Kommunistischer Nachrichtendienst der KPD/ML und des KJVD, Jg. 3, Nr. 32, 29. Apr. 1972

29.04.1972:
Die Nr. 32 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 26.4.1972, 5.5.1972) erscheint unter der Titelüberschrift "Nieder mit dem Bonner Kuhhandel" und enthält die "Erklärung des Zentralbüros der KPD/ML vom 26.4.1972" (vgl. dort).

Laut KPD/ML-ZB gibt es in den Betrieben in der BRD eine Bewegung zur Regierungskrise:"
In vielen Betrieben Westdeutschlands kam es zu Diskussionen, Streiks und Demonstrationen anläßlich der Regierungskrise … Wir können einerseits feststellen, daß die Bewegung in den Betrieben in den Händen der Sozialdemokratie liegt, der es gelingt, ihre Parolen in die Bewegung hineinzutragen: Für Willy Brandt, für die Ostverträge usw. Andererseits besteht durchaus ein Widerspruch zwischen den Parolen der Sozialdemokratie und den Arbeitermassen, die sich an den Protestaktionen beteiligen. Die Arbeiter sehen vor allem die Gefahr der beschleunigten Faschisierung, sie sind verbittert über den Bonner Kuhhandel und sie drücken ihren Willen zum Frieden aus. Was sie in die Fänge der Sozialdemokratie treibt, ist vor allem die Ideologie des 'kleineren Übels' SPD, nicht so sehr die Überzeugung, daß die SPD eine Politik für die Arbeiterklasse macht … KPD/ML und KJVD dürfen deshalb nicht abseits von der Bewegung stehen, sondern müssen gerade jetzt die Massen über den wahren Charakter der Sozialdemokratie aufklären, und vor allem die Ideologie des 'kleineren Übels' bekämpfen. Es muß gezeigt werden, daß der Ausweg nicht die eine oder andere Bonner Partei, sondern nur der Kampf für den Sozialismus ist. Der Aufruf des ZB weist die Richtung: Vorwärts auf der korrekten Linie des Zentralbüros der KPD/ML! Einheitsfront gegen Notstand, Aufrüstung und Revanchepolitik!"

Von einschlägigen Streiks und Aktionen wird berichtet aus:
- Baden-Württemberg von Daimler-Benz Mannheim (IGM-Bereich - vgl. 26.4.1972);
- Berlin von KWU (IGM-Bereich - vgl. 26.4.1972);
- Hamburg aus dem Hafen (ÖTV-Bereich - vgl. 26.4.1972) und von Werften (IGM-Bereich - vgl. 26.4.1972);
- Hessen aus Betrieben in Kassel (vgl. 26.4.1972) und dem Nahverkehr (ÖTV-Bereich) in Frankfurt (vgl. 25.4.1972) und Offenbach (vgl. 26.4.1972);
- Niedersachsen von VW und den Nordseewerken Emden (IGM-Bereich - vgl. 26.4.1972);
- NRW von Mannesmann (MM) Duisburg-Huckingen (IGM-Bereich - vgl. 26.4.1972), Rheinstahl Duisburg-Meiderich (IGM-Bereich - vgl. 26.4.1972), Hoesch Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 26.4.1972), den Stadtwerken Dortmund (ÖTV-Bereich - vgl. 25.4.1972), den Edelstahlwerken Witten (IGM-Bereich - vgl. 26.4.1972), Babcock und GHH Oberhausen (IGM-Bereich - vgl. 26.4.1972) sowie Felten und Guillaume Köln (F+G, IGM-Bereich - vgl. 26.4.1972).

Aus NRW wird berichtet von Gußstahl Gelsenkirchen (IGM-Bereich - vgl. Apr. 1972) und Opel Bochum (IGM-Bereich - vgl. 15.4.1972).
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 32, Bochum 29.4.1972

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