Der Parteiarbeiter, 2. Jg., Nr. 10, Dezember 1971

Dezember 1971:
Die Nummer 10/71 des Funktionärsorgans der KPD/ML (ZB), "Der Parteiarbeiter", erscheint. Sie war vermutlich die letzte reguläre Ausgabe.

Inhalt der Ausgabe ist:
- "(Allgemeiner Teil)"
-- "Einige Fehler in unserem Kampf gegen das Lohndiktat und erste Maßnahmen zur Korrektur dieser Fehler"
-- "Vorwärts auf dem korrekten Wege des Parteiaufbaus!"
-- "Vorbemerkung zu den drei albanischen Dokumenten:"
-- "Radio Tirana, 22. Oktober 1971"
-- "Radio Tirana, 23. Oktober 1971"
-- "Die Einheit der Marxisten-Leninisten"
-- "Keine Chance für den Provokateur P. W."
-- "Stellungnahme des KJ-Inform zur Erklärung des ZB und zur Lage im KJVD und den Aufgaben der Partei"
- "(Aus der Praxis für die Praxis)"
-- "Der revolutionäre Ausweg"
-- "Unsere betriebliche Propaganda zum 30. Jahrestag der PAA"
-- "Neues Rote-Fahne-Plakat erschienen"
-- "Materialversand an die Zentrale"
-- "(Finanztechnischer Apparat)"
-- "Weg mit den Überresten des Zirkeldenkens!"
-- "Kampf dem 'technischen' Litvertrieb"
-- "Berichtigungen zum PA 9/1971"

Als "Einige Fehler in unserem Kampf gegen das Lohndiktat" werden genannt:
"Welches sind die wichtigsten Mängel unserer politischen Arbeit in der MTR? Man kann sie kurz so zusammenfassen:
- Unterschätzung der Kraft der Arbeiterklasse und Überschätzung der Kraft der Sozialdemokratie,
- Ungenaue Einschätzung der Krise der Sozialdemokratie und ihrer imperialistischen Politik,
- Falsche Methode bei der Bestimmung der Taktik."

Konkreter heißt es:
"Es handelt sich zumeist nicht um Fehler unserer politischen Linie, sondern um Fehler bei der Anwendung dieser Linie. Dies zeigte sich einmal bei den falschen Methoden zur Bestimmung der Taktik, weiter um Mängel in der korrekten Einschätzung der jeweiligen Lage. Das sind Fehler unserer Arbeitsmethoden, bei denen sich zeigte, dass unsere Leitungsarbeit noch nicht tief genug ideologisch durchdrungen ist, dass sie nicht an jede 'Tagesfrage' prinzipiell herangeht. Diese Fehler beginnen beim ZB und seiner Leitungsarbeit und zeigten sich dort z.B. in der Verschiebung des Rundschreibens zur Weltwährungskrise und in manchen RF-Artikeln. Sie verschärften sich dann in manchen Landesverbänden und an einigen Orten, so dass Parteischematismus und Pragmatismus die Folge war. Es wurde dann in der politischen Arbeit nicht ausreichend vor den Methoden des dialektischen und historischen Materialismus ausgegangen und die Geschichte nicht genügend als Geschichte der Klassenkämpfe behandelt … Dies zeigt uns einen weiteren ideologischen Mangel: Die Vernachlässigung des subjektiven Faktors als aktive und treibende Kraft in den Kämpfen."

Als umfassende Korrektur der bestehenden Mängel wird eine "marxistisch-leninistische Auswertung der MTR" verlangt.

Das wichtigste Mittel jedoch ist die Parteidiskussion: "Jetzt muss eine sehr viel breitere und tiefere Diskussion geführt werden, durch die das ideologische Niveau der gesamten Partei erhöht wird, bewährte Leitungen gefestigt, schwache Leitungen durch neue Kräfte gestärkt, die Betriebsgruppen zu wirklichen Grundeinheiten der gesamten Partei gemacht werden."

In der "Stellungnahme des KJ-Inform zur Erklärung des ZB zur Lage im KJVD und den Aufgaben der Partei" hebt das KJ-Inform hervor, dass die Erklärung des ZB "unbedingt nötig war, denn tatsächlich kann die Partei sich zu den Vorgängen im KJVD, zu seiner Politik und Arbeit nicht neutral verhalten. Die Partei ist vielmehr verpflichtet, den KJVD auf allen Ebenen als ihr Instrument und als ihre Reserve zu betrachten, und ihn in eben diesem Sinn politisch und ideologisch zu unterstützen … Allerdings sind wir der Meinung, dass die Partei durch die Erklärung des ZB noch keine genügende Klarheit über die grundlegenden Fragen der kommunistischen Jugendarbeit und des Verhältnisses von Partei und Jugendverband gewinnen kann. Das liegt daran, dass in der Erklärung nicht in genügendem Maße auf die ideologischen Grundlagen der kommunistischen Jugendarbeit zurückgegriffen wird und von daher die wichtigsten Prinzipien klargemacht werden. Es ist klar, dass die Beantwortung der Fragen erst mit dem Fortschreiten der programmatischen Arbeit der Partei und des Jugendverbandes möglich ist. Uns kommt es vor allem darauf an, die Bedeutung dieser Frage klarzumachen, um die Richtung der weiteren Arbeit anzugeben und ein besseres Verständnis für die bisherigen Fehler im Verhältnis von KPD/ML und KJVD zu gewinnen".

Abschließend wird formuliert: "Die Schwierigkeiten des KJVD lagen vor allem darin begründet, dass er sich über seine Rolle und seine Aufgaben als eines besonderen Instruments der Partei, als einen festen Bestandteil ihrer Politik und Taktik nicht im klaren war. Und natürlich ist dies ein Problem, welches vor allem der Partei selbst klar sein muss. Es ist aber ein in erster Linie ideologisches Problem. Ungeachtet aller konkreten Schwierigkeiten, die sich aus dem Entwicklungszustand der Partei selbst ergeben, muss sie sich ihrer prinzipiellen Aufgaben gegenüber dem KJVD klar sein. Ungeachtet aller konkreten Schwierigkeiten, die sich aus ihrem Entwicklungszustand ergeben, muss sie - und gerade jetzt muss sie es - die ideologische und politische Führung des Jugendverbandes auf allen Ebenen ihrem Inhalt nach aktiv wahrnehmen. Eben das ist die Aufgabe, die Ausrichtungsbewegung im KJVD aktiv zu unterstützen, aktiv an der Schaffung einer bolschewistischen Jugendmassenorganisation mitzuwirken. Denn genau das ist der Inhalt der Ausrichtungsbewegung im KJVD. Und das bedeutet auch, dass die Partei hier eine ständige Aufgabe sehen muss."

Geworben wird für den "Kommunistischen Nachrichtendienst der KPD/ML und des KJVD sowie für die Broschüre des ZB: "VR China. Bollwerk des Friedens. Amerikanische Studenten interviewen Tschou En-Lai".
Quelle: KPD/ML-ZB (Hrsg.): Der Parteiarbeiter - Funktionärsorgan der KPD/ML (ZB), Jg. 2, Nr. 10, Bochum, Dezember 1971.

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