Das hier vorerst noch lückenhaft dokumentierte 'Rote Blatt München' umfasst den Zeitraum von der Auflösung des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) auf Bundesebene bzw. seiner Umwandlung auf örtlicher Ebene in Rote Zellen, die sich dann anschließend wiederum fraktionieren, wobei die Arbeitskonferenz-Fraktion (AK) der Roten Zellen München aus der Redaktion des 'Roten Blattes München' herausgedrängt wird, so dass dieses schließlich zum Organ des Zentralverbandes der Roten Zellen (ZVRoz) wird, das dem KSV der KPD nahesteht.
Neben hochschulpolitischen und politökonomischen Artikeln finden sich im 'Roten Blatt' auch zahlreiche Dokumente zur Fraktionierung der Münchener Linken.
25.01.1970:
Es erscheint erstmals das 'Rote Blatt München' (vgl. 15.2.1970), herausgegeben von den Roten Zellen Germanistik (Rotzeg) und Zeitungswissenschaften (RotzZeiWi), der Basisgruppe Technologie und dem AStA der LMU.
Der Leitartikel behandelt die "Einheitliche Schulung der Roten Zellen".
Weitere Beiträge sind:
- "KPD/ML: Zur Kritik der Arbeiterbasisgruppen" (ABG) bzw. ihrer Kampagne 'Klassenkampf statt Wahlkampf';
- "Eine Antwort, die sich die KPD/ML verdient hat";
- "Erster internationaler Kongress der 'Palästinakomitees'"; und
- "Zur Technologiearbeit".
Quellen: Münchner Studentenzeitung Nr. 2, München 28.1.1970, S. 6; Rotes Blatt München Nr. 1, München 25.1.1970
15.02.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 2 (vgl. 25.1.1970, 8.3.1970), herausgegeben von den Roten Zellen Germanistik (Rotzeg), Jura (RotzJur) und Zeitungswissenschaften (RotzZeiWi), der Basisgruppe Technologie und dem AStA der LMU mit dem Leitartikel "Germanistik - Luxus oder Sozialwissenschaft".
Weitere Beiträge sind:
- "Zum Problem der Sozialisation im Kapitalismus";
- "Zur Frage der ausländischen Arbeiter";
- "Gründung der Roten Zelle Jura (ROTZJUR)";
- "Druckerkampagne der KPD/ML und der Roten Zelle ZW", die im Herbst begann und von der das letzte Flugblatt dokumentiert wird;
- "Bilanzanalyse der Schnellpresse (Heidelberger Druckmaschinen AG)" aus dem 'Roten Forum' Heidelberg;
- "Zum Verhältnis von Avantgarde und Masse bei Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht" aus der 'Apo Press' Hamburg;
- "Organisationsmodelle der Gruppen" der norddeutschen Arbeitskonferenz bzw. der Roten Garde Kiel, aus der 'Apo Press' Hamburg;
Q: Rotes Blatt München Nr. 2, München 15.2.1970
08.03.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 3 (vgl. 15.2.1970, 29.3.1970), herausgegeben von den Roten Zellen Germanistik (Rotzeg), Jura (RotzJur) und Zeitungswissenschaften (RotzZeiWi), der Basisgruppe Technologie, den ASten der LMU und TU zur "Unione" in Italien mit den Artikeln:
- "Vorbemerkung";
- "Die kommunistische Partei der Epoche der Mao tse-tung Ideen";
- "Dokument einer Gruppe von Genossen, die als Mitglieder Unione militant gearbeitet haben";
- "Die Parteistruktur"; sowie
- "Die UCI ein Jahr nach ihrer Entstehung".
Q: Rotes Blatt München Nr. 3, München 8.3.1970
29.03.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 5 (vgl. 8.3.1970, 12.4.1970), herausgegeben von den Roten Zellen, der Projektgruppe Technologie und dem AStA der LMU unter der Schlagzeile "Die ideologischen Auseinandersetzungen führen! Die Praxis vorantreiben! Die revolutionäre Organisation aufbauen!".
Weitere Beiträge sind:
- Monika Steffen / Meino Büning: "Einige Beiträge zur Diskussion der BV-Frage" des SDS;
- Ernest Mandel: "Die Rolle der Intelligenz im Klassenkampf - Referat vom 29.1.70 in Bonn"; und
- "Die nächste Aufgabe der kommunistischen Intellektuellen wahrnehmen - die Organisierung des Proletariats vorantreiben. Rotzeg-Gründungserklärung".
Q: Rotes Blatt München Nr. 5, München 29.3.1970
12.04.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 6 (vgl. 29.3.1970, 18.5.1970), herausgegeben von den Roten Zellen Germanistik (Rotzeg), Jura (RotzJur) und Zeitungswissenschaften (RotzZeiWi), der Projektgruppe Technologie und den ASten von LMU und TU mit "Materialien zur Organisation der Arbeiterbasisgruppen" (ABG) bzw. deren VV mit 40 Stimmberechtigten, bei denen es sich handelt um:
- "Antrag der Roten Zellen an die Vollversammlung der Arbeiterbasisgruppen v. 27.3.70", der angenommen wurde, auf Teilnahme eines Beobachters;
- "Resolution der Werktätigen in den Arbeiterbasisgruppen";
- "Zur Organisation der ABG";
- "Zur Frage der Zeitung";
- "Zur Frage der programmatischen Erklärung";
- "Zur Organisationsfrage"; sowie
- "Entwurf der Gliederung einer programmatischen Erklärung".
Angekündigt werden zwei Seminar der Roten Zelle Philosophie (RotzPhil). Geworben wird für die Broschüre "Zur Palästinafrage".
Q: Rotes Blatt München Nr. 6, München 12.4.1970
18.05.1970:
Vermutlich in dieser Woche erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 7/8 (vgl. 12.4.1970, 1.6.1970), herausgegeben von den Roten Zellen Germanistik (Rotzeg), Jura (RotzJur), Philosophie (RotzPhil) und Zeitungswissenschaften (RotzZeiWi), der Projektgruppe Technologie und den ASten von LMU und TU mit dem Leitartikel "Zur Funktion des Lohnkampfs" und dem Artikel "Verhaltensregeln bei Razzien" der Rechtshilfe. Angekündigt wird die Gründung einer Roten Hilfe am 22.5.1970.
Die "Materialien zur Arbeit und Organisation der Roten Zellen" umfassen;
- "A. Diskussion in der Rotzeg";
- - "1. Die Zentralisation der Roten Zellen vorantreiben!";
- - "2. Einige Aspekte der Verknüpfung von Sozialisations- und Produktionsbereich";
- - "2a. Kritik";
- - "3. Zur sozialistischen Agitation im Reproduktionsbereich";
- - "3a. Analyse der polit-ökonomischen Voraussetzungen und mögliche Arbeitsansätze im Sozialisationsbereich" u.a. zum Projekt Proletarischer Schülerladen; sowie
- "B. Gründungserklärung der Roten Zelle Philosophie".
Q: Rotes Blatt München Nr. 7/8, München O. J. (1970)
01.06.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 9 (vgl. 18.5.1970, 15.6.1970), für das W. Bergmann verantwortlich zeichnet. Die Redaktion wird gebildet aus:
- Rote Zelle Zeitungswissenschaft (Rotz ZeiWi),
- Rote Zelle Germanistik (Rotzeg),
- Rote Zelle Jura (Rotzjur),
- Rote Zelle Philosophie (Rotzphil),
- Projektgruppe (PG) Technologie
und den Asten von Uni und TH.
Die bisherige Auflage des 'Roten Blattes' von 600 Exemplaren sei nun auf 1000 gesteigert worden, man habe allein 350 Abos.
Zu den Kambodschademonstrationen werden Stellungnahmen von ABG und Roten Zellen (vgl. 8.5.1970 und 25.5.1970) abgedruckt.
Bekanntgegeben wird in diesem Zusammenhang noch, daß die ABG im Vietnamkomitee für Frieden und Befreiungskampf mitarbeiten.
Neben dem zweiten Teil des Berichts des Mieter- und Stadtteilarbeitsplenums (MISPL), der u.a. auch zu einem bundesweiten Stadtteilarbeitsseminar in Dortmund (vgl. 12.10.1970) verbreitet wird, finden auch noch Rote Zelle International, Sozialistisches Informationszentrum (SIZ) und die Basisgruppe (BG) Technologie Erwähnung, wobei Letztere wohl mit der PG Technologie aus der Redaktion nah verwandt sein dürfte.
Q: Rotes Blatt München Nr. 9, München 1.6.1970
15.06.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 10 (vgl. 1.6.1970, 29.6.1970), für das Sabine Eckle verantwortlich zeichnet. Die Redaktion konnte um die Rote Zelle Medizin (Rotzmed) erweitert werden. Neben einer Kritik an der Programmatischen Erklärung der ABG und den Äußerungen zur Produktionswerttheorie in deren KAZ Nr.1 vom 1.5.1970, die diese Dokumente als ökonomistisch angreift, wird noch ein Vorschlag für ein Schulungsprogramm der Roten Zellen und eine Diskussionsgrundlage zur Schaffung einer Roten Hilfe (RH) Organisation veröffentlicht.
Q: Rotes Blatt München Nr. 10, München 15.6.1970
29.06.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 11 (vgl. 15.6.1970, 13.7.1970), unter Verantwortung von Rolf Riester. Neben einem Aufruf zum morgigen Protest gegen das Verbot des SDS Heidelberg wird ein Papier der Basisgruppe Medizin (BG Med) zur Gründung einer Roten Zelle Medizin (Rotzmed) und die Gründungserklärung der Roten Zelle Pädagogische Hochschule (PH) veröffentlicht.
Neben einem Artikel "Massenkampf und Organisationsfrage - Zur Rolle der Studentenbewegung in Italien" findet sich noch der Bericht des Sozialistischen Informationszentrums (SIZ). Dort sind jüngst u.a. eingegangen die 'Fragen des Marxismus-Leninismus' Nr. 2 von Marxisten-Leninisten an der FU Berlin, die 'Dokumente zum 1. Mai' vom Berliner Archiv Produktion und die Äußerungen des SDS/ML Bochum zur Kulturrevolution.
Q: Rotes Blatt München Nr. 11, München 29.6.1970
13.07.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 12 (vgl. 29.6.1970, 27.7.1970), für das Wolfgang Bergmann verantwortlich zeichnet. Die Redaktion konnte wiederum erweitert werden und zwar um die Rote Zelle Pädagogik (Rotzpäd) und die Rote Zelle Ökonomie (Rotzök).
Zur Demonstration gegen das Verbot des SDS Heidelberg wird die Rede der ABG zur Demonstration und ein Papier "Antirevisionismus und antifaschistischer Kampf" der Politkommission der Rotzmed abgedruckt, welches betont, daß man den selben Standpunkt wie die beiden assoziierten ABG-Mitglieder habe. Die KPD/ML gehe permanent Bündnisse mit den ABG ein.
Die Rotzmed veröffentlicht auch noch ein Arbeitspapier, in dem u.a. bekanntgegeben wird, daß sich die Basisgruppe Medizin (BGM) den ABG unterordnen wollte. In der BGM habe es drei Ansätze gegeben, einen syndikalistischen, einen theoretischen und einen auf Betriebsarbeit u.a. im Klinikum Großhadern ausgerichteten.
Im SIZ sind u.a. eingegangen der 'Rote Kurs' des SDS Göttingen Nr.5 und vom Juni/Juli, der 'Rote Pfeil' Nr. 8, der auf die AMS Spartakus eingeht, die 'Arbeitermacht' der ML-Studenten in Bonn Nr. 4, die sich mit der dortigen Rotzeg beschäftigt, und der Bonner 'Rote Anfang', der von der Rotzeg herausgegeben wird sowie Schriften der Roten Zelle Rechtswissenschaft Bochum.
Q: Rotes Blatt München Nr. 12, München 13.7.1970
27.07.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 13 (vgl. 13.7.1970, 28.9.1970), für das wieder Wolfgang Bergmann verantwortlich ist.
Eingegangen wird nochmals auf die SDS Heidelberg Demonstration vom 30.6.1970. Enthalten sind auch "Materialien zur Mieterdemonstration" vom 17.7.1970.
Die Projektgruppe Revisionismuskritik verfasste den Artikel "Zur Methode einer Revisionismusanalyse". Es erscheint auch eine Kritik der Gründungserklärung der Roten Zelle Pädagogik (Rotzpäd).
Im SIZ sind u.a. eingegangen die Bonner 'Arbeitermacht' Nr.5/6 zum Übertritt einiger Genossen aus der Betriebsprojektgruppe zu KPD/ML-ZB und KJVD und zu den Trotzkisten der Rotzeg Bonn, sowie die Kieler 'Rote Skizze' Nr.4, über die Gründung der MLHO Kiel durch die Roten Zellen und die von den ML Mainz herausgegebene 'Rote Methode' Nr.1.
Q: Rotes Blatt München Nr. 13, München 27.7.1970
28.09.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 14/15 (vgl. 27.7.1970, 13.10.1970), welches nun von den Roten Zellen München (RZ) herausgegeben und von T. Seyfarth verantwortet wird. Die Titelseite fordert "Solidarität mit den palästinensischen Revolutionären". Zugehörig ist der Artikel "Der Bürgerkrieg in Jordanien und die Aufgaben der Befreiungsbewegungen" aus der 'Al Djabha' vom 20.9.1970.
Der Leitartikel lautet "Arbeitskonferenz der Roten Zellen". Darin wird zur Geschichte der Roten Zellen u.a. ausgeführt, daß diese aus dem Dienstagsplenum entstanden seien, wo sich die führenden Teile der Basisgruppen (BG) trafen. Ein Teil der BG Zeitungswissenschaft habe z.B. die 'Oktoberland' gegründet, aus der dann die RZ Zeiwi hervorgegangen sei. Die Gruppierung Ungerstraße der Rotzeg setzt sich für eine Arbeitskonferenz der RZ (RZ/AK) ein.
Eine "Erklärung der Initiativgruppe zur Gründung der Roten Zelle Naturwissenschaft und Technik" ist von ehemaligen Mitgliedern der Projektgruppe Technologie (PGT bzw. PTM) verfaßt. Die Mehrheit der PGT um G. Mergner habe ein bürgerliches Avantgardekonzept (Gorter, Rühle, Pannekoek) und lehne das Parteikonzept ab, habe aber leider den AStA in der Hand. Der dieser Mehrheit angehörende Politausschuß der PGT wolle nun als Dutzendste Gruppe versuchen die Siemens Lehrlingsgruppe als Basis zu okkupieren.
Anläßlich des Ausschlusses des KSB/ML von der Persiendemonstration (Iran) wird im Beitrag "Material zur Einschätzung der KPD/ML" u.a. über die KPD/ML ausgeführt, daß in München die proletarischen Jugendlichen, bis auf wenige, der Roten Garde (RG) wieder den Rücken kehrten. Aus Hamburg wird zu diesem Anlaß noch der "Offene Brief des Zentralen Aktivisten Kollektivs des SALZ An die Genossen des KJVD und der 'KPD/ML' Hamburg" abgedruckt, der sich an die KPD/ML-ZB bzw. den 'lieben Genossen Debus' wendet. Erwähnung findet auch noch die Nr.1 des 'Schraubstocks' der OG Kassel der KPD/ML-ZB. Geklärt wird die Frage "Revisionismus oder Sozialimperialismus".
Q: Rotes Blatt München Nr. 14/15, München 28.9.1970
13.10.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 16/17 (vgl. 28.9.1970, 28.10.1970) mit dem Leitartikel "Zur Arbeitskonferenz der Roten Zellen" (AK) bzw. "Zur Analyse der Krise".
Für die AK tritt auch die Projektgruppe Technologie (PGT bzw. PTM) ein.
Die Mitglieder der RZ hätten vor den Betrieben die Flugblätter der ABG und deren 'KAZ' verbreitet, seien aber nicht an der Redaktion der 'KAZ' beteiligt worden. Daraufhin habe man die Unterstützung der ABG eingestellt. Das Ende eines Plattformgesprächs zwischen ABG und RZ sei zugleich der Anfang der Arbeitskonferenz gewesen.
Weitere Beiträge sind:
- "Der arabische 'kooperative Sozialismus' und die Rolle der Armee im nasseristischen Ägypten" bzw. "Zum Tode Gamal Abd-El Nassers"; und
- "Vorschlag der ROTZMED zur Schaffung eines zentralen Schulungskaders".
Die Rotzeg übt Kritik an den Äußerungen in der 'KAZ' zum Moskauer Vertrag.
Q: Rotes Blatt München Nr. 16/17, München 13.10.1970; ABG: Rechenschaftsbericht des Zentralen Komitees der Arbeiter-Basis-Gruppen für die Zeit von Mai 1970 bis zum März 1971, o.O. (München) o.J. (1971), S. 38
28.10.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 18/19 (vgl. 13.10.1970, 11.11.1970) als Organ der Roten Zellen München. Der Leitartikel stammt von der der Initiativgruppe Rotznatek (Rote Zelle Naturwissenschaften/Technik): "Materialien zur Kritik der 'Theorie' der Projektgruppe Technologie München" (PGT bzw. PTM).
Mit einer Vorbemerkung des Lehrlingsausschusses der Rotzeg wird aus Berlin das Papier des Rotkol (Rote/s Kollektiv/e) proletarische Erziehung dokumentiert, welches für die Jugendavantgarde eintrete. Eingegangen wird darin auf die Jugendorganisationen Rote Garde, KJVD, SALZ, KJ/ML Hamburg, RJ/ML, SDAJ und den trotzkistischen Spartacus. Auch das Rotkol Info 1 befasse sich mit der Hamburger KJ/ML bzw. MLJ und trete ansonsten für den Aufbau einer Unabhängigen Kommunistischen Jugend (UKJ) ein.
Schulungstermine werden angegeben von Rotzeg, Rotzmed, Rotzphil, Rotzangrom, Rotzök, Rotzjur, IG Rotznatek und den Tiermedizinern.
Q: Rotes Blatt München Nr. 18/19, München 28.10.1970
11.11.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 20 (vgl. 28.10.1970, 2.12.1970).
Die Revolutionäre Arbeiterjugend (RAJ) München berichtet im Artikel "Der Kampf um die Einheit der Arbeiterklasse in der Praxis der RAJ" über ihre Tätigkeit im Handwerksbereich und ihre Kampagne für 500 DM Lehrlingslohn, wofür sie Flugblätter vor Berufsschulen und Betrieben verteilt habe. Tätig sei man auch in der IGM und bei Agfa. Aus den Erfahrungen mit der Schulung im DGB und in der Roten Garde (RG) ergebe sich die notwendige enge Verbindung von Theorie und Praxis.
Enthalten ist auch der "Entwurf zur langfristigen Hochschularbeit der Roten Zellen München".
Q: Rotes Blatt München Nr. 20, München 11.11.1970
02.12.1970:
Es erscheint die Nr. 21 des 'Roten Blattes München' (vgl. 11.11.1970, 23.12.1970) der Roten Zellen unter der Schlagzeile "Solidaritätsdemonstration zur Unterstützung des Kampfes für nationale Freiheit, Demokratie und Sozialismus in Spanien".
Weitere Beiträge sind:
- "Zur Funktion des Staates I" vom Ausschuss III zur Vorbereitung der Arbeitskonferenz; und
- Von der Rotzeg vom 19.11.1970 eine "Richtigstellung der Roten Zellen zum Film 'San Domingo'" von Hans-Jürgen Syberberg.
Q: Rotes Blatt München Nr. 21, München 2.12.1970
23.12.1970:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 22 (vgl. 2.12.1970, 1.2.1971) der Roten Zellen mit dem Artikel "Chile: Über die Wahlurne zum Sozialismus? (Teil I)".
Geworben wird für die Nr. 3 der 'Lateinamerika heute', der Zeitschrift des Vereins Lateinamerikanischer Studenten (AELA) München.
Q: Rotes Blatt München Nr. 22, München 23.12.1970
01.02.1971:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 23/24 (vgl. 2.12.1970, 16.3.1971).
Neben dem Aufruf zur Demonstration gegen den US-Imperialismus am 6.2.1971 und Artikeln des chilenischen MIR sowie über die Einheitsfronttaktik der KI und der KPD bis 1945, wird auch ein Text der Revolutionären Arbeiterjugend (RAJ) München "Den Imperialismus bekämpfen, heißt den Klassenkampf im eigenen Land führen" zu den Black-Panther-Party (BPP) Solidaritätsaktionen vom Dezember 1970 abgedruckt. Ganz im Gegensatz zu den ABG trete man selbst nicht für die Unterstützung der DKP ein.
Q: Rotes Blatt München Nr. 23/24, München 1.2.1971
11.02.1971:
In München tritt, laut 'Rotem Blatt', das Fünfergremium der Roten Zellen zurück, welches bisher die Redaktion des 'Roten Blattes München' (vgl. 1.2.1971, 16.3.1971) bildete.
Laut KSB/ML München der KPD/ML-ZK ist eine "schleichende Krise in den Roten Zellen offen ausgebrochen". Hintergrund ist wohl ein "konterrevolutionärer Anschlag mehrerer Rotzellisten während der antiimperialistischen Demonstration auf die Parole des KSB/ML: Einheitsfront gegen US- und Sozialimperialismus" (vgl. 6.2.1971, 8.2.1971, 12.2.1971).
Der KSB/ML meint, daß "ein neues Fünfer-Gremium keinen Schritt weiter hilft" und ruft dazu auf, den KSB/ML zu unterstützen.
Q: KSB/ML München: Kampf dem Imperialismus, Kampf dem Sozialimperialismus, Kampf den Handlangern des modernen Revisionismus in ABG und Roten Zellen, München o.J. (12.2.1971); Rotes Blatt München Nr. 25/26/27,München 16.3.1971
16.03.1971:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 25/26/27 (vgl. 1.2.1971, 7.4.1971), für das Manfred Müller verantwortlich ist.
Dargestellt wird die Diskussion der Rotzeg:
- "Erklärung der ROTZEG - Papier der Organisationskommission", die u.a. auf die Entstehung der Rotzeg aus der Roten Basisgruppe Germanistik eingeht;
- "Unsere Hauptaufgabe: die Unterstützung des Parteiaufbaus";
- "Theorielosigkeit: ein notwendiger Mangel, betrachten wir die deutsche Arbeiterbewegung";
- "Die Arbeitskonferenz als Moment der organisatorischen Bestimmung der ROTEN ZELLEN";
- "Zur Produktion des Sozialistischen Bewußtseins"; und
- "Zur Hochschulpolitik".
Weitere Beiträge sind:
- "Stellungnahme der provisorische Politkommission der ROTZPHIL zur Arbeitskonferenz";
- "Gegen Subjektivismus und Spontaneismus in den Roten Zellen" von der Rotzmed; und
- "Entwurf für eine Plattform eines 'Politischen Initiativkomitees' der Roten Zellen" von der provisorischen Politkommission der Rotzphil.
Q: Rotes Blatt München Nr. 25/26/27, München 16.3.1971
07.04.1971:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 28 (vgl. 16.3.1971, 30.4.1971) mit dem Leitartikel "Arbeitskonferenz und politisches Initiativkomitee" der Rotzphil.
Enthalten ist auch der Artikel "Zur Ausschußarbeit der Rotzeg" mit den Abschnitten:
- "Verhältnis von Schule und Produktionsbereich" zum Schulausschuß;
- "Lehrlingsarbeit" zum Lehrlingsausschuß, wobei auch eingegangen wird auf die Zusammenarbeit mit der RAJ;
- "Zur Hochschulpolitik".
Es erfolgt auch eine "Stellungnahme des Lehrlingsausschusses" der Rotzeg, der aus dem Sozialisationsausschuß hervorging und sich ebenfalls mit der RAJ befasst.
Q: Rotes Blatt München Nr. 28, München 7.4.1971
30.04.1971:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 29/30 (vgl. 7.4.1971, 9.6.1971). Die -Gruppe, die nun Gruppe Arbeitersache heißt, veröffentlicht eine "Erklärung zur Spaltung der Arbeiterbasisgruppen" (vgl. 21.3.1971, 22.4.1971, 9.6.1971), wobei der Abdruck dieser Erklärung von der Rotzphil unterstützt wird.
Das ZK der ABG betreibe eine Diffamierung von BMW-Gruppe, Nordgruppe und RAJ. Lügen verbreite das ZK mit der Behauptung von den 9 Betriebsgruppen und dem 90% Anteil von Proletariern in den ABG. Seine Amtszeit habe das ZK schon um ein halbes Jahr überzogen. Weiter wird noch ausgeführt:
"Die ABG sind kaum in den Betrieben verankert. Seit einem Jahr, seit das ZenK im Amt ist, konnte nur eine neue Betriebsgruppe gegründet werden, die aber vorher schon in Ansätzen als Branchengruppe bestand. Erst vor einem Monat brachten zwei der drei bestehenden Betriebsgruppen …, die Betriebszeitung heraus." Benutzt werde ein "… Modell der Rekrutierung, das sich auf den Typus des 'bewußtesten Arbeiters' bezieht." So "…brachte eine Betriebsgruppe bei einem mehr als zweijährigen Bestehen erst jetzt eine Betriebszeitung heraus."
In einer "Erklärung der Redaktion" wird zum Abdruck dieses Textes u.a. ausgeführt:
"Aufgrund eines DOPL-Beschlusses (Donnerstagsplenum der Roten Zellen München, d.Vf.) und des Redaktionsstatutes des Roten Blattes, ist es jeder Roten Zelle möglich, Artikel, die der ideologischen Auseinandersetzung innerhalb der Roten Zellen dienen im Roten Blatt zu veröffentlichen. Die Redaktion ist nicht der Meinung, daß die in dem BMW Papier angesprochenen Fragen zum demokratischen und antifaschistischen Kampf kein Beitrag zur ideologischen Auseinandersetzung" wären.
Q: Rotes Blatt München Nr. 29/30, München 30.4.1971
09.06.1971:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 31/32 (vgl. 30.4.1971, 6.7.1971), welches eine Erklärung des ZK der ABG zum Ausschluß der ehemaligen BMW-Gruppe (jetzt Gruppe Arbeitersache München - ASM) enthält (vgl. 21.3.1971). U.a. heißt es darin:"
Einige Mitglieder und Kandidaten der ABG haben im Zusammenhang mit dem Ausschluß die Organisation verlassen."
Enthalten sind auch ein "Arbeitspapier des ZK der Arbeiter-Basis-Gruppen" vom April 1971 sowie "Anmerkungen zum vorliegenden Arbeitspapier der ABG" und "Materialien zur Kritik der RZ an den ABG". Die Rotzphil begründet darin, warum sie sich nicht an der ABG-Demonstration am 8.5.1971 beteiligte und warum sie einen ideologischen Kampf gegen die ABG wegen deren Einheitsfrontpositionen führe.
Es gibt auch einen "Auszug aus einem Arbeitspapier von Ausschuss II der AK: Die Periode des entfalteten Kapitalismus".
Q: Rotes Blatt München Nr. 31/32, München 9.6.1971
06.07.1971:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 33 (vgl. 9.6.1971, 13.9.1971), welches eine Erklärung von 14 Genossen (11 Mitglieder, 3 Kandidaten) zu ihrem Austritt aus der Rotzeg enthält, die später die Rotzeg/ML bilden (vgl. 8.7.1971).
Man sei gegen die Arbeitskonferenz der Roten Zellen und für den Parteiaufbau. Die Revolutionäre Arbeiterjugend (RAJ) betreibe "Opportunismus in der Organisationsfrage und … handwerklerische Praxis".
Q: Rotes Blatt München Nr. 33, München 6.7.1971
08.07.1971:
In München zieht die Arbeitskonferenz (AK) Gruppierung der Roten Zellen aus dem Donnerstagsplenum der Roten Zellen, nach dessen späteren Angaben, aus und wird deswegen aus den Roten Zellen ausgeschlossen (vgl. 13.9.1971).
Q: Rotes Blatt München Nr. 34/35, München 13.9.1971
13.09.1971:
In München erscheint das 'Rote Blatt' Nr. 34/35 (vgl. 6.7.1971, 16.10.1971), für das Theo Kröger verantwortlich zeichnet. Das 'Rote Blatt' ist nunmehr das Organ der auf dem Donnerstagsplenum vertretenen Roten Zellen, bei denen es sich um Rotzeg/ML, Rotzjur, Rotzzeiwi, Rotzmed, Rotzangrom, Rotzeps, und Projektgruppe Medizin an der TU handele.
Eingegangen wird im Artikel "Die kommunistische Linie in der KAMPF-KRITIK-UMGESTALTUNGS-Kampagne an der Hochschule durchsetzen!" auf die Spaltung der Roten Zellen München (vgl. 8.7.1971). Rotzeg/ML, Rotzjur und Rotzzeiwi hätten ihre Unterstützung für den KSV der KPD bekundet. Die Arbeitskonferenz (AK) Fraktion der Roten Zellen stütze sich auf die Rotzeg und die Rotzök. Die AK-Fraktion unterstütze die Gruppe Arbeitersache München (ASM). Die Anti-AK Fraktion habe Interfrak geheißen. Ein Initiativkomitee zum Aufbau der Marxistisch-leninistischen Hochschulgruppe (MLHG) München, welche den ABG zugeordnet sein sollte, sei bereits nach zwei Tagen wieder aufgelöst worden (vgl. 1.9.1971).
Zur Kritik der AK erscheint der Artikel "Die 'Theorie von der Erzeugung des revolutionären Seins und des revolutionären Bewußtseins an gesellschaftlich verschiedenen Orten' …eine unverschämte Fälschung des Marxismus."
In "Kampf dem zunehmendem Polizeiterror" werden die Polizeiaktionen in München bzw. die Erschießung von Ingrid Reppel eingeschätzt und die Aktionseinheitsverhandlungen zu einer diesbezüglichen Demonstration dargestellt, wobei auf die AK-Fraktion, die Arbeitersache München und dei ABG eingegangen wird.
Geworben wird für eine "Broschüre zum Befreiungskampf des Volkes von Eritrea", die über die RPK erhältlich ist.
Q: Rotes Blatt München Nr. 34/35, München 13.9.1971
16.10.1971:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 37 (vgl. 13.9.1971, 10.11.1971), welches herausgegeben wird von Rotzeg/ML, Rotzjur, Rotzzeiwi, Rotzmed, Rotzang/rom, Rotznatek, Rotzmed-vet, Rotzeps und der PMTU. Enthalten sind die Beiträge:
- "Vorschlag zu einer Wahlplattform der Roten Zellen";
- "Arbeitsprogramm der drei Roten Zellen";
- "Zusammenfassung der Kritik am KHB/ML" der ABG;
- "Zur Kritik am MSB-Spartakus" der DKP; und
- "Erklärung des ZIA" (Zentraler Internationalismus Ausschuss), der die Japankampagne der Liga gegen den Imperialismus unterstützt.
Q: Rotes Blatt München Nr. 37, München 16.10.1971
10.11.1971:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 38 (vgl. 16.10.1971, 7.12.1971), welches herausgegeben wird von Rotzeg/ML, Rotzjur, Rotzzeiwi, Rotzmed, Rotzang/rom, Rotznatek, Rotzmed-vet, Rotzeps und der PMTU. Enthalten sind die Beiträge:
- "Vorschlag zu Programm und Statut des Zentralen Internationalismus Ausschusses" (ZIA);
- "Mehrheitliche Stellungnahme der Rotzang/rom zur Tennokampagne" bzw. Hirohito;
- "Mehrheitliche Stellungnahme der Rotzang/rom zur Wahlplattform der drei Roten Zellen (Rotes Blatt 37)";
- "Referat zum Hochschulrahmengesetz und zum Sozialistischen Studium vom Teach-In der Rotzeg/ML, Rotzjur, Rotzzeiwi, Rotzoek/ML vom 28.10.1971";
- "Das Sozialistische Studium: Kampfprogramm der fortschrittlichen und sozialistischen Studenten"; und
- "Zum Vorwurf eines 'klassenneutralen Fortschritts'-Begriffs beim KSV".
Q: Rotes Blatt München Nr. 38, München 10.11.1971
07.12.1971:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 39 (vgl. 10.11.1971, 31.1.1972), welches nun herausgegeben wird vom Zentralverband der Roten Zellen (ZVROZ), von Rotzeg/ML, Rotzjur, Rotzzeiwi, Rotzmed, Rotzang/rom, Rotznatek, Rotzök/ML und der PMTU. Enthalten sind die Beiträge:
- "Zentralverband der Roten Zellen gegründet!";
- "Grundsätze des ZVRoZ";
- "Solidarität mit dem kämpfenden Volk von Vietnam";
- "Erklärung der Redaktion zum Austritt der Rotzeps / Rotzvetmed aus der VV der Roten Zellen";
- "Nachtrag zum Roten Blatt Nr. 38"; und
- "Kampf dem Dogmatismus und Empirismus. Zur Kritik an der Rotzang/rom".
Q: Rotes Blatt München Nr. 39, München 7.12.1971
31.01.1972:
Es erscheint das 'Rote Blatt München' Nr. 40/41 (vgl. 7.12.1971) nun als Organ des Zentralverbandes der Roten Zellen. Enthalten sind die Beiträge:
- "Die Ergebnisse der Münchener 'Arbeitskonferenz': Bürgerlicher Reform'marxismus'";
- "Erklärung der Redaktion";
- "Erklärung des Zentralverbandes der Roten Zellen";
- "Komitee KAMPF DEM IMPERIALISMUS gegründet" zum KKI der LgdI;
- "Nixons Politik der 'Vietnamisierung' des Krieges";
- "Solidaritätsadresse der E.K.K.E." bzw. der EKKE Griechenland; und
- "Stellungnahme der Rotzang/rom".
Q: Rotes Blatt München Nr. 40/41, München 31.1.1972
Letzte Änderung: 13.10.2021