Braunschweig: Volkswagenwerk (VW)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 12.4.2010

Beim Braunschweiger Volkswagenwerk waren, nach unserer wie immer unvollständigen Quellenauswertung, zunächst die DKP (vgl. 10.7.1969) und die KPD/ML-ZK (vgl. Juli 1972), gegen Ende 1972 kommen dann noch der KB Braunschweig (vgl. 15.10.1972, 21.12.1972, 19.2.1973) und die KPD (vgl. 8.11.1972, 19.3.1973) hinzu. Eventuell verteilte auch die GIM Braunschweig (vgl. 6.12.1971) dort öfter Materialien.

Die Beschäftigten von VW Braunschweig zeigen sich nicht nur gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 8.3.1973) kämpferisch, sondern auch während der VW-Tarifrunde 1973 (vgl. 13.4.1973, 21.4.1973).

Die IG-Metalljugendgruppe, die nicht allein für VW sondern gleich für mehrere Betriebe, wie auch MAN und die Lutherwerke zuständig ist, ist auch im offenbar oppositionellen DGB-Kreisjugendausschuss vertreten (vgl. 26.4.1973). Die DKP befasst sich mit dessen Auflösung auch in ihrer betrieblichen Presse bei VW (vgl. Juni 1973).

Getroffen wurde mit der Auflösung vermutlich nicht zuletzt der KB Braunschweig bzw. dessen Mutterorganisation, der KBW, dessen Presse auch bei VW, wenn auch nur wenig erfolgreich verkauft wird (vgl. 11.7.1973, 12.9.1973, 10.10.1973, 24.10.1973, 7.11.1973) und der seine 'Zündkerze' (vgl. 28.9.1973, 19.10.1973, 29.10.1973, 12.12.1973, 8.2.1974, 22.2.1974, 18.3.1974, 18.4.1974) nun in Aktionseinheit herausgibt mit der Initiativgruppe, die zuvor vermutlich wesentlich innergewerkschaftlich arbeitete.

Später bemüht sich die IGM Ortsverwaltung um die Jugend bei VW (vgl. 22.2.1974, 15.3.1974), die DKP (vgl. März 1974) polemisiert in der VW-Tarifrunde 1974 sowohl gegen den Christlichen Gewerkschaftsbund als auch den KBW, dem sich sowohl der KB Braunschweig als auch die Initiativgruppe Braunschweig mittlerweile angeschlossen hatten.

Aber auch die KPD ist bei VW Braunschweig noch tätig (vgl. 16.10.1974, 29.9.1976), agitiert wie auch andere Gruppen gegen die Entlassungen bei VW (vgl. 7.4.1975, 15.11.1975, Apr. 1976).

In der VW-Tarifrunde 1976 verfasst auch der KBW seine Publikationen vermutlich zentral auch für VW Braunschweig mit (vgl. 26.1.1976, 16.2.1976).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

10.07.1969:
Die DKP bringt die Nr. 15 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 3.7.1969, 17.7.1969). Berichtet wird auch von den VW-Werken Braunschweig, Emden, Hannover und Wolfsburg in Niedersachsen und Kassel in Hessen.
Quelle: Unsere Zeit Nr. 15, Essen 10.7.1969

06.12.1971:
Die RKJ der GIM berichtet von der Metalltarifrunde (MTR):"
Mit Ende der Nachtschicht stellen sechs Betriebe von VW ihre Produktion ein. Die Zahl der betroffenen Arbeiter wird auf rund 100 000 geschätzt." Hierbei dürfte es sich um die Werke Braunschweig, Emden, Hannover, Salzgitter und Wolfsburg in Niedersachsen sowie das Werk Baunatal (vgl. 1.12.1971) in Hessen handeln.
Q: Was Tun Nr. 1, Mannheim 1972, S.9

Juli 1972:
Die KPD/ML-ZK gibt erstmals 'Das rote Lenkrad' für VW heraus, welches vermutlich in Wolfsburg und Braunschweig erscheint.
Q: Roter Morgen Nr. 20 bzw. Sdr.Nr. , Hamburg 9.10.1972 bzw. 11.4.1973

15.10.1972:
Der KB Wolfsburg und der KB Braunschweig beschließen, laut KB Braunschweig, die gemeinsame Herausgabe einer Betriebszeitung 'Die Zündkerze' für die VW-Werke in Wolfsburg (vgl. Juli 1972, Jan. 1973) und Braunschweig (vgl. 28.9.1973), da der KB Braunschweig leider noch keine VW-Zelle habe. Arbeiten würden bei VW Braunschweig bereits die DKP und die KPD/ML.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 3, Braunschweig 16.11.1972, S.7

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08.11.1972:
Die KPD gibt in der Nr. 68 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 31.10.1972, 15.11.1972) bekannt, wo, außerhalb der Regionen in denen sie bereits als Partei arbeitet die 'Rote Fahne' verkauft wird. Hierbei handelt es sich u.a. um VW Braunschweig.
Q: Rote Fahne Nr. 68, Dortmund 8.11.1972

21.12.1972:
Der KB Braunschweig gibt die Nr. 4 seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 15.12.1972, 19.2.1973) u.a. mit Berichten über die VW-Zelle.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 4, Braunschweig 21.12.1972, S.8

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19.02.1973:
Der KB Braunschweig gibt die Nr. 5/6 seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 21.12.1972, 15.3.1973) heraus, in der er sich u.a. mit der Metalltarifrunde (MTR) und dem eigenen Eingreifen bei den örtlichen Metallbetrieben BMA, Siemens, VW und Miag befaßt.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr. 5/6, Braunschweig 19.2.1973

08.03.1973:
Laut der Zelle Wilhelm-Gymnasium (WG – vgl. 12.3.1973) der IG/KOB Braunschweig kommt es auf der Linie 2 zu Polizeiübergriffen gegen Fahrpreisboykotteure. Laut dem Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH organisiert es Boykottfahrten u.a. mit Kollegen von Olympia und VW.
Q: Roter Wilhelm Nr. 2, Braunschweig 12.3.1973, S.3; Komitee Kampf der staatlichen Preistreiberei der Stadtwerke und Stadtbad GmbH: Vorwärts im Kampf gegen die staatliche Preistreiberei!, Braunschweig März 1973, S.17

19.03.1973:
In Braunschweig erscheint vermutlich in dieser Woche eine Erklärung des bisherigen Kleinen roten Buchladens (vgl. Sept. 1970) zu seiner Umbenennung in Politische Verlagsbuchhandlung Wilhelm Bracke, womit auch die Parteinahme für die KPD verbunden ist. Die 'Rote Fahne' der KPD werde regelmäßig u.a. vor VW verkauft.
Q: Erklärung Kleiner Roter Buchladen, Braunschweig o. J.

13.04.1973:
Bei VW Braunschweig kommt es, laut KPD/ML-ZK, vermutlich heute zu Streikaktionen. Die 'Wir wollen alles' (WWA – vgl. 27.7.1973) berichtet, dass heute bei VW Braunschweig ab vormittags alle 4 500 der Früh- und alle 3 000 der Spätschicht streiken.
Q: Wir wollen alles Nr. 6, Gaiganz 27.7.1973; Roter Morgen Nr. 15, Dortmund 21.4.1973

21.04.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 15 (vgl. 14.4.1973, 28.4.1973) heraus und berichtet u.a. aus Braunschweig aus dem IGM-Bereich über die Bänder bei VW.
Q: Roter Morgen Nr. 15, Dortmund 21.4.1973

25.04.1973:
Der KSB Braunschweig gibt die Nr. 9 seiner 'Roten Hochschulzeitung' (vgl. 23.1.1973, 17.5.1973) heraus u.a. mit Berichten von VW Braunschweig.
Q: Rote Hochschulzeitung Nr. 9, Braunschweig 25.4.1973, S.16

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26.04.1973:
Der DGB KJA Braunschweig/Wolfenbüttel wird, laut Nationalem Komitee Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse sowie KSB Braunschweig, vom DGB Kreisvorstand aufgelöst.

Im KJA vertreten ist, laut KJV der KPD, auch die Jugendgruppe (JG) VW-MAN-Luther.
Q: Nationales Komitee Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse:Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse, Remscheid o.J. (1973); Rote Hochschulzeitung Nr. 11, Braunschweig 6.6.1973;Der Kontakt Nr. 2, Braunschweig 22.3.1974

Juni 1973:
Vermutlich im Juni gibt die DKP ihren 'Roten Käfer' Nr. 13 für alle VW-Werke heraus. Im Artikel "Die Einheitsgewerkschaft stärken!" von Werner Hilke, ehemaliger DGB-KJA Vorsitzender aus Hannover heißt es:"
Merkwürdige Dinge geschehen im Bereich des DGB-Landesbezirks Niedersachsen. Da werden Kreisjugendausschüsse aufgelöst, wie in Hildesheim, Helmstedt, Braunschweig und Bremen. Zahlreiche Jugendausschüsse der Einzelgewerkschaften erleiden das gleiche Schicksal. Zwei Jugendsekretäre wurden mit sofortiger Wirkung beurlaubt, dann gekündigt und gleichzeitig aller gewerkschaftlicher Funktionen entbunden.

Um diese Vorgänge zu begreifen, kann man es sich sehr einfach machen und pauschal behaupten, die betroffenen Jugendausschüsse und die Jugendsekretäre wären Angehöriger ultralinker und somit gewerkschaftsfeindlicher Gruppierungen, wie z.B. die sogenannte 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition'.

Wenn man so an die Dinge herangeht, bedeutet das allerdings die Dinge auf den Kopf stellen, denn erstens trifft die Behauptung generell nicht zu und zweitens löst man innergewerkschaftliche Probleme nicht mit administrativen Maßnahmen, sondern mit dem Ausbau der innergewerkschaftlichen Demokratie. Das setzt voraus, die breite Diskussion über Rolle und Funktion der Gewerkschaften im kapitalistischen System. Diese Diskussion kann nur auf der Grundlage der gewerkschaftlichen Beschlüsse erfolgen und erfordert natürlich kritische Kollegen.

Die DKP ist für starke, an Klasseninteressen orientierte Gewerkschaften, die als Kampforganisation die Verbesserung der sozialen, politischen und gesellschaftlichen Stellung der abhängig Beschäftigten durchsetzen. Sie ist für die Einheitsgewerkschaft, d.h., für das Zusammenwirken von kommunistischen, sozialdemokratischen, christlichen und parteilosen Kollegen in einer Organisation - im DGB. Dort geht es um höhere Löhne und Gehälter, Mitbestimmung in Betrieb und Gesellschaft, für den Kampf gegen Preistreiberei, für die Zurückdrängung der Macht der Superreichen und für die Erweiterung der Rechte des arbeitenden Volkes. Um diesen Kampf erfolgreich zu führen, auf der Grundlage der Satzung der Gewerkschaften, des DGB-Grundsatzprogrammes und der Beschlüsse der Gewerkschaftskonferenzen, muß man jenen entgegentreten, die - wie z.B. rechte SPD-Führer - die Gewerkschaften als Ordnungsfaktor in das kapitalistische System integrieren wollen und durch ihr opportunistisches Verhalten junge kritische Gewerkschafter in die Arme der ultralinken Sektierer treiben.

Diese ultralinken Sektierer, Maoisten, Anarchisten, RGO-Leute, bis hin zu dem sogenannten Kommunistischen Bund (hiermit dürfte wesentlich der KB Wolfsburg gemeint sein, d.Vf.), sind der Arbeiterbewegung fremde Gruppierungen von kleinbürgerlichen Abenteurern, die objektiv die Funktion haben, die Gewerkschaften zu spalten und somit zu schwächen. Sie leisten somit den Unternehmern und Arbeiterfeinden einen großen Dienst.
MIT IHNEN GIBT ES FÜR DIE DKP ABSOLUT KEINE GEMEINSAMKEIT!
Wir warnen alle Kollegen davor, sich von scheinrevolutionären Phrasen mißbrauchen zu lassen. Das hier zu erklären ist unsere gewerkschaftliche Pflicht als Kommunisten, denn wir sehen in der Einheitsgewerkschaft eine der größten Errungenschaften der bundesdeutschen Arbeiterbewegung nach 1945.

Grundfalsch ist es natürlich, alle kritischen Kollegen, die sich für konsequent kämpfende Gewerkschaften einsetzen, in die RGO-Spalterecke zu drängen und mit administrativen Mitteln die Diskussion abzuwürgen.

Politisch falsch ist es aber auch, wenn kritische Gewerkschaftskollegen, weil sie im Augenblick ihre Vorstellungen nicht sofort verwirklichen können, mit ultralinken Gruppierungen paktieren oder Flugblätter herausgeben, mit einer undifferenzierten Stoßrichtung gegen die Gewerkschaften. Das trifft zu für einige Jugendausschüsse aber auch für die beiden gemaßregelten DGB-Jugendsekretäre.

Diese Maßnahmen von rechts und ultralinks stärken nicht den notwendigen Kampf gegen das Großkapital, sondern leiten nur Wasser auf die Mühlen der Rechten, der CDU/CSU, der Unternehmerverbände. Gegen die gilt es den Hauptstoß des Kampfes zu richten und das setzt voraus, einheitlich und geschlossen handelnde Gewerkschaften!"
Q: Roter Käfer Nr. 13, Hannover 1973

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr. 1 verkauft der KB Braunschweig des KBW bei VW (6 000 Besch.) 10 Exemplare.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik (Verkauf von KVZ 1 und Programm in Braunschweig), o.O. (Braunschweig) o.J. (1973)

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 2 des KBW verkauft der KB Braunschweig bei VW 31 Exemplare.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik KVZ 2, Braunschweig 25.9.1973

28.09.1973:
Bei VW Braunschweig gibt der KB Braunschweig in Aktionseinheit mit der Initiativgruppe Braunschweig die #https://www.mao-projekt.de/BRD/NS/BRS/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze_1973_06.shtml#Nr. 6 der 'Zündkerze'# (vgl. 15.10.1972, 19.10.1973) heraus. Der Leitartikel widmet sich der Betriebversammlung und fordert die vorfristige Entfristung der Tarifverträge bzw. eine Teuerungszulage (TZL) von 280 DM, die auf der Betriebsversammlung angesprochen werden soll. Berichtet wird auch von der Chile-Kundgebung in Wolfsburg (vgl. 15.9.1973).
Q: Zündkerze Nr. 6, Braunschweig 28.9.1973

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 4 des KBW verkauft der KB Braunschweig bei VW 8 Exemplare.
Q: KB Braunschweig: Verkaufsstatistik KVZ 4 und 5, Braunschweig o.J. (Nov. 1973)

19.10.1973:
Bei VW Braunschweig gibt der KB Braunschweig ein #https://www.mao-projekt.de/BRD/NS/BRS/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze_1973_06a.shtml#Extra der 'Zündkerze'# (vgl. 28.9.1973, 29.10.1973) zu den Metallerstreiks in Nordbaden/Nordwürttemberg heraus.
Q: Zündkerze Extra, Braunschweig 19.10.1973

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 5 des KBW verkauft der KB Braunschweig bei VW 6 Exemplare.
Q: KB Braunschweig: Verkaufsstatistik KVZ 4 und 5, Braunschweig o.J. (Nov. 1973)

29.10.1973:
Bei VW Braunschweig gibt der KB Braunschweig die #https://www.mao-projekt.de/BRD/NS/BRS/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze_1973_07.shtml#Nr. 7 der 'Zündkerze'# (vgl. 19.10.1973, 12.12.1973) heraus mit dem Leitartikel "Tarifkampf vorbereiten!", der gemeinsam mit der Initiativgruppe Braunschweig verfasst wurde und ähnlich aber gekürzt auch auf Türkisch erscheint.
Weitere Artikel sind:
- "Nordbaden/Nordwürttemberg. Trotz Kampfbereitschaft. IGM-Führung verhindert Kampf" zur Metalltarifrunde (MTR);
- "Nah-Ost, Kuhhandel der Supermächte"; sowie
- "Ölpreise steigen, warum?" aus der KVZ.

Enthalten ist auch eine:"
Tarifinformation

In der IG Metall wird jetzt über Forderungen für die kommende Tarifrunde gesprochen. Hier erste Ergebnisse:
- Funktionärsversammlung in Köln: 20% oder 203 DM linear, Aufnahme einer Klausel in den Tarifvertrag die ihn bei mehr als zwei Prozent Preissteigerung kündbar macht. Maximale Laufzeiten 6 Monate, beginnend mit dem 1. Oktober. Nichtanrechnung der Teuerungszulagen auf die Lohnerhöhungen, Urabstimmung bei jedem Verhandlungsergebnis unter 20%.

Mannesmann Duisburg-Huckingen: 230 DM linear, Weiterbezahlung der Teuerungszulage (70 DM) bis Ende des Jahres. Weiterhin fordern die Kollegen für die Manteltarifvertragsverhandlungen die Erhöhung des Urlaubs auf 36 Tage und fordern vom Vorstand der IG Metall den Austritt aus der konzertierten Aktion."
Q: Zündkerze Nr. 7, Braunschweig 29.10.1973

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 6 des KBW verkauft der KB Braunschweig bei VW 11 Exemplare.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik KVZ 6, Braunschweig 4.12.1973

12.12.1973:
Bei VW Braunschweig gibt der KB Braunschweig in Aktionseinheit mit der Initiativgruppe Braunschweig die #https://www.mao-projekt.de/BRD/NS/BRS/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze_1973_08.shtml#Nr. 8 der 'Zündkerze'# (vgl. 29.10.1973, 8.2.1974) mit dem Leitartikel "Jetzt den Kampf für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen organisieren!" zur heutigen Betriebsversammlung heraus. Berichtet wird u.a. vom eigenen Werk über den Zwangsurlaub, von VW und IGM Ortsverein Wolfsburg, dem eigenen IGM Ortsverein, Siemens Braunschweig und Entlassungen u.a. bei Hess, bei Aco-Druck und in Kleinbetrieben.
Eingetreten wird "Für den einheitlichen Kampf für Lohn- und Manteltarif!", angeprangert wird der "Pausenabbau durch Schlangestehen in der Kantine", wogegen mehr Kantinenpersonal von Nöten sei. Enthüllt wird: "Weihnachtsgelder: plumpe Täuschung", eingetreten wird "Gegen das zu späte Öffnen der Waschkauen in der Spätschicht", diese müsse vielmehr um 22 Uhr 30 erfolgen. Aufgerufen wird zur Chile-Filmveranstaltung (vgl. 13.12.1973).
Q: Zündkerze Nr. 8, Braunschweig 12.12.1973

08.02.1974:
Bei VW Braunschweig gibt vermutlich Ende dieser Woche die Betriebszelle von KB Braunschweig und Initiativgruppe (IG) Braunschweig die #https://www.mao-projekt.de/BRD/NS/BRS/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze_1974_01.shtml#Nr. 1 der 'Zündkerze'# (vgl. 12.12.1973, 22.2.1974) heraus. Die Auflage wird mit 1 300 angegeben. Berichtet wird unter der Überschrift "Drohungen und Einschüchterungen: Mit uns nicht!" u.a. von der VW-Tarifrunde (vgl. 22.1.1974, 6.2.1974) vom kommenden VW-Werk in den USA und im Artikel "Die Einheit aller Kollegen herstellen" von der Übernahme der Wolfsburger Forderung durch die Große Tarifkommission.

Berichtet wird vom Streik im Braunschweiger ÖD bzw. bei den Verkehrsbetrieben (vgl. 29.1.1974). Mit Hilfe der 'Kommunistischen Volkszeitung' wird auch auf die Teuerung und die Diätenerhöhung der Bundestagsabgeordneten sowie auf die Aktionen im ÖD in Darmstadt und Frankfurt (vgl. 18.1.1974), Wolfsburg (vgl. 25.1.1974), Hannover, Tübingen (vgl. 1.2.1974) sowie auf die drohende Arbeitslosigkeit eingegangen.
Q: Zündkerze Nr. 1, Braunschweig Feb. 1974

22.02.1974:
In Braunschweig findet, laut KBW, die Ortsjugenddelegiertenkonferenz (OJDK) der IG Metall statt, auf der eine Neuwahl des IGM OJA (vgl. 15.3.1974) beschlossen wird.
Q: Der Kontakt Nr. 2, Braunschweig 22.3.1974, S. 4; Zündkerze Nr. 3, Braunschweig März 1974, S. 7

22.02.1974:
Bei VW Braunschweig gibt die Betriebszelle des KBW Ortsgruppe Braunschweig die #https://www.mao-projekt.de/BRD/NS/BRS/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze_1974_02.shtml#Nr. 2 der 'Zündkerze'# (vgl. 8.2.1974, 18.3.1974) heraus. Die Auflage wird mit 1 300 angegeben. Berichtet wird unter der Überschrift "Jetzt muss gehandelt werden!" von der VW-Tarifrunde, in der die Verhandlungen bereits zweimal abgebrochen wurden.

Weitere Artikel sind:
- "Nein zum Abschluß im Öffentlichen Dienst" zur ÖDTR (mit Änderungen übernommen aus der KVZ);
- "IGM-Führung will nur 12%";
- "ÖTV-Gewerkschaftsführung wiegelt ab" in Braunschweig, wobei berichtet wird aus der Versorgungs AG der Stadtwerke und dem Kraftwerk Uferstraße; sowie
- "Zur Ausweisung Solschenizyn" aus der KVZ.
Q: Zündkerze Nr. 2, Braunschweig 22.2.1974

März 1974:
Vermutlich im März geben die Betriebsgruppen VW der DKP ein Extrablatt ihres 'Roten Käfers' unter dem Titel "Jetzt Dampf machen !! - 18% voll durchsetzen" heraus, in dem es u.a. heißt:"
Daß unsere gerechte Forderung nur von uns selbst, unter Einsatz unserer ganzen gemeinsamen Kraft, durchgesetzt werden kann, wissen alle Kolleginnen und Kollegen in den VW-Werken.

Da helfen uns keine 'höheren Wesen', auch keine Schlichter.

Auf unser gemeinsames aktives Auftreten kommt es an. Die Kollegen meinen, es ist Zeit, daß
DAMPF GEMACHT WIRD!

Das stärkt die Basis unserer Tarif-Verhandlungskommission und unserer Gewerkschaft.

Leidings (VW-Chef, d.Vf.) Hilfstruppen treffen sich auf einer Linie.

Siehe Pamphlet Christlicher Metallarbeiterverband (CMV (des CGB, d.Vf.)) Hetze gegen die Gewerkschafter, Aufsplitterung der Belegschaft, aber ohne Forderungen für die Belegschaft an den Konzern.

Siehe Pamphlet der Chaoten (Zündkerze) (VW-Zeitung des KBW in Braunschweig und Wolfsburg, d.Vf.) Hetze gegen die Gewerkschafter, Aufsplitterung der Belegschaft, aber eine geringere Forderung für die Belegschaft als die Tarifkommission der IGM gestellt hat."
Q: Roter Käfer Extrablatt Jetzt Dampf machen !! - 18% voll durchsetzen, Hannover 1974

15.03.1974:
In Braunschweig wird, laut KBW (vgl. 22.3.1974) ein IGM Ortsjugendausschuß (OJA) mit einem Vertreter von VW (2 Kandidaten scheiterten), wo sich die Ortsverwaltung um Einfluss bemühte, zweien von MIAG und dreien von Siemens gewählt, wobei die drei aufgrund der Ausbildungsbeendigung der anderen noch verbliebenen bisherigen fortschrittlichen OJA-Mitglieder gegen den Willen der Ortsverwaltung, die sich vor allem bei VW um Untergrabung der Basis des alten OJA bemüht hatte, wiedergewählt wurden.
Q: Der Kontakt Nr. 2, Braunschweig 22.3.1974, S.4ff

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18.03.1974:
Bei VW Braunschweig gibt die Betriebszelle des KBW Ortsgruppe Braunschweig die #https://www.mao-projekt.de/BRD/NS/BRS/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze_1974_03.shtml#Nr. 3 der 'Zündkerze'# (vgl. 22.2.1974, 18.4.1974) für März vermutlich Anfang dieser Woche heraus. Die Auflage wird mit 1 500 angegeben. Berichtet wird unter der Überschrift "Die Niederlage in einen Sieg verwandeln!" vom Abschluss der VW-Tarifrunde.

Weitere Artikel sind:
- "Kambodscha-Veranstaltung" (vgl. 20.3.1974, 23.3.1974);
- "Keine Kurzarbeit! Keine Entlassungen!" zur Kurzarbeit vom 23.4 bis 4.5.1974;
- "Siemens / Braunschweig. VLK-Flugblatt verboten" aus der KVZ;
- "Ortsjugendausschuss der IGM abgewählt" (vgl. 22.2.1974, 15.3.1974);
- "Kambodscha: Der Sieg des Volks ist gewiss!";
- "Mitbestimmung und Vermögensbildung"; sowie
- "Ortsgruppe des KBW in Braunschweig" (vgl. 10.2.1974).
Q: Zündkerze Nr. 3, Braunschweig März 1974

18.04.1974:
Bei VW Braunschweig gibt die Betriebszelle des KBW Ortsgruppe Braunschweig die #https://www.mao-projekt.de/BRD/NS/BRS/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze/Braunschweig_VW_Die_Zuendkerze_1974_04.shtml#Nr. 4 der 'Zündkerze'# (vgl. 18.3.1974) heraus. Die Auflage wird mit 1 500 angegeben. Berichtet wird unter der Überschrift "Keine Lohneinbusse bei Kurzarbeit" von der neuntägigen am 22.4.1974 beginnenden Kurzarbeit in allen VW-Werken bis auf Salzgitter.

Weitere Artikel sind:
- "Die CDU ist keine Alternative. Zur CDU Wahlveranstaltung mit Hasselmann" (vgl. 28.3.1974);
- "Zur Lage in Kambodscha" mit Auszügen aus der KVZ;
- "Der Kampf um die Gewerkschaften am Beispiel der Neuwahl des OJA";
- "Das Volk von Oman muss unterstützt werden" aus der KVZ; sowie
- "Griechenland".
Q: Zündkerze Nr. 4, Braunschweig 18.4.1974

16.10.1974:
In der Nr. 42 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 9.10.1974, 23.10.1974) berichtet die KPD u.a. vom Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Braunschweig über VW.
Q: Rote Fahne Nr. 42, Dortmund 16.10.1974

07.04.1975:
Heute verteilt die KPD, nach eigenen Angaben, Flugblätter vor den VW-Werken in Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Wolfsburg und Kassel gegen die geplanten Entlassungen. Dies wird, zumindest für Salzgitter und Wolfsburg, auch durch den KBW bestätigt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 14, Mannheim 10.4.1975; Rote Fahne Nr. 14, Dortmund 9.4.1975

15.11.1975:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr. 51 (vgl. Nov. 1975, 15.12.1975) heraus. Über Entlassungen wird berichtet von VW Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg.
Q: Klassenkampf Nr. 51, Frankfurt 15.11.1975

26.01.1976:
Bei VW Wolfsburg gibt die Betriebszelle des KBW ein Extra ihrer Betriebszeitung 'Zündkerze' (vgl. 21.1.1976, 3.2.1976) in einer Auflage von 3 000 zur VW-Tarifrunde mit der Schlagzeile "Die 140, - DM müssen ausdrücklich erhoben werden" heraus. Berichtet wird von der Sitzung der IGM-Tarifkommission für VW und dem Plan in der BRD ganze VW-Werke zu schließen, um in den USA zu produzieren. Abgedruckt werden KBW-Adressen aus Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg. Evtl. stimmt daher die Auflagenangabe nicht und die Ausgabe wird vor allen VW-Werken verteilt.
Q: Zündkerze Extra, Wolfsburg 26.1.1976

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16.02.1976:
Nicht nur bei VW Wolfsburg, sondern bei allen westdeutschen VW-Werken, gibt die Betriebszelle des KBW vermutlich Anfang dieser Woche ein Extra ihrer Betriebszeitung 'Zündkerze' (vgl. 3.2.1976) zur VW-Tarifrunde mit der Schlagzeile "VW-Verhandlungen vertagt / Übrige Metallverhandlungen schon abgebrochen" heraus.
Q: Zündkerze Extra, Wolfsburg o. J.

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April 1976:
Die Kunstgruppe Braunschweig veröffentlicht zum 1. Mai 1976 eine Broschüre "'75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse", in der eine Bilanz gezogen wird von verschiedenen Auseinandersetzungen in Braunschweig seit dem 1. Mai 1975, zu denen die Kunstgruppe einen kulturellen Beitrag geleistet und die Arbeit des KBW am Ort unterstützt habe. Hierbei handelt es sich auch um:
- "Die Lage der Arbeiterklasse ist durch scharfen Lohndruck, durch wachsende Arbeitshetze und Arbeitslosigkeit bestimmt", wobei auch Bezug genommen wird auf VW.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse, Braunschweig Apr. 1976, S.7

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29.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 39 (vgl. 20.9.1976, 6.10.1976) heraus und berichtet u.a. aus dem IGM-Bereich von VW Braunschweig.
Q: Rote Fahne Nr. 39, Köln 29.9.1976

Letzte Änderungen: 16.8.2012

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