18.03.1975:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr. 14 (vgl. Feb. 1975, 14.4.1975) heraus mit dem Leitartikel "NSU-Neckarsulm: Arbeiter wehren sich gegen Arbeitslosigkeit" zu Audi.
Weitere Artikel sind:
- "Stübbe-DEMAG in Kalletal: Personalchef ausgesperrt!" bzw. "Stübbe-DEMAG in Kalletal: 'Verhindert die DEMAG-Ruine!'";
- "Lorenz-Entführung und die 'Bewegung des 2. Juni' - Wie 'dem Volke dienen'";
- "Paragraph 218: 'Für Arbeitsplätze sorgen sie nicht, aber Kinderkriegen ist Pflicht!'" zu den Demonstration am 1.3.1975 in Berlin, Bonn, Hamburg, Karlsruhe und München;
- "Berliner Wahlen: Die Verwesung des Reformismus" zu den Abgeordnetenhauswahlen (AW);
- "GEA / Wanne-Eickel: Solidarität mit den Entlassenen!";
- "Ludwigsburg: Die totale Pleite" zur Entlassung der 136 Arbeiter von Elektro-Wirsig;
- "Betriebsratswahlen: Keine Kompromisse mit den 'linken Sozis'" zu den BRW;
- "Hartmann & Braun / Ffm: Kampf den Postenjägern!" zu den Betriebsratswahlen;
- "Mannesmann-Hütte Duisburg: Bluff mit der Gewerkschaftseinheit" zu den Betriebsratswahlen;
"Die Katholische Kirche will mitmischen!" zu den Betriebsratswahlen, aus der 'Information für Bremer Metaller', die GIM und Spartacusbund gemeinsam 14-tägig herausgeben;
- "Im Dschungel der Bürokratie: Hilfe für Arbeitslose";
- "Streikplanung der Kapitalisten" aus 'Das Personalbüro';
- "Ausländer: Interner Rundbrief an die Arbeitsämter";
- "Repression gegen türkische Kollegen" in Darmstadt und Bielefeld;
- "Tariferhöhungen in Hanau" zu den Fahrpreiserhöhungen";
- "Rechtsstaat" zur Fernschreibvermittlung im Innenministerium;
- "Neues 'Sozialgesetz'" zum Unterhaltssicherungsgesetz für Wehrpflichtige;
- "Unser Tip: Aus der Kirche austreten" aus der OG Gelsenkirchen;
- "Die Stalinisten und die 'deutsche Frage'" zu den Beziehungen zwischen BRD und VR China;
- "Bündnispartner?" mit einem Artikel zu China aus 'Deutsche National-Zeitung' Nr. 42, vom 11.10.1974;
- "Der KBW und die VR China - Probleme einer Freundschaft" aus Wetzlar, wo der KBW eine Veranstaltung zum besuch von Strauß (FJS) in der VR China machte;
- "2 Gedichte - 2 Welten" von Helmut Weiss (1932) und aus Bochum aus den 'Querenburger Nachrichten' der SPD;
- Leserbriefe u.a. aus Koblenz zu den Landtagswahlen (LTW) in Rheinland-Pfalz;
- "'Sozialer' Zwangsumzug" zur VEWOBAG in Bonn;
- ein Bildbericht von der Demonstration gegen Jugendarbeitslosigkeit in Ludwigsburg am 20.2.1975;
- "Preise steigen weiter";
- zwei Flugblätter von der GIM und der eigenen Ortsgruppe Gelsenkirchen zu Glaverbel Gilly, Belgien, die bei Flachglas Gladbeck und Gelsenkirchen verteilt wurden;
- eine Soldatenkorrespondenz aus Delmenhorst;
- "4. Bundeskonferenz Spartacusbund" am 23./24.2.1975 mit dem Bericht des Politbüros und Texten der Tendenzen 1 und 2 und der Bolschewistischen Tendenz u.a. zu den Landtagswahlen (LTW) in NRW;
- "Zentral-Komitee Erklärung zu den Landtagswahlen" (LTW) in NRW.
Über "Kurzarbeit & Entlassungen" wird berichtet:"
Der ehemalige 'Baulöwe' Mosch, geht nun dazu über von seinen verbliebenen 506 Arbeitern weitere 300 zu entlassen. Der BR fordert einen Sozialplan.
Die Roland Offsetmaschinenfabrik Faber & Schleicher Offenbach, muß in den nächsten Monaten 'weiter durch Kurzarbeit und drastische Reduzierung der Sach- und Personalkosten' den Nachfragerückgang ausgleichen.
Krauss-Maffei AG-München: 1500 Arbeiter und 500 Angestellte (ein Drittel der Belegschaft) sollen über ein halbes Jahr wöchentlich einen Tag 'kurzarbeiten'.
Westfälische Rundschau / Dortmund: hat einen Antrag beim Arbeitsamt auf Massenentlassung für kaufmännische Angestellte gestellt. 8Erst im Januar 1975 versicherte der Vorstand nach der Fusion mit der WAZ, 'daß die Arbeitsplätze langfristig gesichert sind'!)
Karl Hüller GmbH / Ludwigsburg: Seit einigen Wochen arbeiten bereits 600 Arbeiter kurz. Jetzt sollen rund 100 der 1900 Beschäftigten 'erst einmal' entlassen werden. 'Weitere Korrekturen des Personalbestandes sind nicht auszuschließen'. (Der Vorstand)
Philipswerk-Eiserfeld: Die Hälfte der 2 000 Arbeiter in Eiserfeld (Kreis Siegen) müssen bis April kurzarbeiten.
Olympia-Werke Wilhelmshaven: Mit Ausnahme des Werkes Leer, müssen 7000 Arbeiter vom 24. März bis zum 4. April kurzarbeiten.
Texas Instruments Deutschland Freising / Ingolstadt: Es wird die Schließung des Werkes in Ingolstadt (350 Arbeiter) 'erwogen'. Von den Beschäftigten des Gesamtkonzerns in der BRD (65 000) sollen in den nächsten Monaten etwa 9 000 entlassen werden, 'um dann die Belegschaft für eine ziemlich kurze Zeitspanne radikal um mehr als ein Viertel zu senken' (Das sind ca. weitere 15 000!)
Opel / Bochum, Rüsselsheim und Kaiserslautern: Nachdem bereits 7910 Arbeiter von dem Angebot einer freiwilligen 'Abfindung' bei Selbstkündigung Gebrauch gemacht haben, startet Opel eine neue Aktion, um die Belegschaft zu reduzieren: Angestellte des Jahrgangs 1915, die jetzt freiwillig kündigen, erhalten eine Abfindung von 4,5 Netto-Monatseinkommen, zuzüglich je nach Betriebszugehörigkeit 20-45% eines Netto-Jahreseinkommens. Außerdem wird einer begrenzten Zahl von Angestellten das Angebot einer Abfindung von ca. 10000 DM gemacht, wenn sie bis Ende März aus den Opel-Werken kündigen!
Rollei-Werke / Braunschweig planen bis zum Jahresende ca. 3000 Arbeiter zu entlassen!!!
VW: Die Unternehmensleitung gab jetzt bekannt, daß die Gesamtbelegschaft seit Anfang 1974 um 16400 Beschäftigte 'gesunken' ist. Trotz dieser Massenentlassungen arbeiten zur Zeit von den noch 109400 Arbeitern über 79000 in der 14. Woche kurz! Vor und nach Ostern sind die nächsten Kurzarbeitsperioden geplant!
Hoesch-Konzern Dortmund / Nijmegen - Holland: Jetzt beginnen ca. 3 000 Arbeiter des Hoesch-Konzerns in Holland mit der Kurzarbeit (Warmbandstraßen, Kaltwalzwerke und das Stab- und Drahtwalzwerk). 'Die Auftragslage bei den Hüttenwerken Dortmund ist ähnlich'. Nach dem Abbau der Überstunden in Dortmund, ist damit zu rechnen, daß über die nächsten Monate in Dortmund ebenfalls kurzgearbeitet werden wird.
Maschinenfabrik Wiesbaden GmbH: wird an die Trepel AG verkauft, von den 800 Arbeitern werden 600 entlassen.
Firmenpleiten: Aufgrund des Konjunkturrückganges wurden im vergangenen Jahr 7722 Firmen zahlungsunfähig. Dies ist ein 'Rekord' gegenüber dem Vorjahrsniveau von 40% mehr.
AEG-Konzern: Nachdem bereits über 7% der Gesamtbelegschaft in den vergangenen Monaten entlassen wurden, sind jetzt weitere 11% geplant!!! Ebenso soll die Kurzarbeit in einigen der 16 Haushaltsgeräte-Werke weiter laufen. (Auf jeden Fall über Ostern)
Arbeitslosigkeit in Ostfriesland: Mit rund 12,5% Arbeitslosen steht diese Region an der Spitze in der BRD. Von den Schulabgängern sind ca. 33% (!!!) arbeitslos. Jetzt steht die Schließung des VW-Werkes in Emden bevor, was eine Katastrophe bedeuten würde. Der niedersächsische Wirtschaftsminister (SPD) 'hat bereits angedeutet, daß man sich dem Wunsch nach einer Stillegung des Emdener Werkes vielleicht kaum verschließen könnte' (ap vom 22.1.75).
DAF-Volvo-Vertrieb / Düsseldorf: Der Vertrieb dieser beiden ausländischen Autofirmen soll zusammengelegt werden. Die Betriebsräte beider Firmen befürchten dabei Entlassungen. Zu diesem Zweck bildeten sie 'illegal' einen Gesamtbetriebsrat (die Unternehmer beider Betriebe drohen mit einer Klage gegen die Konstituierung des Gesamtbetriebsrates!) und forderten die Offenlegung aller Geschäftsbücher ('in alle Töpfe gucken'!). Aufgrund der Resonanz unter den Arbeitern und der Unterstützung für die Betriebsräte sahen die Unternehmer bisher von einer Klage gegen die BR ab!!! Man sieht, welche Sprache die Unternehmer verstehen."
Eingeladen wird zur ÖTV-Sympathisantengruppe Berlin.
Q: Spartacus Nr. 14, Essen 18.3.1975