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Syrien taucht in dieser, wie immer unvollständigen Darstellung, meist nur im Zusammenhang mit dem Palästinakonflikt auf, in den es immer wieder eingreift, zumeist auf Seiten der palästinensischen Organisationen (vgl. 29.6.1970) und im Verein mit befreundeten arabischen Regimes (vgl. 20.7.1970, 3.8.1970), zu denen Ägypten und der Irak sowie Libyen und der Sudan gehören (vgl. 30.11.1970, Sept. 1971), aber nicht unbedingt Jordanien, ist es doch vermutlich die von Syrien unterstützte al-Saika, die während des Schwarzen Septembers die völlige Ausrottung der Palästinenser durch König Hussein verhindert (vgl. 14.9.1970, 3.10.1970).
Syrien scheint nicht nur im Konflikt mit der Sowjetunion (vgl. 21.9.1970) bzw. zu deren Einflussbereich zu gehören (vgl. 14.6.1971), sondern auch wichtiger Stützpunkt für die PLO, die dort ihren Radiosender unterhielt (vgl. 25.9.1970). Die Auseinandersetzungen innerhalb der Baathpartei aber scheinen gegen die Interessen der PLO zu verlaufen (vgl. 26.10.1970, 18.11.1970, 25.11.1970). Trotzdem bleibt Syrien offenbar weiterhin ein Stützpunkt nationalrevolutionärer Bewegungen der Region, wie derjenigen in Eritrea, Jemen und Oman (vgl. 13.2.1971).
Auch für die PLO bleibt Syrien Operationsbasis (vgl. 23.5.1971), trotz der sich in ihr widerspiegelnden Widersprüche innerhalb der panarabischen Baathpartei (vgl. Juli 1971). Die Sowjetunion allerdings scheint ihren Einfluss zu Ungunsten der PLO geltend zu machen (vgl. 13.7.1971, 25.7.1971, 28.7.1971).
Im Zuge der israelischen Vergeltungsaktionen für das Massaker in Fürstenfeldbruck wird offenbar neben dem Libanon auch Syrien zum Ziel von Bombardierungen (vgl. 18.9.1972), wogegen die VR China protestiert (vgl. Nov. 1972).
In der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin lebende Syrer tauchen hier allein in Form von Kurden (vgl. 6.12.1972) sowie eines Studenten (vgl. 3.5.1976) auf.
Im Nahostkrieg von 1973 ist Syrien neben Ägypten einer der Hauptkontrahenten Israels, der KBW klagt die Sowjetunion als Organisator der arabischen Niederlage an (vgl. 6.10.1973), ergreift ansonsten gegen Israel Partei (vgl. 11.10.1973, 13.10.1973), sieht die Supermächte als Ursache des Waffenstillstandes (vgl. 22.10.1973, 30.10.1973).
Später sind es wiederum die Supermächte bzw. besonders die Sowjetunion, über die die KPD sich empört (vgl. 21.7.1975), die zunächst noch Syrien gegen Israel verteidigt (vgl. 25.11.1975), dann aber zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung während des Bürgerkriegs im Libanon klar Position gegen Syrien und für die Palästinenser bezieht (vgl. 31.5.1976, Okt. 1976).
1917:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV - vgl. 22.11.1972) der KPD berichtet über die Geschichte Israels (vgl. 1897, 1919):"
ISRAEL - STAAT VON BRITISCHEN GNADEN
...
Durch den Bau des Suezkanals lag das vorrangige Interesse Englands darin, den Ländergürtel zwischen Ägypten und Indien und in diesem Zusammenhang Palästina als wichtiges Durchgangsgebiet auf dem Weg vom Mittelmeer nach Indien in seinen Besitz zu bekommen. Die französischen Interessen (Kapitalinvestitionen in Syrien, Pläne für den Bau von Eisenbahnlinien und Häfen in Syrien und Palästina) mußten den englischen Imperialisten bei der Verwirklichung ihres Ziels am bedrohlichsten werden.
Mit Hilfe von Stützpunkten in Palästina wäre es den französischen Imperialisten ein Leichtes, den Suezkanal zu bedrohen und ein großes politisches Druckmittel gegen die englischen Imperialisten in die Hand zu bekommen. Palästina mußte in britischer Hand bleiben, um den Suezkanal vor dem Eindringen des französischen Einflusses abzuschirmen."
=Dem Volke dienen Nr.3,Dortmund 22.11.1972,S.5
29.06.1970:
Die Nr.10 des 'KND' (vgl. 25.6.1970, 2.7.1970) erscheint. Aus dem Nahen Osten wird über die neue 'Friedensoffensive' der USA berichtet, die gleichzeitig mit geheimen Verhandlungen über die Lieferung von Düsenjägern an Israel stattfinde. Sowohl Syrien, als auch der Irak und die al-Fatah hätten aber die amerikanischen Vorschläge durchschaut und abgelehnt.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.10,Bochum 29.6.1970
20.07.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche aus dem Nahen Osten, der ägyptische Ministerpräsident Nasser habe dem US-Friedensplan zugestimmt. Auch die SU hätte sich angeschlossen. Die syrische und die irakische Regierung hätten dagegen ihre Ablehnung des Vorschlages, der die Existenz Israels nicht antaste, bekundet.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.19,Bochum 29.7.1970
03.08.1970:
Für diesen Tag war, laut KPD/ML-ZB, eine Konferenz der arabischen Außen- und Verteidigungsminister in der libyschen Hauptstadt Tripolis geplant, auf der über den US-Friedensplan diskutiert werden sollte. Dieser sei mittlerweile auch von Libyen angenommen worden, wo man auch sogleich begonnen habe die Ausstrahlung der PLO-Radiosendungen zu unterbinden. Die irakische Regierung halte allerdings ein Treffen mit den Unterzeichnern des US-Plans für sinnlos und nehme nicht teil. Auch Algerien habe die Teilnahme abgelehnt und Syrien sie nur erwogen um seine Ablehnung des Planes darzustellen.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.21 und 22,Bochum 5.8.1970 bzw. 8.8.1970
01.09.1970:
Laut Freimut Duve läßt König Hussein von Jordanien Palästinenserlager beschießen, um die Macht der PLO zu brechen. Erst das Eingreifen syrischer Truppen verhindert die Vernichtung der Palästinenser und bewirkt Verhandlungen zwischen Hussein und PLO-Chef Arafat.
=Duve,Freimut:Aufbrüche. Die Chronik der Republik 1961 bis 1986,Hamburg 1986
14.09.1970:
In Jordanien findet Anfang der Woche, laut KPD/ML-ZB, ein Militärputsch statt. Vermutlich über das Ende dieser Woche heißt es von der KPD/ML-ZB:"
KAMPF DES PALÄSTINENSISCHEN VOLKES GEGEN DIE IMPERIALISTEN UND DIE ARABISCHEN REAKTIONÄRE
...
In einem Gespräch mit dem Herausgeber von Tageszeitungen hat der US-Präsident inoffiziell geäußert, im Fall einer Unterstützung des palästinensischen Volkes durch Syrien und den Irak werde er die Anwesenheit von US-Bürgern in Jordanien zum Vorwand für eine Intervention nehmen. Auch Israel hat Interventionsabsichten geäußert. Die SU hat Syrien und den Irak gewarnt, in die 'inneren Angelegenheiten' Jordaniens einzugreifen. USA und SU sind sich in ihren betreffs der palästinensischen Revolution durchaus einig.
Zu einer scharfen Differenz innerhalb der Baath-Partei ist es zwischen dem Irak, wo der rechte Flügel die Macht hat, und Syrien, wo der progressive Parteiflügel die Regierung stellt, gekommen. Während der Irak verbalradikal die Truppen in Jordanien dem Kommando der PLO unterstellte, in der entscheidenden Situation aber ruhig blieb, hat Syrien die Al-Saika, eine Organisation, die sich hauptsächlich aus in Syrien lebenden Flüchtlingen rekrutiert, zum Eingreifen ermächtigt. Das ist für die übrigen palästinensischen Organisationen, die kaum über schwere Artillerie und Panzer verfügen, eine wichtige Hilfe. Inzwischen ist es der Al-Saika gelungen, den Panzerangriff der Feudalclique gegen die nördlichen Regionen zu zerschlagen. Sie hat ihrerseits den Angriff auf Amman begonnen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.33/34 und 35,Bochum 19.9.1970 bzw. 23.9.1970,S.15f bzw. S.1f
21.09.1970:
Die OG Frankfurt der KPD/ML-ZK gibt vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt heraus, das vermutlich u.a. vor Betrieben verteilt wird:"
VERBRECHERISCHES KOMPLOTT DER AMERIKANISCHEN UND SOWJETISCHEN IMPERIALISTEN GEGEN DIE VÖLKER.
...
Die sozialimperialistische Breschnewclique erpreßt die Regierungen von Ägypten und Syrien. Sie drohen ihnen, daß sie Kredite sofort zurückziehen, wenn die Regierungen die Befreiungsbewegung unterstützen. Die Sozialimperialisten im Kreml sind die Komplizen der USA-Imperialisten im Weißen Haus."
=KPD/ML-ZK-OG Frankfurt:Verbrecherisches Komplott der amerikanischen und sowjetischen Imperialisten gegen die Völker,Frankfurt o.J. (Sept. 1970)
25.09.1970:
Der 'KND' Nr.36 der KPD/ML-ZB (vgl. 23.9.1970, 30.9.1970) befaßt sich in einem Artikel mit den Kämpfen in Jordanien. In Kairo hätten sich 6 arabische Staatschefs und 2 Ministerpräsidenten getroffen, angesichts ihrer Unfähigkeit das Problem zu lösen aber den Begriff eines Gipfeltreffens vermieden. Algerien habe die Teilnahme verweigert, da die anderen den Rogersplan nicht ablehnten und die PLO nicht unterstützten. Der PLO-Sender in Damaskus habe die Teilnehmer aufgefordert nach Hause zu fahren, da sie nicht mehr die Herrscher seien. Auch die Position der SU habe sich nun geklärt. Sie habe Syrien gezwungen seine Truppen zurückzuziehen.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36,Bochum 25.9.1970
03.10.1970:
Die Nr.38 (vgl. 30.9.1970, 7.10.1970) des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD erscheint. In Jordanien hätten die Beduinen- und Spezialtruppen der Feudalklasse, unterstützt von 2 000 persischen und 4 000 pakistanischen 'Beratern' ihren Feldzug gegen die Palästinenser und das Volk fortgesetzt. Besonders im Norden, wo sich die Truppen der Palästinenser konzentrieren und die Verbindungslinien nach Syrien liegen, würden alle Städte pausenlos mit Bomben und Artillerie angegriffen.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.38,Bochum 3.10.1970
26.10.1970:
Die Nr.45 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 24.10.1970, 31.10.1970) erscheint. Aus dem Nahen Osten wird über die Auseinandersetzungen in der syrischen Baath-Partei, die als Partei des progressiven Kleinbürgertums bezeichnet wird, berichtet. Ein Streit sei entbrannt zwischen der zivilen Fraktion, die für die Unterstützung der palästinensischen al-Saika-Gruppen und der palästinensischen Panzertruppen durch die syrische Armee eingetreten sei und einer militärischen Fraktion, die dies abgelehnt habe. Mittlerweile sei es der militärischen Fraktion gelungen ihre Gegner aus dem Offizierskorps herauszusäubern. Die Lager der al-Saika seien von syrischen Truppen umstellt worden, woraufhin ca. 1 800 Saika-Kämpfer in die befreiten Gebiete Nordjordaniens geflohen seien.
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.45,Bochum 26.10.1970
18.11.1970:
Die Nr.51 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 14.11.1970, 21.11.1970) erscheint. Aus Syrien wird berichtet über die Baath-Partei:"
In der Baath-Partei Syriens halten die Auseinandersetzungen an. Nachdem der militärische Flügel der Baath-Partei, der den Kurs der Unterstützung der Organisationen des palästinensisch-jordanischen Volkes sabotiert, seinen Gegnern eine Niederlage beigefügt hatte, wollte dieser Flügel auf dem Parteitag der Baath-Partei diese Stellung festigen.
Dies mißlang. Der Parteitag begrüßte und billigte den Einmarsch syrischer Al-Saika Verbände in Jordanien während des Vernichtungsfeldzuges der jordanischen Feudalklasse. Der Einmarsch der Panzereinheiten war auf Druck der Sowjetimperialisten rückgängig gemacht worden. Da der militärische Flügel auf dem Parteitag keine Mehrheit für seine Politik des Neutralismus gegenüber dem US- und israelischen Imperialismus fand, hat der Führer des Flügels, General Assad, mit einem Putsch die Macht übernommen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.51,Bochum 18.11.1970
25.11.1970:
Die Nr.53 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 21.11.1970, 28.11.1970) erscheint. Auch aus Syrien wird berichtet:"
Zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und linken Studenten ist es anläßlich von Demonstrationen gegen den Putsch des General Assad in Syrien gekommen. Assad hatte, nachdem sich ein Kongreß der Baath-Partei weigerte, seinen bereits verübten Staatsstreich nachträglich zu legalisieren, die Macht auch innerhalb der Partei übernommen. Nach Berichten westlicher Zeitungen sind mehrere Gewerkschaftsführer verhaftet worden. Im Norden Syriens haben Truppen Assads die Stadt Jabeh umstellt. Straßensperren wurden errichtet und Verkehrsbeschränkungen verfügt. Teile der Al-Saika-Partisanenorganisation, in der neben Palästinaflüchtlingen, die in Syrien lebten, auch Syrer kämpfen, sind von Regierungstruppen in Konzentrationslagern festgehalten worden."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.53,Bochum 25.11.1970
30.11.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
SUDAN: ERKLÄRUNG DER KPS
...
Eine Vereinigung Ägyptens, Libyens, des Sudan und Syriens ist nach der Ansicht des ZK nur dann sinnvoll, wenn sie sich 'auf die Massen stützt, welche die Einheit aufbauen, und sie verteidigen'. Eine Föderation hat gesellschaftliche Voraussetzungen, die in keinem der Länder erfüllt sind."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.57,Bochum 9.12.1970,S.10f
13.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet aus Eritrea (vgl. 1962):"
KAMPF DES VOLKES VON ERITREA GEGEN DAS REAKTIONÄRE ÄTHIOPISCHE REGIME
...
Die Nationale Befreiungsfront Eritreas arbeitet eng mit den Befreiungsorganisationen der arabischen Länder zusammen, vor allem mit den Befreiungsarmeen in Aden, im Südjemen und in Syrien. Die Kämpfer der ELF sind zum Teil dort für den revolutionären Krieg ausgebildet worden. Die ELF hat Büros in den Hauptstädten aller arabischen Staaten."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.14,Bochum 20.2.1971,S.11f
23.05.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
JORDANIEN: ANGRIFFE DER FEUDALKLASSE
...
Die jordanische Armee hat bereits seit mehreren Monaten alle Grenzgebiete nach den von Israel besetzten Gebieten gesperrt. Die Fedayin können nur noch von Syrien und Libanon aus operieren."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.46,Bochum 16.6.1971,S.12
14.06.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
SU SCHLÄGT TRUPPENABZUG IM MITTELMEER VOR
...
Im Mittelmeer, im Roten Meer, im Arabischen Meer und am Persischen Golf haben sich die Sowjetführer ein Stützpunktsystem, das dem der US-Imperialisten nicht nachsteht, aufgebaut. Ankerrechte in Lataika (Syrien), Alexandrien (Ägypten), Hafenrechte in Hodieda (Jemen), Aden (Südjemen) und Berbera (Somalia), Ausbau von Marinebasen in Ras Banas in Ägypten, Port Sudan im Sudan, auf der südjemenitischen Insel Sokotra, sowie Umm Quasr im Irak - das ist die Bilanz der sowjetischen Bemühungen um den Ausbau ihrer Einflußsphäre im Mittelmeer und im Nahen Osten."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.48,Bochum 23.6.1971,S.4
Juli 1971:
Vermutlich im Juli erscheint 'Al - Djabha - Die Front' Nr.12 (vgl. Mai 1971, 23.7.1971), die herausgegeben wird vom Sozialistischen Palästinakomitee (SPK) Heidelberg. Berichtet wird u.a. über die der irakischen Baathpartei nahestehende PLO sowie die darin tätige, der syrischen Baathpartei nahestehende Al-Saika.
=Al-Djabha Die Front Nr.12,Heidelberg 1971
13.07.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet u.a. von heute (vgl. 18.7.1971):"
JORDANIEN: NEUE ANGRIFFE GEGEN PALÄSTINENSISCHE BEFREIUNGSORGANISATIONEN
...
Von den arabischen Regierungen, die die palästinensischen Organisationen mehrmals zur Hilfe aufgefordert hatten, hat keine eingegriffen. Die syrischen Militärs, die eng mit den Sozialimperialisten in der SU zusammenarbeiten, hatten schon vor kurzem eine Schiffsladung voll Waffen beschlagnahmt, die aus Algerien für Al Fatah bestimmt war (vgl. S13*.1971,d.Vf.)."
Die KPD (vgl. 13.8.1971) berichtet:"
DAS PALÄSTINENSISCHE VOLK GEGEN ZIONISMUS, IMPERIALISMUS UND ARABISCHE REAKTION
...
Sofort nach seiner Veröffentlichung zu Beginn des Jahres 1970 verkündete die Regierung der Sowjetunion (SU - vgl. Jan. 1970,d.Vf.) ihre Zustimmung. Zugleich übte sie mit der Drohung auf Entzug der militärischen und wirtschaftlichen 'Hilfe' Druck auf die Regierungen solcher Länder wie Ägypten, Syrien und den Irak aus, und zwang diese, sich den Zielen des 'Rogersplans' zu beugen."
=Rote Fahne Nr.23,Berlin 13.8.1971,S.3;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.55,Bochum 21.7.1971,S.12f
25.07.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich u.a. von heute:"
AGGRESSIVE MEERESPOLITIK DER SU
...
Die Führer der SU schwiegen die ganze Zeit, während in Jordanien die Palästinenser von den Truppen Husseins niedergeschlagen wurden. Die syrischen Militärs, die eng von den Sozialimperialisten abhängen, hielten Waffensendungen für die palästinensischen Befreiungsorganisationen fest.
...
Die SU-Führer stützen nicht die revolutionäre Bewegung im Nahen Osten, sondern verwenden die arabischen Staaten als Militärflughäfen und Stützpunkte für ihre imperialistische Politik im Mittelmeer.
Es ist klar, daß die SU-Führer diese sozialimperialistische Politik durch die Hetze gegen die korrekte Außenpolitik der VR China verschleiern wollen."
=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.57,Bochum 31.7.1971,S.2f
28.07.1971:
Der Bund Kommunistischer Arbeiter (BKA) Freiburg gibt die Nr.11/12 seines 'Klassenkampf' (vgl. 30.6.1971, 26.8.1971) heraus. In "Massaker in Jordanien" heißt es u.a.:"
Die 'progressiv' auftretenden arabischen Regierungen sparten zwar nicht mit wortreichen Appellen zur 'Einstellung des Bruderkriegs', kamen dem palästinensischen Volk aber nicht aktiv zur Hilfe. Nur Syrien versuchte aktiv zu helfen. Die Sowjetunion setzte aber Syrien unter Druck und erzwang die Einstellung der aktiven Unterstützung. Die Unterstützung der Sowjetunion für die 'Friedensinitiative' der USA bedeutet die Absage an jede revolutionäre Veränderung in den vom Imperialismus ausgebeuteten und unterdrückten Ländern der arabischen Welt und damit das stillschweigende Einverständnis mit der Zerschlagung der palästinensischen Befreiungsbewegung."
=Klassenkampf Nr.11/12,Freiburg 28.7.1971
September 1971:
Die KPD/ML-ZB gibt die Nr.8 ihres theoretischen Organs 'Bolschewik' Ende Sept. 1971 (vgl. 31.5.1971) heraus. Im Artikel "Zu einigen Fragen der Außenpolitik der Volksrepublik China" wird u.a. festgestellt:"
Die Genossen von der Aufbauorganisation für eine KPD und vom KAB (KAB/ML,d.Vf.) können die Verhältnisse im Sudan nicht richtig einschätzen. ... Die Genossen von der KPD/AO müssen sich weiter die Frage gefallen lassen, wie es kommt, daß die chinesischen Genossen die Bildung der Arabischen Föderation als 'ein großes Ereignis in der Sache der Einheit der arabischen Länder gegen den Imperialismus' feiern, während die RPK vom 3.9.1971 von 'reaktionären Regierungen der verschiedenen Staaten der arabischen Förderation' spricht und den Kampf der KPSu (Kommunistische Partei Sudans,d.Vf.) gegen den 'Anschluß des Sudans an die Arabische Föderation' lobend hervorhebt. In der Roten Fahne vom 27.8. wird sogar gesagt: Die (revisionistische) KPdSU hat es berechtigterweise 'stets abgelehnt, dem Plan des Beitritts zur Konföderation Ägyptens, Libyens und Syriens zuzustimmen, der die Herrschaft der Bourgeoisien dieser Länder absichern soll.' Möglicherweise hatten die Genossen der KPD/AO keine Gelegenheit, sich mit dem Standpunkt der chinesischen Genossen vertraut zu machen."
=Bolschewik Nr.8,Bochum Sept. 1971
Juni 1972:
Die Nr.2 von 'Die Front' (vgl. Mai 1972) - Zeitschrift zur Unterstützung des Befreiungskampfes der Völker des Nahen Ostens erscheint im Verlag Neues Rotes Forum in Heidelberg. Die Zeitung wird herausgegeben vom Sozialistischen Palästina Komitee Heidelberg. Inhalt der Nr. 2 ist u. a.:
- Die gesellschaftliche und politische Entwicklung in Syrien, Libanon und Jordanien.
=Die Front Nr.2,Heidelberg Juni 1972
18.09.1972:
Das der KPD nahestehende Nationale Komitee "Kampf den reaktionären Ausländergesetzen" gibt vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt heraus:"
SCHLUSS MIT DER BOMBARDIERUNG DER PALÄSTINENSISCHEN FLÜCHTLINGSLAGER
...
Anläßlich der Verstaatlichung des Suez-Kanals durch Ägypten 1956 (vgl. S1.**.1956,d.Vf.) zettelten die israelischen zusammen mit französischen und englischen (britischen,d.Vf.) Imperialisten eine militärische Auseinandersetzung mit den arabischen Völkern an; nach dem 'Blitzkrieg' von 1967 (vgl. S1.**.1967,d.Vf.) offenbarte der Zionismus seine räuberischen und expansionistischen Ziele vollends durch die Besetzung von Gebieten Syriens, Jordaniens und Ägyptens. Dabei wurde das palästinensische Volk erneut brutal vertrieben.
Jetzt greifen die israelischen Imperialisten unter dem Vorwand der 'Vergeltung' und der 'Rache' für die Münchner Ereignisse (vgl. 5.9.1972,d.Vf.) sogar nach dem Land, wo die Lager der palästinensischen Flüchtlinge sind, im Libanon, in Syrien und Jordanien. Dabei bedienen sie sich einer ähnlichen Taktik wie die USA-Imperialisten in Indochina."
=Nationales Komitee Kampf den reaktionären Ausländergesetzen:Schluß mit der Bombardierung der palästinensischen Flüchtlingslager,Berlin o.J. (1972)
November 1972:
Vermutlich in Dortmund findet vermutlich im November oder Ende Oktober eine Veranstaltung statt, zu der ein Flugblatt vorlag:"
AUSSENPOLITIK DER VR CHINA
Zum heutigen Referat 'Außenpolitik der VR China' beachten Sie bitte die Zusammenstellung von 'PEKING RUNDSCHAUS' (PR,d.Vf.): CHINA IN DER UNO.
...
Nr.37/1972 Scharfe Verurteilung der israelischen Aggressionen gegen Syrien und den Libanon"
=Wagner, Reinhart:Außenpolitik der VR China, Dortmund o.J. (1972)
06.12.1972:
In der Nr.72 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 29.11.1972, 13.12.1972) wird berichtet, die Ortsgruppe Kreuzberg der LgdI hatte bereits vor mehreren Monaten ein Ausländeraktiv gegründet, aus dem jetzt ein Kampfausschuß gebildet wurde, der sich u.a. für Türken und syrische Kurden einsetzte.
=Rote Fahne Nr.72,Dortmund 6.12.1972
06.10.1973:
Für den KBW berichtet J.N.:"
DAS INTERESSE DER SUPERMÄCHTE IM NAHOST-KRIEG
Seit dem 6. Oktober haben die Armeen Ägyptens und Syriens und die Truppen des palästinensischen Widerstandes, unterstützt von den Truppen anderer arabischer Staaten, den Kampf um die Befreiung der von Israel besetzten Gebiete aufgenommen. Den ägyptischen Truppen ist es gelungen, die israelischen Stellungen am Suezkanal zu nehmen. Den syrischen Truppen ist es nach anfänglichen Geländegewinnen auf den Golanhöhen gelungen, die israelische Gegenoffensive aufzuhalten und die Israelis in einem zähen 'Zermürbungskrieg' mit hohen Verlusten für die Israelis an Menschen und Material zu verwickeln. Ägypten und Syrien und die palästinensischen Truppen kämpfen einen gerechten Kampf zur Befreiung der von Israel besetzten Gebiete. Sie genießen deshalb die Unterstützung der meisten Staaten der Welt und aller fortschrittlichen Kräfte.
...
DIE SOWJETUNION
Die Sowjetunion versucht vor allem die arabischen Republiken Ägypten, Syrien und den Irak von sich abhängig zu halten. In ihrem Konkurrenzkampf mit den USA nutzt die SU den Widerspruch zwischen den israelischen Aggressoren und den arabischen Völkern und Staaten aus, um die arabischen Republiken durch Waffenverkäufe und eine marktschreierische Propaganda an sich zu binden. Auch nutzt sie die Bestrebungen dieser Länder, ihre Wirtschaft von der Herrschaft der imperialistischen Monopole zu befreien, um sich an deren Stelle zu setzen. Sie ist der Feind jeder revolutionären Bewegung, die die wirkliche Unabhängigkeit der nahöstlichen Völker anstrebt. Deshalb hat sie das Massaker des jordanischen Regimes an der palästinensischen Widerstandsbewegung im September 1970 geduldet, indem sie die syrische Armee hinderte einzugreifen. Und sie ist auch nicht an einem Sieg der arabischen Republiken über Israel interessiert, der ein Ende der waffentechnischen und wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Sozialimperialismus bedeuten könnte. Ihre Politik besteht darin, mit antiimperialistischen Phrasen und als angeblich Verbündete der unterdrückten Völker sich auf die Seite der vom Staat Israel angegriffenen und unterdrückten arabischen Völker zu stellen, zugleich aber zu verhindern, daß der Kampf dieser Völker erfolgreich ist und die besetzten arabischen Länder vollständig befreit werden. Sie versucht den Widerspruch zwischen den arabischen Völkern und Israel einzufrieren, zu verhindern, daß er sich in der einen oder anderen Weise löst, um möglichst lange die Schwäche und Niederlage der arabischen Völker auszubeuten.
...
Angesichts der beginnenden weltweiten Zusammenarbeit der unterdrückten und abhängig gehaltenen Staaten ist der Unterdrückerstaat Israel isoliert. Fast nirgends findet Israel noch Unterstützung für seine Expansionspolitik. Zugleich ermöglicht die OPEC zum ersten Mal den armen Ländern, ihre Rohstoffschätze als Waffe und Druckmittel gegen den Imperialismus einzusetzen. Ägypten und Syrien können sich deshalb heute bei ihrem Versuch, die besetzten Gebiete zu befreien, auf eine breite internationale Solidarität stützen, die auch solche Staaten umfaßt, die traditionell dem Imperialismus hörig sind, wie z.B. Saudi-Arabien.
Dies alles bringt die Pläne der Supermächte zur Aufrechterhaltung des Zustands von 'weder Krieg noch Frieden' und zur Aufrechterhaltung ihrer Vormachtstellung ins Wanken. Die Sowjetunion hat Ägypten und Syrien fast ausschließlich defensive Waffen gegeben, um zu verhindern, daß sie in die Lage kommen, die besetzten Gebiete aus eigener Kraft zu befreien. Ägypten und Syrien haben aber gestützt auf die internationale Solidarität im Schutze dieser Defensivwaffen, vor allem der Luftabwehrraketen, die Initiative zur Befreiung der besetzten Gebiete ergriffen und einen Teil von ihnen zurückerobert. Sie haben die Pläne der Supermächte zur Kontrolle des Konflikts durchkreuzt und sind der Befreiung der von Israel unterdrückten arabischen Völker ein Stück näher gerückt."
Für den KBW berichten J.N. und B.B. :
KRIEG IM NAHEN OSTEN. DER KRIEG GEGEN DIE ISRAELISCHEN BESATZER IST GERECHT
...
Das palästinensische Volk und seine bewaffnete Widerstandsbewegung wissen, daß dieser Zustand erst enden wird, wenn der militärische und chauvinistische Staat Israel zerschlagen ist. Er kämpft deshalb zusammen mit allen revolutionären arabischen Kräften gegen die sogenannte 'friedliche Lösung' des arabisch- israelischen Konfliktes, mit dem die bestehenden Verhältnisse im Nahen Osten zementiert werden sollen. Im Gegensatz dazu kämpfen die Armee Syriens und Ägyptens nicht für eine völlige Befreiung der von Israel besetzten Gebiete. Sie kämpfen heute für ein begrenztes Ziel: Sie wollen durch eine Teileroberung der Halbinsel Sinai und der Golan-Höhen die Kräfteverhältnisse so verändern, daß sie ihre Vorstellungen in der UNO besser durchsetzen können.
Die USA und die Sowjetunion haben sich 1967 durch ihre Zustimmung zur Resolution des UN-Sicherheitsrates vom 22.11.1967, die ein Programm zur Durchsetzung der 'friedlichen Lösung' enthält, darauf geeinigt, Sicherheit im Nahen Osten, also auch Israels, zu garantieren.
Ägypten und Syrien sind genausowenig wie irgendein anderes arabisches Regime bereit oder in der Lage das besetzte Palästina gegen den Willen der beiden Supermächte zu befreien. Die herrschenden Klassen in Ägypten und Syrien streben ein Arrangement mit Israel an, durch das ihre eigene Existenz gesichert wird. Dazu fordern sie an erster Stelle die Räumung ihres staatlichen Territoriums.
DER ISRAELISCHE AGGRESSOR IST INTERNATIONAL ISOLIERT
Die jetzige ägyptische und syrische Offensive bezweckt also vor allem, ein Arrangement mit Israel unter für die herrschenden Klassen in Ägypten und Syrien günstigeren Bedingungen durchzusetzen. Sie können ein Arrangement mit Israel gegenüber ihren Völkern nur rechtfertigen, wenn sie Erfolge in der Rückeroberung der 1967 von Israel besetzten Gebiete vorweisen können."
=Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.1f
06.10.1973:
Für den KBW berichtet A.G. anläßlich des heute beginnenden Nahostkriegs über Palästina (vgl. 16.10.1973):"
DER KRIEG UND DIE BEFREIUNG PALÄSTINAS
DER BEFREIUNGSKRIEG ÄGYPTENS UND SYRIENS FÖRDERT DIE NATIONALE BEFREIUNG PALÄSTINAS
Für das palästinensische Volk hat der Befreiungskrieg Ägyptens und Syriens gegen den Kolonialstaat Israel eine direkt vorwärtstreibende Funktion auf dem Weg seines eigenen nationalen Befreiungskampfes.
Dadurch, daß nicht nur ganz Palästina, sondern auch syrisches und ägyptisches Land von Israel gewaltsam besetzt und von seiner Annektionspolitik betroffen sind, kämpfen die drei Völker im breiten Bündnis mit den arabischen nationalen Kräften gegen den gemeinsamen Hauptfeind.
Die bürgerlichen Regimes von Ägypten und Syrien haben mit allen Mitteln versucht, sich mit den imperialistischen Mächten zu arrangieren. Die Annahme der UNO-Resolution von 1967, welche jegliche nationalen Rechte des palästinensischen Volkes außer Betracht läßt, die grundsätzliche Bereitschaft zur Anerkennung des Staates Israel und zunehmend repressive Maßnahmen gegen die Aktionsfreiheit der palästinensischen Widerstandsbewegung in beiden Ländern widerlegen klar verschleiernde Worte. Über diese weiterhin so konsequent wie möglich verfolgte Politik der arabischen Bourgeoisie darf man sich nicht hinwegtäuschen lassen, und daß sie sich nur ungern auf Druck ihrer empörten Volksmassen und der palästinensischen Widerstandsbewegung den Krieg zur Rückeroberung der besetzten Gebiete haben aufzwingen lassen. Trotzdem beweist dieser Erfolg der Völker und ihrer Befreiungsbewegung, daß ihre Seite im Kräfteverhältnis überwiegt. Die revolutionären Kräfte wissen, daß diese Gelegenheit unbedingt und mit größter Wachsamkeit zur Vorantreibung der Revolution im ganzen Raum wahrgenommen werden muß. Für die gesamte arabische demokratische und revolutionäre Bewegung bedeutet dies eine verstärkte Massenmobilisierung und für die palästinensische Widerstandsbewegung insbesondere eine Schwächung ihres Hauptfeindes Israel."
=Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.9
11.10.1973:
Für den KBW berichtet C.K. u.a. von heute über die BRD-Propaganda zum Nahostkrieg (vgl. 6.10.1973) bzw. über Israel (vgl. Feb. 1973, 16.6.1973):"
ISRAEL IST DER AGGRESSOR
...
Daß die ägyptischen und syrischen Truppen bei ihrer Offensive von vorletzter Woche EIGENES Land betraten, das Israel nach seinem Blitzkrieg gegen die arabischen Staaten von 1967 annektiert hatte und besetzt hielt, wollen diese Herren vergessen machen."
=Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.9
13.10.1973:
Der KBW veröffentlicht folgenden heute in Beirut von der FPDLP erlassenen:"
AUFRUF AN ALLE ANTIIMPERIALISTISCHEN UND DEMOKRATISCHEN KRÄFTE IN WESTDEUTSCHLAND
UNTERSTÜTZT DEN BEFREIUNGSKAMPF DER ARABISCHEN VÖLKER, UNTERSTÜTZT DEN REVOLUTIONÄREN KAMPF DES PALÄSTINENSISCHEN VOLKES UND DER ORGANISATIONEN DES WIDERSTANDES!
Wenige Tage nachdem Ägypten und Syrien den bewaffneten Kampf gegen den nationalen Feind und seine imperialistischen Helfershelfer aufgenommen haben, zeigt sich, daß dieser Krieg zu einem Befreiungskampf der arabischen Völker gegen die Großmachtpolitik des US-Imperialismus und seiner Handlanger im Nahen Osten geworden ist."
=Kommunistische Volkszeitung Nr.5,Mannheim 24.10.1973,S.9
17.10.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.42 (vgl. 10.10.1973, 24.10.1973) heraus. Eingegangen wird u.a. auf Syrien.
=Rote Fahne Nr.42,Dortmund 17.10.1973
22.10.1973:
Die Zelle Hoesch der Ortsaufbaugruppe Dortmund des KBW (vgl. 31.10.1973) berichtet vermutlich aus dieser Woche (vgl. 16.10.1973):"
DAS INTERESSE DER SUPERMÄCHTE IM NAHOST-KRIEG
DIESER WAFFENSTILLSTAND IM NAHEN OSTEN IST KEIN SCHRITT IN RICHTUNG FRIEDEN
Die offenen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarstaaten Syrien und Ägypten scheinen zunächst beendet zu sein. Doch ohne Illusion müssen wir feststellen, daß der Waffenstillstand sicherlich keinen Schritt in Richtung Frieden sein wird.
Dieser Waffenstillstand wurde den kriegführenden Parteien von den beiden Supermächten USA und UdSSR aufgezwungen.
...
Die arabischen Staaten Syrien und Ägypten haben bewiesen, daß sie in der Lage sind, sich gegen die Verletzung und Einschränkung ihrer staatlichen Souveränität durch den aggressiven israelischen Staat zur Wehr zu setzen."
=Roter Hoesch Arbeiter,Dortmund 31.10.1973,S.4
30.10.1973:
Der Kommunistische Studentenbund (KSB) Frankfurt des KBW gibt vermutlich heute ein Flugblatt heraus:"
In diesem Krieg haben die arabischen Streitkräfte große Anfangserfolge erzielen können. Auch als die Israelis zur Gegenoffensive schritten, zeigte sich, daß die arabischen Armeen ihnen durchaus gewachsen waren. es gelang den Israelis nicht, 'den arabischen Armeen das Rückgrat zu brechen', wie sie anfangs großmäulig verkündet hatten.
Trotz dieser relativ günstigen Bedingungen akzeptierten Ägypten und Syrien die Waffenstillstandsresolution der beiden Supermächte. Wesentliche Ursache dafür ist, daß es von vornherein Ziel der Regierungen dieser Länder war, einen kurzen und begrenzten militärischen Schlag gegen Israel zu führen, um dann von einer etwas günstigeren Position aus die Politik der Verhandlungen weiterzuführen."
=KSB (Frankfurt):Der Waffenstillstand in Nah-Ost:Kein Frieden für die Völker,o.O. (Frankfurt) o.J. (30.10.1973)
21.07.1975:
In Köln geben KPD, KPD/ML, RH e.V., RHD, LgdI, CUPLA und Revolutionäre aus der Türkei vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt heraus:"
SOFORTIGE FREILASSUNG DER INHAFTIERTEN PATRIOTEN AUS DER TÜRKEI!
...
Während des israelisch-arabischen Krieges (vgl. 6.10.1973,d.Vf.) forderte die UdSSR einen Luftkorridor für ihre Militärflugzeuge. Gegenwärtig verlangen sie für sich eine direkte Eisenbahnlinie durch die Türkei nach Syrien, freie Fahrt für ihre Kriegsschiffe durch Bosporus und Dardanellen."
=KPD, KPD/ML, RH e.V., RHD, LgdI, CUPLA, Revolutionäre aus der Türkei: Sofortige Freilassung der inhaftierten Patrioten aus der Türkei!,Köln o.J. (Juli 1975)
25.11.1975:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.3 (vgl. 18.11.1975, 2.12.1975) heraus. Auslandsmeldungen behandeln u.a. die Angriffe Israels gegen Syrien.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.3,Köln 25.11.1975
03.05.1976:
Die KPD berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Marburg von der drohenden Abschiebung des syrischen Medizinstudenten Nabil Fanary, gegen die sich u.a. der eigene KSV und afghanische Studenten wenden. Leider nur werden sowohl die Fachschaft Medizin als auch der AStA der Uni vom MSB Spartakus der DKP kontrolliert.
=Rote Fahne Nr.19,Köln 12.5.1976
11.05.1976:
Die KPD gibt die Nr.19 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD) (vgl. 4.5.1976, 18.5.1976) heraus. Vom 1.Mai wird u.a. berichtet aus Syrien.
=Rote Fahne Pressedienst Nr.19,Köln 11.5.1976
31.05.1976:
Die syrische Armee marschiert, laut KPD, vermutlich in dieser Woche in den Libanon ein.
=Rote Fahne Nr.23,Köln 9.6.1976
Juli 1976:
In 'Freies Palästina' Nr.5 wird vom Palästina-Komitee Frankfurt ein "Offener Brief an die Redaktionen der KOMMUNISTISCHEN VOLKSZEITUNG und der ROTEN FAHNE bezüglich der Darstellung der Intervention syrischer Truppen in den Libanon" abgedruckt, wobei die 'Rote Fahne' der KPD gemeint ist. Die KPD geht auf den Offenen Brief in der Nr.36 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 8.9.1976) ein.
=Rote Fahne Nr.36,Köln 8.9.1976,S.9
Oktober 1976:
Das der KPD nahestehende Nahost-Mittelost-Komitee gibt im Oktober den folgenden Aufruf heraus, wobei unser Exemplar leider beschädigt war:"
... und ein blutiges Massaker durchführten, rollt jetzt in den libanesischen Bergen eine große Offensive syrischer Truppen und der faschistischen Banden Chamouns und Gemayels gegen die Stellungen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
Der syrische Präsident Assad begründete diese Offensive sowie schon früher den Einmarsch seiner Truppen im Libanon damit, daß die Palästinenser angeblich die Souveränität des Libanon verletzten und Syrien den Frieden wiederherstellen müsse. In Wirklichkeit aber sind es die 20 000 syrischen Soldaten mit 800 Panzern sowjetischer Bauart, die die libanesische Souveränität mit Füßen treten.
...
Die neue Offensive gegen die PLO dient nie und nimmer den nationalen Interessen des Libanon, der Einheit des Landes und der palästinensischen Sache, wie es Assad, Chamoun und Gemayel zynisch behaupten.
Wer das palästinensische Volk und seine Befreiungsorganisation PLO angreift, greift die gerechte Sache aller arabischen Völker und Länder an und dient damit vor allem den israelischen Zionisten und den beiden Supermächten.
SYRISCHE TRUPPEN RAUS AUS DEM LIBANON!
SCHLUSS MIT ALLEN ANGRIFFEN AUF DIE PLO!
...
Die palästinensischen Befreiungskämpfer im Libanon kämpfen heute gegen die syrischen Panzer, die faschistischen Milizen und die zionistischen Aggressoren im Süden. Sie kämpfen - umzingelt von Angreifern und mit dem Meer im Rücken - aber sie sind dennoch stark, denn sie sind ein Bestandteil des unaufhaltsamen Kampfes der gesamten Dritten Welt und genießen die Unterstützung aller um Unabhängigkeit und Freiheit ringenden Völker und Länder und aller Antiimperialisten und Demokraten."
=KPD-OL Dortmund:Für die Unabhängigkeit und Einheit des Libanon!,Dortmund o.J. (Okt. 1976),S.2
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