Der Kampf der Arbeiterjugend - Zentralorgan des KJVD, 1. Jg., August 1970, Nr. 3

August 1970:
Es erscheint die Nr. 3 des „Kampf der Arbeiterjugend“ (KDAJ) mit dem zentralen Artikel: „Krupp-Bosse lassen Jugendvertreter steckbrieflich suchen!“

Danach „verstärken die Krupp-Herren den Druck auf die Arbeiterklasse immer mehr”. „In Erwartung der kommenden Wirtschaftskrise starten sie immer unverschämtere Angriffe auf die Vertreter der Arbeiterklasse. Insbesondere richtet sich ihre Wut gegen die Jugendvertreter, die offen ihre Meinung zu Missständen in der Berufsausbildung sagen.“ Darauf hingewiesen wird in diesem Zusammenhang, dass dem Jugendvertreter bei den Krupp-Hüttenwerken in Bochum Lothar M., der Jugendvertreter ist, „wegen Mitarbeit an der Walze“ (BZ der KPD/ML-ZB)“ gekündigt wurde. Daraus wurde gefolgert, dass die „Krupp-Herren systematisch die Jugendvertreter“ absägen.

Der Betriebsrat bei Krupp „kümmert das wenig, sie versuchten sogar ständig, den Jugendvertreter bei seiner Arbeit zu behindern. Sie wollten nicht, dass er mit den Jugendlichen über die Betriebes spricht …” Auch ein Gesamtjugendvertreter sei entlassen worden. Gefordert wird: „Kündigungsschutz für Jugendvertreter.“

Weitere Artikel der Ausgabe sind in einem Kasten untergebracht:
- Gerechtigkeit. Bundesarbeitsgericht: Spitzelpflicht für alle Kollegen
- Essen: Schlag gegen Betriebszeitung.

Danach wurde gegen den „Roten Widia-Arbeiter“, Betriebszeitung der KPD/ML-ZB bei Krupp Widia in Essen, eine „einstweilige Verfügung“ erlassen. „Streitwert: 10.000 DM.“ Danach lief ein Gerichtsbeschluss darauf hinaus, „dass der Name ‘Widia‘ nicht missbraucht werden dürfe“. Der „Inhalt des ‘Roten Widia Arbeiter‘ könne Kunden davon abhalten, Widia auch weiterhin Aufträge zu erteilen“.

Die Zeitung wurde so eingeschwärzt, dass es nur noch hieß „Roter W… Arbeiter.“ Weiterhin wurde erklärt, dass die „Betriebszelle Widia weiter arbeiten“ würde. „Gerade nach diesem Überfall der Kapitalisten wird sie noch mehr Kollegen klar machen können, dass man nur vereint gegen die Front der Kapitalisten kämpfen kann.“

Weitere Artikel sind:
- Warum mir die Arbeit keinen Spaß macht
- Kassel: Lehrling gefeuert
- Im Betrieb wie in der Kaserne müssen die Arbeiter ihre Knochen hinhalten. Kampf dem Militarismus
- Wer den Militarismus abschaffen will, muss den Kapitalismus abschaffen. Rede des KJVD auf der Gladbecker Kundgebung.

Unter: „Nachtrag zum Kampf der Arbeiterjugend“ 2, wird in Selbstkritik gemacht. Danach dürfe man nicht, wie in der „Bild“- Zeitung geschehen, in den gleichen Fehler verfallen und zu den Tupamaros einen „ähnlichen Hetzstil anzuwenden“. „Wir hätten uns also deutlicher von der BILD - Zeitung und ihrem unsachlichen Stil abgrenzen müssen.“

Die Ausgabe enthält auf der letzten Seite den Aufruf: „Jungarbeiter und Lehrlinge. Organisiert Euch im KJVD!“
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend, Nr. 3, Bochum August 1970.

KDAJ, 1. Jg., August 1970, Nr. 3, Seite 1

KDAJ, 1. Jg., August 1970, Nr. 3, Seite 2

KDAJ, 1. Jg., August 1970, Nr. 3, Seite 3

KDAJ, 1. Jg., August 1970, Nr. 3, Seite 4

KDAJ, 1. Jg., August 1970, Nr. 3, Seite 5

KDAJ, 1. Jg., August 1970, Nr. 3, Seite 6

KDAJ, 1. Jg., August 1970, Nr. 3, Seite 7

KDAJ, 1. Jg., August 1970, Nr. 3, Seite 8


[ Zum Seitenanfang ]   [ voriger KDAJ ]   [ nächster KDAJ ]   [ Übersicht ]   [ MAO-Hauptseite ]