Kommunismus und Klassenkampf, Jg. 5, Nr. 10, Oktober 1977

Oktober 1977:
Die Nr. 10 von "Kommunismus und Klassenkampf" erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Das Vieh ist los"
- "Hans-Gerhart Schmierer: Kundgebung 8. Oktober Bonn. Rede des Sekretärs des ZK des KBW"
- "Ein Kongress für Demokratie und Sozialismus"
- "Kostenexplosion?"
- "220 Mark sind notwendig. Untersuchung der Leybold-Zelle Köln über Löhne und Reproduktion"
- "Rede auf der Betriebsversammlung Opel 10. Oktober 1977"
- "Restauration und Expansion des japanischen Imperialismus.
Wachsende Widersprüche im Lager des US-Imperialismus/Die westdeutschen Imperialisten suchen das neue Bündnis"
- "Die bürgerliche Klasse fürchtet die Revolutionäre im Parlament. Zur Geschichte der parlamentarischen Geschäftsordnungsmaßnahmen"
- "Der Kampf um die Rohstoffpreise. Internationale Konferenzen und Warenmärkte"
- "Taktik der Reaktion an der Hochschule"
- "Mobilmachung. Die Wehrstrukturreform der westdeutschen Imperialisten"
- "Kleinbürgeridylle und Beamtenparasitismus. Die Kriminalromanreihe von Sjöwall/Wahlöö"
- "Lobpreisung des Notenknüppels. Die bürgerliche Pädagogik läßt sich über die Segnungen des Notensystems aus"
- "Daten zur Konkurrenzsituation der westdeutschen Stahlindustrie"

Eingangs wird zur "Pariser Kommune" Stellung bezogen, wozu es u. a. heißt: "Die Pariser Kommune ist der internationalen Bourgeoisie zutiefst verhaßt. Woran liegt es? "Als die Pariser Kommune die Leitung der Revolution in ihre eigne Hand nahm; als einfache Arbeiter zum erstenmal es wagten, das Regierungsprivilegium ihrer ,natürlichen Obern', der Besitzenden, anzutasten, und, unter Umständen von beispielloser Schwierigkeit, ihre Arbeit bescheiden, gewissenhaft und wirksam verrichteten- sie verrichteten für Gehalte, deren höchstes kaum ein Fünftel von dem war, was nach einem hohen wissenschaftlichen Gewährsmann (Professor Huxley) das Geringste ist für einen Sekretär des Londoner Schulrats-, da wand sich die alte Welt in Wutkrämpfen beim Anblick der roten Fahne, die, das Symbol der Republik der Arbeit, über dem Stadthause wehte.'

Das schrieb Karl Marx in seiner Schrift über die Pariser Kommune, in "Der Bürgerkrieg in Frankreich". Mit Strömen von Blut und mit bis dahin beispielloser Grausamkeit versuchte die Bourgeoisie die Pariser Kommune aus der Geschichte auszutilgen. Vergebliches Unterfangen! Die Erfahrung der Kommune lebt. Die Ursache dafür liegt in ihrem Charakter: 'Ihr wahres Geheimnis war dies: Sie war wesentlich eine Regierung der Arbeiterklasse, das Resultat des Kampfs der hervorbringenden gegen die aneignende Klasse, die endlich entdeckte politische Form, unter der die ökonomische Befreiung der Arbeit sich vollziehen konnte'.

Leicht erklärlich also der Hass der Bourgeoisie gegen die Kommune. Leicht erklärlich, dass gerade das Bekenntnis Bebels und Liebknechts zur Kommune, 'zu dem Evangelium dieser Mörder und Mordbrenner' (Bismarck), zur Begründung des Sozialistengesetzes herhalten mußte. Leicht erklärlich auch, dass jeder Opportunismus in der Arbeiterbewegung sich ankündigt durch Distanzierung von den Prinzipien der Kommune. Friedrich Engels meinte 1891 in seinem Vorwort zu 'Bürgerkrieg in Frankreich': 'Der sozialdemokratische Philister ist neuerdings wieder in heilsamen Schrecken geraten bei dem Wort: Diktatur des Proletariats. Nun gut, ihr Herren, wollt ihr wissen, wie diese Diktatur aussieht? Seht euch die Pariser Kommune an. Das war die Diktatur des Proletariats.'

Die Pariser Kommune, 'endlich entdeckte politische Form, unter der die ökonomische Befreiung der Arbeit sich vollziehen konnte', und unvermeidliches Resultat des Klassenkampfes zwischen Proletariat und Bourgeoisie, konnte nicht aus der Welt geschafft werden. Weder durch die französische Reaktion und ihr bluttriefendes Unterdrückerregime noch durch Bismarck und seine Sozialistengesetze noch durch den russischen Zaren. 1905 und 1917 lebten die Prinzipien der Pariser Kommune in den Sowjets wieder auf, und in jeder proletarischen Revolution sind sie seither erneut in die Praxis umgesetzt worden.

Die Pariser Kommune unterlag. Im Oktober 1917 siegte das Proletariat. Der Oktober 1917 jährt sich jetzt zum sechzigsten Mal. Wie vor 60 Jahren ist die Große Oktoberrevolution für die internationale Arbeiterklasse das Banner, um das sie sich sammelt. Die Oktoberrevolution von 1917 steht für die Aktualität der sozialen Revolution des Proletariats. Sie hat die Epoche des Niedergangs des Kapitalismus und der proletarischen Weltrevolution endgültig eröffnet. Imperialismus oder Sozialismus, Diktatur der Bourgeoisie oder Diktatur des Proletariats, so steht die Entscheidung. Über ihren schließlichen Ausgang kann kein Zweifel sein. Die neuesten Versuche der Bourgeoisie, diese Tatsache zu unterdrücken, werden daran nichts ändern …"

Geworben wird u. a. für die "KVZ", für: "Die Verfassung der BRD und das demokratische Programm der Kommunisten".
Q: KBW: Kommunismus und Klassenkampf, Jg. 5, Nr. 10, Frankfurt/M., Oktober 1977.

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