Kommunistischer Jugendverband der KPD:
'Kämpfende Jugend'

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 9.6.2011

Die Herausgabe der ersten Nummer des Zentralorgans 'Kämpfende Jugend' (KJ) des frisch gegründeten Kommunistischen Jugendverbandes (KJV) der KPD fällt zeitlich zusammen mit dem Zerfall der KPD/ML-ZB und ihres Jugendverbandes KJVD sowie der Einstellung von dessen Zentralorgan, 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KdAJ).

Überregional gab es damals allein noch den 'Rebell' der Revolutionären Jugend/ML, später Revolutionärer Jugendverband Deutschlands (RJVD) des KABD, der aber zumeist aus südwestdeutschen Kleinstädten berichtete, die anderswo kaum jemand kannte, so daß der Eindruck eines bundesweiten Organs nicht entstehen konnte. Die Kommunistischen Arbeiterjugendbünde (KAJB) des sich damals gerade gründenden KBW blieben von vornherein örtlich oder höchstens regional beschränkt in ihren Strukturen wie auch in ihren Organen. Eine Zeitung mit dem, auch eingelösten, Anspruch bundesweit über die Arbeiterjugendbewegung zu berichten, gab es in der ML-Bewegung nicht. Hier bot sich für den KJV also eine zu füllende Lücke.

Auch die 'Kämpfende Jugend' berichtete in ihren ersten Ausgaben nur aus wenigen Orten, wenigstens aber handelt es sich bei den meisten dieser nicht um kleine Städte und auch eine gewisse Vielfalt der abgedeckten Regionen ist gegeben. Bald schlossen sich weitere Gruppen dem KJV an, so dass bald alle Bundesländer in den Berichten abgedeckt werden konnten. Zwar war der KJV keineswegs flächendeckend vertreten und auch nicht immer besonders stark, trotzdem aber konnte beim Lesen der 'Kämpfenden Jugend' solch ein Eindruck doch durchaus entstehen. Der KJV besaß daher nicht zuletzt dank der 'Kämpfenden Jugend' eine gewisse Attraktivität für Arbeiterjugendliche, aber auch für die Soldaten der Bundeswehr, denen sich die 'Kämpfende Jugend' immer wieder intensiv widmete, nicht zuletzt in der Solidaritätskampagne mit Klaus Öllerer.

Am 7. Mai 1975 trat der KJV zum letzten Male als Herausgeber der 'Kämpfenden Jugend' auf, danach tat dies der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD), da der Kommunistische Oberschülerverband (KOV), dessen Zentralorgan 'Schulkampf seit dem 11. Juni 1974 nicht mehr erschienen war, mit dem KJV zum KJVD vereinigt wurde.

Mit Beginn des Jahres 1976 wurde die 'Kämpfende Jugend' in ein Hochglanzmagazin mit vermeintlich ansprechender, zumindest aber ausgefallener Farbgestaltung verwandelt.

Ende 1977 wurde die 'Kämpfende Jugend' eingestellt.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

28.08.1972:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt vermutlich in dieser Woche erstmals sein Zentralorgan 'Kämpfende Jugend' (vgl. 13.10.1972) heraus.

Von der KPD (vgl. 23.8.1972) wurde angekündigt:"
KÄMPFENDE JUGEND. ERSTE NUMMER DES ZENTRALORGANS DES KOMMUNISTISCHEN JUGENDVERBANDES (KJV) ERSCHEINT.

Der Kommunistische Jugendverband, die Jugendorganisation der Kommunistischen Partei Deutschlands, ist eine kommunistische Massenorganisation, die die Reserve der Partei, die Schule des Kommunismus und eine Kampforganisation der proletarischen und werktätigen Jugend. Kämpfende Jugend, das Zentralorgan des Kommunistischen Jugendverbandes wird ein zentraler Hebel in der Erfüllung dieser Aufgabe sein: Es soll eine Zeitung der Masse der Jugendlichen werden, zugleich die ideologische Vereinheitlichung in den Reihen des KJV vorantreiben, der Gewinnung und Qualifizierung einzelner oder Gruppen von Sympathisanten dienen. Es soll die Mitglieder und Sympathisanten des KJV, die Masse der Jugendlichen an die Kommunistische Partei Deutschlands heranführen.

Das Zentralorgan muß ein lebendiges Bild der Arbeit des KJV aus allen Regionen und über die Arbeit im Bündnisbereich vermitteln. In ihm werden die Erfahrungen und Untersuchungsergebnisse verallgemeinert. Die Schwerpunkte des Zentralorgans bestimmen sich durch die am Aktionsprogramm festgelegten Kampffronten und durch die aktuellen Erfordernisse. Folgende Berichte müssen das Zentralorgan umfassen:
- Berichte und ideologisch richtungsweisende Artikel zum antimilitaristischen und antiimperialistischen Kampf;
- Ideologischer Kampf. In dieser Rubrik wird sich der KJV vor allem mit der reformistischen und revisionistischen Jugendpolitik auseinandersetzen.
- Über den Aufbau des Sozialismus und hier insbesondere mit Erziehungsfragen und der Berufsausbildung. Über die Rolle der jungen Kommunisten in der Produktion, im Heer und in der Befreiungsbewegung.
- Aus dem Bündnisbereich. Hier wird vor allem der KSV und die OSK (Oberschülerkommission,d.Vf.) über ihre bündnispolitische Arbeit berichten, aber auch über die Bündnispolitik der KJJ selbst.
- Artikel über den Kulturimperialismus. Hier werden Buch, Film und Fernsehbesprechungen erscheinen - ebenso wird in diesen Rubriken auf die verschiedenen Zeitschriften für Jugendliche eingegangen werden.
- Aus dem Leben des KJV. Hier wird der KJV allen Jugendlichen als eine offene und lebendige Organisation darzustellen sein. Es werden über die verschiedenen Zellen Berichte ihrer Arbeit erscheinen, über die Hebel der Massenarbeit, wie Diskussionsabende, Photowettbewerbe, Sprechtheater, eigene Filme und Ausstellungen. Das Ziel dieses Bereiches im Zentralorgan ist es, das Leben im KJV der arbeitenden Jugend vor Augen zu führen und zu zeigen, daß sich im KJV die Vorbereitung und Durchführung der Kämpfe lebendig mit den Interessen der Jugendlichen verbindet.

Die erste Nummer des Zentralorgans wird das Aktionsprogramm erhalten, auf die Arbeit mit Sympathisanten eingehen und über die ersten Aktivitäten des KJV berichten. Die erste Nummer des Zentralorgans des KJV wird in der kommenden Woche erscheinen:
LEST UND ABBONIERT DIE VIERWÖCHENTLICH ERSCHEINENDE
'KÄMPFENDE JUGEND', Bestellungen: ROTE FAHNE - 46 Dortmund - Zimmerstraße 19."

Im enthaltenen "Aktionsprogramm des kommunistischen Jugendverbandes" heißt es u.a.:"
Heute wie damals steht die werktätige Jugend an vorderster Front des Kampfes." Aber auch in "den Sturmzentren der Weltrevolution, …, kämpfen die Jugendlichen … mit den Waffen in der Hand".
Angekündigt wird die Gründung des KOV seitens der Oberschülerkommission (OSK) des KSV. Namentlich wird von den zahlreichen sympathisierenden Schülergruppen allein der Zentralrat der Westberliner Oberschüler erwähnt.

Aus München wird berichtet von der Vietnamdemonstration zur Olympiade am 26.8.1972 und über die ersten Vietnamausschüsse in der Funkkaserne und der Bayernkaserne.

Aus Düsseldorf wird berichtet von Mannesmann Lierenfeld.
Quellen: Kämpfende Jugend Nr.1,Dortmund 1972; Rote Fahne Nr.57,Dortmund 23.8.1972,S.2

13.10.1972:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt vermutlich Ende dieser Woche die Nr. 2 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 28.8.1972, 20.11.1972) heraus. Enthalten ist die "Plattform des KJV in der Kampagne gegen den BRD-Imperialismus und –Militarismus", die sich u.a. gegen den Wehrkundeerlass (WKE) wendet. Stattgefunden hat ein "Erstes Nationales Treffen der Korrespondenten des KJV in der Bundeswehr", gegründet wurde ein Vietnamausschuß (VA) in der Westfalenkaserne Ahlen (vgl. 28.9.1972), nach dem Münchner VA ist dies der zweite in der Bundeswehr. Eine Soldatenkorrespondenz berichtet von der Bundeswehr, u.a. über die Kooperation mit Äthiopien, Marokko und Thailand.

In der Rubrik 'Ideologischer Kampf' erscheint der Artikel "Der linksradikale Lenin und die realistische DKP – Die Theorie des Rechtskartells und der kleinbürgerliche Pazifismus."

Berichtet wird von der Gründung des KOV (vgl. 7.10.1972), der Nichtzulassung der KPD zu den Bundestagswahlen (BTW), der Demonstration gegen die Ausländergesetze am 8.10.1972 sowie von Verhaftungen und Abschiebungen aus Bonn, Frankfurt, Hamburg, Hessen, Mainz, Münster und Westberlin.

Aus Bayern wird berichtet durch die KJV- und KPD-Sympathisanten in Hof von EMU (IGM-Bereich) bzw. dem Rote-Fahne-Freundeskreis (RFFK) Hof.

Aus Berlin berichtet die Jugendbetriebszelle Schering (CPK-Bereich).

Aus NRW berichtet die Ortsleitung Siegen über eine Wahlveranstaltung der DKP.

Aus Rheinland-Pfalz berichtet die Kommunistische Jugend (KJ) Nahe-Mosel aus Idar-Oberstein über Conny Ahlers (SPD) und von der DKP.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 2, Dortmund 1972

20.11.1972:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 3 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 13.10.1972, Jan. 1973) mit dem Leitartikel "Bundeswehrreform der SPD/FDP-Regierung: Der Weg zum Berufsheer" heraus. Dieser Artikel wird später fortgesetzt (vgl. Jan. 1973).
Erstattet wird ein "Bericht der Ausschüsse 'Kampf dem BRD-Imperialismus'" und KJV-Sympathisantengruppen (vgl. 5.11.1972) die zur Bundestagswahl (BTW) agitierten, wozu es auch eine zentrale Demonstration gab (vgl. 11.11.19172). Dazu heißt es auch, "Bundestagswahl 1972: Brandt gewinnt – Volk verliert!".

Zur Metalltarifrunde (MTR) wird aufgerufen "Kampf dem Lohnraub!" und berichtet von der Zustimmung der IGM zu politischen Entlassungen bei Opel Bochum, Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld und AEG Telefunken Berlin. Aus Berlin wird berichtet von der Jugendmetalltarifrunde (JMTR), u.a. über die Arbeit des KJV in den IGM-Jugendgruppen AEG, DeTeWe, SEL und Siemens. In dem Kampfausschuß zur JMTR arbeiten darüber hinaus auch Beschäftigte von Borsig, Krone, KWU und Osram.

Ein Artikel "Bundesgrenzschutz – Bürgerkriegsarmee gegen das Volk" behandelt die Geschichte des BGS. Der Artikel "Heimatschutzkommandos 1972" berichtet über die HSK. Zur antifaschistischen Literatur wird u.a. auf das NKFD hingewiesen.

Aus Bayern berichtet das Sozialistische Schulkollektiv Hof (vgl. 10.11.1972).

Aus Niedersachsen wird berichtet: "Vietnamauschuss Munster-Lager gegründet".

Aus Ahlen wird berichtet über den Vietnamausschuss Westfalenkaserne, von den Ausschüssen 'Kampf dem BRD-Imperialismus' aus Attendorn bzw. Olpe, Düsseldorf (vgl. 24.10.1972), Münster (vgl. 12.11.1972) und Siegen, wo die KJV-Zelle SSW mehrere Ausschüsse aufbaute.

Aus Bonn wird gefordert "Sofortige Wiedereinstellung von Hannes Heer!", der an der FOS der gewerblichen Bildungsanstalt Bonn suspendiert wurde.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, Dortmund Nov. 1972

Januar 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 4 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 13.10.1972, Feb. 1973) mit dem Aufruf zur zentralen Demonstration "Kampf der Einführung der kapitalistischen Stufenausbildung!" am 3.2.1973 in Berlin und zur zentralen Vietnamdemonstration in Bonn am 14.1.1973 heraus. Gefordert wird: "Tod den USA-Mordbanditen". Es erscheint Teil 2 des Artikels "Weg zum Berufsheer - 2. Teil: Zum Bericht der Wehrstrukturkommission´" heraus. Dieser Artikel wird später fortgesetzt (vgl. Jan. 1973).

Von der Veranstaltungsreihe der LgdI zu den portugiesischen Kolonien in Afrika mit dem Kommandanten der MPLA Angola, José Contéz, vom 11.12.1972 bis 15.12.1972 in München, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg und Köln, heißt es: "Verstärken wir unsere Unterstützung des Befreiungskampfes der Völker in Angola, Guinea-Bissau und Mozambique!".

Man äußert sich "Zum reformistischen Tarifvertragswesen".

Der Altkommunist Paul S. berichtet aus Berlin von Sylvester 1935. Aus Berlin wird aber auch berichtet aus dem CPK-Bereich im Artikel "Der Kampf bei Schering gegen die Dequalifizierung" sowie über den Ausschluss von vier Mitgliedern der IGM-Jugendgruppe AEG von der Brunnenstraße aus der IGM (UVB). Berichtet wird von Siemens mit Hilfe der Nr. 13 der 'Kommunistischen Arbeiterpresse'(KAP), u.a. über türkische Kolleginnen.

Aus NRW wird berichtet von der Eisen- und Stahltarifrunde (STR) der IGM, u.a. vom SSW Siegen über die eigene Zelle. Diese fordert auch "Weg mit der Samstagsarbeit".
Q: Kämpfende Jugend Nr. 4, Dortmund Jan. 1973

Februar 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 5 des 2. Jahrgangs seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 13.10.1972, März 1973) mit dem Leitartikel aus Berlin, "Plattform der Jugendvertretung DeTeWe gegen die Einführung der kapitalistischen Stufenausbildung" heraus. Eine Lehrlingskorrespondenz aus Berlin kommt von AEG und geht auch auf die IGM-Jugendgruppe und den IGM OJA ein.

Berichtet wird aus Vietnam sowie aus England bzw. Großbritannien in "Mehr Profit – weniger Lohn" über den 'Lohn- und Preisstop' sowie über "Der Kampf an der Ruhr 1923" gegen die französische Besetzung, aber auch aktuell aus Frankreich über die Vietnamproteste sowie über Guinea-Bissau über die Ermordung von Amilcar Cabral (vgl. 20.1.1973). Ein Artikel erscheint "Zum 54. Todestag Karl Liebknechts".

Aus Niedersachsen wird berichtet aus Hannover in "Ausschuss 'Kampf dem BRD-Imperialismus' gegründet!" aus den Bundeswehrkasernen Prinz-Albrecht bzw. Scharnhorst.

Bundesweit gab es Streiks der Studenten, u.a. in Berlin, Braunschweig, Hamburg, Hannover, Kiel, München, an den FHS in NRW, in Bochum, Bonn und Köln, Trier, Gießen, Göttingen, Marburg, Erlangen, Nürnberg, Tübingen, Stuttgart und Heidelberg.

Festgestellt wird: "Das STREIKRECHT FÜR LEHRLINGE muß erkämpft werden!", berichtet wird von den Jugendvertretungen bei den SSW Siegen und bei Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld.

Aus Bremen kommt eine "Korrespondenz aus dem Handwerk. Ausbildung eines Elektrikerlehrlings", die auch auf den Stufenplan bei Philips Electrologica eingeht.

Eine Soldatenkorrespondenz, "Das imperialistische Heer" befasst sich auch mit den Bundeswehrhochschulen (BWHS). Berichtet wird auch über den Vietnam-Ausschuß Munster-Lager.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 5, Dortmund Feb. 1973

März 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 3/4 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) mit dem Leitartikel "Den Stufenplan bekämpfen, heisst die GEWERKSCHAFTSFÜHRER ISOLIEREN!" heraus, der von der bundesweiten Demonstration am 3.2.1973 berichtet. Eingegangen wird auch auf die Haltung von DKP und SDAJ bzw. FDJW und SEW zum Stufenplan. Die Arbeitsunfallstatistik 1971 wird behandelt unter der Schlagzeile "Alle zwei Stunden ein Toter". Aus der 'Dem Volke Dienen' (DVD) des KSV wird ein Artikel "Biologie und Chemie im Dienste des Völkermords" zu Vietnam übernommen. Aufgerufen wird zur Spendensammlung 'Einen Stundenlohn für Vietnam'. Eine Fernsehkritik behandelt den Vietnamfilm 'Wintersoldaten'. Zu einem Comicmagazin wird gefordert: "Zack muss weg!".

Gefordert wird Freiheit für Horst Mahler. Ein erster Teil des Bericht eines Heimzöglings erscheint unter dem Titel "Fürsorgeheim gleich Vorsorgezuchthaus". Eingegangen wird auf die Bundeswehrreform, aber auch auf den BGS, berichtet von der eigenen Soldatenkonferenz (vgl. 18.2.1973). Abgedruckt wird eine Soldatenkorrespondenz.

Aus Stuttgart kommt eine Korrespondenz aus der Kfz-Werkstatt Hahn.

Aus Berlin wird berichtet von der Lehrlingsmetalltarifrunde (LMTR) im Handwerk, aber auch von der Chemietarifrunde (CTR) bzw. von Schering, von der Vorbereitung des 1. Mai (vgl. 22.2.1973), von AEG Brunnenstraße, DeTeWe und Siemens, sowie in einem Artikel "Polizei in Westberlin gleich Bürgerkriegsarmee" über die Freiwillige Polizeireserve (FPR).

Aus NRW wird berichtet von Hoesch Dortmund (vgl. 1.3.1973) und von Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld, aus Bonn von einer Vietnamdemonstration (vgl. 24.2.1973) sowie über den Ruhrkampf 1923 und von den Nachwuchssorgen der Polizei in Dülmen bzw. der Kolpingschule.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3/4, Dortmund März 1973

11.04.1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt frühestens heute die Nr. 5 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. März 1973, 28.5.1973) mit dem Leitartikel "Der 1. Mai gehört uns!" heraus und ruft zu den Demonstrationen der KPD und KJV in Berlin, Dortmund, Hamburg und Stuttgart auf. Berichtet wird aus dem BSE-Bereich über die Einführung des Stufenplans in Bauindustrie und Bauhandwerk. Berichtet wird vom Thieubesuch bzw. von der Bonner Rathausbesetzung (vgl. 10.4.1973) sowie vom Bundesarbeitsgerichtsurteil über das Schreiben des Berichtshefts am Feierabend. Ein zweiter Teil des Bericht eines Heimzöglings erscheint unter dem Titel "Fürsorgeheim gleich Vorsorgezuchthaus". Dazu gibt es auch einen Leserbrief.
Enthalten sind Illustrationen zur Geschichte des 1. Mai. Vorgestellt wird das Aktionsprogramm des KSV. Die Filmkritik behandelt 'der unsichtbare Aufstand' von Costa Gavras.

Berichtet wird von der Soldatenagitation (vgl. 2.4.1973), u.a. in Dortmund, der Bundeswehrwerbung in der 'Einheit' der IGBE sowie vom Vietnamausschuss Westfalenkaserne Ahlen und der u.a. daraus hervorgegangenen Zelle des KJV.

Aus Bayern wird berichtet aus München von Südbremse (IGM-Bereich).

Aus Berlin wird berichtet aus dem BSE-Bereich vom Maiausschuss Bau sowie von der Bautarifrunde und der zentralen BSE-Jugendgruppe, aber auch von der Lehrwerkstatt bei AEG Holländerstraße und der Lehrlingsmetalltarifrunde (LMTR) der IGM, u.a. über den OJA, von AEG, Borsig, DeTeWe, Schwartzkopff, SEL und Siemens.

Aus NRW wird berichtet von Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld und Mannesmann Duisburg-Huckingen.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 5, Dortmund Apr. 1973

28.05.1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt vermutlich in dieser Woche die Nr. 6 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 11.4.1973, Juli 1973) für Mai/Juni heraus. Aus Berlin wird berichtet von den Gewerkschaftsausschlüssen bzw. Verfahren u.a. im Gefolge der Maikampagne. Diese gab es aus der CPK bei Schering, aus der ÖTV beim Rudolf-Virchow-Klinikum (RVK) und der IGM bei Siemens. Mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen (UVB) bzw. einem Artikel dazu von O. Todtenberg in der 'Solidarität' der DGB-Jugend befasst sich der Artikel "Die Lügen der Bonzen". Berichtet wird über das Schwarzbuch der GDP zum BGS.

Auf dem Kulturkongress der KPD (vgl. 20.5.1973) trat der Arbeiterschriftsteller Peter Neuneier aus der DKP aus.

Aus Berlin wird berichtet von UVB-Ausschlussverfahren bei AEG, von KWU, der Lehrlingsmetalltarifrunde (LMTR), u.a. von AEG, aus dem Südwesten und von SEL.

Aus Niedersachsen wird berichtet aus Braunschweig über Parolen an einer Bundeswehrkaserne.

Aus NRW wird berichtet vom 1. Mai in Dortmund, von den SSW Siegen, von Hoesch Dortmund über die Entlassung von Rolf Strojec, aus Marienheide von der Bundeswehr und aus Ahlen aus der Westfalenkaserne.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 6, Dortmund Mai/Juni 1973

Juli 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 7 seiner 'Kämpfenden Jugend' (vgl. 28.5.1973, Sept. 1973) für Juli mit einem Leitartikel zum JuArschG, "Kampf dem Jugendarbeitsschutzgesetz" heraus.

Berichtet wird aus der DDR von den X. Weltjugendfestspielen (vgl. 28.7.1973), von der eigenen 1. ordentlichen Mitgliederversammlung (vgl. 7.7.1973). Zu den Repressionen gegen die KPD erscheint ein interview mit Jürgen Horlemann. Bekanntgegeben wird die BGH-Entscheidung, dass die KPD eine Partei sei. Gefordert wird: "Freiheit für U. Kranzusch". Berichtet wird über "Massaker in Mozambique".

Aus Baden-Württemberg wird berichtet von der landesweiten Demonstration in Stuttgart gegen Jugendvertreterentlassungen (vgl. 23.6.1973).

Aus Berlin wird berichtet von Schering über Gewerkschaftsausschlüsse (UVB) aus der IG Chemie (CPK), von der Lehrlingsmetalltarifrunde (LMTR) der IGM über den IGM OJA, die FDJW, die Ausschlüsse (UVB) bei DeTeWe und Siemens sowie den Kampfausschuß zur LMTR, in dem Jugendliche von AEG, DeTeWe, Osram, Schwartzkopff, SEL und Siemens arbeiten. Berichtet wird auch über das 125jährige Bestehen der Berliner Schutzpolizei.

Aus Niedersachsen wird berichtet über Nordhorn-Range, wobei auch auf weitere Truppenübungsplätze in Feucht, Idar-Oberstein, Göppingen/Geislingen, Hanau und anderswo eingegangen wird.

Aus NRW wird berichtet über die Zelle Westfalenkaserne Ahlen (vgl. 5.6.1973), von Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld, von Hoesch Dortmund, von Fröhlich & Co Münster, aus Siegen über die Jusos der SPD, von der Aufrüstung er Polizei durch Weyer und von der Gründung des 'Kämpfende Jugend'-Treffs in Leverkusen-Wiesdorf, der durch die Agitproparbeit von KOV-Sympathisanten bei Bayer entstand. Weitere KJ-Treffs gibt es in Dortmund und Köln.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 7, Dortmund Juli 1973

September 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 8 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Juli 1973, Okt. 1973) für September mit einem Leitartikel "Fortschrittliche Jugendvertreter gegen Entlassung und Gewerkschaftsausschluss", sowie Einziehungen zur Bundeswehr wie sie bei Merck Darmstadt, der Frankfurter Flughafen AG, Hoechst Frankfurt, Maxhütte Sulzbach, BASF Ludwigshafen, PHB Saarbrücken, im Kreis Dillenburg, bei Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld, Opel Bochum und DeTeWe Berlin vorkamen, heraus. Genauer berichtet wird dazu von Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld und DeteWe Berlin. Ein Artikel "Ausbeuterschutz" behandelt das Jugendarbeitsschutzgesetz (JuArschG).

KJ-Treffs gibt es in Dortmund, Düsseldorf, Köln, Leverkusen sowie in Berlin in Neukölln, im Wedding und für Schering. Aufgerufen wird: "Jugendzentren in der BRD: SPD-Einfluss sprengen!". Erwähnt werden dabei die JZ Mannheim, Osnabrück und Siegen. Aus Siegen berichtet auch ein ausgetretenes DKP-Mitglied und man befasst sich mit der Polizei.

Aus Siegen wird berichtet von den SSW. Über Streiks wird u.a. berichtet von Opel Bochum, Pierburg Neuss, Hella Lippstadt, Philips Aachen, Ford Köln und AEG Küppersbusch Gelsenkirchen. Aus Dortmund wird berichtet von der Erschiessung Erich Dobhardts (vgl. 21.8.1973). Berichtet wird von Rechtsanwalt Schily und den anderen RAF-Anwälten sowie von Ruhland und von Ulrike Meinhof.

Aus Hannover wird berichtet aus der Scharnhorst- und der Prinz-Albrecht Kaserne, wozu ein Interview mit Klaus Öllerer erscheint. Die Bundeswehrsympathisantengruppe des KJV in Gießen und Marburg gab ein Flugblatt heraus, in welchem sie aus Treysa vom 22. RakArtlBtl berichtete. Aus Ahlen berichtet die Zelle Westfalenkaserne.

Aus dem Ausland wird berichtet aus Irland, den USA, Kambodscha, Mozambique, und aus der DDR von den X. Weltjugendfestspielen (vgl. 28.7.1973). Gewürdigt wird der 60. Todestag von August Bebel. Veröffentlicht wird 'Roter Rummel', ein Agitpropstück von 1925.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 8, Dortmund Sept. 1973

24.09.1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt vermutlich in dieser Woche einen Sonderdruck seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ) zu den BWHS unter der Schlagzeile "Weg mit den Bundeswehrhochschulen!" heraus, in dem aufgerufen wird zu Aktionen in München am 28.9.1973 und 29.9.1973 sowie in Hamburg.
Q: Kämpfende Jugend Sonderdruck Weg mit den Bundeswehrhochschulen!,o. O. o. J.

Oktober 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 9 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) für Oktober mit einem Leitartikel "Weg mit den Bundeswehrhochschulen!" zu den BWHS bzw. den Demonstrationen dagegen am 29.9.1973 in Hamburg und München heraus.

Aufgerufen wird zu den Demonstrationen Freiheit für Uli Kranzusch und die Gefangenen des vietnamesischen Thieuregimes am 13.10. und den Veranstaltungen zum selben Thema am 12.10. sowie der bundesweiten Demonstration gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse in Essen am 20.10.1973, berichtet wird von der Gründung des nationalen Komitees dazu (vgl. 17.9.1973) sowie von Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld. Aus Köln wird berichtet von Felten & Guillaume sowie vom KBW bei Clouth. Aus Siegen wird berichtet von SSW über den Juso Loke Mernitzka. Aus Ahlen wird das Kampfprogramm der Zelle Westfalenkaserne veröffentlicht. Illustriert wird dies mit einem Bild aus Nordhorn.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet über eine US-Militärschau in Malmsheim, Kreis Böblingen. Eingegangen wird auch auf das NATO-Manöver Big Ben sowie eine giftige Vernebelungsaktion der Bundeswehr in Nordhessen. Der KJV führte im September Soldatenkonferenzen in NRW sowie in Hamburg für die Wasserkante durch.

Aus Berlin wird berichtet von der Jugendmetalltarifrunde (JMTR), u.a. von SEL, von DeTeWe über Ausschlüsse (UVB) und von Schering.

Aus Niedersachsen wird berichtet von der Gründung des eigenen Regionalkomitees (RK), des dritten RK des KJV. Aus Hannover wird berichtet aus der Scharnhorst- und der Prinz-Albrecht Kaserne, aus Braunschweig aus der Husarenkaserne vom Kantinenboykott.

Aus dem Ausland wird berichtet über Chile und Guinea Bissau. Ein Artikel "Hunde, die bellen… …beißen nicht" äußert sich "Zu den Scheingefechten zwischen SPD und Jusos nach den Streiks". Zu Ford Köln erscheint ein Interview mit Frank Kühne.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 9, Dortmund Okt. 1973

November 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 10 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Okt. 1973, Dez. 1973) für November mit einem Leitartikel "1200 in Essen gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" (vgl. 20.10.1973) heraus.
Berichtet wird von der Freilassung von Uli Kranzusch, der eigenen Soldatenkonferenz (vgl. Okt. 1973), sowie von den Hausdurchsuchungen wegen dem Hannoveraner Ausschuss Kampf dem BRD-Imperialismus und –Militarismus in der Scharnhorst- und der Prinz-Albrecht Kaserne. Aufgerufen wird: "Kampf der Klassenjustiz", dieser widmet sich auch ein Interview mit Karl Weiland aus Bonn.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet von WMF Geislingen.

Aus Berlin wird berichtet von den Manteltarifverhandlungen der IG Metall und vom IGM-Jugendmonat sowie von Jugendvertreterentlassungen bei Schering und Nichtübernahmen am RVK.

Aus Hannover wird berichtet von der ersten KJV-Veranstaltung (vgl. 19.10.1973) und vom Stadtteiljugendkomitee Hannover-Linden. Aus Braunschweig wird berichtet aus der Husarenkaserne vom Kantinenboykott.

Berichtet wird von Ford Köln, wozu auch ein Interview mit Baha Targün erscheint. Aus NRW wird berichtet von der regionalen Mitgliederversammlung (vgl. 7.10.1973). Aus Kamen fordert der Rote-Fahne Freundeskreis (RFFK): "Für ein freies Jugendzentrum!", auch aus Dortmund wird berichtet vom AKJZ. In Duisburg sei der Thyssenarbeiter Günther Wagner (KPD/ML) gekidnappt worden. Aus Düsseldorf wird berichtet von einer DKP-Veranstaltung gegen Berufsverbote, Betriebsrat- und Jugendvertreterentlassungen.

Gefordert wird "Nahost: weg mit dem Erpresserfrieden – für den Sieg der arabischen Völker". Rezensiert werden das 'ran'-Buch "Mit Politik und Porno" zum Heinrich Bauer Verlag und 'Vaterlandslose Gesellen' von Adam Scharrer. Gedacht wird des Hamburger Aufstands 1923.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 10, Dortmund Nov. 1973

Dezember 1973:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 11 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Nov. 1973, 15.1.1974) für Dezember mit einem Leitartikel "Ziel: Berufsarmee" zur Bundeswehrreform heraus. Angekündigt wird das nunmehr 14tägige Erscheinen der KJ. Die Auflage solle bis zum 1. Mai auf 10 000 gesteigert werden. Zum KSV-Verbot heißt es: "Hände weg vom KSV!". Eingegangen wird auf die Metalltarifrunde (MTR) und die Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR). Aufgerufen wird zu einem Kongreß junger Gewerkschafter (vgl. 26.1.1974). Berichtet wird aus Vietnam und aufgerufen zum bundesweiten Vietnam-Hilfefest am 15.12.1973 in Frankfurt, berichtet vom drohenden Verbot der FIS Iran und aus Chile. Der Artikel "Fünf ölige Lügen" befasst sich mit der Ölkrise. Fortgesetzt wird ein die Serie "Kampf der Klassenjustiz" mit einem Beitrag zum Arbeitsrecht, berichtet wird vom Urteil gegen Uli Kranzusch.

Aus Berlin wird berichtet über die Aktion 'Rote Zange' der IGM zum Jugendarbeitsschutz und vom Kampf um die Poliklinik im Bethanien und von den Krankenhauskämpfen auch in Moabit und Reinickendorf.

In Hamburg-Rahlstedt erschien an der Boehn-Kaserne die erste 'Soldatenpresse' durch den Ausschuss 'Kampf dem BRD-Imperialismus'.

Aus Hessen berichtet die Zelle Leitz Wetzlar.

In Hannover erschien die erste 'Kommunistische Jugendpresse' der Zelle VW.

Aus Dortmund wird berichtet vom Erich-Dobhardt Haus. Berichtet wird auch von den Jugendzentrumskämpfen in Attendorn und Siegen. Aus Siegen berichtet die Zelle SSW. Aus Köln wird berichtet von Ford, von der Vietnamsolidarität bei Felten & Guillaume sowie über den Kampf gegen die NPD in Nippes.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 11, Dortmund Dez. 1973

15.01.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 1 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Dez. 1973, 1.2.1974) mit einem Leitartikel "Kampf der Liquidierung der gewerkschaftlichen Jugendarbeit durch die Bonzen!" heraus, der zu den regionalen Treffen junger Gewerkschafter am 26.1.1974 aufruft und über Gewerkschaftsausschlüsse (UVB) von Jugendvertretern berichtet aus Berlin, Dortmund, Düsseldorf, München, Rendsburg und Stuttgart, sowie aus Berlin aus der IG Chemie, und von den IGM-Jugendgruppen Nord, DeTeWe, AEG, KWU, Osram, NCR und Siemens.

Berichtet wird von der BGH-Entscheidung, dass die KPD eine Partei sei (vgl. 10.1.1974) sowie vom drohenden Verbot der iranischen FIS. Bekanntgegeben wird: "Jetzt schon mehr Arbeitslose als 1967!". Aufgerufen wird zur Berliner Vietnamdemonstration am 26.1.1974. Gefragt wird: "Verbotsdrohung gegen KSV – warum?"

Aus Pfullendorf wird berichtet aus der Generaloberst von Fritsch Kaserne.

Aus Hamburg wird berichtet von Blohm und Voss.

Aus Hessen wird berichtet über Repressionen wegen Agitation an der Georg-Friedrich Kaserne in Fritzlar sowie an der Kaserne in Stadt Allendorf und in Neustadt. Die Gründung der ÖTV-Soldatengruppe Fritzlar aber geschah trotzdem.

Aus Dortmund wird die Gründung des Arbeitersportvereins (ASV) 'Roter Sturm' bekanntgegeben und vom Erich Dobhardt Haus berichtet (vgl. 22.12.1973). Aus Köln wird berichtet vom Vietnamprozess. Parolen wurden gemalt an Kasernen in Lippstadt, Marienheide und Unna. Korrigiert wird der Artikel über das JZ Attendorn aus der letzten Nummer.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 1, Dortmund 15.1.1974

01.02.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 2 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 15.1.1974, 15.2.1974) mit dem Leitartikel "Kein Betrieb ohne gewerkschaftliche Jugendgruppe!" heraus, der von den regionalen Treffen junger Gewerkschafter am 26.1.1974 in Duisburg, Geislingen und Hannover sowie am 27.1.1974 in Westberlin berichtet, aber auch über die Zusammenarbeit der Bundesregierung mit den türkischen Faschisten. Zu Spanien wird aufgerufen: "Rettet Salvador Puig!" und ein Nachruf auf Carrero Blanco veröffentlicht.

Berichtet wird aus Angola, Angekündigt werden Angolaveranstaltungen in Köln (vgl. 12.2.1974), Düsseldorf (vgl. 13.2.1974), Dortmund (vgl. 14.2.1974), Wetzlar (vgl. 15.2.1974), Hannover (vgl. 16.2.1974) und Berlin (vgl. 17.2.1974). Kritisiert wird: "Der antimilitaristische Kampf des KBW: Die Volksarmee – mit schönen Grüssen von der Bourgeoisie", wobei der KJV eine Volksmiliz ablehnt zugunsten einer Verschärfung der Widersprüche in der Bundeswehr.

Aus Hannover wird berichtet von der Gründung des Solidaritätsausschuss in den Bundeswehrkasernen, dem der KBW die Mitarbeit verweigerte. Die disziplinierten Soldaten kommen aus der Scharnhorst- und der Prinz-Albrecht-Kaserne, es werden aber auch die Westfalenkaserne Ahlen, die Clausewitzkaserne Nienburg und Munsterlager erwähnt. Aus Braunschweig wird berichtet aus der Husarenkaserne.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet von der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR - vgl. 21.1.1974) aus Heidelberg, Karlsruhe und Stuttgart.

Aus Berlin wird berichtet von der Vietnamdemonstration (vgl. 26.1.1974) sowie aus einer Foto-Handelsfirma (DAG- bzw. HBV-Bereich) über die Gewinnbeteiligung, aus dem IGM-Bereich von den Botinnen bei DeTeWe. Über die Jugendzentren Putte im Wedding und Georg-von-Rauch-Haus in Kreuzberg berichten die Kollektive selbst.

Aus Hamburg und Kiel wird berichtet von der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR - vgl. 23.1.1974).

Aus Dortmund wird berichtet von Hoesch, dem Dobhardt-Haus, Protest gegen die NPD (vgl. 26.1.1974) und von der Stadtverwaltung von der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR - vgl. 21.1.1974, 23.1.1974), aus Düsseldorf ebenfalls (vgl. 22.1.1974). Aus Köln wird berichtet vom Vietnamprozeß (vgl. 25.1.1974) und den Sozialpädagogischen Sondermaßnahmen (SSK), aus Münster von Frölich (CPK-Bereich).

KJ-Treffs gibt es in Dortmund, Köln, Hamburg und Münster. Bekanntgegeben wird die Gründung des Verlags Kämpfende Jugend (vgl. 31.12.1973).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 2, Dortmund 1.2.1974

15.02.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 3 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 1.2.1974, 1.3.1974) heraus. Aufgerufen wird zur Spaniendemonstration in Düsseldorf (vgl. 16.2.1974), berichtet vom Jusokongreß (vgl. 25.1.1974), wobei auch auf den Unterbezirk Nienburg-Wunstorf-Neustadt am Rübenberge, Hoesch Dortmund, Ford Köln und SSW Siegen eingegangen wird, von der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR) und aus Italien von der angeblichen Ölkrise, aus Somalia über die Bundeswehrberater. Eingegangen wird auch auf den Boxkampf Frazier gegen Muhamad Ali und auf die Aufrüstung der Bundeswehr. Eine Filmkritik behandelt "My name is Nobody".

Aus München wird in einer Korrespondenz berichtet von der Bundeswehr.

Aus Berlin wird berichtet von Siemens ZGA über die dortigen politischen Entlassungen (vgl. 22.1.1974).

Aus Hamburg wird in "Isolierhaft – Folter bis zum Wahnsinn" berichtet über die Isolationshaft, u.a. gegen Werner Hoppe und Katharina Hammerschmidt (RAF), aber auch aus der Röttigerkaserne in Fischbek, und die diesbezüglichen Forschungen im Sonderforschungsbereich (SFB) 115 an der Universitätsklinik Eppendorf (UKE). Geworben wird für die KSV-Broschüre zum SFB 115. Berichtet wird auch über die Verhaftung von Margit Schiller, Ilse Stachowiak und anderen in Frankfurt und Hamburg.

Aus Frankfurt wird berichtet von der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR - vgl. 30.1.1974).

Aus Leverkusen wird berichtet von Bayer und vom Jugendzentrum, aus Dortmund vom eigenen neugegründeten Stadtteiljugendkollektiv (SJK) Nord und dem Jugendheim Nord, aber auch vom Dobhardt-Haus, aus Köln vom Protest gegen den Vietnamprozeß (vgl. 5.2.1974), von der drohenden Räumung der SSK, und in einem Interview mit einem Altgenossen über den Protest gegen die Remilitarisierung. Aus Minden wird berichtet von einem Antifaprozeß (vgl. 7.2.1974), aus Siegen von den Stahlwerken Südwestfalen (SSW).

Aus Koblenz wurde als Korrespondenz ein Ausschnitt aus einem Flugblatt des Arbeitskreises Demokratischer Soldaten (ADS) der DKP eingeschickt.

KJ-Treffs gibt es in Dortmund, Köln, Hamburg, Münster und Hannover.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, Dortmund 15.2.1974

01.03.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 4 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 15.2.1974, 13.3.1974) heraus. Aufgerufen wird zum 1. internationalen Jugendlager vom 19.7. bis 15.8.1974 in Italien, berichtet von der Metalltarifrunde (MTR) und der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst (ÖDTR). Eingegangen wird auf die Jugendvertreterwahlen (JVW). Berichtet wird von den Angolaveranstaltungen vom 12.-16.2.1974 und aus Norwegen mit Hilfe der AKP/ML über NATO-Manöver, aus Chile und aus den USA (vgl. 4.2.1974). Die Literaturkritik befasst sich mit: "Der Boß befahl die Sabotage – Washington greift zu Jerry Cotton".

Aus Frankfurt wird berichtet vom Häuserkampf (vgl. 1.3.1974), aus Stadtallendorf berichten die KJV-Sympathisanten aus der Hessenkaserne.

Aus Oldenburg wird berichtet von der ÖTV-Soldatengruppe.

Aus Köln wird berichtet vom SSK, aus Leverkusen von Bayer. Gespendet wurde u.a. durch die Zelle Bayer und die Stadtteiljugendkomitees Dortmund-Scharnhorst und Dortmund-Nord. Aus Dortmund wird berichtet vom Vietnamprozeß (vgl. 19.2.1974), von Hoesch Dortmund berichtet Rolf Strojec, an der Dortmunder Hoesch-Hauptschule wurden Angolaspenden gesammelt.
Aufgerufen wird zur NRW-weiten Jugendzentrumsveranstaltung (vgl. 9.3.1974).

KJ-Treffs gibt es in Dortmund, Köln, Düsseldorf und Hannover.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 4, Dortmund 1.3.1974

13.03.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 5 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 1.3.1974, 27.3.1974) mit dem Leitartikel "Dem I. Parteitag der KPD entgegen!" (vgl. 16.3.1974) heraus. Als Aufgebote werden dabei benannt für Berlin der Aufbau eines ersten Stadtteiljugendkomitees und eines Arbeitersportvereins (ASV). In Rhein-Ruhr bzw. NRW und Hessen sollen die Zahl der Zellen um mindestens die Hälfte erhöht und ASVs in Dortmund, Düsseldorf, Kamen, Köln, Münster, Siegen und Wetzlar sowie KJV-Musikgruppen in Köln/Leverkusen und Münster, und über all wo Betriebszellen arbeiten, auch Gewerkschaftsjugendgruppengegründet werden. Auch an den Hauptschulen soll die Arbeit begonnen werden.

Zum Bundesgrenzschutz (BGS – vgl. 1.1.1974) und zur Polizei, aber auch zum 'Radikalenerlaß' (Berufsverbote – BV) wird berichtet in "Wie sich Herr Genscher die Lösung der Klassenkämpfe vorstellt…", u.a. aus dem BGS-Lager Bredstedt in Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Eingegangen wird auf die Arbeitslosigkeit, von der besonders Ungelernte betroffen sind. Es berichtet auch ein Kochlehrling (NGG-Bereich). Aufgerufen wird zum eigenen Ferienlager in Italien. Berichtet wird von der bundesweiten Jugendzentrenkonferenz der SDAJ (vgl. 9.3.1974).

Auslandsberichte behandeln den Iran bzw. den Besuch des iranischen Premierministers in der BRD, die Freilassung von Leutnant Calley, der in Vietnam das Massaker von My Lai befahl, den Bergarbeiterstreik in Großbritannien sowie Spanien und die in Düsseldorf inhaftierten Spanier.

Aus Berlin wird berichtet von der Metalltarifrunde (MTR – vgl. 3.3.1974) der IGM, u.a. von der AEG Brunnenstraße (vgl. 4.3.1974) und der Jugendfunktionärskonferenz (vgl. 27.2.1974), aber auch von den Berufsschulen (vgl. 8.3.1974), von der Jugendvertretung Schering, in einem Leserbrief einer Pflegehelfsschülerin vom ÖTV-Tarifabschluss, vom RVK über die Jugendvertretung und Krankenpflegevorschüler und vom Klinikum Steglitz aus der Krankenpflegeschule.

Aus Hessen wird berichtet aus Frankfurt vom Häuserkampf (vgl. 9.3.1974), u.a. in einem Interview, und aus Stadt-Allendorf aus der Hessenkaserne.

Aus Niedersachsen wird berichtet aus Lüneburg von der Bundeswehr bzw. der 1/PZGRenBtl62 von Haarerlaß.

Aus NRW wird berichtet von der landesweiten Veranstaltung des eigenen Regionalkomitees (vgl. 9.3.1974), aus Dortmund von Hoesch, aus Köln vom SSK, aus Siegen von den Dreherlehrlingen der Mittelstufe an der Berufsschule sowie von den SSW über die Gründung der IGM-Jugendgruppe.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 5, Dortmund 13.3.1974

27.03.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 6 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 13.3.1974, 10.4.1974) mit dem Leitartikel "Notbremse gegen Zerrüttung der Arbeitskraft" zum JuArschG (vgl. 27.2.1974) heraus. KJ-Treffs gibt es in Dortmund, Hamburg, Hannover, Köln, München und Münster.

Berichtet wird von der Großveranstaltung zum Parteitag der KPD (vgl. 16.3.1974), vom Tode Philipp Müllers (vgl. 11.5.1952) und vom 25jährigen Bestehen der NATO (vgl. 4.4.1974). Aus einer Kaserne der Bundeswehr in Norddeutschland (\NOR\) wird bekanntgegeben: "Das Programm darf nicht am grünen Tisch entstehen!". Eine Filmkritik widmet sich dem Film "Papillon". Aufgerufen wird zum eigenen Jugendlager, welches in der Tradition der Arbeiterjugendbewegung stehe.

Aus Bayern wird berichtet aus der Bundeswehr vom 5. bayrischen Soldatentreffen, welches sich mit dem norwegischen Kameraden Narve Trodal solidarisch erklärte sowie aus München von der Gründung des KJ-Treffs (vgl. 8.3.1974).

Aus Berlin wird ein Brief des Georg von Rauch-Haus-Kollektivs abgedruckt, der sich darüber beschwert, dass sein Artikel in der 'KJ' nicht als vom Kollektiv stammend ausgewiesen wurde. Ein "Offener Brief der Initiativgruppe Westberliner Jugendzentren", der unterzeichnet ist von Putte, Jugendzentrum Prisma, Georg-von-Rauch-Haus, Jugendzentrumsinitiative Heerstr. Nord, Tommy Weißbecker-Haus, Jugendclub Thomasiusstr., dem Drugstore und dem Schöneberger Jungarbeiter- und Schülerzentrum wirft dem KJV vor, den fälschlicherweise Eindruck erweckt zu haben in der Putte und im Rauch-Haus mitgearbeitet zu haben. Der KJV greift in seiner Antwort die Jusos der SPD und deren Politik in der Putte an. Gefordert wird die Verhinderung des Abrisses der Putte (vgl. 29.3.1974, 31.3.1974).

Aus Hamburg-Rahlstedt wird berichtet von der Bundeswehr: "Boehn-Kaserne, Hamburg: Kantinenboykott: Die Brötchen schmierte der GvD".

Aus Hessen wird berichtet aus der Hessenkaserne der Bundeswehr in Stadt Allendorf aus der 5/64 und durch die ÖTV-Soldatengruppe Fritzlar.

Aufgerufen wird unter Verweis auf die jüngst erfolgte Gründung ÖTV-Soldatengruppen in Hessen in Fritzlar und Wetzlar sowie in Niedersachsen in Oldenburg: "Wehrpflichtige – hinein in die ÖTV!".

Aus Niedersachsen berichtet aus Hannover die Branchenzelle Fernmeldewesen (DPG-Bereich), es wird auf einen Comic des 'Metallarbeiters' der DKP im IGM-Bereich von Hannover geantwortet und als Parteitagsaufgebot sollen fünf Zellen aufgebaut werden, wozu die Zelle Fernmeldewesen Hannover gehört, die bereits aktiv ist, in der ersten Aprilwoche werde die dritte Bundeswehrzelle des KJV in der Scharnhorstkaserne (Hannover) gegründet, eine weitere Bundeswehrzelle soll in Wesendorf / Dedelstorf gegründet werden, hinzu kommen zwei Ortsjugendkomitees (OJK) außerhalb Hannovers und zwei Arbeitersportvereine (ASV) in Barsinghausen und Hannover.

Aus NRW wird berichtet aus Dortmund vom ersten Prozess wegen der Breschnewdemonstration vom 20.5.1973, aus Duisburg von Mannesmann Huckingen (vgl. 12.3.1974) und aus Siegen aus dem IGM-Bereich von der Jugendvertreterwahl bei Breitenbach in Siegen-Weidenau und über die IGM-Jugendgruppe SSW Siegen (vgl. 13.5.1974) sowie über den Chef der Politischen Polizei, Reisinger (SPD), der sich u.a. im Jugendzentrum unbeliebt gemacht habe.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 6, Dortmund 27.3.1974

10.04.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 7 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 27.3.1974, 24.4.1974) heraus. Berichtet wird von der aus der Stufenausbildung erwachsenden Möglichkeit der Einziehung von Lehrlingen zur Bundeswehr. Ein Artikel berichtet: "Züchtigungsmittel für Soldaten: BAU!". Aus dem NGG-Bereich kommt eine Korrespondenz einer Hotelhilfe. Innerhalb der "Ausrichtung des KJV" wird gefordert: "Als Teil der Massen kämpfen!", aufgerufen wird: "Arbeiterjugend – vorwärts zum 1. Mai".

Aus Berlin wird berichtet aus dem Wedding vom Abriss des Jugendzentrums Putte (vgl. 4.4.1974) sowie vom Besuch der Jugendlichen auf einer Veranstaltung mit Neubauer (vgl. 7.4.1974). Aus Schöneberg wird berichtet vom Schöneberger Jungarbeiter- und Schülerzentrum (SJSZ).

Aus Hessen wird berichtet aus der Hessenkaserne Stadt-Allendorf.

Aus Hamburg wird berichtet von der Heeresoffiziersschule der Bundeswehr und aus der Boehn-Kaserne in Rahlstedt.

Aus Hamburg und Niedersachsen wird berichtet von der Gründung des KJV Regionalkomitee Wasserkante (vgl. 24.3.1974).

Aus Hannover wird berichtet vom Solidaritätsausschuss gegen die drohenden Verfahren gegen Bundeswehrsoldaten und von der Räumung des fünf Tage lang besetzten Jugendzentrums Oststadt/List im Welfenbunker, wobei auch auf das UJZ Glocksee und das UJZ Kornstraße eingegangen wird. Aus Nordhorn wird berichtet vom Truppenübungsplatz.

Aus NRW wird berichtet vom Mannesmann-Treffen (vgl. 6.4.1974), aus Dortmund vom Osswald-Schulte-Prozeß (vgl. 5.4.1974) und der Bespitzelung der KJV Zentrale, aus Düsseldorf von DEMAG, aus Duisburg von Mannesmann-Huckingen, aus Kamen über die brutalen Entmietungsmethoden von Kaußen, die sich gegen Türken richteten, aus Siegen aus dem IGM-Bereich vom Jugendvertreter eines Mittelbetriebs mit ca. 25 Lehrlingen, aber auch von den SSW. Aus Leverkusen kommt eine Kritik aus dem Jugendzentrum.

Aus dem Ausland wird berichtet aus Griechenland (vgl. 30.3.1974), über die Einladung der Jugend der MPLA Angola zum eigenen Ferienlager in Italien sowie aus Italien durch die LGCI über einen Jungarbeiterstreik bei Breda Mailand.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 7, Dortmund 10.4.1974

24.04.1974:
Der KJV der KPD gibt seine 'Kämpfende Jugend' (KJ) Nr. 8 (vgl. 10.4.1974, 8.5.1974) heraus. Ein Leitartikel widmet sich der Lehrlingsflut, die eine Lehrstellenebbe bedeute. Aufgerufen wird zu den JVW: "Klassenbewußte Kollegen in die Jugendvertretungen!" und zum 1. Mai. Es wird eine Korrespondenz einer Süchtigen veröffentlicht und eine Fernsehkritik zu "Alfred das Ekel" von Wolfgang Menge fragt: "Wer ist das Ekel?".

Aus dem Ausland wird berichtet aus Äthiopien sowie in "Il mezzo cielo – Die Hälfte des Himmels" über die Rundreise einer Delegation der Kommunistischen Frauenliga Italiens (Lega delle donne communiste italiane). Im Zusammenhang mit Nordirland wird berichtet von der britischen Armee.

Aus Baden-Württemberg wird aufgerufen zur Maiveranstaltung in Stuttgart (vgl. 30.4.1974).

Aus Bayern wird aufgerufen zur Maidemonstration der KPD in Nürnberg ab Veit Stoß Anlage. KJ-Treffs gibt es in München und Nürnberg. Aus Coburg wird berichtet von Volksschülern und der Arbeit der KPD bei einer Maschinenfabrik. Aus Ingolstadt wird berichtet von der Arbeit (vgl. Apr. 1974) bei der Bundeswehr und in der ÖTV.

Aus Berlin wird berichtet von der Griechenlanddemonstration (vgl. 2.4.1974), von Schering und von Siemens, u.a. aus dem Wernerwerk. Aufgerufen wird zur Maidemonstration im Wedding und zur Veranstaltung der KPD (vgl. 30.4.1974), eingegangen wird auch auf das Maikomitee (MK). Es gibt auch einen KJ-Treff in Kreuzberg. Aus dem Wedding wird berichtet vom Jugendzentrum Putte, u.a. über die Brandstiftungen, aus Schöneberg vom SJSZ.

Aus Hamburg wird berichtet vom Maibündnis mit dem KB, dessen Basis u.a. bei dem Druckbetrieb Springer, den Jugendvertretungen (JV) der Werft HDW und der Reichhold Albert Chemie (RACAG) liege, aber auch von der eigenen Zelle in der Boehn-Kaserne der Bundeswehr (vgl. 8.4.1974) in Rahlstedt und dem Stadtteiljugendkomitee (SJK) Barmbek getragen werde. Es gibt auch einen KJ-Treff. Aufgerufen wird zur Maidemonstration von KB und KPD ab Kirchenallee und zur Veranstaltung der KPD (vgl. 29.4.1974).

Aus Hessen wird aufgerufen zur Maidemonstration der KPD in Frankfurt ab Römer und zur Maiveranstaltung in Frankfurt (vgl. 29.4.1974).

Aus Niedersachsen wird vom eigenen Regionalkomitee (RK) aufgerufen zur eigenen regionalen Maidemonstration in Hannover ab Klagesmarkt und zur dortigen Maiveranstaltung (vgl. 30.4.1974). Es gibt in Hannover auch einen KJV-Treff, während das Verteidigungsministerium die Bundeswehrzelle des KJV für aufgelöst hält.

Aus NRW wird aufgerufen zur regionalen Maidemonstration in Dortmund und zur regionalen Veranstaltung in Essen (vgl. 29.4.1974). Aus Ahlen wird berichtet von der Zelle in der Westfalenkaserne der Bundeswehr. Aus Bergkamen/Kamen wird berichtet vom Maikomitee (MK) (vgl. Apr. 1974). Dort gibt es auch einen KJ-Treff. Aus Dortmund wird berichtet vom 1. Mai 1973 und vom Maikomitee (MK - vgl. 10.4.1974). Aus Düsseldorf wird berichtet von der Griechenlanddemonstration (vgl. 2.4.1974), von Mannesmann (MM), u.a. in Lierenfeld, eingegangen wird auch auf das Maikomitee (MK) (vgl. 8.4.1974). Aus Duisburg wird berichtet von der IG Metall (IGM) Verwaltungsstelle und von Mannesmann (MM) Huckingen. Aus Bergkamen/Kamen wird berichtet vom Maikomitee (MK) (vgl. Apr. 1974). Aus Köln wird berichtet vom Maikomitee (MK) (vgl. 1.4.1974) und von der Griechenlanddemonstration (vgl. 2.4.1974). In Münster gibt es einen KJ-Treff. Aus Siegen wird berichtet von einem Mittelbetrieb, Dango und Dienenthal und den Stahlwerken Südwestfalen (SSW), wo auch die Jusos der SPD aktiv sind. Eingegangen wird auch auf das Maikomitee (MK - vgl. 8.4.1974).

Aus Schleswig-Holstein wird berichtet aus der Bismarckkaserne der Bundeswehr in Wentorf bei Hamburg.

Spenden kamen aus:
- Berlin von einer Berufsschule, dem Rudolf Virchow Krankenhaus (RVK) und dem KSV Architektur;
- Niedersachsen aus Helmstedt;
- NRW aus Bad Godesberg, aus Dortmund, u.a. vom Stadtteiljugendkomitee (SJK) Nord, aus Düsseldorf, Köln , Münster, u.a. vom Ortsjugendkomitee (OJK) und aus Schwerte.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 8, Dortmund 24.4.1974

08.05.1974:
Der KJV der KPD gibt seine 'Kämpfende Jugend' (KJ) Nr. 9 (vgl. 24.4.1974, 6.6.1974) heraus. Berichtet wird vom 1. Mai, von der Zurücknahme der Eignungsprüfung für Lehrlingsausbilder, vom Stufenplan, vom §218 (vgl. 25.4.1974), vom Rücktritt des Bundeskanzlers Willy Brandt, von der Chemietarifrunde (CTR) der CPK (vgl. 14.3.1974, 1.4.1974), von der Subventionierung des Reservistenverbandes und von der medizinischen Versorgung bei der Bundeswehr. Fortgesetzt wird die Korrespondenz einer Süchtigen.

Auslandsberichte befassen sich mit dem 20. Jahrestag von Dien Bien Phu (vgl. 7.5.1954), dem Militärputsch in Portugal, mit der Abtreibung in der VR China und im Artikel "Was hat die Syphilis mit Politik zu tun?" mit dem Gesundheitswesen in der VR China.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet vom 1.Mai in Stuttgart.

Aus Bayern wird berichtet vom 1.Mai in Nürnberg und München. In beiden Orten gibt es auch KJ-Treffs. Aus München wird berichtet von der 2. des Jäger Bataillons (JgBtl) 531 der Bundeswehr, aus Rummelsberg im Kreis Nürnberger Land wird berichtet aus dem Fürsorgeerziehungsheim.

Aus Berlin wird berichtet vom 1.Mai, u.a. von einer Maiveranstaltung der Jusos (vgl. 25.4.1974), von den AEG Lehrwerkstätten und von Schering. Einen KJ-Treff gibt es in Kreuzberg, wo jetzt ein Stadtteiljugendkomitee (SJK) arbeitet (vgl. Apr. 1974).

Aus Hamburg wird berichtet vom 1.Mai, der Bundeswehrzelle Boehn-Kaserne (vgl. 1.4.1974) und es gibt einen KJ-Treff.

Aus Hessen wird berichtet vom 1.Mai in Frankfurt, von der KPD bei Merck Darmstadt und von der ÖTV Soldatengruppe Fritzlar. Aus Marburg wird berichtet vom 1.Mai in Wetzlar, dem KSV, dem Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) und der Zelle in der Hessenkaserne Stadt Allendorf (vgl. 22.4.1974) und der Lehrlingsgruppe (LG), die u.a. in DGB Jugendgruppe (JG), OJA und KJA, dem IGM OJA Marburg/Biedenkopf und bei Elektro Gundlach (50 Lehrlinge) vertreten ist.

Aus Niedersachsen wird berichtet vom 1.Mai in Braunschweig und Hannover, der NPD in Nordhorn (vgl. 27.4.1974) sowie der Kasernenzelle bei der Bundeswehr in Wesendorf/Dedelstorf (vgl. 30.4.1974) und aus Hannover von Gneisenau- und Scharnhorstkaserne. Einen KJ-Treff gibt es in Hannover.

Aus NRW wird berichtet von den Verbotsforderungen Weyers (vgl. 26.4.1974), von der regionalen Maidemonstration in Dortmund, von den Gemeinschaftsausbildungswerkstätten (GAW) Emscher Lippe der Ruhrkohle AG (RAG) Dortmund in Datteln (vgl. 9.5.1974), sowie den GAW Zollern und der Hauptverwaltung in Dortmund. Aus Aachen und Bochum wird berichtet vom 1.Mai, erwähnt wird auch aus Ahlen die Zelle Westfalenkaserne.

Aus Dortmund wird berichtet von der DGB Jugendgruppe (JG), in der der KBW arbeite sowie vom DGB Ortsverein, OJA und KJA. Es gibt auch einen KJ-Treff. Aus Düsseldorf wird berichtet von Demag und vom 1.Mai.
Aus Kamen/Bergkamen wird berichtet vom 1.Mai und es gibt einen KJ-Treff in Bergkamen. Aus Köln wird berichtet vom 1.Mai und es gibt einen KJ-Treff. Aus Leverkusen wird berichtet von der KPD bei Bayer. Aus Münster wird berichtet vom 1.Mai und es gibt einen KJ-Treff. Aus Siegen wird berichtet aus der IG Metall (IGM) Verwaltungsstelle, von den SSW (vgl. 13.5.1974) und über Maiveranstaltungen (vgl. 25.4.1974, 30.4.1974).

Aus Rheinland-Pfalz wird berichtet von der Chemietarifrunde (CTR – vgl. 18.4.1974).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 9, Dortmund 8.5.1974

06.06.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 10/11 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 8.5.1974, 26.6.1974) heraus. Aufgerufen wird zum Parteitag der KPD (vgl. 29.6.1974) sowie zu den Jugendvertreterwahlen (JVW). Ein Artikel fragt "KDV – Zurück zum Pazifismus oder vorwärts zum antimilitaristischen Kampf?". In "Weyers neuer Spurt" wird berichtet vom Deutschen Sportbund (DSB).

Auslandsberichtet behandeln Oman und Dhofar, das Referendum über die Ehescheidung in Italien sowie die Zusammenarbeit des KJV mit der LDGCI.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet über die KJV-Sympathisanten in der Kaserne Laupheim bzw. beim Heeresfliegerregiment.

Aus Bayern wird berichtet über die Erschießung von Günter Jendrian in München (vgl. 21.5.1974). KJ-Treffs gibt es in München und Nürnberg sowie neuerdings auch in Münchberg, wo zu Film 'Papillon' zur Folter agitiert wurde.

Aus Berlin wird berichtet durch die Zelle DeTewe und vom 1. Mai. Einen KJ-Treff gibt es in Kreuzberg.

In Hamburg gibt es einen KJ-Treff.

Aus Hessen wird berichtet über die entlassenen KPD-Landtagskandidaten bei der Gießener Allgemeinen Zeitung, am Fröbel-Seminar Kassel und bei der FFG in Wiesbaden sowie aus Frankfurt vom Fahrpreiskampf.

Berichtet wird aus Hannover von der Anklage wegen Wehrkraftzersetzung gegen Klaus Öllerer sowie vom Umzug von dortigen Bundeswehreinheiten des PGB 11 nach Wesendorf / Dedelstorf. Einen KJ-Treff gibt es in Hannover. Aus Cuxhaven wird berichtet vom Antimilitarismus (vgl. 17.5.1974).

Aus NRW wird berichtet aus Ahlen vom Protest gegen eine Rekrutenvereidigung der Bundeswehr und von der eigenen Zelle Westfalenkaserne, u.a. über einen Besuch in Hammelburg (vgl. Apr. 1974), aus Bielefeld vom Arbeiterjugendzentrum (vgl. 24.5.1974, 27.5.1974), aus Düsseldorf von Mannesmann Lierenfeld, u.a. vom Arbeitsgerichtsprozeß von Gerd Bail, und aus Duisburg von Ford-Schneider und von Mannesmann (MM) Huckingen. Aus Kamen wird berichtet vom eigenen Flohmarkt (vgl. 18.5.1974) und dem Stadtjugendring (SJR – vgl. 27.5.1974), aus Köln von der Vereidigung in der Bundeswehrkaserne Butzweiler Hof (vgl. Mai 1974). KJ-Treffs gibt es in Bergkamen, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Münster.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 10/11, Dortmund 6.6.1974

26.06.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 12 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 6.6.1974, 10.7.1974) heraus. Der ideologische Kampf wird mit der SDAJ der DKP geführt. Kritisiert werden aber auch das KBW-Militärprogramm bzw. dessen 'Leitsätze zur Militärfrage' und dessen Umsetzung in Göttingen.

Auslandsberichte behandeln Portugal und den Protest von US-Soldaten gegen Rassendiskriminierung. Die Filmkitik wendet sich gegen Antonionis 'Dokumentarfilm China'.

Berichtet wird von der NATO-Ministerkonferenz (vgl. 19.6.1974), von der Fussballweltmeisterschaft, wozu es auch ein Interview mit Chilenen sowie Protest in Bochum gegen die Meldeauflagen für chilenische Flüchtlinge gibt.

Aus Bayern wird berichtet aus Coburg von der Griechenlandsolidarität.

Aus Berlin wird berichtet von den Bußgeldern an den Berufsschulen in Tiergarten und dem Protest im ÖTV-Bereich (vgl. 23.3.1974), vom RVK (vgl. 21.5.1974) und über Vorschüler, u.a. aus einem Kinderkrankenhaus.

Aus Hannover wird berichtet über die Gründung des Arbeitersportvereins (ASV) Spartakus.

Aus NRW wird berichtet vom Parteitagsaufgebot, welches u.a. aus der Gründung der Zellen Anker Bielefeld, Mannesmann (MM) Huckingen, Demag Düsseldorf und Städtische Krankenanstalten Dortmund sowie der Schaffung der Ortsleitungen Düsseldorf und Münster besteht.
Vom KJ-Treff Aachen wird berichtet von Philips, aus Datteln von der Ruhrkohle AG, aus Düsseldorf von den VKW und aus Duisburg vom Trauerzug für Günther Routhier (vgl. 24.6.1974) sowie von Ford Schneider.

Aus Nordoe-Breitenburg bei Itzehoe wird berichtet vom 391. Jägerbataillon der Bundeswehr (vgl. 24.5.1974).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 12, Dortmund 26.6.1974

10.07.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 13 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 26.6.1974, Aug. 1974) heraus. Der Leitartikel "Altes in neuer Verpackung" berichtet vom neuen Jugendhilferecht bzw. auch über Fürsorgeheime und Jugendstrafanstalten. Berichtet wird auch vom Parteitag der KPD (vgl. 29.6.1974), von der GEW-Bundesversammlung (vgl. 3.6.1974),

Kritisiert wird "SDAJ-Militärprogramm 'Soldat '74': Friedenstauben vernebeln den Blick". Eine Soldatenkorrespondenz "Offizier kotzt – Mannschaft wischt" kommt von der Marine, eine weitere Bundeswehrkorrespondenz erklärt: "Vertrauensmann – nicht Arschkriecher der Offiziere".

Angekündigt wird die Rundreise der Genossen der kommunistischen Jugend-Liga Italiens (vgl. 9,7,1974, 14.7.1974), berichtet vom "Blitzbesuch von Saydi Mingas" von der JMPLA Angola, aber auch aus Spanien vom Streik bei British Leyland Pamplona.

Aus Bayern wird berichtet in einer Korrespondenz vom Landkrankenhaus Coburg über die Schwesternschülerinnen (ÖTV-Bereich) sowie aus Naila bzw. dem Landkreis Hof (vgl. 22.6.1974). Auch einen KJ-Treff gibt es jetzt in Coburg.

Berichtet wird: "Jetzt auch in Hessen MEK", aber auch aus der Sixt-von-Armin-Kaserne Wetzlar.

Aus NRW wird berichtet aus Dortmund vom Urteil im Erich-Dobhardt-Prozeß (vgl. 1.7.1974), aber auch vom Dobhardt-Haus, aus dem GEW-Stadtverband (vgl. 19.6.1974) sowie von drohenden ÖTV-Ausschlüssen (UVB) an den Städtischen Kliniken (SK) Dortmund und über die dortige Gründung der KJV-Zelle.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 13, Dortmund 10.7.1974

August 1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt vermutlich Anfang August die Nr. 14/15 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 10.7.1974, 13.9.1974) heraus. Der Leitartikel "Ernst Thälmann. Sohn und Führers einer Klasse" befasst sich mit dessen Ermordung am 18.8.1944. Aufgerufen wird zur Demonstration in Hamburg am 17.8.1974. Berichtet wird vom eigenen Jugendlager in Italien und von der Rundreise der italienischen genossen durch die BRD sowie vom Anschlag auf den Schnellzug 'Italicus' (vgl. 4.8.1974). Festgestellt wird: "Polizeiterror verschärft sich", angekündigt wird das Berufsverbotsgesetz. Gefragt wird: "Was wollen sie alle in Zypern?", berichtet wird auch aus Griechenland (vgl. 24.7.1974) sowie aus Chile. Als Filmkritik gibt es eine "Diskussion zum Film 'Spiel mir das Lied vom Tod'".

Von der Bundeswehr wird berichtet über "Frauen in Uniform".

Aus Bayern wird berichtet aus der Arnulfkaserne in Roding.

Aus Hessen wird berichtet von den Folgen der Vereidigung in Stadt Allendorf (vgl. 15.9.1973, 18.7.1974).

Aus Niedersachsen wird berichtet aus Lüneburg über das "Zivilverfahren gegen Öllerer", aus Hannover vom Ausschluss von 5 Genossen, darunter zwei Mitgliedern des Regionalkomitees.

Aus Dortmund wird berichtet aus der ÖTV-Jugendgruppe Städtische Kliniken (vgl. 22.7.1974) und von der Demonstration für den Hoeschpark in der Nordstadt, aus Düsseldorf von Mannesmann (MM) Lierenfeld, aus Duisburg von Mannesmann (MM) Huckingen.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 14/15, Dortmund o. J. (1974)

13.09.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 16 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Aug. 1974, 24.9.1974) heraus. Berichtet wird von der Eisen- und Stahltarifrunde (STR – vgl. 15.10.1974) und vom IGM-Gewerkschaftstag (vgl. 15.9.1974), vom "Polizeiterror", u.a. aus der JVA Mannheim. Eine Korrespondenz schildert: "Heinz auf dem Arbeitsamt". Es wird eine "Bilanz des Jugendlagers" in Italien gezogen. Eingegangen wird auch auf den 25. Jahrestag der Gründung der VR China (vgl. 1.10.1974). Eine Fernsehkritik widmet sich dem Film "Zündschnüre". Berichtet wird über Chile und Mosambik.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet von der Bundeswehr aus Dornstadt und Laupheim.

Aus Bayern wird berichtet: "Programm der ÖTV-Soldatengruppe Ingolstadt erschienen". KJ-Treffs gibt es nun in Coburg, Münchberg, München und Nürnberg.

Aus Hamburg-Rahlstedt wird berichtet über die Gewerkschaftliche Soldatengruppe Boehnkaserne sowie über die dortige Unterschriftensammlung für Klaus Öllerer.

Der Leitartikel fordert "Freispruch für Klaus Öllerer" für den Soldaten aus Hannover, der in Lüneburg angeklagt wird.

Aus NRW wird berichtet aus Dortmund von den Städtischen Kliniken (SK).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 16, Dortmund 13.9.1974

24.09.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 17 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 13.9.1974, 9.10.1974) heraus. Eingegangen wird auf den Gewerkschaftstag der IGM (vgl. 21.9.1974), auf den 25. Jahrestag der Gründung der VR China (vgl. 1.10.1974), berichtet wird von der Chiledemonstration (vgl. 14.9.1974), über Portugal, vom IBFG und vom Berufsbildungsgesetz (BBiG). Gefordert wird zum Bäcker-Mahler-Meinhof-Prozess "Freiheit für alle politischen Gefangenen!", dazu erscheint ein Interview mit ex-Guerilleros aus Brasilien. Die Filmkritik befasst sich mit "Der Clou".

Aus Berlin wird berichtet über die Gründung der Branchenzelle Druck, die sich u.a. mit Springer, dem Druckhaus Tempelhof, der SEW, der zentralen Jugendgruppe und der Bundesdruckerei befasst.

Aus Hessen erscheint ein Interview mit dem Landtagskandidaten in Wetzlar, Heiner Dross, der zurzeit bei der Bundeswehr ist. Berichtet wird auch über die KJV-Zelle Leitz Wetzlar. Ein Leserbrief aus Gießen kritisiert den Artikel zum Jugendhilferecht. KJ-Treffs gibt es nun in Reichelsheim und Wetzlar.

Aus Niedersachsen berichtet die Kasernenzelle Wesendorf/Dedelstorf über Spitzelflugblätter sowie ihr Fest mit Klaus Öllerer. In Hannover nahm der Solidaritätsausschuss die von Öllerer vorgeschlagene Plattform an.

Aus NRW wird berichtet aus Dortmund aus der Nordstadt von der Oesterholz-Grundschule und von den Städtischen Kliniken (SK), u.a. auch über die Zelle der KPD. Aus Siegen wird berichtet über eine Podiumsdiskussion (vgl. 17.9.1974).

Aus Schleswig-Holstein und Hamburg wird berichtet vom NATO-Manöver Bold Guard.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 17, Dortmund 24.9.1974

09.10.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 18 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 24.9.1974, 23.10.1974) heraus. Die beiden Leitartikel lauten zur Bundeswehr "Novellierung des Wehrpflichtgesetzes: Auf dem Wege zu Arbeitsdienstpflicht und Berufsarmee!" bzw. zum JuArschG "SPD-Entwurf zum Jugendarbeitschutzgesetz" (vgl. 26.9.1974). Aufgerufen wird: "Vorwärts zum Programm des KJV!", wobei Bezug genommen wird auf "70 Jahre Arbeiterjugendbewegung". Eingegangen wird auch auf die Agrarpreiserhöhung. Angekündigt werden die Veranstaltungen mit Klaus Öllerer vom 12. bis 22.10.1974, und auch Gerhard Zwerenz hat die Plattform zur Öllerersolidarität unterschrieben. Die Filmkritik befasst sich mit "Der Exorzist".

Aus dem Ausland wird berichtet über Streiks in Spanien sowie aus der VR China im Artikel "Die Jugend ist eine wichtige Kraft im Kampf gegen Revisionismus und kapitalistische Restauration!".

Aus Berlin wird berichtet vom Jungbürgertreffen und Volksentscheid für die Kinderpoliklinik in Kreuzberg, der vom Stadteiljugendkomitee des KJV unterstützt wird. Von Siemens wird berichtet aus der ZGA.

Einen KJ-Treff gibt es nun auch in Bremen.

Einen KJ-Treff gibt es nun auch in Hamburg. Von dort wird berichtet aus dem IGM-Bereich von Spaeter (vgl. 24.9.1974). Für Klaus Öllerer wurden 400 Unterschriften gesammelt und auch die SO der EDL unterstützt ihn.

Aus Hessen wird berichtet von der Gründung des Regionalkomitees (vgl. 5.10.1974), nachdem zuvor bereits eine provisorische regionale Leitung bestand. Von der Bundeswehr wird berichtet aus der Alheimer-Kaserne in Rotenburg (vgl. 18.9.1974), aus Süddeutschland und Hessen wird berichtet vom NATO-Manöver 'Schneller Wechsel' (vgl. 16.9.1974), in das auch der KJV mit zwei Agitationsfahrzeugen eingriff.

In Niedersachsen organisieren die KJV-Sympathisanten in Lüneburg die Solidarität mit Klaus Öllerer, in Hannover beteiligen sich auch KDVler. Einen KJ-Treff gibt es nun auch in Braunschweig.

Aus NRW wird berichtet von der Öllerersolidarität (vgl. 1.10.1974), u.a. durch die Zelle Felten & Guillaume (F+G) Köln sowie aus Köln, aus Bielefeld, wo die EDL die Plattform abdruckten, aus Düsseldorf von Mannesmann (MM) Lierenfeld, und aus Dortmund von der Zelle Städtische Kliniken (SK), die eine Veranstaltung mit EDL vorbereite. Es berichtet das Ortsjugendkomitee Kamen von der Kurzarbeit bei Rosista Unna, einer Holstein & Kappert Tochterfirma. Aus Dortmund wird berichtet vom 'Rockcircus' (vgl. 28.9.1974).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 18, Dortmund 9.10.1974

23.10.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 19 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 9.10.1974, 6.11.1974) heraus. Ein Leitartikel lautet "Eine Million Arbeitslose in diesem Winter!", in dem auch auf die Streiks in Frankreich, Großbritannien und Spanien eingegangen wird, der andere berichtet über "Prozesse gegen Antifaschisten in Bonn und Köln" (vgl. 7.10.1974, 21.10.1974). Fortgeführt wird der Artikel "70 Jahre Arbeiterjugendbewegung", eingegangen auf das bundesweite Treffen der SJD – Die Falken (vgl. 14.10.1974). Dokumentiert wird eine Rede zur Volksarmee in der VR China, aufgerufen zu Spenden für eine Frauenklinik in Vietnam. Berichtet wird von der Klaus-Öllerer-Solidarität.

Aus Bayern wird berichtet aus München von der Anklage wegen der Bundeswehrzeitung 'Soldatenfaust'.

In Berlin wurde im UG Moabit Brigitte Asdonk, Gefangene aus der RAF, der Bezug der 'KJ' verwehrt.

Aus Bremen wird berichtet aus Schwanewede aus dem Panzengrenadierbataillon 322 der Bundeswehr über reaktionäre Lieder.

Aus Hamburg wird berichtet von Spaeter (IGM-Bereich).

Aus Hessen wird berichtet von der Bundeswehr in Rotenburg und Wetzlar. Aus Frankfurt wird berichtet vom Jugendzentrum Bockenheim (vgl. 18.10.1974).

Aus Niedersachsen wird berichtet in "Schleimscheißer des Monats" über einen Leserbrief aus Walsrode im 'ÖTV-Magazin' zu den Unvereinbarkeitsbeschlüssen (UVB), in dem der KBW im Gegensatz zu KPD und KPD/ML als nicht gewerkschaftsfeindlich bezeichnet wird. In Gießen habe der KBW mit Löwenthal diskutieren wollen. Aus Lüneburg wird berichtet von der Besetzung des Glockenhauses als Jugendzentrum.

Aus NRW wird berichtet vom Treffen der Arbeitersportvereine (ASV) aus Dortmund und Gelsenkirchen, aus Dortmund von der ÖTV an den Städtischen Krankenanstalten (vgl. 27.9.1974), aus Düsseldorf von Mannesmann (MM) Lierenfeld. Von der Stahltarifrunde (STR) wird berichtet über Kurzstreiks bei Hoesch Dortmund und bei Mannesmann sowie von Mannesmann (MM) Düsseldorf-Lierenfeld.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 19, Dortmund 23.10.1974

06.11.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 20 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 23.10.1974, 20.11.1974) heraus. Aufgerufen wird zur Spaniendemonstration in Düsseldorf (vgl. 9.11.1974). Eine Kurzgeschichte, "Der Streik der Lehrlinge" von Gerog W. Pijet wurde aus der 'Roten Fahne' der KPD vom 20.1.1929 übernommen.

Der Leitartikel berichtet von den Landtagswahlen (LTW – vgl. 27.10.1974) in Hessen und Bayern. Fortgeführt wird der Artikel "70 Jahre Arbeiterjugendbewegung" mit dem Teil 3 zu der Zeit 1933 – 1945. Gemeldet wird ein Urteil zu Hausbesetzungen (vgl. 29.10.1974)

Berichtet wird: "Erster Sieg im Kampf gegen den Prozeß gegen Klaus Öllerer", wobei auch von Solidaritätsaktionen berichtet wird aus Göttingen (vgl. 18.10.1974), in der Boehnkaserne Hamburg-Rahlstedt, u.a. durch die Gewerkschaftliche Soldatengruppe, durch den RBJ, durch die SOdEDL, an der Uni Hamburg durch 150 Studenten auf einer umfunktionierten RCDS-Veranstaltung sowie durch die Fachschaftsräte Romanistik und Erziehungswissenschaften, durch die Jugendzentrumsinitiativen Buxtehude und Lüneburg und durch eine Genossin der irischen Sinn Fein in Hannover. Im Regionalkomitee Wasserkante seine 1 000 Unterschriften und 500 Mark gesammelt worden.

Aus Süddeutschland wird berichtet vom NATO-Manöver 'Reforger'.

Aus Bayern wird berichtet aus München über den NPD-Parteitag (vgl. 12.10.1974) bzw. den seitdem einsitzenden Hanns Marzini.

Aus Berlin wird für die Adolf Damaschke Hauptschule in Kreuzberg gefordert, dass die Lehrerin Barbara Saarbach bleiben müsse. Ein Hinweis auf ihre KBW-Anhängerschaft findet sich nicht.

Aus Hessen wird berichtet über Norbert Pflüger aus der Alheimer Kaserne Rotenburg, aus den Städtischen Lehrlingsausbildungswerkstätten (LAW – vgl. 30.10.1974, 4.11.1974) und aufgerufen zum Antimilitarismustribunal welches zugleich eine Konferenz "Für unabhängige und selbstverwaltete Jugendzentren!" sein soll (vgl. 16.11.1974). KJ-Treffs gibt es nun in Frankfurt, Marburg, Michelstadt, Reichelsheim und Wetzlar.

Aus Niedersachsen wird berichtet aus Lüneburg vom Jugendzentrum Glockenhaus.

Aus NRW wird berichtet aus Bonn vom Hirohitoprozess.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 20, Dortmund 6.11.1974

20.11.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 21 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 6.11.1974, 4.12.1974) mit dem Leitartikel "Mord an Holger Meins" heraus, in dem auch berichtet wird von der Demonstration in Berlin. Ein zweiter Leitartikel "ÖTV-Tarifrunde: 6% reichen nicht! ÖTVler fordern 250 Mark!" widmet sich der ÖDTR, wobei berichtet wird aus Bochum und Dortmund. Kritisiert werden Stufenplan, Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Berufsgrundbildungsjahr (BGJ), aber auch das Jugendpolitische Forum (vgl. 7.12.1974) und das MRCA-Rüstungsprojekt. Fortgeführt wird der Artikel "70 Jahre Arbeiterjugendbewegung" mit dem Teil 4 zu der Zeit nach 1945. Die Filmkritik befasst sich mit "Ein Mann sieht rot".

Aus Griechenland wird berichtet von den Wahlen (vgl. 17.11.1974).

In Berlin kandidiert der KJV-Genosse Brockmann von der Bundesdruckerei (vgl. 7.11.1974), früher bei Officina, zu den Abgeordnetenhauswahlen (AW). Von AEG wird berichtet über die Elektroinstallateure.

In Bremen gibt es einen KJ-Treff.

In Hamburg wird die Songgruppe 'Roter Blitz' gegründet, auch einen KJ-Treff gibt es.

Aus Hessen wird berichtet vom regionalen antimilitaristischen Kampftag (vgl. 16.11.1974), aus Wetzlar über die Sammlung von 130 Unterschriften für Klaus Öllerer, mit dem sich auch die Jugendzentrumsinitiativen aus Michelstadt, Groß-Umstadt, Reichelsheim und Breuberg solidarisierten.

Aus Niedersachsen wird berichtet aus Cuxhaven über die Gründung der Gewerkschaftlichen Soldatengruppe. Aus Hannover wird berichtet aus der Scharnhorstkaserne über faschistische Söldner. In Celle trat der KJV erstmals auf, agitierte für Klaus Öllerer und gründete einen Solidaritätsausschuss für diesen. In Lüneburg wird statt eines Jugendzentrums nun ein Volkszentrum gefordert. KJ-Treffs gibt es in Braunschweig, Hannover und Lüneburg.

Aus NRW wird berichtet über das Don Bosco Lehrlingsheim in Hagen-Haspe, aus Bochum aus der JVA Krümmede über den Hungerstreik von Lothar Gend. Aus Düsseldorf wird zum Aufbau von Arbeitslosenkomitees (ALK) aufgerufen. Für Klaus Öllerer wurden in Münster 400 Unterschriften gesammelt, es solidarisierten sich die Jugendzentren Bielefeld und Leverkusen sowie der AStA der FHS Lippe, nicht aber der KBW in Kamen, in Bochum habe sich im Verband der Kriegsdienstverweigerer (VK) u.a. anhand der Öllererkampagne eine Opposition gebildet. Aus Werther wird berichtet vom Jugendzentrum. KJ-Treffs gibt es nun in Dortmund, Düsseldorf, Herne, Köln und Münster.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 21, Dortmund 20.11.1974

04.12.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 22 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 20.11.1974, 18.12.1974) mit dem Leitartikel "Der Staatsapparat rüstet gegen das Volk! Polizeiüberfälle sollen die Stimmung anheizen!" heraus, in dem auch berichtet wird vom 'Mord' an Holger Meins und dessen Beerdigung und zur Solidarität mit dem Hungerstreik der Gefangenen aus der RAF aufgerufen sowie von den Urteilen gegen Ulrike Meinhof und Horst Mahler, aber auch den Inhaftierten Hanns Marzini und Uli Kranzusch, dem NS-Prozess gegen Alois Frei (vgl. 25.11.1974), dem NPD-Prozess in Köln, dem Prozess gegen Maack und Müller von Opel Bochum sowie Prozessen wegen der Streiks bei Ford Köln und Hella Paderborn sowie gegen Heuzeroth und Will in Betzdorf (vgl. 17.10.1974) berichtet wird.

Ein Artikel "Zum Kampf gegen rechtsopportunistische Strömungen – Unsere revolutionäre Einheit führt uns zum Sieg" äußert sich zu den aus KPD und Liga Ausgetretenen, die sich später als Sozialistisches Plenum organisieren. Berichtet wird von der DFG/VK (vgl. 23.11.1974). Kritisiert wird Udo Lindenberg.

Aufgefordert wird: "Kampf der Arbeitslosigkeit", eine Korrespondenz "Der 'soziale Auftrag' des Arbeitsamts" kommt von einer Aushilfe bei der BfA.

Ein Artikel zu Israel stellt fest: "Ohne Befreiung Palästinas kein Friede im Nahen Osten". Aus Albanien wird u.a. berichtet durch eine Berliner Lehrergruppe. Aufgerufen wird zur Vietnamsammlung (vgl. 7.12.1974).

Zur ÖDTR und MTR heißt es: "ÖTV und Metall – Die Forderungen liegen auf dem Tisch – jetzt das Lohndiktat brechen!" Forderungen für die ÖDTR werden verbreitet von der TH Darmstadt, der HA Gemeinde Frankfurt, den Mannheimer Verkehrsbetrieben und den Städtischen Krankenanstalten Mannheim, der Uniklinik Münster, der Stadtverwaltung Oberhausen, der Betriebsgruppe Sozialarbeit im Berliner Bezirksamt Schöneberg und auch der in Reinickendorf (vgl. 6.11.1974).

Aus Baden-Württemberg wird berichtet von der Bundeswehr vom Panzerbataillon 210 aus Dornstadt.

Aus Berlin wird berichtet von der Volksambulanz Kreuzberg (vgl. 23.11.1974), aus Hamburg vom NDR-Lehrlingstreff (vgl. 28.11.1974).

Aus Hessen wird berichtet aus Stadtallendorf von der Kreisberufsschule.

Es wird berichtet aus Bremerhaven und Cuxhaven über die Islandsolidarität. Festgestellt wird: "Die Forderungen Islands sind gerecht!". Aus Stadthagen berichten die KJV-Sympathisanten Obernkirchen (vgl. 30.10.1974). Berichtet wird auch über die "Terrorwoche der Lüneburger Polizei".

Aus NRW wird berichtet aus Dortmund von den Städtischen Kliniken (SK – vgl. 2.12.1974) sowie über (jugendliche) Arbeitslose und vom Stadtteiljugendkomitee Nord über den Internationalen Kinderhort.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 22, Dortmund 4.12.1974

18.12.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 23 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 4.12.1974, 8.1.1975) mit dem Leitartikel "Jetzt 800.000 Arbeitslose – der KJV fordert: Eine Lehrstelle für jeden Jugendlichen!" zur Jugendarbeitslosigkeit heraus. Von der Bundeswehr wird berichtet über die Entlassung der Reservisten vor Weihnachten, für die sofortige Arbeitslosenunterstützung gefordert wird. Ein Artikel behandelt die "'Jugendhilfe' – Sonderpolizei gegen die Arbeiterjugend", wobei berichtet wird durch eine Praktikantin bei der Jugend-Gerichtshilfe (JGH), aus einem Kinder- und Jugenddorf in Hamburg, aus dem Jugendgefängnis Berlin-Tegel und über "Isolationsfolter im Erziehungsheim". Geworben wird dabei für die 'heim- und erzieherzeitschrift – hez'. Berichtet wird auch vom Jugendpolitischen Forum (vgl. 7.12.1974).

Berichtet wird aus Vietnam. Aus der Geschichte Estlands berichtet der Artikel "Zur Frage des bewaffneten Kampfs: Vor 50 Jahren: Der Aufstand von Reval". Der KJV tritt angesichts der Öllerersolidarität ein "Für die revolutionäre Linie im antimilitaristischen Kampf".

Aus Bayern wird berichtet von einem Bundeswehrmanöver bei Weißenburg. KJ-Treffs gibt es in Coburg, Münchberg und München.

KJ-Treffs gibt es in Berlin-Kreuzberg und Bremen.

Aus Hamburg wird berichtet von der Propagierung der 'Kämpfenden Jugend' durch einen Skatabend, eine Fete, eine Ausstellung im KPD-Buchladen, Hausbesuche, einen Infostand vor der Boehnkaserne Rahlstedt und dem Beginn des Verkaufs vor dem Arbeitsamt. Aus dem IGM-Bereich wird berichtet von Spaeter über die erneute Entlassung eines der beiden Lehrlinge, aus dem ÖTV-Bereich von der Uniklinik Eppendorf (UKE). Das Stadtteiljugendkomitee Barmbek sammelte über 1 000 DM für die Frauenklinik in Vietnam.

Aus Hessen wird berichtet aus Wetzlar von der Gründung eines Arbeitslosenkomitees (ALK). KJ-Treffs gibt es in Frankfurt, Marburg, Michelstadt, Reichelsheim und Wetzlar.

Aus Niedersachsen berichtet aus Hannover die Branchenzelle Fernmeldewesen von der ÖD-Tarifrunde (ÖDTR) der DPG. Nach der Auflösung des DPG OJA Hannover, wogegen im Postamt Rinteln bei 120 Beschäftigten bereits über 40 Unterschriften gesammelt worden seien, folgte nun die Außerkraftsetzung des DPG BJA. Aus Hannoversch-Münden wird berichtet aus der Kurhessen-Kaserne. KJ-Treffs gibt es in Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Obernkirchen.

Aus NRW wird berichtet vom Kongreß der Landes-SMV der Berufsschulen (vgl. 14.12.1974), aus Dortmund von der Hauptschule Flurstraße – wobei eingeladen wird zum 11.12.1974, aus Duisburg von Mannesmann (MM) Huckingen, aus Münster vom Stadtteiljugendkomitee des KJV über arbeitslose Hauptschulabgänger, Lehrlinge im KFZ-Handwerk sowie von der drohenden Kurzarbeit bei Armstrong (CPK-Bereich), aus Wülfrath von der Bundeswehr. KJ-Treffs gibt es in Düsseldorf, Herne, Köln und Münster.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 23, Dortmund 18.12.1974

08.01.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.1 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 18.12.1974, 22.1.1975) heraus. Eingegangen wird auf die Herabsetzung der Volljährigkeit auf 18 Jahre, auf die Erhöhung der Mannschaftsstärke der Bundeswehr sowie auf deren MAD und das Schiesstraining für Richter und Kapitalisten, auf die ÖD-Tarifrunde der ÖTV und die Metalltarifrunde (MTR) der IGM.
Berichtet wird über "Erhöhte Kriegsgefahr im Nahen Osten", in Vietnam dagegen sind "Die Volksbefreiungsstreitkräfte auf dem Vormarsch!". Erläutert wird, "Warum die Krise unausweichlich, der Sozialismus einziger Ausweg ist!". Geworben wird für die proletarisch-revolutionären Kurzgeschichten 1928-1933.

Aus Berlin wird aus dem DruPa-Bereich berichtet von Mercator, der zentralen Jugendgruppe und dem Druckhaus Tempelhof sowie den DruPa-Ausschluss gegen eine KPD-Kandidatin zu den Abgeordnetenhauswahlen (AW).

Aus Hamburg wird berichtet über Fahrpreiserhöhungen sowie aus Rahlstedt aus der Boehn-Kaserne und aus Fischbek aus der Röttigerkaserne.

Aus Hessen wird berichtet von der Agitation der Bundeswehrrekruten (vgl. 1.2.1975), aus Wetzlar von Leitz, aus Michelstadt vom Ortsjugendkomitee des KJV (vgl. Dez. 1974).

Aus Niedersachsen wird berichtet aus Hannover von der Bundeswehr (vgl. Dez. 1974), aus Cuxhaven von der Hausbesetzung für ein Jugendzentrum (vgl. 21.12.1974), für die KJV-Sympathisanten Obernkirchen berichtet ein alter Rotfrontkämpfer (RFB).

Aus NRW wird berichtet aus Bochum aus der JVA Krümmede über Lothar Gend, der immer noch im Hungerstreik ist, aus Dortmund von den Städtischen Kliniken (SK), aus Leverkusen durch die Zelle Bayer, aus Troisdorf vom Ortsjugendkomitee (vgl. Dez. 1974), aus Kamen und Unna über Fahrpreiserhöhungen, aus Köln von der Öllerersolidarität (vgl. Dez. 1974), aus Münster vom Stadtteiljugendkomitee Hansa (vgl. 31.12.1974). Ein KJ-Interview wird geführt mit Uwe Maack (Opel Bochum) vom Komitee gegen Gewerkschaftsausschlüsse, politische Entlassungen und Berufsverbote.

Aus Rheinland-Pfalz wird berichtet von der Gründung der Kasernenzelle Koblenz (vgl. Jan. 1975).
Q: Kämpfende Jugend Nr.1,Dortmund 8.1.1975

22.01.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.2 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 8.1.1975, 5.2.1975) heraus. Der Leitartikel ruft auf: "Krieg dem imperialistischen Krieg!" und befasst sich mit der geplanten Wehrsteuer und der Umwandlung der Bundeswehr in eine Berufsarmee. Berichtet wird von den Tarifrunden u.a. in der Bauindustrie, im Einzelhandel (HBV-Bereich), in der Holzverarbeitung (GHK-Bereich) von GdED, IGM und ÖTV. Geschildert wird die Jugendarbeitslosigkeit. Berichtet wird über Angola, Guinea-Bissao und die Kapverden sowie aus Azania und aus Vietnam. Die Filmkritik behandelt Polanskis 'Chinatown'.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet aus Karlsruhe von den französischen Soldaten (vgl. 13.1.1975) sowie aus Großengstingen, wo eine Gruppe fortschrittlicher Soldaten in der Eberhard-Finck-Kaserne die Zeitung 'Der Abschuß' herausgab.

Aus Bayern wird berichtet aus München vom Prozeß gegen Hanns Marzini (vgl. 28.1.1975).

In Berlin wurde die KPD zur Wahl zugelassen, ihr Kandidat Dieter Kunzelmann aber ist immer noch in Haft.

Aus Bremen wird berichtet mit Hilfe des 'Roter Vulkan' der KPD-Zelle Vulkan von der antimilitaristischen Gruppe Schwanewede.

Aus Hamburg wird berichtet von den Fahrpreiserhöhungen.

Aus Hessen wird berichtet aus Frankfurt vom zweiten Flugblatt des Arbeitslosenkomitees (ALK) sowie von Hoechst, wo die eigene Betriebszelle zum Tag der Offenen Tür agitierte.

Aus Niedersachsen wird berichtet über den Prozeß gegen Klaus Öllerer und aus Hannoversch-Münden aus der Kurhessen-Kaserne, wo KJV-Flugblätter aufgetaucht waren. KJ-Treffs gibt es in Braunschweig, Cuxhaven Hannover, Lüneburg, Obernkirchen und Osterode.

Aus NRW wird berichtet aus Kamen/Bergkamen von den Fahrpreiserhöhungen, aus Köln von der Agitation auf dem Arbeitsamt, vorgestellt die Initiative Theater Dortmund / Dortmunder Lehrlingstheater.
Q: Kämpfende Jugend Nr.2,Dortmund 22.1.1975

05.02.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.3 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 22.1.1975, 19.2.1975) heraus. Der Leitartikel "Deutsche und ausländische Arbeiter – Gemeinsam gegen die Arbeitslosigkeit" berichtet auch von den Demonstrationen in Bielefeld (vgl. 18.1.1975) und in Dortmund (vgl. 1.2.1975). Gefordert wird zur Bundeswehr: "Arbeitslosengeld auch für entlassene Soldaten!". Berichtet wird vom Bundesgrenzschutz (BGS) bzw. dem Gesetzentwurf zur Personalstruktur des BGS, aber auch von den Mordanschlägen auf Heinz Scholz beim Bremer Vulkan und den Kollegen Dreisbach von Opel Rüsselsheim. Prophezeit wird zur JU der CDU/CSU und deren neuem Leitfaden zur Lehrlingsarbeit: "Die Arbeiterjugend wird die Junge Union zum Teufel jagen!".

Aus dem Ausland wird berichtet aus Eritrea, aus Kambodscha, vom Vietnamprotest in Berlin (vgl. 25.1.1975) und vom Besuch von Franz-Josef Strauß (FJS) in der VR China..

Aus Ingolstadt wird berichtet über die ÖTV-Soldatengruppe und deren 'Ingolstädter Soldatenpresse', aus München vom Prozeß gegen vier Antifaschisten, darunter Hanns Marzini (vgl. 28.1.1975).

Aus Berlin wird berichtet aus dem ÖTV-Bereich von den Krankenhäusern (vgl. 10.2.1975). Zu den Abgeordnetenhauswahlen (AW) kandidiert auch Hildegard Mathies vom KJV-Stadtteiljugendkomitee Kreuzberg. Zu Auseinandersetzungen kam es auf einer Wahlveranstaltung der CDU, ein verhasster Hauptsschullehrer wird verletzt. In Kreuzberg wird das Bethanienkrankenhaus besetzt.

Aus Hessen wird berichtet von der Schülerunion (SU) der CDU bzw. dem Schülerarbeitskreis der JU am Gymnasium Dillenburg, gegen deren undemokratische Praktiken in der SV ein Sozialistischer Schülerkreis der Schule angeht. Neu aufgelegt wurde das KJV-Agitationsheft Nr.6 "Militarismus / Antimilitarismus in Hessen". KJ-Treffs gibt es in Frankfurt, Marburg, Michelstadt, Reichelsheim und Wetzlar.

Aus Cuxhaven wird berichtet von der Durchbrechung des Demonstrationsverbotes gegen die Jugendzentrumsinitiativen und von der Protestveranstaltung gegen den Polizeiterror (vgl. 1.2.1975).

Zu den Landtagswahlen (LTW) in NRW kandidiert in Köln Stefan Siebenkäs von Felten und Guillaume (F+G – vgl. 12.1.1975).
Aus Ahlen wird berichtet aus der Westfalenkaserne.
Vermutlich von Schering Bergkamen wird berichtet über einen Kandidaten zur Betriebsratswahl und die IG Chemie (CPK) Verwaltungsstelle Dortmund.
Aus Dortmund wird berichtet von der Hauptschule Flurstraße, wo es den fortschrittlichen 'Schülerexpreß' gebe, dessen Redaktion mit dem KJV zusammenarbeite, es werden geschildert: "Unsere Erfahrungen im Arbeitslosentreff", u.a. über eine Flugblattverteilung vor Hoesch und eine von Wohnungsräumung bedrohte griechische Familie, aber auch über die Reportage des WDR zur Arbeitslosigkeit. Die Zelle Städtische Kliniken Dortmund berichtet über 14 Ausschlussverfahren (UVB) aus der ÖTV am dortigen Krankenhaus, wogegen bereits in der ÖTV Essen und durch die ÖTV-Jugendgruppen der Westberliner Krankenhäuser protestiert worden sei. In Dortmund gibt es nun auch einen KJ-Treff.

Zu den Landtagswahlen (LTW) in Rheinland-Pfalz kandidiert auch der Soldat Klaus Marx von der Soldatenzelle Koblenz, die mit ihrem 'Roten Soldatenkurier' über die Verweigerung des Wahlurlaubs für ihn informierte.
Q: Kämpfende Jugend Nr.3,Dortmund 5.2.1975

19.02.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.4 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 5.2.1975, 5.3.1975) heraus. Zu den Landtags- und Kommunalwahlen (LTW / KW) wird zur Wahl der KPD aufgerufen. Eingegangen wird auch auf die ÖTV-Tarifrunde. Zur Berufsbildungsreform bzw. BGJ und BVJ heißt es: "Arbeitslager wollen wir nicht!". Gewürdigt wird das fünfjährige Bestehen der KPD, wobei auch auf den 1.Mai 1973 in Dortmund sowie die Rathausbesetzung in Bonn am 10. April 1973 eingegangen wird.

Aus dem Ausland wird berichtet aus Eritrea, Kambodscha und aus Chile sowie in "Manfred (DDR) – Djin (Volksrepublik China) – Bürgerliche und proletarische Erziehung". Die Soldaten der Bundeswehr werden aufgerufen ihre Ein-Mann-Packungen (EPA) für die PAIGC Guinea-Bissau und Kapverden zu spenden.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet vom KJ-Treff Stuttgart (vgl. 1.2.1975).

Einen KJ-Treff gibt es nun auch in Nürnberg.

Aus Berlin-Kreuzberg wird im Leitartikel berichtet von der Besetzung des Bethanienkrankenhauses. Zur Berliner Polizeireform bzw. den Kontaktbereichsbeamten (KOB) in Charlottenburg und Moabit erscheint der Artikel "Spitzel an jeder Ecke…".

Aus Hessen wird berichtet vom Abschluss der MTR der IGM bei 6,8% sowie von der Bundeswehr aus Treysa (vgl. 15.2.1975). Einen KJ-Treff gibt es nun auch in Rüsselsheim, in Frankfurt gibt es den KJ-Treff in Sindlingen nicht mehr, dafür aber je einen in Fechenheim und Hoechst.

Ein Leserbrief erscheint zum Kasernenbericht aus Hannoversch-Münden aus der Nr.2, aus Hannoversch-Münden wird auch erneut berichtet aus der Kurhessen-Kaserne. Das Ortsjugendkomitee Obernkirchen berichtet vom RAF-Prozess gegen Ronald Augustin in Bückeburg (vgl. 18.2.1975). Aus Cuxhaven berichtet eine Korrespondenz vom Verlust der Lehrstelle wegen Erkrankung bzw. ungenügender Versorgung durch den Hausarzt und im AK Hamburg-Altona.

Aus NRW wird berichtet vom Abschluss der MTR der IGM bei 6,8% sowie der Polstermöbel- und Matratzenindustrie (GHK) bei 6%. Einen KJ-Treff gibt es nun auch in Kamen.

Aus Rheinland-Pfalz wird berichtet vom Ortsjugendkomitee (OJK) Birkenfeld (vgl. Jan. 1975).
Q: Kämpfende Jugend Nr.4,Dortmund 19.2.1975

05.03.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.5 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 19.2.1975, 19.3.1975) mit einem Leitartikel zur Entführung von Peter Lorenz durch die Bewegung Zweiter Juni in Berlin heraus, wobei diese durch Horst Mahler (ex-RAF) abgelehnt wird. Aufgerufen wird zu den Kampfwochen gegen Imperialismus, Militarismus und Krieg. Aufgefordert wird: "Treibt §218 ab" und zu den Betriebsratswahlen (BRW) auch: "Wählt klassenbewußte Kollegen in den Betriebsrat!", sowie: "Schüler, organisiert euch in den Hauptschulzellen des KJV!", wobei aber nur das Stadtteiljugendkomitee Dortmund-Nord, das an der Hauptschule Flurstraße arbeitet, sowie Eltern- und Schülergruppen in Berlin-Kreuzberg erwähnt werden. Berichtet wird vom Wehrpflichtgesetz (vgl. 21.2.1975) und ddem Erdkampfflugzeug Alpha-Jet.

Aus dem Ausland wird berichtet aus Portugal, über die Bundeswehr in Äthiopien sowie über die Lehrlingsausbildung in der DDR und der VR China.

Aus Bayern wird aufgerufen zur Antiimperialismus-Veranstaltung in München (vgl. 22.3.1975). Der KJ-Treff Münchberg wird nicht mehr gelistet. Aus München wird berichtet vom Prozeß gegen die 4 Antifaschisten, darunter Hanns Marzini.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet vom AKW Wyhl.

Berichtet wird aus Berlin von den Abgeordnetenhauswahlen (AW) und den Bezirksverordnetenversammlungswahlen (BVV), wo die KPD in einigen Blocks in Kreuzberg dank der Bethanienkampagne über 5% kam, und insgesamt 2% in Kreuzberg erhielt. Die ÖTV-Betriebsgruppe Paulinenkrankenhaus protestierte am 18.2.1975 gegen den Abschluss der ÖD-Tarifrunde.

Aus Hessen wird aufgerufen zur Antiimperialismus-Veranstaltung in Wetzlar (vgl. 15.3.1975) und von Leitz Wetzlar, wo ein KJV-Genosse, der Vorsitzende der Jugendvertretung und Gesamtjugendvertretung, auf der IGM-Liste zum Betriebsrat kandidiert. Aus Kassel wird berichtet aus der Kreisberufsschule über den Selbstschutzunterricht des BVS und den BGS. Aus Kirchhain bzw. Stadtallendorf wird berichtet vom Prozeß wegen der Bundeswehrvereidigung 1973.

Aus Niedersachsen wird aufgerufen zu Antiimperialismus-Veranstaltungen in Braunschweig (vgl. 11.3.1975), Celle (vgl. 12.3.1975), Gifhorn (vgl. 12.3.1975), Göttingen (vgl. 12.3.1975), Hannover (vgl. 15.3.1975) und Northeim (vgl. 10.3.1975) sowie zur regionalen Demonstration (vgl. 15.3.1975). Das Ortsjugendkomitee Obernkirchen berichtet vom RAF-Prozess gegen Ronald Augustin in Bückeburg. Aus Lüneburg wird berichtet von Schikanen der Feldjäger gegen 'Kämpfende Jugend'-Verkäufer am Bahnhof sowie von der Gründung der Ortsleitung Lüneburg und des Ortsjugendkomitees. Aufgebaut wird ein Arbeitslosenausschuss, aktiv war man für das Jugendzentrum Glockenhaus. Von der Bundeswehr wird berichtet aus Cuxhaven, Schwanewede und der Prinz-Albrecht Kaserne Hannover.

Aus NRW wird aufgerufen zu Antiimperialismus-Veranstaltungen in Köln (vgl. 14.3.1975) und Münster (vgl. 14.3.1975). Aus Düsseldorf wird berichtet von den Betriebsratswahlen bei VKW, aus Münster von Armstrong über die Entlassung von Egon Redereit, aus Kalletal von Stübbe-Demag (vgl. 3.3.1975). Aus Bochum wird berichtet von Opel vom Protest gegen den MTR-Abschluss. Aus Düsseldorf-Hubbelrath wird berichtet aus der Bergischen Kaserne, wo der KJV das Gelöbnis innerhalb der Kaserne störte.

Aus Rheinland-Pfalz wird aufgerufen zur Antiimperialismus-Demonstration in Trier (vgl. 8.3.1975) und berichtet über den in den Bau geworfenen Landtagskandidaten Klaus Marx von der Bundeswehr in Koblenz, von der Jugendarbeitslosigkeit, die bei 17,4% liegt, während für 4 500 Abgänger der Hauptschule im Arbeitsamtsbezirk Bad Kreuznach nur 900 Lehrstellen verfügbar sind und an Hauptschulen in Koblenz über ein Drittel des Unterrichts ausfällt.

Aus Schleswig-Holstein wird aufgerufen zur Antiimperialismus-Veranstaltung in Neumünster (vgl. 14.3.1975) und berichtet vom Landtagswahlkampf (LTW), wo versucht wird, in 12 Wahlkreisen zu kandidieren, über Parolen an einer Berufsschule in Niebüll, von der an die 15% Arbeitslosigkeit in Heide sowie der dortigen Jugendarbeitslosigkeit von bis zu 20%, von den AKWs bei Brunsbüttel, dem Ausschluss der Jusos Plön aus der SPD wegen ihrem Protest gegen die RAF-Jagd.
Q: Kämpfende Jugend Nr.5,Dortmund 5.3.1975

19.03.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.6 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 5.3.1975, 9.4.1975) mit dem Leitartikel "'Solidarität der Demokraten' – Kumpanei der Feinde des Volkes" zur Debatte über die 'Innere Sicherheit' heraus.

Einen KJ-Treff gibt es jetzt auch in Stuttgart-Feuerbach.

Aus Berlin wird berichtet von der Lorenzentführung und den Razzien, u.a. im Georg-von-Rauch-Haus (vgl. 5.3.1975).

Aus Niedersachsen wird berichtet von den antimilitaristischen Kampfwochen, wobei auch die Kasernenzelle Braunschweig Erwähnung findet.

Aus NRW wird berichtet von den antimilitaristischen Kampfwochen, wobei auch aus Ahlen die Zelle in der Westfalenkasernenzelle Erwähnung findet. Aus Düsseldorf wird berichtet von den Betriebsratswahlen bei Mannesmann Lierenfeld. Aus Münster wird berichtet von Armstrong (vgl. 13.3.1975, 20.3.1975).
Q: Kämpfende Jugend Nr.6,Dortmund 19.3.1975

09.04.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 7 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 19.3.1975, 23.4.1975) heraus.

Aus Niedersachsen wird berichtet aus Hannover vom Kantinenboykott in der Prinz-Albrecht-Kaserne, der auch in der Hindenburgkaserne Braunschweig unterstützt wird. Aus Braunschweig kommt aus den Erziehungsheimen ein "KJ-Interview mit einer Genossin aus dem Heim".
Q: Kämpfende Jugend Nr. 7, Dortmund 9.4.1975

23.04.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 8 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 9.4.1975, 7.5.1975) heraus.
Aus Ahlen wird berichtet durch die Zelle Westfalenkaserne.

Berichtet wird von einem Fußballspiel zwischen 1.FC Birsteiner gegen KJV Frankfurt. Der 1 FC Birsteiner sei „eine Schoppenmannschaft, also eine Mannschaft, die sich beim Bier trifft, und unabhängig von einem bürgerlichen Sportverein jedes Wochenende mit ähnlichen Mannschaften spielt … Mit einem Handzettel luden wir die Werktätigen von Fechenheim zu dem Spiel und zum anschließenden Beisammensein ein: Wir sagten, warum wir auch im Sport eine revolutionäre Linie verfolgen müssen: Im Kapitalismus spiegelt der Sport wider, was das ganze System auszeichnet: Geschäftemacherei, Leistungsdruck und Konkurrenz. Dem stellen wir entgegen: Den Sport, bei dem Freizeitvergnügen und körperliche Ertüchtigung eins sind mit Solidarität und Kollektivität, Freundschaft und gemeinsame Lernen.

Nach dem Spiel werden wir uns zusammensetzen und diskutieren: Dabei wird neben den Erfahrungen aus dem Spiel auch die Situation im Stadtteil, Arbeitslosigkeit, politische Unterdrückung etc. eine Rolle spielen … Nach dem Spiel setzten wir uns noch ein paar Stunden im Vereinslokal zusammen, tanken ein Paar Stiefel Bier und unterhielten uns. Dabei kam unser disziplinierter und ruhiger Spielstil, was den anderen gerade bei unserer Unterlegenheit aufgefallen war, ebenso zur Sprache wie was wir außer Fußball sonst noch machen. Dabei stand Arbeitslosigkeit und Bundeswehr an erster Stelle …“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 8, Dortmund 23.4.1975

07.05.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 9 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 23.4.1975, 28.5.1975) nun in Köln heraus.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 9, Köln 7.5.1975

28.05.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 10 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 7.5.1975, 11.6.1975) heraus.
Aus Braunschweig wird berichtet: "Das ist Polizeiterror!" zu einem Einsatz vor der Jugendkneipe 'Keller' sowie von der Solidarität mit den in der DDR-Festgenommenen.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 10, Köln 28.5.1975

11.06.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 11 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 28.5.1975, 25.6.1975) heraus. Aus Ahlen wird berichtet durch die Zelle Westfalenkaserne über eine öffentliche Vereidigung in Oelde (vgl. 4.6.1975).

Auf Seite 8 erscheint eine Anzeige des „Verlags zum Studium der Arbeiterjugendbewegung.“
Dort soll von G. Wonneberger die Schrift erscheinen: „Deutsche Arbeitersportler gegen Faschismus und Militarismus.“ Die Schrift soll in: „Dokumente und Analysen aus der Geschichte der revolutionären Jugendbewegung 2“ erscheinen.

Im Artikel: „75 Jahre Deutscher Fußballbund. Die Reaktion war immer am Ball.“ wird u.a. ausgeführt:„
In diesem Jahr feiert der Deutsche Fußballbund den 75. Jahrestag seines Bestehens. In den 75 Jahren hat der DFB sich einen besonderen Ruhm erworben, den Ruhm, immer auf der Seite der Reaktion gestanden zu haben. Mit den fortschrittlichen Traditionen der Arbeitersportbewegung hat er ebenso wie der Deutsche Sportbund nichts zu tun. Die Vereine im DFB haben über drei Millionen Mitglieder, doch die Führung des DFB spricht nicht für sie. Seit 75 Jahren handelt er für die jeweils reaktionärsten Teile des Monopolkapitals. In den Zeiten der deutschen Monarchie diente er den Militaristen als Mittel, die Jugend für den imperialistischen Krieg zu gewinnen … In der Weimarer Republik änderte sich nichts. Waren die roten Sportvereine, wie der ASV Fichte, Zusammenschlüsse der Arbeiter und Werktätigen zur körperlichen Ertüchtigung für den Kampf gegen Militarismus und Krieg, verstand der DFB den „Sport als heiligen Dienst am Vaterland“ und erklärte: „Das Werben der Parteien um die Seele der Jugend ist eine Sünde an der werdenden lebendigen Kraft unserer Nation.“

Der Übergang des DFB in den Faschismus verlief reibungslos. Seine leitenden Funktionäre erlebten die Machtergreifung Hitlers als einen Akt der Befreiung. So steht noch in einer 1954 herausgegebenen Geschichte des Deutschen Fußballsports: ‘Die Männer, die bisher die Leitung des DFB und seiner Verbände waren, fanden auch nach dem politischen Umbruch seitens der nunmehr zur Leitung des Sports berufenen Personen das Vertrauen, weiterhin die Geschichte des Fußballsports zu lenken. Viele Schranken und Hemmnisse für die Entwicklung fielen, weil das jetzt herrschende politische System sie hinweg räumte … Dass faschistische Äußerungen noch 9 Jahre nach Kriegsende zu hören waren, das darf niemanden wundern. Die Funktionäre waren die gleichen geblieben.

Jetzt zum 75. Jubiläum gibt man sich etwas liberaler. Neben der ganzen bundesdeutschen Prominenz, vom Bundespräsidenten über den Ministerpräsidenten von Hessen bis hin zu den Kirchenfürsten, hatte man sich noch einen Professor gemietet. Prof. Walter Jens übte in seiner Festrede sogar Kritik an der Geschichte des DFB. Natürlich sehr unverbindlich und ohne Konsequenzen. Der Erzreaktionär und neue Präsident des Deutschen Sportbundes, Willi Weyer, tat den demagogischen Ausspruch: „Sport ist zu unser aller Freude in die Welt gekommen, ein Akt demokratischer Freiheit, vorweggenommene klassenlose Gesellschaft.“

„Zu unserer Freude“, heißt wohl in diesem Fall: Zur Freude der deutschen Fußballindustrie, die mit Sport nichts mehr zu tun hat. Die großen Vereine sind kapitalistische Unternehmen, die Profit machen, Menschenhandel betreiben, geschickte Werbung machen und natürlich auch mal Pleite gehen. Aber den Fußballanhängern ziehen sie jedes Jahr zig Millionen aus der Tasche. Ein Hohn von demokratischer Freiheit zu reden, wenn die bürgerlichen Vereine die Jugend zu Konkurrenz und Aufsteigertum erzieht. Demokratie hat mit den Bestechungsskandalen der Fußballfunktionäre nichts zu tun.

Klassenlose Gesellschaft ist für Weyer, wenn sich Arbeiter und Kapitalisten gemeinsam um den Sieg der deutschen Mannschaft sorgt. Eine Volksgemeinschaft, die, wie es im Lied zur Weltmeisterschaft steht: „Immer fest zusammenhält …“

Solchen Sport brauchen wir nicht. Wir brauchen Vereine, in denen die Arbeiterklasse das Sagen hat. Der Sport gehört dem Volk.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 11, Köln 11.6.1975

25.06.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 12 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 11.6.1975, 9.7.1975) heraus. Aus Ahlen wird berichtet durch die Zelle Westfalenkaserne über eine öffentliche Vereidigung in Oelde (vgl. 4.6.1975).

Es erscheint auch der Artikel: „1. Sportfest des ASV Solidarität Westberlin.“ Ausgeführt wird u. a.: „Am Wochenende des 21./22. Juni fand in Berlin Charlottenburg das 1. Sportfest des Arbeitersportvereins statt. Dieses Sportfest, das vom KJVD und von der Liga gegen den Imperialismus unterstützt wurde, führten wir zugunsten der Vietnam-Hilfe „Alles für den Sieg“ durch …

Am Sonntag fand dann ein Fußball- und Volleyball-Turnier statt. Am Fußballturnier nahmen 7 Mannschaften teil, neben der Mannschaft des KJVD auch Mannschaffen des Arbeitersportsvereins und der Arbeitslosenkomitees. Dabei zeigten sich bei vielen Genossen noch Konditionsschwächen. Es wurde solidarischer Sport getrieben und kein Konkurrenzkampf Mann gegen Mann. Es wurden an die 100 Mark für die Indochina-Hilfe gesammelt. Das Sportfest schuf die Grundlage, in Charlottenburg eine Freundschaftsgruppe des Arbeitersportvereins Solidarität zu gründen.“

Es erscheint auch der Artikel: „Vor 150 Jahren: 1. Allgemeines deutsches Turnfest. Turnen nachts im Wald.“ „Am 16. Juni 1825 fand das 1. Allgemeine Deutsche Turnfest statt. Welche Bedeutung hat dieses Ereignis für uns heute? Anfang des 19. Jahrhunderts stand das Turnen in Deutschland unter schärfster Verfolgung der staatlichen Behörden. Friedrich Ludwig Jahn (Turnvater Jahn), der Begründer des deutschen Turnens, stellte die von ihm entwickelten Turnübungen in den Dienst des Kampfes um ein unabhängiges und einiges Deutschland. Wehrhaftmachung der Volksmassen, dafür war sein Ziel (Satzbau falsch. Vermutlich: „Wehrhaftmachung der Volksmassen, das war sein Ziel, d. Vf.). Dabei galt es zunächst, die Fremdherrschaft Napoleons abzuschütteln.

Aktiv kämpfte Jahn darum in Kriegen gegen Napoleon mit (1813-1815). Napoleons Krieg gegen das alte Deutsche Reich hatte die feudalen Strukturen in ihren Grundfesten erschüttert, das war seine fortschrittliche Rolle für Deutschland. Aber sein Ziel war schließlich nicht die bürgerliche Revolution in Deutschland, sondern die Aufrichtung der Weltherrschaft, in Konkurrenz und Kollaboration mit dem russischen Zaren. Die Aufgabe der patriotischen Kräfte Deutschlands in den antinapoleonischen Kriegen bestand aber nicht nur darin, Napoleon aus dem Lande zu jagen, sondern gegen die feudalen Landesfürsten für ein einiges bürgerliches Deutschland zu kämpfen. Dieser Teil der Aufgabe misslang. Am Ende der Kriege, 1815, stand nicht die nationale Einheit und Freiheit, sondern die Landesfürsten hatten sich noch einmal ihre Throne und Thrönchen gerettet. Umso schärfer wurden jetzt alle patriotischen, antifeudalen Kräfte in Deutschland unterdrückt. Jahn wurde, nachdem er 1811 in Berlin in der Hasenheide den ersten deutschen Turnplatz eröffnet hatte, 1819 verhaftet, die Turnplätze (u. a. in Breslau und Liegnitz) geschlossen.

Die Turnsperre, wie das genannt wurde, führte mit dem Verbot des Turnens einen Schlag gegen alle antifeudalen Kräfte. Aber Jahns Schüler machten illegal weiter. Selbst nachts auf Waldlichtungen wurde geturnt. Nach 6 Jahren Untersuchungshaft, 1825, wurde Jahn zunächst zu 20 Jahren Festungshaft verurteilt, in der Revision aber freigesprochen. Das 1. Allgemeine Turnfest stand im Zeichen seiner Freilassung. So ist das Entscheidende was wir heute von Jahn lernen können, nicht die Bauchwelle oder der Felgenaufschwung, wie uns reaktionäre Sportlehrer in den Schulen weismachen wollen, sondern die Rolle des Sports für den Klassenkampf. Die geistige und körperliche Kräftigung der deutschen Jugend zur Befreiung und Einigung des Vaterlandes, das war das Hauptziel von Jahns Kampf. Aber die ganze antifeudale Revolution war eine halbe Sache. Das Bürgertum war zu feige, die reaktionäre Feudalaristokratie wirklich zum Teufel zu jagen, sodass die endlich vollzogene staatliche Anerkennung von Jahns Turnen 1842 nicht in einem Deutschland der Einheit und Freiheit stattfand.

Auch die Revolution von 1848 war keine bürgerlich-demokratische Revolution: Die Nationalversammlung von 1848 leitete das Bündnis der deutschen Bourgeoisie mit der alten Feudalherrschaft ein, und auch Jahn hatte seinen Frieden mit den reaktionären Kräften geschlossen – er zog mit in die Nationalversammlung ein. So kommt es, dass heute die reaktionären Führer des Deutschen Sportbundes Jahn umstandslos für ihre Zwecke in Anspruch nehmen können. Trotzdem ist Jahns Werk heute für uns brandaktuell.

Denn wir lernen daraus, dass Sport für uns wichtig ist und nicht nur um unserer Gesundheit willen, dass Sport politisch ist nicht nur, weil die Bourgeoisie auch im deutschen Sport (in der BRD wie auch heute in der DDR) ihre Herrschaft errichtet hat, sondern mehr noch: Stählung und Wehrhaftmachung für den Kampf gegen die beiden imperialistischen Supermächte Sowjetunion und USA, Kräfte sammeln im Kampf für unser politisches Ziel, das unabhängige, vereinigte, sozialistische Deutschland! Die Einheitsfront gegen die beiden Supermächte muss deshalb auch heute zur Grundlage der roten Arbeitersportvereine werden.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 12, Köln 25.6.1975

09.07.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 13/14 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 25.6.1975, 6.8.1975) heraus mit dem Artikel:„
Bonner Plan: Höchstleistung durch Militarisierung des Sport!

In Warendorf steht eine besondere Kaserne: Die Sportschule der Bundeswehr. Ende 1976 wird sie völlig fertiggebaut sein, 65 Millionen DM hat Minister Leber dafür zur Verfügung gestellt. Hammerwerfer Karl-Heinz Riehm, der zu Pfingsten den Weltrekord gleich sechsmal hintereinander übertraf, Peter Nockle, Michael Kusch und andere Spitzenschwimmer, immer mehr Spitzensportler der BRD, jetzt sogar Frauen wie Leichtathletin Ellen Wellmann, werden dort unter Bundeswehrführung zusammengefasst. Schon heute stehen bei der Sportlerförderung durch die Bundeswehr 509 Plätze zur Verfügung. Die Absicht der Schmidt-Regierung: Mit Hilfe der Bundeswehr soll das angeschlagene Schiff wieder flott gemacht werden. Denn in der internationalen Konkurrenz kommen die westdeutschen Spitzensportler immer weniger mit.

Imperialismus ist Stagnation und Fäulnis, das zeigt auch der Sport. Für die beiden Supermächte Sowjetunion und USA, aber auch für andere kapitalistische Staaten heißt Sportpolitik: Weltrekordler heranzüchten, Massensport vernachlässigen, den Sport einsetzen als Mittel der Spaltung und Niederhaltung der Volksmassen. Um das Heranzüchten von Weltrekordlern hat sich die Bonner Regierung in der ganzen Vergangenheit weit weniger gekümmert als andere kapitalistische Regierungen. Jetzt drücken die Folgen: Abgesehen von Ausnahmen wie Fußball, wird die Titel- und Medaillenausbeute der BRD-Sportler bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften immer geringer.

Innenminister Maihofer hat auf einer Sportdebatte des Bundestages Mitte November 74 die Losung ausgegeben, der Sport sei „eine der Hauptsachen nationaler Identifikation und Repräsentation“ und 2Gradmesser für die Leistungsfähigkeit des jeweiligen politischen Systems“. Gemeint war aber nicht der Sport insgesamt, etwa der Schulsport z. B. den die Schmidt-Regierung vernachlässigt und stattdessen lieber teure Fußballstadien für die Profis baut. Gemeint war der Spitzensport. Maihofer bekräftigte selbst:
„Die überwiegenden Aktivitäten meines Hauses auf dem Gebiet der Sportförderung beziehen sich, wie sie ja wissen, auf den Spitzensport.“

Gemäß dieser reaktionären Linie wird jetzt die Bundeswehr herangezogen. Nicht etwa, dass die sportliche Ausbildung der Masse der Soldaten durch die Bundeswehr damit verbessert würde. Das wäre ja sehr zu begrüßen. Aber für die Masse der Soldaten ist der Sport nichts als ein Mittel der Erniedrigung und Unterdrückung. Auf Hindernisbahnen und beim kommandierten Liegestütz und Entengang, werden sie nicht körperlich fit gemacht, sondern lahm und steif. Außerdem soll ihnen dort das Rückgrat gebrochen werden, wenn es nicht im täglichen Dienst schon gelungen ist.

Die Soldaten der Bundeswehrsportschule Warendorf dagegen haben mit dem Leben der einfachen Soldaten wenig gemeinsam. Privilegiert, wie sie sind, werden sie von der militärischen Ausbildung weitgehend freigestellt … Der kapitalistische Leistungssport wie ihn die Schmidt-Regierung jetzt noch verstärken will, ist eben nicht gedacht für die Masse des Volkes … Nur durch umfassende Privilegien, durch völlige Lostrennung von dem Leben der Volksmassen, kann die Bourgeoisie ihre Spitzensportler auf Leistung trimmen. Die Sowjetunion und die USA führen das beispielhaft vor, und die Sportpolitik der Schmidt-Regierung, den westdeutschen Spitzensport wieder aufzupäppeln, besteht darin, das nachzuäffen.“

Zum AKW-Protest wird gefragt: "Die Winzer von Wyhl – eine kriminelle Vereinigung?".
Q: Kämpfende Jugend Nr. 13/14, Köln 9.7.1975

06.08.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 15 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 9.7.1975, 20.8.1975) heraus.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 15, Köln 6.8.1975

17.08.1975:
Der KJVD (vgl. 3.9.1975) berichtet in einem Artikel:„ Sportlerfest der Prisma-Initiative/Westberlin. Revolutionärer Fünfkampf". U. a. heißt es dort: „Am 17.8. führte die Initiative für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum Prisma in Reinickendorf ein Sportfest durch. Auch die KPD, der KJVD, die Liga gegen den Imperialismus und die Rote Garde luden dazu ein. Ungefähr hundert Jugendliche kamen, um den Kampf der Initiative zu unterstützen oder sich ihr direkt anzuschließen. Außerdem kamen auch die Bullen und spionierten um das Fest herum. Es gab reichlich zu essen und zu trinken, damit sich die Sportler nach den anstrengenden Wettbewerben stärken konnten.

Zu Beginn des Festes erklärte ein Redner der Initiative, warum dieses Fest durchgeführt wird. Nach dem brutalen Polizeieinsatz vor einigen Wochen gegen die Jugendlichen, die im Prisma eine Veranstaltung durchführen wollten, hat die Initiative beschlossen, noch mehr unter die Massen zu gehen. Nicht das kapitalistische Freizeitangebot ändert etwas an der Lage der Jugendlichen, nur der geschlossene Kampf gegen das SPD-Bezirksamt und seine Polizeigewalt.

Aber klar muss sein, dass wir die Selbstverwaltung nicht wollen, um hier selbstverwaltet das kapitalistische Freizeitangebot durchzuführen. Wir brauchen Selbstverwaltung vor allem, um den Kampf der werktätigen Jugend zu organisieren, um uns zusammenzuschließen gegen die Kriegstreiberei der beiden Supermächte. Von dieser Leitlinie waren dann auch die Sportdisziplinen getragen. Nach einem Fußball- und einem Völkerballspiel wurde ein revolutionärer Fünfkampf mit neuen Sportdaten durchgeführt.

1. Das Steinstoßen: Hier kam es darauf an, ähnlich wie beim Kugelstoßen, einen Stein möglichst weit zu stoßen. Jeder hatte 2 Versuche, der beste wurde gewertet. Diese Übung soll dazu dienen, die Armmuskulatur zu stärken. Wir brauchen starke Arme, wenn die Polizei uns angreift und wir werden sie erst recht in einem nationalen Verteidigungskrieg brauchen.

2. Das Zielwerfen: Hier wurden in einer Entfernung von ca. 30 M die Bilder zweier Vertreter des Reinickendorfer Bezirksamtes aufgestellt. Es kam jetzt darauf an, mit etwa pflastersteingroßen Gegenständen diese Bilder zu treffen. Das schafften nur sehr wenige. Und das zeigt, dass wir diese Übung noch sehr oft üben müssen.

3. Das Schießen: Die Mannschaften mussten hier aus 3 M Entfernung mit einem Luftgewehr Breschnew und mit einer Luftdruckpistole Ford ins Herz treffen. Dort waren Zielscheiben angebracht.

4. Der Langlauf: Die Mannschaften mussten eine Distanz von 800 M zurücklegen. Gewertet wurde die schnellste und langsamste Zeit. Damit soll verhindert werden, dass die Cracks wie beim Leistungssport aufs Tempo drücken. Es sollte eine mannschaftlich geschlossene Leistung geboten werden. Dieser Langlauf sollte dazu dienen, die Lungen und die Beine für künftige Kurierdienste in der Stadt zu trainieren.

5. Das Drängeln: Hier stellten sich 2 Mannschaften in Reihen gegenüber. Auf den Pfiff des Schiedsrichters mussten Ketten gebildet werden und die gegnerische Mannschaft zu Boden gerannt werden. Hätten wir mehr Übung gehabt, dann hätten uns die Bullen beim Prisma und im Kampf ums Bethanien nicht so leicht vertreiben können. Wir schlagen vor, dies häufiger zu üben. Besonders im Arbeitersportverein muss das zur regelmäßigen Disziplin werden.

Die Leistungen der einzelnen Mannschaften wurden in ein Punktsystem umgerechnet und so die beste Mannschaft ermittelt. Bei den einzelnen Wettbewerben schlossen sich teilweise Jugendliche an, die nicht zur Mannschaft gehörten. Besonders beim Zielschießen versammelte sich immer eine große Menschengruppe.

Während des Sportfestes war eine Gruppe Jugendlicher aus dem Treff im Märkischen Viertel anwesend. Sie beschwerten sich darüber, dass der KJVD in seinem Aufruf zu dem Fest die SEW angegriffen hatte. Wir diskutierten lange mit ihnen, dass wir die SEW als Agentur des aggressiven sowjetischen Sozialimperialismus, also als Hauptfeind in der Arbeiterbewegung bekämpfen müssen. Wir konnten hier zwar nicht alle Widersprüche beseitigen, es gelang aber zu vereinbaren, dass ein Vertreter des Treffs künftig in der Prisma Initiative mitarbeitet. Der erste Schritt für den gemeinsamen Kampf war damit getan …

Am Ende des Sportfestes wurden die weiteren Aufgaben beim Kampf um das selbstverwaltete Jugendzentrum benannt. Ein Vertreter der Prisma-Initiative sagte: ‘ Verhandlungen haben jetzt keinen Sinn mehr, die Prisma-Initiative wird die Jugendlichen jetzt für die Besetzung des Hauses mobilisieren.“

Es erscheint auch der Artikel: „KJVD-Jugendlager Bayern. Erholt und mit größerer Klarheit zurück.“ Das Jugendlager, so die Ausgabe, stand unter dem Motto: „Gegen die Vorherrschaftspläne des sowjetischen Sozialimperialismus in Europa! Für die Unabhängigkeit und Einheit der europäischen Völker und Staaten! Für ein vereintes , unabhängiges, sozialistische Deutschland!“

Es sollen auch Arbeitsgruppen gebildet worden sein. Unter Arbeitsgruppe 3 heißt es: „Der Kampf des KJVD in der Bundeswehr; Wehrhaftmachung der Arbeiterjugend, proletarischer Sport.“ An einem Tag „führte die Arbeitsgruppe ein Fest durch mit kulturellen und sportlichen Darbietungen, zu dem wir bereits am Vormittag in Hof mobilisierten … Neben „Speckos Roter Ringer Riege“, einem Gruppen-Waldlauf und Schwammwerfen auf Breschnew und Ford, hatte jede Arbeitsgruppe ein Theaterstück zu ihrem Thema einstudiert.“

Der sportliche Teil, der unter „Ausdauer, Disziplin und Kollektivität“ stand, setzte sich in militärischen Übungen fort. Genossen sollten „Orientierung, Tarnung und Disziplin“ lernen. Dazu wurde auch eine „Volksbefreiungsarmee“ gebildet, deren Aufgabe es war, „ sich nachts von Truppen der Sozialimperialisten besetzte Gebiete zu schlagen und eine wichtige Nachricht ins Lager zu bringen“.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 17, Köln 3.9.1975, S. 5

20.08.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 16 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ – vgl. 6.8.1975, 3.9.1975) heraus.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 16, Köln 20.8.1975

03.09.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 17 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 20.8.1975, 17.9.1975) heraus

Aus Berlin wird berichtet von einem Sportfest in Reinickendorf (vgl. 17.8.1975).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 17, Köln 3.9.1975

17.09.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 18 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 3.9.1975, 1.10.1975) heraus.
Aus Ahlen wird berichtet aus der Westfalenkaserne über den ADS der DKP.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 18, Köln 17.9.1975

01.10.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 19 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 17.9.1975, 12.10.1975) heraus.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 19, Köln 1.10.1975

12.10.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 20 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 1.10.1975, 29.10.1975) heraus.
Aus Ahlen wird berichtet aus der Westfalenkaserne über den wegen der Gelöbnisverweigerung in Oelde (vgl. 4.6.1975) im Arrest sitzenden Berthold Rothe.

Es erscheint auch der Artikel: „Weyer: Sport nach dem Vorbild des DDR-Revisionismus.“ Danach hat der „Erzreaktionär Willy Weyer, vorher Innenminister in Nordrhein-Westfalen, den Vorsitz des Deutschen Sportbundes übernommen“. Das liegt aber „keineswegs im Interesse der werktätigen Sportler in der BRD, geschweige denn der der westdeutschen Arbeiterklasse insgesamt“.

„Jetzt hat Weyer gemeinsam mit DSB-Sekretär Gieseler einen neuen Plan zur Reform des westdeutschen Leistungssports vorgelegt … Was steckt dahinter?

Seit vor 10 Jahren das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Beschluss fasste, die gesamtdeutsche Mannschaft aufzulösen und fortan getrennte Vertretungen der BRD und der DDR starten zu lassen, ist das Dilemma des westdeutschen Leistungssports offensichtlich. Die internationale Konkurrenzfähigkeit nimmt von Jahr ab, während der Leistungssport der DDR sich immer mehr internationale Positionen erobert. Auch wenn der Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft im letzten Jahr machen darüber hinwegtäuscht – der westdeutsche Leistungssport ist auf dem absteigenden Ast.

In dieser Situation haben Weyer und Gieseler ihren neuen Plan vorgelegt. Die Idee ist nicht originell. Was Weyer und Gieseler wollen, ist nichts anderes als die Übertragung des DDR-Sportsystems auf die BRD … Die Vereine sollen zu Zuträgern von Bundesleistungszentren degradiert werden, diese „zentralen Stützpunkte“ des westdeutschen Leistungssports durch systematische Ausdehnung des Nur-Sportlertums (nichts anderes als der sogenannte „Staatsamateurismus“ in der DDR): Spitzensportler heranzüchten, die mit der internationalen Konkurrenz Schritt halten können. Und Weyer lässt unter der Formel: „Es gibt keinen unpolitischen Sport mehr!“ das alte bürgerliche Märchen, Sport habe mit Politik nichts zu tun (oder dürfe es wenigstens nicht), fallen und propagiert den Sport offen als Mittel der bürgerlichen Klassenpolitik. So wird denn auch am 6. Dezember 75 Kanzler Schmidt als Redner auftreten, zu dem Thema: „Leistung in der Gesellschaft.“

Der westdeutsche Sport befindet sich also auf dem Wege seiner reaktionären Formierung. Während Bundesleistungszentren geschaffen werden, die Warendorfer Bundeswehrsportschule als Zuchtanstalt von Soldatensportlern ausgebaut wird, die nur Sportler, aber keine Soldaten sind, wird die Schulsportmisere durch die besonders die Schulen treffenden Sparerlasse verschärft. Alle bürgerlichen „Initiativen“ wie „Trimm dich“ usw. sind Mittel der Verbreitung der bürgerlichen Ideologie, ändern aber nichts an der wachsenden körperlichen Zerrüttung, zu der die steigende Ausbeutung der arbeitenden Massen führt. Kapitalistischer Massensport ist und bleibt im Wesentlichen Zuschauersport. Sporttaumel, Verbreitung von bürgerlichen Rekord- und Konkurrenzgesinnung.

Staatsamateur - der Schlüssel zur Karriere.

Der Statsamateurismus der Sowjetunion und der von ihr abhängigen und besetzten Staaten ist heute in der Welt (selbst das ausgefeilte USA-imperialistische System eingeschlossen) die höchstentwickelte Form des kapitalistischen Leistungssports. Was den osteuropäischen Spitzensportlern in den letzten Jahren die absolut führende Rolle verschafft hat, ist nicht die Überlegenheit eines „sozialistischen Systems“, das bekanntlich gar keins mehr ist, sondern die höchste Vollendung des „Nursporttums“. In der sowjetisch-besetzten Zone Deutschlands und auch in den ersten Jahren der 1949 gegründeten DDR ging es um entgegengesetzte Ziele, wurde der Sport zunächst ganz in den Dienst des proletarischen Klassenkampfs gestellt: Der neugegründete Deutsche Sport-Ausschuss setzte sich als erste Hauptaufgabe die starke Verbindung des Sports mit der Arbeiterklasse, die Erweiterung des Massensports und die Beseitigung des Nur-Sportlertums. Aber infolge der Verwandlung der sozialistischen Sowjetunion Lenins und Stalins in einen Staat des Sozialimperialismus. Des Machtantritts der neuen Bourgeoisie unter Chruschtschow und Breschnew, ist der revolutionäre Arbeitersport auch in der DDR liquidiert worden.

In der heutigen DDR ist die sportliche Spitzenleistung ein Schlüssel zum gesellschaftlichen Aufstieg und allen Privilegien der neuen Bourgeoisie. Der eigentliche Massensport wird in den revisionistischen Ländern wieder geringgeschätzt. So ist in der DDR z. B. der Anteil der aktiv Sporttreibenden Frauen noch geringer als in der BRD. Und seine besondere Rolle erhält der Sportbetrieb in der Sowjetunion und den von ihr abhängigen Staaten (vor allem der Armeesport) heute dadurch, dass er direkt als Mittel der Kriegsvorbereitung der Breschnew-Clique eingesetzt wird. Das ist das faschistische Vorbild, an dem sich Weyer und die anderen DSB-Führer jetzt bei ihrer „geplanten Revolution“ im westdeutschen Spitzensport orientieren wollen.

Vorwärts zum proletarischen Massensport

Der sozialistische Massensport, den wir demgegenüber stellen, ist das glatte Gegenteil des sozialimperialistischen Staatsamateurismus. Entsprechend der Weisung des Vorsitzenden Mao: „Fördert Körperkult und Sport, härtet das Volk körperlich ab“, treiben im sozialistischen China tatsächlich die breiten Massen aktiv Sport. „Die breite Entfaltung des Massensports, hat nicht nur zur Abhärtung gedient, sondern auch eine aktive Rolle dabei gespielt, die Revolution anzupacken, die Produktion, die Arbeit und die Vorbereitung auf einen Kriegsfall zu fördern.“ (Kurzer Abriss des Kulturwesens in China). Den Sportbetrieb in China bestimmen nicht Spaltung und Konkurrenz, sondern der revolutionäre Zusammenschluss, der Kollektivismus der Arbeiter- und Volksmassen: „Freundschaft an erster Stelle, Wettkampf an zweiter Stelle. Lernt voneinander und macht gemeinsame Fortschritte.“

Der KJVD wird seine Anstrengungen darauf richten, einen Beitrag zu leisten, dass auch in unsrem Land wieder eine revolutionäre Arbeitersportbewegung entsteht.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 20, Köln 12.10.1975

29.10.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 21 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 12.10.1975, 12.11.1975) heraus.

Es erscheint auch der Artikel: „Zum Gedenken an den Ringer Werner Seelenbinder: Arbeitersportler, Kommunist und Antifaschist.“

Ausgeführt wird u. a.: „Am 24. Oktober 1944 wurde Werner Seelenbinder von den Faschisten ermordet. Wenn wir uns jetzt, nach 31 Jahren, daran erinnern, dann deshalb, weil er als einer der erfolgreichsten deutschen Ringer im Halbschwergewicht ein herausragender Vertreter des Roten Arbeitersports gewesen ist. Durch sein standhaftes Eintreten für die Sache der Arbeiterklasse und des ganzen deutschen Volkes zur Zeit der Hitlerbarbarei, durch seinen mutigen Kampf in den vordersten Reihen der deutschen Antifaschisten setzt er uns ein Beispiel dafür, wie ein führender Kommunist und Arbeitersportler den Kampf gegen den Faschismus aufgenommen und die revolutionäre Volksfront gegen den Faschismus zusammen mit anderen Kommunisten geschmiedet hat.

Kurz nach den Jahren der Revolution in Deutschland fand er den Weg zur proletarischen Sportbewegung. Wegen seiner hervorragenden Ergebnisse im Ringen nahm er teil an der ersten deutschen Sportlerdelegation, die in die damals noch sozialistische Sowjetunion reiste. Nachdem die Reformisten die internationale Arbeitersportbewegung gespalten und alle ihren Mitgliederorganisationen verboten, hatten, Kontakt mit den sowjetischen Sportlern aufzunehmen, organisierten revolutionäre oppositionelle Arbeitersportler die „Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit“, 1928 eine Delegation von deutschen Sportlern, die trotz Verbot an der „Spartakiade“, dem internationalen Arbeitersportfest in Moskau, teilnimmt. Werner Seelenbinder ist unter ihnen.

Von den Erfolgen des sozialistischen Aufbaus begeistert, entschließt er sich 1928. Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands zu werden. Von nun an kämpft er organisiert für den Sozialismus und gegen die faschistischen Übergriffe, die unter Duldung der bürgerlichen Regierung und der SPD immer stärker werden. Als die Machtübernahme der Faschisten droht, wird Werner von der KPD vor schwere Aufgaben gestellt. Er soll sich in den bürgerlichen Sportbetrieb integrieren. Nur durch eine Spitzenposition im Nazisport hat er die Möglichkeit, als Kurier für die illegale Arbeit wichtige Dienste für den antifaschistischen Kampf zu leisten. Nach schweren inneren Kämpfen willigt er ein.

Er tritt aus einem alten Arbeitersportverein aus und in einen bürgerlichen Sportverein ein. Seine Fairness im Ringkampf machten ihn in kürzester Zeit zu einem der beliebtesten Sportler Berlins. Innerhalb des Sportvereins beginnt er, mit gleichgesinnten ehemaligen Arbeitersportlern die antifaschistische Einheitsfront aufzubauen. Sein Sieg in der Deutschen Mannschaft im Ringen 1933, schon unter Nazi-Herrschaft, wird zu einer antifaschistischen Manifestation. Als einziger im überfüllten Saal hebt er, der deutsche Meister, die Hand nicht zum Hitlergruß, singt er die Deutschland-Hymne nicht mit. Vollkommen überrascht davon, singen immer weniger die Hymne, senken sich immer mehr Arme, bis plötzlich tosender Beifall für Werner Seelenbinder losbricht. Die Nazis quittieren das. Eine Woche Gefängnis, Startverbot ohne Begründung. Jahrelanger Kampf auch der bürgerlichen Sportler für die Starterlaubnis führt dazu, dass Werner wieder ringen darf. Innerhalb kürzester Zeit hat er sich in die Elite der deutschen Ringer gekämpft.

Währenddessen nimmt er weiter teil an der illegalen Arbeit. Als Mitglied der Nazi-Sportdelegationen leistet er unschätzbare Kurierdienste für die antifaschistische Bewegung. Die Olympiade 1936 soll für die roten Arbeitersportler dazu verwendet werden, der internationalen Öffentlichkeit zu zeigen, dass es noch ein anderes, antifaschistisches Deutschland gibt. Seelenbinder trainiert verbissen, er soll unbedingt eine Medaille erringen. Wenn das klappt, besteht die Möglichkeit eines Radiointerviews, das er zur antifaschistischen Propaganda nutzen will. Doch einen Tag vor den Entscheidungskämpfen wird fast der ganze illegale Apparat der „Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit“ verhaftet. Deprimiert kämpft Werner unkonzentriert - und wird nur Vierter.

Aber kurz darauf ist er wieder voll dabei. Als Mitglied der 4. Illegalen Leitung der „Kampfgemeinschaft“ organisiert er den Kampf der Roten Arbeitersportler in Deutschland. Ihre Aufgaben waren damals äußerst wichtig. Gefährdete Genossen wurden von ihnen über die Grenzen geschafft, illegale Literatur auf gefahrenvollen Wegen nach Deutschland befördert.

Im gleichen Jahr wird er wieder deutscher Meister im Ringen. Auf seinen Besuch in Finnland, trifft er einen finnischen Ringer. Kommunist, wie er, der im Gefängnis gesessen hatte. Obwohl als Nazi-Repräsentant nach Finnland geschickt, sammelt er unter den Zuschauern Geld für seinen Genossen, mit dem Erfolg, dass bei einem nachfolgenden Ringkampf tausende von Arbeitern zuschauen kommen und Werner feiern, weil sie wissen: Auch unter schwierigsten Bedingungen arbeitet er als Kommunist.

Bei AEG, seiner Arbeitsstelle, baut er illegale Gruppen auf, organisiert Verbindungen zu polnischen Zwangsarbeitern und arbeitet ab 1938 bei der Widerstandsgruppe des Drehers Robert Uhrig. Die Gruppe fasste hunderte von Einzelgruppen mit fast 10.000 Personen zusammen. Am 4. Februar 1942 wird er mit hunderten anderen der Uhrig-Gruppe verhaftet. Trotz mörderischer Folter gelingt es den Faschisten nicht, aus Werner Seelenbinder, der einer der wichtigsten Organisatoren der Uhrig-Gruppe gewesen war, ein Geständnis herauszupressen. Nach mehreren Jahren Haft und KZ wird er am 24. Oktober 1944 ermordet.

Doch der Mord der Nazischergen ist vergeblich geblieben. Auf der Arbeit der Uhrig-Gruppe konnte die operative Leitung der KPD aufbauen. Bereits ein halbes Jahr nach den Verhaftungen arbeitet die illegale Organisation wieder. Werner Seelenbinder legt Zeugnis ab von der Bedeutung des Arbeitersports für den revolutionären Klassenkampf. Sein Leben zeigt: Mi dem Ziel des Sozialismus vor Augen ist es auch der faschistischen Reaktion nicht möglich, den Kampfwillen der Arbeiterklasse zu brechen. Auch die faschistische Reaktion von heute, die beiden Supermächte, werden nichts daran ändern. In diesem Sinne bleibt uns Werner Seelenbinder ein leuchtendes Vorbild.“

Im Artikel: „Muhammed Ali-Großmaul?“ wird u.a. ausgeführt:„
Muhammed Ali hat wieder auf die Pauke gehauen. Zuerst hat er in seinem dritten Kampf gegen Joe Frazier diesen zum wiederholten Male geschlagen. Dann wurden seine Memoiren auf der Frankfurter Buchmesse mit großem Brimborium vorgestellt. Viele, auch fortschrittliche Menschen denken sich: Das ist wieder ein Presserummel wie jeder andere, und: Der hat ja doch nichts wie eine große Klappe und verdient damit sein Geld. Und das Büchertheater ist ja von den bürgerlichen Verlagen auch groß aufgezogen worden. Der Verlag Droemer Knaur hat einen Tag vor der Buchmesse 200.000 DM auf den Tisch geblättert, um sich die Rechte für den Deutschen Druck zu sichern, dabei wird das Buch erst im nächsten Jahr erscheinen. Und doch unterscheidet sich Muhammed Ali von den anderen Profiboxern der Weltklasse.

1966 begann in den USA eine politische Auseinandersetzung, die mit zur Zerrüttung des US-Imperialismus beigetragen hat. Der damalige Profiboxer Cassius Clay antwortete einem Reporter zu seiner bevorstehenden Einberufung in die US-Army: „Ich habe keinen Streit mit dem Vietkong!“ Muhammed Ali, der von weißen Südstaatengeschäftsmännern finanziert wurde, sprach das aus, was Millionen Amerikaner dachten. Er wollte sich nicht in einem Krieg verheizen lassen, den die Männer des amerikanischen Großkapitals angezettelt hatten. In einer großangelegten Hetzkampagne versuchte die Reaktion, Muhammed Ali klein zu machen. Sie entzogen ihm die - bei Profiboxern notwendige- Boxlizenz, weil er die „amerikanische Fahne entehrt“ und sich „unpatriotisch“ verhalten habe.

Muhammed Ali hat diese Bemerkung nicht zurückgenommen. Und er hat noch ganz andere Sachen nicht zurückgenommen. Er hat die Kämpfe der farbigen Bevölkerung in den USA tatkräftig unterstützt. Er hat sich der religiösen Organisation der Black Muslim angeschlossen. Ihr Mitbegründer Malcolm X machte die Black Muslim zum ersten großen Sammelpunkt des organisierten farbigen Widerstands gegen die Ausbeutung und Unterdrückung der Farbigen in den USA. Es wurde nicht mehr gebettelt, sondern um die lebensnotwendigen Rechte gekämpft.

Als Malcom X schließlich erkannte, dass der Rassismus keine psychologische Schranke, sondern ein Spaltungsmittel der Kapitalisten war, um ihre Herrschaft aufrechtzuerhalten, wurde er ermordet. Das hat aber die Kämpfe der Farbigen in den USA nicht erlöschen lassen. Muhammed Ali steht für sie hier als einer, der sich dagegen wehrt, dass die Farbigen durch die weißen Kapitalisten ausgenutzt und ausgebeutet werden ….

Joe Frazier hat sich mit Haut und Haaren an die Weißen verkauft. Sein Lebensstil und seine Vorbilder sind weiß. Würdelos hat er sich mit seinem vergeblichen Versuch als Pop-Künstler zum Hampelmann de weißen Bourgeoisie gemacht. Muhammed Ali fragt nicht nach der Meinung von seinen Auftraggebern, auch wenn er abhängig von ihnen ist, er macht sich nicht zum Speichellecker der weißen Bourgeoisie. Darum wird er zum Verrückten, zum Großmaul abgestempelt.

Er setzt sich führend mit anderen für einen farbigen Berufskollegen ein, der von der weißen Klassenjustiz lebenslang ins Gefängnis geworfen wird. Er gibt sein Geld dafür, dass farbige Jugendliche auf einer Farm ihr Leben selbst in die Hand nehmen können- und macht sich keine Illusionen, damit die Klassengesellschaft ändern zu können.

Diejenigen, die Muhammed Ali in der Sportschau gesehen haben, werden überrascht sein über die ruhige, sachliche Art, mit der er dort auftrat. Ein paar Pressefritzen versuchten ihn zu provozieren- einen Hampelmann hätten sie lieber gesehen. Trotzdem sind auch die Aktivitäten von Muhammed Ali ein Schritt voran beim Kampf der farbigen Bevölkerung. Daran wird auch die reaktionäre Hetze gegen ihn nichts ändern.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 21, Köln 29.10.1975

12.11.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 22 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 29.10.1975, 26.11.1975) heraus.

Zu Gelsenkirchen erscheint der Artikel:„
Schalke 04 schlecht - Bundesliga gut?

Ausgeführt wird: „Nach vier Jahren steht nun der FC Schalke 04 in Essen vor Gericht. Vorwurf: Spielmanipulation und Meineid. Der FC Meineid, wie Schalke 04 von vielen Fußballfreunden genannt wird, hatte im April 1971 für 40.000 DM das Spiel gegen Arminia Bielefeld verloren, und die Bielefelder dadurch vor dem Abstieg aus der Bundesliga bewahrt. So jedenfalls sagen die Fahnder der Staatsanwaltschaft, die ganze Ordner belastender Quittungen und Zeugenaussagen gesammelt haben. Das Sportgericht des DFB hatte inzwischen Sperren und Spielverbote verhängt, die aber allesamt wieder aufgehoben wurden. So trainieren der auf Lebenszeit gesperrte Trainer Piechaczek wieder die Hammer Spielvereinigung. Die Schäfchen sind längst wieder ins Trockene gebracht. Schalke machte in diesem Jahr einen Überschuss von 1,6 Millionen DM.

Vordergründung geht es in diesem Prozess um den „FC Meineid“. Wenn es aber tatsächlich um Spielmanipulation und Meineid in diesem Zusammenhang ginge (Vorstandsmitglieder und Schalkespieler beeideten, sie wären nicht bestochen worden), wieso befasst sich das Gericht immer noch mit Formalkram? Wieso wurden sämtliche Strafen des Fußballgerichts aufgehoben?

In dankenswerter Offenheit erklärte dann auch die Pressestelle des DFB in Frankfurt der KJ-Redaktion: „Wir sind froh, dass wir das damals so gemacht haben, sonst wäre das Vertrauen der Bevölkerung in die Bundesliga gesunken.“ Da liegt auch wirklich der Hund begraben. Es geht darum, den fußballbegeisterten Kollegen weiszumachen: Schalke ist schlecht, Schalke hat unseren Fußball in Misskredit gebracht, aber im Grunde ist unser Fußball fair und ehrlich. Und sobald sie die Schalkeaffaire in Vergessenheit glauben, soll alles wieder beim alten sein.

Doch die Schalker-Spieler, die für Geld verloren- sollen die was anderes sein, als die Berufsfußballer, die ständig ihre Mannschaft wechseln, je nach Zahlungsfähigkeit der Vereine? Hätten sich die Schalker Spieler nach den „Regeln des Profifußballs“ an Arminia Bielefeld verkauft, dann wäre das fair und sportlich!

Die DFB-Funktionäre und die Staatsanwaltschaft, die sich jetzt auf Schalke einschießen, spielen jetzt ein abgekartetes Spiel zur Täuschung der Massen. Dadurch wird der bundesdeutsche Profifußball nicht sauberer, bleibt er doch Fußball im Interesse des Profits, ist Fußball für die Bundesligaspieler schon längst nur noch Gelderwerb anstatt Sport.

Mit einem Massensport im Dienst des proletarischen Klassenkampfs, wie er beispielsweise in der VR China betrieben wird, hat der Bundesligasport überhaupt nichts zu gemeinsam. Die kürzlich stattgefundenen 3. nationalen Spiele zeigten schnellen, sauberen und fairen Fußball, in dem die Freundschaft an erster Stelle und der Wettkampf an zweiter Stelle stand. Mögen die Essener Richter die Schalker Spieler und den Vorstand verurteilen oder auch nicht: Das Urteil der Volksmassen fällt nicht in erster Linie und allein gegen den FC Schalke 04 aus, sondern insgesamt gegen einen Fußball, der die Begeisterung der Massen für Manipulation, Bestechung und Intrigen missbraucht, damit klingende Münze rollt.

Schalke 04 ist aus einem Arbeitersportverein hervorgegangen, viele Gelsenkirchener Werktätige und Arbeiter betrachten Schalke deshalb nicht zuletzt immer noch als „ihren“ Verein. Sie-wie alle Werktätigen-für den proletarischen Massensport wiederzugewinnen und gerade auch im Ruhrgebiet die alten traditionellen Arbeitersportverbände wieder aufzubauen, dieses Ziel wird der KJVD an der Seite der Partei anpacken. Das zentrale Werner-Seelenbinder Sportfest Ostern 1976 in Köln wird ein weiterer Schritt in diese Richtung sein.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 22, Köln 12.11.1975

26.11.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 23 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 12.11.1975, 10.12.1975) heraus.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 23, Köln 26.11.1975

10.12.1975:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 24/25 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 26.11.1975, Jan. 1976) heraus. In einem Jahresrückblick erscheinen Bilder auch vom AKW-Protest in Wyhl.

Es erscheint der Artikel:„
Franz Beckenbauer - Einer wie ich. Beckenbauer keiner von uns

Es ist sehr schwierig, bereits seine Lebenserinnerungen zu schreiben, wenn man erst 30 Jahre alt ist. Damit die Lebensbeichte von Franz Beckenbauer nicht zu dünn ausfalle, hat sich der Bertelsmann-Verlag redliche Mühe gegeben. Zum Druck des Buches wurde sehr dickes Papier verwendet, die verwendete Schrifttype ist äußerst groß, weil man die Leser des Buches anscheinend für ein bisschen dämlich hält, und schließlich wurde dem Kaiser Franz ein Ghostwriter beigesetzt, der das schreibt, was Beckenbauer denkt, damit 30 Lebensjahre auf 320 Seiten gestreckt werden können …

Herausgekommen ist ein reaktionäres Buch. Beckenbauers „Geisterschreiber“ nutzt die Sportbegeisterung der Volksmassen aus, um sie im reaktionären Sinne zu wenden. Er verbreitet die Mär vom klassenneutralen Sport, der in allen gesellschaftlichen Schichten sein Publikum findet. Typen wie Beckenbauer werden als hervorragende Spieler propagiert, die es geschafft haben, sich mittels des Sports aus „kleinen“ Verhältnissen hochzuarbeiten. Und in diesem Sinne hat eben jeder die gleiche Chance, sich aus dem eigenen Dreck zu ziehen und ein großer Mann zu werden …

Mit der kapitalistischen Leistungsideologie, versuchen die kapitalistischen Sportfunktionäre, die Massen an ihren Geschäftssport zu binden, ihre Begeisterung zu kanalysieren, sie unfähig zu machen, die sportliche Ertüchtigung zum Sturz des kapitalistischen Ausbeutersystems einzusetzen … Mit Beckenbauer finden Millionen Arbeiter und Werktätige ihre Arbeit „öde“. Der Tretmühle der Arbeit entzog sich „Kaiser Franz“ durch intensives Fußballspiel. Beckenbauer bietet dem Leser ähnliches an, wenn ers auch nicht offen ausspricht. Sport macht frei … lässt den Alltag vergessen, die kapitalistische Schinderei, die Arbeitslosigkeit. Von dieser „Freiheit“ profitiert der Berufssport …

Nicht die körperliche Ertüchtigung des Einzelnen steht im Mittelpunkt, sondern Fußball ist eine neue Form der Unterhaltungsindustrie geworden, die Profit zu bringen hat, die die Massen an sich binden soll. In diesem Sinne zeigen sich Beckenbauer und sein schreibender Dunkelmann äußerst besorgt … Nicht nur scheinbar klassenneutraler Sport durch ein paar Profis, sondern proletarischer Massensport im Dienste des Klassenkampfes gegen das Kapital und seine Handlanger, nicht individueller Heldenkult, sondern Kampf um die kollektive Sportsleitung der Massen als Vorbereitung des Kampfes Klasse gegen Klasse. Das ist die Perspektive der proletarischen und werktätigen Jugendlichen und nicht der reaktionäre Geschäftssport eines Neudecker, Beckenbauer, Sepp Maier.“

Eine Beilage zum „Rot Sport“ enthält den Artikel: „25 Jahre DSB - 25 Jahre im Dienste des Kapitals“. Darin wird ausgeführt:„
Am 26. Oktober feiert der Deutsche Sportbund (DSB) sein 25jähriges Bestehen in der Frankfurter Paulskirche- dort, wo der Kämpfer für nationale Unabhängigkeit und Einheit „Turnvater Jahn“ nach der Revolution von 1848 als Abgeordneter der Nationalversammlung gesessen hatte. Der DSB kokettiert mit dieser fortschrittlichen Geschichte des deutschen Sports – er selbst hat nichts damit zu tun. Friedrich Ludwig Jahn nahm den Zusammenschluss des fortschrittlich gesinnten Bürgertums im Sport als Kampfmittel gegen de herrschende Feudalklasse. Der DSB aber richtete auch auf seinem Stiftungsfest den Sport in der BRD verstärkt nach den reaktionären Interessen der herrschenden Klasse aus, die alle Galionsfiguren aus Staat und Wirtschaft hatte auffahren lassen … Worum ging es den Festrednern? Den Breitensport kurz zu halten und gleichzeitig als Mittel einer reaktionären Massenmobilisierung zu benutzen … Die SPD-Regierung, die in allen Bereichen die staatliche Gewalt ausdehnt und den Zentralismus predigt - hier tönt sie von freiwilliger Mitverantwortung und tätiger Hilfe seiner Bürger, weil alles andere zu viel Geld kostet, das den Kapitalisten milliardenweise in die Tasche geschaufelt wird.

- Den Spitzensport mit allen Mitteln zu unterstützen, um sich in der Konkurrenz besonders mit den hochgepäppelten Staatsamateuren der sozialimperialistisch beherrschten Lände zu behaupten.

- Beides zusammenzubringen, den Massensport, soweit er betrieben wird, als Mittel zur Förderung des Spitzensports auszubeuten.

Zugleich erinnert Schmidt: „Der Sport habe in hohem Maße eine sozialpolitische Funktion und damit seine politische Komponente.“

Das heißt: Wenn der SPD-Regierung die körperliche Ertüchtigung der Volksmassen gleichgültig ist, sie vergisst trotzdem nicht, dass der Sport zur Beeinflussung der Massen, zur Versöhnung der Klassenwidersprüche, zur Kettung an die kapitalistische Leistungsideologie unentbehrlich ist …

Wir wissen, dass es einen Ausweg aus dieser Atmosphäre gibt: Sport als Ertüchtigung zum Klassenkampf, zur Stählung der Kräfte, die die Arbeiterklasse zum Kampf für die Unabhängigkeit, für den Sturz der Ausbeuterordnung braucht. Da werden Höchstleistungen erzielt, weil der Sport mit der gesellschaftlichen Tätigkeit der Arbeiterklasse aufs Engste verbunden ist. Die großartigen Erfolge der chinesischen Sportler, die Wettkämpfe der Roten Arbeitersportler vor 1933, an deren Tradition wir heute anknüpfen, liefern den Beweis.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 24/25, Köln 10.12.1975

Januar 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 1 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 10.12.1975, Feb. 1976) erstmalig in der neuen Form eines Jugendmagazins heraus. Es erscheint der Artikel:„
Wintersport. Bis hin zum Mord

Gerade auch der Wintersport hat den Stempel kapitalistischer Profitjagd aufgedrückt bekommen. Es sind Bourgeois, die sich in St. Moritz zu kostspieliger Zerstreuung versammeln, es sind entsprechend auch in der Mehrzahl Bourgeois-Söhne und -Töchter, die in die Eliten aufsteigen, und sie selbst wiederum sind nichts anderes als Objekte der Ausbeutung für die großen Profitmacher: Wintersportartikel-Fabrikanten, Touristik-Unternehmen, Fremdenverkehrsverbände.

Der Todessturz des 19jährigen Abfahrtsläufers Michel Dujon, die gebrochenen Rückenwirbel des Exweltmeisters Roland Colombin bereits zu Beginn der Saison sprechen eine deutliche Sprache: Die gefeierten Cracks sind nichts als Kanonenfutter für die Profitschlachten der großen Sport-Kapitalisten. Der Chef der Schweizer Mannschaft meint kaltblütig: „Es kann nicht unsere Aufgabe sein, die Fahrer gesund nach Innsbruck zu bringen und dadurch immer drei Sekunden auf der Spitze einzubüßen.“

Todesstürze, schwere Verletzungen sind typisch für die Ski-Abfahrtsrennen, wo entgegen aller Vernunft Geschwindigkeiten zwischen 120 und 140 km/h gefahren werden. Das Verheizen von Sportlern für Meister-Titel und olympische Medaillen hat aber noch andere Formen. Das Vorspiel zu den letzten Deutschen Eiskunstlauf-Meisterschaften zeigt das. Man muss schon eine der reaktionärsten Zeitungen in der BRD lesen, um den Blick für die Klassenwirklichkeit im kapitalistischen Eiskunstlauf-Geschäft vollständig verkleistert zu kriegen, nämlich die. DKP-Schmiere UZ. Dort heißt, es zur Konkurrenz zwischen Gerti Schanderl, die inzwischen deutsche Meisterin geworden ist, und lsabel de Navarre: Zu den Deutschen Meisterschaften in Bremerhaven gebe es „den Wettkampf der Temperamente: Hier die tänzerisch begabte, stille, schwane lsabel, mit dem sanften Schlittschuh. Dort die draufgängerische, dunkelblonde Gerti, unter deren Schlittschuhkufen beim Sprung die Eiskristalle stieben.“ (UZ, 16.12.75).

Die reaktionäre UZ zeichnet genau das Bild vom „friedlich-sportlichen Wettstreit der Talente und Temperamente“, das die übrige bürgerliche Sport presse schon längst nicht mehr aufrechterhalten kann. Es genügt, einen dpa-Bericht über die Begleitumstände der Deutschen Eiskunstlaufmeisterschaften zu zitieren: „Ständen Kopfschmerztabletten auf der Dopinggliste, die deutsche Vizemeisterin Gerti Schanderl könnte von den Deutschen Eiskunstlaufmeisterschaften in Bremerhaven sogleich den ersten Zug heimwärts nach München nehmen. Seit ihrer Gehirnerschütterung nach einem Sturz bei den Bayerischen Meisterschaften leidet sie fast ununterbrochen an Kopfschmerzen: „Ich stehe damit auf und gehe damit wieder ins Bett“, klagt sie. Und der Mannschaftsarzt der Deutschen Eislauf-Union (DEU), Dr. Montag, meint: „Wenn ich die Verantwortung für Gerti zu tragen hätte, ich würde sie hier nicht starten lassen.“

Gerti Schanderls Alternative ist bedrückend: Läuft sie nicht in Bremerhaven, riskiert sie mit Sicherheit ihre Olympia-Chance, startet sie gegen den Rat der Ärzte doch „riskiert sie möglicherweise ihre Gesundheit.“ Ihr behandelnder Arzt verschrieb Bettruhe, aber nach 3 Tagen stand sie wieder auf dem Eis, denn „eine Trainingspause kann ich mir nicht leisten“. Sie hat Angst vor bleibenden Gesundheitsschäden, aber, so fährt dpa fort: „Die Sorge, ihre Kunstlauf-Karriere frühzeitig beenden zu müssen, ist größer: Wenn ich hier nicht laufe, komme ich auch nicht zur Europa-Meisterschaft nach Genf, sagt sie. In Genf wird über die Olympia-Fahrkarten nach Innsbruck entschieden. Und wer dort nicht dabei ist, kann auch die Weltmeisterschaft in Göteborg in den Wind schreiben. Mit anderen Worten: Riskiert Gerti Schanderl nicht ein Stück von ihrer Gesundheit, verliert sie international ein ganzes Jahr. Dann, sagt sie, kann ich gleich aufhören.“ Diese Alternative zeigt in aller Deutlichkeit die Unmenschlichkeit des kapitalistischen Profitsports: Die „Stars“ sind Gladiatoren, die ihre Haut zu Markte tragen.

„Wenn auch die Kopfschmerzen vergehen, das Unbehagen bleibt“, diesen hilflosen Schlussstrich zieht dpa unter die „Affäre“. Wer sein Unbehagen loswerden will, der muss den kapitalistischen Profitsport und seine von Jahr zu Jahr zunehmende Brutalität bekämpfen, muss eintreten für den proletarischen Massensport, der im Dienst des Volkes steht: Körperertüchtigung auf breiter Grundlage, damit wir im Klassenkampf und gegen Aggressionen von außen bestehen können. An die Stelle der schrankenlosen Konkurrenz auf Leben und Tod tritt die Solidarität.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 1, Köln Jan. 1976; Rote Fahne Nr.1 und 2,Köln 7.1.1976 bzw. 14.1.1976,S.* bzw. S.7

Februar 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 2 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Jan. 1976, März 1976) heraus. Aufgerufen wird zum Arbeiterjugendkongreß (vgl. 7.3.1976).

Es wird zum „Werner-Seelenbinder-Sportfest“ in Köln aufgerufen:„
Nicht Anhimmeln der Rekordjäger und Sport vom Fernsehsessel aus, sondern proletarischer Massensport- das ist unser Ziel. Heute stehen wir noch am Anfang, aber die ersten Schritte sind getan. Das Zentralkomitee des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands ruft alle klassenbewussten Arbeitersportler, Sportmannschaften und alten Arbeitersportler auf: Kommt zum 1. Sportfest des KJVD nach Köln. Meldet euch an für das Werner-Seelenbinder-Sportlager. Gewinnt Mannschaften und Sportler für die Teilnahme an den Wettbewerben.

Erst Freundschaft, dann Wettkampf! In enger Verbindung von Sport, Stählung für den Klassenkampf, politischer Diskussion und kulturellen Veranstaltungen, soll das Sportlager des KJVD eine Kampfansage an die Aktivitäten der Revisionisten sein, die über Ostern wieder mit ihren „Jugendlagern“ in den sozialimperialistisch beherrschten Ländern die Jugendlichen für ihre revisionistische Ideologie einfangen wollen? Dieses Lager des KJVD beruft sich bewusst auf das Andenken an den berühmten Arbeitersportler Werner Seelenbinder (ehemaliger deutscher Meister im Ringen), der sein Leben im antifaschistischen Kampf hingegeben hat. Sein Schaffen, unser Vorbild. Meldet euch jetzt schon für die Teilnahme bei ZK des KJVD an. Wir rufen alle ehemaligen, aktiven Arbeitersportler auf: Unterstützt das Sportlager des KJVD!

Wann findet es statt? Ostern 1976 von Freitag, 16. April (Anreisetag) bis zum Montag, 19. April (Abreisetag) in Köln. Wie sieht das Programm aus? Freitag, 16.4.: Begrüßung aller Teilnehmer im Zeltlager des KJVD, Einweisung und Beisammensein am Lagerfeuer. Samstag, 17.4.: 1. Wettkampftag, Frühsport, Mannschaftswettkämpfe, Waldlauf, Einzelwettbewerbe. 19.00 Uhr Großveranstaltung des KJVD mit umfangreichem Kulturprogramm. Sonntag, 18.4.: 2. Wettkampftag, Frühsport, Mannschaftswettkämpfe, 18.00 Uhr Arbeitsgruppen zur Diskussion des proletarischen Sports zur Auswertung des Sportlagers. Anschließend Film über die Sportbewegung der 20er und 30er Jahre. Anschließend Tanz und Zusammensein. Montag, 19.4.: Frühsport, Gemeinsamer Abschluss, Mittagessen, Abreise und Abbau des Zeltlagers.

Wer kann mitmachen? Jede Fußball-, Handball- und Volleyball-Mannschaft, egal ob im DSB, Kneipenmannschaften oder extra zusammengestellte Mannschaften. Jeder Jugendliche, der sich an Einzelwettbewerben der Leichtathletik beteiligen will. Jeder Arbeiterjugendliche, der nur so am Jugendlager teilnehmen will und sich für die Entwicklung des proletarischen Massensports interessiert. Jeder erwachsene Arbeiter oder Werktätige, der unser Sportlager unterstützen will …“

Von Prof. Jens Scheer Bremen erscheint ein Artikel zu AKWs: "'Jährlich werden zehntausend an Krebs sterben" der Bilder von Scheer in Wyhl zeigt.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 2, Köln Feb. 1976; Rote Fahne Nr.6,Köln 11.2.1976,S.4

05.02.1976:
Laut KJVD Nr. 3/1977, fand vom 5.-10.2. in Paris die „1. Internationale Konferenz der UNESCO für Schul- und Jugendsport statt. Auf dieser Konferenz traten afrikanische Staaten für „eine einheitliche, für eine neue, demokratische Weltsportordnung“ ein. NOC-Daume drohte offen mit Ausschluss der Staaten, die sich „einem Boykott“ von 29 anderen afrikanischen Staaten angeschlossen hatten, aus Protest gegen die Teilnahme der „rassistischen, südafrikanischen Regimes“ an den olympischen Spielen in Montreal. Über ihre Dachorganisation, die OAU (Organisation für afrikanische Einheit) ließen sie verlauten: „Das freie und sich weiter befreiende Afrika ist nicht gewillt, den eitlen Ruhm einiger Medaillen oder den flüchtigen Hauch einiger sportlicher Spitzenleistungen dagegen einzutauschen, seinen Anspruch auf Würde, Freiheit und Gerechtigkeit durchzusetzen, der eben von den rassistischen Machthabern des Apartheidsystems im südlichen Afrika und anderswo mit Füßen getreten wird.“

Auf der Konferenz wurde eine „Sportcharta“ verabschiedet, in der eine „neue Sportordnung in der Welt“ gefordert wird, die auch zu einer „Demokratisierung“ des Sports führen soll. Gleichzeitig soll sie als „gemeinsame Plattform“ dienen, die „die Bedingungen für den politischen Zusammenschluss der Entwicklungsländer gegen Imperialismus, Kolonialismus und Rassismus schafft, wie sie es während der olympischen Spiele mit ihrer gemeinsamen Aktion gegen die südafrikanischen Rassisten eindrucksvoll gezeigt haben“.

Weiter heißt es: „Diese Forderungen verdeutlichen auf der Ebene des Sports die Widersprüche im Weltmaßstab, wie sie von der kommunistischen Partei Chinas mit dem Genossen Mao Tsetung an der Spitze analysiert worden und zusammengefasst worden sind in der Losung: „Staaten wollen Unabhängigkeit, Nationen Befreiung und Völker die Revolution.“ In dieser weltweiten Strömung bilden die Länder der Dritten Welt, mit der VR China an der Spitze, die Hauptkraft; sie sind die Hauptkraft der Weltrevolution. Ihr Kampf um nationale Unabhängigkeit und Einheit ist direkt gegen den Imperialismus, insbesondere gegen die beiden imperialistischen Supermächte gerichtet. In ihrem Vormachtstreben versuchen sie sich die Dritte Welt umfassender zu unterwerfen. Darum unternehmen sie alle Anstrengungen, die Herstellung der nationalen Einheit dieser Länder zu torpedieren, weil sie die Einflussmöglichkeiten der beiden Supermächte verringert.

Jüngstes Beispiel dieser imperialistischen Politik ist die Rolle der sowjetischen Sozialimperialisten in Angola, wo sie die nationalen Befreiungsbewegungen gespalten und einen Bruderkrieg entfacht haben, um die Kontrolle über dieses Land zu bekommen. Auf diesem Hintergrund wird deutlich, welche Sprengkraft die von den Entwicklungsländern in Paris aufgestellten Forderungen besitzen. Sie belegen, dass sich auch im Sport die Staaten der Dritten Welt immer enger gegen die Supermächte zusammenschließen, dass die internationale Sporteinheit als Teil der internationalen Einheitsfront gegen die Supermächte erstarkt …“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, Köln März 1977, S. 5.

März 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 3 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Feb. 1976, Apr. 1976) heraus mit dem Aufruf: „Alles zum Werner-Seelenbinder-Sportfest, Köln, Ostern 1976.“

Ausgeführt wird u. a: „Köln, Ostern, 1976. 16.-18. 4: Alle zum Werner-Seelenbinder Sportfest. Nein zur Militarisierung des Sports in der Sowjetunion und DDR im Dienste der Kriegsvorbereitung! Nein zum kapitalistischen Profisport! Sporteinheit der Arbeiterjugend gegen Krise und imperialistischen Krieg.

Zu Ostern, vom 16.-19. April führt der KJVD sein erstes Sportfest durch. Es wird von einem Komitee vorbereitet, in dem Genossen des KJVD zusammen mit aktiven Sportlern und Sport-Funktionären, die zum herrschenden Sportbetrieb mit seinem Konkurrenzdruck, Karrierismus und Spaltung eine Alternative suchen, und ehemalige Aktive der Roten Arbeitersportbewegung mit Rat und Tat ihren Beitrag zur Organisierung des Sportfestes leisten.

Die Rote Sportbewegung wurde nach 1945 in der BRD und nach Wiedererrichtung der kapitalistischen Ausbeutergesellschaft in der DDR, auch dort unterdrückt. Heute gibt es in der BRD und Westberlin wieder verschiedene Ansätze zur Wiedererrichtung der Tradition des revolutionären Arbeitersports: Sport im Dienste des Befreiungskampfs der Arbeiterklasse und des ganzen Volkes. Das Werner-Seelenbinder-Sportfest wird diese Kollegen aus jungen Arbeitersport-Initiativen und aus Sportvereinen erstmals zusammentreffen lassen zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Im BRD und Westberlin wieder verschiedene Ansätze zur Wiedererrichtung der Tradition des revolutionären Arbeitersports: Sport im Dienste des Befreiungskampfs der Arbeiterklasse und des ganzen Volkes. Das Werner-Seelenbinder-Sportfest wird diese Kollegen aus jungen Arbeitersport-Initiativen und aus Sportvereinen erstmals zusammentreffen lassen zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Im Geiste Werner Seelenbinders, des großen Vorbilds des deutschen Arbeitersports, werden Mannschaftswettbewerbe und Einzelwettbewerbe ausgetragen …

Der Arbeitersport soll dem Kampf für nationale Unabhängigkeit und Einheit gegen das Vormachtstreben der beiden Supermächte, USA und Sozialimperialismus in Europa, für die Errichtung des Sozialismus in ganz Deutschland dienen.

Eine Woche nach dem Seelenbinder-Sportfest des KJVD in Köln soll in Dortmund „eine Rakete“ steigen. Da gibt es „Powerplay auf 10 Bühnen“. „Ömmes und Oimel“ und „heiße Musik“ vom Don - die SDAJ, die Jugendorganisation lädt zum „Festival der Jugend“. Nichts ist zu teuer, nichts ist zu dümmlich genug, um die Arbeiterjugend, scheinbar „ganz unpolitisch“, vor den Karren der einen Supermacht zu spannen, in dessen Dienst die modernen Revisionisten Propaganda treiben: Des russischen Sozialimperialismus … Heraus zum Werner Seelenbinder Sportfest, Ostern 1976. Nein zur Militarisierung des Sports in der Sowjetunion und der DDR im Dienste der Kriegsvorbereitungen. Nein zum kapitalistischen Profisport. Sporteinheit der Arbeiterjugend gegen Krise und imperialistischen Krieg.“

Der Aufruf wird unterstützt von:
- Axel Mutullo (Fußballspieler, TSV Westerland, Landes-Liga)
- Detlef Franke (Westberliner Schüler Judo-Meister)
- Gerd Stamer (Judo-Vize-Europameister 1963 und ehemaliger DDR-Jugendmeister)
- Otto Klopke (Arbeitersportler der Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit)
- Arbeitersportverein Solidarität Westberlin.“

Es erscheint auch der Artikel: „Sport im Sozialismus. Freundschaft an erster, Wettkampf an zweiter Stelle“. Es wird die Auffassung vertreten: „Auch das sozialistische China hatte vor wenigen Monaten ein herausragendes sportliches Ereignis: Die Dritten Nationalen Spiele, die vom 12. Bis zum 28. September 1975 zur Feier des 26. Gründungstags der Volksrepublik China stattfanden. Eröffnet wurden sie im 80.000 Menschen fassenden Pekinger Arbeiterstadion. Eigentlicher Austragungsort aber war - die gesamte Volksrepublik China. In allen Betrieben, Volkskommunen, Einheiten der Volksbefreiungsarmee, in allen Städten, Dörfern und Regionen, fanden in diesen 2 Wochen Wettkämpfe statt. Die Leistungsschau in der Hauptstadt war nur der Gipfel einer großen Massenbewegung. Und diese Bewegung ist selbst nicht beschränkt auf das Datum eines großen nationalen Sportfestes. Dieses Sportfest ist nur der Ausdruck der Befreiung der Kultur von
den Fesseln der alten Gesellschaft, von den Fesseln der imperialistischen, feudalistischen, kapitalistischen Unterdrückung …“

Berichtet wird auch davon, dass 1973 „3.000 Einwohner der Stadt Peking am Massenlauf rund um die Stadt teilnahmen“.

Die grundlegende Linie des Sports in China sei: „Körperkultur und Sport sind ein Bestandteil des Überbaus und werden von der ökonomischen Basis bestimmt. Sie müssen der sozialistischen ökonomischen Basis, den Arbeiter, Bauern und Soldaten so wie der Diktatur des Proletariats dienen … Das zweite ist die Verwirklichung der Linie: Erst Freundschaft an erster, Wettkampf an die zweite Stelle … So betonen die sozialistischen Sportler immer wieder, dass nicht der Sieg das entscheidende ist, dass der Medaillenkult Merkmal eines rückständigen Bewusstseins ist … Die Kritik der bürgerlichen Linie im Sport, der Geist der Freundschaft und der Kollektivität im Sport setzt neue Kräfte und Fähigkeiten frei. Die Konkurrenz war im gesamten Kapitalismus für eine bestimmte Zeit ein Mittel, die Produktivkräfte zu entfalten. Heute ist dieses Prinzip Ursache dafür, dass Anarchie und Fäulnis herrscht, dass nur im Sozialismus die Produktivkräfte entscheidend weiter entwickelt werden können. Genauso im Sport: Der Austausch der Erfahrungen, gegenseitige Hilfe und Unterstützung sind eine „Produktivkraft“ im Sport, die den Mätzchen Haushoch überlegen ist, die wir in ihrer erbärmlichsten Form bei den olympischen Winterspielen sehen konnten.

Der sozialistische Massensport brauch keine Hasstiraden auf den sportlichen Gegner, keine Bluttransfusionen und Sonderdiäten … Auf der Grundlage der breiten Entfaltung des Massensport wurde das Sportniveau in China ständig gehoben.“

Es erscheint der Artikel: „Sport im Kapitalismus. Millionengeschäfte und imperialistische Machtpolitik.“ Der Artikel beschäftigt sich mit den zu Ende gehenden olympischen Winterspielen in Innsbruck und führt u. a. aus:„
Als am 15. Februar die olympischen Winterspiele in Innsbruck zu Ende gingen, da glaubte niemand mehr recht an den „olympischen Gedanken“. Niemand hielt das mehr für einen sportlichen Wettkampf, bei dem die Jugend der Welt die Gelegenheit zu einem glückhaften und brüderlichen Zusammentreffen hat, wie es angeblich das Ideal der Großbourgeoisie und Gründers der Olympischen Spiele, Pierre de Coubertin, war.“ Olympische Spiele standen „seit ihrem Bestehen im Dienst imperialistischer Großmachtpolitik“.

„Sie wurden 1936 von den „Hitler-Faschisten benutzt, um sich den Völkern der Welt als friedfertig und harmlos darzustellen, um ihre aggressiven Pläne zu verheimlichen. Niemand erinnerte sich an die Olympischen Sommerspiele 1972 in München, wo der USA-Imperialismus auf dem Höhepunkt seiner verbrecherischen Aggression in Vietnam im Gewande des Friedensengels seine Athleten präsentierte. Und niemand nahm Anstoß daran, dass der sowjetische Sozialimperialismus die Jagd auf Olympia-Medaillen benutzt, um seine Aggressivität, seine wahnsinnige Aufrüstung hinter dem Rauchvorhang von „Völkerfreundschaft“ zu verbergen.

Trotzdem schlich sich überall Unbehagen ein. Zu offensichtlich war, das die Teilnehmer-Staaten zum totalen Krieg angetreten waren. Materialschlachten wurden ausgetragen, in denen nur die mithalten können, die bereit und fähig sind, für nationales Prestige Millionen zu investieren. Zu krass zeigte sich, dass aus den Sportlern medizinische Monstren, abnorme Leistungstiere gemacht wurden. Keine Perversion war zu geschmacklos, um noch eine hundertstel Sekunde rauszuschinden, Bluttransfusionen, Eiweißinjektionen, Sturzhelme, im Windkanal von Messerschmidt-Bölkow-Blohm, getestet, Ski-Beläge für 3.000 DM, die nur einmal benutzt werden können, Ski-Ausrüstung der BRD-Fahrer für 34.000 DM pro Kopf usw. Ein Klima, das dazu geführt hat, dass auch bei diesen olympischen Spielen aufgeputschte Schlachtenbummler die Sportler anderer Nationen auspfiffen und niederbrüllten. Es wurde offensichtlich: Bis zum Präsidenten des Olympischen Komitees hinauf, dessen offizieller Wagen eine fahrende Reklame von Marionetten, die an den Fäden der Tourismus- und Wintersport-Monopole, am politischen Machtstreben einiger weniger imperialistischen Staaten zappelten …

Auch „unsere Rosi“, das frische, natürliche Mädchen, das angeblich von dem ganzen Rummel unberührt ist … die angeblich Ski fährt, nur weil es Freude macht …, auch unsere Rosi ist ein wohlberechneter Faktor in diesem ganzen Kalkül: Das gesundem, von den ganzen Auswüchsen unberührte Mädchen, dient noch viele besser der Anheizung nationalistischer Überlegenheitsgefühle …“

Es sind auch „die Schreiberlinge der DKP-Postille UZ, denen es hier so honigsüß aus der Feder fließt. Die DKP-Revisionisten, als treue Diener ihrer Moskauer Herren, halten den „olympischen Gedanken“, der seit jeher zur Einschläferung und chauvinistischen Verhetzung der Völker diente, unbeirrt hoch: Denn die russischen Sozialimperialisten haben auch den Sport vollständig in ihre weltpolitisches Eroberungskonzept eingebaut: Nach außen Friedensfreund zu spielen, Friedensphrasen zu verbreiten, von Völkerfreundschaft zu faseln, und unter diesem Nebel fieberhafte Kriegsvorbereitungen zu treffen …

Die Sozialimperialisten haben den Wahnsinn auf die Spitze getrieben. Aber sie finden Nachahmer. Die reaktionäre Formierung des Sports in der BRD, der von Innenminister Maihofer Ende Januar vorgelegte Sportbericht der Bundesregierung zeigen: Die SPD-Regierung will die Schlappe nicht hinnehmen, dass die BRD auf internationalem Sportparkett - trotz Rosi Mittermaier - immer noch die zweite und dritte Geige spielt … Auf Deutsch: Die Regierung des BRD-Imperialismus will auch solche politischen Aushängeschilder und solche profitträchtigen Exportschlager wie USA und Sozialimperialismus haben. Wo es um Belebung des Wintersportgeschäfts mit Olympiasiegern, und um die Schaffung nationaler Helden geht, die als lebendiger Beweis für die Lebensfähigkeit des imperialistischen Systems herhalten sollen- da ist von „Unabhängigkeit des Sports“ nicht mehr die Rede.“

In einem Artikel zum Handballverein Grün-Weiß Dankersen, meinen die Verfasser: „Im profitträchtigen Fußball sind Vereine wie Mönchengladbach, Bayern München oder der HSV selbst kapitalistische Großunternehmen mit Bilanzsummen von mehreren Millionen und gewieften Managern an der Spitze. Ob Beitz bei Krupp oder Dr. Krohn beim HSV- da gibt es keinen Unterschied. Anders beim Handball. . Hier ist alles noch ein paar Nummern kleiner als beim Profifußball. Aber auch hier ist es … durchweg ein Kapitalist, der sich den jeweiligen Verein hält … Meistens tritt er als „Ehrenpräsident“ in Erscheinung. Bei Göppingen ist es ein Maschinenfabrikant, bei Landshut ein Sportartikel-Hersteller, bei Grün-Weiß Dankersen der Melitta-Kapitalist Benz, der das Wohl und Wehe des Vereins bestimmt … In Dankersen wird Handball, Handball und nochmals Handball gespielt. Von der 2. Bis zur 6. Oder 7. Mannschaft rangeln sich alle darum, einmal in die erste Mannschaft zu kommen- das ganze also ein Aussiebungsmechanismus auf dem Weg nach oben. Mit Breitensport - selbst im bürgerlichen Sinne- hat das nichts zu tun.

Ob das Unternehmen HSV oder der „kleine“ Verein Grün-Weiß Dankersen: Der Arbeiterjugend kann der kapitalistische Sportbetrieb nichts bieten als Konkurrenz und Starkult. Der Sport ist von zu großer Bedeutung für das Leben der Massen der Arbeiter und Werktätigen und besonders für die Jugend, als das sie ihn zum Betätigungsfeld für die Profitinteressen einiger Volksfeinde verkommen lassen können. Die wahrhaft sozialistischen Länder haben uns gezeigt, dass der revolutionäre Arbeitersport eng mit der proletarischen Wehrhaftigkeit im Kampf für nationale und soziale Befreiung verbunden ist, dass er eine wichtige Rolle spielt, die Einheit des Volkes im Kampf Klasse gegen Klasse herzustellen. Eine Arbeiterklasse, die körperlich zerrüttet und geschwächt ist, kann weder die Führung in der Verteidigung der nationalen Unabhängigkeit gegen die beiden imperialistischen Supermächte übernehmen, noch kann sie den Sturm auf den Gewalt- und Unterdrückungsapparat der Bourgeoisie im Kampf um den Sozialismus erfolgreich durchführen …

Zu den Tugenden, die die Arbeiterklasse erwerben muss, wenn sie ihre historische Mission, die Errichtung der Diktatur des Proletariats über die Ausbeuterklassen erfüllen will, gehört nicht zuletzt die körperliche Überlegenheit übe die niedergehende Bourgeoisie. Darum packt der KJVD die Aufgabe an, in den bestehenden Sportvereinen Rote Fraktionen aufzubauen … Denen, die nicht mehr die Stars anbeten und Rekorde und Medaillen zum wichtigsten machen wollen, sondern ihre eigene körperliche Ertüchtigung wichtig finden- ihnen bringen wir das Beispiel der Volksrepublik China näher, wo die breiten Massen Sport treiben nach der Weisung Mao Tsetung: „Fördert Körperkultur und Sport, härtet das Volk körperlich ab.“ Auf diese Weise legen wir den Grundstein für den Wiederaufbau einer selbständigen proletarischen Sportbewegung, anknüpfend an die Traditionen der deutschen Arbeitersportler, die im Kampf gegen Faschismus und imperialistische Reaktion eine bedeutende Rolle gespielt haben.“

Berichtet wird auch von den „Dritten (nationalen) chinesischen Spielen“. Danach fanden sie vom 12. Bis zum 28. September 1975 „zur Feier des 26. Gründungstags der Volksrepublik China“ statt.

„Eröffnet wurden sie im 80.000 Menschen fassenden Pekinger Arbeiterstadion. Eigentlicher Austragungsort aber war - die gesamte Volksrepublik China. In allen Betrieben, Volkskommunen, Einheiten der Volksbefreiungsarmee, in allen Städten, Dörfern und Regionen fanden in diesen 2 Wochen Wettkämpfe statt. Die Leistungsschau in der Hauptstadt war nur der Gipfel einer großen Massenbewegung. Und diese Bewegung ist selbst nicht beschränkt auf das Datum eines großen nationalen Sportfestes. Dieses Sportfest ist nur der Ausdruck der Befreiung der Kultur von den Fesseln der alten Gesellschaft, von den Fesseln der imperialistischen, feudalistischen, kapitalistischen Unterdrückung. Der Aufbau des Sozialismus unter der Diktatur des Proletariats hat auch den Sport zum Eigentum des Volkes gemacht.“

Im Artikel: „Die Rote Sportfront wieder aufgebaut. Direktive des ZK des KJVD“ wird mit Karl Marx daran erinnert, dass die Rolle des Sports „für die Arbeiterklasse darin zusammengefasst werden kann: „Mittel der Genesung gegen die physische Zerrüttung der Volksmassen im Kapitalismus, damit die Stählung für den proletarischen Klassenkampf, Stärkung der proletarischen Wehrhaftigkeit im Kampf für nationale Unabhängigkeit und Sozialismus.“

Abschließend erklärt die Direktive: „In der BRD wie in der DDR steht der organisierte Sport im Dienst der bürgerlichen Klassenherrschaft. Insbesondere steht er in der sozialimperialistisch beherrschten Sowjetunion, der DDR und den anderen vom Sozialimperialismus abhängigen Staaten im Dienste der Kriegsvorbereitungen der Breschnew-Bande. Die von Ernst Thälmann bestimmten Aufgaben des revolutionären Arbeitersports bestehen aber nach wie vor, heute mehr denn je. Denn heute komm es darauf an, auf dem Weg zur proletarischen Revolution in Deutschland den Kampf gegen die beiden imperialistischen Supermächte, insbesondere gegen den sowjetischen Sozialimperialismus zu führen. Der Wiederaufbau der revolutionären Arbeitersportbewegung ist ein wichtiger Beitrag dazu, dass die Arbeiterklasse die Fähigkeiten ausbilden kann, die sie braucht, um ihre historischen Ziele, das unabhängige, vereinte, sozialistische Deutschland, erkämpfen zu können.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, Köln März 1976

April 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 4 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. März 1976, Apr. 1976) datiert auf "Januar" heraus.

Es werden Zitate von Werner Seelenbinder veröffentlicht:
„Die Jugendlichen dürfen nicht auf der Straße liegen, sonst werden sie radikal- deshalb hinein mit ihnen in die bürgerlichen Sportvereine, um sie politisch zu indoktrinieren und von ihren Aufgaben im Klassenkampf abzulenken, das ist die Devise der kapitalistischen Sportfunktionäre … Die Einheit der Arbeiterklasse muss verhindert werden- gerade in der Krise- deshalb setzten wir den Arbeiterjugendlichen das Ideal der Konkurrenz und des Wettkampfs um jeden Preis vor, propagieren wir Supersportler als Idole, um Aufsteigertum und Spaltung zu züchten- das ist das Motto des kapitalistischen Sportbetriebs … Reden wir von Völkerfreundschaft und Frieden, beweisen wir die Überlegenheit unseres Systems- während wir gleichzeitig in Wirklichkeit zum Krieg rüsten und unser verfaultes imperialistisches System immer brüchige wird…“

"Arbeiterjugendlichen das Ideal der Konkurrenz und des Wettkampfs um jeden Preis vor, propagieren wir Supersportler als Idole, um Aufsteigertum und Spaltung zu züchten- das ist das Motto des kapitalistischen Sportbetriebs …"

Der KJVD meint: „Sporteinheit der Arbeiterklasse gegen Krise und Krieg. Das muss die Antwort sein. Proletarische Wehrhaftmachung für den Klassenkampf und gegen imperialistischen Krieg- das muss die Leitlinie des Arbeitersports sein. Wir sagen Nein zum Märchen vom „unpolitischen Sport“. Wir sagen, der Sport der Arbeiterjugend muss dazu dienen, sie wehrhaft gegen ihre Feinde zu machen, ihre Spaltung zu überwinden, Solidarität und Freundschaft zu schaffen, bürgerlichen Nationalismus und Völkerverhetzung eine Absage zu erteilen und an ihre Stelle die Freundschaft mit der Dritten Welt zu setzen … Es ist an uns, das Banner der proletarischen Sportbewegung wiederaufzunehmen. Im Geiste Werner Seelenbinders, des berühmten Arbeitersportlers und Antifaschisten, kämpfen heißt heute: Für proletarische Wehrhaftmachung.“

Eingeladen wird auch zum „Sportfest Ostern 76“ in Köln. Es soll bis zum 18.4. dauern. Am 16.4. soll die Eröffnungsveranstaltung stattfinden, am Samstag, 17.4. eine Demonstration. Ab 14.00 Uhr sollen die Wettkämpfe stattfinden, die am Sonntag, 18.4. fortgesetzt werden. Es schließt sich eine Diskussionsveranstaltung an, Schließlich soll das Sportfest mit einem Endspiel im Fußball um den Werner-Seelenbinder-Pokal nebst einer Abschlussveranstaltung zu Ende gehen.

Die Eissprintweltmeisterschaften in (West-)Berlin soll der ASV Solidarität dazu benutzt haben, zur „Mobilisierung zum Werner-Seelenbinder-Sportfest in Köln“. Mit einem Transparent: „Es lebe die Freundschaft des deutschen und chinesischen Volkes, wurden die Sportler der Volksrepublik China von uns begrüßt …“

Es wird parallel zum Kölner Sportfest (16.4.-18.4.), auch zu einem „Kindersportfest“ eingeladen. „Wir machen Tauziehen, Fußball, Ballspiele, Gymnastik, Turnen, Laufspiele und Seilchenspringen. Wir wollen, dass ihr alle erscheint. Bringt bitte Zelte mit, wer eins hat, denn wir übernachten …“

In einem Nachdruck eines Artikels aus der „Peking Rundschau“ wird festgehalten: „Verurteilung des Willkürakts der Fina.“ Ein Verantwortlicher des Schwimmverbandes der Volksrepublik China gab am 11. März eine Erklärung ab, in der der Willkürakt einiger Führer des Internationalen Amateur-Schwimmverbandes (FINA) scharf verurteilt wurde. Er erklärte: ‘Vor kurzem beschloss eine Handvoll Führer des FINA eigenmächtig, jene Sportler-aus Ländern, die im August des vergangenen Jahres an den Internationalen Schwimm- und Wassersprung-Freundschaftswettkämpfen auf Einladung in Peking teilgenommen haben, dafür mit 2 Jahren Suspendierung der Mitgliedschaft zu „bestrafen“. Dieser Beschluss, getroffen aus reiner Willkür, ist eine grobe Einmischung in das Recht der verschiedenen Länder, die an den Wettkämpfen auf Einladung teilgenommen haben, selbst ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln. Ebenso ist dies ein feindseliger Akt gegen das chinesische Volk und die chinesischen Sportler.

Der Schwimmverband der Volksrepublik China verurteilt diesen Willkürakt in aller Schärfe. Diese Führer des FINA, so sagte er, legten es mit dieser Aktion darauf an. den Sportverkehr und die Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Völkern verschiedener Länder und dem chinesischen Volk zu sabotieren, ganz im Sinne ihres Festhaltens an dem absurden Standpunkt von „zwei China“… Solche Aktionen aber stemmen sich dem Strom der Geschichte entgegen. Sie entsprechen nicht dem Willen der Völker; wir und alle für Gerechtigkeit eintretenden Menschen der Sportkreise der Welt kämpfen entschieden dagegen.“

„Es ist ein unumkehrbarer Trend, dass die Völker der Welt, insbesondere die Völker der Dritten Welt, ihre Angelegenheiten unabhängig und selbständig regeln, dass sie ihre Kontakte und ihre Zusammenarbeit stärken. Wir möchten jene Leute an der Spitze des FINA darauf hinweisen, dass die Zeiten für immer vorbei sind, da sie die Sportkreise der Länder der Dritten Welt zwingen konnten, sich ihrem Willen zu beugen.“

Und weiter: „Ihre Strafe kann niemanden einschüchtern. Bedrohung und Einschüchterung können nur den Zusammenschluss der Völker und der Sportler der verschiedenen Länder gegen ihren tyrannischen Willkürakt fördern. Die Völker der Länder der Dritten. Welt lassen sich nicht tyrannisieren. Wenn die Handvoll Leute an der Spitze des FINA weiterhin gegen die historische Strömung angehen, werden sie die für sie schlimmen Konsequenzen tragen müssen.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 4, Köln "Januar 1976"; Rote Fahne Nr.14,Köln 7.4.1976,S.7

Mai 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 5 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Apr. 1976, Juni 1976) heraus und führt zum „Sport in China“ aus: Dort werden die Jungendlichen in der „Volksrepublik China und Albanien dazu erzogen …, den Sport als Mittel ihrer eigenen Stählung für die Aufgaben im sozialistischen Aufbau, im Klassenkampf und in Wehrhaftigkeit gegen den Krieg zu begreifen … Und proletarische Wehrhaftigkeit im Sozialismus- das heißt in erster Linie, auch im Sport den Klassenkampf als Hauptkettenglied zu ergreifen und allzeit bereit zu sein, den Klassenkampf politisch, ideologisch und auch mit dem Einsatz des eigenen Körpers zu bekämpfen. In dieser Gesellschaft, wenn die Arbeiterklasse die Macht hat, ist der Sport befreit, weil die Gesellschaft insgesamt von der Ausbeuterklasse befreit ist. Im Sozialismus werden Sport, Freizeit und Vergnügen für das werktätige Volk zum ersten Mal nicht zum „Ausgleich“, der sie über ihre miserable materielle Situation von Ausbeutung und Unterdrückung hinwegtäuschen soll. Nein, Im Sozialismus, wird all dies zum Teil des umfassenden Prinzips, das alle Bereiche der Gesellschaft umfasst:
Dem Volke dienen! …"

Berichtet wird vom „Werner-Seelenbinder Sportfest“ in Köln. Ausgeführt wird u. a.: „Aus der ganzen Bundesrepublik und aus Westberlin kamen sie angereist, um Sport zu machen. Sie wussten, dass sie nicht eines dieser, mit großem finanziellem Aufwand durchgeführten Sportereignisse der Bourgeoisie erwartete, auch kein Kapitalist hatte seine Gönnerlaune gezeigt. Was sie vorfanden, waren mittelmäßige bis schlechte Fußballplätze, keine Anlagen für Leichtathletik, nur die Halle war in Ordnung. Die Stadt Köln als Eigentümerin hätte auch das noch am liebsten nicht gegeben. Die zu diesem Sportfest kamen, waren angetreten, ihren Teil zum Wiederaufbau der Arbeitersportbewegung zu leisten. Einer Arbeitersportbewegung, die Freundschaft an erste und Wettbewerb an zweite Stelle setzt. Die gegen die Militarisierung des Sports in der Sowjetunion und der DDR, gegen Krise und Krieg kämpft.

Dem Aufruf des ZK des KJVD waren 26 Fußballmannschaften, 6 Handballmannschaften, 16 Volleyballmannschaften, 100 Leichtathleten, 30 Tischtennisspieler, Judo- Kämpfer, Ringer gefolgt, darüber hinaus beteiligten sich noch viele an dem großen Volkslauf. „So 400 bis 500 werden kommen“, dachte das Vorbereitungskomitee, als es die Planung machte. Doch was sich schon in den Tagen davor anbahnte, wurde am Freitag zur absoluten Klarheit. 800 warteten darauf, an den Start gehen zu dürfen. Und die meisten warteten natürlich auch darauf, einen Schlafplatz, Essen und alles andere Notwendige zu bekommen. Um es kurz zu machen, auch wenn der eine oder andere auch etwas länger warten musste oder auch nicht ganz so weich schlief, alles regelte sich und keiner ließ sich die gute Stimmung versaun. Auch das Wetter stand auf der Seite des Arbeitersports, keine Wolke ließ sich an den drei Tagen blicken, und das Thermometer kletterte auf über 20 Grad. Die zwei Tage des Sportfestes waren übervoll mit den verschiedensten Aktivitäten. Schon am Freitagabend fand die Begrüßung der Teilnehmer und die Aufteilung auf die Quartiere statt. Am Sonnabendmorgen versammelten sich über 800 zur Eröffnungsdemonstration durch die Kölner Südstadt. Der Umzug fand viel Sympathie bei der Bevölkerung …

Für sie war es ein ungewöhnlicher Anlass für eine Demonstration. Besondere Beachtung fand auch der Musikzug „Rotes Signal" der KPD aus Westberlin. Viel Staub wirbelte die Demonstration auf, als sie den Vorplatz der Bezirkssportanlage Süd erreichte. Nach dem kräftigen Eintopf begannen die Wettkämpfe. Überall sprang, rannte und spielte es. Die Halle, die drei Fußballplätze und die anderen Wettkampfplätze waren ohne Unterbrechung in Betrieb. Viele Kölner besuchten die Wettkämpfe, sie waren auf Grund der überall in Köln geklebten Plakate gekommen. Andere wurden auch von den roten Fahnen und Transparenten auf dem Sportplatz angezogen.

Am Samstagabend trafen sich die Teilnehmer zu einer Veranstaltung, auf der Vertreter von Vereinen, Einzelsportler und ein Mitglied des Vorbereitungskomitees sprachen. Nachdem auch den ganzen Sonntag Wettkämpfe stattgefunden hatten, traf man sich am Abend zur großen Festveranstaltung. Kulturbeiträge füllten den größten Teil der Veranstaltung. Höhepunkt des Abends war die große Siegerehrung, enttäuscht, wenn er nicht unter den Ausgezeichneten war. Freundschaft, Solidarität und die Begeisterung über dieses gelungene Arbeitersportfest sorgten für eine enorme Stimmung im Saal. Man war sich einig: Im nächsten Jahr ist man wieder dabei beim 2. Werner-Seelenbinder Sportfest.“

Und zu Werner Seelenbinder heißt es: „Der kommunistische Arbeitersportler Werner Seelenbinder kämpfte in der KPD Ernst Thälmanns für den Sozialismus. Als sechsfacher Deutscher Meister als Halbschwergewichts-Ringer übernahm er im illegalen Kampf gegen die Nazi-Faschisten wichtige Aufgaben im In- und Ausland. 1944 wurde er von den Nazi-Faschisten ermordet. Sein Kampf ist unser Vorbild.“

Der Artikel: „Freundschaft an erster, Wettkampf an zweiter Stelle“, führt u. a. aus: „Revolutionäre Sporteinheit - das heißt auch Freundschaft mit den Völkern der Dritten Welt. Viele umjubelter Teilnehmer war die Mannschaft der Föderation Iranischer Studenten aus Köln. Sie traten an im Fußball, im Volleyball und ergriffen am Sonntagnachmittag die Initiative zu einem kurzen Ringkampf-Turnier in der Halle.

Die Genossen des FIS erwarben sich in kurzer Zeit die Sympathie durch ihren kämpferischen Einsatz, ihren guten sportlichen Einsatz besonders im Volleyball, durch ihr solidarisches Einspringen überall wo Not am Mann war oder ein Mann gebraucht wurde. Sie trugen wesentlich zum Gelingen des Sportfestes bei. Auf der Abschlusskundgebung konnten sie unter dem Jubel der Anwesenden bei der Siegerehrung den Werner-Seelenbinder Wanderpokal im Volleyball entgegennehmen …, ein Ausdruck der internationalen Solidarität, des Zusammenschlusses der roten Sportler mit den Völkern der Dritten Welt.

Die meisten Teilnehmer am Werner-Seelenbinder-Sportfest waren Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren. Aber es war ein besonderer Erfolg des Sportfestes, dass eine wirkliche Verbindung zwischen ganz Jungen, Jugendlichen und alten Sportlern hergestellt wurde, jeder vom anderen lernte. Aus der ganzen BRD und Westberlin waren Kinder mitgekommen, die an allen Disziplinen teilnahmen, z. T. auch gegen körperlich überlegene Mannschaften, wie z. B. im Fußball, antreten mussten und sich trotzdem erfolgreich durchsetzen. Die alten Arbeitersportler, zum Teil eigens nach Köln angereist, zum Teil durch die Demonstration auf Sportfest aufmerksam geworden, gaben ihre Erfahrungen an die jüngeren weiter. Auf der Diskussionsveranstaltung am Sonnabend, berichtete ein alter Genosse aus der „Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit“ vom Kampf der Arbeitersportler gegen die SPD-Polizei und die Nazi-Faschisten, und ein Genosse aus Köln illustrierte das mit einem Foto aus der Weimarer Zeit …“

Meinungsverschiedenheiten soll es „über die Frage gemischte Mannschaften“ gegeben haben. „Das Organisationskomitee wollte diese gemischten Mannschaften nicht zulassen; denn es argumentierte: Männer unterliegen im Kapitalismus ungleichen Bedingungen, darum kann man wirkliche Gleichheit nur dadurch herstellen, dass man ungleiche Bedingungen schafft, unter denen jeder seine Fähigkeiten dann voll entfalten kann. Denn nicht die formale Gleichheit, die tatsächlich gar nicht existiert, stellt den festen Zusammenschluss im Kampf her, sondern die Klarheit über das gemeinsame Kampfziel. Darum geht es auch im Sport. Männer und Frauen unter ungleichen Bedingungen starten zu lassen. Das Organisationskomitee konnte sich nicht durchsetzen. Es traten in beiden Disziplinen gemischte Mannschaften an und im Volleyball wurde ein besonderer Preis für den Sieger der gemischten Mannschaften ausgesetzt, den sich die Mannschaft aus Solingen holte.“

Ein Höhepunkt des Sportfestes, so die Ausgabe, sei ein „Volkslauf … über 2.000 Meter rund um den Kölner Vorgebirgspark“ gewesen. „Diese Veranstaltung war deshalb auch von besonderer Bedeutung, weil sie, wie auch die verschiedenen Male unter breiter Beteiligung durchgeführte Massengymnastik, ein wichtiges Element der proletarischen Körper- und Ertüchtigung verwirklichte: Proletarischer Sport heißt nicht in erster Linie Glanzleistungen einiger weniger, sondern körperliche Ertüchtigung für den Klassenkampf.“

Auf der Abschlussveranstaltung am, 18.4. sprach Bernd Ziesemer zur „reaktionären Ausrichtung des Sports in der BRD“. Scharf griff er „die Militarisierung des Sports in der DDR und der Sowjetunion“ an, „die zum Ziel hat, besonders die Arbeiterjugend dieser sozialfaschistisch beherrschten Länder auf einen Angriffskrieg gegen Westeuropa vorzubereiten …“

Unser Verband (gemeint ist der KJVD, d. Vf.) steht an der Seite unserer Partei in den nächsten Wochen und Monaten vor wichtigen Kampfaufgaben, besonders im Kampf dafür, die umfassende Offensive der DKP/SEW überall frontal fortzusetzen … Heute, wo wir unser Sportfest beenden, steht der proletarische Sport im Mittelpunkt. Aber für uns gibt es kein Nur-Sportlertum und die Diskussionen, die wir an den drei Tagen unseres Sportfestes überall beobachten konnten, machen uns zuversichtlich, dass diejenigen Kollegen und Freunde, die sich heute gemeinsam zu Sport, Kultur und politische Diskussion zusammengefunden haben, auch morgen an unserer Seite stehen werden …“

Die Endspiele im Fußball haben gewonnen: 1. Preis des „Werner-Seelenbinder-Pokals“: Arbeitersportverein Solidarität Westberlin-Wedding. 2. Preis: Die Rubel-Münze der sozialistischen Sowjetunion - Mannschaft der KPD und des KJVD Frankfurt.

Im Handball ging der „Werner Seelenbinder Pokal“ an die Mannschaft des KJVD und des KSB Bremen (1. Preis), der 2. Preis an: Die Rubel Münze der sozialistischen Sowjetunion- Mannschaft des KJVD Hamburg.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 5, Köln Mai 1976; Rote Fahne Nr.20,Köln 19.5.1976

30.05.1976:
Der Arbeitersportverein (ASV) Solidarität Berlin der KPD rief zu einem "1. Volkslauf des ASV Solidarität" auf, der unter dem Motto "Kampf dem bürgerlichen Sportbetrieb. Für eine breite Arbeitersportbewegung!" stehen soll. Trotz Verbot beteiligen sich, laut KPD, über 250 Personen in der Hasenheide daran.
Laut KJVD wird der „für den 30. Mai geplante Volkslauf (des ASV, d. Vf.) verboten“.

Die Begründung des Verbots: „Der Volkslauf sei eine „unzulässige Gefährdung“ der Grünanlagen und Wegflächen … Es wurde voll zum Volkslauf mobilisiert. Schon eine halbe Stunde vor Beginn standen zwei Mannschaften der Polizei mitten im Park herum … Dazu kamen noch eine Reihe interessierte Spaziergänger. Nach einer etwa 20minütigen Massengymnastik hielt ein Genosse vom ASV-Vorstand eine Rede, worin er betonte, dass die Arbeitersportler sich ihre Rechte auf den Sport immer werden erkämpfen müssen … Nachdem der eigentliche Volkslauf mit einer weiteren Massengymnastik abgeschlossen war, rief der Genosse des ASV-Vorstands zu einer Kundgebung am ehemaligen Werner-Seelenbinder-Stadion auf … Ein Genosse versprach für die ganze Freundschaftsgruppe Neukölln des ASV Solidarität einen harten Kampf darum zu führen, dass Zaun und Hecke fallen und der Gedenkstein (gemeint war der, der am Stadion eingelassen worden war, d. Vf.) für jeden sichtbar und zugänglich wird. An diesem Tag hatte die herrschende Klasse an zwei Punkten eine Schlappe erlitten. Das Sportverbot war durchbrochen worden und der Werner-Seelenbinder-Gedenkstein wieder bekannt geworden.“

Weiter heißt es:„
Der SPD-Senat versucht mit allen Mitteln, die Arbeitersportbewegung zu unterdrücken. Aber trotzdem fand, wie geplant, der große Volkslauf statt.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 7/8, Köln Juli / Aug. 1976, S. 34; ASV:Flugblatt,Berlin 15.5.1976;Rote Fahne Nr. 23 ,Köln 9.6.1976

Juni 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 6 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Mai 1976, Juli 1976) heraus. Darin heißt es zur DDR und Sowjetunion, dass „besonders in der DDR und der Sowjetunion versucht werde, den „Rückstand im Fußball aufzuholen“. Weiter heißt es:"
Und so wird den Spielern in der DDR und in der Sowjetunion schon das richtige eingebläut … nämlich verschärfter Kampf bis aufs Messer, Konkurrenz, Erringung der Vorherrschaft gegenüber den anderen Nationen. Nicht auf sportliche Leistung, das solidarische Zusammenspiel beider Mannschaften kommt es also an, sondern darauf, wie mit allen Mitteln Punkte „geschunden“ werden können, die die Grundlage für den Profit sind. In diesem Klima der Konkurrenz und der Profitjagd, des Siegers um jeden Preis, werden die Spieler physisch und psychisch aufgerieben. Der Trainer ist für diese neurotischen Profitsportler-Naturen eine Art Blitzableiter. Er muss außerdem die Spieler bei Laune halten, sie für ihre künftigen Kämpfe mobilisieren … So haben die Länder im Einflussbereich des Sozialimperialismus die imperialistischen Sportmethode nicht nur kopiert, sondern sogar noch überboten …“

Es erscheint der Artikel:„
Lattek, Weisweiler, Merkel- womit sie die Traumgagen verdienen

Kaum war das erste Spiel zwischen Borussia Mönchen Gladbach und Real Madrid am 5. März abgepfiffen, ging die Hackerei erst richtig los. Netzer, früher selber Gladbach-Spieler, über Gladbachs Trainer Lattek: „Udo Lattek hat in diesen neunzig Minuten viele Fehler gemacht … Die Kräfte waren falsch eingeteilt. Nach 45 Minuten Tempo war später der Akku leer!“ Und Helmut Schön, Bundestrainer: „Wenn eine Mannschaft vor 70.000 begeistert mitgehenden Zuschauern 2:0 vorne liegt, und dieses Spiel doch nicht gewinnt, dann stimmt irgend etwas nicht mit der Elf!“ Aber was hat Udo Lattek denn falsch gemacht? Der Mann war doch gar nicht auf dem Spielfeld!?

Zwei Monate später hat sich das Blatt gewendet. Borussia siegt wieder, selbst Berti Vogt steht fest an der Seite von Lattek. Schon wieder ein Wunder, hervorgerufen vom Mann am Spielfeldrand? Nichts lässt die kapitalistische Sportpresse so im Dunkeln wie das, was die Fußballtrainer wirklich mit den Mannschaften treiben. Wie das Training aussieht und was für ein Verhältnis zwischen Mannschaft und Vereinsvorstand und Trainer herrscht. Kapitalistische Fußballvereine sind keine Vereinigungen mehr, in denen sich Sportler zum gemeinsamen Sport treffen, sondern vielmehr Unternehmen, die von dem Profit, den ihre Fußballmannschaft einbringt, abhängig sind. Die Präsidenten der Vereine sind Manager mit entsprechendem Gehalt. Der wahre Kaiser vom FC Bayern, sein Präsident Neudecker, „Meineid“-Siebert von Schalke 04 oder Dr. Krohn vom HSV sind deshalb auch dazu übergegangen, die Zusammensetzung der Mannschaften teilweise selbst zu bestimmen, sogenannte Spielereinkäufe selbst vorzunehmen, so wie es das Profitinteresse vorschreibt. Die Trainer sind in diesem Geschäft Vollzugsgehilfen, die die Spieler auf Erfolg zu trimmen haben. Wie geht das vor sich?

Der Trainer muss die Mannschaft schleifen.

Unter anderem auf Initiative von Sepp Herberger, der die Nazi-deutsche Fußballmannschaft ab 1936 trainiert hatte, wurde in Köln die Deutsche Sporthochschule gegründet. Diese Sporthochschule dient der Trainerausbildung, der medizinischen Untersuchung zur Entwicklung geeigneter Trainingsmethoden und Spieltaktik. Die Mitarbeiter beobachten Spielabläufe und untersuchen dabei, wie viel und was für welche Bewegungen von einzelnen Spielern (Verteidiger, Läufer, Stürmer) beim Spiellauf vorgenommen wird.

Auf dieser Grundlage wird ein Trainingsprogramm entwickelt, das diesem Spielablauf gerecht wird: Sprint mit Ball, Sprint ohne Ball, Eckenschuss, Schuss aus der Drehung und die Fähigkeit 90 Minuten hartes Spiel mitzumachen. Die Trainingspläne sind so entwickelt, dass sie einen Profispieler die ganze Woche beschäftigen … die Folge dieser Schinderei: Häufige Trainingsverletzungen, Sehnenzerrungen, Sehnenrisse, Meniskusschäden und anderes. Diese Verletzungen bei Training und Spiel werden bewusst in Kauf genommen; denn beim kapitalistischen Sport stehen Millionenbeträge auf dem Spiel

Die wichtigste Aufgabe eines Trainers ist die Bestimmung der Spieltaktik; denn für die Schleiferei hat er in der Regel einen sogenannten Konditionstrainer. Der Trainer bestimmt, in welcher Weise gegen bestimmte Mannschaften gespielt wird … Diese Entwicklung ist selbst Ausdruck des „harten Geschäfts“, das der Profi-Fußball geworden ist. 11 Spieler einer Profi-Mannschaft sind gleichzeitig 11 Konkurrenten …

Sie konkurrieren untereinander in der Höhe ihrer Gehälter, sie buhlen gegeneinander um die Gunst des Trainers oder des Vereinspräsidenten, und alle stehen in Konkurrenz zu den Einzelspielern, die in die Stammmannschaft möchten. Für Freundschaft oder Fairness bleibt da kein Platz mehr. Technisch und konditionell gut getrimmte Spieler wie Beckenbauer und Müller in München oder auch Johann Cruyff beim FC Barcelona spielen dann in der Mannschaft der Primadonna. Will der Trainer in Ruhe sein Geld verdienen, ist er gezwungen, auf diese Spieler besonders einzugehen. So wird die gesamte Mannschaftstaktik umgemodelt, auf die Spitzenspieler der jeweiligen Clubs ausgerichtet. Das Kollektiv ist zerschlagen. Diese Ausrichtung der Fußballtaktik auf bestimmte Spieler, die Degradierung der Mannschaft zu Vollzugsgehilfen ist charakteristisch für den imperialistischen Fußballsport geworden.

Darüber hinaus werden dann noch Tricks entwickelt, um die Fußballregeln, sinnvoll wie unsinnige, geschickt auszulegen und in die taktischen Überlegungen mit einzubeziehen. Herberger fing damit an, die Spieler darauf auszurichten, mit vorgestrecktem Bein in den Lauf des gegnerischen Lauf zu springen, um ihn vom Ball zu trennen, die sog. „Herberger-Sichel“. Dann werden Foul und unfaires Spiel einkalkuliert. Wenn der gegnerische Sturm die eigene Mannschaft überspielt hat, eignet sich sehr gut ein Handspiel, um den Spielfluss zu stoppen. Zwar bekommt der Gegner den Freistoß, aber die eigene Mannschaft kann sich sammeln.

Eine große Perfektion herrscht darin, nach einem Zweikampf sich irgendwelche Körperteile zu halten, als angeblichen Nachweis dafür, dass sie unfair gerempelt wurden. Kollektive Mittel, um den Gegner zu stoppen, ist auch die „Abseits-Falle“. Wenn ein Spieler allein vor dem gegnerischen Tor steht, nur den Torwart vor sich, und ihm wird von hinten der Ball zugespielt, befindet er sich im „Abseits“. Deshalb üben die Verteidigerreihen vieler Mannschaften, wie man sich schnell vom Tor entfernt, falls ein gegnerischer Spieler allein vor dem Tor stehen sollte. Mit sportlichem Wettkampf hat das nichts zu tun …“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 6, Köln Juni 1976

05.06.1976:
An Pfingsten begann laut KJVD auch in München ein Sportfest, das von KPD und KJVD organisiert worden war:"
In den zwei Tagen fanden Mannschaftswettkämpfe in Fußball und Volleyball statt sowie Massengymnastik, ein großer Volkslauf und am Samstagabend ein Rot-Sport-Fest statt. Am Samstag (vermutlich 6. 6., d. Vf.) begannen wir nach der Begrüßung mit der Massengymnastik, wo durch Laufen und Gymnastik harte Anforderungen an die Kondition der Freunde und Genossen gestellt wurden. Am Abend auf dem Fest fasste Genosse Michael Zschaeck vom Regionalkomitee Bayern des KJVD noch einmal unsere Aufgaben zusammen und stellte 2 Punkt heraus: Die Schmiedung der proletarischen Einheitsfront im Sport und die Wehrhaftmachung der Arbeiterklasse. Heute müssen wir den Schwerpunkt auf den Kampfsport legen. Die ständige Aufrüstung des Staatsapparates, die Verschärfung der politischen Unterdrückung und die wachsende Kriegsgefahr erfordern, dass wir uns selbst und die gesamte Arbeiterjugend auch körperlich stählen, um den Kampf aufnehmen zu können.

Der Höhepunkt des Festes war das „Drücken“, das die Armmuskeln jedes Genossen auf die Probe stellte. Tauziehen und Sportlerpolka legten weitere Grundlagen für einen Muskelkater. Am nächsten Morgen fand der Volkslauf statt, wo alle Teilnehmer wegen der unterschiedlichen Konditionen in 3 Leistungsgruppen unterteilt waren. Ziel war es, möglichst geschlossen mit seiner Gruppe durchs Ziel zu kommen, die Schwächeren anzuspornen und die, die aufgeben wollten, zu ermutigen … Anschließend bei den Ausscheidungsspielen im Fußball, siegte die Mannschaft des KJVD München über den KSV München.

Vorwärts im Geiste Werner Seelenbinders! Sporteinheit der Arbeiterjugend gegen Ausbeutung, Krise und Krieg! Für ein unabhängiges, vereintes und sozialistisches Deutschland!“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 7/8, Köln Juli / Aug. 1976

Juli 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 7/8 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Juni 1976, Sept. 1976) für Juli / August heraus. Berichtet wird von Sportfesten in Berlin (vgl. 30.5.1976) und München (vgl. 5.6.1976).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 7/8, Köln Juli / Aug. 1976

September 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 9 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Juli 1976, Okt. 1976) heraus und berichtet: „Nach Montreal: Solidarität der Völker wächst - schlechte Aussichten für Breschnews Nazi-Olympiade.“

Dort heißt es u. a.: „Am 2. August gingen die 21. Olympischen Sommerspiele zu Ende. Über die Anzeigetafel im Stadion von Montreal flimmerte der Schriftzug: „Lebewohl Montreal - Bis auf bald in Moskau.“- der Auftakt für eine gigantische Propagandakampagne, die die Sozialimperialisten im Kreml einmal mehr als Friedens- und Völkerfreunde darstellen soll. Einmal mehr sollen die Völker der Welt vergessen, dass von Moskau, dem Ort der 22. Olympischen Spiele, die Gefahr eines Weltkrieges, dass von dort aus Aggression, Einmischung, Unterdrückung und Vorherrschaftsstreben in der ganzen Welt ausgehen. Die Kriegstreiber im Kreml ließen verlauten: Bescheiden, freundlich, liebenswert sollen die Moskauer Spiele werden, keine ehrgeizige Konkurrenz. Ausgerechnet die sagen das, die ebenso wie ihre Lakaien aus der DDR abstoßende Sportmonster in die Arena von Montreal schickten, mit Chemikalien und Apparaturen aufgepäppelt, mit Tricks und Betrug arbeitend, um so den Hauptanteil der Medaillen zum „Ruhme des Sozialismus“ abzuschöpfen.

Aber während der Spiele von Montreal taten sich Dinge, die zeigten: Eine „Nazi-Olympiade“ wie die von 1936, mit der Hitler die Welt über seine Kriegspläne täuschen wollte, wird 1980 nicht mehr so reibungslos über die Bühne gehen. Die Einheit und Solidarität der Staaten und Völker der Dritten Welt, besonders der afrikanischen Staaten, machte Schluss mit der imperialistischen Phrase vom „unpolitischen Sport“. Wie in der Weltpolitik, auf der Tribüne der UNO treten sie auch im Sport und Kultur dem alles zersetzenden Einfluss des Imperialismus entgegen.

- 29 afrikanische und arabische Staaten sagten ihre Teilnahme ab, nachdem sich das IOC geweigert hatte, Neuseeland für seine Sport-Kontakte mit dem südafrikanischen Rassisten-Regime mit Ausschluss von den Olympischen Spielen zu bestrafen. Die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) erklärte zu diesem Entschluss:
„Das freie und sich weiter befreiende Afrika ist nicht gewillt, den eitlen Ruhm einiger Medaillen oder den flüchtigen Nimbus einiger sportlicher Spitzenleistungen dagegen einzutauschen, seinen Anspruch auf Würde, Freiheit und Gerechtigkeit durchzusetzen, der eben von den rassistischen Machthabern des Apartheidsystems im südlichen Afrika und anderen mit Füßen getreten wird.“

- Die Regierung Kanadas, eines Landes der Zweiten Welt, stellte sich gegen die USA-Imperialisten auf die Seite des Fortschritts und verweigerten den Sportlern der chinesischen Provinz Taiwan die Einreise, die – gegen die Volksrepublik China gerichtet - unter dem anmaßenden Namen Republik China auftreten sollten.

- Während der Spiele war der Weltschwimmverband FINA unter dem Druck der Einheit der Dritten Welt gezwungen, die Rassisten-Regimes von Rhodesien und Südafrika auszuschließen, die damit sportlich auf internationaler Ebene fast völlig isoliert sind.

- Schließlich war nicht zu verkennen, dass der Abscheu der Völker gegen die abstoßenden Produkte der „Frankensteins des Sports“, wächst die von den Sozialimperialisten, gezüchtet und in die Arena geschickt werden.

Allein das gesamte Auftreten der fortschrittlichen Staaten und Völker im IOC und die Durchsetzung der Forderung aller fortschrittlichen Nationen nach Aufnahme der Volksrepublik China ins IOC wird es möglich machen, dass die olympischen Spiele nicht weiter eine Sache von denen bleiben, die fähig und willens sind, Millionenbeträge in einen olympischen Sieg zu investieren. Allein ihr gemeinsames Auftreten kann es möglich machen, die „sozialimperialistischen Staatsamateure“, die gedopten und von unmenschlichen Trainingsmethoden zu reinen Rekordmaschinen degradierten Sportkrüppel aus den Stadien zu verbannen. So werden die Länder der Dritten Welt im Bündnis mit den sozialistischen Ländern das Gerede der Supermächte Lügen strafen, dass die Olympiasieger aus der Doping-Spritze nun einmal eine unabwendbare Entwicklung seien. Das ist eine Lüge derer, die ein Interesse haben, den Sport für ihre imperialistischen Großmachtinteressen einzuspannen. Eine Lüge derer, die jammern, die Politik erobere den Sport, weil ihre eigene imperialistische Politik entlarvt und durchschaut ist.

Auch bis 1980 werden die Völker nicht vergessen haben, dass es die russischen Sozialimperialisten waren, die 1976 im IOC gegen den Anschluss Taiwans, gegen die Aufnahme der VR China stimmten. Breschnew will 1980 eine „Friedensolympiade“ a la Hitler. Aber seit 1936 sind die Völker erstarkt, der Imperialismus geschwächt. Das zeigt sich auch im Sport.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 9, Köln Sept. 1976

Oktober 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 10 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Sept. 1976, Nov. 1976) heraus.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 10, Köln Okt. 1976

November 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 11 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Okt. 1976, Dez. 1976) heraus.
Behandelt werden u.a. die Rahmenrichtlinien in NRW.

Daraus zitiert u.a. die Zelle Bayer Leverkusen des KJVD (CPK-Bereich - vgl. Apr. 1977).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 11, Köln Nov. 1976; KJVD-Zelle Bayer Leverkusen:KJVD enthüllt. Neue 'Ausbildungs'Programme - Bayers Geschäft mit der Arbeitslosigkeit,Leverkusen Apr. 1977,S.22

Dezember 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 12 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Nov. 1976, Jan. 1977) heraus unter der Schlagzeile "BRD und DDR: der Widerstand wächst!" wozu Bilder von Biermann und Brokdorf erscheinen. Berichtet wird aus Brokdorf vom 30.10.1976 und 13.11.1976.

Auf S. 26 heißt es zum Breitensport: „Für den Breitensport ist … natürlich kein Platz. Die einzige Berührung da Massen mit dem Sport soll der Platz auf der Zuschauerbank sein, und der muss teuer bezahlt werden! Erteilen wir dem kapitalistischen Profisport eine Absage und reihen uns ein in den Kampf für den Wiederaufbau einer Arbeitersportbewegung.“

Es erscheint auch der Artikel:"
Herta BSC - Nichts als Schiebung

Spätestens der Bundesliga-Skandal hat vielen die Verkommenheit des Profi-Fußballs vor Augen geführt. Am Beispiel des „Skandalvereins“ Hertha BSC kann man sehen, dass diese Vereine schon eine lange Tradition in Betrug und Manipulation haben: Hertha war früher mal ein Arbeitersportverein. Und gerade deshalb ist er heute noch der beliebteste Westberliner Verein. Aber schon 1919 starteten die Funktionäre von Hertha das erste „große Geschäft“. Man spielte schon für Geld und kündigte, um die Kasse zu füllen, ein Freundschaftsspiel gegen MTK Budapest an. Als der Spielplatz voll war, lief Minerva 93 von um der Ecke auf den Platz. Aber das Geld reichte nicht lange und Hertha fusionierte mit dem Berliner Sport-Club. 1930 und 1931 wurde Hertha BSC deutscher Meister. Aber das richtige Geschäft begann erst Anfang der 60er Jahre. Wolfgang Holst, ehemaliger SS-Oberjunker aus der Leibstandarte Adolf Hitler übernahm die Geschicke von Hertha BSC. Bei der Einführung der Bundesliga wollte auch Hertha mit von der Partie sein.

Also frisierte man die Bücher und stach so den Mitbewerber Tasmania 1900 aus. Als aber schon im ersten Jahr der Abstieg drohte, wurden Preußen Münster 55 000 DM für den Abstieg geboten. Als das nicht klappte, bestach man im Entscheidungsspiel den Münchner Stemmer mit 150 000 DM und gewann 3:1. Ein Jahr später flog Hertha aus der Bundesliga: wegen überhöhter Handgelder und Steuerbetrug. Um ein Kassenloch von 726 000 DM zu füllen, wurden 55 000 Eintrittskarten schwarz gedruckt und für 165 000 DM steuerfrei verkauft. 3 Jahre später stieg Hertha BSC wieder auf - im entscheidenden Spiel gegen Hof waren 7 Hofer mit 375 000 DM geschmiert worden. Als das ans Tageslicht kam, ließ sich der Hertha-Vorsitzende Lohmüller „beurlauben“ und bald darauf „verunglückte er tödlich“ … 1986 war Hertha schuldenfrei. Aber als der Verein vier Jahre später trotz 16 Mio. Einnahmen wieder 6 Mio. Schulden hatte half der Senat. Er hatte schon immer ein Interesse daran, dass ein Westberliner Verein in der Bundesliga spielt, denn dadurch sollte die Theorie untermauert werden, dass Westberlin zur BRD gehört, obwohl das dem Potsdamer Abkommen widerspricht.

Der Senat gab einen 2 Millionen-Kredit an Hertha und stufte das vereinseigene Stadion als Baugelände ein, so dass Hertha es für 6,2 Mio. verkaufen konnte. SS-Oberjunker Holst wurde bis 1988 vom DSB für alle Vereinsämter gesperrt, denn er war noch mitverantwortlich dafür, dass Hertha sich im Bundesliga-Skandal vom Arminia-Bielefeld-Finanzier Dr. Oetker bestechen ließ.

Nun spendierte Springer 1 Million für den Verein und prompt wurde Dr. Hans-Jörg Klotz - Geschäftsführer bei Springers Ullstein-Verlag - zum neuen Vereinspräsidenten. Vizepräsident würde Dr. Cassau, Chefarzt der Schlosspark-Klinik. Angeblich wegen Eifersüchteleien mit Klotz trat der im November 1975 schon wieder zurück. Und zwei Wochen später ereilte Cassau das gleiche merkwürdige Schicksal wie vorher Lohmüller: „Tödlich verunglückt.“

Nach einem Verhör durch die Staatsanwaltschaft in Sachen Cassau unternahm Klotz einen Selbstmordversuch! Klotz ist jetzt zurückgetreten. Und wer trat seine Nachfolge an? Ein gewisser Striek, der als ehemaliger Westberliner Finanzsenator große Schiebereien mit Steuergeldern veranstaltete (Kreisel-Affäre). Er wird die Tradition von SS-Holz, Springer-Klo t z und Konsorten sicher fortführen! Aber diese Chronik steht nicht nur für Hertha BSC. Schalke 04, Bayern und die, anderen „Profi-Vereine“ haben die gleichen Methoden. So ist es nur folgerichtig, wenn Dr. Krohn, Manager des HSV meint, die Form einer Aktiengesellschaft wäre heute angemessener als die eines Vereins.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 12, Köln Dez. 1976; Rote Fahne Nr.49,Köln 8.12.1976

Januar 1977:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 1 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Dez. 1976, Feb. 1977) heraus. Berichtet wird von den Vorbereitungen zu, „2. Werner Seelenbinder Sportfest“. Dort heißt es u. a. : „Ostern 1977 findet in Frankfurt zum zweiten Mal das Werner-Seelenbinder-Sportfest statt. Es macht das Vorbild des großen deutschen Arbeitersportlers und antifaschistischen Kämpfers Werner Seelenbinder, mehrfacher deutscher Meister im Schwergewichtsringen, wieder lebendig. Er wurde 1944 von den Hitler-Faschisten in der Haft ermordet. „Sein Kampf - unser Vorbild!“.Dass das Sportfest in diesem Jahr und auch in Zukunft vorbereiten wird, fordert alle interessierten Sportler zur Teilnahme an den Vorbereitungen und zur Mitgliedschaft im Komitee auf …“

Der Gründungskern des Komitees schlägt vor: „Wir, das Werner-Seelenbinder-Sportfest-Komitee e.V., sind aktive und ehemalige Leistungssportler und Arbeitersportler. Wir rufen alle Sportler und Sportinteressierten in der BRD und Westberlin auf: Nehmt teil am Werner-Seelenbinder-Sportfest Ostern 1977 in Frankfurt! Nutzen wir dieses Sportfest als Forum zur Diskussion über den bürgerlichen Leistungssport in Ost und West und für den Arbeitersport!… Vorwärts zum Werner-Seelenbinder Sportfest Ostern 1977! Während der Arbeitersport in der Geschichte immer dafür eingetreten ist möglichst breite Teile der Arbeiter und Volksmassen an Körperkultur und Sport teilnehmen zu lassen; durch Solidarität und Freundschaft aller Sportler die internationale Solidarität und Völkerfreundschaft zu stärken; für den Frieden und gegen den Krieg
einzutreten; den Zusammenschluss im Sport dafür zu nutzen, die politischen und wirtschaftlichen Interessen der Arbeiter und Volksmassen zu erkämpfen und nicht zuletzt der körperlichen Zerrüttung durch die kapitalistische Fabrikarbeit entgegenzutreten, endete der kapitalistische Sport immer in Militarismus und wurde von den Herrschenden für ihre Politik und ihre Kriegspläne genutzt …

Etwas über ein halbes Jahr ist es nun her, dass wir die Olympischen Spiele im Fernsehen oder in den Zeitungen verfolgen konnten … Allen voran die beiden Supermächte Sowjetunion und USA wollten den Völkern der Welt beweisen, wie stark und mächtig sie sind, wollten durch ihren Sport den Völkern ihre Vormachtstellung in der Welt demonstrieren. Dafür züchten sie in unmenschlicher Weise Sportler heran, die nur noch durch Sauerstoff und Bluttransfusionen, durch Aufputschmittel neuester Art Sport treiben und Rekorde erzielen können. Doch den Schleier des friedlichen Wettstreits im Sport, den Schleier der Freundschaft der Völker, den sich Sowjetunion und USA umhängen, um ihre Hegemoniebestrebungen in der Welt zu verdecken, zerrissen die afrikanischen Völker. Der Standpunkt der 29 afrikanischen und arabischen Staaten, nicht an der Olympiade teilzunehmen, wenn Rassistenregimes oder Staaten, die mit ihnen Sportkontakte pflegen, zugelassen werden und damit dem Rassismus Tür und Tor geöffnet wird, war Ausdruck der wahren internationalen Solidarität und Völkerfreundschaft …

Ihren zutiefst reaktionären Charakter konnte die Sowjetunion nicht verschleiern. Ein russischer Sportler, der nicht mehr in die UdSSR zurückfahren wollte, veranlasste diese Supermacht zu Drohungen, die Olympischen Spiele zu verlassen. Für die Moskauer „Friedensolympiade“ 1980 kündigte die Sowjetunion schon in Montreal an, das s sie nur ausgewählte Journalisten einreisen lassen werde, die „positiv" berichten. Nur der Protest der Mehrheit der teilnehmenden Staaten veranlasste sie, dies förmlich wieder zurückzunehmen, um den Schein des „Friedenscharakters" zu wahren. Sind dies Vorzeichen einer neuen Hitler-Olympiade, die den Völkern Scheuklappen aufsetzen soll, um ähnlich wie 1936 über den faschistischen Charakter und die Kriegsabsichten Hitlerdeutschlands hinwegzutäuschen?

Wir sind der Ansicht, dass das Eintreten für Frieden und Völkerfreundschaft nicht nur eine allgemeine Frage ist, sondern dass die Frage, wer die Friedensfeinde, wer die Kriegstreiber sind, immer eine konkrete Antwort verlangt. Wenn wir Sportler für den Frieden und Völkerfreundschaft eintreten, dann dürfen wir unsere Augen nicht davor verschließen, dass heute die beiden Supermächte Sowjetunion und USA sich waffenstarrend in der Welt und besonders in Europa gegenüberstehen, ihre Rivalität um die Weltherrschaft erhöht ständig die Kriegsgefahr. Die heutige Sowjetunion gleicht Hitlerdeutschland … Gegen den Willen der Supermächte fordert die Dritte Welt die Aufnahme der Volksrepublik China in alle internationalen Sportverbände, was ihr immer noch verwehrt wird. Von dieser Solidarität der Völker und Länder der Dritten Welt können wir lernen, sie müssen wir unterstützen … Das Werner-Seelenbinder-Sportfestkomitee setzt sich dafür ein:

- Für die internationale Sporteinheit gegen die Supermächte
- Für die Aufnahme der Volksrepublik China in die internationalen Sportverbände
- Für den Abbruch aller Sportbeziehungen und Isolierung der rassistischen südafrikanischen Staaten …

Wir, das Werner-Seelenbinder-Sportfestkomitee sind gegen den bürgerlichen Profisport in der BRD … Insbesondere wenden wir uns gegen den völlig militarisierten Sport in der DDR und den Staatsamateurismus … Wir sind der Auffassung, dass alle demokratischen Sportler eintreten müssen für ein unabhängiges, vereintes, demokratisches und friedliebendes Deutschland, wie es die Deutschen Sportverbände nach dem 2. Weltkrieg getan haben. Wir sind der Auffassung, dass so der Sport einen großen Beitrag zum Kampf gegen die Kriegsgefahr von Seiten der beiden Supermächte leisten wird.

Das Interesse des deutschen Volkes liegt in der Entfaltung der Körperkultur zur allseitigen Erziehung des Menschen und vollständigen Beherrschung seines Körpers. Unser Sport, der Arbeitersport, ist geleitet von dem Prinzip: Erst Freundschaft, dann Wettkampf. Dieses Prinzip ermöglicht uns, in solidarischem Zusammenhalt ohne Konkurrenz und Spaltung Höchstleistungen zu erbringen. Gegen die Zerrüttung unserer Gesundheit durch die kapitalistische Fabrikarbeit setzen wir den Arbeitersport, um unseren Körper zu stählen, um für unsere politischen und wirtschaftlichen Rechte als Arbeitersportler zu kämpfen, um die soziale Demontage und den Raubbau an unserem Körper zu bekämpfen.

Unser Sport dient der internationalen Solidarität und Völkerfreundschaft. Wir stehen in einer Reihe mit den Völkern der Dritten Welt, die den Sport als wichtiges Mittel zur Herstellung der Einheit und Freundschaft und damit ihren Kampf von Unabhängigkeit verstehen.“

Von Jens Scheer erscheint der AKW-Artikel: "Gehen ohne KKW's die Lichter aus?", wozu es auch ein Bild von Brokdorf gibt.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 1, Köln Jan. 1977

08.01.1977:
Laut KJVD wird in Köln das „Werner-Seelenbinder-Sportfest Komitee“ gegründet.

Ausgeführt wird dazu: „Am 8./9. Januar 1977 fand in Köln die Gründung des Werner Seelenbinder-Sportfestkomitees statt. Das Sportfestkomitee setzt sich zum Ziel, alljährlich in der BRD und Westberlin Sportfeste durchzuführen und bereitet jetzt tatkräftig das Sportfest Ostern 1977 in Frankfurt vor. Die Gründungsveranstaltung beriet über die Aufgaben des Werner Seelenbinder-Sportfestes Ostern 1977 in Frankfurt. Ein Aufruf des Sportfestkomitees wurde verabschiedet, ein Vorstand gewählt und eine Vereinssatzung verabschiedet.

Die Anwesenden aktiven und ehemaligen Leistungs- und Arbeitersportler diskutierten lebhaft über die Aufgaben und Ziele des Werner-Seelenbinder-Sportfestkomitees. Es wurde beschlossen, dass das diesjährige Sportfest besonders im Zeichen des Zusammenschlusses, der Solidarität und der Freundschaft der Völker stehen soll. Das Komitee wird das Andenken an den großen Arbeitersportler Werner Seelenbinder ehren, der seine sportlichen Fähigkeiten in den Dienst des Kampfes gegen den Hitlerfaschismus und gegen die Entfesselung des 2. Weltkrieges stellte, indem es sich zur Aufgabe setzt, die internationale Sporteinheit gegen die Kriegsgefahr, die vom Ringen der beiden Supermächte Sowjetunion und USA um die Vorherrschaft in der Welt hervorgerufen wird, zu stärken. Zum Programm des Sportfestes Ostern 1977 in Frankfurt gehören: Volkslauf, Tourniere in den Sparten Fußball, Handball, Volleyball, Leichtathletik-Wettkämpfe, Kampfsportarten (u. a. Judo).

Der Vorstand und die Mitglieder des ASV Solidarität in Westberlin bereiten in diesen Wochen aktiv das Werner- Seelenbinder-Sportfest vor. Im Februar wird der ASV u. a. eine zentrale Kundgebung durchführen, auf der neue Menschen für die Ziele der Arbeitersportbewegung gewonnen werden sollen. Im März wird der ASV zur Hebung des sportlichen Niveaus ein Arbeitersportfest mit Ausscheidungswettkämpfen für Ostern in Frankfurt veranstalten … Weiterhin wird ein Sportprogramm für Kinder gemacht. Weiterhin wurden in den Vorstand gewählt: Wolfgang Waitz aus Berlin, Mitglied des ASV Solidarität, Fernmeldemonteur; Irene Gomolka aus Dortmund, Schülerin, Hans-Jörg    aus Münster, Sportstudent; Bernhard Beste aus Köln, Mitglied des Zentralkomitees des KJVD. Die Versammlung beauftragte den Vorstand, in Frankfurt die Sportanlage Hoechst (4 Fußballplätze, Sporthalle, Leichtathletik-Bahn und Park) für die Durchführung der sportlichen Wettkämpfe zu beantragen, die unter der Leitlinie stehen sollen: Erst Freundschaft - Dann Wettkampf! Höhepunkt des Sportfestes sollen auch die Eröffnungsveranstaltungen, eine Demonstration durch den Frankfurter Arbeiterstadtteil Hoechst und das abschließende Kulturfest sein.

Der KJVD fordert alle Sportler, Vereins- sowie Freizeitmannschaften, aber auch alle in- und ausländischen fortschrittlichen, antiimperialistischen und antifaschistischen Organisationen auf: Meldet euch an und nehmt aktiv teil am Werner Seelenbinder-Sportfest Ostern 1977 in Frankfurt. Beteiligt euch alle an den Vorbereitungswettkämpfen, Sportfesten und anderen sportlichen Aktivitäten, die der KJVD im Februar und März in Vorbereitung auf das Werner-Seelenbinder-Sportfest in vielen Städten in der BRD und Westberlin durchführt.
Werdet Mitglied im Werner-Seelenbinder-Sportfestkomitee!
Heraus zum Werner Seelenbinder-Sportfest!“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 2, Köln Feb. 1977, S. 4.

23.01.1977:
Laut KJVD führte der „Arbeitersportverein Solidarität (ASV) (West-)Berlin im Januar einen Volkslauf zur Unterstützung der afrikanischen Völker durch. Die Polizei musste den Volkslauf diesmal genehmigen, versuchte aber, die Agitation und Propaganda mit Transparenten, Megaphon, ASV-Fahne zu verbieten. Die Sportler durchbrachen dieses Verbot und führten den Volkslauf mit 150 Kollegen und Genossen erfolgreich durch. Der ASV schreibt der KJ: '115 Sportler nahmen daran teil. Er stand ganz im Zeichen der Unterstützung des Befreiungskampfes der Völker im südlichen Afrika: 255 Mark konnten unter Sportlern und den 150 Zuschauern gesammelt werden, die dem Konto für das Klinomobil an die ZANU überwiesen wurden. Mit Lautsprecherwagen und Transparenten wurde das Sportverbot durchbrochen, das die Neubauer-Polizei für den Volkspark Hasenheide erlassen hatte und so die Tradition der Verfolgungen des ASV weiter fortsetzte. Der Volkslauf war politisch und sportlich ein guter Schritt der Vorbereitung des Sportfestes Ostern in Frankfurt.'“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, Köln März 1977, S. 4.

Februar 1977:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 2 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Jan. 1977, März 1977) heraus. Berichtet wird vom Werner Seelenbinder-Sportfestkomitee (vgl. 8.1.1977). Die Ausgabe enthält auch den Hinweis, dass der ASV Solidarität Westberlin in diesen Wochen damit beginnt, das Werner-Seelenbinder Sportfest vorzubereiten.

„Im Februar wird der ASV u. a. eine zentrale Kundgebung durchführen, auf der neue Menschen für die Ziele der Arbeitersportbewegung gewonnen werden sollen. Im März wird der ASV zur Hebung des sportlichen Niveaus ein Arbeitersportfest mit Ausscheidungswettkämpfen für Ostern in Frankfurt veranstalten.“

Das „Werner-Seelenbinder-Sportfest-Komitee setzt sich ein: Für die internationale Sporteinheit gegen die Supermächte! Für die Aufnahme der Volksrepublik China in die internationalen Sportverbände! Für den Abbruch aller Sportbeziehungen und Isolierung der rassistischen südafrikanischen Staaten! Es lebe die internationale Solidarität und Völkerfreundschaft! Wir, das Werner - Seelenbinder - Sportfest-Komitee sind gegen den bürgerlichen Profisport in der BRD. Insbesondere wenden wir uns gegen den völlig militarisierten Sport in der DDR und deren „Staatsamateurismus“.

Wir sind der Auffassung, dass alle demokratischen Sportler eintreten müssen für ein unabhängiges, vereintes, demokratisches und friedliebendes Deutschland, wie es die Deutschen Sportverbände nach dem 2. Weltkrieg getan haben. Wir sind der Auffassung, dass so der Sport einen großen Beitrag zum Kampf gegen die Kriegsgefahr von Seiten der beiden Supermächte leisten wird. Das Interesse des deutschen Volkes liegt in der Entfaltung der Körperkultur zur allseitigen Erziehung des Menschen und vollständigen Beherrschung seines Körpers. Unser Sport, der Arbeitersport, ist geleitet von dem Prinzip: Erst Freundschaft, dann Wettkampf. Dieses Prinzip ermöglicht uns, in solidarischem Zusammenhalt ohne Konkurrenz und Spaltung Höchstleistungen zu erbringen.

Gegen die Zerrüttung unserer Gesundheit durch die kapitalistische Fabrikarbeit setzen wir den Arbeitersport, um unseren Körper zu stählen, um für unsere politischen und wirtschaftlichen Rechte als Arbeitersportler zu kämpfen, um die soziale Demontage und den Raubbau an unserem Körper zu bekämpfen. Unser Sport dient der internationalen Solidarität und Völkerfreundschaft. Wir stehen in einer Reihe mit den Völkern der Dritten Welt, die den Sport als ein wichtiges Mittel zur Herstellung ihrer Einheit und Freundschaft und damit ihren Kampf von Unabhängigkeit verstehen.“

In einem Brief des ASV-Vorstandes an das KJVD-ZK wird die Marschroute festgehalten: „1. Kampf der politischen Unterdrückung …2. Kampf gegen das Hegemoniebestreben beider Supermächte, insbesondere der UdSSR.“

Und: „Wann findet es statt? Ostern 1977 vom Freitag, 16. April (Anreisetag) bis zum Montag, 19. April (Abreisetag).

Wie sieht das Programm aus? Freitag, 16.4.: Begrüßung aller Teilnehmer im Zeltlager des KJVD, Einweisung und Beisammensein am Lagerfeuer; Samstag, 17.4.: 1. Wettkampftag, Frühsport, Mannschaftswettkämpfe, Waldlauf, Einzelwettbewerbe. 19.00 Uhr Großveranstaltung des KJVD mit umfangreichem Kulturprogramm. Sonntag, 18.4.: 2. Wettkampftag, Frühsport, Mannschaftswettkämpfe, 18.00 Uhr Arbeitsgruppen zur Diskussion des proletarischen Sports und zur Auswertung des Sportlagers. Anschließend Film über die Sportbewegung der 20er und 30er Jahre. Anschließend Tanz und Zusammensein.
Montag, 19.4.: Frühsport, Gemeinsamer Abschluss, Mittagessen, Abreise und Abbau des Zeltlagers.

Wer kann mitmachen? Jede Fußball-, Handball- und Volleyball-Mannschaft, egal ob im DSB, Kneipenmannschaften oder extra zusammengestellte Mannschaften. Jeder Jugendliche, der sich an den Einzelwettbewerben der Leichtathletik beteiligen will. Jeder Arbeiterjugendliche, der nur so am Jugendlager teilnehmen will und sich für die Entwicklung des proletarischen Massensports interessiert. Jeder erwachsene Arbeiter oder Werktage, der unser Sportlager unterstützen will! Was ist mit Unterbringung und Ähnlichem? Nach dem Vorbild der Ferienlager wird ein Zeltlager organisiert, wo für Mahlzeiten gesorgt wird. Wer ein Zelt mitbringen kann, soll das unbedingt tun. Preis: ca. 50 bis 80 DM.

Anmeldung: Jede Mannschaft und jeder Jugendliche, der teilnehmen möchte, sollte sich möglichst schnell anmelden und nähere Informationen anfordern.
Adresse: ZK des KJVD, 5 Köln 30, Widdersdofer Str. 190.“

Zur DKP-SDAJ und deren Sportpolitik wird ausgeführt:„
Eigentlich doch kein Unterschied, könnte man glauben. Denn, auch, wenn man sich ihre Sportfeste ansieht, auf denen der „elan-Pokal" ausgespielt wird - auch sie haben scheinbar keinen anderen Charakter als der übliche bürgerliche Rummel. Auf der anderen Seite finden sich dann Stellungnahmen, die dem „unpolitischen Sport“ eine Absage erteilen. Hermann Gautier, stellvertretender DKP-Vorsitzender, erklärte auf einem Sporttreffen der Revisionisten 1971, es gehe der DKP darum, dass der Sport ‘, nicht für die Interessen des Großkapitals missbraucht wird“. Sie können nicht umhin, zuzugeben, dass auch der- Sport wie jede andere Erscheinung in der Klassengesellschaft Klassencharakter trägt, dass der bürgerliche Sport dem „Großkapital“ dient. Das war schon immer so, und erst recht im Imperialismus, wo sich die Monopolbourgeoisie durch ihren Staat alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens verstärkt unterwirft. Das zeigt sich daran, dass der Sport in allen imperialistischen Ländern zu einer Quelle riesiger Profite geworden ist, aber auch daran, dass er der ideologischen Beeinflussung, der nationalistischen Propaganda, der Militarisierung und der imperialistischen Aggression dient. Gerade die Lüge vom unpolitischen Sport soll das verbergen.

Als die sozialdemokratischen Führer 1946 verkündeten, eine Arbeitersportbewegung sei nunmehr überflüssig geworden, weil „in einem wirklich demokratischen Staat, kein Anlass zu einer klassenmäßigen Scheidung im Sport vorliegt“ - da war dies nichts anderes als die verhüllte Absichtserklärung, den Sport voll und ganz in den Dienst der Bourgeoisie zu stellen. Die Arbeiterklasse sollte zugleich daran gehindert werden, zu erkennen, welche wichtige Waffe ihre selbständige Organisierung im Sport ist - mit dem Ziel, den Sport ihren Klasseninteressen unterzuordnen, ihn als Waffe für ihren wirtschaftlichen und politischen Kampf zu nutzen, den bürgerlichen Sport zu bekämpfen. Nichts anderes machen die modernen Revisionisten, wenn sie, besonders an die Jugend gewandt, propagieren, „den Sport“ von den Interessen der Bourgeoisie und ihres Staates zu trennen.

Das ist nichts als eine Neuauflage der Theorie vom „klassenneutralen Sport“, die sie mit demselben Ziel ausgraben wie alle anderen Reaktionäre: Um die Massen an den bürgerlichen Sportbetrieb zu fesseln, die Notwendigkeit der selbständigen Organisierung im Sport vergessen zu machen, und sich der Bourgeoisie als diejenigen mit den wirkungsvollsten Konzepten zur Ausrichtung anzudienen. Sie verteidigen sowohl den bürgerlichen Spitzen- als auch den Breitensport. Oder dient der von Zuwendungen der Kapitalisten und ihrem Staat abhängige, die Konkurrenz und Spaltung vertiefende, der politischen Kontrolle reaktionärer Sportfunktionäre unterliegende „Breitensport“ in der BRD der Arbeiterklasse? Und was bedeutet es anderes als die Verteidigung des bürgerlichen Spitzen- und Leistungssports, wenn die DKP fordert, dass verstärkt zentrale und regionale Leistungszentren durch den Bund einzurichten sind, um möglichst allen Hochleistungssportlern ausreichende Trainingsbedingungen zu gewähren, wie es in den „Sportpolitischen Leitsätzen“ heißt? Wem soll das sonst dienen als dem bürgerlichen Sport betrieb in der BRD? Das liegt voll und ganz auf der Linie der „antimonopolistischen Demokratie“ der DKP/SDAJ: Mit der Lüge, der imperialistische Staat könne für die Arbeiterklasse und die Werktätigen „umfunktioniert“ werden - wenn nur die richtigen Leute am Drücker sind - versuchen sie selbst, an der Unterdrückung und Knebelung der Volksmassen teilzuhaben, mit dem Ziel, eine faschistische Diktatur a la Sowjetunion und DDR zu errichten …“

Zur Militarisierung des Sportbetriebs in der DDR heißt es: „Und über den Charakter des „Breitensports“ in der DDR gibt die halbmilitärische Zwangsorganisation „Gesellschaft für Sport und Technik“ Auskunft: Er dient der „Vermittlung militärpolitischer und militärtechnischer Kenntnisse und der unmittelbaren physischen Vorbereitung auf den Wehrdienst.“ Besser kann man die Militarisierung des Sportbetriebs in der DDR nicht charakterisieren! Der Breitensport dient den Kriegsvorbereitungen und dem Militarismus, damit die DDR-Truppen wie 1968 bei ihrem Überfall im Rahmen der Warschauer Pakt-Truppen auf die CSSR jederzeit schlagkräftig sind.

Das ist nichts anderes als bürgerlicher Sportbetrieb auf die Spitze getrieben. Dem bürgerlichen Sportbetrieb in der BRD und der Militarisierung des faschistischen Sportbetriebs in der DDR muss der Kampf angesagt werden, und die DKP/ SDAJ-Revisionisten als Verteidiger des kapitalistischen Sportbetriebs in Ost und West entlarvt und bekämpft werden. Der Kampf um eine demokratische Sportbewegung, um die Wiederaufrichtung der Arbeitersportbewegung muss gegen die modernen Revisionisten von DKP/ SDAJ geführt werden!

„Den Kampf um eine antimonopolistische Demokratie zu führen, heißt für uns Kommunisten auch, den Kampf um die Demokratisierung des Sports in der Bundesrepublik aufzunehmen“, so schreibt die „ZU“ und die SDAJ bläst ins gleiche Horn: „Sport ist ein Grundrecht der Jugend“. Doch was verbirgt sich hinter der „antimonopolistischen Demokratie“ anderes als der Plan, einen Staat zu errichten, wie er heute bereits in der Sowjetunion und der DDR existiert - eine sozialfaschistische Diktatur. Nicht die Verräter am Kommunismus, die Agenturen Breschnews, die DKP/ SDAJ, stehen heute in der Tradition der revolutionären Arbeiter- und Volkssportbewegung. Es ist an uns, das Banner der revolutionären Arbeitersportbewegung heute gegen die modernen Revisionisten wieder zu erheben …!“

Im Artikel „DFB Boss - Faschistenfreund“ wird ausgeführt:"
Unter der Schlagzeile „Zeit der Magenkrämpfe wegen der WM 78 für Neuberger vorbei“, berichtete die FAZ über die Vorbereitungen zu den Fußballweltmeisterschaften 1978 in Argentinien. DFB-Präsident Neuberger, der von seinen ersten Besuchen aus Rio de la Plata zurückkehrte, informierte die Frankfurter Presse unter dem Motto: „Argentinien ist auf dem besten Weg, eine gute Fußball-Weltmeisterschaft auszurichten“. Was macht den Sportreaktionär Neuberger so zufrieden und warum sind seine Magenkrämpfe vorbei? Die Wende in der Vorbereitung wurde nach Meinung Neubergers nach dem Sturz der Staatspräsidentin Isabel Peron eingeleitet, sprich: Durch die Errichtung der faschistischen Militärjunta. Eine Kommission dieser Junta übernimmt direkt die Verantwortung für Finanzierung, Organisation und Sicherheit.

Die Zeitpläne für die Umbauten und Neubauten der Stadien würden mit gesteigertem Tempo vorangetrieben und das nach dem Sturz von Isabel Peron erlassene Streikverbot verschaffe zusätzliche Garantien. Und in der Tat laufen die Vorbereitungen für die WM 78 in vollem Gange. Bei den sportlichen Ereignissen in Argentinien wird bereits jetzt der Bürgerkrieg geprobt und eingespielt, wie die faschistische argentinische Militärjunta die Spiele sicherzustellen glaubt: Bei einem Autorennen wurden 6 mit schweren und leichten Maschinengewehren und -pistolen ausgerüstete Polizei- und Armeeketten um die Rennstrecke gezogen, wie freudig der ADAC-Funktionär Hanstein vor der bundesdeutschen Fernsehkamera zu berichten wusste. Mehr Maschinenpistolen als Kugelschreiber seien an der Rennstrecke gewesen, um angeblich das Stadion vor Anschlägen der Guerilleros zu schützen.

Mögen Reaktionäre wie Neuberger oder Hanstein der Überzeugung sein, „dass nach menschlichem Ermessen kaum noch etwas schief gehen könne“ (FR) in der Vorbereitung der WM 78 durch die argentinischen Faschisten - die internationale Sporteinheit, die sich gegen Faschismus und Krieg richtet, unterstützt die Kämpfe der argentinischen Volksmassen und ihrer marxistisch-leninistischen Partei. Das Händeschütteln der Sportreaktionäre in aller Welt kann und wird die internationale Solidarität nicht verhindern können.“

Berichtet wird vom AKW Brokdorf (vgl. 19.2.1977), vorgestellt der Film von Nina Gladitz "Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv!" zum AKW Wyhl.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 2, Köln Feb. 1977

März 1977:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 3 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Feb. 1977, Apr. 1977) mit einem Titelbild sowie einem Artikel zum AKW Brokdorf (vgl. 19.2.19777) heraus. Berichtet wird über die UNESCO Konferenz für Schulsport und Jugendsport (vgl. 5.2.1976) und auch über AKWs in der Sowjetunion (SU).

Aus Berlin wird berichtet vom Volkslauf des ASV (vgl. 23.1.1977).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, Köln März 1977

09.03.1977:
Laut KJVD (vgl. Mai 1977), trifft eine chinesische Volleyballmannschaft aus China in Deutschland ein. Der Leiter der Delegation soll gesagt haben: „Wir sind nach Deutschland gekommen, um von der deutschen Arbeiterklasse zu lernen.“
„Eine Delegation des Werner Seelenbinder-Sportfestkomitees, an der auch Genossen der KPD und des KJVD teilnahmen, begrüßten die chinesischen Sportler. Wolfgang Waitz vom Vorstand des Sportfestkomitees berichtete über die Ziele des Werner-Seelenbinder-Sportfestes, die Unterstützung des Kampfes der Völker im südlichen Afrika, internationale Solidarität und Völkerfreundschaft. Er betonte, dass die Volksrepublik China auch für die deutschen Sportler ein Vorbild ist, dass die deutschen Sportler nach dem Prinzip „Freundschaft an die erste, Wettkampf an die zweite Stelle“ folgen. Das Sportfestkomitee überreichte den chinesischen Volleyballern Aufruf und Programm des Sportfestes und die Lebensgeschichte des kommunistischen Arbeitersportlers Werner Seelenbinder. Die chinesischen Sportler wünschten den deutschen Sportlern viel Erfolg. Sie überreichten dem Sportfestkomitee chinesische Volleyballabzeichen, die später bei der Siegerehrung im Volleyballturnier den Sportlern überreicht wurden. Aufnahme der Volksrepublik China in alle internationalen Sportverbände.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 5, Köln Mai 1977, S. 12.

19.03.1977:
Laut KJVD soll vom 19.-20.3, in Dortmund ein KJVD-Sportfest stattfinden:"
Im Anschluss an das KJVD-Sportfest am 20.3. in Dortmund führt das ZK des KJVD ein Treffen alter Genossen und Freunde des Arbeitersports durch. Herzlich eingeladen sind vor allem diejenigen Freunde und Genossen, die in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sich dem Arbeitersport anschlössen und wie der Genosse Werner Seelenbinder gemeinsam mit der KPD gegen den Hitlerfaschismus kämpften. Das Treffen soll mit dazu beitragen, die Erfahrungen des Arbeitersports zusammenzufassen, damit die besten Traditionen der Sportbewegung auch heute in Deutschland wieder lebendig werden. Weiterhin soll darüber beraten werden, wie sich die alten Genossen auch in diesem Jahr an dem WERNER SEELENBINDER-SPORTFEST in Frankfurt beteiligen können, denn ihre tatkräftige Unterstützung ist eine wichtige Hilfe für ein erfolgreiches Gelingen.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, Köln März 1977, S. 4

20.03.1977:
Der KJVD (vgl. Apr. 1977) berichtet:"
Sportfest des ASV Solidarität in Westberlin!

Der ASV Solidarität in Westberlin führte am 20. März ein Sportfest durch, zu dem er in seiner Einladung schreibt: Viele Sportler wenden sich von diesem bankrotten Hochleistungssport ab und suchen nach Alternativen. Wir sagen ihnen: sie können eine besondere Ermutigung erfahren durch den Wiederaufbau des Arbeitersports in unserem Land und durch das großartige Beispiel der Länder der Dritten Welt. Diese schließen sich auch im Sport immer mehr zusammen und machen sich unabhängiger von Unterdrückung und den Einmischungsversuchen besonders der beiden Supermächte. Im vergangenen Jahr nahmen trotz Verbot durch den Internationalen Schwimmverband über 30 Länder der Dritten Welt an einem Schwimmsportfest in der VR China teil.

In Lagos, Nigeria, trafen sich Tischtennissportler aus Lateinamerika, Afrika und Asien. Wie stark ihre Einheit inzwischen geworden ist, zeigt der mutige Boykott der afrikanischen Staaten in Montreal. Gleichzeitig arbeiten die Länder der Dritten Welt eine neue internationale Sportordnung aus mit dem Ziel, die Vorherrschaft vor allem der Supermächte im Sport endlich zu beseitigen. Noch meinen viele aktive Sportler bei uns, dass unter dem Prinzip: Erst Freundschaft - Dann Wettkampf! keine Leistung möglich ist. In der VR China tauschen die Sportler vor allen Wettkämpfen ihre Erfahrungen aus. Dabei bemühen sie sich, den Gegner nicht mit Geheim tricks zu schlagen, sondern im sportlichen Kampf ihr Bestes zu geben.

Die Amateurfußballmannschaft der BRD konnte sich davon überzeugen: so lehnte die chinesische Mannschaft einen ihr zugesprochenen Elfmeter ab, weil sie ihn für eine falsche Entscheidung hielt. Sie wollte, dass im Spielergebnis das tatsächliche Können der Mannschaften zum Ausdruck kommen sollte. Gerade die VR China bemüht sich so, das Prinzip: Erst Freundschaft - Dann Wettkampf! besonders bei internationalen Wettkämpfen zu propagieren, um den Zusammenhalt der Völker zu stärken. Wir Arbeitersportler im ASV-Solidarität stehen fest an der Seite der Dritten Welt, wir begrüßen die eindeutig politische Zielsetzung ihres Sports. An dem Sportfest des ASV Solidarität nahmen über 150 Sportler teil. Neben Sportlern des ASV beteiligten sich auch Fußballmannschaften des FC Grenzstraße, der FC Pilsator (Werktätige aus einer Sternwarte), der „Fabrik für Kultur, Sport und Handwerk“ und des Jugendzentrums Nauener Platz, sowie Volleyballmannschaften der „Fabrik für Kultur, Sport und Handwerk“ und Sportler aus dem „Familien- und Freizeitprogramm des Senats“.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 4, Köln Apr. 1977, S. 28

April 1977:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 4 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. März 1977, Mai 1977) heraus und berichtet aus Berlin vom ASV (vgl. 17.2.1977, 20.3.1977) sowie vom AKW Grohnde (vgl. 19.3.1977) und aus Wyhl (vgl. 14.3.1977).

Zum kommenden Sportfest in Frankfurt Hoechst (vgl. 8.4.1977) heißt es:"
Wenn sich in den Ostertagen in Frankfurt Hoechst deutsche und ausländische, junge und alte, ehemalige und auch heute noch aktive Sportler und Arbeitersportler versammeln, dann ist der Ruf der Abschlussveranstaltung des Sportfestes 1976 in Köln Wirklichkeit geworden: VORWÄRTS ZUM 2. WERNER SEELENBINDER-SPORTFEST!
AUSTRAGUNGSORT: Frankfurt/Hoechst Sportanlage Bikuz

In den letzten Wochen und Tagen hat es zahlreiche sportliche Aktivitäten zur Vorbereitung auf das SPORTFEST DER INTERNATIONALEN SOLIDARITÄT UND VÖLKERFREUNDSCHAFT - ERST FREUNDSCHAFT, DANN WETTKAMPF! gegeben. Es ist eine Bewegung in Gang gesetzt worden über die Ziele und Aufgaben der internationalen Sportbewegung und der Arbeitersportbewegung zu diskutieren und in Wettkämpfen des proletarischen Massensports zu praktizieren. So haben in zahlreichen Städten wie Düsseldorf, Hannover Dortmund, Münster, Bremen, Hamburg, Mainz und Mannheim Sportaktivitäten des KJVD stattgefunden. Der ASV Solidarität aus Westberlin hat erfolgreich sein Vorbereitungssportfest abgeschlossen. In zahlreichen Sportvereinen, Jugendzentren, in Betrieben und Schulen ist über das Sportfest diskutiert worden und zahlreiche ausländische Freunde des Arbeitersportes haben sich für das Werner Seelenbinder-Sportfest interessiert. Die Plakate des Werner Seelenbinder-Sportfest-Komitees e.V. und auch die Plakate des KJVD, die Flugblätter und Kundgebungen haben vielen Menschen gezeigt, dass es in Deutschland wieder Sportler gibt, die an der Tradition des Arbeitersports anknüpfen, um auch heute wieder eine Arbeitersportbewegung aufzubauen, die sich für den Zusammenschluss der Sportler der Welt für ihre gemeinsame Sache einsetzt.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 4, Köln Apr. 1977

08.04.1977:
In Frankfurt will das, u.a. vom KJVD der KPD unterstützte Werner-Seelenbinder-Sportfestkomitee e.V. mit seinem zweiten bundesweiten Sportfest (vgl. 16.4.1976, 10.4.1977) beginnen. Vorgesehen ist:

Freitag, 8. April:
Eintreffen der Busse, Ankunft der Sportler (die Teilnehmer aus den verschiedenen Regionen werden gebeten, ihre Abfahrtszeiten entsprechend einzurichten!) Eröffnungsveranstaltung, Begrüßung der Teilnehmer Eröffnungsrede des Sportfest-Komitees. Filmvorführung.

Samstag, 9. April:
Einteilung und Einweisung der Mannschaften, Einquartierung, Begrüßung der Sportler auf dem Sportgelände Demonstration durch Frankfurt-Hoechst Wettkämpfe: Fußball, Handball, Volleyball, Leichtathletik, Tischtennis, Ringen, Judo/Karate, Mittagessen auf dem Sportplatz.

Sportforum
Sport und Klassenkämpfe in Frankfurt, Diskussion über das Prinzip „Erst Freundschaft - dann Wettkampf!“ Männer- und Frauensport, Emanzipation der Frau im Sport, Die Bedeutung des Kampfsports für die Arbeitersportbewegung

Sonntag, 10. April:
Volkslauf (Startgebühr 2,- DM für die materielle Unterstützung des Kampfes des Volkes von Zimbabwe und seine Organisation, die ZANU) Fortsetzung der Wettkämpfe, Schwimmwettkämpfe, Endspiele, Abschlussveranstaltung mit Siegerehrung und Kultur-Programm.

Der KJVD berichtet:„
900 Sportler beim 2. Werner-Seelenbinder-Sportfest. Die kältesten Ostertage seit 15 Jahren hatten die Zeitungen angekündigt. Aber die etwa 900 Teilnehmer des 2. Werner-Seelenbinder-Sportfestes - mehr als im vergangenen Jahr - waren fest entschlossen, dem eisigen Wind zu trotzen, der zeitweise durch die Sportanlagen des Hoechster Stadtparks pfiff, und auch die Übernachtungen eines Großteils der Teilnehmer im eigens eingerichteten Zeltlager am Main in Offenbach nicht gerade zu einem Ferienvergnügen machte.

20 Fußballmannschaften spielten am ersten und zweiten Wettkampftag um den Werner-Seelenbinder-Pokal. Leichtathletik-Riegen traten im Vierkampf an (100-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen bzw. Schlagballweitwurf, 2000- bzw. 1000-Meter-Lauf). Im Hoechster „Bildungs- und Kulturzentrum“ kämpften Tischtennis-, Volleyball- und Handballer ab Samstagmittag. Neu hinzugekommen waren in diesem Jahr die Schwimmwettkämpfe. Auch in diesem Jahr wieder die üblichen Versuche der Behinderung, Unterdrückung und Sabotage durch den Staatsapparat. Die Sportanlagen wurden nach langem Hinhalten nur mit vielerlei Auflagen vergeben, unter anderem sollten „politische Kundgebungen“ verboten werden. Die Route der Sportfest-Demonstration wurde willkürlich verändert. Die bereits zugesagte Schwimmhalle wurde wieder entzogen, die Schwimmwettbewerbe auf zwei Bahnen beschränkt usw. Dies alles konnte nicht verhindern, dass das Sportfest den geplanten Verlauf nahm. Gerade auch in den sportlichen Aktivitäten taten sich die ausländischen Freunde und Genossen besonders hervor …“

Das Sportfest wurde zu einem der „internationalen Solidarität und der Völkerfreundschaft“.

„Afrikanischen Freunde aus Zimbabwe und Azania. Mitglieder der Delegationen der Befreiungsbewegungen ZANU und PAC bildeten zusammen mit deutschen Sportsfreunden eine Fußballmannschaft. Andere beteiligten sich an den Tischtennis-Ausscheidungen. Von besonderer Bedeutung für das Gelingen des Sportfestes waren auch ihre Hinweise dafür, wie das Prinzip der Freundschaft, der internationalen Solidarität und Völkerfreundschaft im Sport noch besser verwirklicht werden kann durch den gegenseitigen Kontakt und Erfahrungsaustausch vor, während und nach den Wettkämpfen Im Zentrum der Volleyballausscheidungen standen die Genossen des Iranischen Studentenvereins Mainz, Mitglied der CIS. Sie stellten die Siegermannschaften im Volleyball-Turnier der Männer und in der gemischten Mannschaft.

Auf der Abschlussveranstaltung richteten sie das Wort an die Teilnehmer und erklärten, welche große Bedeutung die internationale Solidarität und damit auch das Sportfest im Zusammenschluss der Völker gegen Imperialismus und Faschismus hat. Während der Siegerehrung trugen sie ein Lied aus dem Kampf des iranischen Volkes vor. Weiterhin nahmen Freunde aus Uganda, den Niederlanden, der Türkei, aus Palästina und aus Schweden an den Wettkämpfen teil und belegten zum Teil vordere Plätze bei den Schwimmwettkämpfen und im Tischtennis. Außerdem trugen sie zum Gelingen der Vorführungen der Kampfsportarten bei. Auch die begeisterte Durchführung des Volkslaufes mit seinen … Teilnehmern zeigte, dass das Sportfest tatsächlich vom Geist der internationalen, antiimperialistischen Solidarität getragen war. In den verschiedenen Durchgängen (1OO m für Kinder, 1000 und 200 m für Frauen, 1000, 3000 und 5000 m für Männer) wurden die Fahnen der PAC und ZANU vom jeweiligen Spitzenläufer vorangetragen, immer wieder wurden die Läufer mit dem Ruf „Azania, Namibia, Zimbabwe- Sieg im Volkskrieg“ angefeuert. Mehr als 1100 Mark konnten den afrikanischen Befreiungsbewegungen aus den Startgeldern des Volkslaufes - 2 Mark pro Läufer übergeben werden.

Der ZANU-Vertreter führte u. a. aus: „Gemäß der Rassenideologie gibt es keinen Sportbereich, in dem die verschiedenen Gruppen nicht ihre eigenen rein rassistischen Mannschaften haben … Wir haben sogar vier „National-Mannschaften“ … Südafrika ist heute eine Festung des Imperialismus. Viele Länder in Afrika und in der Dritten Welt haben Resolutionen verfasst, dass Südafrika die Teilnahme an internationalen Sportveranstaltungen verweigert wird; andernfalls werden die jeweiligen Spiele boykottiert. Der Imperialismus aber bevorzugt, dass ein Staat Südafrika an den Spielen teilnimmt, weil bei ihnen Wirtschaftsreserven vor Menschenrechten kommen und die Staaten, die dieses unmenschliche politische System bekämpfen, nicht daran teilnehmen. Die Völker der Dritten Welt werden ihre ganze Kraft einsetzen und der Notwendigkeit des Kampfes für ihre ökonomische und politische Unabhängigkeit und Selbstbestimmung an allen Fronten, zum Beispiel im bewaffneten Kampf, in der Diplomatie und im internationalen Sport Ausdruck verleihen … wir, die ZANU halten diesen Widerstand für richtig … Der Kampf des Volkes von Zimbabwe ist ein untrennbarer Bestandteil des Kampfes der Völker der Dritten Welt gegen Kolonialismus, Imperialismus und Hegemoniebestrebungen der beiden Supermächte USA und Sowjetunion- für nationale Unabhängigkeit und Selbstbestimmung …“

Die Rote Sportfront wieder aufgebaut.

„Ein gutes Beispiel für die Verwirklichung des Leitmottos des Sportfestes gab auch die Fußball-Mannschaft des Jugendzentrums Putte/Westberlin. Sie ist im Kampf gegen die Zerstörung des Jugendzentrums durch den Westberliner Senat im Jahre 1974 entstanden. In ihr sind deutsche und türkische Kollegen zu einem fest zusammengeschlossenen Kollektiv vereint, das auf dem Sportfest durch seinen kämpferischen Einsatz beeindruckte. Gerade für das Fußball-Turnier konnte das Werner-Seelenbinder-Sportfest-Komitee eine Anzahl neuer Mannschaften gegenüber dem Vorjahr gewinnen. Neben der Putte-Mannschaft Westberlin kamen Mannschaften des Jugendzentrums Stuttgart-Hallschlag und aus dem Jugendzentrum Freiburg, die später auch die Sieger-Elf stellte. Im Handball blieb der Werner-Seelenbinder-Pokal in der Hand des Vorjahressiegers, einer Mannschaft von KJVD/KPD/KSV Bremen. Für die Hebung des sportlichen Niveaus, aber auch für den Erfahrungsaustausch über die Wiederbelebung des Arbeitersportes war die Teilnahme des Arbeitersportvereins Solidarität Westberlin ein großer Gewinn für den Verlauf des Sportfestes. Er trat mit einer Leichtathletik-, einer Volleyball-, einer Handball- und einer Fußballmannschaft an und beteiligte sich an weiteren Disziplinen.

Er hat sich schon heute zu einem festen Stützpunkt des revolutionären Arbeitersports entwickelt, dessen Arbeit als Richtschnur im Kampf für einen Sport gegen die Zerrüttung der Arbeitskraft, für den Erhalt und die Stählung der Gesundheit und die Wehrhaftmachtung für den Klassenkampf dient. Die Fortschritte, die er seit dem vorigen Jahr gemacht hat, zeigten den Teilnehmern, dass ernsthaftes, ausdauerndes und regelmäßiges Training notwendig ist, wenn die Arbeitersportler ernsthaft die Aufgabe anpacken wollen, die sich ihnen heute stellt: In den bürgerlichen Sportvereinen den Kampf um die Millionen Sportler zu führen, die im Deutschen Sportbund organisiert sind.

Die sportliche Leistung verbessern.

„Die können nur dann wirklich und dauerhaft den Fängen der reaktionären DSB-Führung entrissen werden und den Arbeitersport als wirkliche Alternative zum bürgerlichen Sportbetrieb erkennen, wenn die Arbeitersportler darum kämpfen, Leistungen zu entwickeln, die sich nicht nur mit dem bürgerlichen Sport messen können, sondern sie in der Verwirklichung des Prinzips „Freundschaft an erster, Wettkampf an zweiter Stelle“ auch übertreffen. Auch dies bedeutet, dem Ruf zu folgen, der auch in diesem Jahr immer wieder in den Sportanlagen ertönte: „Vorwärts im Geiste Werner Seelenbinders! Sein Kampf unser Vorbild!“ …

Er hat sich schon heute zu einem festen Stützpunkt des revolutionären Arbeitersports entwickelt, dessen Arbeit als Richtschnur im Kampf für einen Sport gegen die Zerrüttung der Arbeitskraft, für den Erhalt und die Stählung der Gesundheit und die Wehrhaftmachtung für den Klassenkampf dient. Die Fortschritte, die er seit dem vorigen Jahr gemacht hat, zeigten den Teilnehmern, dass ernsthaftes, ausdauerndes und regelmäßiges Training notwendig ist, wenn die Arbeitersportler ernsthaft die Aufgabe anpacken wollen, die sich ihnen heute stellt: In den bürgerlichen Sportvereinen den Kampf um die Millionen Sportler zu führen, die im Deutschen Sportbund organisiert sind … Dies war eine der wesentlichen Lehren des diesjährigen Sportfestes …“

Im Komitee ist, laut KPD (vgl. 9.2.1977), u.a. die 70jährige Freia Heinrich aus Köln.

Vorbereitet wurde das Sportfest u.a. in:
- NRW durch die OL Dortmund des KJVD (vgl. 17.3.1977, 27.3.1977).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 3, 5 und 6, Köln März 1977, Mai 1977 bzw. Juni 1977, S. 4, S. 10 bzw. S. 16; KJVD-OL Dortmund:Kommt alle zum Sportfest des KJVD am 27.3. in Hörde!,Dortmund 17.3.1977,S.1;Rote Fahne Nr.6,Köln 9.2.1977;Werner-Seelenbinder-Sportfestkomitee e.V.: Sportfest der internationalen Solidarität und Völkerfreundschaft,Münster o.J. (1977),S.2

09.04.1977:
Laut KJVD fanden am 9. April während des „2. Werner-Seelenbinder Sportfestes“ auch einige Diskussionsforen statt.

U. a. heißt es dazu: „Über 450 Sportler und Sportinteressierte beteiligten sich lebhaft an den 4 Diskussionsforen, die am Ostersamstag- Abend durchgeführt wurden. Die Themen waren: „Erst Freundschaft - dann Wettkampf!“ „Frauenemanzipation und Sport“, „Kampfsport“ und „Die Entstehung des Sports“, wo, anhand eines Diavortrages über die Geschichte des Sports der Klassencharakter des Sports in allen Gesellschaften diskutiert wurde …

„Im Forum „ERST FREUNDSCHAFT- DANN WETTKAMPF“, zeigten sich besonders diejenigen Sportler, die bisher noch nicht nach diesem Prinzip Sport getrieben hatten, begeistert darüber, dass in den sportlichen Aktivitäten die Solidarität, Kollektivität, das gemeinsame voneinander lernen, der sportliche und politische Zusammenschluss, die Freundschaft der Sportler untereinander, an der ersten Stelle stand, Zwar gäbe es auf dem Sportfest selbst auch noch Mängel darin, dieses Prinzip richtig zu verwirklichen. Aber der sportliche Wettkampf wurde auf eine andere Grundlage gestellt als im bürgerlichen Sportbetrieb, wo oft genug gnadenloses Foulspiel, gnadenloser Konkurrenzkampf, Spaltung und der Sieg um jeden Preis an erster Stelle stehen …

Im Forum „FRAUENEMANZIPATION UND SPORT“ wurde besonders darüber diskutiert, wie sich Frauen auch im Sport zusammenschließen können, gemeinsam mit den Männern, um der besonderen Unterdrückung der Frau, wie sie in der bürgerlichen Gesellschaft besteht, entgegenzutreten. Besonders wurde die Frage diskutiert: Wie kann man „die Gleichberechtigung erkämpfen“? Es wurde herausgearbeitet, dass sich besonders die Frauen selbst zusammenschließen müssen, und dabei besonders auch von den Männern unterstützt werden müssen. Sie sollten eigene Mannschaften bilden, die den ungleichen Bedingungen zwischen Männern und Frauen besser Rechnung trägen können als „gemischte“ Mannschaften. Auch die Frauen müssen ihre sportlichen Fähigkeiten in den Dienst der Befreiung der Frau stellen und durch ihr Beispiel und durch ihren Einsatz auch das sportliche Niveau des Frauensports heben. Als vorbildlich wurde auch hier die VR China bezeichnet, wo der Frauensport bereits ein sehr hohes Niveau hat …

IM FORUM „KAMPFSPORT“ wurde: insbesondere darüber diskutiert, wie z. B. Kung Fu, Teak- Kwon- Do und auch Karate nicht länger dafür ausgenutzt werden, den Individualismus, die unverletzlichen Supermänner und Schläger zu propagieren …

Es wurde festgehalten, dass der Kampfsport dann eine nützliche Rolle Spielt, wenn er nicht darauf aus ist, darauf aus ist, den Gegner zu ruinieren, sondern wenn auch die Kampfsportler ihre sportlichen Fähigkeiten in den Dienst des gemeinsamen Kampfes der Kollegen stellen …“

Zu dem angekündigten Sportprogramm für Kinder heißt es später:
„Ungefähr 30 Kinder waren nach Frankfurt gekommen, um am Werner-Seelenbinder-Sportfest teilzunehmen. Fußball, Volkslauf und Ringen - das waren die Sportarten, bei denen die Kinder nach dem Prinzip „Erst Freundschaft - dann Wettkampf" mitkämpfen konnten. Für viele Kinder waren diese Richtlinien im Arbeitersport neu, denn in den Sportvereinen und in der Schule wird etwas ganz anderes erzählt. Dort kommt es darauf an, Sportleistungen zu bringen, ohne auf die anderen Rücksicht zu nehmen. In den Knabenmannschaften der bürgerlichen Vereine konkurrieren die Kinder untereinander, um ja zum Spiel zugelassen zu werden. Und immer werden die kapitalistischen Profi-Sportler als Vorbild hingestellt. Dabei treiben diese Leute nur deshalb Sport, um damit Geld zu verdienen, und nicht, um die Gesundheit aufrechtzuerhalten, und sich auch so gegen Unterdrückung in Schule und Betrieb zu wappnen.

Es begann mit dem Fußballspiel am Sonnabend. Nachdem die Mannschaften eingeteilt waren, gingen wir auf den Platz im Hoechster Stadtpark. Nachdem eine Mannschaft schon 3:1 in Führung lag, wollte ihr Torwart nicht mehr mitspielen. Er beschwerte sich. dass alle Kinder nur im Sturm spielen wollen und keiner mehr in der Verteidigung war. Ein Betreuer fragte, wieso denn das eine Mädchen, das doch Verteidiger war, am Spielfeldrand stehe. Darauf antworteten einige: „Da stört sie keinen!" Das wurde kritisiert. Mädchen können nur deshalb nicht gut Fußball spielen, weil man sie nie lässt. Man muss den Mädchen eine Hilfe geben, damit auch sie am Fußballspiel teilnehmen können. Außerdem stellte sich die Mannschaft um.

Die guten Spieler, die auch teilweise im Verein waren, schlugen vor, nach hinten zu gehen und die schwächeren zusammen mit einem guten Spieler gehen nach vorne. Das war eine gute Entscheidung, denn das Spiel zwischen den beiden Mannschaften wurde ausgeglichener und besser. Wir lernten, dass die gegenseitige Hilfe zwischen den besseren und den schlechteren wichtig ist, um gut spielen zu können. Und es kommt nicht nur auf die Leistung einiger guter Spieler an, sondern darauf, dass eine Mannschaft in gemeinsamer Anstrengung ihre Leistung verbessert!. Es gab noch eine weitere Unterbrechung, weil ein Junge einen anderen schlug. Ihm war vorgeworfen worden, er wolle alles alleine machen: Anstoß, Abwurf, Freistöße usw. Das fanden fast alle Kinder richtig. Wie soll man in einer Mannschaft spielen, wenn einer immer eine Extrawurst haben will? Das zweite Spiel wurde dann viel fairer und endete unentschieden 1:1.

Am Sonntag nahmen die Kinder am Volkslauf teil, der für die Kinder über 500 m ging. Einige Kinder machten auch noch beim 1000-m-Lauf der Erwachsenen mit und einer lief sogar 5000 m. Das machte allen viel Spaß und zeigte, dass die Kinder eine große Ausdauer besitzen. Sie meinten: Im nächsten Jahr sollte unbedingt für die Kinder auch eine 1000-m-Laufstrecke eingerichtet werden! Am Nachmittag sahen wir uns die Vorführungen der Kampfsportler an und durften beim Ringen auch selbst auf die Matte. Ringen ist ein Kampfsport, bei dem man miteinander die Kräfte messen kann. Alle waren davon begeistert und möchten im nächste« Jahr auch ein eigenes Ringerturnier machen. ERST FREUNDSCHAFT - DANN WETTKAMPF! VORWÄRTS ZUM 3. WERNER-SEELENBLNDER-SPORTFEST!
Q: Kämpfende Jugend Nr. 2, und 5, Köln Feb. 1977 bzw. Mai 1977, S. 4 bzw. S. 14 und 34.

Mai 1977:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 5 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Apr. 1977, Juni 1977) heraus. Berichtet wird von der chinesischen Volleyballmannschaft in der BRD (vgl. 9.3.1977). Es sollen nun bereits die Vorbereitungen für das „3. Werner-Seelenbinder Sportfest“ stattfinden. Dazu heißt es u. a.: „Dabei kommt es besonders darauf an, dass Sportler, die am Sportfest teilgenommen haben, ihre Erfahrungen und die Diskussionen vom Sportfest in ihre Vereine tragen. Wichtig ist es auch, dass uns die Sportler von ihren Erfahrungen berichten, dass sie ihre Meinung zu sportlichen Ereignissen an uns geben … Zur Vorbereitung des 3. Werner- Seelen-Binder-Sportfestes werden wir Anfang Juli eine Mitgliederversammlung durchführen ihren, auf der wir den Leitgedanken und den Ort des nächsten Sportfestes festlegen und auch noch einmal die Erfahrungen des Sportfestes in Frankfurt einschätzen und die Lehren für 1978 ziehen. Das Sportfestkomitee arbeitet auch nach dem Sportfest weiter …“

Weiter heißt es: „Der Einladung des- Werner Seelenbinder-Sportfestkomitees war eine ganze Reihe von Musikgruppen gefolgt. Die Veranstaltungen bestanden zu einem großen Teil aus Beiträgen dieser Gruppen. Auch zwischen den Wettkämpfen gab es musikalisch verkürzte Pausen. An erster Stelle ist hier der Musikzug der KPD aus Westberlin „Rotes Signal“ zu nennen, der das Sportfest auf all seinen Wegen begleitete. Zwei Musikgruppen des KJVD, eine aus Westberlin und „Georgi Dimitroff“ aus Braunschweig, hatten sich mit einem besonderen Programm auf das Sportfest vorbereitet. Die Westberliner Genossen trugen Lieder der demokratischen und revolutionären Bewegung in Deutschland vom Bauernkrieg bis zur bürgerlichen Revolution 1848 vor. Dies sind wirklich Volkslieder; sie stehen in krassem Gegensatz zu dem, was uns die Bourgeoisie als Volkslieder vorsetzt, in Wirklichkeit aber von irgendwelchen Komponisten zur Benebelung des Volkes produziert wurde.

Besonderen Applaus bekam auch die Gruppe „1. Mai Ho Chi Minh“ aus München, die mit ihren Liedern der internationalen Arbeiterbewegung schon bei vielen Anwesenden bekannt war. Zwischen den Wettkämpfen traten unter anderem Freunde aus Hildesheim mit Liedern gegen die Atomkraftwerke auf.-Für die Abschlussveranstaltung hatte die Gruppe „Georgi Dimitroff“ aus Braunschweig eine Sammlung von Liedern der internationalen antifaschistischen und revolutionären Bewegung vorbereitet, Schlaglichter auf den Kampf der Volksmassen von der frühen Arbeiterbewegung, wie zum Beispiel das Lied „Casey Jones“ aus den USA über den Kampf gegen den Faschismus in Italien, Deutschland und Spanien, bis hin zu Liedern der antiimperialistischen Bewegung in Indochina und Afrika.

Magnus Reitschuster von der Vereinigung Sozialistischer Kulturschaffender aus München, der schon beim letzten Sportfest mit seinen Liedern in bayrischer Mundart die Zuschauer begeisterte, war auch diesmal wieder dabei. Sehr schade war es, dass eine Band der VSK aus Stuttgart, die extra anreiste, um mit Tanzmusik für einen lockeren Ausklang des Sportfestes zu sorgen, nicht mehr zum Auftritt kam, weil schon viele mit den Bussen abfahren mussten. Die vielfältigen kulturellen Beiträge, wozu auch ein Film über die Arbeiterspartakiade 1925 und ein Dia-Serie über die Geschichte des Sports gehörte, waren eine gute Ergänzung des sportlichen Programms und der politischen Beiträge. Sie trugen nicht unwesentlich zum Gelingen des Sportfestes bei.“

Es erscheint auch der Artikel "Vor 25 Jahren: Philipp Müller von Adenauer-Polizei ermordet". Nachgedruckt wird dieser Artikel u.a. in NRW (vgl. 14.5.1977).
Q: KJVD-RK NRW:Vor 25 Jahren: Philipp Müller von Adenauer-Polizei ermordet,Dortmund 14.5.1977,S.1; Kämpfende Jugend Nr. 5, Köln Mai 1977

Juni 1977:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 6 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Mai 1977, Juli 1977) heraus. Es erscheint der Artikel:„
Rocky-Zelluloid-Hymne auf die Carter-Ära

Innerhalb weniger Wochen spielte der USA-Film „Rocky“ Millionensummen ein. Ausgestattet mit -zig „Oscars“, ist er jetzt auch bei uns zum Siegeszug angetreten. Im Programmheft liest man dazu, er sei eine „Zelluloid-Hymne auf den Optimismus der beginnenden Carter-Ära“, und der Drehbuchautor und Hauptdarsteller Sylvester Stallone erklärt: „Die Zeit war wieder reif für solch eine Spritze.“

Was wird da gespritzt? Der Film schildert die Geschichte eines drittklassigen Boxers, der trotz aller Rückschläge seinen Optimismus nicht verliert und dafür vom Schicksal belohnt wird. Der ungeschlagene farbige Boxweltmeister Apollo will aus Anlass des 200-jährigen Jubiläums der USA einem unbekannten Talent eine Chance geben, das gegen ihn antreten soll. Die Wahl fällt auf Rocky, der nach hartem Training zwar nicht gewinnt, aber 15 Runden durchsteht und damit bewiesen hat, dass der „amerikanische Traum“, das Märchen von den „unbegrenzten Möglichkeiten“ doch noch Wirklichkeit ist, wenn man sie nur beim Schöpfe zu packen versteht, wenn man tüchtig und fleißig ist und fest genug daran glaubt. Das Ganze ist mit viel Schmalz geölt

Dieser Film ist anders als die in der vergangenen Zeit in den USA produzierten. „Einer flog übers Kuckucksnest“ und „Taxi Driver“ waren ein Spiegelbild des Niedergangs des US-Imperialismus, der sein Ansehen unter den Völkern der Welt verspielt hatte, dessen Verbrechen vor der Welt entlarvt sind, der im inneren brutalisiert und entmenschlicht ist, der 6 Millionen Arbeitslose produziert hat und in dessen Städten täglich Menschen verhungern.

Dagegen setzt die US-Imperialistische Kultur-Industrie jetzt die Droge „Rocky“. Sie soll ihre Wirkung vor allem auch dadurch erhalten, dass Sylvester Stallone als lebendiger Beweis für die Wahrhaftigkeit der Geschichte herumläuft: Er hat mit Drehbuch und Hauptrolle den Sprung aus den Tiefen des brotlosen Gelegenheitsschreibers und Schmierenkomödianten geschafft. Aber der Film kann seine Herkunft nicht verleugnen: Die süßliche Harmonie der Kitsch-Story ist deutlicher Ausdruck ihrer Verlogenheit, die noch durch einen schrillen Misston unterstrichen wird: Mit der affig-eitlen Figur des Box-Champions Apollo nimmt die US-Bourgeoisie gehässige Rache an Muhammed Ali, der sich trotz aller Geschäfte mit ihr nie zum Hampelmann des US-Imperialismus hat machen ließ.“

In der Ausgabe werden auch die Reden eines Mitglieds der ZANU und der PAC veröffentlicht, die „dem Werner-Seelenbinder-Sportfestkomitee und allen Genossen und Freunden Dank aussprechen, die dieses Sportfest (gemeint war das 2. Werner-Seelenbinder Sportfest in Frankfurt, d. Vf.) für Euch und zur Unterstützung unseres bewaffneten Kampfes organisiert haben. Dieses Sportfest ist ein Beweis zur Unterstützung der Völker der Dritten Welt, insbesondere der kämpfenden Massen von Zimbabwe bei unserem Kampf gegen Kolonialismus, Imperialismus und den Vorherrschaftsbestrebungen der beiden Supermächte USA und Sowjetunion für vollständige nationale Unabhängigkeit. Er ist ein Beweis des Bewusstseins der Völker gegen Missbrauch des Sports zu kämpfen und ihn selbst in die Hand zu nehmen.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 6, Köln Juni 1977

Juli 1977:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 7/8 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Juni 1977, Sept. 1977) für Juli / August heraus. Berichtet wird aus Grohnde (vgl. 12.6.1977).

Es wird u. a. ein Interview mit Rolf von der Laage, Funk- und Zeitungsjournalist und Mitarbeiter des Vorstands des ASV-Köln (Athletik-Sportverein, d. Vf.) veröffentlicht. Zum Sport nach der Kulturrevolution meint der Vf. des Buches „Sport in China“:

„Durch die Kulturrevolution hat sich die Motivation zum Leistungssport verändert. Es ist nicht mehr wichtig, Rekorde aufzustellen, um einen Rekord aufgestellt zu haben, sondern es ist wichtig zu zeigen, dass es möglich ist, dass man sich durch harte Trainingsstunden neben der vollen Arbeit Leistungen im Sport abringen kann, die halt eben auf Rekordniveau sind. Dieser Rekord zeigt dann den Massen einmal: Treibt selbst Sport, es ist möglich- und zeigt den Massen andererseits: Ihr könnt auch ein entsprechend hohes Niveau erreichen, und das eben nicht nur im Sport. Wenn man zielstrebig eine Richtung folgt, wo das Vollbringen einer Leistung am Ende steht, dann muss das auf allen Lebensbereichen möglich sein.“

Ein Jugend-Pionierlager auf der Elbinsel Krautsand, das vom 9.-30.7. stattfinden soll, soll unter dem Leitgedanken stehen: „1. Wir unterstützen die Völker Afrikas in ihrem Befreiungskampf … 2. Wir unterstützen den Kampf gegen die mörderischen Atomkraftwerke …3. Sport: Erst Freundschaft, dann Wettkampf. Auf dem Programm steht Frühsport, Mannschaftsspiele und Kraftsport."
Q: Kämpfende Jugend Nr. 7/8, Köln Juli/Aug. 1977

September 1977:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 9 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Juli 1977, Okt 1977) heraus. Berichtet wird aus Grohnde (vgl. 23.8.1977) und aus Frankreich vom AKW Malville (vgl. 31.7.1977), aufgerufen nach Kalkar (vgl. 24.9.1977).

Es erscheint ein Artikel über ein Fußballturnier in Peking, das vom 17.-30. Juli stattfand. Ausgeführt wird u. a.:„
Ein internationales Fußballturnier fand mit folgenden Teilnehmern statt: Die Daedongkang-Mannschaft aus der Demokratischen Volksrepublik Korea, die Mannschaft Äthiopiens, die B-Mannschaft Guineas, die Mannschaft Hongkongs, die Mannschaft Irans, die Auswahlmannschaft Japans, die Mannschaft der Autonomen Universität Mexiko, die Mannschaft Marokkos, die Mannschaft Zaires, die chinesische A-Mannschaft, B-Mannschaft und Jugendmannschaft.

Das Fußballturnier dauerte zwei Wochen und insgesamt fanden 28 Spiele statt. Die Ausscheidungsspiele wurden in Gruppen in Peking und Schanghai und das Finale in Peking ausgetragen. Die chinesische Jugendmannschaft wurde Sieger, die Mannschaft Hongkongs Zweiter, die Daedongkang-Mannschaft der DVR Korea Dritter, die A-Mannschaft Chinas Vierter, die Mannschaft Zaires Fünfter, die Mannschaft Irans Sechster, die Mannschaft Marokkos Siebter und die B-Mannschaft Chinas Achter.

In den letzten Jahren haben sich Chinas Beziehungen zu verschiedenen internationalen Sportorganisationen mit Hilfe der Völker und befreundeter Sportkreise verschiedener Länder weiterentwickelt. In den internationalen Sportverbänden ist der Ruf nach Ausschluss der Tschiang-Clique aus den internationalen Sportverbänden und Wiederherstellung der legitimen Rechte der chinesischen Sportorganisationen immer lauter geworden. Das chinesische Volk und die chinesischen Sportler haben die Freundschaft mit den Völkern der verschiedenen Länder und Gebiete stets hochgeschätzt. Mit der Entwicklung des Sports in China haben chinesische Fußballmannschaften in den letzten Jahren mehr als 50 Länder besucht, und fast ebenso viele ausländische Fußballmannschaften haben China Freundschaftsbesuche abgestattet. Diese Besuche haben die gegenseitige Freundschaft und das gegenseitige Verständnis gefordert …

Während des Turniers sah man Sportler aus verschiedenen Teilen der Welt bei gemeinsamem Training auf verschiedenen Sportplätzen. Freunde, ob alte oder neue, haben einen gemeinsamen Wunsch, durch das Turnier das gegenseitige Verständnis zu erweitern und die Freundschaft zu verstärken…"
Q: Kämpfende Jugend Nr. 9, Köln Sept. 1977

02.09.1977:
In Düsseldorf beginnt, laut KJVD (vgl. Okt. 1977) der Leichtathletik World Cup 77, der bis zum 4.9.1977 dauert:"
Für die internationale Leichtathletik war er seit den Olympischen Spielen der erste internationale Leistungsvergleich. Veranstalter war die internationale Leichtathletik-Föderation (IAAF). Teilweise nahmen Sportler aus Ländern teil, die auch in der internationalen Sportarena von den Ländern und Völkern der Dritten Welt erbittert bekämpft werden: Israel, das südkoreanische Marionettenregime und das US-hörige Regime von der chinesischen Insel Taiwan. Sportler der Volksrepublik China dagegen waren wieder nicht unter den Aktiven zu finden, weil reaktionäre Beschlüsse der IAAF, wonach die Chiang Kai-shek Clique den Platz Chinas in der Leichtathletik besetzt hätte, immer noch nicht gefallen ist.

Wie kam es zum World-Cup?

Für die Leichtathletik waren bisher die olympischen Spiele die einzigen internationalen Spitzenveranstaltungen, auf denen die Leistungen verglichen werden können. Verschiedene nationale Leichtathletik-Verbände, besonders die der Sowjetunion, der DDR und der Bundesrepublik machen sich aber seit einiger Zeit stark für Weltmeisterschaften. Bereits die olympischen Spiele zeigten, dass viele afro-asiatischen Sportler schon in den Vorläufen ausschieden. Deshalb wandten sich ihre Verbandsvertreter in der IAAF entschieden gegen Weltmeisterschaften und Nationalmannschaften und drangen auf die Bildung von Kontinentalmannschaften.

Schließlich wurde ein Kompromiss eingegangen: Es gibt 5 Kontinentalmannschaften, die jeweils Ersten und Zweiten des Europa-Cups (Anfang des Jahres in Helsinki) und die USA bilden eigene Mannschaften.

Die Ergebnisse des World-Cup

Die sportlichen Ergebnisse des World-Cup zeigen, dass die Einzelmannschaften der entwickelten imperialistischen Länder das Rennen unter sich machen. Die Sportler der Dritten Welt, die vorwiegend in der amerikanischen und asiatischen Mannschaft vertreten waren, konnten bei diesen Leistungen nicht mithalten. Zu offensichtlich war das Gefälle, das durch Berufssportlertum und Anabolika-Missbrauch in den imperialistischen Ländern geschaffen wird. Im Gegensatz dazu, haben die meisten Sportler in den afro-asiatischen Ländern nur bescheidene Trainingsmöglichkeiten. Weder Vereine noch nationaler Verband können ihnen mit besonderen Förderungsangeboten (bevorzugte Arbeitsstelle, bessere Trainingsplätze- und Mittel dienen). Chemikalien und Spritzen werden kaum genommen. So machen bei den Einzel- wie auch bei der Mannschaftswertung die Kontinentalmannschaften die unteren Rangplätze unter sich aus …

Nachdem ein 100-Meter Lauf und das Kugelstoßen der Frauen beurteilt worden war, heißt es weiter: „Trotzdem können die Sportler der Dritten Welt mit den Resultaten des Zusammenschlusses in den Kontinentalmannschaften zufrieden sein … Trotz vieler Sprach- und Verständigungsschwierigkeiten kamen die Sportler einander näher, festigte sich das freundschaftliche Verhältnis untereinander. Die Sportler kämpften um gute Leistungen, um ihrer Kontinentalmannschaft zu einer guten Punktwertung zu verhelfen … Auf dem anschließenden IAAF-Treffen wurde über die Weiterführung des Welt-Cup entschieden. Gegen den Widerstand, besonders der DDR und der Sowjetunion drangen die Delegierten der afro-asiatischen Länder und lateinamerikanischen Verbände auf die Weiterführung des World-Cups …

Die DDR und die Sozialimperialisten waren wieder für das Prinzip der Nationalmannschaften. Das ist offensichtlich nach dem Geschmack der Sozialimperialisten. Systematisch hochgepäppelt, mit Anabolika vollgepumpte Sportsnaturen wetteifern miteinander, um die Überlegenheit ihres „sozialistischen Lagers“ zu demonstrieren. Doch Sowjetunion und DDR kamen mit ihren Vorstellungen nicht durch. 1981 wird wieder ein World-Cup stattfinden. Weiterhin beschloss das IAAF-Treffen, aus den Überschüssen dieses World-Cups 450.000 DM an den afrikanischen und asiatischen Leichtathletik-Verband zur Sportförderung zu verteilen.

Die Länder der Dritten Welt erarbeiten eigene Sportförderungsprogramme auf ihren Kontinenten, um das augenblickliche Übergewicht der imperialistischen Länder zu verändern. Sie bereiten sich auf die im nächsten Jahr stattfindenden Asienspiele in Bangkok, auf die Afrika-Spiele und die Panamerikanischen Spiele vor, so dass sie auch im Sport ihre gemeinsamen Kräfte gegenüber Imperialismus und Sozialimperialismus zur Geltung bringen werden.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 10, Köln Okt. 1977, S. 24 und 30

Oktober 1977:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 10 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Sept. 1977, Nov. 1977) heraus. Berichtet wird aus Düsseldorf vom Leichtathletik World Cup 77 (vgl. 2.9.1977) und aus Kalkar vom Anti-AKW-Kampf (vgl. 24.9.1977).
Q: Kämpfende Jugend Nr. 10, Köln Okt. 1977

November 1977:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 11 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Okt. 1977, Dez. 1977) heraus. Zu dem u.a. in Kalkar geplanten AKW-Typ erscheint der Artikel "Schneller Brüter – Der kostspielige Tod".
Q: Kämpfende Jugend Nr. 11, Köln Nov. 1977

Dezember 1977:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 12 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Nov. 1977) heraus.

Es habe „der Vorstand des Betriebssportvereins Berlin, dem der VFF angeschlossen ist“, beschlossen, den „Arbeitersportverein Solidarität auszuschließen“.

Dazu heißt es: „In den letzten Wochen hatten diese Herren versucht, dem SV Solidarität unsportliches Verhalten anzuhängen. Aber es fand sich keiner, der das behauptete. Die Fußballmannschaft des Arbeitersportvereins war als gute und solidarische Mannschaft bekannt und anerkannt. Sie ist eine der besten Mannschaften in ihrer Gruppe. Es blieb daher den Herren Funktionären nichts anderes übrig, sie mussten eine offene politische Ablehnung des ASV formulieren.

Der Ausschluss wird mit § 2 der ASV-Satzung begründet, nach der es sich der ASV zur Aufgabe gesetzt hat, für die ausreichende sportliche Ausbildung der Arbeiterjugend und gegen den massenfeindlichen Leistungssport zu kämpfen. Das führt zur Trennung der Sportler „in verschiedene Klassen“ und widerspreche der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Deutlicher kann es die reaktionäre BSVB-Führung nicht formulieren: Für die Interessen der Arbeiterklasse einzutreten, verstößt gegen das Grundgesetz. In der Tat! Und es ist ein Teil der reaktionären Entwicklung in der BRD und Westberlin, dass auch die Sportler jetzt auf die reaktionäre Ausbeuterordnung verpflichtet werden sollen.

Viele Spieler aus den verschiedenen Mannschaften haben schon eine Protestresolution unterschrieben. Am Bußtag unterschrieb die gesamte Mannschaft nach einem Punktspiel die Resolution. Eine andere Mannschaft schickte die ihnen zugesandte Unterschriftenliste mit 8 Unterschriften an den Verein. Bei Agitprop-Einsätzen vor der Sprechstunde des VFF-Vorstands waren viele Sportler äußerst empört und versprachen in ihrer Mannschaft darüber zu diskutieren und die Resolution zu unterstützen.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 12, Köln Dez. 1977

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