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Rote Fahne, 3. Jg., 10.1.1972, Nr. 1

10.01.1972:
Die Nr. 1/1972 der „Rote Fahne - Zentralorgan der KPD/ML“ erscheint mit dem zentralen Artikel: „Dollarabwertung - Keine Rettung für verfaulenden Kapitalismus.”

Ausgeführt wird u. a.: „Abwertung des Dollars um knapp 8 Prozent - das war das wichtigste Ergebnis der Beratungen des 'Zehnerclubs' in Washington, in dem die Finanzminister der zehn stärksten kapitalistischen Länder vereinigt sind. Diese Abwertung ist ein schwerer Schlag für den Dollarimperialismus, der in den letzten 25 Jahren versucht hatte, sich als ‘Weltpolizist’ aufzuspielen und alle Völker zu unterjochen … Aber überall nahmen die unterdrückten Völker und die werktätigen Massen den Kampf auf: Gegen Unterdrückung und Ausbeutung - für nationale Unabhängigkeit und Befreiung vom kapitalistischen Joch. Immer machtvoller wuchsen diese Kämpfe - besonders der vereinte Kampf der indochinesischen Völker in Vietnam, Laos und Kambodscha fügte den Imperialisten eine Niederlage nach der anderen zu … Die Dollarkrisen, die sich in den letzten Jahren häuften, erschütterten nicht nur die USA, sondern das gesamte westliche System …

Damit bestätigte sich voll und ganz das hervorragende Urteil des Genossen Enver Hoxha, dass die Krise ‘ein offenkundiger Ausdruck der allgemeinen wirtschaftlichen, politischen, militärischen und ideologischen Krise des gesamten kapitalistischen System ist‘ … Der Ausweg der Imperialisten ist nicht der Weg der Völker der Welt … Das Ziel unseres Kampfes kann nur die sozialistische Revolution sein - denn so können die Ursachen der Handelskrisen beseitigt werden … Darum ist das sozialistische China ein wirkliches Vorbild für die Völker der Welt, darum ist der Ausweg aus den imperialistischen Kriegen und Krisen auch für die westdeutsche Arbeiterklasse die sozialistische Revolution, die Errichtung des sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaates. Auf diesen Weg wird die KPD/ ML die westdeutsche Arbeiterklasse führen.”

Im Artikel: „Mehr Klarheit über die Aufgaben der Partei. Stellungnahme der Betriebsgruppe Conti zum Aufruf des Zentralbüros” heißt es von dieser Betriebsgruppe im CPK - Bereich in Hannover in Niedersachsen: „Die Betriebsgruppe Conti hat in den letzten Wochen eine intensive Diskussion über die Fehler und Schwächen geführt. Ausgangspunkt der Diskussion waren allerdings nicht die politischen Fehler, sondern die Tatsache, dass Dauer und Intensität unserer Betriebsarbeit dem Grad der Vorwärtsentwicklung der BG nur ungenügend entsprechen, dass unsere Anstrengungen nicht in einem befriedigenden Verhältnis zu unseren Erfolgen stehen.”

Als Ursachen der Fehler der KPD/ML-ZB in der Metalltarifrunde (MTR) werden genannt:
- Unterschätzung der historischen Rolle der Partei
- Ungenügende Anwendung der Massenlinie
- Keine Klarheit in den konkreten taktischen Aufgaben und Zielen.

Die KPD/ML-ZB habe keine klare Linie in den Fragen:
- der Massenlinie
- in der Überprüfung ihrer konkreten Politik
- in der Umstellung ihrer Parteiarbeit auf ‘revolutionäre Art‘
- in der Schulung und Erziehung der Arbeiter.

Die BG Conti zieht die Schlussfolgerung, dass an erster Stelle die Aufgabe der „ideologischen Klarheit” für die weitere Arbeit stehen muss. Es muss „über die Rolle der BG als Grundorganisation einer KP” reflektiert werden, „ihre Ziele und Aufgaben am Beginn der revolutionären Flut und im Hinblick auf den gegenwärtigen Stand des Parteiaufbaus” müssen deutlich sein. Auf der Grundlage der ‘Dialektik der Massenlinie’ „muss die BG entsprechend der politischen Linie der Partei und gestützt auf die Erfahrungen der Massen sowie spezieller Untersuchungen politisch-analytische Arbeit leisten und klare betriebliche Kampfziele aufstellen. Die Ausarbeitung eines betrieblichen Kampfprogramms ist hier ein geeigneter Anfang; die BG wird dieses Kampfprogramm nur nach intensiven Beratungen mit den Massen, nach gründlichen Konsultationen mit den Kollegen aufstellen können und auf diese Weise lernen, ihre Arbeit in engster Verbindung mit den Massen zu leisten … Nachdem die BG ihre politischen Untersuchungen, Analysen usw. in einem Plan verarbeitet hat, ist der nächste Schritt, den Einsatz der verschiedenen Kampfmittel wie den Einsatz der sympathisierenden Kollegen im Betrieb, die Formen der Unterstützung der Kampfziele durch die Kollegen festzulegen. Schließlich muß die BG die sympathisierenden Kollegen an die Partei heranführen, sie an der praktischen Arbeit teilnehmen lassen und sie ideologisch und politisch schulen”.

In der Rubrik: „Der Kampf in den Betrieben“ wird berichtet aus Bremen von Klöckner, wo die Betriebszeitung der KPD/ML „Roter Metall-Arbeiter“ die „Verrätereien der SPD- IGM- und DKP-Führer“ entlarvt, die „den Kampf der Stahlwerker verraten“, aus Wattenscheid von der Zeche Holland, wo die Betriebszeitung der KPD/ML „Vor Ort“ den „verräterischen Betriebsräten“ den Kampf angesagt hat.

Weitere Artikel sind:
- Stahlwerker: Brandts Diktat nicht hinnehmen
- Bangla Desh - Marionette Indiens. Der nächste Krieg gegen Pakistan wird vorbereitet
- Kampf den verräterischen Betriebsräten
- Zum DKP-Parteitag (Teil 2): Die Frage der Haltung gegenüber Stalin - eine grundsätzliche Frage für die gesamte internationale kommunistische Bewegung
- Erst Freundschaft, dann Wettbewerb. Zum Besuch der chinesischen Tischtennismanschaft in Frankfurt (vgl. 2.1.1972)
- Rebellion ist berechtigt: 5 Jahre Shanghaier Januarrevolution
- Indochina: Glänzender Sieg der Volksbefreiungsarmee
- US Bombenterror
- Polizeimord an Georg von Rauch. Verbrechensbekämpfung nur ein Vorwand: Das eigentliche Ziel: Unterdrückung der Arbeiterklasse.

Eine Anzeige wird geschaltet für die Broschüre des Zentralbüros: „Die Januarrevolution von Schanghai. Eine Auswahl von Dokumenten, Aufsätzen und Reden”. Sie soll Mitte Februar erscheinen. „Die Broschüre zeigt anschaulich die Bedeutung der Großen Proletarischen Kulturrevolution und schildert den Verlauf am Beispiel der Ereignisse in Shanghai.“

Außerdem wird für die Schrift des Rotfront-Verlags Kiel: „In der Geschichte der PAA geblättert“ geworben. Erstmals wird auch von der Existenz eines RF-Leserkreises in Essen berichtet.
Q: Rote Fahne, Nr. 1, Bochum, 10.1.1972.

Rote Fahne, 3. Jg., 10.1.1972, Nr. 1, Seite 1

Rote Fahne, 3. Jg., 10.1.1972, Nr. 1, Seite 2

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Rote Fahne, 3. Jg., 10.1.1972, Nr. 1, Seite 6

Rote Fahne, 3. Jg., 10.1.1972, Nr. 1, Seite 7

Rote Fahne, 3. Jg., 10.1.1972, Nr. 1, Seite 8

Rote Fahne, 3. Jg., 10.1.1972, Nr. 1, Seite 9

Rote Fahne, 3. Jg., 10.1.1972, Nr. 1, Seite 10


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