November 1977:
Die Nr. 11 von "Kommunismus und Klassenkampf" erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Die Arbeiterbewegungen in den Ländern der ersten und der zweiten Welt sowie die antiimperialistischen Kämpfe der Dritten Welt unterstützen sich gegenseitig'. Die diesjährige Sitzungsperiode der UNO-Vollversammlung"
- "Rede des Genossen Pol Pot, Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kampucheas, am 27. September in Phnom Penh"
- "Arbeitsgesetze in Angola. Man erkennt die Handschrift der Sozialimperialisten"
- "Der französische Imperialismus will aufholen. Zunehmende Konkurrenz um die Hegemonie in Europa"
- "Die zunehmende Konzentration des Kapitals bildet die Grundlage der Expansion und Reaktion der westdeutschen Monopolbourgeoisie"
- "Rezeptbuch gegen den bewaffneten Aufstand und seine Vorbereitung. Die neue Polizeidienstvorschrift 100 (PDV 100)"
- "Friderichs' neuer Job. Marx und Lenin über Banken und Finanzbourgeoisie"
- "Wir werden unser Land befreien. Lieder aus dem Befreiungskampf der Völker von Azania und Zimbabwe"
- "Die Kapitalisten rüsten für den Tarifkampf. In ihrer Presse debattieren sie und legen ihre Linie fest"
- "In den Gewerkschaften tut sich was. Die Widersprüche in der Sozialdemokratie spiegeln die Entwicklung des Klassenkampfes wider"
- "Transferrubel. Ein ökonomisches Zwangsmittel des Sozialimperialismus zur "sozialistischen Integration' im RGW"
- "Gast im ÖTV-Magazin-SPD-Senator an die ideologische Front ausgerückt"
- "Statistische Übersicht: Entwicklung der Arbeiterlöhne und Zahl der Arbeiter, übrigen Lohnabhängigen und Bauern in imperialistischen Länder"
Eingangs wird am Buch von Ernst Carl Julius Albrecht (Ministerpräsident von Niedersachsen 1976 bis Mitte 1990): "Der Staat-Idee und Wirklichkeit. Grundzüge einer Staatsphilosophie" Kritik geübt. U. a. heißt es: "Ernst Albrecht, einer der Kettenhunde der Bourgeoisie, der überall mitmischt und überall sein Wort mitredet, was verschiedentlich innerhalb der Bourgeoisie nicht gern gesehen wird, hat noch vor der Bildung der neuen niedersächsischen Landesregierung 1976 ein Buch verfaßt, in dem er die Ziele der Bourgeoisie niedergeschrieben hat. Bevor sich die Bourgeoisie entschieden hatte, Albrecht als Manager aus dem Kekskonzern Bahlsen auf diesen Posten zu setzen, wird er wahrscheinlich diese Arbeit geschrieben haben. Aus Ehrgeiz, um der Bourgeoisie zu beweisen, dass er für Folterzwecke geeignet ist.
Warum schreiben wir gerade jetzt über dieses Buch, obwohl es schon im letzten Jahr erschienen ist? Das Buch gewinnt für die Bourgeoisie an Aktualität. Eine Neuauflage wird sicher noch erscheinen, teilt der Verlag mit. Nach der Einrichtung der GSG 9, dem Kontaktsperregesetz, der Sicherheitsverwahrung wird die Bourgeoisie nach "neuen Formen" suchen, bis zur Beseitigung von Häftlingen. Mit den drei RAF-Häftlingen ist dies bereits eingetreten. Ein Plakat hat das kürzlich aufgedeckt. Geplant ist es schon seit langem. Wahrscheinlich ist Albrecht und Filbinger in einer Pause im Bundesrat der Gedanke gekommen. Abgesprochen haben sie's mit der westdeutschen Bourgeoisie.
Was ist das Wesen des Staates, fragt Albrecht. 'Was würde geschehen, wenn es in der heutigen Welt keinen Staat gäbe?' 'Keine Wirtschaftsordnung …, keine Rechtsordnung …, kein Gerichtswesen und keine Polizei'. Die Arbeiterklasse braucht keinen Staat. Warum? Unterdrücker brauchen den Staat, um die Volksmassen zu unterdrücken und auszubeuten. Was sind das für Verluste, die Albrecht da aufzählt? Auf diese Dinge kann die Arbeiterklasse verzichten …"
Geworben wird für Bücher und Schriften aus dem Buchvertrieb Hager, u. a.: "Kommissar Memo", "Peking Rundschau", "China im Bild", für: Kampf um das Programm der Revolution in Deutschland. Der Weg der KPD".
Q: KBW: Kommunismus und Klassenkampf, Jg. 5, Nr. 11, Frankfurt/M., November 1977.