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Berlin-Spandau: Siemens-Kabelwerk und Siemens-Hausgerätewerk in Gartenfeld

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Die Geschichte der Stilllegung des damals dann Bosch-Siemens Hausgerätewerks heißenden Betriebs ist online dokumentiert. Hier geht es um frühere Jahre, in denen linksradikale Gruppen mit der Agitation am Siemens Kabelwerk und am Hausgerätwerk aufnehmen, wobei es sich offenbar zunächst um die Basisgruppe Spandau handelt, die in Gartenfeld aktiv wird (vgl. 20.3.1970), deren teilweise vorliegende Materialien aber noch nicht ausgewertet wurden.

Die in anderen Berliner Siemenswerken teils rührige PEI wird in Gartenfeld nur wenig tätig (vgl. 18.6.1970), auch wenn sie ab und an über die Gartenfelder Siemenswerke berichtet (vgl. Aug. 1970, Sept. 1970, 2.10.1970).

Dies tut nun auch die KPD/ML-ZB (vgl. Nov. 1970), ist schon bald darauf mit einer Siemens-Betriebsgruppe Gartenfeld und deren Betriebszeitung 'Roter Gartenfelder' (vgl. Jan. 1971, Feb. 1971, 12.3.1971, 2.4.1971, 22.4.1971) aktiv (vgl. 18.3.1971), wo im Kabelwerk Kurzarbeit gefahren wird (vgl. Apr. 1971, 23.4.1971, 10.5.1971), offenbar keine Ausnahme im Siemenskonzern (vgl. 24.5.1971).

Die KPD/ML-ZB sieht sich im Fadenkreuz der Geschäftsleitung und der betrieblichen Gewerkschaftsführer der IG Metall (vgl. 25.5.1971), ihr 'Roter Gartenfelder' (vgl. 7.6.1971, 24.6.1971, 19.7.1971, 17.8.1971, 25.8.1971) wird nun noch um den 'Jungen roten Gartenfelder' des KJVD ergänzt (vgl. 5.7.1971, 19.7.1971, Aug. 1971, Sept. 1971, 18.10.1971) sowie natürlich durch die 'Rote Fahne' (vgl. 18.8.1971, 20.9.1971) und das Berlinweite 'Extrablatt', wobei hier nur die Ausgaben aufgeführt wurden, in denen aus Gartenfeld berichtet wird oder die uns mit dem 'Roten Gartenfelder' als Kopf vorlagen (vgl. 24.8.1971).

Allerdings scheint auch die konkurrierende KPD/ML-ZK in Gartenfeld aktiv zu sein (vgl. 15.9.1971) und zur Betriebsversammlung kommt gar ein Senator (vgl. 27.9.1971), was der KPD/ML-ZB Anlass zur Häme bietet (vgl. 30.9.1971, 1.11.1971).

Nun beginnt die Metalltarifrunde 1971 (vgl. 13.10.1971), wird von der KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Gartenfeld mit einer Versammlung eingeleitet (vgl. 6.10.1971), während sie auch von der SEW ein Mitglied abzuwerben vermag (vgl. 13.10.1971, 18.10.1971), während einige Betriebsräte der IG Metall offenbar gegen Kampfmaßnahmen auftreten (vgl. 8.12.1971), nun als 'Arbeiterverräter' angegriffen werden (vgl. 10.12.1971), während die MTR ohne Streik bei Siemens Gartenfeld zum Abschluss kommt (vgl. 14.12.1971).

Ihren vermutlich engen Kontakt zum Betrieb stellt die KPD/ML-ZB auch anlässlich eines tödlichen Arbeitsunfalls unter Beweis (vgl. 17.12.1971, 22.12.1971, 27.1.1972), die Unmöglichkeit der politischen Entlassungen (vgl. 6.12.1971, 11.1.1972, 4.2.1972) aber scheint bald nicht mehr gegeben, denn nun kommt es zur Milchpreiserhöhung, zwar nicht bundesweit, aber doch in Gartenfeld bei Picknick Schulze, wogegen der Protest organisiert wird (vgl. 1.2.1972, 2.2.1972, 3.2.1972, 10.2.1972), es wird gar ein Boykott der Automaten durchgeführt (vgl. 14.2.1972, 22.2.1972, 1.3.1972), während zugleich die KPD/ML-ZB mit der Verteilung ihrer stadtweiten Siemensbetriebszeitung auch in Gartenfeld beginnt (vgl. 21.2.1972).

Anlässlich der Vorführung des Films 'Kanalsystems Rote Fahne' wird nun auch in Gartenfeld in die Stephanstrasse mobilisiert (vgl. 3.3.1972), vor allem aber wird gemeinsam von u.a. KPD/ML-ZB und KPD/ML-ZK eine Einheitsfront gegründet, die im Hausgerätewerk noch in die Betriebsratswahlen einzugreifen versucht (vgl. 10.3.1972, 13.3.1972, 16.3.1972, 20.3.1972), während es nun zu Entlassungen kommt (vgl. 13.3.1972, 21.3.1972, 22.3.1972) und auch Gewerkschaftsausschlüsse gegen die zweite Liste zu den Betriebsratswahlen drohen (vgl. 14.3.1972, 15.3.1972).

Die Solidarität wird organisiert (vgl. 23.3.1972, 27.3.1972) und neben den Betriebsratswahlen (vgl. 24.4.1972), zu denen wiederum eine Veranstaltung in der Stephanstrasse durchgeführt wird (vgl. 18.4.1972), wird auch in die Jugendvertretungswahlen eingegriffen (vgl. 5.4.1972), ohne dass es aber in Gartenfeld deswegen zu politischen Entlassungen käme, wie im Siemens Wernerwerk (vgl. 22.5.1972).

Zwischen der KPD/ML-ZB und der KPD/ML-ZK kommt es nun wiederholt zur Auseinandersetzung (vgl. Juni 1972, 11.9.1972), erneut gibt es eine politische Entlassung (vgl. Juli 1972) und auch wieder Kritik wegen der Automaten (vgl. 1.8.1972).

Auf der bundesweiten Demonstration gegen die Ausländergesetze in Dortmund (vgl. 8.10.1972) kommt es offenbar zum Konflikt zwischen der KPD/ML-ZK und der KPD, in Gartenfeld vereinigen sich dafür die Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB und der KPD/ML-ZK (vgl. 24.3.1973) und bleiben dort auch in den folgenden Jahren aktiv (vgl. 17.1.1974, 27.4.1974, 1.8.1974, 20.8.1974).

Auch die KPD verstärkt nun vermutlich ihre Aktivitäten bei Siemens Gartenfeld (vgl. 5.12.1973, Feb. 1974, 22.2.1974, 1.4.1974, 8.4.1974), hat ihre Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG) Siemens Hausgerätewerk (HGW) plangemäß aufgebaut (vgl. 5.6.1974).

Es kommt auch in Gartenfeld zu einem Gewerkschaftsausschluss nebst Entlassung gegen eine KPD/ML-Kollegin (vgl. 2.9.1974, 16.9.1974, 24.10.1974), bei den Betriebsratswahlen 1975 kandidiert die KPD/ML nicht (vgl. 10.4.1975), zu der von ihr wiederholt in einen Topf geschmissenen Konkurrenz von SEW und KPD (vgl. 28.7.1975, 24.4.1977) gesellt sich auch der KBW hinzu (vgl. 6.12.1977).

Sowohl 1978 als auch 1981 tritt eine RGO-Liste an, erringt dann gar die Mehrheit der Stimmen im Hausgerätewerk (vgl. 9.3.1978, Apr. 1978, Apr. 1981). Unterstützt wird die RGO von der nunmehr in KPD umbenannten KPD/ML, deren Betriebszeitungen den vorläufigen Abschluss dieser Darstellung bilden (vgl. Okt. 1981, 8.1.1982, 1.2.1982).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

20.03.1970:
In Berlin werden auf einer Sitzung der Stadtteiluntersuchungsgruppe der KPD/AO, Berichte über arbeitende Gruppen besprochen, mit denen man vielleicht in's Geschäft kommen könnte.
Über Spandau wird berichtet: "Hier gibt es eine ziemlich große Basisgruppe (etwa 60-80 Mann), die politisch als Spontaneisten eingeordnet werden können." Diese habe zwei Betriebsgruppen, bei Orenstein und Koppel (O+K) und bei Siemens Gartenfeld.
Quelle: KPD/AO:P.d.S. am 20.3.70,o.O. (Berlin) o.J. (1970)

18.06.1970:
In der Berliner PEI hält das Protokoll von der heutigen Sitzung des Rates der Zellen und des Leitenden Gremiums (LG) u.a. fest, daß man momentan zwei Lehrgänge durchführe. Ein dritter Lehrgang werde geplant mit verschiedenen Arbeitern u.a. aus dem Siemens Wernerwerk und von Siemens Gartenfeld.
Q: PEI-RdZ und LG:Protokoll der Sitzung am 18.Juni 1970,Berlin o.J. (1970)

August 1970:
In Berlin erscheint die Nr.2 des 'Klassenkampf - Ausgabe Siemens' - Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen Siemens der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - 13.7.1970, Sept. 1970).

Berichtet wird aus Berlin u.a. aus dem Siemens Hausgerätwerk (HGW) aus der Endmontage
Q: Klassenkampf - Ausgabe Siemens Nr.2,Berlin Aug. 1970

September 1970:
In Berlin erscheint die Nr.3 des 'Klassenkampf - Ausgabe Siemens' - Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen Siemens der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - Aug. 1970, 12.10.1970).
Aus dem Siemens Hausgerätwerk (HGW) wird berichtet über Türkinnen und deren dreitägigen Sitzstreik gegen ihre Umsetzung ins Wernerwerk und Dynamowerk. =Klassenkampf - Ausgabe Siemens Nr.3,Berlin Sept. 1970

02.10.1970:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die Nr.4 des 'Klassenkampf - Ausgabe Siemens' - Zeitung der Betriebszellen und Betriebsgruppen der Proletarischen Linken / Parteiinitiative (PL/PI - Sept. 1970, 2.11.1970) für Oktober. Von Siemens wird u.a. berichtet aus dem Kabelwerk.
Q: Klassenkampf - Ausgabe Siemens Nr.4,Berlin Okt. 1970

November 1970:
In Berlin erscheint die Nr.7 des 'Extrablattes der Betriebsgruppen der KPD/ML' der KPD/ML-ZB (vgl. 26.10.1970, Nov. 1970) mit Nachrichten u.a. über Siemens HGW sowie die Kabelwerke.
Q: KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.7,Berlin Nov. 1970

November 1970:
In Berlin erscheint die Nr.8 des 'Extrablattes der Betriebsgruppen der KPD/ML' der KPD/ML-ZB (vgl. Nov. 1970, **.**.197*) mit Nachrichten u.a. aus dem Siemens Kabelwerk Berlin.
Q: KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.8,Berlin Nov. 1970

Januar 1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Kabel- und Hausgerätewerk der KPD/ML-ZB erstmals ihre Betriebszeitung 'Der Rote Gartenfelder' (vgl. Feb. 1971) heraus, die uns bisher leider noch nicht zugänglich war. Berichtet wird u.a. über eine Anfang Januar in der Abteilung 23 erfolgte Entlassung.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.7 und ohne Nr.,Berlin Juni 1971 bzw. 27.1.1972

Februar 1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Kabel- und Hausgerätewerk der KPD/ML-ZB die Nr.2 (vgl. Jan. 1971, 12.3.1971) ihres 'Roten Gartenfelders' mit einem Umfang von 14 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte Bochum heraus. Kontakt in Berlin ist über Peter Slovak möglich. Es wird u.a. auf anstehende Entlassungen, die diesen vorhergehende Arbeitshetze und die Berliner Abgeordnetenhauswahlen, mit spezieller Berücksichtigung der SEW (vgl. 21.1.1971) eingegangen. Korrigiert wird eine falsche Meldung aus der Nummer 1. In einem Artikel wird die Lage in den Siemens-Wohnheimen enthüllt, mit der sich auch die 'Siemens-Mitteilungen' Nr.11/70 befaßten.

Über die Finanzierung der Zeitung wird ausgeführt:"
Jeder stellt einen Teil seines Lohnes als monatlichen Beitrag zur Verfügung; viele gehen außerdem noch Blut spenden oder verrichten Gelegenheitsarbeiten, damit das nötige Geld zusammenkommt. Außerdem machen wir natürlich alles selbst: drucken, zusammenlegen, heften." Die Beteiligung auch von Lehrlingen an der Betriebsgruppe geht aus einem Artikel über die Lage der Lehrlinge hervor, in dem stets von 'wir' geredet wird. Internationale Berichte behandeln Vietnam, Laos, Italien und Großbritannien. Aufgerufen wird zum 1. Mai.

Beigeheftet ist die Nr.12 des 'Extrablatt der Betriebsgruppen der Kommunistischen Partei Deutschlands Marxisten-Leninisten KPD/ML' (vgl. Feb. 1971).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.2,Berlin Feb. 1971

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12.03.1971:
In Berlin erscheint die Nr.3 des 'Roten Gartenfelders', der nunmehr gleichnamigen Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB (vgl. Feb. 1971, 2.4.1971) mit einem Umfang von 8 Seiten. Neben einem Leserbrief zu den Siemens-Wohnheimen bzw. dem Heim in der Reichstr., mit denen sich die letzte Ausgabe beschäftigte, findet sich u.a. die Mitteilung, daß bereits von einigen Gewerkschaftern ein Flugblatt 'Aufruf zur Vorbereitung des 1.Mai' verteilt worden sei. Die Betriebsgruppe tritt für den Aufbau eines Maikomitees ein. Betriebsberichte kommen u.a. aus dem Kabelwerk, dem Metallwerk, dem Dynamowerk und von den Lehrlingen. Eingegangen wird auch auf die Abgeordnetenhauswahlen (AW – vgl. 14.3.1971) sowie auf die Streiks in Großbritannien.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.3,Berlin 12.3.1971

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18.03.1971:
In Berlin führt die KPD/ML-ZB, nach eigenen Angaben, die erste Kurzkundgebung vor den Siemenswerken in Gartenfeld durch, die, aus begreiflichen Gründen, hauptsächlich von Studenten getragen wird. Die Betriebsgruppe kommt in einem Bericht zu folgendem Schluß:"
… viele Kollegen haben offenbar noch Schwierigkeiten, die KPD/ML, die Partei der Arbeiterklasse, von anderen Organisationen zu unterscheiden, die sich 'kommunistisch' nennen."
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.4,Berlin 2.4.1971

25.03.1971:
Laut KPD/ML-ZB findet bei Siemens die Aktionärshauptversammlung statt.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.4,Berlin 2.4.1971

April 1971:
In Berlin bringt die KPD/ML-ZB die Nr.4 ihrer 'Roten Turbine' für die KWU (vgl. 10.3.1971, Mai 1971) heraus und berichtet über Kurzarbeit u.a. bei Siemens u.a. im Siemens-Kabelwerk.
Q: Rote Turbine Nr.4,Berlin Apr. 1971

April 1971:
In Berlin erscheint die Nr.10 von 'Rotlicht' - Zeitung der Betriebsgruppe Osram der KPD/ML-ZB (vgl. 15.3.1971, 13.5.1971) und berichtet u.a. über Kurzarbeit beim Siemens-Kabelwerk.
Q: Rotlicht Nr.10,Berlin Apr. 1971

02.04.1971:
Die Berliner Betriebsgruppe Siemens-Gartenfeld der KPD/ML-ZB bringt die Nr.4 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 12.3.1971, 22.4.1971) heraus, die sich u.a. mit der Siemens-Aktionärshauptversammlung vom 25.3.1971 und den Auswirkungen der Wirtschaftskrise in verschiedenen Abteilungen (vgl. 5.4.1971) und bei AEG, Osram und NCR befaßt. Eingegangen wird auch auf die 'Siemens-Mitteilungen' Nr.2/1971. Auslandsberichte behandeln Großbritannien und Italien. In einem Artikel 'Die proletarische Revolution wird auch in der DDR siegen' wird auf die Fragen der Kollegen nach der DDR bei der Kurzkundgebung vor dem Werk am 18.3.1971 eingegangen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.4,Berlin 2.4.1971

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22.04.1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens-Gartenfeld der KPD/ML-ZB die Nr.5 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 2.4.1971, 14.5.1971) mit einem Umfang von 10 Seiten DIN A 4 heraus, die u.a. eine Kurzkundgebung vor dem Werk für den Nachmittag ankündigt, bei der auch ein Extrablatt der 'Roten Fahne' zum 1.Mai, dem Lohndiktat und dem Betriebsverfassungsgesetz vertrieben werden soll. Neben einem Bericht, daß das Maikomitee von der SEW gespalten worden sei, wird u.a. auch noch auf die Kurzarbeit in den Westberliner Betrieben AEG Sickingenstraße (vgl. 22.3.1971), Osram B-Werk (vgl. 17.5.1971), Bosch (vgl. Jan. 1971) und AEG Hydra (vgl. Apr. 1971) sowie die Auswirkungen der Krise bei Siemens, Siemens-Kabelwerk, Schwartzkopff, Borsig, DWM und Schmalbach, die Lage in Chile, die bargeldlose Lohnzahlung (wie es sie bereits bei Schering gibt) und auf die VR China eingegangen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.5,Berlin 22.4.1971

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23.04.1971:
In der Nr.2 ihres 'Roten Schaltwerkers' (vgl. 22.3.1971, Mai 1971) berichtet die Berliner Betriebsgruppe Siemens-Schaltwerk der KPD/ML-ZB u.a. über die Krise anhand der Berliner Betriebe wie u.a. Siemens Kabelwerk.
Q: Der rote Schaltwerker Nr.2,Berlin 23.4.1971

10.05.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.17 (vgl. Apr. 1971, 9.7.1971) mit einem Umfang von 6 Seiten DIN A 4 vermutlich in dieser Woche heraus, unter Verantwortung von Michael Schulte, Bochum. Unter der Überschrift '"Stabilitätsprogramm" - Ein neuer Angriff des Dreierbundes Kapital - SPD-Regierung - Gewerkschaftsbonzen auf die Arbeiterklasse!' wird berichtet von der Freigabe des D-Mark - Wechselkurses, über die Wirtschaftskrise und die Kurzarbeit, um schließlich nach den Parolen "Kampf dem Lohndiktat! Gegen verschärfte Arbeitshetze! Für den 7-Stundentag! Gegen Massenentlassungen! Gegen Lohndrückerei und Lohnabbau!" aufzufordern:"
Schließen wir uns enger zusammen! Alle kämpfenden Arbeiterinnen und Arbeiter in die Reihen der Kommunisten! ORGANISIERT EUCH IN DEN BETRIEBSGRUPPEN DER KPD/ML!", denn die KPD/ML "ist die Partei der Arbeiterklasse".

Berichtet wird auch von den Auswirkungen der Krise in einer Reihe von Berliner Betrieben (Fritz Werner, Osram Werke B, S und am Karlsbad, AEG Schweden- und Sickingenstraße, Borsig, Siemens, SEL, Adrema, Daimler, Schering, Eternit und Spinne).

Uns wurde dieses Extrablatt bisher u.a. bekannt mit dem Titel 'Der Rote Gartenfelder' für Siemens Gartenfeld.
Q: KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.17,Berlin Mai 1971

14.05.1971:
Die Berliner Betriebsgruppe Siemens-Gartenfeld der KPD/ML-ZB gibt die Nr.6 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 22.4.1971, 24.5.1971) mit 10 Seiten DIN A 4 heraus, die sich neben der Dollarkrise u.a. auch noch mit dem 1. Mai, der bargeldlosen Lohnzahlung und dem neuen Tarifvertrag (vgl. 1.4.1971) beschäftigt und den Verkauf der 'Roten Fahne' am Nachmittag ankündigt. Betriebsberichte behandeln vorrangig das Kabelwerk, wo sich Krisenzeichen vermehren.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.6,Berlin 14.5.1971

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24.05.1971:
Vermutlich heute gibt die Berliner Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB ein auf Mai datiertes Extrablatt ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 14.5.1971, 7.6.1971) mit 4 Seiten DIN A 4 zur morgigen Betriebsversammlung im Kabelwerk heraus.
Eingegangen wird auch auf die Kurzarbeit in den Siemens-Werken in Heidenheim, Neustadt/Saale, München-Balanstraße, Regensburg, Neustadt/Coburg und in der Eisen- und Metallgießerei in Berlin-Spandau.

Beigeheftet ist das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.17 (vgl. 10.5.1971).
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin Mai 1971

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25.05.1971:
In Berlin findet die Betriebsversammlung des Siemens-Kabelwerkes für April statt. In einem Bericht der KPD/ML-ZB über diese Betriebsversammlung unter dem Titel "Warum wir noch nicht offen auftreten" schreibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB u.a. über die Vertreter von Geschäftsleitung (Kücken), Betriebsrat (Arndt) und Vertrauensleutekörpervorstand (Hübner):"
Aus den vielen Splitterblättchen, die vor den Toren verteilt werden, haben sie mit sicherer Spürnase herausgefunden, wer wirklich den Kampf … aufgenommen hat. NUR GEGEN DEN 'ROTEN GARTENFELDER' RICHTETEN SICH AUF DER BETRIEBSVERSAMMLUNG IHRE ANGRIFFE!"
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt und Nr.7,Berlin Mai bzw. Juni 1971

07.06.1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Kabel- und Hausgerätewerk der KPD/ML-ZB (die mal wieder ihren Namen für eine Zeit geändert hat und sowohl vorher als auch hinterher wieder als Betriebsgruppe Siemens-Gartenfeld auftritt,d.Vf.) vermutlich in dieser Woche die Nr.7 des 'Roten Gartenfelders' (vgl. 24.5.1971, 24.6.1971) heraus, die außer der Ankündigung des nachmittäglichen 'Rote Fahne'-Verkaufs auch noch zum Besuch von Veranstaltungen 'Was will die KPD/ML' am 25. und 28.6. aufruft, während die nächste Nummer dieser Zeitung, die am 24.6. erscheint, nur zu einer themengleichen Veranstaltung am 29.6. mobilisiert. Gezeigt werden soll auch ein Film. Berichtet wird auch aus dem Betrieb von der Betriebsversammlung (vgl. 25.5.1971), über die erste Ausgabe der eigenen Zeitung (vgl. Jan. 1971) und über die Hüttenwerke Oberhausen AG (HOAG - vgl. 21.5.1971).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.7,Berlin Juni 1971

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22.06.1971:
In Berlin tritt der Ortsjugendausschuß der IG Metall (IGM-OJA) zurück.

In einem Bericht des KJVD der KPD/ML-ZB bei Siemens Gartenfeld (vgl. 19.7.1971) heißt es dazu:"
Die Kollegen hatten, wie sie sagten, 'die Schnauze voll.' Sie sahen keine andere Möglichkeit mehr, als mit ihrem Rücktritt gegen den ständigen Boykott ihrer Arbeit von Seiten der Ortsverwaltung zu demonstrieren, d.h. gegen die ständige Weigerung der Ortsverwaltung, mit dem OJA über dringende Probleme zu diskutieren, und gegen die bürokratische Art und Weise, mit der die Ortsverwaltung die Jugendfrage 'regelt'. … dieser Schritt des OJA zeigt zweierlei. Erstens die Ohnmacht der Gewerkschaftsjugend gegenüber den Bonzen, …, zweitens, daß der OJA nicht den Kampf gegen den Dreierbund von Kapital, SPD-Regierung und Gewerkschaftsbonzen aufnehmen konnte. Diesen Kampf kann nur eine kommunistische Jugendorganisation führen: der KJVD".

Berichtet wird auch in:
- Berlin durch die KPD bei AEG Telefunken (vgl. 17.7.1971) und durch die KPD anläßlich der durch den Rücktritt nötigen Bezirksjugendkonferenz (BJK - vgl. 16.5.1972).
Q: Der junge rote Gartenfelder Nr.2,Berlin Juli 1971; Kommunistische Arbeiterpresse AEG Telefunken Nr.22,Berlin Juli 1971; Rote Fahne Nr.46,Dortmund 7.6.1972,S.8

24.06.1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Kabel- und Hausgerätewerk der KPD/ML-ZB die Nr.8 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 7.6.1971, 19.7.1971) mit 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte, Bochum, heraus, die u.a. eine Kurzkundgebung vor dem Werk am Nachmittag und den dortigen 'Rote Fahne'-Verkauf ankündigt. Ein Aufruf zum Besuch der Veranstaltung "Was will die KPD/ML?" am 29.6. wird u.a. so begründet:" Immer mehr Kollegen sehen, daß die KPD/ML den richtigen Weg geht!".
Eingegangen wird auch anhand der 'Siemens-Mitteilungen' auf das Lohndiktat bzw. die Lohn-Preis-Spirale, die Dieselmotorgabelstapler im Kabelwerk, das Metallwerk und AEG Schwedenstraße (vgl. 11.6.1971) sowie auf die Hoesch MFD Dortmund (vgl. 27.5.1971), die Chemietarifrunde (CTR) in Berlin, Hessen, Nordrhein und Rheinland-Pfalz.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.8,Berlin 24.6.1971

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05.07.1971:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche erstmals 'Der junge rote Gartenfelder', der von der Jugendbetriebsgruppe Siemens Kabel- und Hausgerätewerk des KJVD der KPD/ML-ZB herausgegeben wird, auf Juli datiert ist (vgl. 19.7.1971) und dessen 2 Seiten DIN A 4 (verantwortlich Michael Schulte Bochum) die Überschrift 'Unser Hauptkampf gilt dem Lohndiktat der SPD-Regierung!' tragen. Eingegangen wird auf die 35 Jungarbeiter im Kabelwerk und im Hausgerätewerk und die Gründung der eigenen Jugendbetriebsgruppe.
Q: Der junge rote Gartenfelder Nr.1,Berlin Juli 1971

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09.07.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.19 (vgl. 10.5.1971, 19.7.1971) mit einem Umfang von 2 Seiten DIN A 4 und dem Aufruf zur Türkeidemonstration am 10.7.1971 heraus. Uns wurde dieses Extrablatt bisher bekannt mit dem Titel folgender KPD/ML-ZB Betriebszeitungen aus Berlin:
- 'Der Rote Gartenfelder' für Siemens Gartenfeld.
Q: KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.19,Berlin 9.7.1971

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19.07.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB vermutlich in dieser Woche das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.20 (vgl. 9.7.1971) mit einem Umfang von 4 Seiten DIN A 4 zur Metalltarifrunde (MTR) heraus. Uns wurde dieses Extrablatt bisher bekannt mit dem Titel folgender KPD/ML-ZB Betriebszeitungen aus Berlin:
- 'Der Rote Gartenfelder' für Siemens Gartenfeld.
Q: KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.20,Berlin Juli 1971

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19.07.1971:
Bei Siemens Gartenfeld Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die zweiseitige Nr.2 von 'Der junge rote Gartenfelder' der Jugendbetriebsgruppe des KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. 5.7.1971, Aug. 1971), die sich mit der Metalltarifrunde (MTR) und mit dem Rücktritt des OJA der IG Metall (vgl. 22.6.1971) befaßt.

Unser Exemplar war dem 'Roten Gartenfelder' der KPD/ML-ZB Nr.9 (vgl. 19.7.1971) beigeheftet.
Q: Der junge rote Gartenfelder Nr.2,Berlin Juli 1971

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19.07.1971:
Vermutlich in dieser Woche erscheint in Berlin die Nr.9 des 'Roten Gartenfelders' der Betriebsgruppe Siemens Kabel- und Hausgerätewerk der KPD/ML-ZB, die auf Juli 1971 datiert ist (vgl. 24.6.1971, 17.8.1971) und sich auf ihren 8 Seiten DIN A 4 u.a. mit der Verwendung von 'Tri' im Betrieb, verschiedenen Abteilungen u.a. des Hausgerätewerkes, ausländischen Frauen in der Stanzerei und mit der Metalltarifrunde 1971 befaßt. Beigeheftet ist die Nr.2 von 'Der junge rote Gartenfelder' der Jugendbetriebsgruppe des KJVD (vgl. 19.7.1971) sowie das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.20.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.9,Berlin Juli 1971

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August 1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Kabel- und Hausgerätewerk des KJVD der KPD/ML-ZB vermutlich im August die Nr.3 ihrer Zeitung 'Der junge Rote Gartenfelder' (vgl. 19.7.1971, Sept. 1971) heraus, die uns bisher leider nicht zugänglich war.
Q: Der junge Rote Gartenfelder Nr.2 und 5,Berlin Juli 1971 bzw. Okt. 1971

02.08.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB vermutlich in dieser Woche das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.22 (vgl. 19.7.1971, 9.8.1971) mit einem Umfang von 4 Seiten DIN A 4 zu den Preissteigerungen und zur Metalltarifrunde (MTR) heraus. Uns wurde dieses Extrablatt bisher bekannt mit dem Titel folgender KPD/ML-ZB Betriebszeitungen aus Berlin:
- 'Der Rote Gartenfelder' für Siemens Gartenfeld.
Q: KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.22,Berlin Aug. 1971

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09.08.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.22 (vgl. 2.8.1971) mit einem Umfang von 4 Seiten DIN A 4 zur antifaschistischen Demonstration am 13.8.1971 heraus. Uns wurde dieses Extrablatt bisher bekannt mit dem Titel folgender KPD/ML-ZB Betriebszeitungen aus Berlin:
- 'Der Rote Gartenfelder' für Siemens Gartenfeld.
Q: KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.23,Berlin 9.8.1971

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17.08.1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Kabel- und Hausgerätewerk der KPD/ML-ZB die Nr.10 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 19.7.1971, 24.8.1971) heraus, die auf ihren 12 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schule, Bochum, u.a. den 'Offenen Brief an die Mitglieder und Sympathisanten der SEW' der Landesleitung Westberlin der KPD/ML wegen der Demonstration am 13.8. enthält, auf den der SEW-Parteivorstand nicht geantwortet habe. In einem Leserbrief heißt es u.a.: "Kollegen, macht weiter so. Eure Zeitung ist richtig!"
Berichtet wird auch über verschiedene Abteilungen des Hausgerätewerkes, über das Kabelwerk bzw. die dortige Luftverschmutzung durch die Dieselmotorgabelstapler und über die Ausdehnung von Siemens in Ost und West.
Angekündigt wird der Verkauf der 'Roten Fahne' (vgl. 18.8.1971).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.10,Berlin 17.8.1971

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18.08.1971:
Bei den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld will die KPD/ML-ZB heute ihre 'Rote Fahne' Nr.16 (vgl. 16.8.1971) verkaufen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.10,Berlin 17.8.1971

24.08.1971:
An diesem Tage erscheint in Berlin ein auf August datiertes zweiseitiges Extrablatt des 'Roten Gartenfelders' (vgl. 17.8.1971, 25.8.1971) der Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB, die sich nun wieder Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld statt Betriebsgruppe Siemens Kabel- und Hausgerätewerk nennt, welches zum Besuch der Betriebsversammlung des Hausgerätewerkes am nächsten Tage aufruft unter dem Titel: "Betrug wird vorbereitet IGM-Bonze Krumpelt soll Kampf gegen das Lohndiktat der SPD-Regierung verhindern!". Berichtet wird auch von Daimler-Benz Mannheim, Opel Bochum und Krupp, von einer zentralen IGM-Tagung (vgl. 13.8.1971) und aus dem AEG-Werk Berlin-Brunnenstraße.
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin Aug. 1971

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25.08.1971:
In Berlin berichtet die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB später über die an diesem Tage stattfindende Betriebsversammlung im Hausgerätewerk in einem zweiseitigen Extrablatt ihres 'Roten Gartenfelders', welches auf August datiert ist (vgl. 24.8.1971, 17.9.1971), daß der 'IGM-Bonze Krumpelt' die Existenz eines Lohndiktats geleugnet habe denn "die Lohnforderungen würden ja von der Tarifkommission festgelegt und die sei unabhängig und gewählt."
Die KPD/ML-ZB argumentiert daraufhin: "Wie steht es mit der 'gewählten' Tarifkommission? Wissen wir, wer ihr alles angehört? Haben wir sie gewählt?"
An Ausführungen über innergewerkschaftliche Demokratie und die letzten Tarifabschlüsse, die als Beweis für die Existenz eines Lohndiktats herangezogen werden, heißt es im Anschluß über Krumpelt's Äußerungen auf der Betriebsversammlung: "Er unterstellt uns, wir betrieben die gleiche Politik wie die Nazis unter Hitler. Von denen seien sie auch Bonzen geschimpft worden." Nach einigen Beispielen aus der Weimarer Republik kommt die Betriebsgruppe dann zu dem Schluß: "Wieder schaffen die sozialdemokratischen Partei- und Gewerkschaftsführer die Vorraussetzungen einer faschistischen Herrschaft des Kapitals", wogegen nur der Kampf gegen das Lohndiktat helfen könne. Eingegangen wird auch auf die Metalltarifrunde (MTR) in Berlin und Hamburg.
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin Aug. 1971

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September 1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Kabel- und Hausgerätewerk des KJVD der KPD/ML-ZB vermutlich im September die Nr.4 ihrer Zeitung 'Der junge Rote Gartenfelder' (vgl. Aug. 1971, 18.10.1971) heraus, die uns bisher leider nicht zugänglich war.
Q: Der Junge Rote Gartenfelder Nr.2 und 5,Berlin Juli 1971 bzw. Okt. 1971

10.09.1971:
In der Nr.11 ihrer Berliner KWU-Betriebszeitung 'Rote Turbine' (vgl. 19.8.1971, 30.9.1971) geht die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe u.a. auf die KPD/ML-ZB-Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld ('Der rote Gartenfelder') ein.
Q: Rote Turbine Nr.11,Berlin 10.9.1971

15.09.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.70 (vgl. 11.9.1971, 18.9.1971) heraus.
Nicht einverstanden ist man mit der Politik der KPD/ML-ZK, die sich bei Siemens Gartenfeld Berlin und in Hessen bei Opel Rüsselsheim ('Die Zündkerze') hinter die 11%-Forderung der IGM gestellt habe.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.70,Bochum 15.9.1971

17.09.1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB die Nr. 11 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 25.8.1971, 30.9.1971) mit einem Umfang von 10 Seiten DIN A 4 heraus, in der es u.a. in einem Artikel 'Zweimal KPD/ML - Über einige Unterschiede zwischen der KPD/ML und der Gruppe Roter Morgen' heißt, "daß außer dem Roten Gartenfelder hin und wieder noch andere Zeitungen vor dem Werkstor verteilt werden, die die Überschrift KPD-Marxisten-Leninisten gleich KPD/ML tragen. … In ihrem ersten Flugblatt zur Metalltarifrunde, mit dem die Gruppe Roter Morgen vor unserem Werkstor auftrat, propagierte sie breit ihre wirtschaftlichen Forderungen, die im Großen und Ganzen richtig sind". Nicht führen würde die ökonomistische KPD/ML-ZK aber den Kampf gegen das Lohndiktat der SPD, da sie lediglich von Absprachen der Gewerkschaften mit dem Kapital ausgehe und dabei die Rolle der SPD-Regierung vernachlässige. Während die KPD/ML-ZB 'Vertrauen auf die eigene Kraft' propagiere, würde die KPD/ML-ZK sagen "wir müssen von unseren Vertrauensleuten verlangen, daß sie unsere Forderungen entschlossen vertreten."
Der Vertrauensleutekörpervorsitzende Hübner wolle lieber einen Preisstop als Lohnerhöhungen.
Eingegangen wird auch auf die Verwendung von 'Tri' in verschiedenen Abteilungen des Hausgerätewerkes, von einer Waschanlage dort werden die Unfallverhütungsvorschriften abgedruckt. Berichtet wird auch über ausländische Beschäftigte und Frauen im Kabelwerk, angekündigt wird der Verkauf der 'Roten Fahne' (vgl. 20.9.1971).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.11,Berlin 17.9.1971

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20.09.1971:
Vor den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld will die KPD/ML-ZB heute ihre 'Rote Fahne' Nr.18 (vgl. 13.9.1971) verkaufen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.11,Berlin 17.9.1971

27.09.1971:
Im Siemens Kabelwerk in Berlin-Gartenfeld findet eine Betriebsversammlung statt, an der auch Innensenator Klaus Neubauer (SPD) teilnimmt (vgl. 30.9.1971).
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 30.9.1971; Der Junge Rote Gartenfelder Nr.5,Berlin Okt. 1971

30.09.1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB eine vierseitige Ausgabe ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 17.9.1971, 18.10.1971) heraus, die neben einem Aufruf zu einem Diskussionsabend der Betriebsgruppe am 6.10.1971, auch noch einen 'Offenen Brief des Roten Gartenfelders an Herrn Senator Neubauer' wegen dessen Auftritt auf der letzten Betriebsversammlung im Kabelwerk am 27.9.1971 enthält. Darin heißt es u.a., daß Neubauer selbst sich als ihr Kollege bezeichnet habe, was die KPD/ML-ZB gar nicht recht glauben mag, unterscheiden sich seine Lebensumstände doch vermutlich um einiges z.B. von denen der Bewohner der Siemens-Wohnheime. Eine eventuelle Antwort soll im 'Roten Gartenfelder' veröffentlicht werden, denn:"
Sie werden mehr Leser finden als Zuhörer, denn unsere Zeitung wird von mehr als nur der halben Belegschaft gelesen, gerade auch von den Kollegen, die längst nicht mehr zur Betriebsversammlung gehen, weil sie wissen, daß dort nicht mehr ihre Interessen vertreten werden."
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 30.9.1971

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06.10.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.76 (vgl. 2.10.1971, 9.10.1971) heraus. Aus Berlin berichtet die Jugendbetriebsgruppe Siemens Gartenfeld des KJVD ('Der junge rote Gartenfelder').
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.76,Bochum 6.10.1971

06.10.1971:
In Berlin führt die Betriebsgruppe Siemens-Gartenfeld der KPD/ML-ZB einen Diskussionsabend 'Kampf dem Lohndiktat, gegen die Verrätereien der SPD-Regierung die geschlossene Front der Arbeiterklasse' im Wedding, Malplaquet-Ecke Nazarethkirchstraße durch, über den sie später selbst schreibt, daß sich alle fortschrittlichen Kollegen in der Ablehnung des Lohndiktats einig gewesen seien aber bei der Frage, wie denn der zu erkämpfende Sozialismus aussehen solle, doch noch Unklarheiten bestünden, woraufhin die Genossen von China und Albanien erzählten. In einem Leserbrief wird der Abend interessant gefunden.
Q: Der Rote Gartenfelder o.Nr. bzw. Nr.13,Berlin 30.9.1971 bzw. 1.11.1971

13.10.1971:
In Berlin finden, nach Berichten der KPD/ML-ZB, die ersten Verhandlungen der Metalltarifrunde (MTR) statt.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.12,Berlin Okt. 1971

13.10.1971:
In der SEW in Berlin findet heute eine Mitgliederversammlung vermutlich einer Betriebsgruppe Siemens statt, auf der, laut KPD/ML-ZB, ein Mitglied, das am 8.1.1961 eintrat, wegen dem Berlin-Abkommen austritt. Die Austrittserklärung aber darf nicht verlesen werden (vgl. 18.10.1971).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.12,Berlin Okt. 1971

15.10.1971:
Im Siemens Kabelwerk in Berlin-Gartenfeld sollte heute, laut KPD/ML-ZB, eine Mitgliederversammlung der IG Metall (IGM) zur Metalltarifrunde (MTR) stattfinden, die aber ausfällt.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.12,Berlin Okt. 1971

18.10.1971:
In Berlin erscheint vermutlich in dieser Woche die auf Oktober datierte Nr.12 des 'Roten Gartenfelders' (vgl. 30.9.1971, 1.11.1971) der KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld, die sich außer mit der Metalltarifrunde (MTR) in Berlin (vgl. 13.10.1971) und im Kabelwerk (vgl. 15.10.1971) auch noch mit einer Austrittserklärung eines SEW-Genossen (vgl. 13.10.1971) befaßt, die dieser an die Zeitung schickte.

Ein Brief der Geschäftsleitung (vgl. 5.10.1971) sei letzte Woche im Kabelwerk verbreitet worden, aber noch nicht im Hausgerätewerk. Angekündigt wird der Verkauf der 'Roten Fahne' (vgl. 22.10.1971).

Beigeheftet ist die Nr.5 des 'Jungen roten Gartenfelders' (vgl. Sept. 1971, März 1972) der KJVD Jugendbetriebsgruppe, die sich auf ihren 2 Seiten außer mit dem Berlinabkommen mit den Auftritten von Innensenator Neubauer auf den Betriebsversammlungen des Siemens-Kabelwerkes am 27.9.1971 und bei Fritz Werner (vgl. Sept. 1971) befaßt.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.12,Berlin Okt. 1971; Der junge rote Gartenfelder Nr.5, Berlin Okt. 1971

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21.10.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB das 'Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML' Nr.27 (vgl. 23.10.1971) mit einem Umfang von zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Schulte in Bochum heraus. Es enthält eine 'Erklärung der Landesleitungen der KPD/ML und des KJVD Westberlin' zur Metalltarifrunde (MTR), in der diese das 4,5% Angebot der Metallkapitalisten ablehnen und die Forderung von Kollegen von Schwartzkopff, Osram, Siemens-Gartenfeld und KWU (rein zufällig gibt es in allen diesen Betrieben Betriebsgruppen der KPD/ML-ZB,d.Vf.) nach einer Mitgliederversammlung (MV) der IG Metall (IGM) unterstützen.

Beigeheftet wurde das Extrablatt bei Osram, unter dem Kopf der eigenen Betriebszeitung erschien es bei NCR.
Q: KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML Nr.27,Berlin 21.10.1971

22.10.1971:
Vor den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld will die KPD/ML-ZB heute ihre 'Rote Fahne' Nr.20 (vgl. 11.10.1971) verkaufen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.12,Berlin Okt. 1971

November 1971:
Die IG Metall (IGM) Berlin gibt vermutlich Anfang November ihre zweite 'Tarifinformation Berlin' zur Metalltarifrunde (MTR) heraus.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.14,Berlin 10.11.1971

01.11.1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB die Nr.13 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 18.10.1971, 10.11.1971) heraus mit einem Umfang von 8 Seiten DIN A 4 und der Schlagzeile:"
'Kollege' Neubauer antwortet nicht" (auf den Offenen Brief der Betriebsgruppe vom 30.9.1971).

In einem Artikel '2x KPD/ML ? Wie stehen wir zur Mauer' wird berichtet, daß die KPD/ML-ZK vor einigen Tagen vor den Werkstoren ein Flugblatt verteilt habe, in dem sie zu dem Schluß gekommen sei, daß zwischen den KPD/ML's ZB und ZK keine wirklichen Unterschiede bestünden, mit Ausnahme der Position zur Mauer. Während die KPD/ML-ZK fordere 'Die Mauer muß weg' führt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB aus "wir können kein Interesse daran haben, daß die Mauer JETZT fällt!", da dies nur die Eroberungspläne der BRD-Imperialisten unterstützen würde.

Außerdem sieht die KPD/ML-ZB auch noch einige Unterschiede mehr zur KPD/ML-ZK. So habe diese z.B. die CDU/CSU als Hauptfeind ausgeguckt, während die KPD/ML-ZB den Hauptschlag gegen die SPD führen wolle.

Erstmals findet sich die Parole 'Kämpft für den Arbeiter- und Bauernstaat!'. Berichtet wird auch vom eigenen Diskussionsabend (vgl. 6.10.1971), über die Tri-Waschanlage im Hausgerätewerk (vgl. 17.9.1971), über die man fehlerhaft berichtete und über die Abteilung 12 (Kabelspinnerei) im Kabelwerk, worüber man durch einen anonymen Anruf unterrichtet worden sei. Angekündigt wird der Verkauf der 'Roten Fahne' (vgl. 3.11.1971).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.13,Berlin 1.11.1971

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03.11.1971:
Vor den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld will die KPD/ML-ZB heute zum zweiten Mal ihre 'Rote Fahne' Nr.21 (vgl. 25.10.1971) verkaufen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.13,Berlin 1.11.1971

10.11.1971:
In Berlin verteilt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB die Nr.14 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 1.11.1971, 6.12.1971) als Extrablatt mit 4 Seiten DIN A 4, die anläßlich der morgigen betrieblichen Mitgliederversammlung der IG Metall noch einmal auf die Forderung nach 15 Prozent mehr Lohn hinweist, obwohl langfristig natürlich eher die Errichtung eines Arbeiter- und Bauernstaates geplant sei.
Eingegangen wird auch auf die zweite 'Tarifinformation Berlin' der IG Metall (IGM).
Angekündigt werden verschiedene Vertriebsaktionen der eigenen 'Roten Fahne' (vgl. 11.11.1971, 15.11.1971, 17.11.1971).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.14,Berlin 10.11.1971

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11.11.1971:
Vor den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld will die KPD/ML-ZB heute ein Extrablatt ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 8.11.1971) verteilen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.14,Berlin 10.11.1971

11.11.1971:
Bei den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld soll heute, laut KPD/ML-ZB, eine Mitgliederversammlung der IG Metall (IGM) zur Metalltarifrunde (MTR) stattfinden.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.14,Berlin 10.11.1971

13.11.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.87 (vgl. 10.11.1971, 17.11.1971) heraus. Aus Berlin wird berichtet vom Übertritt zweier SEW-Genossen bei Siemens Gartenfeld zu KPD/ML-ZB bzw. KJVD.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.87,Bochum 13.11.1971

15.11.1971:
Vor den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld will die KPD/ML-ZB heute erneut (vgl. 11.11.1971) ein Extrablatt ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 8.11.1971) verteilen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.14,Berlin 10.11.1971

17.11.1971:
Vor den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld will die KPD/ML-ZB heute ihre 'Rote Fahne' (vgl. 8.11.1971) verkaufen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.14,Berlin 10.11.1971

06.12.1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB vermutlich in dieser Woche die Nr.15 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 10.11.1971, 10.12.1972) mit der Überschrift 'Politische Entlassungen jetzt auch bei uns' (vgl. 11.1.1972) heraus, die uns bisher leider nicht zugänglich war.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.18 und Extrablatt,Berlin 11.1.1972 bzw. 4.2.1972

06.12.1971:
In Berlin gibt die KPD/ML-ZB das 'Extrablatt der KPD/ML' Nr.31 (vgl. 24.11.1971) heraus, welches auf die Metallerstreiks bei Klöckner Bremen, Felten und Guillaume Köln sowie bei KWU Berlin eingeht.
Uns wurde dieses Extrablatt bisher bekannt mit dem Kopf von folgenden Betriebszeitungen:
- 'Der Rote Gartenfelder'.
Q: Extrablatt der KPD/ML Nr.31 (Kopf: Der Rote Gartenfelder),Berlin 6.12.1971

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08.12.1971:
In Berlin findet im Siemens Hausgerätewerk in Gartenfeld, laut KPD/ML-ZB, eine Betriebsversammlung statt, wo die Abwiegelungsversuche der Betriebsleitung vom Tarifkampf auch von den Gewerkschaftsführern unterstützt worden seien.
Zur Sprache kommt u.a. die Lage an den Bändern.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.16,Berlin 10.12.1971

10.12.1971:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB die zweiseitige Nr.16 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 6.12.1971, 22.12.1971) als Extrablatt heraus, die sich unter der Überschrift 'Betriebsrat Oswald und Ziems (IGM) - Arbeiterverräter' mit der Betriebsversammlung im Hausgerätewerk (vgl. 8.12.1971) befaßt.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.16,Berlin 10.12.1971

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14.12.1971:
In Berlin einigt sich die Verhandlungskommission der IG Metall, nach Berichten der KPD/ML-ZB, mit den Arbeitgeberverbänden auf eine Lohnerhöhung von 7,5 Prozent (vgl. 15.12.1971). Damit "wurden die MTR Verhandlungen in Westberlin mit dem 'Stuttgarter Modell'- also7,5% - abgeschlossen. Und das, obwohl in Westberlin die Löhne unter dem westdeutschen Niveau liegen."
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.18,Berlin 11.1.1972; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.97,Bochum 18.12.1971,S.20

17.12.1971:
Im Siemens Hausgerätewerk in Berlin-Gartenfeld stirbt, laut KPD/ML-ZB, ein Reparaturschlosser (Abt. 053) bei der Arbeit an einer Müller-Pressenstraße in der Abt. 005 (vgl. 22.12.1971).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.17,Berlin 22.12.1971

22.12.1971:
In der Nr.17 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 10.12.1971, 11.1.1972) berichtet die Betriebsgruppe Siemens Berlin-Gartenfeld der KPD/ML-ZB über den tödlichen Arbeitsunfall eines Reparaturschlossers (vgl. 17.12.1971). Dieser habe am 30.12. heiraten wollen und das Aufgebot schon bestellt, ein Kind sei unterwegs. An der Spendensammlung der Kollegen beteiligen sich Betriebsgruppe, Jugendbetriebsgruppe und Verteiler mit 200 DM (vgl. 27.1.1972).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.17,Berlin 22.12.1971

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11.01.1972:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB die Nr. 18 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 22.12.1971, 27.1.1972) heraus, die auf ihren 8 Seiten neben Berichten über die Metalltarifrunde in Nordbaden/Nordwürttemberg (NB/NW - vgl. 10.12.1971) und Berlin (vgl. 14.-16.12.1971) u.a. einen Artikel enthält, in dem behauptet wird, daß die Entlassung eines fortschrittlichen Kollegen zum 31.12.1971 (vgl. 6.12.1971) zurückgenommen worden sei, denn:"
Betriebsrat und Betriebsleitung mussten befürchten, daß der Kollege noch weiter gehen würde, daß er zum Roten Gartenfelder kommen würde und wir die Sache an die große Glocke hängen würden. Sie befürchteten Unruhe im Betrieb. Deshalb wurde die Kündigung zurückgenommen!"

Eingegangen wird auch auf Streiks in der Frankfurter Metallindustrie (vgl. 4.1.1972, 5.1.1972), die Betriebsversammlung im Hausgerätewerk, den Lohn in China und die Betriebsratswahlen (vgl. 17.1.1972). Angekündigt wird der Verkauf der 'Roten Fahne' (vgl. 13.1.1972).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.18,Berlin 11.1.1972

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13.01.1972:
Vor den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld will die KPD/ML-ZB heute ihre 'Rote Fahne' Nr.1 (vgl. 10.1.1972) verkaufen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.18,Berlin 11.1.1972

17.01.1972:
Bei den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld beginnen, laut KPD/ML-ZB, in dieser Woche die Betriebsratswahlen (BRW).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.18,Berlin 11.1.1972

26.01.1972:
Im Siemens-Kabelwerk in Berlin-Gartenfeld findet heute laut KPD/ML-ZB eine IGM-Mitgliederversammlung statt, auf der die Vertrauensleute gewählt werden.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 27.1.1972

27.01.1972:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB die Nr.19 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 11.1.1972, 3.2.1972) heraus, in der es u.a. anläßlich des nunmehr einjährigen Erscheinens der Betriebszeitung heißt:"
Hatten wir Erfolg? Wir meinen ja. Jeder redet heute im Betrieb vom ROTEN GARTENFELDER. … Ein Erfolg ist es auch, daß ehemalige SEW-Genossen … heute bei uns mitarbeiten." (Bekanntgegeben worden war allerdings nur der Austritt eines SEWlers am 13.10.1971,d.Vf.)
Weiter befaßt man sich auf den 8 Seiten mit den IGM-Mitgliederversammlungen im Kabelwerk (vgl. 26.1.1972) und im Hausgerätewerk (vgl. 27.1.1972) und der Betriebsversammlung im Kabelwerk (vgl. 28.1.1972). Berichtet wird auch aus einigen Abteilungen des Kabelwerks und aus der Technischen Konstruktion.
Über den tödlichen Arbeitsunfall eines Reparaturschlossers am 17.12.1971 (vgl. 22.12.1971) heißt es, daß von den KollegInnen 1 855, 38 DM gesammelt worden seien, zuzüglich der 200 DM von der KPD/ML-ZB und einer Waschmaschine, die eine Kollegin bei einer Tombola gewann.

Angekündigt wird der Verkauf der 'Roten Fahne' (vgl. 28.1.1972).
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 27.1.1972

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27.01.1972:
Im Siemens-Hausgerätewerk in Berlin-Gartenfeld findet heute laut KPD/ML-ZB eine IGM-Mitgliederversammlung statt, auf der die Vertrauensleute gewählt werden.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 27.1.1972

28.01.1972:
Vor den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld will die KPD/ML-ZB heute ihre 'Rote Fahne' Nr.2 (vgl. 24.1.1972) verkaufen.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 27.1.1972

28.01.1972:
Bei Siemens Berlin findet heute, laut KPD, eine IGM Mitgliederversammlung für die Bereiche D (Datentechnik) und N (Nachrichtentechnik) statt.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Siemens Nr.3,Berlin 8.2.1972

28.01.1972:
Im Siemens-Kabelwerk in Berlin-Gartenfeld findet heute, laut KPD/ML-ZB, eine Betriebsversammlung statt.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 27.1.1972

01.02.1972:
In den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld wird, laut KPD/ML-ZB, in den durch die Fremdfirma Picknick-Schulze betriebenen Kantinen der Milchpreis um 5 Pfennig erhöht, wogegen im Hausgerätewerk eine Unterschriftensammlung begonnen wird (vgl. 2.2.1972).
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin 3.2.1972

02.02.1972:
Im Siemens-Kabelwerk in Berlin-Gartenfeld wird ab heute, laut KPD/ML-ZB, ebenfalls die Unterschriftensammlung gegen die Milchpreiserhöhung (vgl. 1.2.1972, 3.2.1972) durchgeführt.
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin 3.2.1972

03.02.1972:
In Berlin greift die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB mit einem zweiseitigen Extrablatt ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 27.1.1972, 4.2.1972) den Unmut über die Milchpreiserhöhungen (vgl. 2.2.1972, 10.2.1972) auf und berichtet, daß dagegen im Hausgeräte- und im Kabelwerk bereits ca. 200 Unterschriften gesammelt worden seien.
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin 3.2.1972

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04.02.1972:
In einem zweiseitigen Extrablatt ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 3.2.1972, 14.2.1972) informiert die Berliner Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB die Kollegen über die politischen Entlassungen bei den Berliner Metallbetrieben KWU (vgl. 24.1.1972) und Schwartzkopff, die als Folge des Treffens von 60 Betriebsräten mit Willy Brandt am 20.1.1972 begriffen werden. Die Betriebsgruppe veröffentlicht auch ein Solidaritätsschreiben mit dem bei KWU entlassenen Andreas K.. Welcher Vorgang bei Schwartzkopff gemeint ist, blieb uns bisher unklar. Die dortige Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB (vgl. 9.2.1972) scheint davon ungerührt, die letzte uns bekanntgewordene politische Entlassung dort liegt schon eine Weile zurück (vgl. 18.11.1971), ebenso wie eine angedrohte Entlassung bei Siemens Gartenfeld (vgl. 6.12.1971), die der bei Schwartzkopff vorausgegangen sei.
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin 4.2.1972

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10.02.1972:
Bei Siemens in Berlin-Gartenfeld findet, laut KPD/ML-ZB, eine Betriebsversammlung (BV) statt. Die Betriebsräte hätten behauptet, daß die Unterschriftensammlung gegen die Milchpreiserhöhung (vgl. 3.2.1972, 14.2.1972) von der KPD/ML-ZB Betriebszeitung 'Der Rote Gartenfelder' gesteuert worden sei. Zu diesem Thema redet auch Axel Sch. (vgl. 14.3.1972), allerdings wohl eher im Sinne der KPD/ML-ZB als des Betriebsrates. Auch die Betriebsräte vom Siemens-Dynamowerk und Schaltwerk, die nicht in Gartenfeld gelegen sind, seien anwesend gewesen.
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt und Nr.7,Berlin 14.2.1972 bzw. 21.3.1972

14.02.1972:
Bei den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld gibt die KPD/ML-ZB ein vierseitiges Extrablatt ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 4.2.1972, 22.2.1972) heraus, in dem sie von der Unterschriftensammlung gegen Picknick-Schulze (vgl. 3.2.1972) berichtet, daß innerhalb von 3 Tagen rund 250 Unterschriften im Hausgerätewerk und 300 im Kabelwerk gesammelt worden seien, woran sich auch die ausländischen KollegInnen beteiligten. Ein Boykottaufruf gegen Picknick-Schulze wird erlassen. Berichtet wird auch von der letzten Betriebsversammlung (vgl. 10.2.1972). Es findet sich auch - in den uns zugänglichen Ausgaben erstmalig - ein Artikel auf Türkisch, nämlich der Boykottaufruf.
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin 14.2.1972

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21.02.1972:
Bei Siemens Berlin gibt die KPD/ML-ZK vermutlich in dieser Woche erstmals ihren 'Roten Lautsprecher' (vgl. 13.3.1972) heraus, nachdem nach eigenen Angaben, bereits seit fast zwei Jahren Flugblätter der KPD/ML-ZK vor Siemens verteilt wurden. Berichtet wird u.a. von Siemens Gartenfeld.
Q: Roter Lautsprecher Nr.1,Berlin Feb. 1972

22.02.1972:
In Berlin erscheint ein zweiseitiges Extrablatt des 'Roten Gartenfelders' (vgl. 14.2.1972, 1.3.1972) der KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld mit der Überschrift "Verschärft den Boykott gegen Picknick-Schulzes (private Betriebskantine,d.Vf.) Preiswucher!", in der die Bilanz des bisher eine Woche dauernden Boykotts der Kantine gezogen wird. Dort wird berichtet, daß für drei Tage der Boykott total gewesen sei. Diese Thema behandelt auch ein türkischer Artikel. Außer mit den bei Picknick-Schulze arbeitenden Frauen befaßt man sich auch mit den Fahrpreiserhöhungen (vgl. 26.2.1972), zu denen noch ein Extrablatt erscheinen soll.
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin 22.2.1972

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01.03.1972:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB die Nr.3 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 22.2.1972, 6.3.1972) mit 6 Seiten erstmals unter der Verantwortung des Berliners Horst Kwiatkowski (bisher: Michael Schulte, Bochum) heraus, in der u.a. über den Abbruch des Kantinenboykotts berichtet wird.

Angegriffen wird in diesem Zusammenhang die SEW, die in ihrem Zentralorgan 'Wahrheit' behauptet habe, daß der Betriebsrat gegen die Preiserhöhungen eingetreten sei, obwohl dieser alles getan habe um den Kampf zu sabotieren.

Die Lehren aus dem Kantinenkampf werden bereits in der Überschrift der Titelseite gezogen: "Die Einheitsfront aller Kollegen ist notwendig um den Kampf zu gewinnen!"

Hierzu findet sich auch die Nachricht, daß eine Veranstaltung mit Kollegen des Betriebes stattgefunden habe, auf der u.a. über den Kantinenboykott diskutiert worden sei.

Auf einer weiteren Veranstaltung der Betriebsgruppe am 9.3.1972 soll ein betriebliches Kampfprogramm ausgearbeitet werden (vgl. 10.3.1972).

Eingegangen wird auch auf den Lohnraub, die Fahrpreiserhöhungen der BVG, Michelin Bad Kreuznach und die Kantinen in China (vgl. 3.3.1972), angekündigt wird der heutige zweite Verkauf der 'Roten Fahne' Nr.4 (vgl. 21.2.1972).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.3,Berlin 1.3.1972

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03.03.1972:
Für diesen Tag mobilisiert die Berliner KPD/ML-ZB zum Besuch ihrer ersten China-Filmveranstaltung (vgl. 7.3.1972), auf der 'Das Kanalsystem Rote Fahne' in den Stephan-Lichtspielen in der Moabiter Stephanstraße Nr.3 gezeigt wird:"
Vor allen Betrieben wurden dazu Karten verkauft. … Vor dem Film hielt ein Vertreter der KPD/ML eine Rede über die Politik der VR China, den Aufbau des Sozialismus und die Kulturrevolution."

Die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld, die gerade einen Kantinenboykott durchführte, mobilisiert u.a. mit Hinweisen auf das Kantinenwesen in der VR China.
Q: Der Rote Blitz Nr.4,Berlin 16.3.1972; Der Rote Gartenfelder Nr.3,Berlin 1.3.1972; Rotlicht Nr.35,Berlin 1.3.1972; Rote Turbine Extrablatt,Berlin 2.3.1972; Rote Fahne Nr.6,Bochum 20.3.1972,S.6

06.03.1972:
Vermutlich in dieser Woche gibt die Berliner Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB ihren 'Roten Gartenfelder' Nr.4 (vgl. 1.3.1972, 13.3.1972) heraus, der uns bisher noch nicht zugänglich war.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.3 und 5,Berlin 1.3.1972 bzw. 13.3.1972

06.03.1972:
Im Siemens-Hausgerätewerk Berlin findet vermutlich in dieser Woche eine Betriebsversammlung (BV) statt.
Q: Roter Lautsprecher Nr.2,Berlin März 1972

10.03.1972:
In Berlin führt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB, nach eigenen Angaben, eine eigentlich für gestern angekündigte Versammlung durch, auf der ein betriebliches Kampfprogramm beschlossen wird, daß aus einem abgeänderten Vorschlag der KPD/ML-ZB besteht. Als Ziel setzte sich die Versammlung die Aufstellung einer zweiten Liste zu den Betriebsratswahlen im Siemens Hausgerätewerk, bei dem anderen Gartenfelder Siemenswerk, d.h. dem Kabelwerk, sei die Frist zur Aufstellung von Listen leider schon abgelaufen. Gefordert wurde in einem Aufruf zur Versammlung u.a.: 'bauen wir eine breite Solidaritätsfront auf'.

Für den 16.3. ist eine weitere Versammlung, auf der ein Einheitsfrontkomitee gewählt werden soll geplant. Organisiert wird ein Abholdienst um die KollegInnen von und nach Hause zu bringen.

Die Versammlung beschließt, daß das Kampfprogramm im 'Roten Gartenfelder' der KPD/ML-ZB und im 'Roten Lautsprecher' der KPD/ML-ZK veröffentlicht werden soll.

Die KPD/ML-ZK berichtet:"
Am Freitag, den 10.3.1972 fand eine Versammlung von Gartenfelder Kolleginnen und Kollegen zur Bildung einer Einheitsfront für die Betriebsrätewahlen in den Gartenfelder Siemens-Werken statt.
Auf der Versammlung wurde der Vorschlag zu einem Kampfprogramm beschlossen. Nächster Schritt ist die Wahl eines Einheitsfront-Komitees. …

KOLLEGEN AUS GARTENFELD STELLEN KAMPFPROGRAMM AUF!

Am Freitag haben sich zum ersten Mal Kolleginnen und Kollegen versammelt, die eine Einheitsfront zu den Betriebsrätewahlen bilden wollen; die verhindern wollen, daß Leute wie Arndt und Übner, Oswald und Radicke wieder in den Betriebsrat kommen. Der ROTE GARTENFELDER (Zeitung der KPD/ML-ZB,d.Vf.) hatte einen Vorschlag zum Kampfprogramm gemacht, das die Grundlage für die Einheitsfront bilden sollte. Die versammelten Kolleginnen und Kollegen haben den Vorschlag sehr lebhaft und gründlich diskutiert. Einige Forderungen verändert, neue wurden hinzugefügt, über andere muß noch Einigkeit erzielt werden. Danach wurden die nächsten Schritte festgelegt:
Die Versammlung beschloß, daß ROTER GARTENFELDER und ROTER LAUTSPRECHER die Einheitsfront propagieren" (vgl. 13.3.1972).
Q: Roter Lautsprecher Nr.2,Berlin März 1972; Der Rote Gartenfelder Nr.3,5 und 6,Berlin 1.3.1972, 13.3.1972 bzw. 16.3.1972

13.03.1972:
Bei Siemens Berlin gibt die KPD/ML-ZK vermutlich heute ihren 'Roten Lautsprecher' Nr.2 (vgl. 21.2.1972, 27.3.1972) heraus.
Eingegangen wird auf die Betriebsratswahlen (BRW) und die Betriebsversammlung (BV) im Hausgerätewerk (vgl. 6.3.1972).

Aus den Gartenfelder Siemenswerken wird über zwei Entlassungen wegen einer Unterschriftensammlung berichtet sowie von der letzten Versammlung der Einheitsfront (vgl. 10.3.1972). Aufgerufen wird zu deren nächster Sitzung (vgl. 16.3.1972):"
Der ROTE LAUTSPRECHER veröffentlicht hier den von ihm verbesserten Vorschlag zum Kampfprogramm.
Auf der nächsten Versammlung am Donnerstag, den 16.3., wird dann das endgültige Kampfprogramm beschlossen und auf dieser Grundlage das Einheitsfront-Komitee gebildet. Dieses Komitee soll für das Hausgerätewerk die Aufstellung einer zweiten Liste zum Ziel haben, einer Liste fortschrittlicher Kollegen. Es muß den Kampf bis zu den Betriebsrätewahlen organisieren. Diese Möglichkeit, fortschrittliche, kämpferische Kandidaten auf einer eigenen Liste, mit eigenem Programm, hinter dem die Kollegen stehen, diese Möglichkeit ist im Kabelwerk nicht mehr gegeben, denn die Frist dafür läuft schon Mittwoch (15.3.1972,d.Vf.) ab.

Aber, Kollegen, bis Mittwoch können wir noch einzelne, fortschrittliche Kollegen, die die Forderungen des Kampfprogramms vertreten, auf die IGM-Liste setzen, wenn das Kampfprogramm breite Unterstützung im Werk erhält. Die Einheitsfront muß sie jetzt und später unterstützen und damit verhindern, daß die ärgsten Verräter im Betriebsrat ungehindert weitermachen können wie bisher. Kolleginnen, Kollegen! Wenn wir eine starke Einheitsfront bilden, dann werden wir uns klassenkämpferische Betriebsräte schaffen!

HINEIN IN DIE PROLETARISCHE EINHEITSFRONT ALLER KLASSENKÄMPFERISCHEN KOLLEGEN!"

Die KPD/ML-ZK veröffentlicht sodann ihren:"
VORSCHLAG ZUM KAMPFPROGRAMM DER EINHEITSFRONT:

Siemens hat die Erfolgsbeteiligung auf den 13. Monatslohn angerechnet, wir sehen also keinen Pfennig davon. Eine Anrechnung von Erfolgsbeteiligung und Weihnachtsgeld auf den 13. Monatslohn dürfen wir nicht zulassen. Darum fordern wir:
VOLLE AUSZAHLUNG DES 13. MONATSLOHNS!
KEINE ANRECHNUNG DER DIVIDENDE!
KEIN ABZUG BEI KRANKHEIT!
VOLLE AUSZAHLUNG AUCH BEI KÜNDIGUNG!

In den Werkshallen wird die Luft immer noch durch Gabelstapler mit Dieselmotoren verpestet. Elektrostapler, die auch schwerste Lasten heben, sind der Firma offenbar zu teuer. Dafür sollen wir mit unserer Gesundheit zahlen. Dagegen lautet unsere Forderung:

ERSATZ ALLER DIESEL DURCH ELEKTROFAHRZEUGE!

Der Kampf gegen Picknick-Schulzes (private Lebensmittelautomatenfirma,d.Vf.) Preiswucher muß weitergehen. Aber nicht Picknick-Schulze, sondern auch Siemens ist für den Preiswucher verantwortlich. Siemens hat dafür zu sorgen, daß wir preiswertes Essen und Trinken außerhalb der Kantine bekommen. Wenn Picknick-Schulze seine Preise erhöht, dann muß Siemens die Erhöhung bezahlen! Darum stellen wir die Forderung:

KEINE PREISERHÖHUNG AN DEN AUTOMATEN!

Daß Jungarbeiter und Lehrlinge in der Produktion, Frauen und ausländische Kolleginnen und Kollegen besonders für ungelernte Arbeit im Durchschnitt wesentlich weniger kriegen als andere Kollegen bei gleicher Arbeit, trifft auch bei uns zu. Dagegen, daß die Siemens-Herren die Konkurrenz zwischen uns erhöhen, uns gegenseitig zum Lohndrücken benutzen, unsere Reihen zu spalten versuchen, heißt unsere Forderung:

GLEICHER LOHN FÜR GLEICHE ARBEIT!

Wir erinnern uns noch alle an den schrecklichen Unfall im Dezember, wo ein junger Kollege im Hausgerätewerk von einem Kran zu Tode gequetscht wurde. Jetzt ist im Hausgerätewerk ein zweiter schwerer Unfall passiert. Ein Kollege, der von einem hochgefahrenen Gabelstapler aus Montagearbeiten verrichtete, ist abgestürzt. Er soll tot sein. Das Schicksal dieser beiden Kollegen darf morgen nicht uns treffen. Ursache solcher Unfälle sind unzureichende Sicherheitsvorkehrungen und Arbeitshetze. Die Siemens-Bosse und ihre Handlanger im Betriebsrat wollen uns immer wieder weismachen, daß hauptsächlich durch Appelle wie 'Für Sicherheit am Arbeitsplatz' die Unfallgefahr herabgesetzt werden könne, und sie versuchen, uns die Unfälle in die Schuhe zu schieben mit Sprüchen wie 'Qualifizierte Arbeiter arbeiten unfallsicher'. Aber nicht wir, sondern fehlende und schlechte Sicherheitsvorrichtungen und vor allem die Arbeitshetze sind die Ursache der Unfallgefahr. Wir brauchen nicht leere Worte, sondern einen tatsächlichen Beitrag zur Unfallverhütung. Darum unsere Forderung:

GEGEN DAS GEREDE VON SICHERHEIT AM ARBEITSPLATZ!
FÜR MEHR SICHERHEITSVORRICHTUNGEN!
GEGEN ARBEITSHETZE ALS DIE HAUPTURSACHE DER BETRIEBSUNFÄLLE!

Siemens versucht ständig, die Arbeitshetze zu steigern. Im Hausgerätewerk wurden z.B. im vorigen Jahr am Band 4 pro Tag noch 320 Waschmaschinen produziert, heute sind es schon 345 Stück pro Tag. Akkord heißt, immer mehr arbeiten für das gleiche oder sogar weniger Geld; heißt, Ruinierung unserer Gesundheit für die Profite von Siemens. Unzureichende Materiallieferung, Mangel an Werkzeug und in vielen Abteilungen Mangel an Paletten machen es uns immer schwerer, den Akkord zu halten. Dazu kommen die Unfälle der Gabelstapler-Fahrer, die auch im Akkord arbeiten. Besonders die verschärfte Arbeitshetze des Akkordsystems erhöht die Unfallgefahr. Darum fordern wir:

WEG MIT DEM AKKORDSYSTEM BEI VOLLEM LOHNAUSGLEICH!

Nach Auskunft der Betriebsleitung konnte im Kabelwerk Kurzarbeit bisher verhindert werden, weil Lageraufträge vorgezogen und Kollegen mit Anstreichen beschäftigt wurden. Bis April soll Arbeit vorhanden sein. Aber was kommt danach? Dabei werden Kollegen mit der Umstellung von den papierisolierten PM-Kabeln auf die PE-Kunststoffkabel hinausrationalisiert. Das darf nicht so weitergehen! Darum muß es heißen:

KEINE ENTLASSUNG MIT ZUSTIMMUNG DES BETRIEBSRATS!
SCHLUSS MIT DEM ABBAU DER ARBEITSPLÄTZE!

Die Jungarbeiter und Lehrlinge haben keinen gewählten Vertreter, ihnen ist von oben einer vor die Nase gesetzt worden. Sie haben keine Möglichkeit, ihre Probleme und Forderungen auf Versammlungen zu diskutieren. Wir unterstützen ihre Forderung:

WAHL DES JUGENDVERTRETERS!
REGELMÄSSIGE JUGENDVERSAMMLUNGEN!

Das neue Betriebsverfassungsgesetz (BVG,d.Vf.) ist den Handlangern der Kapitalisten gerade rechtzeitig an die Seite gestellt worden, um die wachsenden Kämpfe der Arbeiter in den Betrieben abzuwürgen. Unsere Betriebsräte haben sich schon mehrmals hinter der Friedens- und Schweigepflicht versteckt, z.B. als sie aufgefordert wurden, unseren Kampf gegen Picknick-Schulze zu unterstützen. Darum:

WEG MIT DER FRIEDENS- UND SCHWEIGEPFLICHT!
GEGEN DAS REAKTIONÄRE BETRIEBSVERFASSUNGSGESETZ!
FÜR FREIE POLITISCHE BETÄTIGUNG IM BETRIEB!

Die Bespitzelung fortschrittlicher Kollegen im Betrieb, die z.B. Unterschriften sammeln, auf Versammlungen kritisch auftreten oder vorm Betrieb Flugblätter nehmen oder kommunistische Zeitungen kaufen, nimmt ständig zu. Ebenso die Versuche, solche Kollegen einzuschüchtern, z.B. durch Androhung gerichtlicher Schritte, durch Androhung von Entlassung, durch verschlechterten Arbeitsplatz, durch Drohung mit Ausschluß aus der Gewerkschaft, durch genaueste Kontrolle, ob diese Kollegen irgendwann gegen die Betriebsordnung verstoßen usw. Der Betriebsrat weigert sich, ihre Interessen zu vertreten. Das ist die Antwort von Betriebsrat und Betriebsleitung auf unsere zunehmende Kampfbereitschaft. Dagegen setzen wir:

SCHLUSS MIT DER BESPITZELUNG DER KOLLEGEN IM AUFTRAG VON FIRMENLEITUNG UND BETRIEBSRAT!
SCHLUSS MIT DEN EINSCHÜCHTERUNGSVERSUCHEN FORTSCHRITTLICHER KOLLEGEN!

Die Mehrheit der Betriebsräte unterstützt die SPD-Regierung. Sie haben geholfen, das Lohndiktat der Regierung durchzusetzen. Brandt und Schütz laden Betriebsräte zu sogenannten 'Arbeitsessen' ein, um im Interesse der Kapitalisten mit ihnen zu beraten, wie sie die Kämpfe der Arbeiter am besten abwürgen können. Deshalb muß das Ziel unseres Kampfes sein:

GEGEN DAS KAPITAL UND SEINE SPD-REGIERUNG!
WEG MIT DEN KAPITALISTENKNECHTEN IM BETRIEBSRAT!
FÜR KLASSENKÄMPFERISCHE BETRIEBSRÄTE!

Wir rufen alle Gewerkschafter und Unorganisierten, alle fortschrittlichen Vertrauensleute und Betriebsräte, alle klassenkämpferischen Kollegen ohne Rücksicht auf ihr Parteibuch, alle parteilosen Kollegen, gleichgültig, ob Arbeiter oder Angestellter, Mann oder Frau, jung oder alt, ob deutsche oder ausländische Kollegen auf:

HINEIN IN DIE PROLETARISCHE EINHEITSFRONT ALLER FORTSCHRITTLICHEN KOLLEGEN!"
Q: Roter Lautsprecher Nr.2,Berlin März 1972

13.03.1972:
In Berlin erscheint die Nr.5 des 'Roten Gartenfelders' (vgl. 6.3.1972, 16.3.1972) der KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld mit 10 Seiten und einem Bericht über die Versammlung der Betriebsgruppe am 10.3. und dem Aufruf zur nächsten Versammlung am 16.3.1972.
Abgedruckt wird auch das am 10.3. beschlossene betriebliche Kampfprogramm, sowohl auf deutsch als auch auf türkisch. Auch zur Veranstaltung wird auf türkisch aufgerufen.
Angekündigt wird der Verkauf der 'Roten Fahne' (vgl. 15.3.1972).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.5,Berlin 13.3.1972

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14.03.1972:
Im Siemens Hausgerätewerk in Berlin-Gartenfeld findet, laut KPD/ML-ZB, eine IG Metall (IGM) Mitgliederversammlung (MV) statt, auf der Ausschlußverfahren nicht nur für die Kandidaten sondern auch für die Wähler der zweiten Liste zu den Betriebsratswahlen angedroht werden. Auf die Kandidatenliste kommt auch Axel Sch. (vgl. 20.3.1972), der für eine Vertagung eintritt, da die MV zu kurzfristig einberufen worden sei.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.6 und 7,Berlin 16.3.1972 bzw. 21.3.1972

15.03.1972:
In Berlin wird, laut KJVD der KPD/ML-ZB, die Jugendgruppe AEG aus der IG Metall (IGM) ausgeschlossen. Dies sei geschehen, weil ein Flugblatt zu den Betriebsratswahlen (BRW) ohne die Genehmigung der IG Metall, die die Genehmigung herausgezögert hatte, verteilt worden sei. Die in der Jugendgruppe arbeitenden Mitglieder der FDJW (Jugendorganisation der SEW) hätten noch am selben Tage um Vergebung gebeten und eine Wiederaufnahme beantragt, was der KJVD als Kniefall vor den Gewerkschaftsführern ansieht.
Q: Der Junge Rote Gartenfelder Nr.3,Berlin Apr. 1972

15.03.1972:
Vermutlich an diesem Tage, auf jeden Fall aber noch vor dem 16.3. erscheint die Nr.2 des 'Jungen roten Gartenfelders' (vgl. Okt. 1971, 5.4.1972) bei Siemens Berlin-Gartenfeld, die auf ihren 6 Seiten DIN A 4 u.a. zum Besuch der Veranstaltung des Einheitsfrontkomitees am 16.3. aufruft und die Jugendlichen zu den Betriebsratswahlen mobilisiert. Berichtet wird auch von der Teilnahme einiger Siemens-Lehrlinge an eintägigen Lehrgängen in der IGM-Schulungsstätte Berlin-Pichelsee zum BVG. Eingegangen wird auf die letzte Nummer dieser Zeitung, die uns bisher nicht zugänglich war, und sich mit der Militarisierung und der Freiwilligen Polizeireserve (FPR) befaßte. In der nächsten Woche soll der neue 'Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) erscheinen, während der letzte u.a. über die Edelstahlwerke Witten berichtete.
Q: Der junge rote Gartenfelder Nr.2,Berlin März 1972

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15.03.1972:
Bei Siemens Berlin-Gartenfeld will die KPD/ML-ZB heute zum zweiten Male ihre 'Rote Fahne' Nr.5 (vgl. 6.3.1972) verkaufen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.6,Berlin, 13.3.1972

16.03.1972:
Zur heutigen Versammlung der Einheitsfront bei Siemens Berlin-Gartenfeld (vgl. 10.3.1972) rufen sowohl KPD/ML-ZB als auch KPD/ML-ZK (vgl. 13.3.1972) auf.
Q: Roter Lautsprecher Nr.2,Berlin März 1972; Der Rote Gartenfelder Nr.6,Berlin 16.3.1972

16.03.1972:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB die Nr.6 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 13.3.1972, 21.3.1972) mit 6 Seiten heraus, in der zu der heute stattfindenden Wahl des betrieblichen Einheitsfrontkomitees auf einer Veranstaltung im Wedding, Malplaquetstr. Ecke Nazarethkirchstr. mobilisiert wird. Berichtet wird auch von der IGM-Mitgliederversammlung des Hausgerätewerks (vgl. 14.3.1972) und der letzten Betriebsversammlung im NKE (?), die im Herbst 1971 stattfand.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.6,Berlin 16.3.1972

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20.03.1972:
Beim Siemens Hausgerätewerk in Berlin-Gartenfeld verteilt die Einheitsfront (vgl. 16.3.1972), laut KPD/ML-ZB, heute im Betrieb ihr Kampfprogramm. Ebenfalls im Betrieb wird ein Offener Brief von Axel Sch. an den Betriebsrat verteilt. Sch. wird heute von der Liste der IG Metall (IGM) (vgl. 14.3.1972) gestrichen und gegen ihn wird ein Ausschlußantrag gestellt. Auf dem Flugblatt der Einheitsfront wird zur Unterschriftensammlung für eine Betriebsversammlung am 24.3.1972 aufgerufen, wobei die Listen bei Sch. (vgl. 21.3.1972) abgegeben werden sollen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.7,Berlin 21.3.1972

21.03.1972:
Die KPD/ML-ZK berichtet aus Berlin-Gartenfeld vom Siemens-Hausgerätewerk:"
ARBEITERVERRÄTER HEINZ BENSEMER VON GARTENFELD SETZT POLITISCHE ENTLASSUNG DURCH!

Ein gewählter Kandidat zur Betriebsratswahl (BRW,d.Vf.), der Kollege Sch., wurde in Gartenfeld fristlos entlassen und vom Werksschutz aus dem Betrieb geschleppt, weil er in der Einheitsfront zur Betriebsratswahl offen für die Interessen der Kollegen eingetreten war! Die Entlassung wurde vom Betriebsrat auf Betreiben einiger Verräter im Vertrauensleutekörper (VLK,d.Vf.) des Hausgerätewerks - allen voran Heinz Bensemer - formuliert, die Betriebsleitung brauchte nur noch zu unterschreiben. Aber das war nur der Anfang! In den darauffolgenden Tagen ereignete sich folgendes:
1. Mehrere Kollegen mußten, gezwungen vom Werksschutz, ihren Spind öffnen und durchsuchen lassen; auch jetzt noch schaut der Werksschutz einigen Kollegen beim morgendlichen Umziehen zu!
2. Anderen Kollegen wurde nachts von der Politischen Polizei mit Blitzlicht in die Wohnung fotografiert!"
Weitere Manöver trafen die Einheitsfront (vgl. 23.3.1972).

Sch. wird, nach einem Bericht der KPD/ML-ZB, heute aufgrund eines einstimmigen Beschlusses des Betriebsrats, dem sich die Geschäftsleitung angeschlossen habe, wegen Störung des Betriebsfriedens fristlos entlassen.

U.a. die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe bildet dagegen ein Solidaritätskomitee:"
Die Kollegen vom Einheitsfrontkomitee rufen alle Siemens-Arbeiter auf, gegen diesen Angriff solidarisch zusammenzustehen. Sie machen deutlich, daß diese Entlassung kein Einzelfall, kein besonderer Anschlag ihres Betriebsrates ist, sondern zusammenhängt mit den Gesetzen des Bonner Staates, wie dem BVG." Gefordert wird u.a.:
- Weg mit der Friedens- und Schweigepflicht!
- Für freie politische Betätigung im Betrieb!
- Gegen das reaktionäre Betriebsverfassungsgesetz!
- Weg mit dem Werksschutz!
- Schluß mit der Bespitzelung der Kollegen im Auftrag von Firmenleitung und Betriebsrat!
- Schluß mit den Einschüchterungsversuchen fortschrittlicher Kollegen!
- Keine Zustimmung des Betriebsrats zu politischen Entlassungen!"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.30,Bochum 22.4.1972; Der Rote Gartenfelder Nr.8,Berlin 22.3.1972; Roter Lautsprecher Nr.3,Berlin Apr. 1972,S.4

21.03.1972:
In der Nr.7 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 16.3.1972, 22.3.1972) berichtet die Berliner Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB auf den 8 Seiten über die gestrigen Vorfälle (vgl. dort). Abgedruckt werden sowohl das Kampfprogramm (auch auf türkisch), als auch der Offene Brief von Axel Sch.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.7,Berlin 21.3.1972

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22.03.1972:
In Berlin erscheint die Nr.8 des 'Roten Gartenfelders' (vgl. 21.3.1972, 3.4.1972) der KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld mit 2 Seiten und einem Bericht über die politische Entlassung am Vortage. Neben dem Aufruf an die Gartenfelder Betriebsgruppen von KPD/ML-ZK, KPD und SEW, gemeinsam gegen politische Entlassungen zu kämpfen, wird zum Besuch der Versammlung der Einheitsfront am nächsten Tag eingeladen.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.8,Berlin 22.3.1972

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23.03.1972:
In Berlin findet eine Versammlung der Einheitsfront Siemens Gartenfeld (vgl. 16.3.1972) statt, zu der es von der KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld heißt, daß dort Spitzel aus dem Betrieb erschienen seien und Polizeiautos vor dem Lokal gestanden hätten. Vermutlich wird dort heute ein Solidaritätskomitee für Axel Sch. (vgl. 21.3.1972) gebildet, von dem die KPD/ML-ZB berichtet:"
Die Kollegen vom Einheitsfrontkomitee rufen alle Siemens-Arbeiter auf, gegen diesen Angriff solidarisch zusammenzustehen. Sie machen deutlich, daß diese Entlassung kein Einzelfall, kein besonderer Anschlag ihres Betriebsrates ist, sondern zusammenhängt mit den Gesetzen des Bonner Staates, wie dem BVG." Gefordert wird u.a.:
- Weg mit der Friedens- und Schweigepflicht!
- Für freie politische Betätigung im Betrieb!
- Gegen das reaktionäre Betriebsverfassungsgesetz!
- Weg mit dem Werksschutz!
- Schluß mit der Bespitzelung der Kollegen im Auftrag von Firmenleitung und Betriebsrat!
- Schluß mit den Einschüchterungsversuchen fortschrittlicher Kollegen!
- Keine Zustimmung des Betriebsrats zu politischen Entlassungen!

Die KPD/ML-ZK berichtet:"
Bei einer Versammlung der Einheitsfront fuhren mehrere Polizei-Mannschaftswagen vor, obwohl über den 'friedlichen Verlauf der Versammlung' kein Zweifel bestand! … Zwei Siemens-Spitzel sind im Lokal des Einheitsfront-Treffs erkannt worden, bei einem soll es sich sogar um einen Betriebsrat aus dem Kabelwerk handeln. Der Polizeieinsatz ist wohl zum Schutz dieser Lumpen aufgezogen worden!"
Q: Roter Lautsprecher Nr.3,Berlin Apr. 1972,S.4; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.30,Bochum 22.4.1972; Der Rote Gartenfelder Nr.7,8 und 9,Berlin 21.3.1972, 22.3.1972 bzw. o.J. (1972)

27.03.1972:
Bei Siemens Berlin verteilt die KPD/ML-ZK, nach eigenen Angaben, heute ein Extra-Flugblatt ihres 'Roten Lautsprechers' (vgl. 13.3.1972, 3.4.1972) zu den Unterdrückungsmaßnahmen (vgl. 21.3.1972, 23.3.1972) bei Siemens Gartenfeld.
Q: Roter Lautsprecher Nr.3,Berlin Apr. 1972,S.4

03.04.1972:
Bei Siemens Berlin-Gartenfeld gibt die KPD/ML-ZB vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Gartenfelder' Nr.9 (vgl. 22.3.1972, 14.4.1972) heraus, auf deren 6 Seiten man sich mit Axel Sch. (vgl. 23.3.1972) befaßt, für den sich auch ein Leserbrief vom 22.3.1972 ausspricht. Eingegangen wird auch auf Albanien und Gartenfeld, sowie das Bundesgrenzschutzgesetz (vgl. 20.1.1972), was zum Bereich 'Innere Sicherheit' gehört, den auch die neueste 'Rote Fahne' (vgl. 3.4.1972) behandelt.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.9,Berlin o.J. (1972)

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05.04.1972:
Frühestens heute erscheint in Berlin die auf April datierte Nr.3 des 'Jungen Roten Gartenfelders' (vgl. 15.3.1972) des KJVD der KPD/ML-ZB, die auf ihren 6 Seiten u.a. einen Vorschlag für ein Kampfprogramm zu den Jugendvertreterwahlen enthält. Berichtet wird über den Ausschluß der Jugendgruppe AEG aus der IG Metall (vgl. 15.3.1972) und über Nordirland, angekündigt wird der Verkauf des 'Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) vor dem Betrieb.

Dies ist die letzte uns bisher zugängliche Ausgabe dieser Zeitung.
Q: Der Junge Rote Gartenfelder Nr.3,Berlin Apr. 1972

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14.04.1972:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB die Nr.10 ihres 'Roten Gartenfelders' (vgl. 3.4.1972, 17.4.1972) heraus, die sich u.a. mit dem 1.Mai und der heute stattfindenden Betriebsversammlung (BV) im Kabelwerk befaßt.
Aufgerufen wird auf den 4 Seiten auch zum Besuch der Veranstaltung von KPD/ML-ZB und KJVD zu den Betriebsratswahlen und zum 1. Mai am 18.4.1972. Angekündigt wird für den Nachmittag der zweite Verkauf der 'Roten Fahne' Nr.7 (vgl. 3.4.1972).
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.10,Berlin 14.4.1972

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14.04.1972:
Beim Siemens-Kabelwerk in Berlin-Gartenfeld findet, laut KPD/ML-ZB, eine Betriebsversammlung (BV) statt, auf der gegen China und die Verteiler der linken Gruppen gehetzt worden sei. Von der SPD sei die KPD/ML-ZB mit der NSDAP gleichgesetzt worden.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.10 bzw. o.Nr.,Berlin 14.4.1972 bzw. o.J. (17.4.1972)

17.04.1972:
Heute erscheint in Berlin eine undatierte Ausgabe des 'Roten Gartenfelders' (vgl. 14.4.1972, 24.4.1972) der KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld, die auf ihren 6 Seiten noch einmal zum Besuch der morgigen Veranstaltung von KPD/ML-ZB und KJVD aufruft. Neben einem Angriff gegen die KPD, die bei den Betriebsratswahlen zur Wahl der IG Metall aufrufe, findet sich ein Bericht über die Betriebsversammlung (BV) des Kabelwerks am 14.4.1972. Zur dort von der SPD betriebenen Hetze heißt es, daß in der Weimarer Republik zeitweise in der KPD unter Neumann die falsche Linie geherrscht habe, alle SPD-Mitglieder als Agenten des Kapitals zu betrachten. Richtig sei vielmehr die Position von Ernst Thälmann gewesen, der dies nur für die Führer annahm. Weil auch gegen die VR China gehetzt wurde, würden heute Nachmittag die 'China im Bild' und die 'Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung' vor dem Betrieb verkauft, morgen die 'Rote Fahne'.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin o.J. (17.4.1972)

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18.04.1972:
In Berlin führen KPD/ML-ZB und KJVD eine Veranstaltung zum 1.Mai und zu den Betriebsratswahlen (BRW) in Moabit, Stephanlichtspiele, Stephanstraße 3 durch. In der dort verabschiedeten Resolution heißt es:"
Keine Gemeinsamkeit kann es … geben mit der 'KPD' - vormals KPD- Aufbauorganisation - die die Kriegspolitik der Bonner Imperialisten als 'friedliche Infiltration' bezeichnet und nicht sehen will, daß die SPD-Regierung mit ihren Maßnahmen dem Faschismus den Weg bereitet."
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.10,o.Nr. bzw. o.Nr.,Berlin 14.4.1972,o.J. (17.4.1972) bzw. 24.4.1972; Rotlicht Nr.42,Berlin 17.4.1972; KPD/ML-ZB:Extrablatt der Betriebsgruppen der KPD/ML,Berlin o.J. (18.4.1972); Der NCR-Arbeiter Nr.11,Berlin 14.4.1972; Der Rote Schaltwerker Ausgabe Heraus zum 1.Mai,Berlin o.J. (1972)

18.04.1972:
Vor den Siemens-Werken in Berlin-Gartenfeld will die KPD/ML-ZB heute ihre 'Rote Fahne' Nr.8 (vgl. 17.4.1972) verkaufen.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin o.J. (17.4.1972)

24.04.1972:
Bei Siemens Berlin gibt die KPD/ML-ZK vermutlich in dieser Woche ihren auf April datierten 'Roten Lautsprecher' Nr.4 (vgl. 3.4.1972, 22.5.1972) mit der Schlagzeile "Siemens-Arbeiter heraus zum roten 1. Mai!" heraus. Enthalten ist u.a. ein Artikel zu den Betriebsratswahlen (BRW):"
BETRIEBSRATSWAHLEN OHNE GROSSE AUSWAHL

Bei Siemens stehen mal wieder die Betriebsratswahlen vor der Tür. Die Kollegen dürfen mal wieder Demokratie spielen. Leider ist es aber bei der ganzen Wählerei mit der Auswahl nicht weit her, damit die Kollegen ja nichts anderes wählen, als das, was sich seit Jahr und Tag im bequemen Betriebsratssessel mästet. Dafür haben die Zensoren aus der Gewerkschaftsbürokratie schon gesorgt. Sie haben ihre Liste sauber gehalten, sauber gehalten von all den Kollegen, die entschlossen waren, aufrichtig für die Interessen von uns Arbeitern einzutreten. Den meisten hat man schon dadurch jede Möglichkeit einer Kandidatur verbaut, indem man mit üblen Tricks wie 'Ihr habt ja nicht den satzungsgemäßen Beitrag bezahlt!' die Wählbarkeit absprach. Bei anderen hartnäckigen Fällen machte man einfach reinen Tisch, indem man sie kurzerhand aus dem Betrieb und der Gewerkschaft warf und sie als kommunistische Störenfriede verketzerte. So bei den Kollegen im Schaltwerk, die Unterschriften gegen die undemokratischen Methoden der Gewerkschaftsoberen sammelten, so beim Kollegen Axel Sch., der kämpferisch gegen die Preiserhöhungen bei Picknick-Schulze in Gartenfeld aufgetreten ist, und der als Betriebsratskandidat eine öffentliche Vorstellung der anderen Kandidaten forderte.

Ja, Kollegen, so hält man Betriebsrat, Gewerkschaft und die ganze Firma rein von Arbeitervertretern - und zwingt die Arbeiterverräter rein.

RUHE AN DER HEIMATFRONT!

Um ihre Profite zu vergrössern und ihre Kriegsvorbereitungen treffen zu können, brauchen die Monopole, braucht Siemens Ruhe an der Heimatfront. Der Staat der Monopole, der auch ein Siemens-Staat ist, sorgt dafür: Polizei und Grenzschutz werden zu Bürgerkriegsarmeen ausgebaut, 'Notstands'-Gesetze verschärft, Kommunisten vor Gericht gestellt, Polizisten auf Arbeiter-Mord getrimmt. Daß sich diese Vorbereitungen in erster Linie gegen die Arbeiterklasse und ihre kommenden Kämpfen richten, daß hier die Kommunisten als die konsequentesten Kämpfer für die Sache der Arbeiter ausgeschaltet werden sollen - brauchen wir wohl nicht erst zu betonen!

Auch bei Siemens hier in Westberlin haben wir schon einen Vorgeschmack bekommen: politische Entlassungen im Schaltwerk und Gartenfeld. Bespitzelung von Veranstaltungen und einzelnen Kollegen, verschärftes Betriebs-Versklavungs-Gesetz (BVG,d.Vf.), Kontrollen durch den Werkschutz (Übrigens haben viele Kollegen einfach nicht glauben können, daß der Werkschutz bewaffnet ist und in Gartenfeld Waffen lagern - aber fragt die Werkschutzleute doch mal, ob sie nicht am Wochenende Schießübungen machen - und womit!).

Kollegen, was da am Horizont heraufzieht, was viele Kollegen noch für 'Schönwetterwolken' halten, das sind in Wirklichkeit die Vorboten eines rasch aufziehenden Unwetters - der kapitalistischen Krise und des imperialistischen Krieges!"
Q: Roter Lautsprecher Nr.4,Berlin Apr. 1972

24.04.1972:
In Berlin gibt die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld der KPD/ML-ZB ihren 'Roten Gartenfelder' (vgl. 17.4.1972) heraus, der zum Besuch einer Kurzkundgebung vor dem Werkstor am selben Tage aufruft, auf der auch der am 21.3.1972 entlassene Kollege Axel Sch. anwesend sein werde. Außerdem wird die Belegschaft des Hausgerätewerks für die dort heute stattfindende Betriebsversammlung, auf der die Kandidaten zur Betriebsratswahl vorgestellt werden, instruiert. Bei dieser Wahl solle man - ebenso wie im Kabelwerk - ungültig stimmen, da der Aufbau einer zweiten Liste nicht durchgesetzt werden konnte - dies wird zur nächsten Betriebsratswahl angestrebt - und die IG Metall Liste eine 'Mauschelliste' sei. Heute solle noch einmal die 'Rote Fahne' Nr.8 (vgl. 17.4.1972) verkauft werden.

Beigeheftet ist ein zweiseitiger 'Aufruf zum 1.Mai!', der zum Besuch der Veranstaltung des 'Zentralen Maikomitees' am 30.4. und seiner Demonstration am 1.Mai selbst mobilisiert. Verantwortlich zeichnet für diesen Aufruf Horst Kwiatkowski, der auch die Verantwortung für die Berliner KPD/ML-ZB Veröffentlichungen trägt.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 24.4.1972

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28.04.1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich heute eine Ausgabe ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 19.4.1972) heraus. Aus Berlin wird u.a. berichtet von Siemens Gartenfeld.
Q: Rote Turbine Datum unleserlich,Berlin 2?.4.1972

22.05.1972:
Bei Siemens Berlin gibt die KPD/ML-ZK vermutlich in dieser Woche ihren auf Mai datierten 'Roten Lautsprecher' Nr.5 (vgl. 24.4.1972, Juni 1972) heraus. Das Siemens-Komitee der Roten Garde (RG) fordert:"
JUNG UND ALT ZUSAMMEN IN EINE FRONT: KAMPF DEN POLITISCHEN ENTLASSUNGEN!

Das Siemens-Komitee der Roten Garde solidarisiert sich mit den entlassenen Kollegen Michael, Rainer und Matzi (vgl. 10.4.172,d.Vf.) und antwortet auf ihren Offenen Brief (vgl. 19.4.1972,d.Vf.):

Kollegen! Weil ihr für richtige Jugendvertreterwahlen (JVW,d.Vf.), für die Interessen der Siemens-Lehrlinge gekämpft, die Verräter an unserer Sache entlarvt habt, darum wurdet ihr entlassen. Was heißt das für uns?

Daß die Siemens-Bosse Euch entlassen, zeigt ihre Angst vor der erstarkenden deutschen Arbeiterklasse, deren revolutionärster Teil die Arbeiterjugend ist! Darum müssen die Herren von Siemens ihre Handlanger in Aktion treten lassen: die Arbeiterverräter im Betriebsrat, die die fristlosen Kündigungen bereitwillig unterschrieben; die Arbeiterverräter in der IG Metall, die die Entlassungen preisen und die Solidarität der Gewerkschaftsjugendgruppen mit Euch zu spalten versuchen. Die jugendfreundliche Maske haben wir besonders dem IGM-Jugendbonzen Foede von der arbeiterverräterischen Visage gezogen, der doch ernsthaft meinte, die Gewerkschaftsjugend dürfe mit Revolution nichts zu tun haben.

Die Ablehnung, Euch gegen die Siemens-Bosse vorm Arbeitsgericht zu vertreten, ist nur ein weiteres Beispiel für den tagtäglichen Verrat der IGM-Bonzen. Bei Siemens häufen sich seit Monaten die Entlassungen aus politischen Gründen: In Gartenfeld feuerten sie den fortschrittlichen Kollegen Sch. (vgl. 21.3.1972,d.Vf.), der von den Arbeitern als Kandidat für den Betriebsrat vorgeschlagen wurde."
Q: Roter Lautsprecher Nr.5,Berlin Mai 1972

Juni 1972:
An einem Freitag, vermutlich im Juni, führt die KPD/ML-ZK eine Veranstaltung zu den Ostverträgen durch, über die es in einem Leserbrief des 'Roten Lautsprechers' (vgl. Juni 1972) von einem Arbeiter von Siemens Gartenfeld heißt:"
Veranstaltung im Schultheiss-Faß:
RAUS AUS SEW UND ZIRKELN!
REIN IN DIE KPD/ML, KOLLEGEN!

Kollegen, am letzten Freitag war ich auf einer Veranstaltung unserer Partei, der KPD/ML. Da waren mehrere Kollegen von uns, von Siemens. Auch aus anderen Betrieben, wie KWU. Morgens vor den Betrieben wurden ja die Flugblätter verteilt. So ungefähr 50 Kolleginnen und Kollegen sind gekommen. Am Anfang hat ein Genosse von der KPD/ML eine Rede gehalten, daß die Partei vor 3 1/2 Jahren von revolutionären Arbeitern in Hamburg gegründet worden ist. Diese Genossen, die haben schon vorher in der alten, 1956 verbotenen KPD gekämpft. Uns allen wurde am Freitag ganz klar, warum die eine neue KP, nämlich die KPD/ML gegründet haben. Der Genosse, der die Rede gehalten hat, sagte uns nochmal ganz deutlich, welchen Weg uns damals die alte KPD und jetzt die D'K'P (DKP,d.Vf.) zeigen wollte. Und hier bei uns die SEW. Die Führer von der SEW, die sagen auch manchmal, sie sind Kommunisten.

Aber haben die uns schon mal gesagt, wie wir zur Revolution kommen können, und wie wir die ganzen Siemens-Bosse und die anderen Kapitalisten zum Teufel jagen können, wie wir selbst die Macht der Arbeiterklasse errichten können? Nee, Kollegen! Da ist nichts drin mit der SEW. Die sagen doch noch, wir sind zu doof, wir Arbeiter würden nicht verstehen was es heißt, die Ausbeuter zum Teufel zu jagen und selbst die Macht in die Hände zu nehmen. Dann quatschen diese Arbeiterverräter auch immer davon, wir sollen die Macht der Monopole 'zurückdrängen'. Und wir sollen diese Bande auch noch wählen, damit sie auch ins Rathaus oder in den Bundestag kommen. Damit sie dort mit den feinen Herren von der SPD oder CDU auf unsere Kosten leben können, noch mehr Gesetze gegen uns machen.

Ihre 'Brüder' von der SED, die zeigen uns doch, wie sie die Kollegen in der DDR unterdrücken, wie unsere Klassenbrüder in der DDR für die faule Honecker-Ulbricht-Bande schindern müssen.

Kollegen, die Lügner von der SEW, die kommen aber immer wieder mit schönen Worten. Die müssen wir ihnen zurück ins Gesicht schleudern, diesen Verrätern und Spaltern.

Es gibt auch immer mehr Kollegen in der SEW, die merken auch was Sache ist. Jetzt am Freitag waren auch vier oder fünf Kollegen da. Einige sagten ganz deutlich, was da los ist in der SEW. Einer, der ist schon über 60 Jahre alt. Der hat mal eine andere Meinung gehabt als so ein SEW-Bonze. Und da hat der Halunke ihm doch frech ins Gesicht gesagt, der Kollege hätte noch nicht genug studiert. Er soll erst noch ein paar Kurse mitmachen. Der Kollege, der sein ganzes Leben für die Arbeiterbewegung gearbeitet hat!

Da waren auch noch einige Kollegen von einer anderen Organisation, der 'Gruppe Rote Fahne Bochum' (KPD/ML-ZB,d.Vf.). Die wollten den Kollegen dort weismachen, die SPD-Bonzen in den Betrieben, die wären schlimmer als die von der SEW oder D'K'P in Westdeutschland. Die Genossen von der KPD/ML haben ihm dann auch erklärt, daß er sich da in die Irre führen läßt. Die haben ihm klar gezeigt, daß die SPD-Betriebsräte offen gemeinsame Sache mit den Kapitalisten machen, wie die Gewerkschaftsbonzen! Aber welcher Kollege läßt sich denn von einem SPD-Bonzen vom Kampf abhalten? Dazu ist ja die SEW da! Das haben wir doch hier in Berlin gesehen am 1.Mai. Wer hat denn da mit Lügen und faulen Parolen 20 000 Kollegen auf die Straße gebracht, die Schütz-Sickert-Bande oder die SEW?

Und da hat die KPD/ML ganz recht, wenn sie sagt, daß die SEW viel gefährlicher in der Arbeiterbewegung ist. Die SPD, die reden doch schon lange nicht mehr von Arbeiterinteressen. Das merken wir doch tagtäglich, daß die das Geschäft der Siemens-Bosse betreiben. Und die Genossen von der KPD/ML haben auch Recht, wenn sie sagen, daß wir allen Kollegen, die den Lügen von der SEW noch glauben, ganz klar sagen, was Sache ist. Denn wir kämpfen gemeinsam gegen die Kapitalistenklasse, da brauchen wir jeden, auch die Kollegen, die heute noch in der SEW sind."
Q: Roter Lautsprecher Nr.6,Berlin Juni 1972,S.8

12.06.1972:
In der Nr.12 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 29.5.1972, 19.6.1972) gibt die KPD/ML-ZB in einem Bericht über die Spendensammlung für 'Rote Fahne'-Prozessse bekannt, daß Spenden eingingen u.a. von der Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB bei Siemens Gartenfeld Berlin.
Q: Rote Fahne Nr.12,Bochum 12.6.1972

19.06.1972:
Der 'Rote Morgen' Nr.12 (vgl. 5.6.1972, 3.7.1972) beschäftigt sich u.a. mit der Auswertung des 1.Mai. Bei Siemens in Berlin-Gartenfeld erscheint weiterhin der 'Rote Lautsprecher'.
Q: Roter Morgen Nr.12,Hamburg 1972

27.06.1972:
Die KPD/ML-ZK berichtet aus dem Siemens Hausgerätewerk Berlin:"
'VÖLKER HÖRT DIE SIGNALE…!'

Am 27. Juni wäre den Siemens-Bossen ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen, hätten sie das mitgekriegt: 5 bis 6 Arbeiter im Hausgerätewerk sangen laut die Internationale, einer mit erhobener Faust! Machen wir das wahr, wie es im Text heißt: 'Erst wenn wir sie vertrieben haben, dann scheint die Sonn' ohn' Unterlaß!' Klassenbewußte Siemens-Arbeiter, rein in die ROTE BETRIEBSGRUPPE der KPD/ML! Kämpferische Lehrlinge und Jungarbeiter, rein in die ROTE GARDE, die Jugendorganisation der Partei!"
Q: Roter Lautsprecher Nr.7,Berlin Juli 1972,S.4

28.06.1972:
In der Nr.13 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 19.6.1972, 10.7.1972) berichtet die KPD/ML-ZB, daß sich an den Spendensammlungen u.a. die Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld Berlin beteiligt hat.
Q: Rote Fahne Nr.13,Bochum 28.6.1972

Juli 1972:
Bei Siemens Berlin gibt die KPD/ML-ZK ihren 'Roten Lautsprecher' Nr.7 (vgl. Juni 1972, 1.8.1972) heraus.
Berichtet wird aus dem Hausgerätewerk (vgl. 27.6.1972). Auch die Rote Garde (RG) berichtet aus dem Hausgerätewerk, u.a. aus der Abteilung 061.
In der Rubrik "Hier spricht Gartenfeld" heißt es:"
SCHWERER FEHLER DER GENOSSEN DES 'ROTEN LAUTSPRECHER' IM HWB (Hausgerätewerk Berlin,d.Vf.)!

Kolleginnen, Kollegen! Wir kennen alle die Schweinerei der Siemens-Bosse und die hinterhältige Taktik ihrer IGM-Schufte Oswald-Radicke-Bansemer im Fall Dieter. Die meisten von uns wissen, der lächerliche Grund für die fristlose Entlassung war nur ein Vorwand. In Wirklichkeit wurde er gefeuert, weil er mit den Kommunisten im Betrieb sympathisiert, weil er regelmäßig kommunistische Zeitungen liest, weil er in der Einheitsfront für kämpferische Betriebsräte gekämpft hat, weil er gegen die unverschämten Preistreibereien von Picknick-Schulze aufgetreten ist!

Die schmutzige Verhandlungstaktik wurde von vielen Kollegen gleich durchschaut. Es war klar, die Bonzen haben Dieter mit allen Tricks eingeseift. Sie haben seine Verwirrung und seine Unkenntnis über seine Rechte ausgenutzt. Allein, ohne jede Unterstützung, hat der Dieter dann das Machwerk unterschrieben: 3 000 Mark, damit er nicht vors Arbeitsgericht geht. Über 13 Jahre hat Dieter im HWB für Siemens geschuftet, da reichen keine 10 000 Mark. Klar ist aber auch: Die Bosse und ihre Bonzen haben eine Heidenangst vor Arbeitsgerichtsprozessen!

Der Fall Dieter macht allen deutlich: Die Oswald-Radicke-Bansemer haben nicht einen Finger für ihn gerührt. Im Gegenteil! Der Vertrauensmann Schlömer hat noch nicht einmal ein Wort mit ihm gewechselt. Diese Leute stehen schon lange nicht mehr auf unserer Seite. Sie sind Lügner, Betrüger, Verräter. Sie arbeiten Hand in Hand mit ihren Herren gegen uns alle, nicht nur gegen die Kollegen Axel (vgl. 21.3.1972,d.Vf.) und Dieter.

Und da liegt der Fehler der Kommunisten im Betrieb! Sie haben erst tagelang abgewartet. Sie haben nicht, wie andere Kollegen, die Hinterhältigkeit der Bonzen sofort durchschaut. Obwohl wir es wissen und immer sagen, die Halunken aus Betriebsrat und IGM sind gekauft, sie werden nichts für uns tun. Gleich am Montag hätten wir ein Flugblatt verteilen müssen: WAS DIE JETZT MIT DIETER MACHEN, VERSUCHEN SIE MORGEN MIT JEDEM VON UNS, DER DIE SCHNAUZE AUFMACHT!
Und da reicht es eben nicht, Unterschriften zu sammeln, dazu noch 10 Tage später, 'um zu erfahren, wie groß die Solidarität der Kollegen im Betrieb ist'. (So stand's im 'Roten Gartenfelder' (Zeitung der KPD/ML-ZB,d.Vf.).)

Kolleginnen, Kollegen! Die Stimmung im Betrieb, die kennen wir doch, wir sind doch selbst drin, da müssen wir sofort handeln, nicht 10 Tage zu spät Zettel sammeln!
Gegen solche Sauereien der Siemens-Bosse und ihrer treuen Diener hilft nur:
SPONTANE AKTIVE SOLIDARITÄT! GESCHLOSSEN DIE SOFORTIGE ZURÜCKNAHME DER ENTLASSUNG FORDERN! Das hätten wir am Montag machen müssen. Das müssen wir beim nächsten Mal machen. Denn wir haben ein wirksames Kampfmittel: DIE GESCHLOSSENE KAMPFFRONT ALLER KOLLEGEN! UND, FALLS NOTWENDIG: STREIK!

Lernen wir aus unseren Fehlern. Nehmen wir uns ein Beispiel an den kämpferischen Hanomag-Arbeitern! 'VORWÄRTS UND NIE VERGESSEN, DIE SOLIDARITÄT!'"
Q: Roter Lautsprecher Nr.7,Berlin Juli 1972

01.08.1972:
Bei Siemens Berlin gibt die KPD/ML-ZK vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Lautsprecher' Nr.8 (vgl. Juli 1972, 21.8.1972) heraus. Aus dem Schaltwerk wird berichtet über die Lebensmittelautomaten der Firma Wabeg, aus den Gartenfelder Werken über die von Picknick-Schulze.
Q: Roter Lautsprecher Nr.8,Berlin Aug. 1972

21.08.1972:
Bei Siemens Berlin gibt die KPD/ML-ZK vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Lautsprecher' Nr.9 (vgl. 1.8.1972, 11.9.1972) heraus. Berichtet wird von Siemens u.a. aus Gartenfeld.
Q: Roter Lautsprecher Nr.9,Berlin Aug. 1972

02.09.1972:
Es erscheint die Nr.18 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 21.8.1972, 18.9.1972). Von der eigenen Organisation wird u.a. die Betriebsgruppe Siemens-Gartenfeld Berlin erwähnt.
Q: Rote Fahne Nr.18,Bochum 2.9.1972

11.09.1972:
Bei Siemens Berlin gibt die KPD/ML-ZK vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Lautsprecher' Nr.10 (vgl. 21.8.1972, 25.9.1972) heraus.
Mit der Betriebsgruppe Siemens-Gartenfeld der KPD/ML-ZB befaßt man sich im Artikel "Kollegen des 'Roten Gartenfelders' erklären Arbeiter für dumm!". Der 'Rote Gartenfelder' habe nämlich den 'Roten Lautsprecher' angegriffen, weil dieser den Vertrauensmann Schlömer als Spitzel bezeichnete. Dies sei gefährlich, da es eine Einzelaktion sei und die betroffene Abteilung nichts gemacht hätte.
Q: Roter Lautsprecher Nr.10,Berlin Sept. 1972

25.09.1972:
Bei Siemens Berlin gibt die KPD/ML-ZK vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Lautsprecher' Nr.11 (vgl. 11.9.1972, 16.10.1972) heraus. Leserbriefe kommen u.a. aus dem Hausgerätewerk.
Q: Roter Lautsprecher Nr.11,Berlin Sept. 1972

27.09.1972:
Im Siemens-Hausgerätewerk Berlin findet, laut KPD/ML-ZK, eine Betriebsversammlung statt.
Q: Roter Lautsprecher Nr.11,Berlin Sept. 1972

08.10.1972:
Die Dortmunder Demonstration gegen die Ausländergesetze wird, laut KJVD der KPD/ML-ZB von über 14 000 Personen aus der ganzen BRD besucht.

Bei Siemens Berlin (IGM-Bereich - vgl. 16.10.1972) berichtet die KPD/ML-ZK:"
Bericht eines Gartenfelder Genossen:
DER 'KPD'/AO ENDGÜLTIG DIE MASKE VOM GESICHT SCHLAGEN!

Der Sternmarsch von Dortmund am 8.10. gegen das reaktionäre Ausländergesetz wurde vorbereitet und durchgeführt vom NATIONALEN KOMITEE. In diesem Komitee arbeitet die KPD/ML und über 30 andere Organisationen. Es war eine machtvolle Demonstration von über 20 000 Arbeitern und Studenten. Die Genossen von Siemens haben ab morgens 8 Uhr in den Arbeiterbezirken Propaganda gemacht. Überall begegneten uns die Werktätigen von Dortmund mit tiefer Sympathie. Ein freundschaftliches Verhältnis zwischen den Dortmunder und Westberliner Arbeitern. So war es auch während der Demonstration und auf der Großkundgebung, wo der 1. Vorsitzende unserer Partei, Genosse Ernst Aust gesprochen hat. Über 1 000 ROTER MORGEN wurden verkauft. Die langen und herzlichen Gespräche mit der Dortmunder Bevölkerung brachten immer wieder die enge Verbundenheit zwischen Partei und den Massen zum Ausdruck.

Aber überall, wo die KPD/ML in enger Verbindung mit den Werktätigen steht, versuchen Feinde der Arbeiterklasse einen Keil dazwischen zu schlagen. Auch in Dortmund. Als 'Kommunisten' getarnt, streiften Horden der Studenten-'KPD' ('Kommunistische Arbeiterpresse', 'Rote Fahne') durch die Arbeiterviertel, zerrissen überall die Flugblätter und Plakate der KPD/ML.

Vor den Demonstration haben die größenwahnsinnigen Führer dieser antikommunistischen Organisation im Stil der D'K'P/SEW ihre Anhänger gegen unsere Partei, gegen das NATIONALE KOMITEE und die ganze Arbeiterklasse aufgehetzt. Durch Megaphone beschimpften sie uns als Knüppelgarde, bezeichneten alle Arbeiter für dumm und feige. Weiter ihre Lügen verbreitend, zogen sie hinter der Demonstration her. Nach 1 1/2 Stunden waren diese bürgerlichen Studentensöhnchen aber zu müde, um weiterzugehen. Einige ehrliche Genossen unter ihnen schlossen sich jedoch der Demonstration an und sind auch zur Großkundgebung unserer Partei gekommen. Auch sie bezeichneten die Taten und großkotzigen Reden ihrer Führer als eine Beleidigung jeden Arbeiters. Sie werden diesem Pack bestimmt den Rücken kehren.

Abends am Bahnhof gingen einige Genossen von Siemens zu einer Gruppe von 30- 40 Anhängern dieser Spalterorganisation, um mit ihnen zu diskutieren, um ihnen zu zeigen, daß der Platz für alle wahrhaften Kommunisten in der KPD/ML ist. Westberliner Führer dieser Gruppe - es war kein Arbeiter darunter - starteten sofort eine wilde Hetze gegen uns Arbeiter und unsere Partei. Sie provozierten uns und kesselten einen Gartenfelder Arbeiter ein. Der war zwar in Fahrt, ließ sich aber nicht davon abbringen, diese bürgerlichen Söhne von Geldsäcken als das zu bezeichnen, was sie auch sind: antikommunistisches Pack und Agenten der Ausbeuter.

Das haben sie auch gleich nochmal bewiesen. Sie hetzten die Polizei auf den eingekesselten Arbeiter, machten ihr noch Platz, daß sie in aller Ruhe auf ihn einknüppeln konnten. Ein anderer Genosse von Siemens, der sofort einsprang, um den Genossen zu befreien, wurde sofort niedergeknüppelt. Folge bei beiden: Gehirnerschütterung. Als sich der Arbeiter vor der Festnahme befreien konnte, hat er diesem Agentenpack klar gesagt: Den Feinden, die sich getarnt als 'Kommunisten' in unsere Reihen einschleichen, wird die Arbeiterklasse die Faust ins Gesicht schlagen!"
Q: Roter Lautsprecher Nr.12,Berlin Okt. 1972,S.5; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.10,Bochum Nov. 1972

12.10.1972:
Im Siemens-Kabelwerk Berlin findet, laut KPD/ML-ZK, eine Betriebsversammlung statt.
Q: Roter Lautsprecher Nr.11 und 12,Berlin Sept. 1972 bzw. Okt. 1972

16.10.1972:
Bei Siemens Berlin gibt die KPD/ML-ZK vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Lautsprecher' Nr.12 (vgl. 25.9.1972) heraus. Aus dem Kabelwerk wird berichtet von der Betriebsversammlung (vgl. 12.10.1972). Die Rote Garde (RG) befaßt sich mit den Ausländern in Gartenfeld und erwähnt auch ihre Singegruppe.
Q: Roter Lautsprecher Nr.12,Berlin Okt. 1972

24.03.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.11 (vgl. 17.3.1973, 31.3.1973) heraus. Von Siemens Gartenfeld Berlin wird die Vereinigung des 'Roten Lautsprechers' der KPD/ML-ZK mit dem 'Roten Gartenfelder' der KPD/ML-ZB und mithin auch der Zusammenschluß der beiden Betriebsgruppen bekanntgegeben.
Q: Roter Morgen Nr.11,Hamburg 24.3.1973

05.12.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.49 (vgl. 28.11.1973, 12.12.1973) heraus.
Aus Berlin wird u.a. berichtet von einer Ausgabe der 'Kommunistischen Arbeiterpresse' bei Siemens, in der u.a. auf das Hausgerätewerk eingegangen wurde.
Q: Rote Fahne Nr.49,Dortmund 5.12.1973

17.01.1974:
Bei Siemens Gartenfeld Berlin gibt die KPD/ML die Nr.1 des 3. Jahrgangs ihres 'Der Rote Gartenfelder' heraus.
Q: Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

Februar 1974:
Das Regionalkomitee (RK) Westberlin beschließt vermutlich im Februar als Parteitagsaufgebot den Aufbau von Gruppen oppositioneller Gewerkschafter (GOG) u.a. beim Siemens Hausgerätewerk.
Q: Rote Fahne Nr.9,Dortmund 27.2.1974

22.02.1974:
In Berlin führt die Konzernzellenleitung (KZL) Siemens der KPD, nach eigenen Angaben, eine Veranstaltung mit ca. 20 Personen, u.a. Lehrlinge und aus dem Hausgerätewerk, durch.
Q: Rote Fahne Nr.9,Dortmund 27.2.1974

01.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD (vgl. 25.3.1974) erstmals seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' (vgl. 8.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien KollegInnen u.a. von Siemens Gartenfeld.
Q: 1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.1,Berlin 1974

08.04.1974:
In Berlin gibt vermutlich in dieser Woche das Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter der KPD seine Zeitung '1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse' Nr.2 (vgl. 1.4.1974, 15.4.1974) heraus. Im Maikomitee seien KollegInnen aus dem Bereich der IG Metall (IGM) u.a. von Siemens Gartenfeld. Berichtet wird u.a. aus dem Bereich der IG Metall (IGM) u.a. vom Siemens Hausgerätewerk (HGW) über Frauen und Türken.
Q: 1. Mai Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse Nr.2,Berlin 1974

10.04.1974:
In der Nr.15 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 3.4.1974, 17.4.1974) befaßt sich die KPD u.a. mit Berlin und dem Maikomitee (MK), in dem Mitglieder u.a. der IGM, u.a. von Siemens Gartenfeld mitarbeiten.
Q: Rote Fahne Nr.15,Dortmund 10.4.1974

27.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.17 (vgl. 20.4.1974, 4.5.1974) heraus. Nachgedruckt werden die Titelköpfe einer Reihe von Zeitungen der KPD/ML und ihrer Roten Garde bzw. des KSB/ML. Es handelt sich hierbei u.a. aus Berlin u.a. um 'Der Rote Gartenfelder' für Siemens Gartenfeld (vgl. 17.1.1974) sowie um die 'Rote Garde' des Siemens-Komitees der RG.
Q: Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

05.06.1974:
In der Nr.23 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 29.5.1974, 12.6.1974) berichtet die KPD u.a. aus Berlin vom Textilbetrieb Homberg, für dessen Entlassene Spenden eingingen aus Berlin u.a. von der Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG) Siemens Hausgerätewerk (HGW).
Q: Rote Fahne Nr.23,Dortmund 5.6.1974

01.08.1974:
Die Berliner Betriebszelle Siemens-Gartenfeld der KPD/ML gibt die Nr.8 ihres 'Roten Gartenfelders' heraus, der u.a. Berichte über Günther Routhier enthält.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.8, Berlin 1.8.1974

20.08.1974:
In Berlin erscheint die Nr.9 des 'Roten Gartenfelders' der KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld mit Artikeln über Ernst Thälmann und gegen die Mauer.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.9,Berlin 20.8.1974

02.09.1974:
In der Nr.10 ihres 'Roten Gartenfelders' berichtet die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin über die Entlassung im Siemens-Hausgerätewerk und den Gewerkschaftsausschluß von Hilde Sch. (richtiger Name: Ilse). Die SEW weigere sich, sich an der Solidaritätsunterschriftensammlung zu beteiligen. Anhand dieses Vorfalles wird die Notwendigkeit der RGO belegt.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.10,Berlin 2.9.1974

16.09.1974:
In Berlin gibt die KPD im Siemens-Wernerwerk Gebäude 1 die Nr.16 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' heraus, die aus 6 Seiten unter Verantwortung von Christian Heinrich und einem beigeheftetem vierseitigen Flugblatt besteht. Berichtet wird über die vorletzte Ausgabe der 'Metall' der IGM, in der 37 Namen von Ausgeschlossenen veröffentlicht wurden, darunter von Siemens u.a. Inge Sch. von der KPD/ML aus dem Kabelwerk.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Siemens Wernerwerk Gebäude 1 Nr.16,Berlin 16.9.1974

Oktober 1974:
Die Nr.12 der Berliner KPD/ML-Betriebszeitung 'Der Rote Gartenfelder' erscheint als Sondernr. zum Thema '25 Jahre VR China - Bollwerk der Weltrevolution'.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.12,Berlin Okt. 1974

07.10.1974:
Vermutlich in dieser Woche finden, laut KPD, in Berlin die Feiern zum 75jährigen Bestehen der Siemensstadt statt, in die auch die eigene Konzernzellenleitung (KZL) Siemens u.a. im Hausgerätewerk und im Kabelwerk sowie den Wohnheimen in Haselhorst (ehemaliges KZ) eingreift.
Q: Rote Fahne Nr.42,Dortmund 16.10.1974

24.10.1974:
Mit der Nr.13 des 'Roten Gartenfelders' der KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld in Berlin beginnt die Tätigkeit der jüngst bei Siemens entlassenen Ilse Sch. als verantwortliche Unterzeichnerin der KPD/ML-Publikationen in Berlin.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.13,Berlin 24.10.1974

13.11.1974:
In Berlin findet eine, u.a. von der KPD/ML unterstützte Veranstaltung zur Unterstützung des Generalstreiks in Spanien statt, auf der, laut KPD/ML, 2 700 DM für die FRAP gespendet werden.
Q: Der Rote Gartenfelder 4.12.74,Berlin 4.12.1974

15.11.1974:
In der Nr.14 ihres 'Roten Gartenfelders' ruft die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin zum Besuch einer Veranstaltung am 16.11. anläßlich des 30jährigen Bestehens der VR Albanien auf. Dort werden, nach eigenen aber späteren Angaben 236 DM für die Unterstützung der FRAP Spanien gesammelt.
Q: Der Rote Gartenfelder Nr.14 und ohne Nr.,Berlin 15.11.1974 bzw. 4.12.74

18.12.1974:
In der Nr.51/52 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 11.12.1974, 8.1.1975) berichtet die KPD aus Berlin u.a. über das Hausgerätewerk (HGW).
Q: Rote Fahne Nr.51/52,Dortmund 18.12.1974

05.01.1975:
Die Berliner KPD/ML führt eine Veranstaltung mit Ernst Aust durch, die u.a. die Wiedervereinigung Deutschlands zum Thema hat.
Q: Der Rote Gartenfelder, Berlin 16.12.1974

Februar 1975:
In Berlin erscheint eine Ausgabe des 'Roten Gartenfelders' der KPD/ML Betriebsgruppe Siemens Gartenfeld.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin Feb. 1975

17.03.1975:
In Berlin bringt die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld eine Nummer ihres 'Roten Gartenfelders' heraus.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 17.3.1975

22.03.1975:
Die Berliner KPD/ML führt eine Veranstaltung zu den Betriebsratswahlen (BRW) durch.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 17.3.1975

10.04.1975:
Die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin veröffentlicht im 'Roten Gartenfelder' ihr Kampfprogramm zu den Betriebsratswahlen im Siemens-Kabelwerk, zu der allerdings keine RGO-Liste antritt.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 10.4.1975

14.05.1975:
In der Nr.19 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 7.5.1975, 21.5.1975) berichtet die KPD aus Berlin u.a. über Siemens Gartenfeld bzw. das Hausgerätewerk (HGW).
Q: Rote Fahne Nr.19,Köln 14.5.1975

17.05.1976:
Im 'Roten Gartenfelder' veröffentlicht die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin die Solidaritätsadresse der Roten Betriebsräte an die Druckarbeiter. Ebenfalls wird Stellung zur Isolationshaft bezogen.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 17.5.1976

04.06.1975:
In einer Ausgabe ihres 'Roten Gartenfelders' gibt die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin bekannt, daß sie eine Leserunde zum BVG durchführt, die monatlich stattfindet.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 4.6.1975

21.07.1976:
In Berlin bringt die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld eine weitere Nr. ihres 'Roten Gartenfelders' heraus, in der neben Artikeln über die Berliner S-Bahn, die der DDR gehört, und zur 200 Jahr-Feier der USA über den Prozeß gegen Michael Banos berichtet wird.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 21.7.1976

28.07.1975:
In ihrer Betriebszeitung 'Der Rote Gartenfelder' weist die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin unter Behandlung der SEW und der KPD darauf hin: "Wir brauchen EINE kommunistische Partei", deren Name der geneigten LeserInnenschar wohl bekannt sein dürfte.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 28.7.1975

18.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.33 (vgl. 11.8.1976, 25.8.1976) heraus. Aus Berlin wird u.a. berichtet von der Zelle Siemens Röhrenwerk u.a. über das Hausgerätewerk.
Q: Rote Fahne Nr.33,Köln 18.8.1976

09.09.1976:
In einer Ausgabe ihres 'Roten Gartenfelders' setzt sich die KPD/ML Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin u.a. mit der Geschichte von Siemens während des Zweiten Weltkrieges auseinander.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 9.9.1976

22.11.1976:
Die KPD-Zelle Siemens-Wernerwerk Berlin gibt ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) Nr.10 heraus, in der sie u.a. berichtet aus dem Kabelwerk.
Q: Rote Fahne Nr.51/52,Köln 22.12.1976,S.5

23.11.1976:
In Berlin gibt die KPD/ML bei Siemens ein Extrablatt ihres 'Roten Gartenfelders' zur Albanienveranstaltung am 28.11.1976 heraus.
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin 23.11.1976

28.11.1976:
In Berlin findet eine Veranstaltung zum 7.Parteitag der PAA statt, zu der u.a. die KPD/ML im IGM-Bereich bei Siemens mit einem Extrablatt ihres 'Roten Gartenfelders' aufrief.
Q: Der Rote Gartenfelder Extrablatt,Berlin 23.11.1976

24.04.1977:
In einer Ausgabe ihres 'Roten Gartenfelders', die zum Besuch der heute stattfindenden Mai-Veranstaltung der KPD/ML aufruft, vermutlich aber bereits einige Tage zuvor erschien, kommt die Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin der KPD/ML bei der Besprechung der Mai-Aktivitäten der SEW und der KPD in Berlin zu dem Schluß, daß keine wesentlichen Unterschiede zwischen diesen Gruppierungen festzustellen seien.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin o.J. (Apr. 1977)

11.06.1977:
Die KPD/ML veranstaltet in Berlin ein 'Roter Morgen - Pressefest'.
Q: Der Rote Gartenfelder 10.6.77, Berlin 10.6.1977

02.09.1977:
In Berlin bringt die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld vermutlich Ende dieser Woche eine Ausgabe ihres 'Roten Gartenfelders' mit einem Aufruf zur Antikriegstagsveranstaltung am 3.9.1977 heraus. Beigelegt ist ein zentrales AKT-Flugblatt sowie eines "Massenmörder ausgebrochen!" zu Herbert Kappler.
Q: Der Rote Gartenfelder Es hätte nicht viel gefehlt,Berlin o. J. (1977)

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12.10.1977:
In Berlin bringt die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld eine weitere Ausgabe ihres 'Roten Gartenfelders' heraus.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 12.10.1977

18.11.1977:
Die GdFA beginnt in Berlin anläßlich des 33. Jahrestages der Gründung der SVR Albanien die Vorführung von Filmen im Tali-Kino, die bis zum 22.11. dauert. Zu deren Besuch wird in einer Sondernummer des 'Roten Gartenfelders' der KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld aufgerufen.
Q: Der Rote Gartenfelder Sdr.Nr. zum 33. Jahrestag der SVR Albanien,Berlin o.J. (Nov. 1977)

26.11.1977:
In Berlin findet eine Veranstaltung zum 33. Jahrestag der SVR Albanien statt, zu deren Besuch u.a. die KPD/ML auffordert.
Q: Der Rote Gartenfelder Sdr.Nr. zum 33. Jahrestag der SVR Albanien,Berlin o.J. (Nov. 1977)

06.12.1977:
In ihrem 'Roten Gartenfelder' berichtet die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin, daß der KBW bei Siemens Unterschriften für eine Teuerungszulage sammelt.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 6.12.1977

27.01.1978:
In einer Ausgabe ihres 'Roten Gartenfelders' übt die KPD/ML-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin Selbstkritik an ihrer Haltung zur Entlassung eines Siemens-Kollegen, der kein Mitleid für Schleyer zeigen wollte. Darauf nicht zu reagieren sei ein Fehler gewesen.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 27.1.1978

30.01.1978:
Die KPD/ML will in Berlin eine Demonstration 'Tod dem Faschismus – Freiheit dem Volk' durchführen.
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin 27.1.1978

09.03.1978:
In Berlin findet, nach eigenen Angaben, eine Veranstaltung der RGO zu den Betriebsratswahlen (BRW) statt:"
Fortschrittliche und revolutionäre Betriebsräte und Betriebsratskandidaten von AEG-Telefunken, Daimler-Benz, Kabelwerke Rheinshagen, Krankenhaus Neukölln, KWU. Schering und Siemens-Gartenfeld berichteten ihre Erfahrungen vom Kampf bei den Betriebsrats- bzw. Personalwahlen".
Q: RGO-Nachrichten Nr.1,Essen Apr. 1978,S.13

April 1978:
Die erste Nummer der 'RGO-Nachrichten' der RGO der KPD/ML (vgl. Mai 1978) erscheint. Berichtet wird, daß es zu den Betriebsratswahlen (BRW) in folgenden Betrieben oppositionelle Listen gibt u.a. beim Bosch-Siemens Hausgerätewerk Berlin (Wehrt Euch).
Q: RGO:Nachrichten Nr.1,Essen Apr. 1978

April 1978:
Bei den Betriebsratswahlen (BRW) beim Siemens-Bosch Hausgerätewerk Berlin erhält, laut KB, die Wehrt-Euch-Liste 27% der Stimmen und 5 Sitze bzw. an einer anderen Stelle die RGO 27% und 3 Sitze. Die RGO berichtet von 29%.
Q: RGO:Nachrichten Nr.2,Essen Mai 1978,S.12f; Arbeiterkampf Nr.128 und 130,Hamburg 28.4.1978 bzw. 29.5.1978,S.2 bzw. S.17

Juni 1979:
Vermutlich Mitte 1979 erscheint beim Hausgerätwerk Berlin ein Flugblatt der RGO zu den Vertrauensleutewahlen (VLW): "Jetzt ran – für einen guten Vertrauensmann!". Auf der Rückseite findet sich dazu ein türkischer Text.
Q: RGO-BG HWB: Jetzt ran – für einen guten Vertrauensmann!,Berlin o. J.

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Dezember 1980:
In einer Ausgabe ihres 'Roten Gartenfelders' äußert sich die KPD-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin zum Betriebsurlaub und zu den Bundestagswahlen. Gefragt wird: "Sind die Ausländer die Juden von heute?"
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin Dez. 1980

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April 1981:
Laut RGO der KPD werden bei den Betriebsratswahlen (BRW) bei Siemens Berlin, vermutlich im April, 51,1% der Stimmen für die RGO-Liste abgegeben.

Laut KB erhält die RGO im Bosch-Siemens Hausgerätewerk mit 51,5% bzw. 763 Stimmen sieben Sitze.
Q: RGO:Nachrichten Nr.5,Kassel Mai 1981,S.*; Arbeiterkampf Nr.200 und 204,Hamburg 27..4.1981 bzw.22.6.1981,S.21 bzw. S.19

Oktober 1981:
In einer Ausgabe ihres 'Roten Gartenfelders' äußert sich die KPD-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin über "Pöpel und 'die Ausländer'". Berichtet wird über die Haftstrafen für Mitglieder der Sektion DDR und der Friedensdemonstration gegen Haig (vgl. 13.9.1981).
Q: Der Rote Gartenfelder,Berlin Okt. 1981

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08.01.1982:
In einem Extra ihres 'Roten Gartenfelders' stellt die KPD-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin fest: "Sonderschichten gefährden Arbeitsplätze!"
Q: Roter Gartenfelder Extra,Berlin 8.1.1982

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01.02.1982:
In einer Ausgabe ihres 'Roten Gartenfelders' berichtet die KPD-Betriebszelle Siemens-Gartenfeld Berlin: "Sonderschichten gehen weiter". Gefragt wird: "DDR – ein sozialistischer Staat?" und "Über Polen die Türkei vergessen?" zu den Äußerungen Haigs.
Q: Roter Gartenfelder,Berlin 1.2.1982

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Beitrag erstellt am 3.10.2008; letzte Änderungen am 2.7.2009.

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