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07.12.1970:
Die Nr. 5/1970 der „Rote Fahne - Zentralorgan der KPD/ML“ erscheint mit dem zentralen Artikel: „Die Krise beginnt. Die Arbeiterklasse muss sich fest zusammenschließen.”
Ausgeführt wird u. a.: „Als die SPD vor einem Jahr die Regierung übernehmen wollte, versprach sie der Arbeiterklasse: Bei uns gibt es keine Krise, keine Massenentlassungen, keine Arbeitslosigkeit. Wir machen es anders als die CDU. Aber die Lage hat sich für die Arbeiterklasse nur verschlechtert:
Die Steuerschraube wurde angezogen, 10% Lohnraubsteuer wurde beschlossen, durch Schlichtung verhinderte die SPD-Regierung die volle Durchsetzung der 15%, für die 400. 000 Metaller auf die Straße gegangen sind. Jetzt werden ‘Lohnleitlinien’ von 8 oder gar 5% von Schiller, Möllemann und Co. geplant und die nächste ‘Konzertierte Aktion’ soll diesen Lohnraub bestätigen. Je härter die SPD-Regierung gegen die Arbeiterklasse vorgeht, desto schärfer werden die Zeichen für die nächste Krise. Jetzt hat sie begonnen. Dafür gibt es genügend Beweise: Kurzarbeit, Entlassungen, Pleiten, immer mehr Betriebe werden aufgekauft - so beginnt es jetzt in den Betrieben … Überstundenkürzungen und Entlassungen sind an der Tagesordnung … in einigen Branchen ist Kurzarbeit an der Tagesordnung. Die Liste der Betriebe, in denen mehrere 100 Arbeiter Kurzarbeit machen, ist schon jetzt lang genug, als dass man von Zufällen sprechen könne … Das sind die Weihnachtsgeschenke, die uns die Kapitalisten machen. Und die SPD-Regierung hilft ihnen dabei …
Diese SPD-Regierung legt der Arbeiterklasse immer neue Lasten auf: Die Mieten und Preise steigen unverschämt weiter, die Lohnsteuern sind um 36% hochgetrieben und seit August müssen wir auch noch 10% Lohnraubsteuern zahlen, angeblich um die Krise zu verhindern… Gegen die SPD-Spalter hilft nur die geschlossene Front der Arbeiterklasse … Darum müssen wir jetzt die geschlossene Front der Arbeiterklasse herstellen. Darum müssen jetzt die Spalter, die rechten SPD-Führer und die DGB-Führer bekämpft werden! Nur die geschlossene Front der Arbeiterklasse wird erreichen, dass diejenigen, die die Werte schaffen, sie auch in Besitz nehmen.
Erst wenn die Arbeiter die Fabriken und die Staatsmacht erobert haben, erst wenn der Sozialismus aufgebaut wird, werden die Krisen abgeschafft. Für diesen Kampf brauchen wir eine starke Kommunistische Partei. Für diesen Kampf brauchen wir eine geschlossene Kampffront der Arbeiterklasse. Beginnen wir mit der Einheitsfront im Betrieb. Einheit gegen die Krisenangriffe der Kapitalisten und ihrer SPD-Handlanger. In zahlreichen Betrieben hat die Arbeiterklasse den Kampf gegen die Angriffe der Kapitalisten aufgenommen und die Spaltungsversuche der rechten SPD-Führer abgewehrt.”
Weitere Artikel der Ausgabe sind:
- Die DDR wird eingekreist
- Brenner verbreitet Kapitalistenmärchen
- Bundesverdienstkreuz für Arbeiterverräter
- Bombenterror gegen das vietnamesische Volk
- NATO - Entspannungsinstrument?
- Neues BVG schafft faschistische Leistungsgemeinschaft
- England: Streiks gegen reaktionäre Regierung
- Schmiergeld für Abgeordnete
- US- Imperialisten kaufen sich Freunde
- Gewerkschaft und die Armee des Kapitals
- Jusos wollen Arbeiterjugend für die SPD ködern
- Friedrich Engels
- SPD-Führer gegen Kommunisten
- Jordanien und Israel: Gemeinsame Zerschlagung des palästinensischen Volkes
- Die Faschisten wüten.
In der Rubrik: „Der Kampf in den Betrieben“ wird berichtet aus (West-)Berlin von AEG. Dort soll es Kurzarbeit und Entlassungen geben. Die Betriebszeitung der KPD/ML „Das Rote System“, habe diese Machenschaften entlarvt, aus Bochum von Krupp, wo Krankmeldungen ausgehängt werden, aus Düsseldorf von den Wotan-Werken, wo das Weihnachtsgeld gekürzt werde, „jeder, der länger als fünf Tage krank ist, soll für jeden weiteren Krankheitstag ein Prozent weniger Weihnachtsgeld bekommen“, aus Flensburg von der Flensburger Schiffbau AG, wo gegen eine „Kürzung der 10%-Lohnerhöhung“ gestreikt wurde.
Auch über die Existenz einer Ortsleitung in Rheinland-Pfalz in Mainz wird berichtet, sowie über den Lehrlingskongress der Jusos der SPD. Erstmals zeichnet statt bisher Peter Weinfurth nun Michael Schulte verantwortlich.
Zudem wird in der Reklame für den „Kampf der Arbeiterjugend“ des KJVD gemacht.
Q: Rote Fahne, Nr. 5, Bochum, 7.12.1970.
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