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Rote Fahne, 2. Jg., November 1971, Extrablatt

29.11.1971:
Ein Extrablatt der „Roten Fahne - Zentralorgan der KPD/ML” erscheint unter dem Titel: „Metalltarifrunde '71 - Kampf dem Schlichtungsverrat. Das Schlichtungsdiktat von Stuttgart: 7,5 Prozent für 7 Monate - 1972 Lohnstopp?”.

Dort wird auf die die Metalltarifrunde eingegangen. Ausgeführt wird u. a: „Mit ‘Opfern’ konnte die Arbeiterklasse ihre Lage noch nie verbessern. Die herrschende Klasse hat bisher aus der Arbeiterklasse immer nur Opfer herausgepresst, um damit ihre Aufrüstungspolitik zu bezahlen und die Arbeiterklasse für sie bluten zu lassen … Genauso steht es auch mit den 7,5 Prozent gegen die Metaller. Sie dienen nicht nur der ‘Wiedergewinnung der Stabilität’ der Kapitalistenherrschaft, denn sie sind ein weiterer Schritt, um die westdeutsche Arbeiterklasse unter staatlicher Kontrolle zu stellen. Die in den letzten Jahren angewachsenen Kämpfe der westdeutschen Arbeiterklasse sollen im Keim erstickt werden. Darum hat die SPD-Regierung das Lohndiktat erlassen. Bonn denkt an 7,5 Prozent mehr Lohn - so hieß es am 23. August in der bürgerlichen Presse über einige Erklärungen von Schillers Staatssekretär Hermsdorf.

Eine Woche später unterschrieb Bleicher den Brief der Bezirksleitung Baden-Württemberg an die Kapitalisten, in denen die verräterischen 11 Prozent gefordert wurden … Der IGM-Vorstand hat Bleicher als Vorreiter des Schlichtungsverrats bestimmt, weil er durch seine ‘kämpferischen’ Reden die Arbeiterklasse am besten spalten kann. Gerade der ‘linke’ Bleicher war es, der die Arbeiterjugend vom Kampf abgetrennt hat … Auch für die gesamte Arbeiterklasse soll der Lohnstopp noch durchgeführt werden. Nur sieben Monate soll die Laufzeit des neuen Tarifvertrages betragen … In den Betrieben wächst die Bereitschaft, ohne die IGM-Führer zu kämpfen. Daher geben diese Herren sich alle Mühe, die Streiks auf eine Stunde zu begrenzen. Dort, wo es ihnen nicht mehr gelingt, werden Streiks abgewürgt, SPD-Betriebsräte feuern fortschrittliche Kollegen wie bei Krupp in Essen oder bei Opel in Rüsselsheim …

Der Schlichtungsverrat in Nordwürttemberg/Nordbaden ist direkt von der Regierung gesteuert worden … So wie SPD und CDU im Bundestag zusammenarbeiten, so spielen auch ihre Schlichter in der Metalltarifrunde ein abgekartetes Spiel. Nachdem SPD - Veit seinen 7,5 Prozent-Schiedsspruch abgegeben hat, wird CDU - Katzer jetzt in NRW seinen Schiedsspruch verkünden. Arbeiter, die Kumpanei von SPD und CDU soll Euch verwirren und den Weg zum Lohndiktat ebnen … lasst Euch nicht ablenken von denen, die das Lohndiktat beschlossen haben: von Brandt und Schiller. Arbeiter, nur der gemeinsame Kampf ohne und gegen die rechten Gewerkschaftsführer, der Kampf gegen Schlichtungsverrat und Lohndiktat kann uns zum Erfolg führen.”

Enthalten sind u. a. auch Berichte über die Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB und des KJVD in Baden-Württemberg bei Voith Heidenheim („Der Rote Voith Arbeiter“) und bei Bosch Stuttgart („Die Rote Bosch-Leuchte“).
Q: Rote Fahne, Extrablatt: Kampf dem Schlichtungsverrat, Bochum, November 1971.

Rote Fahne, 2. Jg., November 1971, Extrablatt, Seite 1

Rote Fahne, 2. Jg., November 1971, Extrablatt, Seite 2

Rote Fahne, 2. Jg., November 1971, Extrablatt, Seite 3

Rote Fahne, 2. Jg., November 1971, Extrablatt, Seite 4


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