Büro für Betriebsfragen (Bochum):
"Rundbrief" (1976-1982)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 19.7.2021

Hier können nur einige Ausgaben des "Rundbriefs" des "Büros für Betriebsfragen"(BfB) aus Bochum vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Wie ein Ehemaliger berichtete, war das BfB ca. Mitte 1975 an der RUB aus der "Roten Zelle Jura" entstanden. Die Idee, einen "Rundbrief" herauszugeben, entstand "im Anschluss an die Hamburger Betriebsräte-Veranstaltung vom Dezember 1975, um zunächst überhaupt den Kontakt und Informationsaustausch unter den verschiedenen oppositionellen Gruppen herzustellen. Aus diesem Grund wurde verabredet, dass regelmäßig Berichte über die Arbeit der Gruppe an das 'Büro für Betriebsfragen' in Bochum geschickt werden sollten". (Rundbrief, Nr. 12, S. 1) Beim "Bochumer Büro für Betriebsfragen" (BfB) handelte es sich um eine örtliche oppositionelle Gruppe, die mit ihrem "Rundbrief" fast "100 Betriebe in der BRD" erreichte. (Rundbrief, Nr. 6, S. 1)

In einer ersten Krise im Dezember 1977 erklärte das BfB im Artikel "Büro für Betriebsfragen im Umbruch" seine Vorstellungen zur weiteren Arbeit: "Ziel des Büros für Betriebsfragen ist es, den Erfahrungsaustausch, die Diskussion um die Zusammenarbeit zwischen den gewerkschaftsoppositionellen Betriebsgruppen zu unterstützen". Das BfB suche die "Zusammenarbeit mit anderen Koordinationen".

Aus der Vergangenheit des BfB "und seiner Mitarbeit im Opel-Solidaritätskomitee erklärt sich die Nähe zur Arbeit und Politik der GOG/Opel Bochum. Gerade wegen dieser Nähe hat das 'BfB' für andere betriebliche Gruppen Bedeutung gewonnen. Trotzdem aber versteht sich das 'BfB' nicht als Pressestelle der GOG. Ebenso wie der GOG, stellt es sich den anderen gewerkschaftsoppositionellen Betriebsgruppen zur Verfügung. (…)

Die beiden wichtigsten Arbeitsfelder des BfB sind die Unterstützung der Oppositionellentagungen und die Herausgabe des Rundbriefes. Auf dem derzeitigen Stand der gewerkschaftsoppositionellen Bewegung, sieht das Büro die Arbeitstagungen als das wichtigste Instrument überbetrieblicher Kooperation und Diskussionen an. Das 'BfB' unterstützt die Tagungen (soweit es Kontakt dazu hat), indem es die Vorbereitungen mitorganisiert, die eingeladenen Gruppen zur aktiven Beteiligung an der Tagung auffordert, die anfallenden technischen Probleme mitzulösen versucht u. a.

Das Ziel des Büros ist es, zumindest die bedeutendsten Betriebsgruppen für eine aktive Mitarbeit am 'Rundbrief' zu interessieren. Der 'Rundbrief' soll sich besondere der Auswertung, Kritik und Verbesserung der Oppositionellentreffen widmen. Er soll versuchen, die auf den Tagungen angesprochenen Probleme oder Erfahrungen einzelner Gruppen zu vertiefen, begonnene Diskussionen über gemeinsame Fragen, wie z.B. Haltung und Arbeit zur Tarifrunde, weiterzuführen. Allgemeinpolitische Themen werden In dem 'Rundbrief' nur dann aufgenommen, wenn sie wichtige Diskussionen in den Belegschalten darstellen und für die Tagesarbeit der Betriebsgruppen von großer Bedeutung sind. Das 'BfB' ergänzt den Rundbrief durch Berichte von Arbeitskämpfen oder über Auseinandersetzungen in den Gewerkschaften, wenn diese für die Arbeit der Gewerkschaftsoppositionellen wichtige und nützliche Erfahrungen darstellen". (…)

Das Büro muss Möglichkeiten schaffen, die den angeschlossenen Gruppen bei der Vermittlung ihrer Erfahrungen echt Arbeit und Zeit ersparen. (…) Die Schaffung und Erhaltung von Vertrauen in das Büro in unsere Arbeit ist eine weitere wichtige Aufgabe". (alle Zitate: Rundbrief, Nr. 14, S. 4f.)

Im April 1979 erklärte das BfB: "Ist dies der letzte 'Rundbrief'? Erklärung des 'BfB' und Aufruf zur Diskussion": "Wir müssen feststellen, dass unsere Unterstützungsangebote nicht genutzt wurden. Unaufgefordert zugeschickte Beiträge lassen sich nach wie vor gut an den Fingern einer Hand abzählen. Keine Gruppe hat sich von sich aus an uns gewandt, dass wir zu einem bestimmten Thema ein Interview mit ihr machen sollten. Die inhaltliche Gestaltung des 'Rundbriefs' lag so fast vollständig in der Hand des 'BfB'. (…) Der 'Rundbrief' ist so nicht Ausdruck eines bestimmten Diskussionszusammenhangs geworden, sondern eine reine Informationsschrift. Diese Situation hat uns müde und unzufrieden mit der doch recht erheblichen Arbeits- und Finanzbelastung gemacht, die wir uns mit dem Interviewkonzept aufgebürdet haben". (Rundbrief, Nr. 20, S. 2f.) Zudem wurde den Lesern ein Fragenkatalog zur Verfügung gestellt, der auf die weitere Arbeit des "BfB" insistierte. Danach wollte man u. a. wissen, woran das bisherige Konzept gescheitert sei und "welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen", damit es wieder "zu einem nationalen Diskussionszusammenhang der Gewerkschaftsopposition kommt". (ebd. S. 4)

Offenbar konnte das "BfB" die sich angestauten Probleme nicht lösen. Im "Rundbrief" 21 las man im Artikel "Zur Perspektive des Büros für Betriebsfragen. In eigener Sache": "Im letzten 'Rundbrief' haben wir die Problematik angeschnitten, dass der 'Rundbrief' mit der Zeit mehr und mehr zu einer Zeitung wurde mit uns als Redakteuren, die bestimmen wer zu welchen Fragen interviewt wird. (…) Eigentlich sollte der 'Rundbrief' eine ganz andere Funktion haben - nämlich zwischen Kollegen/Betriebsgruppen Informationen und Erfahrungen und Einschätzungen austauschen, wobei die Beteiligten mit selbstverfassten Beiträgen den 'Rundbrief' tragen. Das lief aber nicht". (Rundbrief, Nr. 21, S. 2.)

Daher wollte man wohl mit der "neuen Tendenz" noch einmal in die "betriebliche Linke" einwirken Dazu hieß es: "Ein zentralen Punkt der 'neuen Tendenzen' in der betrieblichen Linken sehen wir in der Frage, wie sich persönliches Leben und das Bedürfnis nach Menschsein mit dem Betriebsleben verbinden lässt". Dies sei "keineswegs eine unpolitische oder nebensächlich Frage". Das müsse in eine "neue Radikalität" einmünden, die aus dem "betrieblichen Defensivdasein herausführen könnte". (Rundbrief, Nr. 29/30, S. 2) Was sich daraus entwickelte, muss zur Zeit noch offen bleiben. Das betrifft auch die Frage der Auflösung der Gruppe.

Wir danken Herrn Wolfgang Hien für die freundliche Unterstützung.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

08.07.1976:
Der "Rundbrief" Nr. 6 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Hochspannung bei Siemens: 50,8% für die oppositionelle Liste"!"
- "In eigener Sache"
- "Programm Liste 2"
- "Gewerkschaftsausschlussverfahren bei Siemens/Gladbeck verhindern!"
- "Siemens Bruchsal: Streik gegen Entlassungen"
- "Die HBV leitet den 11. Gewerkschaftsausschluss ein: Begründung: Unterstützung einer Frauenveranstaltung"
- "Streik bei Motor Iberica (Barcelona)
- "Belegschaftsversammlung Opel/Bochum"
- "REFA Methoden jetzt auch im Krankenhaus"
- "Kurznachrichten"
- "Kampf der Volvo-Kollegen erfolgreich"
- "Anhang: GOG in der IGM"

In "In eigener Sache", wird darauf hingewiesen, dass der "Rundbrief" eine Auflage von "500 Exemplaren" habe und Kollegen in 100 Betrieben in der BRD erreichen" würde. Aufgerufen wird dazu, dem "Rundbrief" "Bedürfnisse und Vorstellungen" mitzuteilen. In der Zwischenzeit gäbe es eine "überhand nehmende Tendenz, kämpferische Kollegen durch Gewerkschaftsausschlüsse einschüchtern zu wollen. (…) Diese Tendenz sollte uns Anlass genug sein, stärker als bisher am Aufbau einer gemeinsamen Front zu arbeiten".

Berichtet wird u. a. über die Betriebsratswahlen bei Siemens in Gladbeck, wo die oppositionelle Liste 915 Stimmen=50,8% erreicht hat, weiter über das Programm der Liste 2, über anstehende Gewerkschaftsausschlussverfahren bei Siemens in Gladbeck, über Gewerkschaftsausschlüsse in der HBV, über eine Belegschaftsversammlung bei Opel/Bochum am 24./25.6. Berichtet wird noch über eine REFA-Arbeitsstudie im Marienhospital in Herne und über Volvo in Dietzenbach (Hessen), wo ein "Arbeitskampf erfolgreich beendet wurde". Im Anhang wird ein Flugblatt der GOG Opel/Bochum veröffentlicht: "Am 24./25.6.: Belegschaftsversammlung unsere Waffe!" Geworben wird für die Dokumentation: "1 Jahr Gewerkschaftspolitik im Betrieb Siemens-Hofmannstraße", herausgegeben von: "Siemens Betriebsgruppe über Sozialistisches Zentrum" (München), für eine Doku zum Druck-Streik.
Quelle: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 6, Bochum, 8. Juli 1976.

August 1977:
Vermutlich im August erscheint der "Rundbrief" Nr. 12 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum).
Artikel der Ausgabe sind:
- "Stellungnahme der GOG Opel Bochum zur weiteren Entwicklung des Rundbriefes"
- "Persönliche Erklärung: BAG trifft weitreichende Entscheidung: Recht auf vorläufige Weiterbeschäftigung abgeschafft"
- "Kündigungspraxis bei Opel. Und wie wir dagegen vorgehen können. Ein Diskussionsvorschlag von 12 BR-Mitgliedern für die Betriebsratssitzung"
- "IGM-Verfahren gegen H. Brandt eingestellt"
- "Kontroverse über die Absage des für Juni geplanten Automobilarbeitertreffens"
- "Ferienzeit: Zeit für politische Entlassungen"
- "Letzte Warnung"

Berichtet wird u. a. über eine Stellungnahme der GOG Opel Bochum zu den "Rundbriefen". Danach fand am 22.5. ein Gespräch statt, in dem es um die Frage ging: Wie kann man "in Zukunft besser zur Vereinheitlichung der oppositionellen Bewegung beitragen?" Weiter wurde über folgende Fragen debattiert:
- Informationsaustausch
- Regelmäßige Berichte übe die Arbeit der Gruppen
- Aufgabenstellung
- Klärung der Vorstellungen
- Entwicklung und Vereinheitlichung

Berichtet wird weiter über ein Urteil des BAG (Recht auf vorläufige Weiterbeschäftigung), über die gegenwärtige Kündigungspraxis bei Opel, über das Ausschlussverfahren gegen Heinz Brandt aus der IG Metall und über eine Debatte über die Absage eines Automobilarbeitertreffens im Juni. Der Arbeiterbund kritisiert die Absage des Treffens. Geworben wird für ein Info der "Initiative zur Unterstützung für H. Brandt" und für die Broschüre: "Atomenergie und Arbeitsplätze", hrsg. von Hamburger Chemie-Kollegen.
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 12, Bochum, (August 1977).

13.09.1977:
Der "Rundbrief" Nr. 13 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Chemietarifrunde: Bilanz einer Niederlage"
- "Arbeitsrechtliche Information"
- "Mitbestimmung"
- "Ankündigung: Ehefrauen der Zementwerker in Erwitte berichten"
- "DGB und Verfassungsschutz arbeiten zusammen"
- "Stellungnahme der GOG zum Russell-Tribunal"
- "Wehrt Euch"
- "Druckergruppe des Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD (München): Liebe Kolleginnen und Kollegen"
- "Automobilarbeitertreffen"
- "Kampf für Arbeitszeitverkürzung: GOG-Kollegen berichten"

Berichtet wird u. a. über die Chemietarifrunde mit einem Bericht von BASF-Kollegen, über die Krankheitskündigung und die Mitbestimmung", über die GOG Opel Bochum, die erklärt: "Für die Behandlung der Unvereinbarkeitsbeschlüsse und Gewerkschaftsausschlüsse durch das Russell-Tribunal". Die Druckergruppe des AB will während des Gewerkschaftstages der IG Druck und Papier vom 16.-22.10. öffentliche Diskussionsveranstaltungen durchführen, wozu in einem "Offenen Brief" aufgefordert wird. Berichtet wird weiter vom Automobilarbeitertreffen, das Anfang Oktober stattfinden soll. Weiter wird berichtet von der Arbeitszeitverkürzung. Dazu berichten GOG Kollegen. Geworben wird für die Broschüre der Frauengruppe Erwitte: "Ehefrauen der Zementwerker in Erwitte berichten" mit einer "Chronologie des Arbeitskampfes der Zementwerker bei Seibel und Söhne in Erwitte".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 13, Bochum, 13. September 1977.

15.12.1977:
Der "Rundbrief" Nr. 14 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Storno: Betriebsratskandidatinnen fristlos entlassen"
- "Büro für Betriebsfragen im Umbruch"
- "Erklärung: Rücknahme der fristlosen Kündigungen der 6 Arbeiterinnen von Storno Electronic!"
- "Leserbrief"
- "Opel Bochum: Arbeitshetze. Von der Gruppe oppositioneller Gewerkschafter in der IG Metall"
- "Bürgerinitiative Angestellte gegen Atomkraftwerke, Mitglied der BUU, Hamburg: Gewerkschafter gegen Atomkraftwerke"
- "Alternative"
- "Arbeitskampf in La Hague"

Im Artikel "Büro für Betriebsfragen im Umbruch" "wird ein erster Ansatz unserer Vorstellungen über die weitere Arbeit" dargestellt. Diskussionsthemen sind: "Zur Schrumpfung der Belegschaft", "Das Problem politischer Arbeit außerhalb der eigenen Lebenssituation", "Die besonderen Schwierigkeiten von Studenten". Zur "Allgemeinen Konzeption" heißt es zur Zielvorstellung des Büros: "Den Erfahrungsaustausch, die Diskussion und die Zusammenarbeit zwischen den gewerkschaftsoppositionellen Betriebsgruppen zu unterstützen". Das "BfB" würde sich nicht als "Parteiansatz oder als eine Parteikerngruppe" verstehen. "Es will weder einzelnen Betriebsgruppen eine politische Anleitung ihrer _Arbeit geben, noch vertritt es den Kurs einer bestimmten politischen Linie der gewerkschaftsoppositionellen Bewegung. Das 'BfB' stellt sich grundsätzlich allen betrieblichen Arbeitsgruppen zur Verfügung, die bereit sind, die Interessen der Arbeiterschaft gegen das Kapital und gegen den Kurs der sozialpartnerschaftlich verpflichteten Gewerkschaftsführung zu verteidigen. Seine Unterstützung gilt dabei besonders den Gruppen, die keiner politischen Organisation angehören. Damit versucht das 'BfB' gegen die Folgen der organisatorischen Zersplitterung der gewerkschaftsoppositionellen Bewegung und gegen die einzelbetriebliche Isolation einer großen Mehrheit der oppositionellen Gruppen anzugehen. (…) Das 'BfB' will sich bemühen, den Kontakt zu diesen verschiedenen Koordinationen auszubauen, nicht um politische Meinungsverschiedenheiten zu verwischen, sondern um einen möglichst breiten Erfahrungs- und Meinungsaustausch zu unterstützen". Zur GOG und der Zusammenarbeit wird ausgeführt, dass sich das 'BFB' "nicht als Pressestelle der GOG" verstehe. Trotzdem brauche das Büro "die Unterstützung und dauernde Mitarbeit der GOG". Diese Zusammenarbeit würde dem Büro erleichtern, "die politischen Erfahrungen anderer Betriebsgruppen zu verstehen und seine eigene Arbeit immer wieder zu überprüfen". Zudem sei die GOG zur Zeit "eine der gesuchtesten Diskussionspartner für andere Betriebsgruppen". Die wichtigen Arbeitsfelder des Büros seien die "Unterstützung der Oppositionellentagungen und die Herausgabe des Rundbriefes". So sollen die Probleme einzelner Gruppen vertieft werden.

Die Perspektive für die weitere Arbeit soll sei:
- Unser Büro muss immer wieder versuchen, Anstöße zu geben
- Das Büro muss Möglichkeiten schaffen, die den angeschlossenen Gruppen bei der Vermittlung ihrer Erfahrungen echt Arbeit und Zeit ersparen
- Das Büro muss genauestens darüber informiert sein, wo bei verschiedenen Gruppen Erfahrungen dringend fehlen
- Die Schaffung und Erhaltung von Vertrauen in das Büro und in unsere Arbeit ist eine weitere wichtige Aufgabe.

Berichtet wird u. a. über "Storno Electronic" und die Entlassung von Betriebsratskandidatinnen. Dazu wird eine "Erklärung" veröffentlicht. Berichtet wird weiter von der Verteilung des Flugblatts von der GOG am 2.11. Über "Arbeitshetze", über Daimler-Sindelfingen und von einem "offenen Brief" der "Plakat-Gruppe" . Die BI "Angestellte gegen Atomkraftwerke" weist auf die Broschüre: "Atomenergie und Arbeitsplätze" hin. Im Dezember soll dazu eine Veranstaltung in Hamburg stattfinden. Bei "Iduna" tritt am 15.9. der DAG Betriebsrat zurück. Für einen neuen BR stellen sich 7 Listen zur Wahl. Die Liste "Alternative" und erhält einen Sitz. Geworben wird für die Doku: "Zum Erfolg verdammt". Der Doku-Film handelt vom "Kampf der Arbeiter der Wiederaufbereitungsanlage in La Hague".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 14, Bochum, 15. Dezember 1977.

11.03.1978:
Der "Rundbrief" Nr. 15 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "In eigener Sache"
- "Opel-Interview: Strafbataillon Rummsbude"
- "Aktionskreis Leben"
- "Solidarität mit dem Gewerkschaftssekretär Manfred Schwanbeck! ÖTV-Führung mit Verfassungsschutz gegen Funktionär"
- "ÖTV-Tarifrunde"
- "Hafenarbeiter im Streik"!
- "Wolf Biermann: Die Streikposten vor Euro-Kai"
- "So nicht: Dafür haben wir nicht gekämpft. Bei der Urabstimmung: Nein! Nach Schichtende: Gemeinsam zum Gewerkschaftshaus"
- "Ja zur Urabstimmung???"
- "Die Kollegen waren klasse"

In "In eigener Sache" wird über den Versuch gesprochen, eine "neue Arbeitskonzeption des BfB" vorzustellen. Man wolle den Kollegen in den Betrieben "die Möglichkeit geben, ohne großen eigenen Arbeitsaufwand ihre Erfahrungen zu vermitteln". Aufgerufen wird in diesem Zusammenhang zu Spenden.

Zum Flugblatt der GOG bei Opel Bochum "Strafbatallion Rummsbude", wird ein Interview mit der GOG veröffentlicht. Berichtet wird u. a. über den "Aktionskreis Leben", den Heinz Brandt ins Leben gerufen hat. Ziel des AK sei es, "in den Gewerkschaften gegen den Atomfilz in Gestalt des Aktionskreises Energie zu kämpfen". Weiter wird berichtet über den Gewerkschaftssekretär Manfred Schwanbeck (ÖTV Kreisverwaltung Kiel), der seine Kündigung und sofortiges Arbeitsverbot erhielt. Aufgerufen wird zur Solidarität. Berichtet wird noch über die ÖTV-Tarifrunde, über die IG Metall, über VOLVO und über die "Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG", wo sich die Hafenarbeiter im Streik befinden. Veröffentlicht wird noch ein Gedicht von Wolf Biermann zu Euro-Kai".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 15, Bochum, 11. März 1978.

23.05.1978:
Der "Rundbrief" Nr. 16 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "VW Wolfsburg: Chronik eines verheimlichten Kampfes"
- "VW Hannover: Tarifrunde 78"
- "Ankündigung"
- "Tarifrunde: Interview mit einem Kollegen von Daimler-Mannheim"
- "Auszüge aus einem Interview mit Kollegen von Daimler-Sindelfingen, Daimler-Untertürkheim, Bosch zum Streik"
- "Überblick über Betriebsratswahlergebnisse"
- "Achtung: Ungeheuer!"

Berichtet wird u. a. über VW Wolfsburg nebst einer Darstellung des Ablaufs der Kämpfe, über die Tarifrunde 78 bei VW Hannover, über Daimler-Mannheim, Schlichtertaktik, Streikinseln, gegen Aussperrung, die 8%-Forderung, die Arbeit der Oppositionellen und Ergebnisse und Lehren der Tarifrunde. Es schließt sich ein "Überblick über Betriebsratswahlergebnisse 1978 an. Geworben wird für die Broschüre: "Keiner Hilft Dir. Klöckner-Humboldt-Deutz vor und nach den Betriebsratswahlen 1978".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 16, Bochum, 23. Mai 1978.

01.07.1978:
Der "Rundbrief" Nr. 17 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Wahlbetrug bei Daimler. Das Wunder von Mettingen"
- "MTM bei Daimler-Benz"
- "Die Belegschaft braucht Lister 3"
- "Betriebsratswahl 1978: Siemens Martin-Straße München"
- "Diskussionsvorschlag für ein Programm zur Betriebsratswahl"
- "Rheinstahl-Thyssen Hamburg: Ein Anfang"
- "Reynolds-Hamburg"
- "Thyssen-Duisburg Hamborn"
- "Überblick über Betriebswahlergebnisse"

Berichtet wird u. a. über eine Wahlanfechtung bei Daimler in Untertürkheim. Danach hat die Liste Hoss/Mühleisen die Betriebsratswahlen bei Daimler vom 20./21.4.1978 erfolgreich angefochten, über die BR-Wahlen bei Siemens-Martinstraße in München, über ein "Diskussionsvorschlag für ein Programm zur Betriebsratswahl", über Rheinstahl-Thyssen in Hamburg, weiter über Reynolds Hamburg und Thyssen-Duisburg Hamborn", wo die "Liste demokratischer Gewerkschafter" erstmals kandidiert. Bei Daimler in Hamburg gibt es Verluste für die Liste "Alternative, die 1978 23,6% (1975 33,1%) erreicht. Ein Überblick über die Betriebsratswahlergebnisse 1978 schließt sich an. Geworben wird für die Broschüre "MTM bei Daimler Benz. Kollegen berichten über die Einführung eines neuen Lohnsystems", für die Broschüre "Streik der Hafenarbeiter, Januar 1978. Eine Dokumentation", für das "Rotbuch zu den Gewerkschaftsausschlüssen".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 17, Bochum, 1. Juli 1978.

11.11.1978:
Der "Rundbrief" Nr. 18 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Interview zur Lage der GOG im Oktober 1978"
- "Klöckner Bremen"
- "Interview mit einem Kollegen von Daimler Stuttgart"
- "Buchbesprechung"
- "Gute Hoffnungshütte Oberhausen. Liste 3 stellt sich vor"
- "Degussa Frankfurt/M.: Zur BR-Wahl"
- "Fordarbeiterstreik England"

Berichtet wird u. a. über die GOG Bochum, die "Stimmenverluste gegenüber der Wahl von 75 hinnehmen musste". Damit hat man "3 Sitze weniger im Betriebsrat". Im Interview wird diese Frage erörtert. Berichtet wird weiter von Klöckner-Bremen, von Daimler Stuttgart, von der Guten Hoffnungshütte Oberhausen, wo das "Arbeitsprogramm der Liste 3" veröffentlicht wird. Zu Degussa Frankfurt/M. stellt sich die oppositionelle Gruppe vor, die den "Mitmischer" herausgibt. Zur Zeitung heißt es: "Im 'Mitmischer', der zu einem anerkannten Informationsblatt geworden ist, behandeln wir betriebliche und gewerkschaftliche Probleme sowie wichtige allgemeinpolitische Fragen. Außerdem dient die Zeitung dazu, Konflikte und Widerstand von Kollegen bekannt zu machen und möglichst die ganze Belegschaft mit einzubeziehen. Wie z. B. bei unseren Aktionen gegen die Streichung von Sonderurlaub, als wir eine Unterschriftensammlung durchführten, oder die Stilllegung einer Abteilung, wozu wir eine Veranstaltung machten". Geworben wird für die eigene Zeitung. Berichtet wird noch vom Fordarbeiterstreik in England, wobei aus einem Flugblatt der "Ford Worker's Combine" zitiert wird.
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 18, Bochum, 11. November 1978.

22.12.1978:
Der "Rundbrief" Nr. 19 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Kampf um die 35-Stunden Woche"
- "Mannesmann-Streik"
- "Übernahme aller Lehrlinge! Rede der Bürogehilfinnen auf der Belegschaftsversammlung Opel Bochum"
- "Betriebsstilllegung bei Beker-Chemie (Brake). Belegschaft setzt sich zur Wehr"
- "Solidarität mit Franco Valdes!"
- "Fakten zur 35-Stunden Woche"
- "Einfach mal auf den Putz hauen!"

Berichtet wird u. a. über die 35-Stunden Woche und über die Situation in der Stahlindustrie, über den Mannesmann-Streik mit einem Auszug aus der Zeitung "Revier". Berichtet wird weiter über Opel Bochum, wo auf einer BV zur Übernahme von Lehrlingen Stellung bezogen wird. Beschäftigte der "Beker-Chemie" in Bremen, setzten sich wegen Arbeitsplatzabbau und Entlassungen zur Wehr. Aufgerufen wird zur Solidarität mit Franco Valdes, der bei den Adlerwerken in Frankfurt/M. entlassen werden sollte.
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 19, Bochum, 22. Dezember 1978.

17.04.1979:
Der "Rundbrief" Nr. 20 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Ist dies der letzte Rundbrief?"
- "Zieherei Luisenthal: Stahlarbeiter auf Draht"
- "Opel Bochum: Abdul Haj Kheder muss Betriebsrat bleiben"
- "Arbeit und Film. Für Filmvorführungen im Raum Bremen"
- "Dokumentation über Streik bei Michelin"
- "Material gesucht"
- "Daimler Benz Stuttgart
- "Wir kannten das Zeichen für Radioaktivität nicht. Eine türkische Arbeiterin klagt gegen Siemens"
- "Resolution zu Ergebnis, Verlauf und Folgen des Streiks in der Stahlindustrie von Dezember 1978/Januar 1979"
- "Koordination Frankfurter Metall-Gruppen, oder: Über die Bedeutung des Bauches im politischen Alltag"
- "Solidarität mit Uli Kühn, Franco Valdes und allen Anderen"

In "Ist dies der letzte Rundbrief. Erklärung des BfB und Aufruf zur Diskussion" heißt es u. a.: "Der Rundbrief läuft nicht von selbst. Sahen wir dieses Problem zunächst als 'Anlaufschwierigkeiten' an, so verfestigte sich doch im Laufe der Zeit der Eindruck, dass es auch relativ starken und fortgeschrittenen Gruppen - trotz guten Willens - offenbar schwerfällt, den Rundbrief in ihrer Arbeit einzubeziehen. An dieser Stelle stellten einige Büromitglieder ihre Arbeit ein. (…) Unter dem Stichwort der 'aktiven Kontaktarbeit' sollte versucht werden, den angeschlossenen Gruppen und 'Einzelkämpfern' mehr Unterstützung und Hilfe für den Erfahrungsaustausch zu gewähren, mehr Arbeit und Phantasie darauf zu verwenden, um zu erforschen, wie man den schleppenden Informationsfluss verbessern kann. (…) Der Rundbrief konnte unserer Einschätzung nach nur dann einen Stellenwert für die Arbeit der Gruppen bekommen, wenn er sich besonders der Auswertung, Kritik und Verbesserung der Oppositionellentreffen widmen würde. Daneben begannen wir damals mit unseren Interviews. (…) Mit unseren Interviews konnten wir dann auch Rundbriefe erstellen. (…) Dennoch müssen wir auch unseren neuen Anlauf als im Wesentlichen gescheitert ansehen. Wir müssen feststellen, dass unsere Unterstützungsangebote nicht genutzt wurden. (…) Der Rundbrief ist so nicht Ausdruck eines bestimmten Diskussionszusammenhanges geworden, sondern eine reine Informationsschrift. Diese Situation hat uns müde und unzufrieden mit der doch recht erheblichen Arbeits- und Finanzbelastung gemacht. (…) Es erscheint uns inzwischen sehr zweifelhaft, ob diese reine Informationsvermittlung in diesem eingeschränkten Rahmen der Rundbriefabonnenten (kaum 300) den von uns betriebenen Aufwand rechtfertigt, zumal wir aufgrund der fehlenden Rückmeldung nicht einmal sicher sein können, dass die Informationen auch tatsächlich aufgenommen und für die Arbeit der Gruppen fruchtbar gemacht werden können". Gefragt wird u. a.:
"Was bedeutet euch der Rundbrief und das BfB? (…)
"Welche andern Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches stehen euch zur Verfügung oder könnten geschaffen werden?"
"Woran ist das Bürokonzept nach eurer Meinung gescheitert?"

Berichtet wird u. a. über die Zieherei Luisenthal, über Abdul Kheder, der bei Opel Bochum entlassen werden soll. Dazu wird eine "Prozesserklärung" und eine "Resolution der IGM Vertrauenskörperleitung" aus Bochum veröffentlicht. Weiter wird berichtet über die Arbeitsgemeinschaft "Arbeit und Film", über ein "Informationsflugblatt der Liste Hoss/Mühleisen" von Daimler Benz, Stuttgart. In der "Resolution zu Ergebnis, Verlauf und Folgen des Streiks in der Stahlindustrie von Dezember 1978/Januar 1979" werden folgende Dokumente veröffentlicht:
- Mannesmann Huckingen (Resolution des VK Mannesmann-Huckingen, 15.2.1979)
- Thyssen Hamborn ()Resolution der V-Leute, 15.2.1979)
- Hoesch Dortmund (V-Leute: Antrag zur Satzung, § 16)
- Hoesch Phönix (Entschließung, 26.1.1979)

Zur AG "Arbeit und Film" wird darauf hingewiesen, dass zur Zeit u. a. folgende Filme ausgeliehen werden können:
- Kalldorf gegen Mannesmann
- Heidenreich und Harbeck"
- Wachsam Tag und Nacht"

Geworben wird für die "Dokumentation über den Streik bei Michelin", für "Streikwinter. Der Stahlarbeiterstreik NRW 78/79. Eine Dokumentation." Krupp Bochum (Betriebsräte: Erklärung zum Abschluss der Tarifverhandlungen).

Berichtet wird noch über die "Koordination Frankfurter Metall-Gruppen. Aufgerufen wird zur Solidarität mit Uli Kühn, Franco Valdes und allen anderen.
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 20, Bochum, 17. April 1979.

20.09.1979:
Der "Rundbrief" Nr. 21 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Betrifft Nachschlag"
- "Zur Perspektive des Büros für Betriebsfragen. In eigener Sache"
- "Vorschlag für eine Tagung im November zum Kampf auf Abteilungsebene"
- "Das ISA-System"
- "Gong zur 2. Runde. Abdul Haj Kheder bleibt Betriebsrat bei Opel/Bochum"

In "Zur Perspektive des Büros für Betriebsfragen. In eigener Sache" wird u. a. erklärt, dass der "Rundbrief" mehr und mehr "zu einer Zeitung wurde mit uns als Redakteuren, die bestimmen wer zu welchen Fragen interviewt wird. (…) Eigentlich sollte der 'Rundbrief' eine ganz andere Funktion haben-nämlich zwischen Kollegen/Betriebsgruppen Informationen und Erfahrungen und Einschätzungen austauschen, wobei die Beteiligten mit selbstverfassten Beiträgen den 'Rundbrief' tragen. Das lief aber nicht". Dazu wurden Informationen eingeholt, u. a. aus Bonn und Stuttgart usw. Demnächst sollen diese Fragen auf einer Tagungen debattiert werden. Dabei will man versuchen, "Erfahrungen, die wir durch unsere Teilnehmer an den bisherigen Treffs gewonnen haben (Automobil oder sonstige) zu berücksichtigen". Zunächst soll das Thema "Kampf auf Abteilungsebene um Arbeitsbedingungen" debattiert werden. Vorgeschlagen wird der 17./18.11. in Bochum in der ESG. Berichtet wird noch über das ISA-System bei der Daimler Benz AG, weiter über den BR Kheder bei Opel/Bochum, der weiter beschäftigt werden muss. Berichtet wird noch über einen "Nachschlag".
Quelle: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 21, Bochum, 20. September 1979.

03.10.1979:
Der "Rundbrief" Nr. 22 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Kampf auf Abteilungsebene um Arbeitsbedingungen"
- "Organisation"
- "Stellungnahmen zu Fragen der Kernenergie. IG Chemie-Hoechst AG"
- "Ausgansbedingungen des Konflikts Opel-Daimler"
- "Kampfformen Opel-Daimler"
- "Aufgaben oppositioneller Betriebsräte in Abteilungskonflikten Opel-Daimler"

Berichtet wird u. a. über eine Tagung zu Fragen der Problematik von Arbeitskonflikten am 17./18.11. Auf der Seite 3 soll das Plenum allerdings vom 16.-18.11. stattfinden. Dazu soll es Informationen von Opel und Daimler zu den Konflikten geben und Erfahrungen diskutiert werden. Diskutiert werden soll auch wie ein Plenum nach Schwerpunkten aufgebaut wird, etwa: Kleinbetriebe, Frauenbetriebe, Zusammenarbeit. Berichtet wird noch von unterschiedlichen Stellungnahmen zur Kernenergie (IG Chemie vers. Hoechst AG). Gefragt wird noch: "Welche Kampfformen sind auf Abteilungsebene möglich? Unter welchen Bedingungen sind sie einsatzbar? Welche Kampfformen sind am ehesten dazu geeignet, die Kollegen zu eigenständigem, kollektiven Handeln zu befähigen?"
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 22, Bochum, 3. Oktober 1979.

Dezember 1979:
Vermutlich im Dezember erscheint der "Rundbrief" Nr. 23 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum).
Artikel der Ausgabe sind:
- "Bericht von der Arbeitstagung des Bochumer Büros für Betriebsfragen".

Berichtet wird u. a. von den Gruppen 1-4 und über das "Plenum". Ein Teilnehmer fragt im Artikel "Wie soll es weitergehen?" und gibt einen Überblick über den Ablauf der Tagung und des Plenums und folgert u. a. dass "die Seminarteilnehmer recht zufrieden waren". Auch die "sachliche Auseinandersetzung" wurde gelobt. So könne man auch "politische Positionen entwickeln".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 23, Bochum, o. J. (Dezember 1979).

12.04.1980:
Der "Rundbrief" Nr. 24 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Einige Überlegungen zu den Warnstreiks der IG Metall"
- "Porsche"
- "Bosch"
- "Arbeitsniederlegungen in Feuerbach"
- "Krisenpapier"
- "Streik bei Bosch"
- "Warnstreik bei Daimler Benz (Sindelfingen)"
- "Warnstreik-Tarifrunde 80"
- "Neue Tarifpolitik"
- "Sofortige Wiedereinstellung von Ute Nanay bei der IG Bau-Steine-Erden"

Zu diesem "Rundbrief" heißt es u.a.: "Dieser Rundbrief besteht aus Beiträgen von Stuttgarter Kolleginnen und Kollegen. Es geht um die Warnstreiks, die ja nicht nur dort zur Tarifrunde inszeniert werden: Erfahrungsberichte und Einschätzungen zur Tarifrunde 1979/80". Berichtet wird u. a. darüber, dass ein neues Treffen geplant ist. Themen könnten sein:
- MTM insbesondere: Auswirkungen auf die Kollegen am Arbeitsplatz
- Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Berichtet wird weiter über die Erfahrungen von Warnstreiks bei Bosch und Daimler Benz, Organisierung, Verlauf und Erwartungen.

Berichtet wird noch über die "neue tarifpolitische Beweglichkeit der IG Metall" und über das "Solidaritätskomitee Ute Nanay".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 24, Bochum, 12. April 1980.

10.08.1980:
Der "Rundbrief" Nr. 25 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Tagung im Oktober-Arbeitsplatz und Gesundheit"
- "Tagungsthema Lärm"
- "Arbeitsmedizin in Italien"
- "Kollegen von Bremer Vulkan: Belastungen und Gesundheitsgefahren am Arbeitsplatz"
- "Betriebliche Gesundheit und gewerkschaftliche Arbeit in einer norddeutschen Werft. Ansätze einer Arbeitsmedizin in der BRD"
- "Auswertung von Fragebögen"
- "Lebenshilfe: Lieber krankfeiern als gesundschuften"
- "HSW: Rausschmiss nach Verfassungsschutzanfrage"
- "Stoppt Strauß-Gutachten"
- "Frauenmalochertreff"
- "Gesundschrumpfen"

Berichtet wird u. a. über die Tagung im Oktober am 18./19.10., über die Arbeitsmedizin in Italien, weiter über einen Vulkan-Beitrag zu "Gesundheitsgefahren am Arbeitsplatz". Es schließt sich ein Referat zur Gesundheit in norddeutschen Werften an. Weiter wird berichtet über die Entlassung eines Kollegen bei den "Hamburger Stahlwerken", die durch eine Anfrage beim VS untermauert wurde. Der Kollege hat danach gegen eine NPD-Veranstaltung demonstriert, weiter über das Plakettentragen: "Stoppt Strauß".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 25, Bochum, 20. August 1980.

02.10.1980:
Der "Rundbrief" Nr. 26 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Zur Gesundheitstagung"
- "Zur Frauenarbeit"
- "Zur Montanmitbestimmung"
- "Tagung: Gesundheit und Arbeitsplatz"
- "K(r)ampf um Mitbestimmung-Bericht aus Ruhrpottbetrieben"
- "Streik zum Frühstück. Bericht eines Krupp-Kollegen (Krupp Stahl, Bochum)"
- "Thyssen Edelstahlwerke Witten (TEW)"
- "Thyssen, Hattingen"

Berichtet wird von Streiks in verschiedenen Betrieben, so bei Thyssen in Duisburg am 26.6. und am 30.7., bei Krupp in Bochum am 30.7., wo es u. a. um die Montanmitbestimmung geht. Zu den "Linken" (ohne Namen) wird angemerkt, dass "die Mitbestimmung immer auf Partnerschaft, Vertrauen, Verhandeln orientiert, die den Interessen der Kollegen entgegensteht". Aufgerufen wird zur Tagung: "Gesundheit und Arbeitsplatz am 18./19. Oktober". Sie soll in der ESG im Unicenter Bochum stattfinden. Dazu sollen 3 AG gebildet werden: "Schadstoffe", "Lärm" und "Schichtarbeit". Geworben wird für eine Frauenbroschüre des "Malochertreffs". Zur Montanmitbestimmung wird ein Kommentar von Herbert Knapp aus Duisburg veröffentlicht.
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 26, Bochum, 2. Oktober 1980.

19.12.1980:
Es erscheint der "Rundbrief" Nr. 27/28 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum).
Artikel der Ausgabe sind:
- "BfB Wochenende: Gesundheit am Arbeitsplatz"
- "Protokolle der Arbeitsgruppen"
- "Hoechst AG: Bericht einer Auseinandersetzung"
- "Protokoll der Plenumsdiskussion am Sonntag, 19.10.1980"
- "Hoesch: Krise und kein Ende?"
- "Verfluchte Technik, aus 'Plakat'"
- "Diskussionspapier zur Krise in der Autoindustrie"

Berichtet wird u. a. über das Seminar des "BfB" zur "Gesundheit am Arbeitsplatz" am 18./19.10. mit verschiedenen Arbeitsgruppen (u. a. Lärm Schichtarbeit, Schadstoffe), über die Auseinandersetzung bei der Hoechst AG im Zweigwerk Offenbach/Main "wegen der Beschäftigung von Schwangeren mit giftigen und gesundheitsschädlichen Arbeitsstoffen". Berichtet wird noch über Hoesch Dortmund und die Parole "Stahlwerk jetzt!", die die DKP, die SPD und die RGO ausgegeben haben. Berichtet wird noch über die "Plakat"-Gruppe bei Daimler in Stuttgart und deren Betriebszeitung "Plakat". Geworben wird für die "Wechselwirkung" und ein Diskussionspapier zur "Krise in der Autoindustrie".
Quelle: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 27/28, Bochum, 19. Dezember 1980.

25.04.1981:
Der "Rundbrief" Nr. 29/30 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Vorbemerkung zu diesem RB"
- "Reparaturarbeiten im Atomkraftwerk Esensham"
- "Wer hetzt, der sündigt"
- "Chemiegift am Beispiel Methylvenylketon MVK"
- "Gegenwart der Vergangenheit"
- "Graetz Bochum: Rabiat-Rationalisierer schufen Gegenwehr. Berichte und Interviews"
- "Opel Bochum - Betriebsarbeit - Betriebsratsarbeit, kontroverse Diskussion in der GOG"
- "Opel Bochum: Interview 2"
- "Halt, hier langsam arbeiten. Bericht und Interview"

In der "Vorbemerkung" geht das Büro auf eine "neue Tendenz" ein, die sich entwickeln würde, die in "der Art der Kritik an der Betriebsratstätigkeit" bestehen würde, aber auch "generell in der Konzeption linker Betriebsarbeit". Dazu wird noch ausgeführt: "Wir beobachten seit einigen Jahren eine gewisse eitle linker Betriebs- und Betriebsratsarbeit, ausgelöst durch den Eindruck, dass sich in den Betrieben nichts mehr wirklich bewegt. Die Arbeiter reagieren auf die steigenden Arbeitslosenzahlen heute vornehmlich eingeschüchtert und hilflos. Rechte Sprüche, Ausländerfeindlichkeit, der Ruf nach dem starken Mann nehmen eher zu. Es ist keine Bewegung mehr sichtbar, in die man eingreifen, an deren Spitze man sich stellen könnte. Die Linken rufen weiter zum Kampf, aber die Illusion, dass dieser Ruf Widerhall bei den Massen fände, kann kaum mehr aufrechterhalten werden. Nahezu bruchlos setzt sich in den 'real existierenden' gewerkschaftlichen Kämpfen eine weitgehende Entleerung und Ritualisierung durch. (…) Viele 'steigen aus', versuchen sich in Alternativprojekten oder gehen auf Umschulung. Andere verlagern den Schwerpunkt ihrer politischen Aktivitäten auf Bereiche, 'wo noch was läuft': AKW-Initiativen, Häuserkampf usw. (…)

Die bohrende Frage, die dahinter steht, ist die Frage nach dem ob und wie des Selbstbewußtwerdens der Arbeiterklasse: Gibt es Möglichkeiten gegen die übermächtige technische und gesellschaftliche Maschinerie des Kapitalismus anders anzugehen, als sich nur permanent den Kopf daran einzurennen? Bleibt hier nur die Alternative sich entweder im Stellungskrieg der Funktionäre zu verlieren oder sich als Linker anderen Bewegungen und Perspektiven zuzuwenden, um überhaupt etwas zu verändern? Gibt es für mich persönlich - so fragt sich doch nach und nach jede/r einzelne des 'linken Lagers' - noch Möglichkeiten aus dieser verteufelten Alternative rauszukommen oder muss ich mich halt damit anfreunden? Wir meinen, es gibt vermehrt Stimmen, für die diese Diskussion noch nicht gegessen ist, die sich noch nicht in der einen oder anderen Weise mit den 'Realitäten' abgefunden haben. Sie sollten unserer Meinung nach stärker zu Wort kommen.

Einen zentralen Punkt der 'neuen Tendenzen' in der betrieblichen Linken sehen wir in der Frage, wie sich persönlichen Leben und das Bedürfnis nach Menschsein mit dem Betriebsleben verbinden lässt; für uns keineswegs eine unpolitische oder nebensächliche Frage. im Gegenteil: Sie scheint uns auf eine 'neue Radikalität' zu verweisen, die aus dem betrieblichen Defensivdasein herausführen könnte. Es geht mit anderen Worten darum 'Betriebearbeit' (…) mehr mit den wirklichen Kommunikations- und Lebensbedürfnissen der Arbeiter/innen zu vereinen und sich stärker auf solche Ebenen auszurichten".

Berichtet wird u. a. über das AKW Esensham, über BASF Ludwigshafen, über die linke Medizinzeitung "Dr. Mabuse", die im September 1980 ein Interview mit Karl-Heinz Roth geführt hatte. Berichtet wird weiter über Graetz Bochum und die Betriebsratswahl mit unterschiedlichen Gruppen, weiter über den Stellenwert der Betriebsratsarbeit bei Opel Bochum. Der "Rundbrief" veröffentlicht dazu ein Interview mit der GOG. Berichtet wird noch über die "Hamburger Hafen und Lagerhaus AG".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 29/30, Bochum, 25. April 1981.

26.06.1981:
Der "Rundbrief" Nr. 31 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Redaktionelle Vorbemerkung. Debatte um Betriebsarbeit und das Problem des Bewusstseins"
- "Schweißauspressung: Über die Arbeit unter Hitzebedingungen"
- "Über die Humanität der bürgerlichen Arbeitswissenschaften"
- "Betriebswahlen 1981. Betriebliche Einschätzungen"
- "HDW-Hamburg: Gewerkschaftsausschluss für die Sieger, die 'Aktiven Metaller?"
- "Betriebsratswahlen 1981 bei EMI-Elektrola Köln"
- "Ausschlussverfahren bei Daimler Benz/Bremen"
- "Bericht von KHD-Köln"
- "Metalltarifrunde"
- "Neue Beweglichkeit am Beispiel eines Kölner Mittelbetriebs"
- "Warnstreik bei Graetz-Bochum"
- "BBC Mannheim: auch gewarnstreikt"
- "Tag X bei Opel"
- "Übersicht BR-Wahlen 1981"

In der "Redaktionellen Vorbemerkung" heißt es u. a.: "Ein großer Teil der linken Gruppen und Organisationen geht davon aus, dass die Krise und die Verschlechterung der Arbeits- und Lebensbedingungen die Entwicklungsmöglichkeiten von Klassenbewußtsein verbessern. Daraus werden dann oftmals Schlüsse auf die Veränderung der betrieblichen und gewerkschaftlichen Vertreterstrukturen gezogen. Sich in diesen Strukturen zu sammeln, um Schritte in Richtung 'politische und organisatorische Vorhut einer wiedererwachenden Arbeiterbewegung' zu unternehmen, ist die logische Konsequenz (Zitat 'Arbeiterpolitik'), scheint uns aber typisch auch für andere Gruppen wie 'Revier', 'GIM', 'Kompaß' usw.). In der betrieblichen Wirklichkeit erweist sich die Linearität dieser Überlegungen sehr häufig als kritikwürdig. Auch die Anwesenheit fortschrittlicher Kolleginnen und Kollegen in den Vertreterstrukturen ändert nichts an der relativen Einflußlosigkeit in der momentanen Betriebs- und Gewerkschaftspolitik. Das organisatorische Abgehobenheit linker Funktionäre kann sich unter diesen Bedingungen leicht in eine politische verwandeln: in der Idealisierung des 'gewerkschaftlichen Bewußtseins' und der Aufnahmefähigkeit für bestimmte politische Forderungen (35-Stundenwoche, Verstaatlichung usw.) oder der Überschätzung des eigenen Vertrauenspotentials für die Wirren der kommenden Zeit".

Berichtet wird u. a. über die Arbeit "unter Hitzebedingungen", die "Arbeitswissenschaften" und ihre Positionen dazu, weiter über die Betriebsratswahlen 1981. Dazu werden Ergebnisse aufgelistet. Es schließt sich ein Bericht der "Alternative" (HHLA/Hamburg) an. Gegen drohende Ausschlüsse bei HDW-Hamburg soll mobilisiert werden. Auch bei Daimler Benz in Bremen sind Ausschlussverfahren geplant. Berichtet wird weiter über die Metalltarifrunde, über einen Warnstreik bei Graetz in Bochum, über BBC in Mannheim. In "Zu diesem Rundbrief" wird noch einmal zu Graetz Stellung genommen, wozu es heißt: "Für uns ist wichtig nicht die Information an sich, sondern die Erfahrungen, die daraus gewonnen werden können".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 31, Bochum, 26. Juni 1981.

30.06.1982:
Der "Rundbrief" Nr. 35/36 des "Büros für Betriebsfragen" (Bochum) erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "BfB-Tagung am 24.-26.9.1982 in Bielefeld"
- "Veranstaltung 'Nein zu Personalinformationssystem (PIS)"
- "Computer und Bibliothek"
- "Wacker, wacker"
- "EMIL im Hafen"
- "Alternative Nr. 35"
- "Was soll EMIL leisten?"
- "Schichtpläne, Mehrarbeit"
- "Wie verhält sich der Betriebsrat zu EMIL?"

Berichtet wird u. a. über eine Tagung vom 24.-26.9. in Bielefeld zum Thema "Personalinformation". Dazu werden Plena eingerichtet, u.a.
- "Was ist elektronische Datenverarbeitung?"
- "PIS und EDV in gesellschaftlichen Bereichen"
- "Arbeitsbedingungen von EDV-Betroffenen"
- "Ist EDV wertneutral- Begriff der technologischen Gewalt"

Berichtet wird weiter über eine Sitzung am 5.6. in Frankfurt/M. zur Debatte um PIS. Auszüge dazu liest man im Artikel "Computer und Bibliothek". Im Artikel "Wacker, wacker", wird über die "Wacker-Chemie" in Köln berichtet. Berichtet wird noch über die "Plakat-Gruppe" beim Daimler-Benz in Stuttgart und über die "Hamburger Hafen- und Lagergesellschaft" (EMIL), wo die EDV-Anwendungen zum "großen Teil negative Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Hafenbetrieb oder in anderen Bereichen der Transportkette haben". Dazu wird aus der "Alternative" eine Stellungnahme veröffentlicht. Geworben wird für die Broschüre: "Schöne neue Medienwelt", hrsg. von der BI "Stopp Kabelfernsehen". Bei dieser Ausgabe fehlt die "Beilage" der "Assistentenschaft der RUB".
Q: Büro für Betriebsfragen: Rundbrief, Nr. 35/36, Bochum, 30. Juni 1982.

Letzte Änderung: 19.07.2021