emscherboten krampfhaft am Leben zu halten. Wir werden in den nächsten Wochen überlegen und diskutieren, ob und wie es weitergehen soll. Mal sehen, was dabei herauskommt."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Die Grünen. Programm für den kommunalen Wohnungsbau"
- "Rückkehrhilfe"
- "Neubauer: Nicht weiter in die Fläche gehen"
- "Bericht aus Bonn"
- "Rentner Paul sein Sempf"
- "Nachrichten aus Gelsenkirchen"
- "Alte Post. Stadt und Land verstecken sich in Sachzwangsjacken"
- "Realpolitik"
- "Das Machbare"
- "Thomas Hansen. Ein Jahr Knast ist mir die Sache wert"
- "Sie planen Krieg. Ohne uns"
- "Neulich im Kulturausschuss"
- "Termine"

Wichtige Themen sind u. a.: Wohnungsbaupolitik, Alte Post, Krieg und Frieden, Kulturpolitik. Der "Arbeitslosentreff" in Gelsenkirchen ist täglich von 10-13 Uhr in der Pastoratstraße zu erreichen. AI plant vom 8.-11.6. ein internationales Treffen. Ende Februar erschien die erste Ausgabe der Zeitung "Caput".

Verantwortlich für die Ausgabe ist Jürgen Bischoff.
Q: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 37, Gelsenkirchen, März 1984.

Gruppen, Initiativen, Parteien, Projekte und Komitees 1977-1980 in einer Auswahl

Gruppen, Initiativen, Parteien, Projekte und Komitees 1980-1984 in einer Auswahl

Letzte Änderungen: 3.3.2015

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