Es können hier nur einige Ausgaben des 'Hochschul-Info', mit dem die GIM ab dem Wintersemester 1977/78 ihre Intervention in der Studentenbewegung koordinierte, vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.
10.09.1977:
In der GIM erscheint das 'Hochschul-Info' Nr. 2 (vgl. 15.10.1977) mit dem "Protokoll der ZK-Hochschulkommission vom 03.-04./09./'77" mit Berichten aus Hamburg, Göttingen, Freiburg, Heidelberg, Konstanz, Baden-Württemberg und Berlin sowie den "Thesen zu einer Hochschulplattform" von David und Kattrin (Heidelberg).
Quelle: GIM: Hochschul-Info Nr. 2, O. O. 10.9.1977
15.10.1977:
In der GIM erscheint das 'Hochschul-Info' Nr. 3 (vgl. 10.9.1977, 12.12.1977) mit den Beiträgen:
- "Protokoll ZK-Hochschulkommission Sitzung vom 1./2.10.77" auf der die Neuherausgabe der Hamburger HRG-Broschüre in überarbeiteter Form beschlossen wurde;
- ein Brief "An die Hochschulverantwortlichen der OGs" vom 10.10.1977 zu den Thesen zum Wintersemester;
- "Thesen zur Situation und unsere Aufgaben an den Hochschulen im Wintersemester 1977/78" vom 9.10.1977;
- Materialien zur Demokratischen Gegenhochschule (DGH);
- - "Darstellung des Konzepts der DGH";
- - "DGH: Kritik eines frommen Wunsches!", ein Flugblatt der Bereichsgruppe Germanistik der GIM Hamburg in Zusammenarbeit mit der Bereichsgruppe Pädagogik aus dem Sommersemester;
- - "Thesen zur Demokratischen Gegenhochschule (DGH)" aus Göttingen;
- - "Thesen zur demokratischen Gegenuniversität - DGU" aus Konstanz;
- - Literatur zur DGH;
- - "Steffen Lehndorff, Referat auf 7. BuVo-Tagung des MSB (RB 4/77)";
- - "Klaus Naumann, Demokratische Gegenuniversitäten aufbauen (RB 5/77)"
- ein Flugblatt "'Demonstration: Freigabe der Asta-Gelder!'" aus Hamburg, das zur Demonstration am 18.5.1977 aufruft und zu dem es heißt: "Auf Wunsch der Mehrheit der Hamburger HS-Zelle drucken wir hier ein Flugblatt zur Bilanz des Hamburger Uni-Streiks ab, das als Gegendarstellung zu dem Artikel in 'was tun' 162 gilt."; sowie
- "Sozialistische Hochschulpolitik - Kampf dem kapitalistischen Bildungssystem! (Von Mike, Nbg.; größtenteils identisch mit Grundlage der HS-Politik der OG Nbg.)" aus Nürnberg vom Sept. 1977.
Q: GIM: Hochschul-Info Nr. 3, O. O. 15.10.1977
29.10.1977:
In der GIM tagt die ZK-Hochschulkommission. Im Protokoll heißt es u.a.:"
Heidelberg: AStA tut so gut wie nichts. So mußte durch eine Unterschriftensammlung eine Uni-VV einberufen werden. Durch Abwiegelung des AStA kamen nur 500-600 Leute. Auf der daraufhin eine Woche später stattfindenden nächsten VV kamen dann 1200 Studenten. Dort wurde die Urabstimmung beschlossen. Der AStA ist aufgefordert, sich an der Mobilisierung zur Demo in Stuttgart zu beteiligen, was er aber so gut wie nicht macht, mit der Begründung, es gäbe Wichtigeres (Repression, Suspendierung von Prof. Brückner). Am 2.11. werden auf einer Uni-VV die weiteren Schritte beschlossen. Es ist recht unwahrscheinlich, daß die Urabstimmung erfolgreich ist.
Freiburg: Die Aktionseinheit für den Streik hat Auftrieb durch die Mitarbeit aller Fachschaftsräte und Basisgruppen bekommen. 1200 Studenten waren bei der Uni-VV, auf der die Urabstimmung für einen Streik beschlossen wurde. Gleichzeitig führt jetzt der GEW-AStA zusammen mit dem RCDS eine Gegenabstimmung auf Grundlage eines Beschlusses des Studentenrates für 'Hochschultage' durch. Das Quorum (33 %) wird auf kein en fall erreicht werden. Allerdings konnten teile des LHV für eine Mitarbeit im Streikrat gewonnen werden.
Konstanz: Uni-VV mit 900 Studenten beschließt Urabstimmung über Streik. Nach Intervention des KBW wird ein extrem hohes Quorum festgesetzt (50 % Beteiligung, 75 % für Streik). Das Quorum ist erfüllt worden.
Nürnberg: Auf der Landesastenkonferenz ist ein 1-wöchiger Streik beschlossen. GIM lehnt es ab, heute von Streik zu sprechen. Es soll auf jeden Fall mit mindestens einem Bus nach Stuttgart gefahren werden.
Frankfurt: Die laue Situation an der Uni wird durch die Kungelei um die AStA-Bildung noch verschärft. Da die Jusos angesprungen sind, wird es jetzt wahrscheinlichen einen Sponti-Minderheitsasta geben. Sonst ist auch nicht viel an der Uni passiert.
Saarbrücken: Im SS 77 haben GIM und MSB zusammen eine Urabstimmung gegen das HRG durchgeführt. Die Beteiligung lag unter 25%; auch der MSB zog nicht so recht mit. Jetzt im WS sieht es nicht berauschend aus.
Köln: Bis jetzt ist noch nicht viel gelaufen. Am Tag zuvor fand eine breitunterstützte Veranstaltung zu Göttingen und BA-WÜ statt, die allerdings mit 80 Leuten recht mager besucht war. Man versucht, nach Stuttgart zu mobilisieren.
Göttingen: Zur Zeit herrscht allgemeine Rat- und Perspektivlosigkeit. Man befindet sich voll in der Defensive, Aktionslosungen ziehen nicht mehr. Von Streik kann man überhaupt nicht reden. Wichtigste Aufgabe jetzt ist es, durch inhaltliche Aufklärungsarbeit langsam wieder Einrüche zu erzielen.
Hamburg: Bis jetzt wurde über Bawü kaum, über Göttingen überhaupt nicht informiert. Auf der nächsten Uni-VV will der MSB seine DGH resolutionsmäßig beschließen lassen. Urabstimmungstext wird MSB-Sektierertum bestätigen. GIM plant Schwerpunkt 'Verteidigung demokratischer Rechte'
Berlin: Situation an der TU ist sehr mau. An der FU ist ein Streik möglich, je nach der Situation im Bundesgebiet. An der PH könnte ein Streik möglich sein; der AStA soll dort aufgelöst werden. VV mit 700 Leuten hat Urabstimmung für Streik beschlossen.
Speziell zu Baden-Württemberg ist zu sagen, daß schätzungsweise 1/3 aus dem Streik ausscheren wird. Vor allem an den großen Unis ist die Situation schlecht. An den Fachhochschulen und kleineren Unis dagegen ist die Streikbereitschaft vorhanden."
Q: GIM: Hochschul-Info Nr. 4, O. O. 12.12.1977, S. 2f
26.11.1977:
In der GIM tagt die ZK-Hochschulkommission. Im Protokoll heißt es u.a. zum HRG-Streik:"
Der Anlaß der geplanten ASTA-Auflösung in Baden-Württemberg hat nicht zu erwarteter Streikbewegung geführt. Die Unis, die gestreikt haben, brachen schnell ab, Heidelberg u. Freiburg beteiligten sich z. B. nicht. Einige Fachhochschulen streikten länger eine Woche, insgesamt haben FHS härter als Unis gestreikt, so die FHS Konstanz mit einer Streikwoche nach 10.11.! Demonstration am 9.11. in Stuttgart war Höhepunkt der Bewegung. 40.000. Allerdings Schwierigkeiten, die richtigen Parolen zu finden, was bei Teilen gewisse Perspektivlosigkeit im Kampf gegen HRG ausdrückt (…). Demo hatte für viele Unis Alibifunktion, danach nichts weiter zu machen (Konstanz). Aus Konstanz waren 20% der Studenten in Stuttgart, große Kontingente aus Tübingen (kein Streik, eine Woche Unruhe mit Warnstreiks). In Göttingen Solidaritätsdemo mit 6000. NRW, HH, Bremen hat Solidarität nicht geklappt, KB hat in HH für Anti-Repressionsdemo 3 Tage später mobilisiert.
Westberlin Solidaritätsdemo mit 5000, breit mobilisiert vom AStA-PH, Maos, USTA, ADS haben sich geweigert zu mobilisieren, liefe alles auf Repression hinaus, Gefahr öffentlicher RAF-Sympathie.
…
Frankfurt: volle VV, Reihe politischer Veranstaltungen. Mo Uni-VV über Streikbeschluß, UA läuft, MSB tritt z. ersten Mal seit 73 auf. GIM: kein Streik, inhaltliche Arbeit. UA-Quorum: 30% d. eingeschr. Stud. StuPa selbst aufgelöst, Juso-Vorstand verbietet HS-Gruppe Bündnis mit Spontis, Neuwahlen Dez., versuchen (wir) linke Bündnisliste, Erfolg fraglich. Zu Stuttgart-Demo praktisch niemand.
Darmstadt: evtl. streikt die ev. FHS ab 28.11. Beteiligung an UA 75%, davon 68% für Streik. Andere FHS ausgeblutet vom SS, Aktionstage. TH UA mit 57,5% Beteiligung, davon für Streik 64%, Quorum nicht erreicht.
Aachen: An Uni 3 UA, eine gegen Terrorismus, für Aktionstage, Ergebnisse noch nicht da. Zweite LHG-Aktionstage (RCDS, Fachschaften), dritte JUSO / SHB / MSB / Basisgr. für 14 Tage-Streik.
Marburg: Am 23. auf Uni-VV 14gägigen Streik beschlossen, kaum Kampfbereitschaft.
NRW: kein genauer Überblick., LAK schickt keine Berichte seit 2 Wochen.
Köln: FHS wird streiken, PH unbefristet. Uni UA gelaufen, Quoren wahrscheinlich erfüllt, LAK-Aufruf für 14 Tage (GO-Mehrheit), VV gut besucht 1500. GO'ler intervenieren massiv, 30 Leute auf VV-Rednerliste. Streikbereitschaft da, DGH viel Wind, wenig dahinter. GIM interveniert mit Aktionseinheit 'Kritische Hochschule' aus SB, GIM, Ableger 'Neue Rheinische Zeitung'. Intervenieren während Aktionen gemeinsam, vorher Absprachen. GIM: Streik ja, aber legitimiert durch entsprechende Mobilisierung, hohe Quoren etc. (40%), permanente VV-Kontrolle.
Voraussichtlich keine bemerkenswerten Aktionen, außer FHS.
Westberlin: FU-VV empfiehlt unbefristeten Streik ab 21. Resolution USTA, KSV, GIM 80% Mehrheit gegen ADS/Juso. Ab Montag die meisten FB im Streik, außer Medizin, Jura fraglich. Mobilisierung noch nicht groß genug. Allgemeine Streikmüdigkeit. TU streiken einige FB unbefristet. PH mit starker Mobilisierung unbefristet ab 28. FHSS, EFHSS ebenfalls ab 28., TFH ab 25., Zweiter Bildungsweg noch unklar, noch VVs. FH Wirtschaft läuft UA. Evtl. Streik ab 28. GO-Konzepte bis auf wenige FBs abgefahren. Senator Glotz auf kombinierter Taktik (flexibel in Diskussionen / hart in Drohbriefen) versucht mit Versprechen der liberalen Umsetzung des HRG die Spitzen geschickt abzubrechen, intelligenter als vorher Senator Löffler.
Göttingen: Auseinanderklaffen Potential und Perspektive. Auswirkung GIM als einzige gegen Streik, unterstützen trotzdem UA, benutzen um auf FB-Ebene Kräfteverhältnisse zu verändern. KB mit politischem Wechselband: erst UA für pol. Mandat d. AStA, dann für Flächenstreik, schließlich auf voller VV relativ spontaner Streikbeschluß, vorher UA.
Bayern: evtl. schafft MSB in München Streikbeschluß auf VDS-Resolution, Würzburg evtl. auch, hängt von Fachschaftsinis ab. Gesamt keine große Perspektive.
Nürnberg: FHS-Streik auf GO-Perspektive. Uni wahrscheinlich nichts, höchstens WISO, sonst Quoren nicht erreicht. GIM per Fachschaftsini als einzige gegen Streik. Schon jetzt allg. Gefühl der Niederlage.
Saarbrücken: SS bereits UA über Streik gegen LHG, Quorum damals nicht erreicht. Gelungen nicht veröffentlichten Referentenentwurf im Ministerium zu fotokopieren. Auch die Fachschaften sollen abgeschafft werden, Ordnungsrecht hält sich Minister offen. Große Mobilisierung, VV zum ersten Mal beschlußfähig mit 1000, UA beschlossen, 45,7% Beteiligung, davon 78,1% für Streik befristet 1 Woche. GIM für Streik aufgetreten, obwohl diese Mobilisierung nicht erwartet. PH UA 43,8% Beteiligung, davon 87% für Streik, FHS erst gegen Streik, überlegen es sich noch mal. Musik-HS Quorum knapp verfehlt, trotzdem Streik. Streikkonzept wesentlich DGH. GIM-Flugi gegen DGH auf Unverständnis gestoßen, alle sehen in DGH nur Gegenveranstaltungen, reformistisches Konzept MSB nicht klar herauskristallisiert. Fachschaftsrat Physik (GIM) drei Veranstaltungen: 1. AKW und Stad d. Bewegung, 2. Pol. Gef. im Iran (mit pers. Stud.), 3. Pol. Gefangene in Bulgarien (mit Amnesty Int.)"
Zu den GEW-Studentengruppen heißt es:"
Köln: GEW-Stud.gruppe neu entstanden, Linie ähnlich 23 Thesen des DGB, generelle Fristerrichtung mit einigen Abweichungen.
Erlangen: keine eigene Stud.Gruppe, sondern GEW-HS-Gruppe, in der Studenten gleichberechtigt. Linie: normale GEW-Positionen, versuchen konkrete Konflikte aufzugreifen, z.B. Konkordats-Lehrstuhl. Für GIM keine pol. Schwierigkeiten, nur personell, eine Gen. besucht unregelmäßig Versammlungen.
Konstanz: keine GEW an der HS.
Göttingen: GEW-Ausschuß für Stud. gegründet, vor a. MSB. DKP dominierte GEW-Ortsleitung. Im letzten Jahr mitgearbeitet ohne viel Effekt.
Freiburg: GEW mit formal 250 Mitgl., auf VVs 20-30. Vorstand aus Juso + Unabhängigen, arbeiten in Fachschaftsgremien und AStA, Stamokap und GO kein Einfluß, SPD-dominiert.
Westberlin: KHG-Vorstand abgewählt, jetzt Unorg., Einflußmöglichkeiten gegeben, Personalschwäche, kaum Mitarbeit."
Berichtet wird auch vom Treffen der Basisgruppenfraktion in Marburg und von der Arbeit zur Jugendarbeitslosigkeit.
Q: GIM: Hochschul-Info Nr. 4, O. O. 12.12.1977, S. 4ff
12.12.1977:
In der GIM erscheint das 'Hochschul-Info' Nr. 4 (vgl. 15.10.1977, 30.1.1978) mit den Texten:
- "Protokoll der Sitzung der ZK-Hochschulkommission vom 29.10.77";
- "Protokoll der ZK-Hochschulkommission vom 26.11.77";
- ein Rundbrief an die Ortsleitungen und Hochschulzellen zu einer Iran-Kampagne;
- eine Aufforderung zur Mitarbeit an der 'was tun';
- Auszüge aus der Broschüre "Probleme der Studentenbewegung" der LCR Frankreich;
- ein Rundbrief zur Jugendarbeitslosigkeit; sowie
- einige Artikel zur Jugendarbeitslosigkeit, u.a. von Hanns Brauser.
Q: GIM: Hochschul-Info Nr. 4, O. O. 12.12.1977
30.01.1978:
In der GIM erscheint das 'Hochschul-Info' Nr. 5 (vgl. 12.12.1977) mit den Beiträgen:
- "Zu diesem Info und zur nächsten Sitzung der Hochschul-Kommission";
- "Stand der Aachener Hochschularbeit, VDS-Streik in AC, Arbeit der nationalen Leitung;
- "Betr.: 'HOCHSCHUL-INFO-DIENST'" ein Hinweis auf diesen Ableger des 'ID', aus Aachen;
- "Gesamtschule - Reform (Leichen) Modell der bürgerlichen Gesellschaft";
- "Betr.: VDS-MV";
- eine Presseerklärung der Vertreter der Jusos und des LHV vom 1.1.1978 zur Einstellung ihrer Arbeit im VDS-Vorstand;
- ein Brief des LHV an "Liebe Kollegen in den Aste" vom 12.1.1978 zur Einstellung der Arbeit im VDS-Vorstand;
- eine Presseerklärung des VDS vom 12.1.1978 mit der Stellungnahme der Vertreter von MSB und SHB zur Einstellung der Arbeit von Jusos und LHV im VDS-Vorstand;
- ein Brief des VDS vom 13.1.1978 an alle Asten mit der Erklärung der Vertreter von MSB und SHB zur Einstellung der Arbeit von Jusos und LHV im VDS-Vorstand;
- eine 'SHB press' mit der einer Presseerklärung des SHB vom 17.1.1978 zur Einstellung der Arbeit von Jusos und LHV im VDS-Vorstand;
- ein vom AStA der Uni Konstanz verfasstes Protokoll des Basisgruppen-Seminars am 7.1.1978 in Marburg, in dem es auch heißt: "In KN findet im Janaur (24.) noch Asta-Wahl statt, … . Im Januar noch ist der Listenschluß für die Ende des Semesters stattfindenden Senatswahlen. Für das Stupa will der MSB richtige Listenwahlen, wir treten stattdessen für ein 'Stupa' aus Fachschaftsvertretern ein. Die studentischen Bündnislisten für den Senat kommen z. T. nicht zustande wegen Widerstand von GEW, Jusos, LHV und einigen BGen. In Stuttgart sind die Basisgruppen der Meinung, daß Senatsausschuß nicht lahmgelegt werden kann, und treten zusammen mit Fachschaften, KSG und KSV für aktiven Wahlboykott ein (evtl. auch mit den Jusos?).";
- ein Brief aus Konstanz, wo die GIM aus dem AStA abgewählt wurde und die KHG des KBW nur 12 Stimmen erhielt;
- "Betr.: Bundes-Studienreformkommissionen";
- "Staatliche Gängelung statt Studienreform";
- "Grundsätze für Studienordnungen" der KMK vom 12.9.1977;
- "Informationen der westdeutschen Rektorenkonferenz (WRK) für die Besetzung der Ständigen Kommission für die Studienreform"; sowie
- "Terminkalender der Kultusministerkonferenz für die Einrichtung von Studienreformkommissionen".
Im "Protokoll der ZK-HS-Kommission vom 6.1.78" wird zum Punkt "Semesterbilanz / Streikbilanz" berichtet aus Frankfurt:"
Streik kam kaum zustande; starke Demobilisierung der Basisorganisationen; Streik hatte demobilisierende Wirkung; wiederholte Stupawahl: absolute Mehrheit für Spontis und spontaneistische SBler auf gemeinsamer Liste".
Aus Westberlin wird berichtet:"
2 Wochen Streik nicht vergleichbar mit Streik im WS 76/77; Zelle im äußerst desolaten Zustand; dementsprechend GIM-Aktivitäten = 0; UStA-Rat fungierte erstmals als Streikrat".
Aus Nürnberg wird berichtet: "Streik wurde ohne Mehrheit angeleiert; im SS geschaffene Basisstrukturen in schlechter Verfassung".
Aus Saarbrücken wird berichtet: "Streik erfolgreich; einige FBs haben nicht gestreikt; 5 Gen für Sympi-Struktur gewonnen".
Aus Heidelberg wird berichtet:"
Auseinandersetzung um das LHG Mittelpunkt der Semesteraktivitäten; bei VDS-Streikabstimmung mobilisieren die Spontis gegen Streik; Resultat: Beginn einer noch andauernden Demoralisierung; Streikquorum nicht erreicht; Versuch Büchertischverbot einzuführen wurde durch gemeinsame Aktion der linken Orgs. verhindert; momentan absolute Ruhe an der Uni; Sponti-scene löst sich auf; OG Plant Aufbau einer Sympi-Struktur."
Aus Göttingen wird berichtet:"
Streik wurde als Pflicht-Übung aufgefasst; Perspektivdiskussionen laufen an; kaum Demoralisierungserscheinungen; GIM verläßt AStA; Begründung: an der Entscheidung Streikabbruch ja / nein kristallisiert sich die diskontinuierliche und inkonsequente AStA-Politik, OG nicht mehr beeit diese Politik zu verantworten; Arbeitsperspektiven: Demo. Rechte, Akademikerarbeitslosigkeit (u.a. Perspektive 1. Mai), Intervention in der Perspektivdiskussion".
Aus Hamburg wird berichtet:"
Hohe Zustimmung zu VDS-Streik und VDS-Konzeption; außer 2 spektakulären Veranstaltungen keine polit. Aktivitäten (!); Auftreten einer Gruppierung 'Hochschullehrer gegen Berufsverbote': großer Einfluß, Positionen mit DGB-Positionen identisch; GIM-Intervention: gegen Streik! Streikbeschluß Schwerpunkt demo. Rechte".
Q: GIM: Hochschul-Info Nr. 5, Frankfurt 30.1.1978
Letzte Änderung: 04.11.2019