Düsseldorf: Mannesmann Röhrenwerke Lierenfeld und Rath (1976ff.)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 24.6.2017


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Januar 1976:
Vermutlich Ende Januar gibt die Zelle Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld des KJVD der KPD das folgende Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 ohne presserechtlich Verantwortlichen heraus:"
GEGEN KURZARBEIT UND ENTLASSUNGSTERROR DER MM-KAPITALISTEN
KEINE ENTLASSUNG VON WALDEMAR UHLKE UND UWE PFLUGRADT!

Letzte Woche erhielten die beiden kommunistischen Jugendvertreter Waldi und Uwe die Nachricht, daß sie entlassen werden sollen.

Die MM-Kapitalisten stecken, wie das ganze System, in einer tiefen Krise. Riesenprofite für sie, die andere Seite der Medaille, Kurzarbeit, Massenentlassungen und Stillegungen. Plündern uns Loderer und Schmidt durch Lohnraubabschlüsse und Sparprogramme aus, so setzen die Kapitalisten einen Teil der Kollegen auf die Straße, verschärfen sie die Arbeitshetze für die Anderen. Für Lierenfeld heißt das: Kurzarbeit in der Zieherei, Massenentlassungen wie zuletzt für 23 Kollegen, geplante Stillegung nicht nur der Zieherei, sondern des ganzen Werkes Lierenfeld.

In dieser Zeit verschärfter Ausplünderung der Arbeiterklasse müssen die Kapitalisten die Kampfbereitschaft der Arbeiterklasse schwächen, um ihren Ausbeuterfrieden zu erhalten. Deshalb entließen sie die Kommunisten Bail und Strojec! Deshalb wollen sie jetzt Uwe und Waldi schmeißen! Damals wie heute benötigen sie dazu die übelste Verleumdungen. waren es bei Bail noch schlechte Leistungen in der Schule, so müssen heute bei Uwe 'häufiges Zuspätkommen' und 'mangelnde Arbeitsleistung', bei Waldi 'schlechtes Benehmen' dazu herhalten, die beiden rauszuschmeißen. Uwe mußte nach der lehre sechs Monate berufsfremde Arbeit machen, nämlich Motoren auseinanderbauen und waschen. Schon damals warfen sie ihm 'Interesselosigkeit an der Arbeit' vor und wollten ihn rausschmeißen. Anhand eines Prüfungsstückes wollten sie ihm schlechte Arbeitsleistung unterschieben. Dabei wurde er ständig von Meistern und Vorarbeitern kontrolliert. Sie gingen sogar soweit, einem Kollegen zu sagen, 'Geh mal ab und zu kontrollieren, wie schnell er die Arbeit macht'.

Kollegen! Gerade jetzt, wo die Arbeiter aufs Schärfste ausgebeutet werden, wo die Betriebsratsmafia der Kurzarbeit in der Zieherei, den 23 Entlassungen zustimmte; wo sie heute, wie damals bei Bail und Strojec, den Entlassungen von Uwe und Waldi zustimmen wird, brauchen wir konsequente Kämpfer der Arbeiterklasse, brauchen wir Jugendvertreter wie Uwe und Waldi. Waren es Rettig und Co., die den Kampf gegen die 23 Entlassungen organisierten? Nein, Uwe hielt in der Hydraulik eine Kundgebung ab. Er und Waldi sind es, die tagtäglich den Kampf gegen die MM-Kapitalisten organisieren.

Die D'K'P empfiehlt uns, für Mitbestimmung zu kämpfen, die wirtschaftlichen Verbindungen zu der UdSSR (SU, d.Vf.) zu verstärken, doch diese größten Arbeiterfeinde wollen dadurch nur Aufsichtsrats- und Gewerkschaftsposten ergattern, den Weg für ihre Auftraggeber, die Breschnews und Co. ebnen. Hat etwa die Mitbestimmung die Massenentlassungen bei VW verhindert? Haben die Ostverträge unsere Arbeitsplätze gesichert? Nein, im Gegenteil. Wie bei Mannesmann schließen die Sozialimperialisten Großaufträge ab, verschieben jetzt aber neue Aufträge auf nächstes Jahr, um billigere Rohre zu kriegen. Dadurch sind die Kapitalisten gezwungen noch weiter zu rationalisieren, um ihren Profit zu halten. Unterwanderung von Gewerkschafts- und Staatsapparat, wie bei Dürrbeck und Guillaume, Denunzierung und Hetze gegen Kommunisten wie durch 'Jugendvertrauensfrau' Müller, das sind ihre wahren Absichten. Ihren Einfluß bei Lierenfelds Chefetagen zeigten sie am Samstag, wo sie uns glückstrahlend erzählten, was sie eigentlich kaum wissen konnten, nämlich, daß Uwe und Waldi entlassen werden sollen. Die Brötchengeber der DKP, die russischen Sozialimperialisten, haben vor, wie 1968 in der Tschechoslowakei (CSSR - vgl. 21.8.1968, d.Vf.), wie 1975 in Indien, unser Land in ihre Kolonie zu verwandeln. Ihnen gilt unser entschiedenster Kampf.

Kollegen! Gegen Arbeitslosigkeit und politische Unterdrückung gibt es nur eine Alternative! Der selbständige Zusammenschluß der Arbeiterklasse unter Führung der KPD für ein System, in dem die Arbeiterklasse die Macht hat, den Sozialismus!

Gegen die Stillegungspläne und die geplanten Rausschmisse der beiden Jugendvertreter Uwe und Waldi gilt es jetzt den Kampf aufzunehmen. Führt Pausenversammlungen durch, macht Märsche zu Betriebsrat und Geschäftsleitung, sammelt Unterschriften für eine Jugendversammlung!

KEINE SILLEGUNG VON LIERENFELD!
KEIN RAUSSCHMISS VON UWE UND WALDI!
KOMMT ALLE HEUTE NACH DER ARBEIT IN DEN 'CARLSHOF'. DISKUTIERT MIT UNS, WIE WIR DIE ENTLASSUNGEN BEKÄMPFEN KÖNNEN!"
Q: KJVD-Zelle Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld: Gegen Kurzarbeit und Entlassungsterror der MM-Kapitalisten. Keine Entlassung von Waldemar Uhlke und Uwe Pflugradt!, o.O. (Düsseldorf) o.J. (1976)

03.01.1976:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 1 (vgl. 27.12.1975, 10.1.1976) heraus.
Aus Düsseldorf wird berichtet über 'Der rote Schraubstock', die Betriebszeitung der KPD/ML und der RG bei Mannesmann-Rath und den dortigen Roten Betriebsrat.
Q: Roter Morgen Nr. 1, Dortmund 3.1.1976

06.02.1976:
Bei Mannesmann (MM) Düsseldorf-Lierenfeld endet, laut KPD, das dritte Lehrjahr, zumindest für die Maschinenschlosser.
Q: Rote Fahne Nr. 9, Köln 3.3.1976, S. 5

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12.02.1976:
Die Zelle Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld des KJVD der KPD gibt das folgende Flugblatt mit einer Seite DIN A 4 unter Verantwortung von Stefan Siebenkäs, Köln, Widdersdorferstr. 190, heraus:"
WEITER GEGEN WALDIS RAUSWURF!

BEWEIS NR. 1 - ZUSPÄTKOMMEN
BEWEIS NR. 2 - ZIGARETTENASCHE AUF DEN BODEN
BEWEIS NR. 3 - KLEBEN EINES AUFKLEBERS MIT DER AUFSCHRIFT GEGEN DIE ENTLASSUNG VON UWE UND WALDEMAR. DIESES 'VERBRECHEN' S O L L ER BEGANGEN HABEN!
BEWEIS NR. 4 - SICH ALS 'VOLKSREDNER' BETÄTIGT ZU HABEN!

Weiterhin wird in der Schrift von Mannesmann als Beweis für die Begründung der Nichtübernahme angeführt, daß sich Waldi mit der Essensausgeberin gestritten hat. Zugegeben, das Verhalten von Waldemar gegenüber der Essensausgeberin war nicht richtig. Richtig ist auch, daß er oft zu spät kam. Daß Zigarettenasche auf den Boden streuen, Kleben eines Aufklebers (angeblich), Streit mit einer Kollegin, zuspätkommen kein Grund für eine Nichtübernahme und einer Beurlaubung ist, liegt klar auf der Hand. Näher auf den wahren Grund gehen die Mannesmann-Kapitalisten mit dem 'Beweis' - Volksredner - ein. Volksredner, weil er den Lehrlingen gesagt hat, welche gerechten Forderungen er vertritt:
- STREIKRECHT FÜR LEHRLINGE!
- 700 M EXISTENZLOHN!
- WEG MIT DER PROBEZEIT!
- KEINE STILLEGUNG VON LIERENFELD!
- ÜBERNAHME ALLER LEHRLINGE INS ARBEITSVERHÄLTNIS!

DAS IST DER WAHRE GRUND: Waldemar soll aus dem Betrieb, weil er für die Kollegen und Lehrlinge eintritt, weil er ihre Forderungen vertritt.

Wenn Waldemar fliegt, betrifft das nicht nur ihn, sondern in der Hauptsache alle Kollegen und Lehrlinge von Mannesmann. Seine bevorstehende Entlassung geht ALLE Kollegen und Lehrlinge an. Sie ist nicht seine Privatsache!

DESHALB TRETET EIN GEGEN DIE BEVORSTEHENDE ENTLASSUNG, GEGEN SEINE BEURLAUBUNG, DIE DER ERSTE SCHRITT ZUR ENTLASSUNG IST!

DIE NEUESTEN UND WICHTIGSTEN EREIGNISSE!
- Auf einer Versammlung von Lehrlingen hinderte Richter Waldemar am Reden, wurde auf einmal die Stereo-Anlage angestellt. Richter drohte den Lehrlingen, daß zuspätkommen ein Entlassungsgrund sei. Die Lehrlinge sollen eingeschüchtert werden, das ist der einzigste Zweck dieser Versammlung.
- Meister Schmidtgen hat Jadasch nach seiner politischen Gesinnung gefragt - und Hinterkeuser fragte den Kollegen Toll das gleiche. Beide sollen 'auf Probe' für drei Monate übernommen werden. Deutlicher können die MM-Kapitalisten ihre Gesinnungsschnüffelei nicht zeigen - sie haben panische Angst davor, daß immer mehr Kollegen sich für ihre Interessen zusammenschließen und mutig kämpfen wie ihre kommunistischen Jugendvertreter!

- Waldi war beim Betriebsrat! Dessen Lüge, er 'wüßte von nichts' war Rettig wohl inzwischen doch zu plump - das einzige, was er am Dienstag zu sagen wußte, war: 'kein Kommentar!' DAZU ist ein Kommentar überflüssig - Rettig und Co. haben die MM-Kollegen IMMER verraten und ihre mutigsten Vertreter rausschmeißen geholfen! (Rettig hat am Dienstag direkt beim Werkschutz angerufen!)

Kollegen!

DIESE ENTLASSUNG GEHT GEGEN UNS ALLE! VERHINDERN WIR WALDI'S RAUSSCHMISS!

TREFFPUNKT: Do. und Fr. nach der Arbeit 'Bürgerstuben' Er-" hier war das Papier des Flugblattes zu Ende.
Q: KJVD-Zelle Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld: Weiter gegen Waldis Rauswurf!, o.O. (Düsseldorf) 12.2.1976

März 1976:
Die KPD/ML (vgl. 3.4.1976) berichtet vermutlich aus dem März aus Düsseldorf über das Erscheinen der 'Rebellion' der Roten Garde für Mannesmann Lierenfeld.
Q: Roter Morgen Nr. 14, Dortmund 3.4.1976

01.03.1976:
Die KPD/ML (vgl. 13.3.1976) berichtet vermutlich aus dieser Woche von Mannesmann (MM) Düsseldorf-Rath, wo KPD/ML und Rote Garde den 'Roten Schraubstock' herausgeben, über die Entlassung des Roten Betriebsrats Uwe Bräutigam.
Q: Roter Morgen Nr. 11, Dortmund 13.3.1976

01.03.1976:
Die KPD/ML (vgl. 13.3.1976) berichtet vermutlich aus dieser Woche von Mannesmann (MM) Düsseldorf-Lierenfeld, über die geplante Entlassung des Roten Jugendvertreters Waldemar Uhlke vom KJVD der KPD, wogegen die Rote Garde ein Flugblatt verteilte.
Q: Roter Morgen Nr. 11, Dortmund 13.3.1976

27.03.1976:
Bei Mannesmann (MM) Düsseldorf-Lierenfeld findet, laut KPD, eine Betriebsversammlung (BV) statt, an der auch Loderer vom IGM-Vorstand teilnimmt. Als der Jugendvertreter Waldemar Uhlke vom KJVD der KPD redete, habe Loderer nur gelesen anstatt zuzuhören.
Q: Rote Fahne Nr. 13, Köln 31.3.1976, S. 5

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17.04.1976:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 16 (vgl. 10.4.1976, 24.4.1976) heraus. Über Arbeitsgerichtsprozesse gegen Rote Betriebsräte wird auch berichtet aus Düsseldorf von den Mannesmann-Röhrenwerken.
Q: Roter Morgen Nr. 16, Dortmund 17.4.1976

19.04.1976:
In Düsseldorf gibt die Ortsleitung des KJVD der KPD vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt "Keine Kapitalistenknechte! Keine Zöglinge der Neuen Zaren! - Klassenbewußte Jugendvertreter!" zu den Jugendvertreterwahlen (JVW) heraus, wobei auch auf Mannesmann Lierenfeld eingegangen wird. Aufgerufen wird zur Chinaveranstaltung (vgl. 23.4.1976), zum 'Kämpfende Jugend'-Treff (vgl. 28.4.1976), zur Maiveranstaltung der KPD in Düsseldorf (vgl. 29.4.1976) und zur Maidemonstration in Dortmund.
Q: KJVD-OL Düsseldorf: Keine Kapitalistenknechte! Keine Zöglinge der Neuen Zaren! - Klassenbewußte Jugendvertreter!, Düsseldorf o. J. (1976)

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Mai 1976:
Die GIM Düsseldorf gibt ihre 'Was tun im Betrieb für die Beschäftigten der Düsseldorfer Metallbetriebe' (vgl. Apr. 1976, 29.6.1976) für Mai heraus mit dem Artikel "Superjahr für Mannesmann".
Q: Was tun im Betrieb für die Beschäftigten der Düsseldorfer Metallbetriebe Der Druckerstreik war die Wende. Auftakt für neue Kämpfe, Düsseldorf Mai 1976, S. 7

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01.05.1976:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr. 18 (vgl. 24.4.1976, 8.5.1976) heraus.
Von den eigenen Zeitungen werden u.a. erwähnt aus Düsseldorf 'Der rote Schraubstock' von KPD/ML und RG bei Mannesmann Rath sowie die seit dem letzten 1. Mai erstmals erschienene 'Rebellion' der RG für Mannesmann Lierenfeld.
Q: Roter Morgen Nr. 18, Dortmund 1.5.1976

10.06.1976:
Die Kommunistische Gruppe Düsseldorf gibt ihre Ortsbeilage (vgl. 3.6.1976, 17.6.1976) zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 23 heraus mit dem Artikel "Mannesmann Vorzugsaktien: Griff nach den Spargroschen der Arbeiter und Angestellten" womit u.a. das Werk in Brasilien ausgebaut werde.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Düsseldorf Nr. 23, Düsseldorf 1976, S. 3f

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28.06.1976:
Vermutlich in dieser Woche erscheint in Düsseldorf bei den Mannesmann Röhrenwerken eine Ausgabe von 'Der Rohrwerker' - Betriebszeitung der DKP für die MRW-Belegschaft unter der Überschrift " Bilanz'76: Profit für Vorstand und Aktionäre - Arbeitsplatzverlust und Existenzunsicherheit für die Arbeiter und Angestellten!" zur Hauptversammlung am 6.7.1976. Eingegangen wird auch auf die drohende Schließung des Standortes Reisholz.
Q: Der Rohrwerker Bilanz'76: Profit für Vorstand und Aktionäre - Arbeitsplatzverlust und Existenzunsicherheit für die Arbeiter und Angestellten!, Düsseldorf o. J. (1976)

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29.06.1976:
Die GIM Düsseldorf gibt laut einer handschriftlichen Datierung heute ihre 'Was tun im Betrieb für die Beschäftigten der Düsseldorfer Metallbetriebe' (vgl. Mai 1976) für Juni heraus mit dem Artikel "Mannesmann Geschäftsbilanz".
Q: Was tun im Betrieb für die Beschäftigten der Düsseldorfer Metallbetriebe Bundestagswahl 76, Düsseldorf Juni 1976, S. 3

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29.07.1976:
Die Ortsgruppe Düsseldorf des KBW gibt ihre Ortsbeilage (vgl. 15.7.1976, 5.8.1976) zur 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) Nr. 30 heraus mit dem Leitartikel "1975 Pleitenrekord in Düsseldorf", dabei "waren von den 236 Pleiten hauptsächlich betroffen das Baugewerbe, Handwerk und Handel, aber auch die MF Habersang & Zinsen sowie die Zieherei bei Mannesmann-Lierenfeld.

Enthalten ist auch der Artikel "Mannesmann - der Profit fesselt die Entwicklung der Produktivkräfte"."
Q: Kommunistische Volkszeitung - Ortsbeilage Düsseldorf Nr. 30, Düsseldorf 1976, S. 3ff

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02.08.1976:
Bei Mannesmann (MM) Düsseldorf-Lierenfeld wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche der Jugendvertreter Waldemar Uhlke (KJVD der KPD) entlassen (vgl. 14.10.1976), wogegen sich u.a. die Rote Garde (RG) der KPD/ML sowie Jusos und SJD - Die Falken der SPD aussprechen, nicht aber die DKP.

Vermutlich ebenfalls in dieser Woche gibt auch die KJVD-Betriebszelle ihr 'Rotes Rohr' heraus, in dem sie sich u.a. mit dem Fall sowie den Essensausgeberinnen befaßt.
Q: Rote Fahne Nr. 32, Köln 11.8.1976, S. 5

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04.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 31 (vgl. 28.7.1976, 11.8.1976) heraus. Wahlspenden kamen auch aus Düsseldorf von der Zelle Mannesmann (MM - IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr. 31, Köln 4.8.1976

25.09.1976:
Der KJVD der KPD führt, laut KPD, sein Tribunal "Arbeiterjugend klagt den Imperialismus an", das wegen des Todes von Mao Tse-tung (vgl. 9.9.1976) verschoben wurde, heute in Hamburg-Eimsbüttel durch. Anwesend sind u.a. der Gymnasiast Andreas Wolf aus Hannover in Niedersachsen, der ehemalige Jugendvertreter Waldemar Uhlke von Mannesmann (MM) Düsseldorf-Lierenfeld (IGM-Bereich in NRW), Bernd Beste, Ulli Lenze, Brockmann und der Hamburger Altgenosse Werner Wischmann.
Q: Rote Fahne Nr. 37 und 40, Köln 15.9.1976 bzw. 6.10.1976

14.10.1976:
Heute findet, laut KPD, der Arbeitsgerichtsprozeß des Jugendvertreters Waldemar Uhlke (KJVD der KPD) gegen seine Nichtübernahme bei Mannesmann (MM) Düsseldorf-Lierenfeld statt. Das Gericht lehnt die Übernahme ab. Für Uhlke machten sich die Betriebszellen des KJVD und der KPD stark, während DKP und SDAJ die Entlassung befürwortet hätten, ebenso wie der KBW, weil dieser den Kampf gegen politische Unterdrückung in 'BRD' und DDR als sozialchauvinistisch bezeichne.
Q: Rote Fahne Nr. 32 und 42, Köln 11.8.1976 bzw. 20.10.1976, S. 5

20.10.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 42 (vgl. 13.10.1976, 27.10.1976) heraus. Eingegangen wird auch auf Mannesmann (MM) Düsseldorf.
Q: Rote Fahne Nr. 42, Köln 20.10.1976, S. 3

27.10.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 43 (vgl. 20.10.1976, 3.11.1976) heraus und berichtet aus Düsseldorf von Mannesmann (MM) Lierenfeld (IGM-Bereich), u.a. über die Belegschaftsaktien.
Q: Rote Fahne Nr. 43, Köln 27.10.1976, S. 4

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08.12.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 49 (vgl. 1.12.1976, 15.12.1976) heraus und berichtet von der Stahltarifrunde (STR) der IGM u.a. bei den Mannesmann Röhrenwerken (MMRW) Düsseldorf.
Q: Rote Fahne Nr. 49, Köln 8.12.1976, S. 1

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März 1977:
Die Nr. 20 der trotzkistischen 'Voran' (vgl. Feb. 1977, Juli 1977) erscheint für März und April und berichtet auch von Mannesmann Düsseldorf.
Q: Voran Nr. 20, Remscheid März 1977

07.03.1977:
In Düsseldorf bei Mannesmann Reisholz, aber auch bei den Werken Lierenfeld und Rat, verteilt der KABD das Flugblatt "Kollegen! In unserer Einheit liegt unsere Kraft und Stärke!" mit dem Aufruf zur Demonstration gegen die Stillegung von Reisholz am 8.3.1977.

Berichtet wird:"
Anderenorts (VFW Speyer) sind durch gemeinsame Demonstrationen und Kundgebungen von Metallern und Bevölkerung die Bosse gezwungen worden, 900 Arbeitsplätze zu erhalten."

Gefordert wird u.a.: "Keinerlei Entlassungen! Weder in Reisholz, noch in Lierenfeld oder Rath! Ausbau der bestehenden Werke, keine Konzentration auf nur einen Betrieb!".

Aufgerufen wird:"
Kollegen aller 3 Werke: Kommt zur Demonstration am Dienstag um 10 Uhr in Reisholz!
Kollegen aller 3 Werke: Weitere gemeinsame Aktionen müssen folgen!".
Q: KABD-Zelle Mannesmann: Bericht der MM-Zelle Düsseldorf über die Situation bei MM-Reisholz Juli 77, Düsseldorf Juli 1977, S. 9; KABD: Kollegen In unserer Einheit liegt unsere Kraft und Stärke! Kollegen!, Düsseldorf o. J. (1977)

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14.03.1977:
In Düsseldorf bei Mannesmann Reisholz, aber auch bei Mannesmann Lierenfeld und Rath verteilt der KABD, vermutlich in dieser Woche das Flugblatt "In unserer Einheit liegt unsere Kraft und Stärke! Kollegen!" mit dem Aufruf zur Demonstration gegen die Stillegung von Reisholz am 23.3.1977, in dem es auch heißt:"
Von ultralinken Sektierern wie KPD/ML und 'KPD' oder rechten Bremsern, …, lassen wir uns nicht beeinflussen."

Aufgerufen wird:"
Kollegen von Rath, Lierenfeld und Reisholz, wehren wir uns gemeinsam!".
Q: KABD-Zelle Mannesmann: Bericht der MM-Zelle Düsseldorf über die Situation bei MM-Reisholz Juli 77, Düsseldorf Juli 1977, S. 9; KABD: In unserer Einheit liegt unsere Kraft und Stärke! Kollegen!, Düsseldorf o. J. (1977)

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21.03.1977:
Der KBW Köln gibt seine Zeitung 'Einheit' für F&G und ARBED (vgl. 6.2.1976) heraus mit einer "Chronik des Kampfes der Mannesmann-Arbeiter" in Düsseldorf vom 11.12.1976 bis 11.3.1977.
Q: Einheit - F&G und ARBED Zwischen den Kapitalisten und Arbeitern kann es keine 'Einigung' geben!, Köln 21.3.1977, S. 4

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April 1977:
Die Jugendbetriebszelle Bayer Leverkusen des KJVD der KPD gibt die Dokumentation "KJVD enthüllt. Neue 'Ausbildungs'Programme - Bayers Geschäft mit der Arbeitslosigkeit" heraus, in der es auch heißt:"
Vor dem BDI-Gebäude in Köln (Bund deutscher Industrieller) streiken 'S'DAJ'ler einen Tag 'Hunger' um ein Gespräch mit Schleyer zu 'erzwingen' (vgl. 21.3.1977, d.Vf.)!

Nachdem sie den Massenentlassungen bei Felten und Guillaume (IGM-Bereich, d.Vf.) in Köln zugesehen hatten, versuchen sie jetzt eine 'Bürgerinitiative gegen Arbeitslosigkeit' auf die schon bei F+G breit propagierte Forderung der Durchsetzung des 'Rechts auf Arbeit' zu verpflichten und preisen den 'Osthandel' als Krisenallheilmittel an (vgl. März 1977, d.Vf.).

Ein Recht auf Arbeit gibt es im Kapitalismus nicht. Die Anarchie der Produktion, der Zwang billiger zu produzieren als der Konkurrent bedeutet immer: Steigerung der Arbeitshetze, Einsparung von Arbeitsplätzen und Verschlechterung der Ausbildung - verschärfte Ausbeutung!

DIE GESETZMÄSSIGEN KRISEN AUF UNSEREN RÜCKEN ABWÄLZEN, IST JA DAS MITTEL DER KAPITALISTEN, IHRE PROFITE ZU SANIEREN!

Und der 'Osthandel', was hat er den Mannesmannarbeitern (MM, IGM-Bereich, d.Vf.) in Düsseldorf Anderes gebracht als Rationalisierung und Steigerung der Arbeitshetze, damit die Kapitalisten den Röhrenauftrag der Sowjetunion (SU, d.Vf.) erfüllen konnten?"
Q: KJVD-Zelle Bayer Leverkusen:KJVD enthüllt. Neue 'Ausbildungs'Programme - Bayers Geschäft mit der Arbeitslosigkeit, Leverkusen Apr. 1977

25.04.1977:
Bei Mannesmann Düsseldorf-Reisholz und auch bei Mannesmann Lierenfeld verteilt der KABD, nach internen Angaben, vermutlich in dieser Woche seine 'Mitteilungen für Kollegen für Kollegen von MRW und KAR Reisholz' unter der Schlagzeile "Zuckerbrot + Peitsche!" zur Aufsichtsratssitzung am Dienstag mit dem Aufruf zum 1. Mai.
Q: KABD-Zelle Mannesmann: Bericht der MM-Zelle Düsseldorf über die Situation bei MM-Reisholz Juli 77, Düsseldorf Juli 1977, S. 9; Mitteilungen für Kollegen für Kollegen von MRW und KAR Reisholz' Zuckerbrot + Peitsche!, Düsseldorf o. J. (1977)

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23.08.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr. 119 (vgl. 26.7.1977, 6.9.1977) heraus. Berichtet wird auch von den Mannesmann (MM) Werken in Düsseldorf-Reisholz (vgl. 26.3.1973), Düsseldorf-Lierenfeld, Immigratz und Rath.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 119, München 23.8.1977

31.01.1979:
Vom Betriebs- und Gewerkschaftsverantwortlichen der Zentralen Leitung (ZL) des KABD wird der "Auswertungsbericht der Stahltarifrunde 1978/79" vorgelegt. Es wird u.a. erklärt, das während der Stahltarifrunde Flugblätter auch vor Mannesmann Düsseldorf verteilt wurden.
Q: KABD-ZL-Betriebs- und Gewerkschaftsverantwortlicher: Auswertungsbericht der Stahltarifrunde 78/79, o.O., S. 27ff

23.06.1979:
Nach eigenen Angaben der RGO der KPD/ML beginnt in Bochum eine zweitägige Konferenz der RGO für den Bereich Eisen und Stahl.

Anwesend sind u.a. Mitglieder der RGO-Betriebsgruppen von: Hoesch Dortmund, Klöckner Bremen, Krupp Bochum, Thyssen (ATH) Duisburg, Thyssen-Henschel Mülheim, Thyssen-Henrichshütte Hattingen, Thyssen-Edelstahl (TEW) Krefeld, Mannesmann (MM) Duisburg, Mannesmann Bielefeld-Brackwede, Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld, Kupferhütte Duisburg und Böhler Düsseldorf:"
Die beiden Hauptthemen waren: 'Die Arbeit als Vertrauensmann und der Kampf um innergewerkschaftliche Veränderungen nach dem Stahlarbeiterstreik' und: 'Wie können wir uns gegen die Rationalisierungswelle in der Stahlindustrie wehren?' Die anwesenden Kollegen aus Duisburg, Dortmund, Bochum, Bremen und Düsseldorf tauschten ihre Erfahrungen aus, diskutierten lebhaft über Probleme ihrer betrieblichen und gewerkschaftlichen Arbeit, über den Stand der Vertrauensleutewahlen (VLW, d.Vf.) in ihren Betrieben und über die Zukunft der Stahlindustrie … Aufbauend auf den hier gemachten Erfahrungen werden im Herbst von der RGO mehrere Wochenendseminare für die RGO-Vertrauensleute durchgeführt werden, um gegenseitige Erfahrungen auszutauschen und die Vertrauensleutearbeit der RGO aufeinander abzustimmen."
Q: RGO-Nachrichten Nr. 7, Vellmar Juli 1979, S. 2; RGO-Vorstand: Rundschreiben, Vellmar Juni 1979, S. 1

Letzte Änderung: 08.09.2019