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Rote Fahne, 1. Jg., 21.12.1970, Nr. 6

21.12.1970:
Die Nr. 6/1970 der „Rote Fahne - Zentralorgan der KPD/ML“ erscheint mit dem zentralen Artikel: „Die Faschisten rüsten. Aktion Widerstand in Bonn - SPD drischt Phrasen.”

Ausgeführt wird u. a.: „Die Faschisten kriechen aus ihren Löchern und sammeln sich. Sie wissen, ihre Zeit kommt. Denn der westdeutsche Kapitalismus verfault von Tag zu Tag mehr. Wirtschaftskrise reiht sich an Wirtschaftskrise, die die Arbeiter ausbaden müssen … Auch die politische Krise beginnt. Die Parteien im Bundestag werben sich gegenseitig mit Bestechungsgeldern die Mitglieder ab … Die westdeutsche Arbeiterklasse, bisher durch das Verbot der KPD zersplittert und führungslos, beginnt wieder zu kämpfen. Das zeigten die spontanen Streiks im September 1969 und 1970 bei den Tarifverhandlungen. Die Stärke der westdeutschen Arbeiterklasse wächst. Ihre fortschrittlichen Teile beginnen, sich wieder in einer Kommunistischen Partei zu organisieren. Sie nehmen in der KPD/ML den Kampf nicht nur für die Tagesinteressen der Arbeiterklasse auf, sondern auch für den Sturz der Diktatur des Proletariats und die Errichtung der Macht der Arbeiterklasse …

In dieser Situation wittern die Faschisten ihre Chance. Sie wissen, dass sie von reichen Finanzherren und Wirtschaftskapitänen im Kampf gegen die organisierte Arbeiterklasse gebraucht werden. Speerspitze der westdeutschen Faschisten ist die ‘Aktion Widerstand e. V.’ Zu ihr gehören alte Nazis, die schon unter Hitler ihre Pöstchen hatten, NPDler, Großgrundbesitzer, die ihre Ländereien im Osten wiederhaben wollen. Als Erkennungszeichen spreizen sie drei Finger der rechten Hand zum ‘W’ wie Widerstand. Widerstand gegen die Ostpolitik der SPD, weil die SPD nur das mit friedlichen Mitteln tut, was sie mit Krieg wollen: Die deutschen Ostgebiete zurückerobern.”

Im Artikel: „2 Jahre KPD/ML - Über 40 Betriebszeitungen”, heißt es: „In den Tarifkämpfen der Metaller im Herbst musste die Partei das erste Mal beweisen, dass sie nicht nur die richtigen Ansichten hat, sondern dass sie auch tatkräftig für die Tagesinteressen kämpft … Zu Beginn der Tarifkämpfe erschien die erste Sondernummer der Roten Fahne, des Zentralorgans der KPD/ML, im September mit dem Aufruf des Zentralbüros der KPD/ML, in dem das Kampfprogramm der Arbeiterklasse für die Metallarbeiter propagiert wurde. Im ersten Extrablatt hieß es unter der zentralen Losung: Kampf dem Lohnraub! Gegen die Verrätereien der SPD-Regierung - Die Geschlossene Kampffront der Arbeiterklasse! Weg mit dem Lohnraubprogramm der SPD-Regierung! Sofortige Zurückzahlung der 10%-Lohnraubsteuer! 15% effektive Lohnerhöhung! Arbeiter! Kämpft gegen die Versuche der Kapitalisten, die Arbeiterklasse durch Entlassungen und Lohnkürzungen für die herannahende Krise zahlen zu lassen. Deshalb: Absicherung des Effektivlohnes durch 6 DM Mindestlohnes! Und hohe Wachsamkeit gegen die Entlassungen und Willkürakte der Kapitalisten. Kämpft gegen Lohnkürzungen und Entlassungen. Arbeiter! Nur die Einheit der Arbeiterklasse führt zum Sieg.

Es gibt zahlreiche Spalter der Arbeiterklasse. Gegen sie müssen wir kämpfen und die Einheit der Arbeiterklasse herstellen. Deshalb gegen die Spalter der Arbeiterklasse: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Streichung der sogenannten Leichtlohngruppen! Weg mit den Alterszuschlägen und Altersklassen! Für die Einheit der Arbeiterklasse! … In über vierzig Betriebszeitungen in der BRD propagierten die Mitglieder und Sympathisanten der KPD/ML diese zentralen Forderungen. Durch die Tarifkämpfe kamen noch neue Betriebszeitungen hinzu. Zu allen Abschnitten der Tarifkämpfe informierten die Betriebszeitungen die Arbeiter in den Betrieben …

Die KPD/ML ist noch zu schwach. Sie konnte nur an einigen Orten, in wenigen Betrieben die Führung der Kämpfe der Arbeiter übernehmen und die SPD-Spalter zeitweise ausschalten … Zum Kampf gegen die Angriffe der Kapitalistenklasse und ihre Regierung, zum Kampf gegen die Herrschaft der Kapitalisten im Staat und in den Betrieben muss die KPD/ML gestärkt werden. Der Sturz der Diktatur des Kapitals ist nur unter der Führung der starken Kommunistischen Partei möglich. Deshalb organisiert Euch in den Betriebsgruppen der KPD/ML.”

Erstmals beginnt die „Rote Fahne“ in dieser Ausgabe damit, eine Artikelserie zu veröffentlichen. Zunächst über Albanien: „Albanienserie 1939-44: Der Sieg über die Faschisten.“

Weitere Artikel sind:
- Rote Fahne kommentiert: Warschauer Vertrag
- Die Faschisten rüsten
- Hussein in Bonn
- Mao, Stalin: Führer der Arbeiterklasse
- Lohndiktat im öffentlichen Dienst: SPD plant 1971 nur 5% mehr Lohn
- Zwangsparen
- Konzertierte Aktion: DGB Bonzen billigen Lohndiktat
- An der Saar: SPD belügt Hüttenarbeiter
- Weihnachtsgeschenke
- Überfall auf Guinea
- Faschistischer Terrorprozess in Spanien
- Essen: Einheitsfront verhindert
- Bundeswehr probt Kolonialkrieg
- Wem dient die U.N.O.?
- SPD zahlt mehr: Für Revanchisten - Für Volksvertreter
- Beihl, ein alter Feind des spanischen Volkes.

In der Rubrik: „Der Kampf in den Betrieben“, wird berichtet aus Stuttgart von Porsche. Dort sollen „1971 Massenentlassungen stattfinden“. Die Betriebsgruppe des KJVD hätte „diese ungeheuerliche Provokation offen angeprangert“, aus Herne von Blaupunkt. Dort würde die Krise „vertuscht“. Die Betriebszeitung der KPD/ML, „Der Funke“, griff „diesen Tatbestand“ auf. Die KPD/ML führte eine „Kurzdemonstration durch“, aus Bonn. Dort sollen „zwischen Weihnachten und Neujahr zwei Abteilungen dichtgemacht werden. Der „Rote R … Arbeiter“ informierte in einem Extrablatt die Kollegen, aus Oberhausen von der HOAG. Dort sollen „vom 19. Dezember bis 4 Januar die überwiegende Zahl der Betriebe stillgelegt werden“, aus Flensburg von einem Lehrlingsstreik, aus Frankfurt/M. von einem Streik in den Lehrlingsausbildungswerkstätten.
Q: Rote Fahne, Nr. 6, Bochum, 21.12.1970.

Rote Fahne, 1. Jg., 21.12.1970, Nr. 6, Seite 1

Rote Fahne, 1. Jg., 21.12.1970, Nr. 6, Seite 2

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Rote Fahne, 1. Jg., 21.12.1970, Nr. 6, Seite 4

Rote Fahne, 1. Jg., 21.12.1970, Nr. 6, Seite 5

Rote Fahne, 1. Jg., 21.12.1970, Nr. 6, Seite 6

Rote Fahne, 1. Jg., 21.12.1970, Nr. 6, Seite 7

Rote Fahne, 1. Jg., 21.12.1970, Nr. 6, Seite 8


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